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Autark leben - Der Bauerngarten

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Hier soll dieses Buch einen Einstieg in das Thema Gartenbau bieten. Um möglichst viel verwertbare Biomasse auf kleinstem Raum produzieren zu können, bietet sich der Bauerngarten als Anbaumethode wunderbar an. Denn in diesem bewerten System nutzt man die Erfahrungen unserer Vorfahren aus Jahrhunderten, die natürlich gerade heute ihre Berechtigung haben. Wir halten uns nicht mit Wissenschaft auf, denn es geht uns um die Praxis.... Kostenlose Leseprobe Jetzt auch als Buch, viel umfangreicher! Erschienen bei Shaker Media, ISBN 978-3-95631-227-4, 134 Seiten, 19,90 EUR, Deutsch, Paperback, 14,8 x 21 cm

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„Die Waage“ Bäuerliche Sinnlichkeiten06184 Kabelsketal

www.gourmieze.dewww.firma-hintz.eu

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Katrin Hintz & Holger Hintz

Autark lebenAutark leben

Der BauerngartenDer BauerngartenGrundlagen und Anlage eines Bauerngartens

für den Anbau von Gemüse und Kräutern

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I M P R E S S U M

Autark leben – Der Bauerngarten

von Dipl.-Ing. agr. Katrin Hintz & Dipl.-Ing. agr. Holger Hintz

1. Auflage© 2013 Katrin Hintz & Holger Hintz„Die Waage“ Bäuerliche Sinnlichkeiten

Alle Rechte vorbehalten

Kontakt:: Geschw. Katrin Hintz & Holger Hintz GbR [email protected]: Holger Hintz holger.firma-hintz.eu

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1. Einführung

Die zunehmende Urbanisierung Mitteleuropas führte zu einerfortschreitenden Verfremdung der Menschen zur Natur.Die Städte sind geprägt durch kahle Häuserwände, Beton undAsphalt. Wohnungen werden einfach übereinander gestapelt,Abgase verpesten die Luft. Die Produktion der Nahrungsmittelist zum Teil weit vom Konsumenten entfernt. Große Teile derBevölkerung besitzen so keinerlei Wissen mehr über dieEntstehung ihrer Lebensmittel. Fertigprodukte und Konservensind praktisch, aber sie entstellen die natürliche Nahrung immerstärker.Selbst auf dem Land hält dieser Trend immer mehr an. In denHausgärten verdrängen Rasen, Thujahecke und Blautannendas Obst und Gemüse.Doch langsam sehnen sich viele Stadtbewohner nach frischerund gesunder Luft, sowie nach einer grünen Umgebung. Derzunehmende Einsatz von Pestiziden und Herbiziden imPflanzenbau, Skandale um Hormone und BSE in derTierproduktion, umstrittene Konservierungsstoffe, Weichmacherund Transfettsäuren in unseren Nahrungsmitteln führen zuAllergien, Herzkreislauf- und Krebserkrankungen in derBevölkerung. Kaum eine Familie ist davon nicht betroffen. EineOdyssee von Arzt zu Arzt beginnt, leider tritt eine Heilung nurselten ein.Die Erkrankten suchen verzweifelt nach Alternativen aus ihremDilemma. Sie beginnen sich mit alternativen Heilmethoden undgesunder Ernährungsweise zu beschäftigen. Unweigerlichgelangen sie so zu der Erkenntnis, gesundes Obst und Gemüseselbst zu produzieren. Dies bedingt wiederum die Beschäftigung mit demBauerngarten.Doch auch in Zeiten der Krise, egal ob Euro-Krise,gesellschaftlicher Umbruch, knapper werdender Rohstoffe undsteigender Preise, keimt bei vielen Menschen der Gedanke,sich möglichst autark ernähren zu können.

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Manchmal auch mit dem Gedanken, überhaupt imKatastrophenfall überleben zu können.Das Ergebnis dieser Gedanken bedeutet: Man muß sichdas Gemüse, die Kräuter und das Futter für Kaninchen,Ziege und Co. selbst produzieren können. Doch dazubraucht man, egal ob Einsiedler oder urbaner Gärtner, dasnötige Wissen, wie man dies letztendlich macht.Hier soll dieses Buch einen Einstieg in das ThemaGartenbau bieten.Um möglichst viel verwertbare Biomasse auf kleinstemRaum produzieren zu können, bietet sich der Bauerngartenals Anbaumethode wunderbar an. Denn in diesem bewerten System nutzt man dieErfahrungen unserer Vorfahren aus Jahrhunderten, dienatürlich gerade heute ihre Berechtigung haben.

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Abbildung 1: Guter Heinrich

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2. Geschichte des Bauerngartens

Der moderne Bauerngarten ist eigentlich keine Erfindung derNeuzeit, denn er ist nichts anderes als die Weiterentwicklungdes traditionellen Bauerngartens. Diesen Bauerngarten kennenviele Menschen noch aus der Erinnerung an die Ferien bei Omaauf dem Lande.Entstanden ist der Garten bereits zu Beginn unsererZeitrechnung. Das Wort Garten entstammt entweder aus demgotischen von "gairdan" oder von "gerten" aus demindogermanischen. Beides heißt umgürteter oder mit Gertenumfaßter Ort. Es existierte eine klare Trennung zwischen Obst- undGemüsebau. Zäune aus Gerten sollten naschhafte Hühner,Gänse und Wild abwehren und das begehrte Gemüse schützen.

In der Landgüterverordnung Karls des Großen (800 n. Chr.), der"capitulare de villis", wurde vorgeschrieben, welche Pflanzen imGarten angebaut werden mußten, um die Ernährung derBevölkerung abzusichern.

Durch Feldzüge und Sammelexpeditionen von Mönchenentstand so eine Artenvielfalt in den alten Gärten, die demErnährungs- und Gesundheitszustand des Volkes von Karl desGroßen zugute kam.

Welche Pflanzen Karl der Große von seinen Untertanen in denGärten per Gesetz forderte, zeigt die folgende Liste:

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Pflanzenliste des Capitulare de Villis(Landgüterverordnung Karls des Großen (800 n. Chr.)Wir wollen, daß man im Garten alle Kräuter habe,nämlich:

1. lilium - Weiße Lilie2. rosas - Rosen3. fenigrecum - Bockshornklee4. costum - Frauenminze5. salviam - Salbei6. rutam - Raute7. abrotanum - Eberraute8. cucumeres - Gurken9. pepones - Melonen10. cucurbitas - Flaschenbirne11. fasiosum - Saubohnen12. ciminum - Kreuzkümmel13. rosmarinum - Rosmarin14. careium - Kümmel15. cicerum - Kichererbse16. squillam - Meerzwiebel17. gladiolum - Schwertlilie18. dragantea - Drachenwurz19. anesum - Anis20. coloquentidas - Koloquinten21. solsequium - Eichorie22. ameum - Ammi23. silum - Laserkraut24. lactucas - Salat25. git - Schwarzkümmel26. eruca alba - Rauke, Weißer Senf27. nasturtium - Kresse28. parduna - Klette oder Pestwurz29. peludium - Poleiminze30. alisatum - Schwarzes Gemüse31. petresilinum - Petersilie32. apium - Sellerie

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33. leuisticum - Liebstöckel34. savinam - Sadebaum35. anetum - Dill36. fenicolum - Fenchel37. intubas - Endivien38. diptamnum - Diptam39. sinape - Senf40. satureiam - Bohnenkraut41. sisimbrium - Krausenminze42. mentam - Wasserminze43. mentastrum - Waldminze44. tanazitam - Rainfarn45. neptam - Katzenminze46. febrefugiam - Mutterkraut47. papaver - Mohn48. betas - Mangold49. vulgigina - Haselwurz50. mismalmas - Eibisch51. malvas - Malven52. carvitas - Möhren53. pastinacas - Pastinak54. adripias - Gartenmelde55. blidas - Amarant56. ravacaulos - Kohlrabi57. caulos - Kohl58. uniones - Bärlauch59. britlas - Schnittlauch60. porros - Porree, Lauch61. radices - Rettich62. ascalonicas - Schalotten63. cepas - Zwiebeln64. allia - Knoblauch65. warentiam - Krapp66. caradones - Artischocken

- Weberkarden67. fabas, - Große Bohne majores68. pifos - Felderbse Mauriscos

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69. coriandrum - Koriander70. cerfolium - Kerbel71. lacteridas - Springkraut72. sclareian - Muskatellersalbei

und der Gärtner soll auf seinem Hause haben:Hauswurz

Zusammengefaßt kann man sagen:Karl der Große verordnete gärtnerischePflanzenvielfalt !

Die Klöster mußten sich zu dieser Zeit selbst ernähren.Neben ihren geistlichen Exerzitien entwickelten die Nonnenund Mönche Kulturtechniken im Gartenbau. So erwarbensie umfangreiche Kräuterkenntnisse. Die HEILIGEHILDEGARD, Äbtissin von Bingen (1098-1179) kommtgerade in diesen Tagen wieder zu Ehren.

Erste Anfänge von Pflanzenzucht vollzogen sich hinterKlostermauern. Der Augustinermönch G. MENDEL (1822-1884) entdeckte 1865 die später nach ihm benanntenVererbungsregeln. Er legte so den Grundstein dermodernen Pflanzenzüchtung.

Die strenge Form des Klostergartens besitztSymbolcharakter. Das Wegkreuz soll den meditativenCharakter des Klostergartens zum Ausdruck bringen. DieBuchseinfassung der Beete und der Rosenstock imRundbeet sind Symboliken des Kreuzes und derÜberwindung des Todes.

Die Kreuzzüge der Kreuzritter und die EntdeckungAmerikas brachten viele neue Pflanzen nach Europa. Dazugehören z.B. die Kartoffel, die Tomate, der Paprika undweitere Gemüse und Blumenarten. Handelswege und der

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Buchdruck sorgten für eine schnelle Verbreitung dieser.

Wohlhabende Bürger und Adelige leisteten sich den Luxus von"Lustgärten". Erstmals wurden hier Blumen nur wegen ihrerSchönheit angebaut.

Im Barock wurden die Pflanzen völlig dem Willen der Menschenunterworfen. Die Gärten des Sonnenkönigs von Frankreich sindhierfür berühmte Beispiele.

Der Englische Gartenstil ist dagegen eine Art Rückbesinnungauf die Natur. Einzelne Baumgruppen, Hecken und Büschewerden mit dem natürlichen Gelände harmonisch kombiniert.Selbst künstlich angelegte Teiche, Seen oder Wasserläufewerden hier eingegliedert.

In unserer heutigen Zeit gehört ein echter Bauerngarten zumBauernhof. Der Bauerngarten ist streng geometrisch geordnetund hat keinen Rasen, Obstwiese, Blumenstauden oderGehölzbereich. Das heißt: Im Bauerngarten werden nurGemüse und Kräuter produziert. Dieses dafür sehr intensiv imSinne bester Erträge.Obst und Blumen bekommen auf dem Grundstück einenanderen Bereich. Es sei denn, es steht wie im Bild schon einalter guter Baum da.

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Immer mehr Menschen aus der Stadt verbinden heute dentraditionellen Bauerngarten mit Elementen, die ihrenTräumen und Bedürfnissen nach Natur entsprechen.Leider sind diese Träume oft nur Wunschdenken und weitentfernt davon, mit dem Garten auch wirklich autark lebenzu können.Denkanstöße dazu soll dieses Buch deshalb an alleSelbstversorger geben.

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Abbildung 2: Beginn der Anlage: Fläche in 4 Beete aufteilen

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3. Grundlagen für den Bauerngarten

Der Kompost

Um einen naturgerechten und leistungsstarken Bauerngartenanzulegen, sind umfangreiche Vorkenntnisse nötig, auf die indiesem Abschnitt kurz eingegangen werden soll.Grundlage für das gesunde Pflanzenwachstum ist ein gesunderBoden. Die Anlage und Pflege eines Komposthaufens, inwelcher Art auch immer, sollte ein unbedingtes Muß sein. Sowird gleichzeitig eine Verbesserung der Bodenstruktur erreichtund man hat zusätzlich einen wertvollen Dünger praktisch zumNulltarif.

Die Anlage eines Komposthaufens ist ein zu komplexes Gebiet,deshalb kann hier nicht genauer darauf eingegangen werden.Für eine gleichmäßige und schnelle Rotte sollte dasAusgangsmaterial sehr vielseitig sein. NährstoffarmeAusgangsstoffe, wie Laub und Stroh, werden mitnährstoffreichen Materialien, wie Mist, Putzabfällen vonGemüse aus der Küche und anderen, vermischt. So wird ein nährstoffreicher und wertvoller Dünger erzeugt.

Bei der Ausbringung des Kompostes sollten aber der Reifegraddes Kompostes, der Zeitpunkt der Ausbringung und dieBedürfnisse der Kulturpflanzen beachtet werden.Eine gute Kompostwirtschaft im Garten ist der beste Weg, umeinen geschlossenen Kreislauf Boden-Pflanzen-Boden zuerreichen.

Die Bedürfnisse der Pflanzen

Pflanzen haben unterschiedliche Nahrungsbedürfnisse, deshalbwerden sie eingeteilt in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer. Die

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Starkzehrer haben einen hohen Nährstoffbedarf. Hier kannKompost direkt eingesetzt werden. Mittel- undSchwachzehrer werden als Folgekulturen angebaut.Beispiele von Pflanzen und ihren Bedarf an Humus undNährstoffen zeigt die folgende Auflistung:

Stark-, Mittel-, SchwachzehrerStarkzehrer:

Tomaten, Gurken, Kürbis, Zucchini, Kartoffeln, Weiß-,Rosen-, Rot-, und Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl,

Sellerie, Spargel, Mais, Rhabarber

Mittelzehrer:

Möhren, Salate, Endivie, Kohlrabi, Radies, Fenchel, RoteBete, Mangold, Schwarzwurzel, Topinambur

Schwachzehrer:

Spinat, Feldsalat, Chicorée

Empfindliche Schwachzehrer:

Zwiebeln, Porree, Erbsen, BohnenUm eine optimale Ausbringung des Kompostes mit denNährstoffbedürfnissen der Pflanzen zu verbinden, empfiehltsich folgender Anbau je Beet:

im 1. Jahr:Anbau Starkzehrer und Ausbringung Kompost auf das

Beet

im 2. Jahr:Anbau der Mittelzehrer

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