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AUTOMOBILWIRTSCHAFT 1-2011 40 TEILEMARKT Mit einer intelligenten Bestandsoptimierung hat der Luxemburger Volkswagen-Importeur Lorsch nun immer das richtige Autoersatzteil auf Lager Rezept gegen falsche Lagerbestände W enn mitten im Hochsommer die Klimaanlage ausfällt, kommt nicht nur der Autofahrer ins Schwitzen. Verzögert sich die Reparatur, weil der Zulieferer das richtige Ersatzteil nicht auf Lager hat, riskiert der Händler un- zufriedene Kunden. Doch damit nicht genug: Treten solche Fehler gehäuft auf, steht sogar das Image der gesam- ten Automarke auf dem Spiel. Der Aus- weg: kostspielige Expresslieferungen vom Hersteller, selbst für Standardteile. Szenarien wie diese waren bei der Luxemburger Autosdistribution Losch früher keine Seltenheit. Heute gehören sie dank intelligenter Bestandsoptimie- rung mit der Softwarelösung add*ONE der Inform GmbH aus Aachen der Ver- gangenheit an. Losch ist seit über 60 Jahren eigenständiger Importeur für die Volkswagengruppe in Luxemburg und beliefert 22 Händler mit Original- teilen und Zubehör der Marken VW, Audi, Seat und Skoda. Das Gesamtsor- timent für Teile und Zubehör liegt bei rund 900.000 Positionen, die der Importeur in erster Linie über das europäische Zentrallager von VW in Kassel durch tägliche Nachtlieferun- gen bezieht. Zusätzlich werden Skoda- Teile aus Tschechien und Seat-Teile aus Spanien importiert. Dabei sorgen bei Losch rund 25.000 Standardteile für etwa 90 Prozent des Jahresumsatzes von 20 Mio. Euro. Umständliches Bevorratungs- system nicht mehr tragbar Das Bestandsmanagement erfolgte seit knapp dreißig Jahren über ein um- ständliches Bevorratungssystem von VW, das seine Daten über ein hauseige- nes ERP-System bezog. Neuere Kon- zepte von VW waren jedoch nur auf den Einsatz in großen Märkten wie Deutschland, Frankreich oder Italien ausgelegt, in denen VW selbst bis zu 700 Händler beliefert. Für die eigen- ständigen Importeure in den kleineren Märkten wie Luxemburg waren die da- mit verbundenen Kosten jedoch nicht tragbar. Das größte Problem: „Mit unserem alten System haben wir Trends sowohl in Richtung Mehrverkauf als auch Ver- kaufsrückgang frühestens nach drei Monaten und damit immer viel zu spät erkannt“, erinnert sich Harald Fleck, Leiter des Bereichs Ersatzteile und Zu- behör bei der Autosdistribution Losch. „Als Folge hatten wir ständig falsche Lagerbestände. Die unnützen Teile ver- ursachten Mehraufwand bei Inventu- ren und mussten, falls sie mit Verfallda- ten hinterlegt waren, teuer nach Kassel rückverkauft werden.“ Das Maß war im wahrsten Sinne des Wortes voll, als die Lagerkapazität ihr Maximum erreichte. Der von VW vorgegebene Servicegrad von 96 Pro- „Teure Expressbestellungen von Standardteilen über Nacht gehören der Vergangenheit an“ (Harald Fleck, Leiter des Bereichs Ersatzteile und Zubehör bei der Autosdistribution Losch).

Automobil-Wirtschaft

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AUTOMOBILWIRTSCHAFT 1-201140

TEILEMARKT

Mit einer intelligenten Bestandsoptimierung hat der Luxemburger Volkswagen-ImporteurLorsch nun immer das richtige Autoersatzteil auf Lager

Rezept gegen falsche Lagerbestände

Wenn mitten im Hochsommer die Klimaanlage ausfällt, kommt

nicht nur der Autofahrer ins Schwitzen.Verzögert sich die Reparatur, weil derZulieferer das richtige Ersatzteil nichtauf Lager hat, riskiert der Händler un-zufriedene Kunden. Doch damit nichtgenug: Treten solche Fehler gehäuftauf, steht sogar das Image der gesam-ten Automarke auf dem Spiel. Der Aus-weg: kostspielige Expresslieferungenvom Hersteller, selbst für Standardteile.

Szenarien wie diese waren bei derLuxemburger Autosdistribution Loschfrüher keine Seltenheit. Heute gehörensie dank intelligenter Bestandsoptimie-rung mit der Softwarelösung add*ONEder Inform GmbH aus Aachen der Ver-gangenheit an. Losch ist seit über 60Jahren eigenständiger Importeur fürdie Volkswagengruppe in Luxemburgund beliefert 22 Händler mit Original-teilen und Zubehör der Marken VW,Audi, Seat und Skoda. Das Gesamtsor -

timent für Teile und Zubehör liegt bei rund 900.000 Positionen, die derImporteur in erster Linie über das europäische Zentrallager von VW inKassel durch tägliche Nachtlieferun-gen bezieht. Zusätzlich werden Skoda-Teile aus Tschechien und Seat-Teileaus Spanien importiert. Dabei sorgenbei Losch rund 25.000 Standardteile füretwa 90 Prozent des Jahresumsatzesvon 20 Mio. Euro.

Umständliches Bevorratungs -system nicht mehr tragbar

Das Bestandsmanagement erfolgte seitknapp dreißig Jahren über ein um-ständliches Bevorratungssystem vonVW, das seine Daten über ein hauseige-nes ERP-System bezog. Neuere Kon-zepte von VW waren jedoch nur aufden Einsatz in großen Märkten wieDeutschland, Frankreich oder Italienausgelegt, in denen VW selbst bis zu700 Händler beliefert. Für die eigen-ständigen Importeure in den kleinerenMärkten wie Luxemburg waren die da-mit verbundenen Kosten jedoch nichttragbar.

Das größte Problem: „Mit unseremalten System haben wir Trends sowohlin Richtung Mehrverkauf als auch Ver-kaufsrückgang frühestens nach dreiMonaten und damit immer viel zu späterkannt“, erinnert sich Harald Fleck,Leiter des Bereichs Ersatzteile und Zu-behör bei der Autosdistribution Losch.„Als Folge hatten wir ständig falscheLagerbestände. Die unnützen Teile ver-ursachten Mehraufwand bei Inventu-ren und mussten, falls sie mit Verfallda-ten hinterlegt waren, teuer nach Kasselrückverkauft werden.“

Das Maß war im wahrsten Sinnedes Wortes voll, als die Lagerkapazitätihr Maximum erreichte. Der von VWvorgegebene Servicegrad von 96 Pro-

� „Teure Expressbestellungen von Standardteilen über Nacht gehören der Vergangenheitan“ (Harald Fleck, Leiter des Bereichs Ersatzteile und Zubehör bei der Autosdistribution Losch).

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zent konnte durch die falschen Bestän-de längst nicht mehr eingehalten wer-den. Auch die Kosten für Lagerhaltungund Expresslieferungen hatten ein Ni-veau erreicht, das nicht länger prakti-kabel war.

Kostensparendes Neusystemsteigert Verfügbarkeit

Losch benötigte dringend ein ihrer Betriebsgröße angemessenes Systemzur Bestandsoptimierung, das inner-halb kürzester Zeit verlässliche Pro-gnosen für Bedarfstrends aufzeigenkonnte. Anzahl und Wert der Positionenim Lager sollten intelligent reduziertwerden, sodass gleichzeitig die Verfüg-barkeit gegenüber dem Handel steigt.Eines der wichtigsten Kriterien dabeiwar, dass für den Autoteilebereich spezifische Vorgänger-/Nachfolgersitua-tionen – beispielweise bei der Weiter-entwicklung von Einzelteilen – abgebil-det werden können.

Auf die in Zusammenarbeit mitdem Fraunhofer Institut für Material-fluss und Logistik in Dortmund erar-beitete Ausschreibung meldeten sichsieben Anbieter, von denen die InformGmbH und zwei weitere nach Luxem-burg eingeladen wurden. Schnell standfest: „Inform war der einzige Anbieter,der wirklich auf unsere Wünsche ein-ging und ein sehr gutes Preis-Leis -tungs-Verhältnis bot. Die add*ONE Bestandsoptimierungslösung konnte dievon uns geforderten Finessen am besten abbilden“, so Fleck.

Sechs Monate nach der Entschei-dung war add*ONE produktiv im Ein-satz. Die Anzahl der Bestellpositionenwurde seitdem von 23.000 auf 19.500gesenkt, während der Bestandswertvon 3,4 Mio. Euro auf knapp 2 Mio. Euroreduziert wurde. Die Lösung hat sichsomit nach kurzer Zeit amortisiert underfreut – wie Herr Fleck schmunzelndanmerkte – durch das freigesetzte Kapital auch die Geschäftsführung. Außerdem hat sich der Servicegrad gegenüber dem Handel wesentlich ver-bessert und liegt heute wieder bei denvon VW geforderten 96 Prozent.

Klima-Check im FrühlingTechnische Informationen, die für Werkstattprofis beim Klimaservice vonhohem Nutzwert sind, und umsatzfördernde Verkaufsunterstützung umfasst die eben angelaufene Thermo-Management-Kampagne 2011 von

Hella. Großhandel und Werkstättenbekommen eine Vielzahl hilfreicher Informationsmaterialien, um Autofah-rer mit dem Kampagnen-Motto „Machen Sie den Klima-Check für IhreGesundheit“ für eine Klimawartung zuüberzeugen. Denn diese kleine Inves -tition bewahrt den Autofahrer nichtnur vor späteren hohen Reparaturkos -ten, sie verhindert auch gesundheits-schädliche Bakterien im Auto. Aberauch praktische Hilfsmittel für den Klimaservice der Werkstatt sind Teilder Kampagne. Die Informationen sindmaßgeschneidert aufbereitet für Pkw-und Nkw-Werkstätten.

Das alles gehört zusammenDie Werkstätten wissen es, und viele Autofahrer ebenfalls: Ein defekteroder reißender Steuerriemen kann kostspielige Reparaturen oder sogar einen Motorschaden verursachen. Der rechtzeitige Austausch und die Verwendung hochwertiger Ersatzteile sind bei Steuer- und Antriebsriemendaher von entscheidender Bedeutung. Um Werkstätten die Arbeit zu erleichtern, hat Quinton Hazell (QH), internationaler Lieferant von Moto-renkomponenten im Ersatzteilmarkt, Steuerriemen-Kits plus Wasserpum-pe als „Premium-Kit+“ zusammengestellt. Das neue Kit beinhaltet mitSteuerriemen, Spann- und Umlenkrollen, diversem Befestigungsmaterialsowie der Wasserpumpe alle Teile, die Werkstätten für eine komplette Re-paratur des Antriebssystems benötigen. Es ermöglicht somit den Werkstät-ten eine schnelle, fachgerechte Reparatur des kompletten Steuertriebs. MitBauteilen in Erstausrüster-Qualität, wie Quinton Hazell in seiner

Produktinformation hinzufügte.

� Zum neuen Wasserpumpen„Premium-Kit“ von Quinton Hazellgehört das passende Steuerriemen-Kit. Erst damit wird die Reparaturperfekt. (Foto: Quinton Hazell)