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mit Unterstützung von: CHALLENGES 2013 Wie die deutsche Logistikwirtschaft das Jahr der Veränderungen meistern kann. Exklusive Hochrechnungen für 2013 differenziert nach 13 Teilmärkten der Logistik. Dazu Kennzahlen zu durchschnittlichen Renditen, Insolvenzgefahren, Umsatzgrößen und Outsourcinganteilen. Autoren: Christian Kille Martin Schwemmer Executive Summary zur Studie

Autoren: Christian Kille Martin ... - scs.fraunhofer.de · Hochrechnung 2012 und Prognose 2013 4.4 Schwerguttransporte Top10 LDL 71% Rest 29% insourced 10% outsourced 90% 0,4% Gesamtmarkt

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mit Unterstützung von:

CHALLENGES 2013Wie die deutsche Logistikwirtschaft das Jahr der Veränderungen meistern kann.

Exklusive Hochrechnungen für 2013 di� erenziert nach 13 Teilmärkten der Logistik. Dazu Kennzahlen zu durchschnittlichen Renditen, Insolvenzgefahren, Umsatzgrößen und Outsourcinganteilen.

Autoren:Christian KilleMartin Schwemmer

Executive Summary zur Studie

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Die Logistik in unsicheren Zeiten: Wachstum oder Krisenjahr? –

Vorwort der Autoren

Untersuchungen zu zukünftigen Entwicklungen gibt es in unterschiedlichsten Ausprägungen. Trends werden qualitativ identifi ziert, Auswirkungen auf die Logistik analysiert, Umfragen zu Erwartungen erstellt. Eine erste quantitative Untersuchung speziell auf den Logistikdienstleistungsmarkt, die auch seine Heteroge-nität berücksichtigt, wurde letztes Jahr auf dem »Tag der Logistik« vorgestellt. Nun liegt die aktualisierte und erweiterte Ausgabe zu Entwicklungen der einzelnen Teilmärkte der Logistik vor.

Damit bieten wir ein weiteres Mal nicht nur Logis-tikdienstleistern die Möglichkeit, die auf ihre Teilmärk-te wirkenden Einfl üsse, Wachstumsaussichten und Szenarien in quantitativer Form zu analysieren und für ihre Strategieentwicklung bzw. Geschäftsplanung zu nutzen. Auch Finanzdienstleister, Beratungsunterneh-men, Marktforschungsinstitute sowie die Politik können mit den auf breiter Datenbasis erstellten Prognosezah-len und den dazu erstellten Einschätzungen Investiti-onsentscheidungen oder Marktpotenzialbewertungen begründen bzw. fundieren.

Uns ist als Autoren bewusst, dass durch die teilweise breiten Prognosekorridore auch die alte Bauernre-gel herangezogen werden kann: Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt wie es ist. Jedoch meinen wir, dass durch die ausführli-che Bewertung, welche Rahmenbedingungen jeweils herrschen würden, die Möglichkeit einer individuellen Einschätzung eröffnet wird. So ist es möglich, sich und das Unternehmen gründlich auf die unterschiedlichen Szenarien vorzubereiten.

Was erhalten Sie als Leser entsprechend mit dieser Studie? Sie bekommen › eine Bewertung des abgelaufenen Jahres mit einer ersten

Hochrechnung, die im kommenden Oktober mit der Ver-öffentlichung der »Top 100 der Logistik« validiert wird,

› eine Prognose für den Gesamtlogistikmarkt sowie dessen Teilmärkte für 2013,

› einen qualitativen Ausblick für das Jahr 2014 sowie Einschätzungen für jeden einzelnen Teilmarkt zur Ent-wicklung der Nachfrage, der Gütermengen sowie der Kosten und Preise mit konkreten Kennzahlen,

› differenzierte Kennzahlen der einzelnen Teilmärkte hinsichtlich Marktvolumententwicklung, Renditen, Eigenkapitalquoten, Outsourcingraten, Konzentrations-graden sowie Anteilen der jeweiligen Nachfragerbran-chen.

Diese Informationen werden für jeden Teilmarkt mittels eines vierseitigen, klar strukturierten Profi ls übersichtlich zusammengefasst. Dadurch hebt sich diese Untersu-chung von den qualitativen Studien zu Entwicklungen und Trends in der Logistik durch ihren quantitativen Charakter deutlich ab.

Dieser Leitfaden bzw. diese Orientierungshilfe bildet damit eine wichtige quantitative Grundlage, um Entschei-dungsträger bei ihren täglichen Handlungen zu unterstüt-zen. Die Studie bildet eine Ergänzung zu dem von uns erstellten Standardwerk »Die Top 100 der Logistik« durch eine höhere Aktualität und eine stärker auf die zukünftige Entwicklung ausgerichtete Orientierung.

Prof. Dr. Christian Kille Martin SchwemmerProf. Dr. Christian Kille Martin Schwemmer

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Inhalt1 Die Kräfte, die auf die Logistik wirken 8

1.1 Die Zehn Treiber der Logistikwirtschaft 8

1.2 Im Detail: Die Treiber, die aktuell in der Diskussion stehen 13

2 Methodik: Zu einer validen Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des Logistikmarktes 19

3 Die Struktur der Logistik-Teilmärkte in  Deutschland 24

3.1 Unterschiedliche Renditeerfolge in den verschiedenen Logistik-Teilmärkten 24

3.2 Eigenkapitalversorgung in den Logistik-Teilmärkten 27

3.3 Outsourcing vs. Insourcing – Status der Fremdvergabe von Logistikleistungen in 2012 27

3.4 Konzentrationsgrade auf den Logistikdienstleistermärkten 29

4 Hochrechnung 2012 und Prognose 2013 31

4.1 Gesamtmarkt 31

4.2 Massengutlogistik 32

4.3 Ladungsverkehre landgebunden 36

4.4 Schwerguttransporte 40

4.5 Tank- und Silotransporte 44

4.6 Ladungsverkehre mit speziellem Equipment 48

4.7 Stückgutverkehre landgebunden 52

4.8 Konsumgüterkontraktlogistik 56

4.9 Industrielle Kontraktlogistik 60

4.10 Spezialisierte Netzwerk transporte 64

4.11 Terminaldienste und Warehousing 68

4.12 KEP 72

4.13 Seefracht 76

4.14 Luftfracht 80

5 Fazit: Solide Entwicklungen im aktuellen Jahr – Erwartungen geringfügig schlechter als im Vorjahr 84

6 Quellenverzeichnis 86

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AbbildungsverzeichnisAbbildung 1: Containerumschlag-Index 2007 bis Q1/2013 8

Abbildung 2: Anteil der CO2-Emissionen 9

Abbildung 3: Treiber der Logistik 12

Abbildung 4: Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung bis 2030 (Basis 2010) 15

Abbildung 5: Transportierte Tonnagen und Modal Split in ausgewählten Industriebereichen 20

Abbildung 6: Verteilung des Logistik-Umsatzwertvolumens auf 14 Logistik-Teilmärkte in 2012 in % 21

Abbildung 7: Rentabilität der Logistik-Teilmärkte im Vergleich 24

Abbildung 8: Verlauf der Rentabilität der Logistik-Teilmärkte seit 2009 25

Abbildung 9: Eigenkapitalquote der Logistik-Teilmärkte 2011 im Vergleich 27

Abbildung 10: Gegenüberstellung von Outsourcing und Insourcing auf den einzelnen Logistik-Teilmärkten 27

Abbildung 11: Konzentrationsgrad der Logistik-Teilmärkte 29

Abbildung 12: Entwicklung des Gesamtmarkts bis 2011, erste Hochrechnung für 2012 und Prognose für 2013 31

Abbildung 13: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Massengutlogistik 32

Abbildung 14: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Ladungsverkehre landgebunden 36

Abbildung 15: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Schwerguttransporte 40

Abbildung 16: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Tank- und Silotransporte 44

Abbildung 17: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Ladungsverkehre mit speziellem Equipment 48

Abbildung 18: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Stückgutverkehre landgebunden 52

Abbildung 19: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Konsumgüterkontraktlogistik 56

Abbildung 20: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Industrielle Kontraktlogistik 60

Abbildung 21: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Spezialisierte Netzwerktransporte 64

Abbildung 22: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Terminaldienste und Warehousing 68

Abbildung 23: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt KEP 72

Abbildung 24: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Seefracht 76

Abbildung 25: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Luftfracht 80

Abbildung 26: Zusammenfassung wichtiger diskutierter Kennzahlen der Logistik-Teilmärkte 85

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Hochrechnung 2012 und Prognose 2013

Beruhigung eingestellt. So ist der Logistikmarkt nach jüngsten Schätzungen um 2% gewachsen. Vor dem Hintergrund der andauernden Krise in den Euroländern, die insbesondere die vom Export profi tierende Logis-tikbranche trifft, kann dies noch als Erfolg angesehen werden. Jedoch fußt ein großer Teil dieses Wachstums auf der Zunahme der Kosten, insbesondere bei Treib-stoff und Personal, weniger auf mehr Sendungen bzw. Aufkommen. Auch in 2013 sollte mit einer ähnlichen Entwicklung gerechnet werden. So fächert sich der Pro-gnosekorridor noch von -1 bis +3% auf. Diese Gesamt-entwicklung setzt sich aus der Entwicklung der einzel-nen Nachfragebranchen, der Kosten sowie der Preise zusammen, die nach den einzelnen Teilmärkten in Form von Einzelprognosen, Experteneinschätzungen und Er-wartungshaltungen differenziert und aus verschiedenen Perspektiven vorliegen (siehe Kapitel zur Methodik). In den folgenden Kapiteln werden die einzelnen Logistik-Teilmärkte näher diskutiert sowie Prognosen und Kenn-zahlen zu deren Entwicklung dargestellt.

4.1 Gesamtmarkt

Gesamtmarkt

-1% Worst Case

Wachstum bis 2011, Hochrechnung für 2012 und erste Prognose für 2013

2011 2012

+3% Best Case

201320102009

-9%

+6%

+6%

+2%

Abbildung 12: Entwicklung des Gesamtmarkts bis 2011,

erste Hochrechnung für 2012 und Prognose für 2013

Nachdem 2009 die Finanzkrise auch den Logistik-markt erfasst hat und einen Markteinbruch von 9% nach sich zog (was nahezu doppelt so hoch war wie der BIP-Rückgang), hat er sich schnell wieder erholt, so dass er bereits 2011 den Wert von 2008 wieder übertroffen hat. Nach diesen zwei sehr dynamischen Jahren mit jeweils 6% Wachstum in 2010 und 2011 hat sich 2012 nach den derzeitigen Daten eine leichte

4 Hochrechnung 2012 und Prognose 2013

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Hochrechnung 2012 und Prognose 2013

4.4 Schwerguttransporte

Top10LDL71%

Rest29%

insourced10%

outsourced90%

0,4%

Gesamtmarkt228 Mrd. €

Spezielle Ladungsverkehre, Krandienste für schwere Güter (Heavy Lift Services)

Bauindustrie 50%

Metalle und Halbzeug daraus, Metallerzeugnisse

40%

Öffentlicher Sektor 10%

Outsourcing und Konzentration 2011

Kundenbranchen Anteile 2011

Anteil Teilmarkt an Gesamt 2012

-1% Worst Case

Wachstum bis 2011, Hochrechnung für 2012 und erste Prognose für 2013

+3% Best Case

-5% +4%

+8%

+4%

2011 2012 201320102009

2,6

4,4 4,7

2,33,2 3,2

2009 2010 2011

Schwerguttransporte Gesamtmarkt

25

162011

EBIT-Marge in %2009 bis 2011

Eigenkapitalquote in % 2011

Top10LDL71%

Rest29%

insourced10%

outsourced90%

0,4%

Gesamtmarkt228 Mrd. €

Spezielle Ladungsverkehre, Krandienste für schwere Güter (Heavy Lift Services)

Bauindustrie 50%

Metalle und Halbzeug daraus, Metallerzeugnisse

40%

Öffentlicher Sektor 10%

Outsourcing und Konzentration 2011

Kundenbranchen Anteile 2011

Anteil Teilmarkt an Gesamt 2012

-1% Worst Case

Wachstum bis 2011, Hochrechnung für 2012 und erste Prognose für 2013

+3% Best Case

-5% +4%

+8%

+4%

2011 2012 201320102009

2,6

4,4 4,7

2,33,2 3,2

2009 2010 2011

Schwerguttransporte Gesamtmarkt

25

162011

EBIT-Marge in %2009 bis 2011

Eigenkapitalquote in % 2011

Top10LDL71%

Rest29%

insourced10%

outsourced90%

0,4%

Gesamtmarkt228 Mrd. €

Spezielle Ladungsverkehre, Krandienste für schwere Güter (Heavy Lift Services)

Bauindustrie 50%

Metalle und Halbzeug daraus, Metallerzeugnisse

40%

Öffentlicher Sektor 10%

Outsourcing und Konzentration 2011

Kundenbranchen Anteile 2011

Anteil Teilmarkt an Gesamt 2012

-1% Worst Case

Wachstum bis 2011, Hochrechnung für 2012 und erste Prognose für 2013

+3% Best Case

-5% +4%

+8%

+4%

2011 2012 201320102009

2,6

4,4 4,7

2,33,2 3,2

2009 2010 2011

Schwerguttransporte Gesamtmarkt

25

162011

EBIT-Marge in %2009 bis 2011

Eigenkapitalquote in % 2011

Top10LDL71%

Rest29%

insourced10%

outsourced90%

0,4%

Gesamtmarkt228 Mrd. €

Spezielle Ladungsverkehre, Krandienste für schwere Güter (Heavy Lift Services)

Bauindustrie 50%

Metalle und Halbzeug daraus, Metallerzeugnisse

40%

Öffentlicher Sektor 10%

Outsourcing und Konzentration 2011

Kundenbranchen Anteile 2011

Anteil Teilmarkt an Gesamt 2012

-1% Worst Case

Wachstum bis 2011, Hochrechnung für 2012 und erste Prognose für 2013

+3% Best Case

-5% +4%

+8%

+4%

2011 2012 201320102009

2,6

4,4 4,7

2,33,2 3,2

2009 2010 2011

Schwerguttransporte Gesamtmarkt

25

162011

EBIT-Marge in %2009 bis 2011

Eigenkapitalquote in % 2011

Abbildung 15: Kennzahlen und Prognosen zum Teilmarkt Schwerguttransporte

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Hochrechnung 2012 und Prognose 2013

CharakteristikDie Unternehmen bieten mit speziellen Fahrzeugen

durchgeführte Schwertransport-, Kran- und Projekt-management-Dienstleistungen an. Diese umfassen Tiefl adefahrzeuge, schwere Zugmaschinen, Mobilkräne etc. Die Aufträge sind häufi g als komplexe Projektge-schäfte abzuwickeln, die ein hohes Maß an Vorplanung und zeitliche Abstimmung verschiedenster Akteure in der Projektabwicklung voraussetzen.

Typische GüterU.a. Teile von Anlagen bspw. von Kraftwerken oder

Fabriken, Fahrzeuge bzw. deren Teile aus dem Schie-nen-, Schiff- oder Luftverkehr sowie Module für die Bauwirtschaft.

Verladende BranchenDie primären Auftraggeber in diesem Marktsegment

sind die Bauindustrie, hier vor allem Ersteller von Fer-tigbauten und vorgefertigten Bauelementen, aber auch die Anlagenbauwirtschaft für Industrie- und Energie-erzeugungsanlagen, Groß-Fahrzeugbauer und Orga-nisatoren von Großevents, Werksverlagerungen und Ähnlichem. Die Objekte des Transports und Handlings sind großstückige Teile mit außergewöhnlichen Maßen.

Struktur des Marktes (Größe der Unternehmen)

Wenige Unternehmen mit einem internationalen Auftreten und eigenem Equipment sind in diesem Markt vertreten. Darunter zählt u.a. Universal Trans-port. Ansonsten agieren hier die Generalisten wie DB Schenker Logistics und Kühne + Nagel, die jedoch meist Subunternehmer einsetzen, sowie viele kleine regionale Dienstleister, die sich teilweise in Kooperationen wie bspw. der Big Move organisieren.

KonzentrationsgradDer Konzentrationsgrad von gut 70% der Top 10

rührt von dem zusammengefassten Umsatz der Koope-ration Big Move her. Ansonsten stellt sich der Markt als sehr heterogen dar.

Renditen und Anfälligkeit für InsolvenzenDie großen notwendigen Investitionen in spezialisier-

te Fuhrparks sowie der hohe Aufwand bei der Organi-sation erhöhen die Markteintrittsbarrieren und bringen auskömmliche Renditen von (das Krisenjahr einmal ausgeschlossen) rund 4 bis 5% im Schnitt. Zwar liegt die Eigenkapitalquote im Vergleich mit 16% niedrig, dies ist sicherlich zum Teil mit einem hohen Wert der genutzten Assets zu erklären, die wesentlich durch Fremdmittel fi nanziert werden. Insgesamt ist dieser Markt weniger insolvenzanfällig, sofern die Finanzie-rung des speziellen Equipments solide geplant bzw. getätigt wurde.

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Hochrechnung 2012 und Prognose 2013

bewegt, ist eine Abnahme der Aufträge im zweiten Halbjahr denkbar, da in 2012 die Auftragseingänge, die oft erst in 2013 für Logistiker relevant werden, um 3% zurückgegangen sind.

Der Verlauf kann sich jedoch auch anders entwickeln. Fängt sich die Wirtschaft, investieren Unternehmen bzw. der Staat wieder in Fabrikanlagen, Energiegewin-nung, Schienenverkehr und andere für diesen Teilmarkt relevante Güter. Damit steigt die Nachfrage zwar nicht kurzfristig, jedoch kann sich dies auf zumindest das letzte Quartal auswirken.

Gütermengen Während laut des Deutschen Windenergie Instituts

in 2011 noch fast 900 neue Windkraftanlagen in Deutschland installiert wurden, waren es 2012 über 1.000. Für 2013 kann zumindest mit einer ähnlichen Zahl gerechnet werden. Weitere rund 1.500 Anlagen gehen nach Branchenschätzungen in den Export. Dass auch weiterhin eine steigende Nachfrage besteht, ver-deutlicht der Abstand zwischen Deutschland, der Num-mer 3, sowie China und USA, die zusammen zehnmal so viel Energie aus Windkraft erzeugen.

Dieses Beispiel für Gütermengen soll den eher positi-ven Verlauf verdeutlichen, mit dem in 2013 zu rechnen sein sollte.

Kosten und Preise Da dieser Teilmarkt zu 90% fremdvergeben ist, spielen

hier die Preisentwicklungen eine größere Rolle, die indi-rekt auch die Kostenveränderungen widerspiegeln. Da der Treibstoffanteil hier relativ niedrig ist, spielen dessen Schwankungen eine geringere Rolle. Stärker wirken die Investitionen in Personal, insbesondere Fachkräfte, und in den Fuhrpark. In beiden Fällen ist »Standard« selten zu fi nden. Die Anforderungen an das Personal sind so spezifi sch, dass aufgrund von erforderlichem techni-schen Hintergrund oft mit Industrieunternehmen um den gleichen Arbeitnehmer konkurriert wird, entspre-chend muss auch ein ähnliches Gehalt geboten werden. Alternativ ist in die Weiterbildung zu investieren.

Die Komplexität und Verschiedenheit der Anforde-rungen des Transportguts an das Transportequipment steigt ebenso kontinuierlich, so dass für fast jeden neuen Auftrag zumindest Anpassungen vorgenommen werden müssen, was die Kosten entsprechend erhöht.

Rückblick 2011 Hinsichtlich des Wachstums dürfte 2011 ein Rekord-

jahr für diesen kleinen Logistikteilmarkt gewesen sein. 8% konnte er in dem Jahr zulegen. Die Exporte von Maschinen boomten, die Förderung der regenerativen Energien brachte einen Schub an Windparkprojek-ten und das noch wirkende Konjunkturpaket brachte Großprojekte für die Bauwirtschaft. Damit hatten die Unternehmen in diesem Teilmarkt eher die Herausfor-derung der Bereitstellung ausreichender Ressourcen. Konsequenz war eine Möglichkeit der Preissteigerung, die natürlich auch durch die höheren Kosten insbeson-dere im Bereich Personal resultierte (der Kostenanteil des Treibstoffs ist aufgrund der Komplexität in der Durchführung weitaus geringer als in anderen Trans-portmärkten). Jedoch konnten im Gegensatz zu vielen anderen Teilmärkten der Logistik (bspw. im allgemeinen Ladungsverkehrsmarkt) diese Kostensteigerungen 1:1 und teilweise auch darüber an das Auftrag gebende Unternehmen weitergegeben werden.

Vorläufi ge Ergebnisse 2012 Dass ein Wachstum wie in 2011 auch in 2012 einset-

zen sollte, hat kein Marktteilnehmer erwartet. Trotzdem sieht es nach den aktuellen Hochrechnungen danach aus, dass auch im letzten Jahr das Euromarktvolumen überdurchschnittlich zugenommen hat. Immerhin ein Plus von 4% konnte generiert werden. Dabei half ins-besondere der Maschinen- und Anlagenbau im Export wie auch national bspw. durch die weiter steigende Nachfrage von Windkraftanlagen. Der Bau spielte zwar eine stützende Rolle, lieferte jedoch kein Wachstum.

Nachfrage Der Teilmarkt ist hauptsächlich geprägt von zwei

Branchen. 50% des Eurovolumens fragt die Baubran-che nach, 40% der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Metallindustrie. Weitere 10% kommen aus dem öffentlichen Sektor, der durch die Leistungen bzw. den Fuhrpark der Bundeswehr, Feuerwehr, THW etc. gekennzeichnet ist.

Das Jahr 2013 könnte positiver verlaufen als in ande-ren Teilmärkten. Zwar geht der Maschinenbau von einer stagnierenden Produktion aus. Viele der Anlagen sind jedoch bereits im Vorjahr bestellt worden und stehen jetzt zum Transport bereit. Dies spielt jedoch maximal im ersten Halbjahr noch eine Rolle. Sofern sich diese Branche wirklich entsprechend der Prognosen seitwärts

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Hochrechnung 2012 und Prognose 2013

Jedoch haben viele Unternehmen auf wachsende Märkte gesetzt und in Equipment investiert, da auch die Aussichten positiv eingeschätzt wurden. Als Ergeb-nis resultiert, dass ein gewisser Überhang an Equipment am Markt existiert, der bei rückläufi ger Nachfrage zu sinkenden Angebotspreisen führen wird.

Entwicklung 2013 Durch die hohen Fixkostenanteile ist es schwierig,

kurzfristig auf Marktschwankungen zu reagieren. Ein Auftragseinbruch wirkt demzufolge stärker auf diesem Teilmarkt. So kann die mögliche Auftragsfl aute im zweiten Halbjahr, hervorgerufen durch die andauernde Eurokrise und die dadurch zurückgehaltenen Investitio-nen, zu einem negativen Wachstum für das Gesamtjahr führen.

Jedoch ist ein Großteil der Aufträge durch Energiege-winnungsanlagen geprägt, die etwas weniger abhängig von der allgemeinen Konjunktur sind. Deshalb sollte mit einem positiven Wachstum gerechnet werden, welches sich auf bis zu 3% belaufen kann. Das Wachstum wird nicht höher ausfallen, da keine Wachstumsimpulse aus dem Baugewerbe zu erwarten sind.

Sollte sich diese Erholung nicht einstellen, kann aber auch ein deutlicher Einbruch stattfi nden. Durch den hohen Outsourcinggrad bedeuten automatisch fehlen-de Aufträge Umsatzeinbrüche bei den Logistikern und damit eine Abnahme des Marktes. Dass wahrscheinlich nur -1% zu befürchten sind, hängt an dem noch lau-fenden Geschäft im ersten Halbjahr.

Ausblick 2014 Deutschlands Industrie wird wohl weiter von seinen

Standortvorteilen profi tieren. Teilweise sollte es sogar möglich sein, trotz Krise ein Wachstum durch Marktan-teilvergrößerung zu erreichen. Insbesondere im kom-plexen Großmaschinen- und Anlagenbau wird dies zu spüren sein. Entsprechend sollten bessere Aussichten im Vergleich zu anderen Teilmärkten der Logistik für 2014 zu erwarten sein.

Langfristige Bewertung Die Nachfrage von Schwerguttransporten wird unge-

brochen bestehen bleiben. Zwar könnten neu entwi-ckelte Märkte wie die Windenergieanlagen wieder ver-schwinden. Die Struktur der Industrie verspricht jedoch weiterhin Entwicklung, Produktion und Verladung von

Anlagen in Deutschland. Welche potenziellen neuen Märkte entwickelt werden, bleibt abzuwarten.

Tendenziell werden sich die internationalen Verkeh-re besser entwickeln als die nationalen. Entsprechend profi tieren international aufgestellte Logistikdienstleis-ter hiervon besonders. Kleine und regional agierende Unternehmen können dann nur als Unterauftragneh-mer von diesem Boom profi tieren – und laufen Gefahr, an den guten Margen nicht beteiligt zu werden. Denn durch die internationalen Transportketten verkompli-ziert sich die Planung und Vorbereitung noch um ein Vielfaches. Kann schon innerhalb Deutschlands nur mit hohem Koordinierungsaufwand über mehrere Bundes-länder hinweg ein Schwertransport durchgeführt wer-den, potenziert sich der Aufwand für Zollabwicklungen und Transportsicherung durch den Einsatz mehrerer Verkehrsträger über Ländergrenzen hinweg.

Weiterhin könnte im Bau tendenziell die Modulbau-weise noch weiter zunehmen, was eine Vergrößerung des Transportguts ergeben könnte. Sofern die Restrik-tionen für die Durchführung von Schwertransporten nicht weiter zunehmen und damit den Transport kost-spieliger gestalten, sind auch in diesem ohne Konjunk-turpakete eher stagnierenden Markt Mehrumsätze zu erwarten.

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Fazit: Solide Entwicklungen im aktuellen Jahr – Erwartungen geringfügig schlechter als im Vorjahr

Deshalb gehen weder die Konsumgüter-, noch die Investitionsgüterindustrie oder die Vorlieferanten von starken Einbrüchen in 2013 aus. Auch sind dies Grün-de, dass die Teilmärkte sich relativ ähnlich entwickeln, da mit einer konstanten Entwicklung über zumindest die großen Schlüsselbranchen hinweg gerechnet wird. Einzelne Teilbranchen, Nischenmärkte oder Spezialseg-mente können sich natürlich anders entwickeln. Dies bedarf jedoch noch detaillierterer Untersuchungen.

In der zweiten Aufl age konnte die Studie nun ein Bild über die Entwicklung der Logistik zusammenstel-len, das mit Analysen und Interpretationen fl ankiert wird. Wie sich 2013 schlussendlich entwickeln wird, kann die Aktualisierung dieser Untersuchung in 2014 sowie mit offi ziellen Daten unterlegt die Studie »Top 100 der Logistik« im Herbst 2014 zeigen.

Gegenüber den Vorjahren, bei denen eine Spreizung von +3% bis +9% für 2011 und 2010 oder -2% bis -15% in 2009, erscheint 2013, wie auch schon 2012 als wenig spannend, oder jedoch erneut als »umso stabiler« oder solide in der Erwartung. Woher kommt das? Die Aussichten der Nachfragebranchen sind sehr ähnlich – vorsichtig.

Weder gibt es bei den Marktanalysten, Prognostikern und anderen Branchenexperten Schwarzseher wie insbesondere im Krisenjahr 2009, noch besondere Op-timisten wie in den Jahren direkt nach der Krise (2010 und 2011). Das Vertrauen der Märkte in die Stabilität des Weltmarktes ist in Deutschland relativ hoch, nach-dem die schwere Finanzkrise 2009 erstaunlich schnell verdaut werden konnte, da die Wirtschaft sich erfreu-lich schnell erholt hat. Weiterhin konnte festgestellt werden, dass auch Katastrophen mit weltumspannen-den Effekten wie der Tsunami in Japan wenig Auswir-kungen gezeigt haben.

Woher kommt das Vertrauen? Maßnahmen der Poli-tik (fl exiblerer Arbeitsmarkt, Kurzarbeiterregelung) und der Unternehmen (vor allem die fl exible Anpassung von Produktionskapazitäten als Reaktion auf Bedarfsein-brüche) haben die letzte Krise gut überstehen lassen. Bspw. hatte die Automobilwirtschaft im letzten Jahr hervorragende Zahlen vorzuweisen. Solche Erfahrungs-werte zahlen in das Vertrauen von Konsumenten ein, was den Konsum ankurbelt.

5 Fazit: Solide Entwicklungen im aktuellen Jahr – Erwartungen geringfügig schlechter als im Vorjahr

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DVV Media Group ISBN 978-3-87154-484-2 www.dvz.de/studie

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