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8 B Unterrichtssequenzen Am Ende der 7. Jahrgangsstufe sollen die Schüler/ innen über folgende zusätzliche Grundwissenele- mente verfügen: Grundkenntnisse Biblischer Gehalt von „Berufung“, „Prophet“ Kennzeichen prophetischen Wirkens Grundfertigkeit Bedeutsame Propheten benennen Grundeinstellung Sich an Impulsen der Propheten orientieren, das eigene Verhalten überprüfen 1.1 Amos: „Hört dieses Wort!“ Zielsetzung Am Beispiel des Propheten Amos erkennen die Schüler/innen, wie wichtig es ist, Unrecht beim Namen zu nennen. Einstieg L blendet Folienbild „Der Rufer“ (aus: Folienmappe zu EINFACH LEBEN 6) ein. Sch beschreiben die Stim- mung des Bildes, die Wir- kung der Gestalt des Rufers, die Gestaltung des Bildhin- tergrundes. (Vgl. B 1) L legt Sprechblasen mit Zitaten (B 2) hinzu. Sch: Er klagt an … – Wer ist dieser Mann? Begegnung L: Es handelt sich um den Propheten Amos. Im Jahr 750 v. Chr. ist das Reich in zwei Teile zerfal- len: Im Süden das Reich Juda und im Norden das Reich Israel. Amos hätte als Feigenbauer im Süd- reich ein beschauliches Leben führen können. Aber er nimmt das Wagnis der Berufung auf sich, geht nach Israel und verkündet dort im Auftrag Jahwes seine Botschaft. Die folgende Geschichte schildert, wie die Leute das Auftreten des Amos erlebt haben könnten. Sch lesen mit verteilten Rollen Sb 8. Erarbeitung L: Was bringen die Leute gegen Amos vor? – Was erhoffen sie sich von ihm? Sch beantworten die Fragen in PA/GA. Vertiefung L: Diese Sätze sind fast 3000 Jahre alt und trotzdem klingen sie aktuell. Schlagt sie im Buch Amos im Alten Testament nach und ergänzt sie mit weiteren Anklagesätzen! Sch erhalten AB (B 3) und schreiben weitere An- klagesätze in Sprechblasen. Transfer L: Wählt die Sprechblasen aus, die auch für unsere Zeit heute noch passen! L: Überlegt, wo Amos heute hingehen würde, um gegen bestehendes Unrecht zu protestieren! Sicherung Sch ergänzen Ergebnisse auf AB (B 3). 1. Sprecher im Namen Gottes: Prophetinnen und Propheten

B Unterrichtssequenzen9 Sucht das Gute, nicht das Böse; dann werdet ihr leben!“ Am 5, 14 „Ihr lasst euch bestechen!“ Am 5, 12 „Ihr weist den Armen ab bei Gericht!“ Am 5,

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8

B Unterrichtssequenzen

Am Ende der 7. Jahrgangsstufe sollen die Schüler/innen über folgende zusätzliche Grundwissenele-mente verfügen:Grundkenntnisse

Biblischer Gehalt von „Berufung“, „Prophet“Kennzeichen prophetischen Wirkens

GrundfertigkeitBedeutsame Propheten benennen

GrundeinstellungSich an Impulsen der Propheten orientieren, das eigene Verhalten überprüfen

••

1.1 Amos: „Hört dieses Wort!“

Zielsetzung

Am Beispiel des Propheten Amos erkennen die Schüler/innen, wie wichtig es ist, Unrecht beim Namen zu nennen.

Einstieg

L blendet Folienbild „Der Rufer“ (aus: Folienmappe zu EINFACH LEBEN 6) ein.

Sch beschreiben die Stim-mung des Bildes, die Wir-kung der Gestalt des Rufers, die Gestaltung des Bildhin-tergrundes. (Vgl. B 1)L legt Sprechblasen mit Zitaten (B 2) hinzu.Sch: Er klagt an … – Wer ist dieser Mann?

Begegnung

L: Es handelt sich um den Propheten Amos. Im Jahr 750 v. Chr. ist das Reich in zwei Teile zerfal-len: Im Süden das Reich Juda und im Norden das Reich Israel. Amos hätte als Feigenbauer im Süd-reich ein beschauliches Leben führen können. Aber er nimmt das Wagnis der Berufung auf sich, geht nach Israel und verkündet dort im Auftrag Jahwes seine Botschaft. Die folgende Geschichte schildert, wie die Leute das Auftreten des Amos erlebt haben könnten.Sch lesen mit verteilten Rollen Sb 8.

Erarbeitung

L: Was bringen die Leute gegen Amos vor? – Was erhoffen sie sich von ihm?

Sch beantworten die Fragen in PA/GA.

Vertiefung

L: Diese Sätze sind fast 3000 Jahre alt und trotzdem klingen sie aktuell. Schlagt sie im Buch Amos im Alten Testament nach und ergänzt sie mit weiteren Anklagesätzen!Sch erhalten AB (B 3) und schreiben weitere An-klagesätze in Sprechblasen.

Transfer

L: Wählt die Sprechblasen aus, die auch für unsere Zeit heute noch passen!L: Überlegt, wo Amos heute hingehen würde, um gegen bestehendes Unrecht zu protestieren!

Sicherung

Sch ergänzen Ergebnisse auf AB (B 3).

1. Sprecher im Namen Gottes: Prophetinnen und Propheten

4522_einfach_leben_rs_7_lehrer_08 84522_einfach_leben_rs_7_lehrer_08 8 29.01.2008 8:58:33 Uhr29.01.2008 8:58:33 Uhr

9

Sucht das Gute, nicht das Böse; dann werdet ihr leben!“

Am 5, 14

„Ihr lasst euch bestechen!“ Am 5, 12

„Ihr weist den Armen ab bei Gericht!“

Am 5, 12

„Ihr liegt auf Betten aus Elfenbein und faulenzt auf euren

Polstern.“ Am 6, 4

„Ihr nehmt von den Hilflosen Pachtgeld!“

Am 5, 11

„Ihr bringt den Unschuldigen in Not!“

Am 5, 12

„Ich hasse eure Feste, ich kann eure Feiern

nicht riechen!“ Am 5, 21

„Ihr grölt zum Klang der Harfe!“

Am 6, 5

„Ihr trinkt den Wein aus großen Humpen!“

Am 6, 6

„Ihr nehmt von den Hilflosen Pachtgeld!“

Am 5, 11

„Ihr bringt den Unschuldigen in Not!“

Am 5, 12

„Ich hasse eure Feste, ich kann eure Feiern

nicht riechen!“ Am 5, 21

„Ihr grölt zum Klang der Harfe!“

Am 6, 5

„Ihr trinkt den Wein aus großen Humpen!“

Am 6, 6

B 21.1

Karl Hofer: Der Rufer – Bildbeschreibung

Zwischen verdorrten Ästen steht ein mit einem Lendentuch bekleideter Mann vor einer unwirklichen, schemenhaften Landschaft. Er ruft mit weit geöffnetem Mund, den rech-ten Arm hat er kraftvoll in die Waagrechte erhoben. Die linke Hand formt er zu einem Trichter, um den Schall seiner Stimme zu verstärken. Mit dem angewinkelten Arm hält er einen Stock, als mache er Rast auf einer schlimmen Wanderung. Schutzlos nackt setzt Hofer den bleichen, hageren Körper des Mannes als Halbfigur frontal ins Bild, sein Kopf reicht weit in den von einem heraufziehenden Gewitter bedeckten Himmel. Ein Sturm bläst das Tuch von rechts in die Waagrechte, wie auch die rötlich-braun-grün gefärb-ten Wolken in die gleiche Richtung ziehen. Senkrecht mit kahlen verzweigten Ästen ragen Baumstümpfe zu beiden Seiten am Bildrand aus einem Boden empor, der nicht bestimmbar ist, unbestimmbar wie der Bildraum, wie das von vorn links einfallende kalte Licht, das harte bräunlich-violette Schatten, auf den in eine unbestimmte Ferne Rufenden wirft. Ist seine Botschaft ein Hilferuf, ist sie eine Warnung?

B 11.1

4522_einfach_leben_rs_7_lehrer_09 94522_einfach_leben_rs_7_lehrer_09 9 29.01.2008 8:58:34 Uhr29.01.2008 8:58:34 Uhr

10

Amos: „Hört dieses Wort!“

Im Jahr v. Chr. ist das Reich in zwei Teile zerfallen: Im Süden das

Reich und im Norden das Reich . Amos hätte als

Feigenbauer im Südreich ein führen können. Aber er nimmt das

Wagnis der Berufung als auf sich, geht nach Israel und verkündet

dort im Auftrag seine Botschaft.

Heute würde Amos vielleicht gegen folgendes Unrecht protestieren:

B 31.1

Sucht das Gute, nicht das Böse; dann

werdet ihr leben!“ Am 5, 14

„Ihr liegt auf Betten aus Elfenbein

und faulenzt auf euren Polstern.“

Am 6, 4

„Ihr nehmt von den Hilflosen Pachtgeld!“

Am 5, 11

„Ich hasse eure Feste, ich kann eure Feiern nicht riechen!“

Am 5, 21

Karl Hofer: Der Rufer, 1935

4522_einfach_leben_rs_7_lehrer_010 104522_einfach_leben_rs_7_lehrer_010 10 29.01.2008 8:58:34 Uhr29.01.2008 8:58:34 Uhr

11

Amos: „Hört dieses Wort!“

Im Jahr 750 v. Chr. ist das Reich in zwei Teile zerfallen: Im Süden das Reich Juda

und im Norden das Reich Israel. Amos hätte als Feigenbauer im Südreich ein be-

schauliches Leben führen können. Aber er nimmt das Wagnis der Berufung als

Prophet auf sich, geht nach Israel und verkündet dort im Auftrag Jahwes seine

Botschaft.

Heute würde Amos vielleicht gegen folgendes Unrecht protestieren:

B 3 – Lösung1.1

Sucht das Gute, nicht das Böse; dann

werdet ihr leben!“ Am 5, 14

„Ihr lasst euch bestechen!“ Am 5, 12

„Ihr weist den Armen ab bei

Gericht!“ Am 5, 12

„Ihr liegt auf Betten aus Elfenbein

und faulenzt auf euren Polstern.“

Am 6, 4

„Ihr nehmt von den Hilflosen Pachtgeld!“

Am 5, 11

„Ihr bringt den

Unschuldigen in Not!“Am 5, 12

„Ich hasse eure Feste, ich kann eure Feiern nicht riechen!“

Am 5, 21

„Ihr grölt zum Klang der Harfe!“

Am 6, 5

„Ihr trinkt den Wein aus großen Humpen!“

Am 6, 6

Karl Hofer: Der Rufer, 1935

4522_einfach_leben_rs_7_lehrer_011 114522_einfach_leben_rs_7_lehrer_011 11 29.01.2008 8:58:35 Uhr29.01.2008 8:58:35 Uhr

12

1.2 Jesaja: Eine Vision von Frieden

Zielsetzung

In der Begegnung mit dem Propheten Jesaja ler-nen die Schüler/innen einen Menschen kennen, der eine Vision von Frieden verkündet. Die Schü-ler/innen verfassen ein Friedenslied, einen Frie-denstext oder gestalten ein Friedensposter.

Einstieg

L schreibt an TA: „Frieden ist, wenn …

Sch suchen Beispiele.

Begegnung

L legt Folienbild „Das Kö-nigreich des Friedens“ (aus: Folienmappe EINFACH LE-BEN 7) auf.

Sch beschreiben das Bild (Vgl. B 1) und finden weitere Beispiele.L: Der Prophet Jesaja stammte aus Jerusalem und wirkte dort etwa von 740–701 v. Chr. Das alltäg-liche Leben war damals von Gewalt und Angst be-

stimmt. Kriege waren an der Tagesordnung. Charak-teristisch für den Propheten Jesaja sind Drohworte, Warnungen und Androhungen von Gericht und Untergang. Aber das ist nur die eine Seite seiner Botschaft. Daneben verkündet er den Menschen im Namen Gottes auch Heil und Rettung. Sch lesen Sb 10.

Erarbeitung

L: Der Prophet Jesaja hat eine Vision: Er kündigt ein Reich des Friedens an. Lasst den Text auf euch wir-ken!L legt CD von Sabrina Setlur auf. Sch lesen den Text in Sb 11 mit.L: Edward Hicks und Sabrina Setlur haben diese Verse künstlerisch umgesetzt. Vergleicht das Bild und den Song mit dem Bibeltext!

Vertiefung/ Sicherung

L: Schreibt selbst ein Friedenslied, einen Friedens-text oder gestaltet ein Friedensposter!

Ausklang

Sch tragen ihre Ergebnisse vor und/oder hören noch einmal den Rap-Song.

Edward Hicks: Das Königreich des Friedens – Bildbeschreibung

Der Hauptteil des Bildes ist mit einer Gruppe von unterschiedlichen Tieren gestaltet. Die Tiere sind ohne logische Raumstruktur über- und nebeneinander angeordnet; die „wilden“ (mit drohend-starrem Blick: Löwe und Leopard) und die „zahmen“ Tiere sind schematisch unterschieden. Dazwischen befindet sich auch ein Junge und eine Mutter oder Amme mit einem Kind. Der Junge umarmt die Löwin und streichelt den Löwen. Das kleine Kind sitzt direkt vor einem Panter und berührt ein kleines Kalb an der Nase. Die Gruppe am linken Bildrand setzt das Bild zu einem historischen Ereignis in Be-ziehung: 1682 vereinbarte der Quäker William Penn mit den Indianern die friedliche Gründung des Staates Pennsylvania, in dem die Grundsätze religiöser und ethnischer Toleranz herrschten.

B 11.2

4522_einfach_leben_rs_7_lehrer_012 124522_einfach_leben_rs_7_lehrer_012 12 29.01.2008 8:58:37 Uhr29.01.2008 8:58:37 Uhr

13

1.3 Der Prophet Jeremia: „Wehe …!“

Zielsetzung

Am Beispiel des Jeremia erfahren die Schüler/in-nen, dass die Unheilsverkündigung der Prophe-ten im Dienste ihrer Heilsverkündigung steht.

Vorbereitung

L besorgt einen Tonkrug, den er während der Stunde kaputt schlagen kann.

Einstieg

L stellt den Tonkrug auf den Tisch. Sch stellen Vermutungen an.

Begegnung

L nimmt den Tonkrug in die Hand und erzählt die Geschichte von Jeremia (Vgl. Sb 12). An der ent-sprechenden Stelle zerschlägt L den Tonkrug.

Erarbeitung

L: Stell dir vor, du bist unter den Menschen auf dem Müllplatz vor den Toren Jerusalems. Was geht dir durch den Kopf?

L: Der zerbrochene Krug ist ein Sinnbild für das Volk Israel. Vieles ist zerbrochen; schlag nach unter Jer 7,1–15; 13,1–14; 22,1–9; 26,1–8!

Vertiefung

L: Lass das Bild von Paul Klee (Sb 13) einige Zeit auf dich wirken. Stell dir vor, Menschen gehen durch diesen Ort. Überlege, welche Gedanken ihnen wohl in den Sinn kommen! (B 1 – Bildbeschreibung)L: Lest still und in Ruhe die Sätze des Propheten Jeremia (Jer 4,23–26a/Sb 13)! Stellt euch bei jedem Satz konkret vor, was dort beschrieben wird!L: In Sb 13 ist Jeremia ein Stück ins Bild gerutscht. Überlege, welche Absicht dahinter stehen könnte!L: Blättert nun die Seite um (Sb 14) und lasst euch überraschen!L: Jeremia blieb nicht bei der Verkündigung des Unheils stehen. Er tröstete sein Volk und kündigte einen neuen Bund Jahwes an.

Sch lesen Sb 14.

Transfer/Kreative Gestaltung/Hausaufgabe

L: Auch in eurem Leben ist schon einmal etwas schief/kaputt gegangen. Überlegt!L: Nehmt das AB (B 2) mit dem Bild „Zerstörter Ort“ von Paul Klee und baut den Ort wieder auf. Der Bibeltext Jer 31, 31–34 und das Bild „Rosengarten“ (Sb 14) können euch dazu Anregungen geben.

Paul Klee: „Zerstörter Ort“ – Bildbeschreibung

Wie viele anderer seiner Gemälde und Grafiken ist auch das Bild „Zerstörter Ort“ klein-formatig. Paul Klee spielte mit Formen und mit Farben – manchmal abstrakt, manchmal figurativ – aber immer auf das Wesentliche reduziert. Das Bild setzt sich aus Recht ecken, Dreiecken, Trapezen und gebogenen Segmenten zusammen. Man erkennt Häuser und Mauern, die Kreuze oder eine Art Krone auf der Spitze tragen.Längst erloschen scheint das Leben. Geisterhafte, grauviolette Ruinen leuchten vor nachtblauem Himmel auf wie von roten Flammen erhellt. Architektonische Elemente und Symbole organischen Lebens vermischen sich. Diesen Ort betrachtet man mit Grauen. Was mag wohl passiert sein? Die Jahreszahl 1920 deutet daraufhin, dass es sich wohl um die Folgen eines Krieges handelt.

B 11.3

4522_einfach_leben_rs_7_lehrer_013 134522_einfach_leben_rs_7_lehrer_013 13 29.01.2008 8:58:37 Uhr29.01.2008 8:58:37 Uhr

14

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B 21.3

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15

1.4 Gott beruft Ezechiel: „Stell dich auf deine Füße und iss!“

Zielsetzung

In der Begegnung mit dem Propheten Ezechiel lernen die Schüler/innen eine besondere Berufungsgeschich-te kennen.

Hinweis zur Vorbereitung

Vier Sch bereiten ein Rollengespräch vor (B 1).

Anknüpfung/Wiederholung

Sch hängen ihre Bilder mit dem aufgebauten Ort an die Wandtafel und erklären, was ihnen an ihrem Bild wichtig war.

Einstieg

Sch tragen Rollengespräch (B 1) vor.L: Kennst du ähnliche Situationen, wo du etwas nicht kannst, wo du dich nicht traust?L: Auch der Prophet Ezechiel steht vor einer wich-tigen Aufgabe, die er sich nicht zutraut.

••

Begegnung

Sch lesen Sb 15 mit verteilten Rollen.

Erarbeitung

L: An welche Textstellen wird sich Ezechiel später gerne erinnern?L: Gott lässt Ezechiel eine Buchrolle essen. – Ein starkes Bild! Überlege, was damit gemeint sein könnte. L: Wofür könnte dies ein Symbol sein?L: Ezechiel wird zu einer schweren Aufgabe beru-fen. Erkläre mit Beispielen aus dem Text!

Vertiefung/ Transfer

L legt Folie „Young worker“ von Duane Hanson (aus: Folienmappe zu EINFACH LEBEN 8) auf.Sch fühlen sich in den jungen Arbeiter ein und äußern sich.Folie: Was bringt mich voran? (B 2)

••

4522_einfach_leben_rs_7_lehrer_015 154522_einfach_leben_rs_7_lehrer_015 15 29.01.2008 8:58:39 Uhr29.01.2008 8:58:39 Uhr

16

Das ist zu schwer für michFlorian: Frau Halbig, kann ich einmal mit Ihnen sprechen?

Frau Halbig: Klar, worum geht’s denn?

Florian: Ach, ich möchte doch gerne nach der Realschule auf die FOS wechseln,

aber meine Eltern sind dagegen.

Frau Halbig: Warum denn?

Florian: Sie sagen, das ist zu schwer für mich, das kann ich nicht …

Frau Halbig: Also hör mal. Wer den Realschulabschluss so schafft wie du, der kann

doch was.

Florian: Ehrlich gesagt, habe ich auch ein wenig Angst, ob ich das bringen kann,

was man dort von mir verlangt.

Frau Halbig: Florian, in dir steckt doch was, du hast doch Fähigkeiten. Trau dir was

zu, steh zu dir!

Florian: Meinen Sie, ich sollte es probieren?

Frau Halbig: Ja, unbedingt. Sag deinen Eltern, du schaffst das. Ich trau dir das zu.

B 11.4

Was bringt mich voran? wenn ich gelobt werde,

wenn mir jemand Mut macht,

wenn mir jemand einen guten Rat gibt,

wenn jemand gut zu mir ist,

wenn man mir gegenüber Verständnis aufbringt,

wenn mir Vertrauen geschenkt wird,

wenn es jemand gut mit mir meint,

wenn ich Erfolg habe,

wenn man mir etwas zutraut,

wenn ich etwas gut gemacht habe,

wenn ich anderen helfe,

wenn ich mich zurücknehme,

wenn …

•••••••••••••

B 21.4

4522_einfach_leben_rs_7_lehrer_016 164522_einfach_leben_rs_7_lehrer_016 16 29.01.2008 8:58:39 Uhr29.01.2008 8:58:39 Uhr

17

1.5 Deuterojesaja: „ … ein Mann voller Schmerzen“ – Einsatz in der 10. Jgst.?

In der 10. Jahrgangsstufe wird im Themenbereich „Sag, wer bist du? – Jesus Christus neu entdecken“ die Gottes-knechtthematik ausführlich behandelt. Hier an dieser Stelle können die Schüler/innen mit dem Thema leicht über-fordert sein. Deshalb wird hier keine Unterrichtsstunde vorgelegt. Wer sich dennoch für diese Stunde entscheidet, findet im Bild von Matthias Grünewald (B 1) und in den Arbeitsaufträgen im Schulbuch gute Hilfestellung.

Die Verspottung Christi ist ein Gemälde von Matthias Grünewald und zählt zu seinen Frühwerken. Es befindet sich heute in der Alten Pinakothek in München.

Jesus von Nazaret sitzt mit verbundenen Augen auf einer niedrigen Steinmauer. Seine Hände und Arme sind mit einem Seil gefesselt. Vor ihm steht ein Folterknecht, der an dem Seil zieht und dem Bildbetrachter den Rücken zukehrt. Ein weiterer Folterknecht hat die Faust erhoben, um auf den Gefesselten einzuschlagen und zerrt ihn gleichzeitig am Haar. Von rechts tritt ein Mann hinzu, der in seiner linken Hand einen Stab trägt und mit sei-ner rechten Hand den im Zuschlagen begriffenen Folter-knecht zurückhält. Ein älterer Mann hat sich diesem zugewandt, ihm die Hand auf die Schulter gelegt und scheint auf ihn einzureden. Im Bildhintergrund befinden sich drei weitere Männer: Am linken Bildrand ist ein Mu-siker erkennbar, der auf einer Flöte spielt, während er gleichzeitig die Trommel schlägt. Der jüngere von den zwei anderen Männern blickt unbeteiligt, fast heiter. Der dritte, von dem am rechten Bildrand nur der Kopf ersicht-lich ist, scheint gramvoll das Gesicht zu verziehen.

Matthias Grünewald ist um 1480 in Würzburg gebo-ren. Ursprünglich hieß er Mathias Gothart-Nithart. Sein malerisches Werk stellt neben dem von Albrecht Dürer einen der Gipfelpunkte der Kunst der Renaissance im nördlichen Europa dar. Um 1509 wurde Grünewald Hofmaler des Erzbischofs

von Mainz, und nach 1510 nahm er Aufträge aus Aschaffenburg an, wo er als Baumeister und Steinmetz die Umbauten des Schlosses leitete. Wegen seiner Sympathien zur Reformation war er gezwungen, zu-nächst 1526 nach Frankfurt und dann 1527 nach Halle umzusiedeln, wo er 1528 starb.Von seinem Werk sind zehn Gemälde und Zeichnungen erhalten. Grünewalds erstes zweifelsfrei von ihm erstelltes Gemälde ist die Verspottung Christi (1503, Alte Pinakothek, München), das deutliche Kenn zeichen eines Frühwerkes (nicht voll ausgemalte Nebenfiguren, anatomische Fehler in der Ges-tik, durchdrungen von niederländischen Vorbildern) aufweist. In diesem Werk zeigt sich aber schon die für Grüne wald charakteristische, überzogene Physiognomik seiner Figuren. Berühmtheit erlangte er vor allem durch seinen Isenheimer Altar. Grünewalds erhaltene 40 Zeichnungen sind Entwürfe und Studien zu Altarbildern. Sie gehören zu den eigenwilligsten Dokumenten altdeutscher Zeichenkunst.

B 11.5

4522_einfach_leben_rs_7_lehrer_017 174522_einfach_leben_rs_7_lehrer_017 17 29.01.2008 8:58:40 Uhr29.01.2008 8:58:40 Uhr

18

1.6 Martin Luther King: I have a dream

Zielsetzung

Die Schüler/innen lassen sich von Martin Luther King beeindrucken, besonders von seinem energischen und gewaltlosen Kampf für das Ende der Rassentrennung.

Einstieg und Themenfindung

L zeigt Folienbild „only whites“ (B 1). Sch beschreiben das Bild und stellen Fragen.

L: Es gibt einen Mann, der konnte sich mit dieser Ungerechtigkeit nicht abfinden.

Begegnung

L erzählt den ersten Teil der Lebensgeschichte Martin Luther Kings (Sb 18): „Er wurde am 15. 01. 1929 in Atlanta …“ bis „… legte dem Mädchen Handschel-len an und brachte es ins Gefängnis.“ (Mitte der 2. Spalte)Sch lesen den Text zu Ende (Sb 18–19).

Erarbeitung

L: Erstelle auf Grund des Textes einen kurzen Steck-brief Martin Luther Kings (PA/GA – B 2).

L notiert Ergebnisse an TA. (Vgl. B 2 – Lösung)L: Martin Luther King gab vielen Menschen Hoff-nung und Mut für die Zukunft. Begründe!

Vertiefung

L: Woher nahm er die Kraft für seinen Kampf (auch für das Erleiden von Gefängnisstrafen und für sein durch Attentate bedrohtes Leben)!

Sicherung

Sch übertragen TA auf AB (B 2).

Hausaufgabe

L: Informiere dich (z. B. im Internet) darüber, wie heute die Farbigen in Amerika und anderswo leben!

Alternative:

L zeigt einen der angegebenen Filme (B 3). Der Spielfilm ist in sieben Abschnitte unterteilt und kann auch abschnittweise betrachtet werden.

4522_einfach_leben_rs_7_lehrer_018 184522_einfach_leben_rs_7_lehrer_018 18 29.01.2008 8:58:41 Uhr29.01.2008 8:58:41 Uhr

19

a) Martin Luther King: Dann war mein Leben nicht umsonst (135 Min., 1978)(Regie: Sidney Lumet/Joseph L. Mankiewicz)Die neue Gesamtfassung des preisgekrönten, aus Wochenschaumaterial zusammengestellten Doku-mentarfilms behandelt die wichtigsten Stationen des Bürgerrechtlers und Pastors Martin Luther King, der seinen Kampf um die Gleichberechtigung der Schwarzen in den USA konsequent gewaltlos führte und schließlich mit dem Leben bezahlen mußte. Der Film ist in sieben Abschnitte unterteilt: Busstreik in Montgomery, 23 min – Protest in Birmingham, 22 min – Marsch auf Washington, 15 min – Demonstration für Wahlrecht, 26 min – Unruhen in Chicago, 22 min – Rede zum Vietnamkrieg, 15 min – Tod und Beer-digung, 15 min. (Geeignet ab 12 Jahren)

b) Martin Luther King – I have a dream (Dokumentarfilm, 17 Min., 1998)Martin Luther King zählt zu den bedeutendsten Vertretern des gewaltlosen Widerstands. Die Dokumen-tation entwirft ein Portrait und berichtet anhand von Originalmaterial und Statements von einstigen Weg-gefährten über wesentliche Stationen seines Lebens. Durch aktuelle Bezüge zur gegenwärtigen Situation der farbigen Bevölkerung in den Südstaaten der USA wird auch deutlich, dass der Kampf der Bürger-rechtsbewegung gegen rassistische Diskriminierung zwar nicht vergeblich war, aber leider immer noch aktuell ist. (Geeignet ab 12 Jahren)

B 31.6

B 11.6

Foto: Archiv

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B 21.6

Martin Luther King: I have a dream

Geboren:

Beruf:

Missstände damals:

Farbige mussten Weißen ihre Plätze überlassen,

sonst drohten:

Martin Luther King konnte sich damit nicht abfinden. Er rief auf zum Boykott der

Busse.

Er organisierte im ganzen Süden der USA Aktionen

28. 08. 1963:

friedliche Demonstration von

200000 Menschen mit der berühmten

Rede von Martin Luther King:

1964 erhält Martin Luther King den

Am 04. 04. 1968 wird Martin Luther King

Seit 1983:

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dpa

dpa

4522_einfach_leben_rs_7_lehrer_020 204522_einfach_leben_rs_7_lehrer_020 20 05.02.2008 10:06:43 Uhr05.02.2008 10:06:43 Uhr

21

B 2 – Lösung1.6

Martin Luther King: I have a dream

Geboren: 1929 in Atlanta

Beruf: Pastor

Missstände damals:

Farbige haben weniger Rechte als weiße Mitbürger,

z. B. in Omnibussen zwei Abteilungen für Weiße

und Farbige.

Farbige mussten Weißen ihre Plätze überlassen,

sonst drohten:

Handschellen, Verhaftung, Gefängnis

Martin Luther King konnte sich damit nicht abfinden. Er rief auf zum Boykott der

Busse.

Er organisierte im ganzen Süden der USA Aktionen

für die Registrierung Farbiger in die Wählerlisten

gegen Rassentrennung

für bessere Schulbildung

für Wohnungen

28. 08. 1963: „Marsch auf Washington“

friedliche Demonstration von

200000 Menschen mit der berühmten

Rede von Martin Luther King:

„I have a dream …“

1964 erhält Martin Luther King den Friedensnobelpreis.

Am 04. 04. 1968 wird Martin Luther King ermordet.

Seit 1983:

Nationalfeiertag zu Ehren Martin Luther Kings in den USA

••••

dpa

dpa

4522_einfach_leben_rs_7_lehrer_021 214522_einfach_leben_rs_7_lehrer_021 21 05.02.2008 10:06:57 Uhr05.02.2008 10:06:57 Uhr