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Bachem Geschäftsbericht 2010

Bachem Geschäftsbericht 2010 · 2007 2006 2009 2010 2008 2007 2006 2009 2010 2008 2007 2006 46.1 58.7 63.9 46.6. Produkte&Services ... Generika-Katalog Produkt-Datenblätter CEP

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Bachem

Geschäftsbericht

2010

QualitätsstrategieDas Streben nach der perfekten Lösung.Immer besser werden, dank Kreativitätund Anpassungsfähigkeit. Das Erreichte,die aktuellen Herausforderungen stetsals Ausgangspunkt und Ansporn für dienächste Entwicklung verstehen.

Dazu braucht es eine klare Haltung:nämlich die unternehmerische Position,seinen Partnern etwas anbieten zuwollen, das stets von erster Güte ist.Mit absoluter Zuverlässigkeit, ohneWenn und Aber. In der festen Überzeu-gung, damit das einzig Richtige zu tun.

Wir von Bachem leben diesesBekenntnis zu Qualität von Beginnan. Als Strategie verankert, etabliert alsunternehmensweite Initiative prägtsie unser tägliches Handeln nachhaltig.Unsere seit Jahren marktführendePosition in der Herstellung von Peptid-Wirkstoffen verdanken wir dieserkonsequenten Ausrichtung und natürlichdem Anspruch und der Wertschätzungunserer Kunden: Quality Matters.

Bachem Hauptsitz, Schweiz

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Inhalt

Aktionärsbrief

Interview Konzernleitung

2010 in Kürze

Milestones Review

Milestones Outlook

Marktveränderungen

Produkte&Dienstleistungen

Märkte&Kunden

Nachhaltigkeit

Corporate Governance

Finanzieller Lagebericht

KonsolidierteJahresrechnung

Jahresrechnung derBachem Holding AG

Aktionärsinformationen

Finanzieller Kalender

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Bachem Hauptsitz, Schweiz

Gut ausgebildete und hochmotivierteMitarbeitende bürgen für die Quali-tät unserer Produkte und Dienst-leistungen. 41% unserer Angestelltenhaben einen Fachhochschul-oder Universitätsabschluss und 44%verfügen über eine abgeschlosseneBerufslehre. Mit kontinuierlicherWeiterbildung und Führungsausbil-dung der Vorgesetzten legen wirden Grundstein für hohe Qualität.

Bachem Mitarbeitende, Produktion

Bachem Experte, Bibliothek

Qualität in der Produktion heisstEntwicklung und Herstellunghochkomplexer Substanzen unterBeachtung der stetig steigendenAnforderungen der Guten Herstel-lungspraxis für die pharmazeutischeIndustrie. In der Bachem Gruppebetreiben versierte Spezialisteninsgesamt 37 Reinräume, mit fun-diertem Know-how und hoherEinsatzbereitschaft.

Bachem Spezialist, Reinraum

Mehr als 20% unserer Mitarbeiten-den sind in der Qualitätssicherungund Registrierung tätig. Damitkönnen wir unseren Kunden um-fassende Dienstleistungen übersämtliche Phasen des Lebenszykluseines Produktes garantieren.

Bachem Analytiker, Qualitätskontrolle

Bachem Produkte, Versand

Mit regelmässigen Audits vergewissernsich Kunden und Behörden syste-matisch von der Qualität der Anlagen,Prozesse und Produkte. Im Jahr2010 fanden bei Bachem 51 Kunden-audits und 6 Behördeninspektionenstatt. Diese verliefen sehr erfolg-reich und bestätigten vollumfänglichBachems hohen Standard unddie Einhaltung der Vorschriften zurGuten Herstellungspraxis.

Bachem Kundenaudit

Bachem Weltweite Märkte

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Sehr geehrte AktionärinnenSehr geehrte Aktionäre

Das Geschäftsjahr 2010 wareine grosse Herausforderungfür alle. Restrukturierungen,Kostensenkungen und Stellen-abbau waren die unmittel-baren Konsequenzen aus demUmsatzrückgang. Gleichzeitighaben wir unsere Investitionenund den Lageraufbau drastischreduziert und Abläufe opti-miert. Diese Effizienzsteigerungist eine gute Ausgangsbasisfür den erwarteten Aufschwung.Unser Projekt- und Produkt-portfolio haben wir erweitert und die Marktdurchdrin-gung auch im Berichtjahr erfolgreich vorangetrieben.Wir machen auch in Zeiten erhöhter Konkurrenz keineAbstriche bei unserer Qualität. An allen Produktions-standorten fanden im 2010 behördliche Inspektionenstatt. Diese waren sehr erfolgreich und bestätigen unserenhohen Standard. Wir haben die Herausforderungen an-genommen und unsere Position als führender Herstellervon Peptidwirkstoffen bestätigt.

Umsatz, EBIT und EBIT-Marge blieben unter unserenErwartungen, da sich die Märkte nur langsam erholtenund dadurch der schwache Start ins 2010 nichtmehr aufgeholt werden konnte. Der zunehmend starkeSchweizer Franken hat unsere Aufholjagd zudem deut-lich gebremst. In einem anhaltend schwierigen Markt-umfeld haben wir trotzdem eine deutliche Verbesserungunseres Resultats gegenüber dem ersten Halbjahrerzielt. Auch die Situation in den USA verbesserte sich.

Generika und NCEs gerieten im Berichtsjahr aus teil-weise unterschiedlichen Gründen unter Druck. ImBereich der NCEs kamen die klinischen Entwicklungenwesentlich langsamer voran als von unseren Kundengeplant. Zulassungsentscheide der Behörden verzögertensich weiter. Bei den generischen Wirkstoffen kam zum

Umsatzrückgang ein erheb-licher Preisdruck dazu. Im For-schungsmarkt verzeichnen wirdagegen eine deutliche Nach-fragesteigerung. Dies stimmtuns optimistisch für die zukünf-tige Entwicklung bei den NCEs.

Im Berichtsjahr haben wir dieAnzahl Vollzeitstellen um62 (8.5%) reduziert, vorwie-gend durch Ausnützen derFluktuation. Die Restrukturie-rung in den USA ist abge-

schlossen. Zusammen mit vorzeitigen Pensionierungensind dafür im 2010 ausserordentliche Kosten von1.8 Mio. CHF angefallen. Die Integration der beidenProduktionsstandorte in Bubendorf und Vionnazwurde im Berichtsjahr gestartet und soll bis Mitte 2011abgeschlossen sein.

Mit einem breit angelegten Projektportfolio, das wirweiter ausbauen konnten, mit gut ausgebildetemPersonal und einer starken Stellung bei generischenWirkstoffen sind wir gut für die sich langsam ab-zeichnende positive Entwicklung in unseren Märktengerüstet. Zudem sind wir in Wachstumsbereichenwie Onkologie, mit bereits erfolgten und erwartetenZulassungsentscheiden der Behörden, ausgezeichnetpositioniert. Aufgrund dieser Aussichten und derfinanziellen Stabilität unseres Unternehmens schlägtder Verwaltungsrat der Generalversammlung eineDividende von CHF 2.50 vor.

Dr. h.c. Peter Grogg Dr. Rolf NyfelerPräsident des CEO und VorsitzenderVerwaltungsrats der Konzernleitung

Rolf Nyfeler, Peter Grogg

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Aktionärsbrief

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Mit Dr. Rolf Nyfeler, CEO, Dr. Daniel Erne, CTO,Dr. Lester Mills, CMO, und Stephan Schindler, CFO

Herr Nyfeler, Bachem weist 2010 das schlechtesteJahresergebnis seit dem Börsengang im Jahr 1998 aus.Was ist schief gelaufen?R. Nyfeler: In der Tat ist das Resultat unter unsereneigenen Erwartungen ausgefallen, da sich die Erholungder Märkte weiter verzögert hat. Wir haben aber unsereHausaufgaben gemacht, Kostensenkungsprogrammeimplementiert und unsere Position ausgebaut. Gleichzei-tig verzichteten wir bewusst auf kurzsichtige Massnah-men. Wir verfolgen weiterhin unsere mittel- und langfris-tigen Ziele und haben dazu eine gute Basis geschaffen.

Als langjähriger Mitarbeiter kennen Sie die Bachemschon seit Jahren. Was ist Ihrer Meinung nach heuteanders als früher?R. Nyfeler: Das Umfeld hat sich grundlegend verändertund Veränderungen finden schneller statt. Grundsätz-lich richten wir uns heute viel stärker auf den Kundenaus. Zudem haben sich die Anforderungen der ver-schiedenen Behörden wesentlich erhöht. Gleichzeitighat der Konkurrenzdruck deutlich zugenommen.

Herr Schindler, welche Aufgaben hat der CFOin dieser Zeit, und wo sehen Sie die aktuellen Heraus-forderungen für die Bachem Gruppe?S. Schindler: Transparenz in der Kostenrechnung,ein effizientes Controlling, das Working Capital Manage-ment und die Liquiditätsplanung sind heute wichtigerdenn je. Wir verbessern deshalb laufend unsere Organi-sation und Systeme, um immer schneller korrekteund aussagekräftige Entscheidungsgrundlagen verfügbarzu haben. Eine aktuelle und äusserst spannendeHerausforderung sehe ich im Abgleich unserer strategi-schen Roadmap mit den Verwerfungen in der pharma-zeutischen Industrie.

Bachem hat den Ruf, äusserst solide finanziertzu sein. Wie kommt das?S. Schindler: Bachem legt seit ihrer Gründung eingrosses Gewicht auf eine hohe Eigenfinanzierung.

Damit erhält sie sich die Flexibilität und Unabhängig-keit für die Umsetzung der langfristigen Ziele. Einerobuste Bilanz stärkt zudem das Durchhaltevermögenin turbulenten Zeiten.

Bachem hat sich erfolgreichbehauptet, und wir verstehen es,unsere führende Marktstellungzu verteidigen. «When the goinggets tough, the tough get going.»

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Interview Konzernleitung

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Wer kauft und hält eigentlich Bachem Aktien?Warum?S. Schindler: Mit einem Free Float von rund 35% istBachem kein Papier für kurzfristig orientierte Anleger.Wir sehen deshalb vor allem langfristig ausgerichtete

Investoren in unserem Aktionariat, welche sichan soliden Grundwerten und attraktiven Dividendenorientieren.

Der Geschäftsbericht 2009 hatte den Titel«Weiter auf Expansionskurs». Wie ist das mit demaktuellen Geschäftsgang vereinbar?L. Mills: Expansion braucht ihre Zeit. Wir haben auchim letzten Jahr auf verschiedenen Gebieten expandiertund zukünftiges Wachstum vorbereitet. Geografischstehen die BRIC-Länder im Fokus, anwendungsbezogensind Kosmetik und Veterinärmedizin wesentlich.Bei den Generika treiben wir die Entwicklung neuerProdukte intensiv voran. Zudem haben wir unserDienstleistungsangebot, z.B. mit Melusine®1, ergänztund unser Projektportfolio erweitert.

Waren die Erwartungen betreffend Neuzulassungenin der Vergangenheit zu optimistisch? Mit welcherEntwicklung rechnen Sie zukünftig?L. Mills: Wir haben, wie die gesamte Industrie, Ver-zögerungen bei den Zulassungsentscheiden hinnehmenmüssen. Zudem verlangen die Behörden immer mehrDaten für ihre Entscheidungen. Unabhängig davon hatdie Finanzkrise momentan zu einer Fokussierung und

Priorisierung bei den Entwicklungsprojekten geführt.Der Anteil Peptid-basierter Medikamente an dengesamten Zulassungen ist tendenziell zunehmend.Mit dem konsequenten Ausbau unseres Portfolioserhöhen wir unsere Chancen auf erfolgreiche Projekte.

Bachem ist in Asien noch nicht vertreten.Gibt es da nicht dringenden Nachholbedarf?R. Nyfeler: In Japan und Korea ist Bachem schon seitJahren als Zulieferer etabliert. In Indien erzielen wireinen signifikanten Umsatz und verfügen über mehrereProdukt-Registrierungen. Für den chinesischenMarkt sind wir eine Partnerschaft mit einem lokalenCRO eingegangen und verschiedene Zulassungen sindpendent. Wir analysieren zudem laufend die Situationund evaluieren mögliche asiatische Produktionsstandorteund Absatzmärkte. Wir sind offen gegenüber Akquisi-tionen und Kooperationen.

Wie hoch schätzen Sie das Risiko ein, dass asiatischeKonkurrenz in das Peptid-Wirkstoffgeschäft drängt?D. Erne: Unsere eigene Erfahrung mit asiatischenZulieferern hat gezeigt, dass hinsichtlich Qualität undZuverlässigkeit Vorsicht angezeigt und eine stetigeKontrolle unverzichtbar ist. Gleiches gilt unseres Er-achtens erst recht für Pharmawirkstoffe. Aktuell sehen

wir weiterhin ein erhebliches Risiko für den Abnehmer,da der Umgang mit der Umwelt und insbesonderedie Einhaltung der regulatorischen Vorschriften denwestlichen Standards im Allgemeinen noch nichtentsprechen.

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Interview Konzernleitung

1 siehe Seite 34

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Welche Bedeutung haben die Mitarbeitendenangesichts der aktuellen Überkapazitäten?D. Erne: Wir haben auch 2010 ein starkes Gewichtauf den Erhalt des Know-hows gelegt, um für denerwarteten Aufschwung gerüstet zu sein. Insbesondereden Bereich Vertrieb haben wir verstärkt. Kündigungenaus wirtschaftlichen Gründen haben wir weitgehendvermieden und nehmen damit auch unsere soziale Ver-antwortung wahr. Veränderungen eröffnen auch immerdie Chance, Mitarbeitende flexibel einzusetzen und die«richtige» Organisation zu finden.

Was hat Sie dazu bewogen, das Geschäft der SochinazS.A. vollständig zu integrieren? Warum haben Siesich nicht vom Small Molecules Bereich getrennt undsich auf die Peptidherstellung konzentriert?L. Mills: Mit der Zusammenlegung erreichen wir eineneinheitlichen Marktauftritt mit einer «one face tothe customer»-Philosophie. Wir setzen auch weiterhinauf den Wachstumsmarkt der Generika und Peptid-

Konjugate und versprechen uns Synergien durch diegemeinsame Nutzung der Reaktorkapazitäten undInformatiksysteme.

Wie haben sich die Konkurrenzsituation undder Marktanteil von Bachem am globalen Peptid-Wirkstoffgeschäft entwickelt?L. Mills: Wir sehen Veränderungen in unserem Konkur-renz-Umfeld mit Konsolidierungen und Marktaustritten.Bachem hat sich erfolgreich behauptet, und wir ver-stehen es, unsere führende Marktstellung zu verteidigen.«When the going gets tough, the tough get going.»

Gibt es Hinweise für den möglichen Marktaustrittgrosser Konkurrenten oder eine weitere Konsolidie-rungswelle? Unter welchen Bedingungen würde sichBachem an einer Industriekonsolidierung beteiligen?R. Nyfeler: Wir sind von verschiedener Seite mehrfachbetreffend Zukauf von Produktionsstätten oderUnternehmen kontaktiert worden. Dies deuten wir alsZeichen für eine weitere Konsolidierung in unseremMarkt. Bachem ist als Nr. 1 in einer starken Positionund prüft entsprechende Angebote jeweils sorgfältig aufihren langfristigen Nutzen für die Gruppe. Die solideFinanzierung gibt uns den Spielraum für entsprechendeSchritte, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.

Was ist eine realistische EBIT-Marge für die Zukunftund wie wird sich der Free Cashflow entwickeln?Wie sieht die Dividendenpolitik aus?S. Schindler: Mittelfristig streben wir weiterhin eineEBIT-Marge von 25% an. Der Free Cashflow wird sichmit steigenden Umsätzen, einer unverändert restriktivenInvestitionspolitik und einem ingesamt verbessertenWorking Capital Management ebenfalls steigern. Überdie Dividendenhöhe wird der Verwaltungsrat respektivedie Generalversammlung abschliessend befinden.Ich gehe aber davon aus, dass Bachem auch zukünftig dieInteressen ihrer Aktionäre mit einer langfristig attrakti-ven Politik berücksichtigen wird.

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Interview Konzernleitung

Produkte & Services

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Business Review

Produkte & Services

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18 Mio. CHFDie Abschreibungen und Amorti-sationen betrugen 18 Mio. CHF.

Aufgrund der hohen Investitionender Jahre 2008/9 kam es zeitlichverzögert zu einer Zunahme

um 2.8 Mio. CHF. Das Investiti-onsvolumen 2010 wurde deutlichauf 18.7 Mio. CHF reduziert.

2.50CHF

Die attraktive Dividendenrenditeunterstreicht die nachhaltig

positiven Zukunftsaussichten.

18%Die EBIT-Marge von 18%

im zweiten Semester, vor Sonder-effekten und zu vergleichbarenUmrechnungskursen, reflektiertdie erreichten Verbesserungen.Sie zeigt zudem, dass im erstenHalbjahr 2010 die Talsohleerreicht war. Bei Fortsetzungder beobachteten Marktent-

wicklungen ist diese EBIT-Margeein realistisches Szenariofür das Geschäftsjahr 2011.

Solide BilanzBachem ist mit einer Eigen-

kapitalquote von 78.3% weiterhinäusserst solide finanziert.

Die Aufnahme der benötigtenFremdmittel erfolgte frei von

einschränkenden Bedingungen.

Kosten gesenktIm Berichtsjahr wurde eineStellenreduktion von 8.5%

erreicht, weitgehend ohne Kündi-gungen. Die Schliessung des

Produktionsbereiches bei BachemBioscience Inc., USA, ist ab-geschlossen. Die non-GMP

Kundenaufträge werden durchBachems Competence Center

für Kundensynthesen inSt.Helens, UK, betreut. Verschie-dene Programme zur Kosten

senkung wurden umgesetzt oderinitialisiert. Insgesamt konntenbereits nachhaltige Kosten-

einsparungen von 5.8 Mio. CHFrealisiert werden.

Starker SchweizerFranken

Der Anstieg des SchweizerFranken gegenüber EUR undUSD schmälerte die Umsätze

um 7.3 Mio. CHF. Die Belastungauf EBIT betrug 5 Mio. CHF,

vorwiegend im zweiten Halbjahr.

Sonder-Effekte

Der Jahresrechnung 2010 wurdeneinmalige Kosten von 1.8 Mio.CHF belastet. Die damit ver-

bundenen Restrukturierungsmass-nahmen sind im Berichtsjahrbereits abgeschlossen worden.

Kapitalbindungim NUV gesenktDie Cashflow-relevante Kapital-bindung im Nettoumlaufver-

mögen (NUV) wurde um 5.2 Mio.CHF reduziert. Dies ist

eine Verbesserung gegenüberder Vorjahresveränderung

um 24.6 Mio. CHF.

Aufwindim 2. Halbjahr

EBIT gegenüber erstem Halbjahr auf 15.7 Mio. CHFmehr als verdoppelt. Margen von 10.3% (EBIT) und22.1% (EBITDA) erreicht. Langsame Markterholung,Sonder- und Währungseffekte bremsten Aufholjagd.

2010 in Kürze20

Produkte & Services

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Business Review

Produkte & Services

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Wichtige Konzerndaten 2010 2009Veränderung in %CHF LW

Umsatz (in Mio. CHF) 152.9 181.8 –15.9 –11.9

EBITDA (in Mio. CHF) 33.7 66.2 –49.0 –41.2

EBITDA in % des Umsatzes 22.1% 36.4 %

EBIT (in Mio. CHF) 15.7 50.9 –69.2 –59.4

EBIT in % des Umsatzes 10.3% 28.0 %

Reingewinn (in Mio. CHF) 28.3 46.1 –38.6

Reingewinn in % des Umsatzes 18.5% 25.3 %

Gewinn pro Aktie (EPS – in CHF) 2.10 3.43 –38.8

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit (in Mio. CHF) 38.1 42.8 –11.1

Eigenkapitalrendite 7.7% 12.3 %

Personalbestand (umgerechnet auf Vollzeitstellen) 668 730

Umsatz pro Mitarbeiter 1 (in CHF) 233 000 266 000

1Basis: Mittlere Anzahl Vollzeitstellen ohne Lehrlinge

21

Reingewinn (in Mio. CHF)

Dividende (pro Aktie in CHF)

Umsatz (in Mio. CHF)152.9181.8

195.0

198.3

171.8

2.503.00

3.20

3.002.00

5.00 Sonderdividende

28.3

2009

2010

2008

2007

2006

2009

2010

2008

2007

2006

2009

2010

2008

2007

2006

46.1

58.7

63.9

46.6

Produkte & Services

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Business Review

Produkte & Services

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Marktpositionverteidigt

Trotz schwieriger Marktbedingungen schloss Bachemdas Geschäftsjahr 2010 mit einem deutlichenGewinn ab. Er fiel geringer als in vergangenen Jahrenaus. Die schleppende Erholung des Marktes undder hohe Konkurrenzdruck erforderten starke Gegen-massnahmen und eine aggressive Preispolitik.

Milestones Review

138ProjekteDie Anzahl Projekte in der prä-klinischen und den klinischen

Phasen konnte 2010 von 120 auf138 erhöht werden. Dies belegtdie anhaltenden, positiven Fort-schritte bei der Projektakquisitionmit dem Ziel eines langfristigenWachstums. Vor allem in denUSA konnten im Zuge der sich

allmählich verbessernden Finanz-lage mehr Projekte akquiriert

werden.

Neue ProdukteDas Entwicklungsportfolio vonBachem für Generika konnteim Laufe des Berichtsjahrs um

eine Reihe von neuen Produktenerweitert werden. Insgesamt

wurden zehn neue Substanzenauf Basis von kleinen Molekülen

und Peptiden, für die eineVermarktung angestrebt wird,in das aktive Entwicklungspro-

gramm aufgenommen.

Ausbau derKundendienst-

leistungenDem Geschäftsmodell von

Bachem entsprechend werden dieKunden bereits in den frühenStadien der Medikamentenent-wicklung unterstützt. Die Auf-

nahme der Melusine®-Produktlinie als Service für die

Bestimmung neuer Leit-substanzen stellt hierfür einBeispiel dar und wird die

Kunden bei ihren Innovationenunterstützen.

Know-howund Mitarbeiter-

bindungBachem will wichtige Mitarbei-tende halten, um für den Zeit-punkt der Markterholung und

den Nachfrageanstieg gewappnetzu sein. Aus diesem Grund

wurden keine einschneidendenMassnahmen zur Reduzierungdes Personalbestands ergriffen.Die Auswirkungen des Umsatz-rückgangs wurden vorwiegendüber die natürliche Fluktuation

sowie einzelne Frühpensionierun-gen gemildert.

22

Expansionfortgesetzt

Parallel zum Ausbau des Kern-geschäfts wurde die Expan-

sionspolitik fortgesetzt, um neueProjekte zu akquirieren und

weitere Märkte zu erschliessen(z.B. BRIC-Staaten).

Produkte & Services

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Business Review

Produkte & Services

23GuteAussichten

Dank eines umfangreichen Produkt- und Dienstleistungs-portfolios und einer kontinuierlich wachsenden Projekt-pipeline sind die mittel- und langfristigen Perspektiven gut.Ausserdem war im Verlauf des Geschäftsjahrs 2010 eineallmähliche, aber dennoch klar erkennbare Verbesserungdes Marktumfeldes für Forschungschemikalien zubeobachten. Dies deutet langfristig auf bessere Wachs-tumschancen hin.

Milestones Outlook

Peptide inKosmetik und

VeterinärmedizinIn den neuen Marktsegmentenfür kosmetische und veterinär-medizinische Peptide ist dasWachstum offensichtlich. Fürdiese beiden Segmente wurdenneue Broschüren zur Unterstüt-zung der Verkaufsaktivitäten

entwickelt.

Neu-kunden

Der Kundenstamm von Bachemverändert sich laufend. Zum Teilführen M&A-Aktivitäten zu Rich-tungswechseln bei bestehenden

Kunden. Parallel kommen zusätz-liche Kunden aus neuen Märktenund Absatzgebieten in das Port-

folio hinzu. Obwohl 2010 wenigerneue Startups in der Biotech-

Branche gegründet wurden, ist eswahrscheinlich, dass Bachem imZuge verbesserter Finanzierungs-möglichkeiten in den kommendenJahren wieder mehr Neukunden

gewinnen kann.

Fokusauf Effizienz

Die 2001 erworbene Gruppen-gesellschaft Sochinaz wird

im kommenden Jahr vollständigin die Bachem AG integriert.Dadurch können die BereicheForschung und Verkauf unter

einheitlicher Führung ausgerichtetund Synergieeffekte effizienter

genutzt werden.

23

Bachem QualityMatters

Bachem steht für qualitativ hoch-wertige Produkte und Dienst-

leistungen. In den letzten Jahrenhat das Unternehmen grosseAnstrengungen unternommen,

um immer strengere regulatorischeStandards erfüllen zu können.Die 2010 in allen Produktions-

stätten von Bachem durchgeführ-ten Inspektionen durch die US-amerikanische AufsichtsbehördeFDA und Swissmedic verliefensehr erfolgreich und bestätigtenden hohen Bachem Qualitäts-

standard.

Investitionenin die Zukunft

Der Rohbau des neuen Gebäudesfür die Bereiche F&E und

Produktion in Bubendorf wurdeim Berichtsjahr erstellt und wirdje nach Bedarf weiter ausgebaut.

24

Marktveränderungen

Wandel in der PharmabrancheDie derzeitigen Veränderungen innerhalb der Pharma-industrie sind tiefgreifend und stellen einen Paradigmen-wechsel für die Zukunft dar. Davon werden auch dieLieferanten betroffen sein. Der bevorstehende Ablaufdes Patentschutzes vieler verschreibungspflichtigerBlockbuster-Medikamente und der damit verbundenePreiszerfall infolge der raschen Einführung generischerAlternativprodukte werden treffend als «Patentklippe»bezeichnet. Diese Entwicklung hat den bereits jetzt schondramatischen Zuwachs an Generika noch beschleunigtund die Bedeutung der Generikahersteller innerhalb dergesamten Pharmaindustrie neu definiert.

Da die nationalen Gesundheitswesen die Herausfor-derung einer immer älter werdenden Bevölkerungbewältigen müssen, wird die Notwendigkeit für weitereKosteneinsparungen den Trend zur Verschreibung vonGenerika noch verstärken. Die Pharmaunternehmenbefinden sich daher in einem Umstrukturierungsprozess,um den künftigen Anforderungen im GesundheitswesenRechnung zu tragen. Sie konzentrieren sich nicht längerauf Arztpraxen, sondern auf das Key Account Manage-ment von Krankenkassen, Krankenhäusern und Pflege-einrichtungen.

Für die kleineren Akteure am Biotech-Markt ist dasfinanzielle Umfeld zu einer grossen Herausforderunggeworden. Dies hat in einem Marktsegment, das ehe-

Das Berichtsjahr 2010 stellteeine besondere Herausforderungdar. Der Geschäftsaufschwungblieb in einem hart umkämpftenMarkt deutlich hinter den Er-wartungen zurück. Kundenprojekteverzögerten sich weiter, unddie Preise für generische Produktestanden unter starkem Druck.Bachem konnte dennoch ihreMarktstellung als Nr. 1 behaupten.Die steigende Nachfrage nachForschungschemikalien sowie dieZulassung eines wichtigen Pro-duktes für den US-amerikanischenMarkt sind weitere positive Zeichenund lassen Bachem zuversichtlichin die Zukunft blicken.

Bachem

Geschäftsbericht 2010

25

mals die treibende Kraft in der Erforschung neuartigerMedikamente war, zu einer relativ schwachen Innovati-onsrate geführt. Dennoch gibt es Anzeichen für einezunehmende finanzielle Unterstützung von biotechno-logischen Forschungsprogrammen.

Aufgrund dieser Rahmenbedingungen werden ent-sprechende Veränderungen auf dem Lieferantenmarktwohl auch in Zukunft zu beobachten sein.

Veränderung bedeutet ChancenWie in jeder schwierigen Situation können die Kräfteder Veränderung positiv genutzt werden – sofern sie inder richtigen Weise mit einer Wachstumsstrategie ver-bunden werden. Marktteilnehmer, die auf dem Gebietder Generika tätig sind, werden mit einer Zunahme vonNachfrage und Volumen rechnen können, auch wennder Preisdruck fortbesteht. Aus diesem Grund werdenKosteneinsparungen und eine effiziente Prozessentwick-lung denjenigen Unternehmen Chancen bieten, dieihre Kapazitäten auf die neuen Markttrends ausrichten.

In einigen Therapiegebieten bestehen noch immer un-erfüllte medizinische Bedürfnisse (z.B. Onkologie,Diabetes und Autoimmunerkrankungen) bei einer nochgeringen Durchdringung mit Generika. Andere Krank-heitskategorien bieten den derzeit grössten Generika-Lieferanten zusätzliche Wachstumschancen (z.B. Osteo-porose und hormonelle Kontrazeptiva). Bachem ist gutpositioniert, um beide Chancen zu nutzen. In den Be-reichen Onkologie und Diabetes spielen peptidbasierteMedikamente eine Vorreiterrolle bei neuen und weitauseffektiveren Therapiemethoden. Die weite Verbreitungdieser Krankheitskategorien hat zudem dazu geführt,dass der Forschungsaufwand in den letzten Jahren ehergestiegen ist. So besteht beispielsweise das Portfoliovon Bachem zu 25% aus Projekten aus dem Bereich derOnkologie.

Ein anderer Trend, der die Innovation von kleinerenStart-ups in der Pharmaindustrie wiederbeleben wird, istdie Zunahme an Partnerschaften, die derzeit zwischengrossen Pharmakonzernen und KMUs aus der Biotech-Branche eingegangen werden. Als deutliche Reaktionauf die «Patentklippe» hat sich dieser Trend in den letz-ten Jahren besonders in den oben erwähnten Krank-heitskategorien verstärkt.

Die Rückkehr zu Wachstum auf dem Gebiet der peptid-basierten Forschungschemikalien ist auch ein Zeichenfür die zunehmende Beliebtheit von Peptiden – sowohlin ihrer reinen Form als auch mit anderen Molekülenkonjugiert – bei der Erforschung neuer und effektivererWirkmechanismen in der Arzneimittelinnovation.Bachem ist in der Lage, auch bei hohen Containment-Anforderungen und schwieriger Handhabung kleineorganische Moleküle mit Peptiden zu verbinden.Das Unternehmen ist gut positioniert, um von diesemForschungstrend zu profitieren.

Die gestiegene Nachfrage nach Generika – ein Bereich,in dem Bachem einen wesentlichen Anteil ihres Umsat-zes erzielt – kann ebenso eine Chance sein. Allerdingsist dies stark abhängig vom jeweiligen Produktportfolio,von der Effizienz des Produktionsprozesses und denKosten. Mit einer umsichtigen proaktiven Positionierungkann ein Hersteller generischer Wirkstoffe von derwachsenden Nachfrage nach diesen etablierten Medi-kamenten gegenüber New Chemical Entities (NCEs)profitieren. In dieser Hinsicht hat Bachem ihre voraus-schauende Ausrichtung auf den Generikamarkt und dieEntwicklung ausgewählter neuer Produkte verstärkt.

Zusätzlich wurden 2010 die Aussendienstaktivitätenzur Entwicklung des Generikageschäfts verstärkt,um neue Kunden zu akquirieren und das Volumen-wachstum zu steigern. Dadurch soll im Zeitraum2011 bis 2012 der deutliche Preisrückgang des Geschäfts-jahres 2010 kompensiert werden.

Marktveränderungen

Bachem

Geschäftsbericht 2010

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MarktführerschaftFührerschaft bedeutet auch, in turbulenten und unsiche-ren Zeiten eine klare Position zu beziehen. Im BereichQualität macht Bachem daher keine Kompromisseund räumt diesem reputationsrelevanten, wichtigen As-pekt grösste Priorität ein. Bachem geht als Nummer 1auf diesem Gebiet als Beispiel voran und setzt Qualitäts-Standards an vorderste Stelle. Mit dem Gütesiegel«Quality Matters» belegt Bachem ihr Engagement fürnachhaltige Qualität in der Pharma- und Biotechnologie-industrie. «Quality Matters» gilt bei Bachem in allenAspekten, gruppenweit und unabhängig von aktuellenSachzwängen.

Als mittelständisches Unternehmen reagierte Bachemim Geschäftsjahr 2010 rasch und flexibel auf denUmsatzrückgang. Mittels Kostensenkungsmassnahmensicherte sich das Unternehmen eine nachhaltige Profi-tabilität und schuf die Grundlagen für die erwartete

Markterholung im 2011. Die Konsolidierung von Pro-duktionsstandorten führte dank gesteigerter Effizienzund Nutzung von Synergieeffekten zu signifikanten Kos-teneinsparungen. Für das Marktsegment der Kunden-synthesen zum Beispiel wurde bei Bachem UK ein glo-bales Kompetenzzentrum geschaffen. Massnahmenwie diese machten das Unternehmen stärker, wettbe-werbsresistenter und zukunftsfähiger.

Bachem verstärkte zudem ihre Ressourcen und Aktivitä-ten in Marketing und Verkauf. Die Gruppe stellte sicher,dass alle Marktchancen genutzt wurden. In einem starkumkämpften Umfeld erwiesen sich Marktforschung undvertriebsunterstützende Instrumente als wesentlicheFaktoren für den Erhalt der Marktführerschaft.

Das Produktportfolio von Bachem ist für ein breitesSpektrum therapeutischer Einsatzgebiete geeignet.Diese Vielfalt vermeidet Risiken und Abhängigkeiten.

Das hochdiversifizierte Projekt-portfolio ermöglicht Bachem eineRisikoverteilung über geografischeGrenzen und Therapiebereichehinweg. Gleichzeitig ist die starkePräsenz in Wachstumsbereichenwie der Onkologie ein positiverIndikator für die Zukunft.

Produkte&Dienstleistungen

Bachem Projekt Indikationen

– Onkologie – Infektionskrankheiten (diverse)

– Multiple Sklerose – Zentrales Nervensystem– Parkinson – Diabetes/Fettleibigkeit– Alzheimer – Osteoporose

– Allergien

Breites Spektrum

Bachem

Geschäftsbericht 2010

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Zahlreiche Indikationen sind mit der Gesundheit in denspäteren Lebensphasen verbunden. Vor dem Hinter-grund einer alternden Bevölkerung wird der Bedarf anentsprechenden Medikamenten zunehmen.

Eine kürzlich durchgeführte unabhängige Studie derTherapeutic Peptide Foundation untersuchte den Marktfür peptidbasierte Pharmazeutika. Sie stützte die Er-wartungen bezüglich einer positiven Marktentwicklungund zeigte ein zunehmendes Interesse der Pharmaunter-nehmen an der Strukturklasse «Peptide». Die wachsendeMarktbeteiligung grosser Pharmakonzerne – mittelsPartnerschaften, Lizenzerwerb oder Übernahme kleinerBiotech-Unternehmen – wurde besonders hervorgehoben.

Eine wachsende PipelineBachem ergänzt stetig ihre Pipeline für präklinische undklinische Projekt. Im Geschäftsjahr 2010 betreute dieGruppe 138 Projekte, 18 mehr als 2009. Damit wurdenklare Fortschritte bei der Projektakquisition erzielt undeine nachhaltige Basis für das langfristige Wachstumgesichert. Auch bei der Akquisition von NCEs auf derBasis kleiner Moleküle wurden weitere Fortschritte er-zielt, insbesondere bei hochpotenten Peptidkonjugaten.

Kundenbedürfnisse erfüllen –Das Geschäftsmodell von Bachem

Bachem richtet ihre Aktivitäten auf alle Phasen derArzneimittelentwicklung aus. In der Frühphase der For-schung unterstützt der mehr als 9300 Peptidkomponen-ten umfassende Bachem-Katalog die Konzeption neuerWirkstoffkandidaten. Nach deren Selektion decktBachem mit ihrem Kompetenzzentrum im britischenSt.Helens den Bedarf an Kundensynthesen ab. Sobalddie Projekte von der präklinischen in die klinischenPhasen übergehen, werden GMP-Ressourcen grösserenMassstabs benötigt. Bachem bietet hier ihre umfang-reichen Kapazitäten am Schweizer Standort Bubendorfund im kalifornischen Torrance an. Bei diesen immeranspruchsvoller werdenden Projekte können sich dieKunden auf die langjährige Projektmanagement-Erfah-rung der Gruppe verlassen. Bachem begleitet ihreKunden über mehrere Jahre durch die klinischen PhasenI bis III und unterstützt sie effizient und mit Blick aufeine rasche Erreichung der Marktreife bei der Lösungauftretender Probleme. Dank effizienter Produktion imGrossmassstab bietet Bachem auch in der Generika-phase eines Produkt-Lebenszyklus hochwertige Wirk-stoffe zu wettbewerbsfähigen Preisen an.

138 Projekte

Produkte&Dienstleistungen

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Projektpipeline 2010

Präklinische Phase 40

Klinische Phase I 41

Klinische Phase II 32

Klinische Phase III 25

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Das Bachem 360° Geschäftsmodell

Bachem

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Produkte&Dienstleistungen

ForschungschemikalienBachem unterstützt ihre Kunden mit dem bewährtenKataloggeschäft und einem Angebot an Peptidenund Immunologieprodukten. Die Innovationstätigkeitder Kunden wird besonders durch neue Produkteund Dienstleistungen angeregt. Vor kurzem wurde dazudie neue Produktlinie der Melusine®-Kits in das For-schungschemikalien-Portfolio von Bachem aufgenom-men. Dadurch werden Identifizierungen von neuen,vielversprechenden peptidischen Leitsubstanzen aus in-teressanten natürlichen Quellen ermöglicht. Melusine®-Kits bestehen aus vorfraktionierten Tiergiften undsind ein effizientes Werkzeug zur Bestimmung von neu-artigen potenten peptidischen Wirkstoffen. Die nach-stehende Tabelle zeigt Beispiele für erfolgreiche Medi-

kamente auf der Ausgangsbasis natürlich gewonnenerPeptide.

2010 war erneut ein schwieriges Geschäftsjahr fürgrössere und weiter fortgeschrittene Projekte. Allerdingswurden durch den verstärkten Absatz von Forschungs-chemikalien auch einige positive Wachstumssignalesichtbar. Der entsprechende Gesamtumsatz stieg gegen-über 2009 um 8.0% in lokalen Währungen. Besondersim Bereich Kundensynthesen, einem Barometer für dasVertrauen in die Forschung, übertraf das Wachstumvon 15.3% in lokalen Währungen die Erwartungen.DerUmsatz mit Katalog- und Immunologieprodukten lagebenfalls über Vorjahresniveau. Obwohl die Schwächedes US-Dollar und des Euro die Wettbewerbsposition

Universitäten

Forsch

ungsinstitute

Forsch

ungin

der

Industrie

1.F

orsc

hung

Biotech-UnternehmenPharmaunternehmen

2. Präklinische EntwicklungBiotech

-/Pharmau

ntern

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3.K

linisc

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wicklun

g

Pharmaunternehmen

4. Zugelassene Arzneimittel

Katalog ProdukteMelusine®

KatalogeWebshopWeb-InhalteMonographienE-Newsletter

Kunden-SyntheseBeratungMonographienSyntheseAnalytische MethodenOfferten

Generika-WirkstoffeGenerika-KatalogProdukt-DatenblätterCEPDMFClinalfa® Basic

New Chemical EntitiesClinalfa® PlusKundenlagerRegistrierungAnalytische EntwicklungProjekt-Management

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anderer Lieferanten stärkte, konnte Bachem mit Erfolgzahlreiche neue Kundensynthese-Projekte akquirieren.Dies unterstreicht den Stellenwert der angebotenenQualität. Zweifellos ist die Auswahl von neuen Peptid-und Immunologie-Kits weiterhin ein wichtiger Wachs-tumstreiber und unterstützt den Innovationsprozess derKunden. Bachem nahm im Berichtsjahr mehr als70 neue Peptid- und Immunologieverbindungen in ihrenKatalog auf, insbesondere für die ForschungsgebieteOnkologie, Antiinfektiva, Diabetes und Neurologie.

New Chemical Entities (NCEs)Das positive Ergebnis im Bereich Forschungschemika-lien und besonders bei den Kundensynthesen ist einFrühindikator, dass auch bei NCE-Projekten das Wachs-tum im 2011 zurückkehren dürfte. Das Geschäftsjahr2010 enttäuschte infolge weitergehender Projektverzöge-rungen und Verschiebung von Marktzulassungen. Ins-besondere in den USA verschoben die zuständigenBehörden die Zulassung eines Projektes (Tesamorelin)auf das Jahresende. Dieses Projekt hätte bereits im2010 einen wesentlichen Umsatz generieren sollen. Mitdem laufenden Ausbau der Pipeline fing Bachem denAbwärtstrend auf und legte ein stabileres Fundament fürdas künftige Wachstum.

Der Rückgang in lokalen Währungen bei den NewChemical Entities von 23.8% ist Ausdruck einer schwie-rigen Situation, verursacht durch generell langsamereProjektfortschritte und Zulassungsprozesse. Die Verdop-pelung der Entwicklungskosten und Produkteinfüh-rungszeiten in den letzten 15 Jahren ist eine der grösstenHerausforderungen für die Pharmaindustrie. DieserDruck führte dazu, dass Pharmaunternehmen, obklein oder gross, ihre künftigen Therapieprogrammesehr genau auswählen und eingrenzen. In Bereichenmit deutlich verbesserten Bedingungen oder begrenztenTherapieoptionen eröffnen sich dafür zunehmendattraktive Möglichkeiten. Dies gilt insbesondere in dermedizinischen Forschung bezüglich Onkologie, Diabetesund Antiinfektiva. Die Positionierung der Peptide zurBedienung dieser in den kommenden Jahren steigendenAnfragen ist ausgezeichnet.

Gegen Ende des Geschäftsjahres sicherte sich Bachemzwei Grossprojekte im fortgeschrittenen Entwicklungs-stadium und erhielt den Zuschlag für die Lieferungvon hochinteressanten neuen Wirkstoffen. Insbesonderebedeutete eines davon einen Schritt weg von der re-kombinanten Herstellung hin zu einem von Bachementwickelten synthetischen Verfahren.

Beispiele von erfolgreichen Medikamentenentwicklungen auf Basis von (Tier-)Giften

Company

Amylin & Eli Lilly

Bristol-Myers Squibb

COR Therapeutics

Elan Corporation

Medicure Pharma &Merck

Molecule

Peptide (natural)

Peptidomimetic

Cyclic peptide

Mini-protein(natural)

Peptidomimetic

Target

GLP-1 receptor

Angiotensin convertingenzyme

Platelet aggregation(GPIIb/IIIa)

N-type voltage-gatedCa2+ channel

Platelet aggregation(GPIIb/IIIa)

Disease

Type-2 diabetes

Hypertension

Ischemic stroke

Severe chronic pain

Angina & infarction

Drug

Exenatide(Byetta®)

Capoten(Captopril®)

Integrilin(Eptifibatide®)

Ziconotide(Prialt®)

Tirofiban(Aggrastat®)

Species

Heloderma suspectum(Gila monster)

Bothrops jararaca(Brazilian lancehead)

Sistrurus miliarius barbouri(Southeastern pygmy rattlesnake)

Conus magus(Magician’s cone)

Echis carinatus(Saw-scaled viper)

Produkte&Dienstleistungen

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Bachem Produktlinie

Bachem ist die anerkannte weltweite Nummer 1bei der Herstellung von Peptiden und verfügtüber fast 40 Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet.Das Unternehmen beliefert die Pharmaindustrieauf der ganzen Welt von sechs Produktions-stätten aus. Peptide gewinnen in wichtigenBereichen der medizinischen Forschung zuneh-mend an Bedeutung. Bahnbrechende Ent-wicklungen bei Darreichungsformen und dasVerständnis von Krankheitsprozessen tragenweiterhin zum Erfolg dieser Substanzklassebei, die eine vielversprechende Grundlage fürdie medizinische Forschung und für die Fort-schritte bei der Behandlung schwer therapier-barer Krankheiten bildet.

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Nr.1 in derPeptidherstellung

weltweit

Die Wahl des richtigen Pro-duktionspartners ist daher vonzentraler Bedeutung.

GenerikaDer zunehmende Bedarf ankostengünstigen Arzneimittelnund der wachsende Anteilan betagten Patienten in denwestlichen Ländern werdendie Nachfrage nach generischenWirkstoffen in der Zukunftstimulieren. Bei der Qualitäthingegen dürfen keine Abstricheaus Kostengründen gemachtwerden.

Forschungs-chemikalien

Bachem unterstützt die Innova-tionsbemühungen ihrer Pharma-kunden mit einem Angebot anhochwertigen Forschungschemi-kalien, innovativen Immuno-logie-Kits und Screening-Toolszur Bestimmung von Lead-Verbindungen.

NewChemicalEntities(NCEs)

Neue Wirkstoffe müssen in einemanspruchsvollen und sehrkomplexen Prozess entwickeltwerden, der unter anderemklinische Tests, Zulassungsge-suche und die Marktlancierungumfasst. Dieser Prozess erfordertheute mehr als doppelt so vielZeit und Geld als vor 15 Jahren.

Bachem ist ein unabhängiges, börsenkotiertes,auf dem Gebiet der Biochemie tätiges Techno-logieunternehmen mit einem umfassendenLeistungsangebot für die Pharma- und Biotech-nologie-Industrie. Bachem ist spezialisiertauf die Entwicklung optimaler Herstellungs-verfahren und die Produktion von Peptidenund komplexen organischen Verbindungen alspharmazeutische Wirkstoffe sowie innovativerBiochemikalien für Forschungszwecke.Vom Hauptsitz in Bubendorf, Schweiz, und mitNiederlassungen in Europa und den USAarbeitet Bachem weltweit und nimmt in ihremTätigkeitsgebiet eine führende Stellung ein.

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Bachem. Leading beyond peptides

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Zur erfolgreichen Projektakquisition trugen nicht zuletztdie Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit von Bachembei. Die Entwicklung von NCEs erfolgt zudem in Team-arbeit mit dem Kunden und damit zeitnah und flexibel.

GenerikaZurzeit haben die vorherrschenden Marktbedingungeneinen negativen Einfluss auf die Preisgestaltung. Nebender eingebrochenen Nachfrage hatte der hohe Preis-druck deshalb die grösste Auswirkung auf die Umsatz-entwicklung im Berichtsjahr. Im Allgemeinen bleibenhingegen die Zukunftsaussichten für Generika weiterhinvielversprechend. Zahlreiche Blockbuster-Medikamentewerden in den kommenden Jahren durch den Eintrittvon Generika Marktanteile verlieren. Zudem bevorzugendie Gesundheitsbehörden aus Kostengründen vermehrtGenerika zur Behandlung einer immer älter werdendenBevölkerung.

Viele grosse Pharmaunternehmen stellen sich entspre-chend neu auf, und die etablierten Akteure kämpfenaggressiv um die künftige Kontrolle des Generikamarktes.Die anhaltend hohe Bedeutung von Niedriglohnländernwie Indien spielt ebenfalls eine Rolle.

Der Preiskampf verstärkte sich im Berichtsjahr zu-nehmend, und infolge des heftigen Preisdrucks sowie dergeringeren Nachfrage bei einigen Generikakunden sankder Umsatz im Generikabereich um 14.9% in lokalenWährungen. Da der Generika-Markt global ist, war derRückgang bei peptidbasierten und organischen Wirk-stoffen sowie in Europa und Nordamerika festzustellen.

Auch in diesem anspruchsvollen Umfeld behauptete undfestigte Bachem ihren Marktanteil bei den wichtigstenGenerikaprodukten. Zur Sicherung kommender Umsätzewurden zudem mehrere langfristige Verträge erneuertoder verlängert. Darüber hinaus erwartet die Gruppeeinige Verbesserungen in den Bereichen, die 2010 nurschwache Volumina erzielten. Die Nachfrageerholungdürfte dabei durch den allgemeinen Trend zu Generikaseitens der Gesundheitsbehörden gestützt werden.Auch die Prognosen für die demografische Entwicklungin den westlichen Ländern untermauern die dringendeNotwendigkeit einer breiteren Anwendung von Generika.

In wachstumsstarken Ländern wie Indien legte Bachemals Lieferantin für Hersteller fertiger Arzneiformenweiter zu. Mehrere Zulassungsanträge für generische

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Produkte&Dienstleistungen

China: flagging upquality concerns.

Generic DrugScandal SpursFDA Changes

Millions inunapprovedmeds soldannually

FDA maynever

have ins-pected88 per-cent ofChinesesites FDA cites

“clear and present danger”

Beunruhigende Schlagzeilen im Markt – Quality Matters!

Arrests inpay-for-approval

scandal

Drugs linkedto brain damage30 years ago

Drugrecallssky-

rocketing

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Wirkstoffe in Indien wurden 2010 bewilligt, in Chinaund Brasilien sind weitere Anträge in Arbeit. Die BRIC-Staaten im Allgemeinen stellen für das Generikaportfoliovon Bachem eine nachhaltige Wachstumschance dar.Daher wird das Unternehmen seine Bemühungenverstärken, diese Märkte noch aktiver und umfassenderzu erschliessen.

Die proaktive Entwicklung von potenziellen neuengenerischen Wirkstoffen, lange vor Auslauf des Patent-schutzes, hat bei Bachem an Wichtigkeit zugenommen.Deshalb wurde im Jahr 2010 eine Generika-Task-Forceeingerichtet. Deren Aufgabe ist es, eine kontinuierlicheEntwicklung von Wirkstoffkandidaten für den künftigenGenerikamarkt sicherzustellen. Zudem wurde dieVerkaufsorganisation global verstärkt, um das Umsatz-potenzial der bestehenden Generika optimal zu nutzenund sich noch besser auf den künftigen Bedarf auszu-richten. Bachem pflegt einen hervorragenden Kontaktmit allen grösseren Akteuren auf dem Generikamarkt.Hervorzuheben ist auch die wachsende Zahl an Projek-ten in Zusammenhang mit Generika und insbesonderemit Peptiden auf dem Gebiet der Veterinärmedizin.

Der Generikabereich war in den letzten Jahren mitverschiedenen Problemen in Zusammenhang mit derErfüllung behördlicher Auflagen konfrontiert. Diesehaben dazu geführt, dass das Vertrauen der Allgemein-mediziner und Patienten gesunken ist. Bachem isteine Qualitätsverpflichtung eingegangen und ist über-zeugt, dass diese Verpflichtung künftig noch wichtigerwird. Ein hohes Qualitäts-Risiko führt letztlich zudeutlich höheren Kosten und langfristigem Schadenfür die gesamte Branche.

DienstleistungenDie Regulierungsdichte ist in den letzten Jahren sehrstark gestiegen. Es ist heutzutage sehr viel wichtigerals früher, genau die richtige Dokumentation amrichtigen Ort zur richtigen Zeit vorweisen zu können.

Ebenso wichtig ist es, dass klinische Programme aufKurs gehalten werden. Aus diesem Grund müssenPharmakunden bei der Planung ihrer Entwicklungs-programme die Kosten und Risiken sehr genaugegeneinander abwägen.

Time-to-Market, also die Zeit von der Entwicklung biszur Markteinführung eines Produkts, ist für Pharma-unternehmen von grundlegender Bedeutung. Die Inves-titionskosten sind hoch und die Laufzeit von Patentenist begrenzt. Damit wird jeder Tag wichtig, mit dem dieEntwicklungskosten neuer Medikamente früher wiederhereingeholt werden können. Hier kann sich Bachemvon ihren Mitbewerbern abheben und stellt denProjekten geeignete Ressourcen zur Seite, welche dieseeffizient und zeitnah vorantreiben und zu Ende führen.

Trotzdem ist Schnelligkeit allein nicht alles. AlleErgebnisse müssen absolut vertrauenswürdig und zuver-lässig sein, damit der Weg zum Erfolg sichergestelltist. Qualität ist deshalb für das Unternehmen in jederHinsicht verpflichtend. Bachem geht auf alle Belangeihrer Kunden ein und durchdenkt mit ihnen jedenSchritt des Weges. Die Unternehmenskultur bei Bachemist darauf angelegt, hohe Standards für eine umsichtigePlanung zu setzen. Damit hilft sie bei der Vermeidungjeglicher Ineffizienz bei der Ausführung von Projektarbei-ten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass durch eine detail-lierte Planung unnötige und kostspielige Fehler vermie-den werden und in späteren Phasen Zeit eingespartwird. Bachem hat sich mit dieser Zuverlässigkeit überJahrzehnte ein Gütesiegel erarbeitet. Der Name unddie Marke Bachem stehen für Qualität. Zulassungsbe-hörden kennen diesen Ruf und wissen, dass sie sichauf die von Bachem erstellten Dokumentationen verlas-sen können. Die so jahrelang unter Beweis gestellteZuverlässigkeit schuf schliesslich eine «Marke des Ver-trauens», der in der Unternehmenskultur von Bachemeine strategische Bedeutung zukommt.

Produkte&Dienstleistungen

Bachem

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Clinalfa®

Als Custom Manufacturer hat sich Bachem entschieden,für ihre Kunden eine ausgeprägte Dienstleistungs-mentalität und ein breites Spektrum an unterstützendenDienstleistungen bereitzuhalten. Ein Beispiel für einespezifische Produktdienstleistung sind die von Bachemangebotenen Sterilabfüllungen der Clinalfa®-Produkt-linie. Bachem bietet diesen Service je nach Anforderun-gen der klinischen Studien für Generika und für kunden-spezifische New Chemical Entities an. Das Interesse andiesem Service für Generika hat erheblich zugenommen.

Melusine®

Als ein weiteres Beispiel für neue Dienstleistungen bietetBachem «High Throughput Screening Kits» für vorfrak-tonierte tierische Gifte an. Jedes Testkit besteht aus einerMikrotiterplatte mit einer Reihe von Kavitäten, die alleetwa ein bis zehn vorfraktionierte Peptide enthalten.Jedes dieser Peptide hat das Potenzial, im Rahmen einerScreening-Reihe eines Pharmaunternehmens als neueLeitsubstanz bestimmt zu werden. Sollte eine dieserPeptid-Fraktionen zu einem positiven Ergebnis führen,wäre Atheris, Bachems Partner für Melusine®, in derLage, das betreffende Peptid zu isolieren und zu identi-fizieren.

In diesem Stadium wird der Kunde wahrscheinlichgrössere Substanzmengen für seine präklinischen Studi-en anfordern. Bachem kann dank ihres Kompetenz-zentrums für Kundensynthesen in Grossbritannien auchdieses Bedürfnis erfüllen. Auf diese Weise ergänzensich Atheris als Urheber und Hersteller der Melusine®-Kits und Bachem als Distributor und Partner für diemögliche Synthese dieser Arzneimittelkandidaten perfekt.

Mutter Natur hat die Peptidstruktur über MillionenJahre mit hoher Potenz und Wirksamkeit ausgestattetund optimiert. Mit seinem Einfallsreichtum ist derMensch in der Lage, diese hochgefährlichen tierischenGifte in Grundstoffe für wirksame und nützlicheMedikamente der Zukunft umzuwandeln. Durch dieAnwendung der gewaltigen Kräfte der Natur eröffnetsich die Möglichkeit bahnbrechender Entwicklungenin der Medizin. Dies kann jedoch nur durch eine guteTeamarbeit erreicht werden. Bachem ist deshalbstolz darauf, gemeinsam mit Atheris und ihren Kundenauf dieses Ziel hinzuarbeiten.

Die Natur ist ein Füllhorn neuer und hochpotenter Peptid-Wirkstoffe

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Produkte&Dienstleistungen

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Die «keep our feet in the street»-Strategie hat dazubeigetragen, dass das Umsatzergebnis im zweiten Halb-jahr 2010 um 6.8% verbessert werden konnte. DieserTrend wird weiter anhalten. Obwohl das Gesamtergeb-nis für das Geschäftsjahr 2010 nicht den Erwartungenentsprach, verfolgte der Aussendienst intensiv dieAkquisition neuer Projekte und die Erschliessung neuerMärkte. Die angewachsene Projektpipeline und bei-spielsweise das Kundensynthese-Geschäft zeigen, dasssich die Ergebnisse verbessern werden und Bachemgezielt und erfolgreich an einer breiteren und tieferenBeziehung zu ihren Kunden arbeitet.

Die Teilnahme an Industriemessen wurde besonders aufden Märkten verstärkt, auf denen Bachem in Zukunftschnell wachsen will. In Indien etwa hat Bachem erst-mals an der «Convention on Pharmaceutical Ingredients(CPhI)»-Messe in Mumbai teilgenommen. Zudem führteBachem in den Zentren der indischen Pharmaindustrieausgiebig Kundenbesuche durch. Im Mittleren Ostenwar Bachem an der «Pharmaceuticals and BiotechnologyMiddle East (PABME)»-Tradeshow in Dubai präsentund hat dort viele neue Kundenkontakte für ihr Generi-kaportfolio geknüpft. Bachem beabsichtigt, diese Märkteim kommenden Jahr weiter zu erschliessen. Neben denbisherigen Erfolgen in Indien rechnet das Unternehmenaber auch in der Türkei und in Russland mit neuemWachstumspotenzial. In China konnte Bachem einenPartner für die Zulassung mehrerer neuer Generikagewinnen. Zudem hat das Unternehmen ins Auge gefasst,im nächsten Jahr an Messen in China teilzunehmen.

Selbstverständlich war der Aussendienst von Bachemauch auf den Märkten der westlichen Länder präsent –beispielsweise auf der CPhI-Messe in Paris, wo auchder neugestaltete Messestand von Bachem erstmals zumEinsatz kam.

Der Gestaltungsprozess für die neue Homepage konnteabgeschlossen werden, und Ende 2010 wurde mit derIntegration von Inhalten begonnen. Die Seite wird vor-aussichtlich im ersten Halbjahr 2011 aufgeschaltet. DieMarktbeobachtungsinstrumente konnten im Berichts-jahr weiter verfeinert werden, wobei beispielsweise neueIMS-Daten zur besseren Evaluierung potenzieller neuerGenerika beschafft wurden.

Auf einer internen Konferenz von Global Sales undMarketing in Bubendorf wurde eine Reihe von Verkaufs-initiativen eingeleitet, um die Generierung von neuenKundenkontakten und die Projektakquisition zu unter-stützen. So hat beispielsweise die zentrale Marketing-gruppe die Aufgabe übernommen, als Service für denAussendienst systematisch Patente zu überprüfen. Auchwurde die Konferenz dazu genutzt, ein Verkaufstrainingzum Thema Verhandlungsführung anzubieten – eineFähigkeit, die vor Ort beim Kunden ständig gefordert istund die der Aussendienstmitarbeiter beherrschen muss.Schliesslich wurde ein Teil der Zeit für die Besprechungwichtiger internationaler Projekte verwendet. Der Fokuslag in der übergreifenden Koordination zwischen Kolle-ginnen und Kollegen aus Europa und den USA für einenbesseren globalen Team-Ansatz bei der Verwaltungvon wichtigen Kunden des Unternehmens. Die peptid-basierte Arzneimittelforschung nimmt weiter zu, da viele

Bachem vertraut auf eine engeBeziehung zu ihren Kunden undunterhält aus diesem Grund einenstarken, bestens ausgebildetenAussendienst. Die Devise dieseshochqualifizierten Teams lautet«keep our feet in the street» undvor allem «listen to the client».

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Märkte&Kunden

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Pharmaunternehmen die Vorteile dieser Wirkstoffkate-gorie wieder neu entdecken. Die nachstehende Abbil-dung macht deutlich, dass in jeder Dekade mehr peptid-basierte NCEs in die klinische Praxis vorgedrungensind. Jüngste Schätzungen von Bachem haben ergeben,dass fast sechzig unterschiedliche peptidbasierte Arznei-mittel auf dem Markt bekannt sind und im Verlauf desBerichtsjahres mehrere neue Produkte lanciert wurden.

Die Pharmaindustrie ist dabei, sich neu zu positionieren,um der Tatsache zu begegnen, dass die Innovations-tätigkeit in den letzten Jahren nur schwach war und diebevorstehende «Patentklippe» schnell näher rückt.Dies führte zu einer Konzentration auf Krankheitskate-gorien, bei denen wenige Generika eingesetzt werdenund bei denen der Therapiebedarf noch weitgehend un-gedeckt ist. Besonders die Onkologie ist ein Gebiet,in dem auch heute noch die Therapieoptionen unzurei-chend sind und auf dem die Wirkstoffklasse der Peptidefür neue Forschungsansätze attraktiv ist. Dies stütztebenfalls die Position von Bachem als Lieferantin fürhochpotente Wirkstoffe, die besondere Reinraum-Stan-

dards erfordern. Derzeit wird eine zunehmende Zahlvon Wirkstoffen auf Basis kleiner Moleküle mit kon-jugierten Peptidkomponenten in die Projektpipeline auf-genommen. Aus teilweise denselben Gründen bietenauch andere Therapiegebiete wie Antidiabetika und anti-virale Wirkstoffe Wachstumschancen.

Dies ist der Grund, weshalb die Projektpipeline für NewChemical Entities trotz der im letzten Jahr zunehmendwidrigen Marktverhältnisse weiter gewachsen ist. Wäh-rend die teilweise erheblichen Verzögerungen bei derArzneimittelzulassung die angestrebte Umsatzerholungund das Wachstum gebremst haben, wird erwartet, dassdie erfolgreiche Projektakquisition das Umsatzwachstumin den nächsten Jahren zurückbringen wird. Die Investi-tionen in eine starke Organisation und ein verbessertesMarktforschungssystem haben die Marktdurchdringungund die Wettbewerbsposition von Bachem im letztenJahr weiter gefördert und unterstützt. Der Kundenkreisvon Bachem besteht im Wesentlichen aus grossen undfinanziell unabhängigen Pharmakonzernen, aus kleinerenBiotech-Unternehmen sowie Start-ups. Die letztgenannte

Die Kunden investieren vieleMillionen in die Entwicklung neuerMedikamente. Es ist daher fürsie von zentraler Bedeutung, Risikenzu minimieren, um die Wahrschein-lichkeit einer erfolgreichen Marktzu-lassung zu erhöhen. Deshalb istQualitätsarbeit während der gesam-ten klinischen Entwicklung vongrösster Wichtigkeit – und Bachemmacht keine Abstriche bei derQualität, in all ihren Aktivitäten.

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Märkte&Kunden

Peptid-Kategorie boomtAnzahl pro Jahr und Dekade

0.1

0.2

0.3

1.2

4.6

9.7

16.8

Eintritte von Peptid-NCEs in die klinische Prüfung

40’

50’

60’

70’

80’

90’

00-08

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Dekade

37

Gruppe litt am meisten unter der Finanzkrise der letztenzwei Jahre. Der Restrukturierungsprozess bei dengrossen traditionellen Pharmaunternehmen wirkte sichdeutlich auf die Branche aus. Die Suche nach Innova-tionsquellen auf der einen und nach Finanzierungsmög-lichkeiten auf der anderen Seite führte jedoch auch zuengen Partnerschaften zwischen diesen beiden Kunden-gruppen. Dies verheisst Gutes für die Zukunft und stütztdas Geschäftsmodell von Bachem, das stets die grossenPharmakunden, die jungen Start-ups und die Biotech-Firmen bediente.

Obwohl das Segment der klassischen Humanarznei-mittel-Hersteller den Kern von Bachems Kundenstammbildet, wächst die Anzahl der neuen Segmente und spielteine zunehmend wichtige Rolle für die Diversifizierungdes Geschäfts von Bachem. Die Kosmetikforschung und-entwicklung verwendet Peptide als eine der strategischwichtigsten und potentesten neuen Substanzklassenfür hochwertige Kosmetikprodukte. Um das Interesse indiesem Bereich zu fördern, hat Bachem 2010 eine neueKosmetikbroschüre lanciert, in der auch peptidbasierte

F&E-Aktivitäten in diesem hochattraktiven Gebietdargestellt werden. Projekte für veterinärmedizinischeApplikationen, bei denen das umfangreiche Sortimentan generischen Produkten von Bachem von Interesse istund für die bereits einige Produkte auf dem Markt sind,kommen planmässig voran.

In jedem Fall hängen Zuverlässigkeit und Nachhaltig-keit eines Lieferanten für die Pharmaindustrie von einerReihe charakteristischer Kernkompetenzen ab, dieausschlaggebend für die Geschäftsentwicklung sind. DieKunden investieren viele Millionen in die Entwicklungneuer Medikamente. Es ist daher für sie von zentralerBedeutung, Risiken zu minimieren, um die Wahrschein-lichkeit einer erfolgreichen Marktzulassung zu erhöhen.Deshalb ist Qualitätsarbeit während der gesamtenklinischen Entwicklung von grösster Wichtigkeit – undBachem macht bei der Qualität in keiner SituationAbstriche.

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Märkte&Kunden

Breite Kundenbasis

Kundensegmente in Prozent (umsatzbezogen)

66 Pharma15 Biotechnologie10 Distribution5 Universitärer Bereich2 Kosmetika1 Veterinärmedizin1 Andere

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Mitarbeitende mit hohem Aus- undWeiterbildungsstand

Der Erfolg eines Unternehmens wird massgeblich vonder Leistung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterauf allen Stufen bestimmt. Die Bachem Gruppe verfügtüber gut ausgebildete und hochmotivierte Mitarbeitende.Per Jahresende beschäftigte das Unternehmen 698 Per-sonen (Vorjahr 760), die insgesamt 668 Vollzeitstellen(Vorjahr 730) besetzten. In der Berichtsperiode reduzier-te Bachem den Personalbestand, sowohl in den Verei-nigten Staaten als auch in Europa. Die Reduktion ist aufdie wirtschaftlich angespannte Situation zurückzuführenund erfolgte weitgehend sozialverträglich über natürlicheAbgänge. Einzig am Standort Philadelphia schlossBachem einen Bereich und gab 14 Vollzeitstellen in derProduktion auf. Im Übrigen konnte die unterschiedlicheAuslastung innerhalb der einzelnen Betriebe mit inter-

nen Verschiebungen von Mitarbeitern ausgeglichenwerden. Die damit gewonnene Sicherung der Arbeits-plätze und die Erhaltung des Know-how erfordertejedoch ein grosses Mass an Flexibilität seitens der be-troffenen Mitarbeitenden. Die Fluktuation in der grösstenGruppengesellschaft, der Bachem AG am StandortBubendorf, betrug 15.6 % (Vorjahr 11.4%). Angesichtsder hohen fachlichen Anforderungen an die Mitarbei-tenden, der grossen Dynamik des Geschäfts und derallgemeinen wirtschaftlichen Situation ist dies ein guterWert.

Die hohe und weiter ansteigende Komplexität der vonden Kunden nachgefragten Produkte und die zunehmen-den technischen und regulatorischen Anforderungenan die Herstellungs- und Zulassungsprozesse erforderneine hohe fachliche Qualifikation der Mitarbeitenden.

Nachhaltigkeit bedeutet sozialeVerantwortung gegenüber Mitar-beitenden, sorgfältigen Umgangmit Ressourcen und ethisches Ver-halten gegenüber allen Anspruchs-gruppen und legt damit denGrundstein für hohe Qualität.

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Nachhaltigkeit

698 Mitarbeitende

Mitarbeitende nach Ausbildungin Prozent

20 Universität21 Fachhochschule5 Andere Abschlüsse

44 Lehrabschluss4 Betriebsarbeiter6 Lehrlinge

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41% der Bachem-Angestellten verfügen über einenFachhochschul- oder Universitätsabschluss, 44% habeneine Berufslehre abgeschlossen. Auf diese solide Grund-ausbildung aufbauend, bietet Bachem betriebsinternund bedarfsgerecht eine spezifische Fachausbildung an.Diese umfasst für die Herstellung von pharmazeutischenWirkstoffen auch eine kontinuierliche Aus- und Weiter-bildung im Arbeiten nach den strengen Richtliniender Guten Herstellungspraxis (cGMP). Auch die stetigzunehmende Regulierungdichte in Gebieten wiezum Beispiel Qualitätssicherungssystemen, behördlicheZulassungsverfahren, Sicherheits-, Kennzeichnungs-und Transportvorschriften sowie den Vorgaben zurinternationalen Rechnungslegung erfordern eine stetigefachliche Weiterbildung der Mitarbeitenden. Die indiesem Zusammenhang regelmässig durchgeführten,internationalen Fachseminare ermöglichen zudem denErfahrungsaustausch unter den einzelnen Gruppen-gesellschaften und wirken damit integrativ. Die Themendieser Seminare umfassen das ganze Tätigkeitsspektrumder Bachem Gruppe.

Berufslehre im FokusEin Schwerpunkt der Ausbildung bei Bachem liegt imAngebot von Berufslehren. Die Gesellschaften BachemAG und Sochinaz SA unternehmen grosse Anstrengun-gen zur Heranbildung des naturwissenschaftlichenund technischen Nachwuchses in der Schweiz. Bachemnimmt damit ihre soziale Verantwortung gegenüberjungen Schulabgängern wahr und leistet einen bedeuten-den Beitrag zur Rekrutierung von naturwissenschaftli-chem und technischem Fachpersonal für die SchweizerWirtschaft. Im Rahmen der dualen Berufsbildung ab-solvieren Schulabgänger eine mehrjährige Berufslehre,während der sie theoretisches Wissen und Allgemein-bildung in der Berufsschule vermittelt bekommen unddie praktische Tätigkeit im Betrieb erlernen. Für dieAusbildung zu Chemielaboranten unterhält Bachem inBubendorf ein Lehrlabor mit vollamtlichen Ausbildnern.Per Ende des Berichtsjahres beschäftigte Bachem in der

Schweiz 41 junge Leute in Ausbildung. Die meisten sindangehende Chemielaboranten (Fachrichtungen Syntheseund Analytik), dazu kommen Chemikanten, kaufmänni-sche Angestellte, Informatiker, Logistik-Assistentenund Polymechaniker. Im vergangenen Jahr schlossen11 Auszubildende ihre Berufslehre erfolgreich ab.Bachem übernahm fünf dieser Abgänger mit einer Fest-anstellung.

Nachhaltiger UmweltschutzAls produzierendes Chemieunternehmen ist sich Bachemseiner Verantwortung für die Sicherheit am Arbeits-platz bewusst und unternimmt grosse Anstrengungen,Mensch und Umwelt nachhaltig vor Schäden zuschützen. Sichere Arbeitsplätze, der respektvolle Um-gang mit Ressourcen und die Vermeidung von Risikenfür Mensch und Umwelt sind grundlegende Voraus-setzungen für den nachhaltigen Erfolg eines Unterneh-mens und für die Bachem Gruppe eine Selbstverständ-lichkeit. Neben technischen Massnahmen leistet dieSensibilisierung der Mitarbeitenden auf allen Stufen fürFragen der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzeseinen grossen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele.Bachem nutzt für eine nachhaltige und ausgewogeneWachstumsentwicklung auch die Unterstützung vonexternen Organisationen und Behörden.

Seit Jahren ist Bachem auf freiwilliger Basis demResponsible Care Program der chemischen Industrieverpflichtet. Bachem erhebt jährlich standardisierteKennzahlen zur Arbeitssicherheit und zur Umweltbelas-tung. Sie dienen dem Management als Standortbestim-mung und Führungsinstrument. Die Zahlen werden anden grössten Produktionsstandorten Bachem AG inBubendorf, Sochinaz SA in Vionnaz und Bachem Inc.in Torrance erhoben. Sie sind ein Indikator für dieaktuelle Situation, und ihre Veränderung über die Jahreerlaubt eine objektive Beurteilung der Wirksamkeitder getroffenen Massnahmen.

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Nachhaltigkeit

40

Am Standort Bubendorf wurde die neu erstellte Anlagezur Abgasreinigung mit Erfolg in Betrieb genommen.So konnte der Ausstoss von flüchtigen organischen Ver-bindungen (VOC) auf die ganze Gruppe bezogen deut-lich von 108 kg pro Mitarbeiter im Vorjahr auf 79 kggesenkt werden. Dies allerdings auf Kosten eines gestie-genen Ausstosses von CO2 von 6t pro Mitarbeiter undJahr (Vorjahr 5 t), weil die Abgasreinigungsanlage mitPropangas betrieben werden muss. Damit erhöhte sichauch der Gesamtenergieverbrauch pro Mitarbeiterauf 186 GJ (Vorjahr 162 GJ). Der Vergleich mit Durch-schnittswerten der Responsible Care Kennzahlen derSchweizerischen Chemischen Industrie zeigt, dass dieBachem Gruppe nach wie vor sehr gute Umweltkenn-zahlen präsentieren kann und ihre wirtschaftlicheLeistung vergleichsweise umweltschonend und mit weitunterdurchschnittlichem Ressourcenverbrauch erbringt.Mit zusätzlichen Optimierungen der Anlage und derProzessführung werden wir weitere Reduktionen errei-chen können.

Ebenfalls in Bubendorf wurden Untersuchungen zumöglichen Altlasten auf dem Firmengelände durchge-führt. Es konnte der Nachweis erbracht werden,dass der Untergrund des Standortes nicht belastet ist,dass keine Hinweise für eine Verunreinigung des Bodensdurch den Betrieb der Bachen AG bestehen und dassder Standort als unbelastet gilt. Demzufolge konnte derStandort aus dem entsprechenden Kataster gestrichenwerden.

Die Gruppengesellschaft Bachem Inc. in Torrance, CA,erhielt 2010 das Certificate of Recognition durch dasSanitation District of Los Angeles für die Einhaltung derstrengen Limiten der amerikanischen Umweltschutz-behörde EPA und des lokalen Umweltschutzamtes fürdie Belastung des industriellen Abwassers.

Sichere ArbeitsplätzeAlle Gruppengesellschaften führten im Berichtsjahrwiederum Schulungen zur Erhöhung der Arbeitshygieneund zur Verbesserung der Arbeitssicherheit durch.Da die Anzahl Betriebs- und Nichtbetriebsunfälle direktkorreliert, haben Massnahmen zur Senkung derBetriebsunfälle auch einen positiven Einfluss auf dieHäufigkeit von Nichtbetriebsunfällen.

Die Ausbildungen umfassten sicherheitsrelevantes Ver-halten am Arbeitsplatz, Schulungen der internen Sama-riterdienste und Kurse in Erster Hilfe. Nachdem imJahr 2009 die Unfallhäufigkeit besonders niedrig gewe-sen war, stieg sie im Berichtsjahr wieder leicht an. DieEreignisse mit Personenschaden verliefen hingegen alleglimpflich und für die Betroffenen ohne bleibendeSchäden. Weil jeder Unfall – ob betrieblich oder ausser-betrieblich – einer zu viel ist, wird Bachem die Unfall-prävention weiter verstärken.

Die US-Gruppengesellschaft Bachem Inc. in Torrance,CA, erhielt im Berichtsjahr von behördlicher Seite Aner-kennung für ein Jahr ohne Betriebsunfälle mit Arbeits-ausfall. Mit der Verleihung des Occupational ExcellenceAchievement Award für 2009 würdigte das NationalSafety Council (NSC) den kontinuierlichen Einsatz fürsichere Arbeitsplätze.

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Nachhaltigkeit

Am Produktionsstandort Bubendorfwurde eine neue Anlage zur Ab-gasreinigung in Betrieb genommen.Mit dieser Technologie konnte derAusstoss von organischen Lösungs-mitteln über die Abluft auf die Hälftereduziert werden.

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GesundheitsförderungAuf Initiative eines Mitarbeiters hat Bachem am Stand-ort Bubendorf, zusammen mit dem Blutspendezentrumbeider Basel, eine regelmässige Blutspendeaktion insLeben gerufen. Dreimal jährlich kommt die mobileEquipe des Blutspendezentrums zu Bachem und wirdvor Ort von den Betriebssamaritern unterstützt. DieMitarbeitenden können auf freiwilliger Basis währendder Arbeitszeit Blut spenden. Die Aktion ist ein grosserErfolg. Mittlerweile machen auch umliegende Firmenregen Gebrauch von diesem Angebot.

Mit vergleichsweise kleinem Aufwand erfüllt diese Ideegleich mehrere Anliegen: die Sensibilisierung jedesEinzelnen für Fragen der Gesundheit, die Erkenntnis,dass auch kleine, persönliche Schritte in der Summezum Erfolg einer grossen Sache beitragen können unddie Verantwortung für das Wohlergehen anderer nichtdelegiert werden kann. Dies sind alles Anliegen, dieauch in der Arbeit zur Verbesserung der integriertenSicherheit von zentraler Bedeutung sind.

REACHIm Berichtsjahr beschäftigten Bachem auch die neuenVorschriften der Europäischen Union zu Registrierungvon Chemikalien. Die mit dem Kürzel REACH (für«Registration, Evaluation, Authorization and Restrictionof Chemicals») bezeichnete neue EU-Gesetzgebungbetrifft alle Chemikalien, die im EU-Raum hergestellt,vertrieben, transportiert oder verwendet werden.REACH ersetzt eine Vielzahl von Verordnungen zumChemikalienrecht und wird dieses harmonisieren undvereinfachen. Die Initiative hat zum Ziel, die Gesund-heit des Menschen und die Umwelt im Zusammenhangmit dem Gebrauch von Chemikalien aller Art zu schüt-zen. Auch wenn Bachem davon nur am Rand betroffenist, befasste sich das Unternehmen intensiv mitden neuen Richtlinien und ihren Auswirkungen aufdie Geschäftsaktivitäten.

GHSEine weitere Neuerung im Zusammenhang mit derHerstellung und dem Vertrieb von Chemikalien sinddie von den Vereinten Nationen (UN) veröffentlichtenVorschriften für das globalisierte System zur Klassifizie-rung und Kennzeichnung von Chemikalien (GlobalHarmonization System, GHS). Während in Europa undin vielen asiatischen Ländern das GHS bereits einge-führt und umgesetzt wurden, fand es in den USA undKanada bisher keine Beachtung. Die Einführung derGHS-Vorschriften führt nicht nur zu Neubeurteilungenvon Risiken auf Produktebene, sondern verlangt neueKennzeichnungen und Gefahrensymbole auf Gebinde-etiketten und in Begleitpapieren.

Derzeit werden die Details zur Umsetzung dieser neuenVorschriften und Gesetze noch kontrovers diskutiert, dadiese die Industrie vor grosse Herausforderungen stellt.Hingegen besteht die Hoffnung, dass diese Initiative dasRisiko im Umgang mit Chemikalien für Mensch undUmwelt nachhaltig verringern wird.

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Nachhaltigkeit

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Bachem

Geschäftsbericht 2010

1.1 KonzernstrukturDie Bachem Holding AG mit Sitz in Bubendorf/Schweiz ist an der SIX Swiss Exchange in Zürich kotiert(Valorennummer: 1253020, ISIN: CH0012530207,SIX: BANB, Reuters: BAMZ.S, Bloomberg: BANB SW).Die Börsenkapitalisierung per 31. Dezember 2010betrug 761600 TCHF. Es sind keine weiteren Gesell-schaften der Gruppe kotiert.

Die zum Konsolidierungskreis der Gruppe gehörendenTochtergesellschaften sind im Anhang zur konsolidier-ten Jahresrechnung auf Seite 90, Erläuterung 25 mitFirma, Sitz und Beteiligungsquote aufgeführt.

1.2 Bedeutende AktionäreDie Aktionäre mit einem Stimmenanteil von mehr als3 Prozent per 31. Dezember 2010 sind im Anhang derJahresrechnung der Bachem Holding AG auf Seite 98,Erläuterung 4 aufgeführt. Im Berichtsjahr erfolgtenkeine neuen Offenlegungsmeldungen. Es bestehen keineAktionärsbindungsverträge.

1.3 KreuzbeteiligungenEs bestehen keine Kreuzbeteiligungen mit anderenGesellschaften.

2 Kapitalstruktur2.1 KapitalDas ordentliche Aktienkapital der Bachem Holding AGbeträgt 680 TCHF per 31. Dezember 2010.

2.2 Genehmigtes und bedingtes Kapitalim Besonderen

Es besteht kein genehmigtes oder bedingtes Kapital.

2.3 KapitalveränderungenIn den Jahren 2008, 2009 und 2010 fand keine Aktien-kapitalveränderung statt. Die Veränderungen der übri-gen Positionen des Eigenkapitals für die Jahre 2010 und2009 sind auf Seite 59 der konsolidierten Jahresrech-nung aufgeführt, jene für das Jahr 2008 auf der Seite 28des Geschäftsberichtes 2009.

2.4 Aktien und PartizipationsscheinePer 31. Dezember 2010 waren 6802000 NamenaktienA und 6 798 000 Namenaktien B zum Nennwert von0.05 CHF emittiert, welche voll einbezahlt sind. DieNamenaktien B, nicht aber die Namenaktien A, sindfür den Handel an der Börse zugelassen. Ansonstenverfügen beide Aktienkategorien über gleiche Rechte,insbesondere bestehen keine Unterschiede bezüglichDividenden- und Stimmrechten. An der Generalver-sammlung berechtigt jede Aktie zu einer Stimme, sofernder Aktionär im Aktienregister eingetragen ist (sieheZiffer 2.6). Alle Aktien sind uneingeschränkt dividenden-berechtigt. Es bestehen keine Partizipationsscheine.

2.5 GenussscheineEs existieren keine Genussscheine.

2.6 Beschränkungen der Übertragbarkeit undNominee-Eintragungen

Die Namenaktien der Bachem Holding AG können un-beschränkt übertragen werden. Einzige Voraussetzungfür die Eintragung ins Aktienregister ist eine Erklärungdes Erwerbers, dass die Aktien im eigenen Namenund auf eigene Rechnung erworben wurden. Ansonstenbestehen keine weiteren Eintragungsbeschränkungen(z.B. Prozentklausel). Die Eintragung von Treuhändern/Nominees ohne Stimmrecht ist erlaubt. Über die Ein-tragung von Treuhändern/Nominees mit Stimmrechtentscheidet der Verwaltungsrat im Einzelfall auf Antraghin. Im Berichtsjahr wurden keine Treuhänder/Nomi-

1 Konzernstruktur und Aktionariat

Bachem Holding AG

Verwaltungsrat

Konzernleitung

Bachem AG Bachem Americas, Inc.

Sochinaz SA Bachem, Inc.

Bachem Distribution Services GmbH Bachem Bioscience, Inc.

Bachem (UK) Ltd Peninsula Laboratories, LLC

Corporate Governance

43

nees mit Stimmrecht eingetragen oder andere Aus-nahmen zu Eintragungen ins Aktienregister durch denVerwaltungsrat genehmigt.

2.7 Wandelanleihen und OptionenEs bestehen keine Wandelanleihen. Optionen bestehennur im Rahmen des Mitarbeiteroptionsplans, der inden Grundsätzen der Rechnungslegung auf der Seite 67sowie in Erläuterung 23 der konsolidierten Jahresrech-nung auf den Seiten 88, 89 und 90 beschrieben ist.

3 Verwaltungsrat3.1 Mitglieder des VerwaltungsratsDer Verwaltungsrat besteht ausschliesslich aus nichtexekutiven Mitgliedern.

Peter Grogg (1942) 1, Dr. h.c., Präsident, Schweizer. Seit 1971,

gewählt bis 2012. Peter Grogg gründete

1971 die Bachem AG und war bis 2002 als

deren CEO tätig. Er ist Verwaltungsratspräsi-

dent der Ingro Finanz AG. Bei der Dottikon

ES Holding AG, der Polyphor AG und der Sunstar Holding AG

ist er Mitglied des Verwaltungsrats.

Gottlieb Knoch (1942) 1, dipl. Chem. ETH, MBA, Vizepräsident,

Schweizer. Seit 1985, gewählt bis 2012.

Gottlieb Knoch diplomierte als Chemiker an

der ETH Zürich und hat einen MBA-Abschluss

der Stanford University. Er war unter anderem

tätig für McKinsey & Co, Zürich, Saurer AG, Arbon, und

Tecan AG, Männedorf.

Jürgen Brokatzky-Geiger (1952) 1, Dr. rer. nat., Mitglied,

Deutscher. Seit 2009, gewählt bis 2012.

Dr. Jürgen Brokatzky-Geiger hat Chemie

studiert und promovierte 1982 an der Uni-

versität Freiburg, Deutschland. Er stiess

1983 als Laborleiter zur Pharma-Division der Ciba-Geigy AG,

Basel. Nach einem Auslandsaufenthalt in den USA übernahm

er eine Reihe von Positionen mit wachsender Verantwortung

im Bereich Forschung und Entwicklung (R&D), unter anderem

Group Leader of Process R&D, Head of Process R&D und

Head of Process Development and Pilot Plant Operations bei

Ciba-Geigy AG. Während der Fusion der Sandoz AG und

der Ciba-Geigy AG 1996 wurde Dr. Jürgen Brokatzky-Geiger

zum Integration Officer of Technical Operations ernannt.

Später wurde er Head of Chemical and Analytical Development

und arbeitete von 1999 bis August 2003 als Global Head

of Technical R&D. Seine gegenwärtige Position als Head of

Human Resources bei Novartis International AG übernahm

Dr. Jürgen Brokatzky-Geiger am 1. September 2003. Seit

dem 1. Januar 2005 ist Dr. Jürgen Brokatzky-Geiger Mitglied

der Geschäftsleitung von Novartis.

Thomas Burckhardt (1950), Dr. iur., LL.M., Sekretär,

Schweizer. Seit 1997, gewählt bis 2012.

Thomas Burckhardt hat an den Universitäten

in Basel, Genf und München studiert und

im Jahre 1978 in Basel doktoriert. Im Jahre

1975 erlangte er das Anwaltspatent und 1979 erwarb er an der

Harvard Law School (Cambridge, Massachusetts, USA) den

Grad eines Master of Law (LL.M). Seit 1980 ist er als Rechts-

anwalt in Zürich und Basel tätig und seit 1987 Partner bei

Simonius Pfrommer & Partner. Thomas Burckhardt ist ausser-

dem Honorargeneralkonsul des Königreichs Thailand in Basel.

Wesentliche Verwaltungsratsmandate: CMA CGM Agency AG,

Viking River Cruises AG.

Hans Hengartner (1944), Prof. Dr. sc. nat. ETH, Mitglied,

Schweizer. Seit 2003, gewählt bis 2012.

Hans Hengartner studierte Biochemie und

Molekularbiologie an der ETH Zürich

und hält einen Doktortitel der Naturwissen-

schaften der ETH Zürich. Er war Kodirektor des Instituts

für Experimentelle Immunologie am Universitätsspital Zürich

sowie ordentlicher Professor für Immunologie an der Medizini-

schen Fakultät der Universität Zürich und am Departement

Biologie der ETH Zürich. Von 2000 bis 2005 war er Vorsteher

des Departements Biologie an der ETH Zürich. Seit März

2008 ist er emeritierter Professor an der Universität und der

ETH Zürich.

3.2 Weitere Tätigkeiten und InteressenbindungenDie weiteren Tätigkeiten der Mitglieder des Verwal-tungsrats sind im vorangehenden Abschnitt beschrieben.

3.4 Wahl und AmtszeitDie Verwaltungsräte werden von der Generalversamm-lung auf die Dauer von drei Jahren gewählt. Die Wieder-wahl ist zulässig. Jedes Mitglied des Verwaltungsratswird einzeln gewählt. Alle Wahlen und Abstimmungenan der Generalversammlung finden offen statt, sofernnicht mehrheitlich die Durchführung eines geheimenVerfahrens verlangt wird. Angaben zur erstmaligen Wahlund Amtsdauer siehe Ziffer 3.1.

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Corporate Governance

1Mitglied des Compensation Committees

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3.5 Interne OrganisationIm Jahr 2010 fanden eine halbtägige und drei ganztägigeVerwaltungsratssitzungen statt. Die Konzernleitungnimmt an jeder Sitzung des Verwaltungsrats teil (sieheZiffer 3.7). An allen Sitzungen waren sämtliche Ver-waltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder anwesend.Sofern es als notwendig erachtet wird, nehmen auchMitglieder der Geschäftsleitungen der einzelnen Kon-zerngesellschaften bei ausgewählten Traktanden an denVerwaltungsratssitzungen teil. Im Jahr 2010 nahmenzwei Vorsitzende der Geschäftsleitungen einer Gruppen-gesellschaft (COOs) an einer Verwaltungsratssitzungteil. Externe Berater wurden in 2010 keine beigezogen.Die Geschäfte werden durch den Präsidenten unddurch projektbezogene Ausschüsse unterschiedlicherZusammensetzung vorbereitet. Die Entscheidungenwerden vom Gesamtverwaltungsrat gefasst. Der Verwal-tungsrat ist beschlussfähig, wenn die Mehrheit seinerMitglieder anwesend ist. Er fasst seine Beschlüsse mitder Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmen-gleichheit hat der Präsident den Stichentscheid.

Der Verwaltungsrat bildet ein Compensation Committee(Mitglieder siehe Ziffer 3.1), welches dem Verwaltungsratjährlich Vorschläge zu Art und Höhe der Jahresbezügeseiner Mitglieder, der einzelnen Mitglieder der Konzern-leitung sowie der Vorsitzenden der Geschäftsleitungender Gruppengesellschaften (COOs) vorlegt. DasCompensation Committee schlägt dem Verwaltungsratzudem Mitarbeiterbeteiligungsprogramme vor. ImRahmen der genehmigten Programme werden dem Ver-waltungsrat Zuteilungen von Aktien und Aktienoptionenan die Mitglieder des Verwaltungsrats und der Konzern-leitung sowie an die COOs der Gruppengesellschaftenvorgeschlagen. Die Genehmigung aller Vorschläge desCompensation Committees obliegt dem Gesamtverwal-tungsrat. Im Berichtsjahr fand eine halbstündige Sitzungdes Compensation Committees statt.

Das Audit Committee beurteilt insbesondere die folgen-den der Konzernleitung obliegenden Aufgaben:Die Zweckmässigkeit und Aussagekraft des Konzern-reportings, den Finanzteil des Jahresbudgets undder Mittelfristplanung sowie die konsolidierte Jahres-rechnung. Zudem nimmt es im Namen des Verwal-tungrats zur Begutachtung und Beurteilung die Prüf-berichte der Revisionsstelle und des Konzernprüfersentgegen. Die im Organisationsreglement enthaltenenAufgaben des Audit Committees werden gegenwärtigdurch den Gesamtverwaltungsrat wahrgenommen, da

angesichts der Grösse des Verwaltungsrats mit fünfMitgliedern bewusst auf die Bildung von weiteren, festenAusschüssen verzichtet wird.

3.6 KompetenzregelungGemäss dem Schweizerischen Obligationenrecht undden Statuten der Gesellschaft obliegen die folgendenunübertragbaren und unentziehbaren Aufgaben demVerwaltungsrat:

– die Oberleitung der Gesellschaft und dieErteilung der nötigen Weisungen,

– die Festlegung der Organisation der Gesellschaft,– die Ausgestaltung des Rechnungswesens,der Finanzkontrolle sowie der Finanzplanung,sofern diese für die Führung der Gesellschaftnotwendig ist,

– die Ernennung und Abberufung der mit derGeschäftsführung und der Vertretung betrautenPersonen,

– die Oberaufsicht über die mit der Geschäfts-führung betrauten Personen, auch im Hinblickauf die Befolgung der Gesetze, Statuten,Reglemente und Weisungen,

– die Erstellung des Geschäftsberichtes sowiedie Vorbereitung der Generalversammlungund die Ausführung ihrer Beschlüsse,

– die Benachrichtigung des Richters im Falleder Überschuldung.

Durch Festlegung im Organisationsreglement hat derVerwaltungsrat die Führung des laufenden Geschäfts derKonzernleitung unter dem Vorsitz des CEO übertragen.Die Konzernleitung setzt sich aus dem CEO, dem CFO,dem CTO und dem CMO zusammen (siehe Ziffer 4.1).Der CEO ist insbesondere für die gesamte operative Lei-tung verantwortlich. Der Verwaltungsrat legt die Bezügeder Mitglieder der Konzernleitung sowie der Vorsitzen-den der Geschäftsleitungen der Gruppengesellschaften(COOs) auf Vorschlag des Compensation Committeesfest (siehe Ziffer 3.5). Im Weiteren befasst er sich mit derKonzernrechnung der Bachem Gruppe und der Jahres-rechnung der Bachem Holding AG sowie mit der ent-sprechenden Berichterstattung der externen Wirtschafts-prüfer und prüft, ob die gemachten Empfehlungenimplementiert wurden. Die detaillierten Pflichten desVerwaltungsrats sind im Organisationsreglement fest-gehalten.

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Corporate Governance

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3.7 Informations- und Kontrollinstrumentegegenüber der Konzernleitung

Die Konzernleitung orientiert den Verwaltungsrat anjeder Sitzung über den laufenden Geschäftsgang, diewichtigsten Geschäftsvorfälle der Gruppe sowie über dieErledigung der an die Konzernleitung delegierten Auf-gaben. Weiter wird der Verwaltungsrat über die wichtigs-ten Kennzahlen informiert. Das Management-Informa-tions-System (MIS) der Bachem Gruppe ist wie folgtausgestattet: Jede Konzerngesellschaft erstellt ein monat-liches Reporting mit Bilanz-, Erfolgs- und weiterenoperativen Kennzahlen sowie Kommentaren. Monatlichwerden Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung,Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie diverse Kenn-zahlen der Gruppe sowie der Tochtergesellschaftenerstellt und konsolidiert. Dabei werden die Zahlen mitdem Vorjahr und dem Budget verglichen. Das Budgetwird mehrmals pro Jahr in Form einer Prognose jeGesellschaft und konsolidiert auf seine Erreichbarkeitüberprüft. An den Verwaltungsratssitzungen werdendie Finanzberichte mit der Konzernleitung diskutiert.Ausserordentliche Vorfälle und wichtige Entscheidewerden allen Verwaltungsratsmitgliedern unverzüglichund schriftlich zur Kenntnis gebracht. Der Verwaltungs-ratspräsident trifft sich zusätzlich regelmässig mit denMitgliedern der Konzernleitung um den Geschäftsgang,den Stand der Projekte und wichtige Ereignisse zu be-sprechen. Er erhält sämtliche Protokolle von Konzern-leitungssitzungen, die nach Bedarf auch den weiterenVerwaltungsratsmitgliedern zur Verfügung stehen.

4 Konzernleitung4.1 Mitglieder der Konzernleitung

Rolf Nyfeler (1950), Dr. phil. II, CEO, Schweizer. Seit 2002.

Trat 1982 in die Bachem AG ein. Er leitete

über einen längeren Zeitraum den Bereich

Forschung und Entwicklung, übernahm

1998 nach einem USA Engagement als Pro-

duktionsleiter bei der kalifornischen Tochtergesellschaft die

Leitung des Stammhauses und ist seit dem 1.5.2002 CEO der

Bachem Gruppe sowie Vorsitzender der Konzernleitung. Seine

Ausbildung als Chemiker absolvierte er an den Universitäten

von Basel und San Diego sowie am Max Planck Institut in

Martinsried. Rolf Nyfeler ist Vorstandsmitglied der Schweizeri-

schen Gesellschaft für Chemische Industrie (SGCI).

Daniel Erne (1952), Dr. sc. nat. ETH, CTO, Schweizer.

Seit 1997. Trat 1987 als Leiter der Abteilung

Qualitätskontrolle in die Bachem AG ein und

war seit 1990 als Mitglied der Geschäftsleitung

verantwortlich für den Bereich Qualitätssiche-

rung/Zulassung. Seit 1997 ist er Mitglied der Konzernleitung,

ab 2002 in der Funktion des CTO der Bachem Gruppe. Seine

Ausbildung als Chemiker absolvierte er an der ETH Zürich, wo

er auch promovierte. Danach folgten Forschungstätigkeiten an

der University of Utah, Salt Lake City, und an der ETH Zürich.

Daniel Erne ist Verwaltungsrat der Pevion Biotech AG.

Lester Mills (1958), Dr. chem., MBA, CMO, Staatsbürger

Grossbritanniens und der Schweiz. Seit 2009.

Trat 2009 als Chief Marketing Officer (CMO)

in die Bachem Holding AG als Mitglied

der Konzernleitung verantwortlich für alle

Marketing- und Verkaufsaktivitäten der Bachem Gruppe ein.

Sein Studium als promovierter Chemiker absolvierte er an

den Universitäten Cambridge (UK) und UEA (UK). Er ergänzte

sein Fachwissen mit einem MBA an der SUNY (USA, 2001).

Seine Karriere hat er 1987 in der Forschung bei der Firma

Lonza AG in Visp begonnen. Danach arbeitete er in den USA

im kommerziellen Bereich bei Lonza (USA) und bei Genzyme

(1996). Er trat 1998 in die Roche Vitamine AG (später DSM)

als Sales Director ein.

Stephan Schindler (1964), Betriebsökonom HWV, EMBA,

CFO, Schweizer. Seit 2009. Trat 2009 als

Chief Financial Officer (CFO) der Bachem

Holding AG und Mitglied der Konzernleitung

ein. Begann als Informatiker bei der Patria

Versicherungen in Basel, ab 1991 als Leiter Information Center

mit ersten Führungsaufgaben. Seine Ausbildung ergänzte er mit

einem berufsbegleitenden Studium zum Betriebsökonom HWV,

Abschluss Finanzen/Controlling. Er wechselte 1995 zur

F. Hoffmann-La Roche AG in Basel, wo er verschiedene Linien-

und Projektfunktionen im Corporate Finance inne hatte, u.a.

Leiter Credit Management/IC Reconciliation. Mit Ausgliederung

der Vitaminsparte übernahm er 2001 das Finanz- und Rech-

nungswesen der Roche Vitamins AG, ab 2003 als Head Finance

& Control Switzerland der DSM Nutritional Products AG in

Kaiseraugst. Stephan Schindler hat zusätzlich einen Abschluss

als International Executive MBA Zürich/Boston.

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Corporate Governance

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4.2 Weitere Tätigkeiten und InteressenbindungenDie weiteren Tätigkeiten der Mitglieder der Konzern-leitung sind im vorangehenden Abschnitt beschrieben.

4.3 ManagementverträgeEs bestehen keine Managementverträge.

5 Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen5.1 Inhalt und Festsetzungsverfahren der Ent-

schädigungen und der BeteiligungsprogrammeDie Entschädigungen und Beteiligungsprogrammewerden jährlich auf Antrag des Compensation Commit-tees und nach freiem Ermessen durch den Verwaltungs-rat festgelegt. Die Verwaltungsratsmitglieder erhalten einGrundhonorar, Sitzungsgelder sowie unentgeltlicheAktien. Die Konzernleitungsmitglieder erhalten nebendem Grundsalär unentgeltliche Aktien und Optionensowie eine variable Erfolgsbeteiligung. Diese richtet sichnach dem Geschäftserfolg des betreffenden Geschäfts-jahres, gemessen an Umsatz, Betriebs- und Reingewinn.30% der variablen Erfolgsbeteiligung sind zudem ab-hängig von der Erreichung der individuellen Ziele derKonzernleitung. Aufgrund des Geschäftserfolgs 2010sind die variablen Vergütungen an die Konzernleitungim Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Im Be-richtsjahr lagen die variablen Löhne der einzelnen Kon-zernleitungsmitglieder zwischen 36% und 43% der fixenLöhne. Es bestehen keine Vereinbarungen betreffendallfälliger Abgangsentschädigungen. Die Entschädigun-gen an den Verwaltungsrat und die Konzernleitungsind im Anhang der konsolidierten Jahresrechnung inErläuterung 27 auf Seite 92 dargestellt. Der Aktien-und Optionsbesitz des Verwaltungsrats und der Konzern-leitung sind in der konsolidierten Jahresrechnungin Erläuterung 27 auf den Seiten 93 und 94 aufgeführt.Die Aktien- und Optionsprogramme sind detailliertim Anhang der konsolidierten Jahresrechnung auf derSeite 67 beschrieben.

5.2 Transparenz der Entschädigung,Beteiligungen und Darlehen von Emittentenmit Sitz im Ausland

Trifft nicht zu.

6 Mitwirkungsrechte der Aktionäre6.1 Stimmrechtsbeschränkung und -vertretungZur Generalversammlung zugelassen und stimm-berechtigt sind alle Aktionäre, die im Aktienregistermit Stimmrecht eingetragen sind (siehe Ziffer 2.6).Vertreter müssen Aktionär und schriftlich bevollmächtigtsein, sofern es sich nicht um gesetzliche Vertreterhandelt. Aus organisatorischen Gründen werden nachder Schliessung des Aktienregisters (siehe Ziffer 6.5)keine Eintragungen mehr vorgenommen. Aktionäre,die ihre Aktien vor der Generalversammlung veräussern,sind nicht mehr stimmberechtigt. Ausnahmen dieserBestimmungen kann der Verwaltungsrat bewilligen.

6.2 Statutarische QuorenDie Generalversammlung fasst ihre Beschlüsse undvollzieht ihre Wahlen, soweit das Gesetz es nicht andersbestimmt (Art. 704 Obligationenrecht), mit dem Mehrder an der Generalversammlung vertretenen Aktienstim-men. Bei der Berechnung des Mehrs werden Stimm-enthaltungen und leer eingelegte Stimmen nicht berück-sichtigt.

6.3 Einberufung der GeneralversammlungDie ordentliche Generalversammlung findet alljährlichinnerhalb von sechs Monaten nach Abschluss des Ge-schäftsjahres statt. Die Einberufung ausserordentlicherGeneralversammlungen kann vom Verwaltungsrat,von der Revisionsstelle oder von einem bzw. mehrerenAktionären, die zusammen mindestens zehn Prozentdes Aktienkapitals vertreten, verlangt werden.

Die Einberufung der Generalversammlung erfolgt min-destens 20 Tage vor dem Versammlungstag durch Ver-öffentlichung im Schweizerischen Handelsamtsblatt undmindestens einer Tageszeitung mit landesweiter Ver-breitung. Die Einberufung kann zudem durch Brief analle im Aktienregister eingetragenen Aktionäre erfolgen.

6.4 TraktandierungAktionäre können die Traktandierung von Verhand-lungsgegenständen verlangen. Die entsprechendenBestimmungen in den Statuten richten sich nach dengesetzlichen Vorschriften. Das Begehren hat schriftlichunter Angabe der Anträge zu erfolgen.

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Corporate Governance

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6.5 Eintragung im AktienregisterDas Aktienregister wird in der Regel 10 Tage vor derGeneralversammlung geschlossen. Der Verwaltungsratgenehmigt auf Antrag hin Ausnahmen über nachträgli-che Zulassungen. Das effektive Datum der Schliessungwird rechtzeitig im Finanzkalender auf der Websiteder Bachem Gruppe unter folgendem Link publiziert:www.bachem.com/finanzieller_kalender.

7 Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen7.1 AngebotspflichtDie Statuten der Bachem Holding AG sehen keineVerpflichtung zur Unterbreitung eines öffentlichen Kauf-angebots gemäss Art. 32 Abs. 1 des Bundesgesetzesüber die Börsen und den Effektenhandel (BEHG) vor(Opting Out).

7.2 KontrollwechselklauselnEs bestehen weder für Verwaltungsratsmitglieder nochfür Konzernleitungsmitglieder vertragliche Verein-barungen im Falle eines Wechsels der kontrollierendenAktienmehrheit.

8 Revisionsstelle und Konzernrechnungsprüfer8.1 Dauer des Mandats und Amtsdauer des

leitenden RevisorsPricewaterhouseCoopers AG, Basel, ist seit 1995 Revisi-onsstelle der Bachem Gruppe und seit 1998 Revisions-stelle der Bachem Holding AG. Als leitender Revisoramtet seit dem Geschäftsjahr 2004 Gerd Tritschler. DerRotationsrhythmus für den leitenden Revisor richtetsich nach der für schweizerische Gesellschaften gelten-den gesetzlichen Maximaldauer von sieben Jahren(Art. 730a Abs. 2 Obligationenrecht). Die Revisionsstellewird an der ordentlichen Generalversammlung jeweilsfür ein Jahr gewählt.

8.2 RevisionshonorarDas Revisionshonorar für PricewaterhouseCoopersbetrug im Geschäftsjahr 2010 257 TCHF. Im Weiterenbetrug das Revisionshonorar für die von anderen Prüfernrevidierten Gesellschaften 30 TCHF.

8.3 Zusätzliche HonorarePricewaterhouseCoopers hat im Berichtsjahr für diverseProjekte und sonstige Leistungen, hauptsächlich imRahmen von Steuerberatungen, zusätzliche Honorarevon 158 TCHF fakturiert. Die von anderen Prüfernzusätzlich erbrachten Leistungen, ebenfalls für Steuer-beratungen, beziffern sich auf 7 TCHF.

8.4 Informationsinstrumente in Bezug aufdie externe Revision

Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Beurtei-lung der externen Revision und beschliesst jährlichden Umfang der externen Revision und deren Prüfungs-plan. Die Revision erstellt zu Handen des Verwaltungs-rats einen Prüfungsbericht. Es findet jährlich mindestenseine Besprechung zwischen der externen Revisionund dem Verwaltungsrat statt. Dabei werden die wesent-lichen Feststellungen zu den einzelnen Gesellschaftenund zur konsolidierten Jahresrechnung, welche imPrüfungsbericht zusammengefasst sind, besprochen. ImWeiteren werden von der Revisionsstelle die durchge-führten Prüfungen (Audit, Review) je Gesellschaft sowiedie aktuellen Entwicklungen der International FinancialReporting Standards (IFRS) sowie weiterer relevanterGesetze und Standards aufgezeigt. In 2010 hat die Revi-sionsstelle an einer Sitzung des Verwaltungsrats teil-genommen. Die Beurteilung der Leistung des Revisions-organs und dessen Honorierung erfolgt aufgrund derUnabhängigkeit und Objektivität der externen Prüfer,der vorgelegten Berichterstattungen, der gezeigten tech-nischen und betrieblichen Kompetenz, der eingesetztenRessourcen sowie der offenen und effektiven Kommuni-kation und Koordination mit internen Stellen.

9 InformationspolitikDie Bachem Gruppe pflegt eine offene und aktuelleInformationspolitik, durch die alle Zielgruppen desKapitalmarkts gleich behandelt werden. Die wichtigstenInformationsinstrumente sind die Geschäfts- und Halb-jahresberichte, die Website (www.bachem.com), Medien-informationen, die Bilanzpräsentation für Medien undAnalysten sowie die Generalversammlung. Die Aktionärewerden ausserdem bei wichtigen Angelegenheitenschriftlich informiert. Als börsenkotiertes Unternehmenist Bachem zur Bekanntgabe kursrelevanter Informa-tionen (Ad hoc-Publizität, Art. 72 Kotierungsreglement)verpflichtet. Das Kotierungsreglement der SIX SwissExchange finden Sie unter: www.six-exchange-regulati-on.com/regulation/listing_rules_de.html. Ansprech-partner für Fragen zu Bachem ist unser Investor Rela-tions-Verantwortlicher: Stephan Schindler, CFO,Tel. +41 61 935 2333, [email protected].

Bachem

Geschäftsbericht 2010

Corporate Governance

Bachem

Finanzbericht

2010

Bachem stellt hohe Ansprüche an dieQualität der Berichterstattung. Diestrengen Anforderungen der Interna-tional Financial Reporting Standards(IFRS), lokalen Gesetzgebungen undder Börsenaufsicht SIX Swiss Ex-change werden sorgfältig umgesetzt.Das Unternehmen investiert zudemkontinuierlich in Systemintegration,Prozessverbesserungen und fach-spezifische Weiterbildung der Mitar-beitenden. Damit wird sichergestellt,dass alle Anspruchsgruppen jeder-zeit korrekte Informationen erhalten.

Bachem

Finanzbericht 2010

Inhalt

Finanzieller Lagebericht

KonsolidierteJahresrechnung

KonsolidierteErfolgsrechnung

KonsolidierteGesamtergebnisrechnung

Konsolidierte Bilanz

KonsolidierteGeldflussrechnung

Konsolidierte Eigen-kapitalveränderungs-rechnung

Anhang zurkonsolidierten Jahres-rechnung

Bericht derRevisionsstelle

Jahresrechnungder Bachem Holding AG

Erfolgsrechnung

Bilanz

Anhang zur Jahres-rechnung derBachem Holding AG

Gewinnverwendung

Bericht derRevisionsstelle

Aktionärsinformationen

Finanzieller Kalender

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104

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Starker Schweizer Franken bremste erfolgreicheAufholjagdNach einem verzögerten Start ins Geschäftsjahr 2010nahmen die Umsätze in CHF im zweiten Quartal um25% gegenüber den ersten drei Monaten zu. Der Umsatzdes ersten Halbjahres lag dennoch mit 73.9 Mio. CHFauf einem Bachem untypisch niedrigen Niveau. Trotzanhaltender Krise im Markt und einem verschärftenWettbewerb holte Bachem im zweiten Semester weiterauf. Die Gruppe orientierte sich am starken zweitenHalbjahr des Vorjahres (90.7 Mio. CHF) und einemZielkorridor von 85–90 Mio. CHF. Trotz verzögerterMarkterholung und Preisanpassungen erzielte Bachemin diesem Zeitraum einen Umsatz von 84.6 Mio. CHF,bei vergleichbaren Umrechnungskursen (CER1). Derzunehmend erstarkte Schweizer Franken schmälerteaber dieses erfreuliche Ergebnis auf 79.0 Mio. CHF.

Das Berichtsjahr weist deshalb einen Umsatz von152.9 Mio. CHF (CER: 160.1 Mio. CHF) mit einemRückgang von 15.9% in CHF oder 11.9% in lokalenWährungen (LW) aus.

in Mio CHF 2010

Veränd.in lokalerWährung

Veränd.in CHF

Umsatz-anteil

Wirkstoff (APIs) 120.0 –16.1% –20.2% 78.5%

Forschungschemikalien 32.9 +8.0% +4.3% 21.5%

Total Umsatz 152.9 –11.9% –15.9% 100.0%

Total Umsatz CER 160.1

Der verschärfte Preiskampf bei Generika, weiter auf-geschobene Projekte, verzögerte Zulassungen undder starke Schweizer Franken bremsten den Geschäfts-gang. Im zweiten Halbjahr legte Bachem klar zuund steigerte den Umsatz gegenüber den ersten sechsMonaten deutlich um 6.8% in CHF (CER: +12%).

Zudem akquirierte Bachem unter diesen anspruchs-vollen Marktbedingungen 18 weitere NCE-Projekteund baute damit ihre führende Position weiter aus.Per Jahresende begleiteten die Gruppengesellschaften inEuropa und Nordamerika insgesamt 138 Entwicklungs-projekte. Jedes dieser NCEs ist ein potenzieller Wachs-tumsträger und kann zukünftig einen wichtigen Beitragzum Gruppenumsatz leisten.

1 CER: Comparable Exchange RatesDie Umrechnung von Transaktionen in Fremdwährungen erfolgtezu den entsprechenden Umrechnungskursen der Vorjahresperiode.

Auch die Umsätze bei den Forschungschemikalienwuchsen in der Berichtsperiode an. Das Plus voningesamt 8% (in LW) war deutlich. Die Zunahme derKatalogverkäufe und die Steigerung bei Kundensyn-thesen (+15.3% in LW) zeigte das wachsende Interessean peptidbasierenden Substanzen. Nordamerika ver-besserte sich dabei in allen Bereichen noch deutlicherals Europa.

Kunden im Biotech-Bereich meldeten weiterhin Schwie-rigkeiten bei der Kapitalbeschaffung und mussten ihreEntwicklungsaktivitäten einschränken. Auch Pharma-unternehmen gerieten vermehrt unter Kostendruck undreagierten u.a. mit zusätzlicher Fokussierung in derForschung und Entwicklung. Mit einem Umsatzrückgangvon 23.8% (in LW) litten deshalb die Verkäufe vonNew Chemical Entities (NCEs) am stärksten unter denFolgen der Wirtschaftskrise.

Bei den Generika bewirkten verzögerte Zulassungen,Lagerreduktionen und der zunehmende (Preis-)Wettbe-werb einen Umsatzrückgang von 14.9% (in LW).Diese marktspezifische Entwicklung betraf die RegionenEuropa und Nordamerika sowie die peptidischen undnicht-peptidischen Generika. Auch hier holte Bachemim zweiten Halbjahr gegenüber den ersten sechsMonaten deutlich auf. Zudem festigte sie ihre Markt-stellung mit dem Abschluss langfristiger Verträge.

Regional betrachtet hatte der starke Schweizer Frankenbei den Europa-Umsätzen in EUR eine grössereAuswirkung als bei den USD-basierten Verkäufen inNordamerika.

in Mio CHF 2010

Veränd.in lokalerWährung

Veränd.in CHF

Umsatz-anteil

Europa 109.4 –12.7% –16.9% 71.5%

Nordamerika 43.5 –10.3% –13.5% 28.5%

Total Umsatz 152.9 –11.9% –15.9% 100.0%

Total Umsatz CER 160.1

Finanzieller Lagebericht

Bachem

Finanzbericht 2010

53

Frankenstärke und einmalige Restrukturierungs-kosten belasteten operative MargeIm vergangenen Geschäftsjahr erzielte Bachem einoperatives Ergebnis von 15.7 Mio. CHF und eineEBIT-Marge von 10.3%.

Diese Zahlen beinhalten neben erheblichen Wechselkurs-verlusten auch einmalige Restrukturierungskosten von1.8 Mio. CHF. Davon wurden bereits im ersten Halbjahr0.4 Mio. CHF für Frühpensionierungen berücksichtigt.Für Restrukturierungsmassnahmen in Nordamerika fielenim zweiten Semester 1.4 Mio. CHF an.

Auf Stufe EBIT betrug der negative Fremdwährungs-effekt 5.0 Mio. CHF. Davon belasteten 4.0 Mio. CHFdas zweite Halbjahr, beeinflusst vor allem durch dieWechselkursentwicklung EUR/CHF und die Umsatz-steigerung in Europa. Dank Produktions- und Vertriebs-standorten in Nordamerika milderte ein natürlichesHedging die Auswirkungen der Wechselkurs-Erosionbeim USD.

in Mio. CHF/% Umsatz

EBIT/Marge

EBITCER/Marge

EBITCER vorSonder-

effekten/Marge

UmsatzCER

1. Halbjahr 20105.8

7.9%6.8

9.0%7.3

9.6% 75.5

2. Halbjahr 20109.9

12.5%13.8

16.4%15.2

18.0% 84.6

Geschäftsjahr 201015.7

10.3%20.7

12.9%22.5

14.1% 160.1

Das um diese Sondereffekte bereinigte operative Ergebnisbetrug 22.5 Mio. CHF und die EBIT-Marge erreichte14.1%. Dabei wurde der bereinigte EBIT CER imzweiten Semester auf 15.2 Mio. CHF mehr als verdop-pelt und die entsprechende EBIT-Marge auf 18.0%gesteigert. Bachem erzielte in diesem Zeitraum einenbereinigten EBITDA CER von 24.7 Mio. CHF mit einerMarge von 29.2%.

Höhere Abschreibungen und Lagerveränderungendrückten auf BruttogewinnDie Kosten der verkauften Produkte betrugen100.3 Mio. CHF (65.6% der Umsätze). Die vor allemstrategisch begründeten Investitionen der Jahre 2008/09(Total 94.4 Mio. CHF) belasteten erstmals in vollemUmfang die Jahresrechnung. Gegenüber der Vorperiodenahmen die Abschreibungen und Amortisationenum 2.8 Mio. CHF zu. Der Grossteil davon betraf den

Produktionsbereich. Eine weitere Ursache für diegegenüber der Vergleichsperiode gestiegenen Kostender verkauften Produkte war die konsequent ver-folgte Reduktion der Lagerbestände. Einen positivenBeitrag leistete die Entwicklung der Personalkosten.Die weiteren operativen Produktionskosten gingenentsprechend der Umsatzentwicklung zurück.

Personalbestand wurde deutlich gesenkt,Kosteneinsparungsmassnahmen zeigen WirkungMit verschiedenen Massnahmen begegnete Bachem denHerausforderungen der wirtschaftlichen Krise. Bis zumJahresende wurde der Personalbestand auf 668 Vollzeit-stellen gesenkt. Mit dieser deutlichen Stellenreduktionum 8.5% (62 Vollzeitstellen) brachte sich die Gruppein eine ausgezeichnete Startposition für den erwartetenAufschwung. Wie in der Vergangenheit verzichteteBachem bewusst auf wirtschaftlich begründete Kündi-gungen zur kurzfristigen Gewinnsteuerung. In Nord-amerika konnten 14 Kündigungen jedoch nicht ver-mieden werden. Die entsprechenden Tätigkeiten wurdenin das Competence Center für Kundensynthesen beiBachem UK übertragen. Die weitere Reduktion gelangunter Ausnutzung der natürlichen Fluktuation undwenigen Frühpensionierungen. Der Personalaufwand, erstellt den grössten Kostenblock der Gruppe dar, wurdedamit um 4.9 Mio. CHF gegenüber demVorjahr gesenkt.

Im Geschäftsjahr 2010 intensivierte Bachem bewusstihre Aktivitäten im Marketing und Vertrieb. Die Gruppepräsentierte sich an allen wichtigen Messen mit einemneuen Standkonzept, akquirierte zusätzliche Projekteund verbesserte ihre Marktdurchdringung weiter. Derentsprechende Kostenblock konnte gleichwohl mit11.0 Mio. CHF auf Vorjahresniveau gehalten werden.

Bachem

Finanzbericht 2010

Finanzieller Lagebericht

54

Bei den Generika ist Bachem im 2010 dazu übergegan-gen, proaktiv und auf eigene Kosten Prozesse zu ent-wickeln. Die Projekte werden sorgfältig geprüft, einzelnvon der Konzernleitung genehmigt und die Entwick-lungskosten aktiviert. In der Berichtsperiode qualifiziertesich ein Projekt für dieses Verfahren und es wurden0.8 Mio. CHF bilanziert. Die in der Produktion anfallen-den Kosten für Prozessoptimierungen oder Scale-Upswurden weiterhin direkt den Kosten der verkauftenProdukte zugerechnet. Die Forschungs- und Entwick-lungskosten wurden um 0.6 Mio. CHF oder 8.6%gegenüber Vorjahr gesenkt und betrugen 6.8 Mio. CHF.

Im Berichtsjahr untersuchte Bachem auch im Verwal-tungsbereich verschiedene Möglichkeiten zur Effizienz-steigerung und Kostensenkung. Mit den eingeleitetenProjekten und Massnahmen erreichte die GruppeKosteneinsparungen von 2.0 Mio. CHF oder 9.3%gegenüber dem Vorjahr. In der Folge sanken die Ver-waltungskosten auf 19.6 Mio. CHF.

Verkauf der Beteiligung an Polyphor stützteReingewinnIm ersten Halbjahr 2010 verkaufte Bachem seineBeteiligung an der Polyphor AG und realisierte damiteinen Gewinn von 17.5 Mio. CHF. Dieser unterstützteauf Gruppenstufe den Reingewinn und milderte dieAuswirkungen der Umsatzlücke. Der Reingewinn von28.3 Mio. CHF überstieg deshalb das operative Ergebnisum 12.6 Mio. CHF. Die einmaligen Sondereffektevon 1.8 Mio. CHF belasteten die Reingewinn-Margevon 18.5%.

Das Ergebnis aus assoziierten Gesellschaften hatte imBerichtsjahr keine Auswirkungen auf das Resultat. ImVergleichsjahr 2009 mussten in diesem Bereich noch3.3 Mio. CHF Verlust verbucht werden. Das Fremdwäh-rungsergebnis fiel mit einem Verlust von 1.0 Mio. CHFum 0.3 Mio. CHF leicht besser als im Vorjahr aus.

Aufgrund der Gewichtung des mit dem Beteiligungs-verkauf erzielten Gewinns am Gesamtergebnis sank dieSteuerrate vorübergehend auf 11.5%. Der Steuerauf-wand für das Geschäftsjahr 2010 betrug 3.7 Mio. CHF.Für die folgenden Jahre rechnet Bachem wieder miteiner Konzernsteuerrate von 18% bis 20%.

Infolge vorübergehend gesunkener Umsätze, gestiegenerAbschreibungen, einmaliger Sondereffekte und erhebli-cher negativer Währungseinflüsse sank der Gewinnpro Aktie (EPS) gegenüber dem Vorjahr um 1.33 CHF.Auf Basis des Reingewinns von 28.3 Mio. CHF wiesdie Gruppe einen EPS von 2.10 CHF aus.

Verbesserungen im Nettoumlaufvermögen wirktenpositiv auf CashflowDer Geldfluss aus Geschäftstätigkeit belief sich imGeschäftsjahr 2010 auf 38.1 Mio. CHF oder 24.9% desUmsatzes (Vorjahr: 23.6%). Im Vergleich zum Vorjahrfiel damit der operative Cashflow relativ zum Umsatzleicht besser aus. Der absolute Rückgang zum Vorjahrbetrug trotz der beschriebenen Umsatzausfälle lediglich4.7 Mio. CHF.

Mittels Analysen und daraus abgeleiteten Massnahmenreduzierte Bachem das im Nettoumlaufvermögengebundene Cashflow-relevante Kapital um 5.2 Mio. CHF.Die Gruppe erreichte damit eine Verbesserung gegen-über der Vorjahresveränderung um 24.6 Mio. CHF.

Den grössten Effekt erzielte das Projekt «Diamond»,mit welchem gruppenweit die Lager analysiert und derenOptimierung angestrebt wurde. Das Projekt schärftezudem das Verständnis für die bereichsübergreifendenZusammenhänge zwischen Verkauf, Produktion undFinanzen. Bachem sieht in diesem Bereich weitereVerbesserungen vor und wird unterstützende System-erweiterungen vornehmen. Die Gruppengesellschaftenkonnten die kontinuierliche Lagerzunahme der letztenJahre stoppen und zum Jahresende die BilanzpositionVorräte erstmals um 3.2 Mio. CHF senken. Die Beständean Rohmaterialien und Building Blocks wurdenreduziert, und aufgrund des Stellenabbaus nahmen auchdie Waren in Arbeit ab. Die Lager an Fertig- undZwischenprodukten wurden entsprechend der erwarte-ten Verkäufe aufgestockt. Insbesondere bei den Generikawurde der vom Markt geforderten höheren Lieferbereit-schaft Rechnung getragen.

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Bachem

Finanzbericht 2010

55

Unter Berücksichtigung der nicht Cashflow wirksamenVorgänge resultierte aus der Veränderung der Vorräteein positiver Effekt von 0.5 Mio. CHF. Dies ist eineklare Verbesserung gegenüber den in den letzten Jahrengemeldeten negativen Auswirkungen der Lager-zunahmen.

in Mio CHF 2010 2009 2008 2007

Cashflow EffektLagerveränderungen +0.5 –22.2 –27.8 –17.3

Investitionen auf reduziertem NiveauAuf Basis der nachhaltig ausgelegten Wachstumsstrate-gie wurden in den Geschäftsjahren 2008 und 2009Investitionsprojekte von insgesamt 94.4 Mio. CHFumgesetzt. Damit hat Bachem heute eine moderneInfrastruktur zur Verfügung, die ihr auch bei grösserenAuftragsvolumen nachhaltig eine wettbewerbsfähigePosition ermöglicht. Aufgrund der gesamtwirtschaftlichbedingten Umsatzverschiebungen wurde das Investiti-onsvolumen stark zurück genommen. Dem BereichCompliance und Ersatzbeschaffungen wurden rund 46%der Gesamtinvestition oder 8.6 Mio. CHF zugesprochen.Damit unterstrich Bachem auch im Berichtsjahr ihreAnsprüche und Verantwortung bezüglich Qualität,Arbeitsplatzsicherheit und Umweltschutz. Rund 3.5 Mio.CHF wurden in den Rohbau des neuen Forschungs-und Produktionsgebäudes in Bubendorf investiert.Damit varschaffte sich Bachem einen zeitlichen Vorteilfür zukünftige Kapazitätserweiterungen. Mit insgesamt18.7 Mio. CHF bewegte sich das Investitionsvolumenauf dem Niveau der Abschreibungen und Amortisatio-nen (18.0 Mio. CHF). Dies ergab einen entsprechendenMittelabfluss für Investitionstätigkeit in gleicher Höhe.Im Vorjahr betrug dieser noch 37.6 Mio. CHF.

Im Bereich der Finanzierungstätigkeit war die Dividen-denausschüttung mit 40.4 Mio. CHF um 2.6 Mio. CHFoder 6.1% tiefer als im Vorjahr. Ein Teil der Dividendewurde in einen allgemeinen Betriebskredit umgewandelt.Zum Berichtszeitpunkt bestanden aus dieser Umwand-lung noch 9.0 Mio. CHF Verbindlichkeiten aus Dar-lehen. Bachem nahm zudem im Berichtszeitraum einBankdarlehen in der Höhe von 15 Mio. CHF auf. DerGeldfluss für Finanzierungstätigkeit betrug im 2010insgesamt –13.4 Mio. CHF.

Bestand an flüssigen Mitteln hat zugenommenDie konsolidierte Geldflussrechnung wies eine Zunah-me der flüssigen Mittel von 5.5 Mio. CHF aus. DiesesResultat verbesserte sich damit um 28.4 Mio. CHFgegenüber dem Vorjahr. Der Bestand der flüssigen Mittelgemäss Definition in der Geldflussrechnung betrugzum Jahresende 18.0 Mio. CHF. Mit 11.8% liegt diesersomit leicht über dem entsprechenden Zielband von5% bis 10% des Umsatzes.

Dividende von 2.50 CHF vorgeschlagenMit einer Eigenkapitalquote von 78.3% (79.3% imVorjahr) ist Bachem weiterhin äusserst solide finanziert.Dies ermöglicht der Gruppe, auch zukünftig ihre strate-gischen Ziele unter Wahrung der eigenen Prioritäten undWertvorstellungen eigenständig und flexibel zu verfolgen.

Der Verwaltungsrat hat entschieden, der Generalver-sammlung eine Anpassung der Dividende von 3.00 CHFauf 2.50 CHF vorzuschlagen.

Finanzieller Lagebericht

Bachem

Finanzbericht 2010

56

Konsolidierte ErfolgsrechnungFür die am 31. Dezember endenden Geschäftsjahre

Bachem

Finanzbericht 2010

in 1000 CHF Erläuterungen 2010 2009

Umsatz 1/2 152 884 181 848

Herstellungskosten der verkauften Produkte – 100 347 – 91 169

Bruttogewinn 52 537 90 679

Übriger Ertrag 474 179

Marketing- und Vertriebskosten – 11 019 – 11 022

Forschungs- und Entwicklungskosten – 6 760 – 7 399

Verwaltungskosten – 19 556 – 21 556

Betriebsergebnis 15 676 50 881

Ergebnisanteil an assoziierten Gesellschaften 2/5 4 – 3 320

Finanzertrag 1 6 17 625 319

Finanzaufwand1 7 – 1 321 – 1 629

Gewinn vor Steuern 31 984 46 251

Ertragssteuern 8 – 3 687 – 194

Reingewinn 2 28 297 46 057

Unverwässerter Gewinn pro Aktie (CHF) 9 2.10 3.43

Verwässerter Gewinn pro Aktie (CHF) 9 2.10 3.43

1 Die bisherige Zeile Finanzerfolg wird neu in Finanzertrag und Finanzaufwand aufgeteilt.Die Vorjahresdarstellung wurde entsprechend angepasst.

2 Der Reingewinn ist vollständig den Aktionären der Muttergesellschaft zurechenbar.

Die Erläuterungen auf den Seiten 60 bis 94 sind integrierter Bestandteil der konsolidierten Jahresrechnung.

Konsolidierte GesamtergebnisrechnungFür die am 31. Dezember endenden Geschäftsjahre

in 1000 CHF Erläuterungen 2010 2009

Reingewinn gemäss Erfolgsrechnung 28 297 46 057

Veränderung der Fair Value Reserven und 0 –242

Darauf erfasste latente Steuern 21 0 20

Versicherungsmathematische Gewinne/Verlusteaus leistungsorientierten Vorsorgeplänen und 4 1 180 –1 590

Darauf erfasste latente Steuern 21 –236 318

Währungsumrechnungsdifferenzen –7 070 –1 811

Total Gesamtergebnis 3 22 171 42 752

3 Das Gesamtergebnis ist vollständig den Aktionären der Muttergesellschaft zurechenbar.

Die Erläuterungen auf den Seiten 60 bis 94 sind integrierter Bestandteil der konsolidierten Jahresrechnung.

Konsolidierte Jahresrechnung

57

Konsolidierte BilanzAuf den 31. Dezember 2010 und 2009

Bachem

Finanzbericht 2010

in 1000 CHF Erläuterungen 31.12.2010 31.12.2009

Aktiven

Flüssige Mittel 10 17 980 12 470

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 12 22 132 35 816

Übrige Forderungen 13 3 371 3 602

Steuerforderungen 491 1 593

Vorräte 14 150 393 153 641

Total Umlaufvermögen 194 367 207 122

Sachanlagen 15 236 470 240 160

Immaterielles Vermögen 16 18 221 16 981

Assoziierte Gesellschaften 2/5 3 110 3 948

Latente Steuerguthaben 21 6 475 6 221

Total Anlagevermögen 264 276 267 310

Total Aktiven 458 643 474 432

Passiven

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 18 12 165 18 126

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 19 7 271 9 761

Finanzverbindlichkeiten 20 24 086 15 000

Steuerverbindlichkeiten 3 731 1 301

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 47 253 44 188

Finanzverbindlichkeiten 20 385 0

Latente Steuerverbindlichkeiten 21 36 977 38 105

Verbindlichkeiten aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen 4 14 989 16 034

Total langfristige Verbindlichkeiten 52 351 54 139

Total Verbindlichkeiten 99 604 98 327

Aktienkapital 22 680 680

Gewinnreserven 303 918 315 104

Kapitalreserven 93 681 92 517

Eigene Aktien – 1 962 – 1 988

Fair Value Reserven 0 0

Umrechnungsdifferenzen – 37 278 – 30 208

Total den Aktionären der Muttergesellschaftzustehendes Eigenkapital 359 039 376 105

Total Passiven 458 643 474 432

Die Erläuterungen auf den Seiten 60 bis 94 sind integrierter Bestandteil der konsolidierten Jahresrechnung.

Konsolidierte Jahresrechnung

58

Bachem

Finanzbericht 2010

in 1000 CHF Erläuterungen 2010 2009

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit

Reingewinn 28 297 46 057

Berichtigungen für:

Ertragssteuern 8 3 687 194

Abschreibungen und Amortisationen 2/15/16 18 036 15 274

Finanzertrag 1 6 –17 625 –319

Finanzaufwand1 7 1 321 1 629

Ergebnisanteil an assoziierten Gesellschaften 2/5 –4 3 320

Anteilsbasierte Vergütungen 23 1 164 1 092

Bezahlte Ertragssteuern –1 919 –4 807

Übrige nicht-liquiditätswirksame Vorgänge –10 –172

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit vor Veränderungdes betrieblichen Nettoumlaufvermögens 32 947 62 268

Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 12 353 –3 303

Veränderung Vorräte 508 –22 187

Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen –5 731 456

Veränderung übriges betriebliches Nettoumlaufvermögen –1 967 5 613

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 38 110 42 847

Geldfluss für Investitionstätigkeit

Investitionen in Sachanlagen –16 165 –38 184

Verkäufe von Sachanlagen 12 0

Investitionen in immaterielles Vermögen –2 552 –2 213

Verkäufe von Wertschriften 0 2 713

Erhaltene Zinsen 54 95

Erhaltene Dividenden 6 0 88

Übrige Finanzeinnahmen 6 51 92

Übrige Finanzzahlungen 7 –128 –144

Geldfluss für Investitionstätigkeit – 18 728 –37 553

Geldfluss für Finanzierungstätigkeit

Zugänge eigener Aktien 0 –1

Abgänge eigener Aktien 0 134

Ausbezahlte Dividenden 24 –19 995 –21 261

Aufnahme Finanzverbindlichkeiten 15 000 0

Rückzahlung Finanzverbindlichkeiten –8 066 –6 766

Bezahlte Zinsen –299 –189

Geldfluss für Finanzierungstätigkeit – 13 360 –28 083

Umrechnungsdifferenzen auf den flüssigen Mitteln –512 –118

Netto-Veränderung der flüssigen Mittel 5 510 –22 907

Flüssige Mittel am Jahresanfang 10 12 470 35 377

Flüssige Mittel am Jahresende 10 17 980 12 470

Netto-Veränderung der flüssigen Mittel 5 510 –22 907

1 Die bisherige Zeile Finanzerfolg wird neu in Finanzertrag und Finanzaufwand aufgeteilt.Die Vorjahresdarstellung wurde entsprechend angepasst.

Die Erläuterungen auf den Seiten 60 bis 94 sind integrierter Bestandteil der konsolidierten Jahresrechnung.

Konsolidierte Jahresrechnung

KonsolidierteGeldflussrechnungFür die am 31. Dezember endenden Geschäftsjahre

59

Bachem

Finanzbericht 2010

Konsolidierte Jahresrechnung

Konsolidierte Eigenkapital-veränderungsrechnungFür die am 31. Dezember endenden Geschäftsjahre

2010in 1000 CHF

Erläute-rungen

Aktien-kapital

Gewinn-reserven

Kapital-reserven

EigeneAktien

Fair ValueReserven

LatenteSteuern aufFair ValueReserven

Umrech-nungsdif-ferenzen Total

Bestand am 1. Januar 680 315 104 92 517 –1 988 0 0 –30 208 376 105

Total Gesamtergebnis 29 241 –7 070 22 171

Dividenden 24 –40 401 –40 401Transaktionen mit eigenenAktien (nach Steuern) –26 26 0

Anteilsbasierte Vergütungen 23 1 164 1 164

Bestand am 31. Dezember 680 303 918 93 681 –1 962 0 0 –37 278 359 039

2009in 1000 CHF

Erläute-rungen

Aktien-kapital

Gewinn-reserven

Kapital-reserven

EigeneAktien

Fair ValueReserven

LatenteSteuern aufFair ValueReserven

Umrech-nungsdif-ferenzen Total

Bestand am 1. Januar 680 313 223 91 425 –1 998 242 –20 –28 397 375 155

Total Gesamtergebnis 44 785 –242 20 –1 811 42 752

Dividenden 24 –43 027 –43 027Transaktionen mit eigenenAktien (nach Steuern) 123 10 133

Anteilsbasierte Vergütungen 23 1 092 1 092

Bestand am 31. Dezember 680 315 104 92 517 –1 988 0 0 –30 208 376 105

Die Erläuterungen auf den Seiten 60 bis 94 sind integrierter Bestandteil der konsolidierten Jahresrechnung.

60

Bachem

Finanzbericht 2010

Generelle Informationen

GeschäftstätigkeitBachem, mit Hauptsitz in Bubendorf/BL (Schweiz),ist ein unabhängiges, börsenkotiertes, auf dem Gebietder Biochemie tätiges Technologieunternehmen miteinem umfassenden Leistungsangebot für die Pharma-und Biotechnologie-Industrie. Bachem beschäftigt 668Mitarbeitende (Vollzeitstellen) und ist spezialisiertauf die Entwicklung optimaler Herstellungsverfahrenund die Produktion von Peptiden und komplexenorganischen Verbindungen als pharmazeutische Wirk-stoffe sowie innovativer Biochemikalien für Forschungs-zwecke. Vom Hauptsitz in Bubendorf, Schweiz, undmit Niederlassungen in Europa und den USA arbeitetBachem weltweit und nimmt in ihrem Tätigkeitsgebieteine führende Stellung ein.

Genehmigung der konsolidierten JahresrechnungDie konsolidierte Jahresrechnung wurde vom Verwal-tungsrat der Bachem Holding AG am 23. Februar 2011zur Genehmigung durch die Generalversammlungvom 13. April 2011 verabschiedet.

Grundsätze der Rechnungslegung

KonsolidierungsgrundsätzeDie Konzernrechnung der Bachem Gruppe basiert aufhistorischen Kosten, mit Ausnahme der Neubewertungbestimmter Finanzanlagen und Verbindlichkeiten zumFair Value. Sie erfolgt in Übereinstimmung mit denvom International Accounting Standards Board (IASB)formulierten International Financial Reporting Stan-dards (IFRS), einschliesslich der erlassenen Standardsund Auslegungsrichtlinien und den nachstehendenBewertungs- und Bilanzierungsmethoden, sowie mitdem Schweizer Gesetz.

Die der Konzernrechnung zugrunde liegenden Einzel-abschlüsse werden gemäss konzernweit einheitlichenAbschlussgrundsätzen erstellt. Die jährliche Berichts-periode der einzelnen Konzerngesellschaften endet per31. Dezember. Alle wesentlichen Aufwands- undErtragspositionen werden periodengerecht abgegrenzt.Alle konzerninternen Transaktionen wie Aufwand undErtrag, Forderungen und Verbindlichkeiten und nichtrealisierte Gewinne werden im Rahmen der Konsolidie-rung eliminiert. Akquirierte Gesellschaften sind gemässder Erwerbsmethode (Purchase Methode) konsolidiert.Während des Geschäftsjahres erworbene oder verkaufteGesellschaften sind im Konzernabschluss ab demDatum des Erwerbs bzw. bis zum Datum des Verkaufseingeschlossen. Sofern nichts anderes angegeben ist,wurden alle in dieser Jahresrechnung und im Anhangzur Jahresrechnung enthaltenen Zahlen auf die nächsten1000 CHF gerundet.

Folgende Änderungen und Interpretationen zupublizierten Standards sind 2010 in Kraft getreten,hatten aber für Bachem keine AuswirkungenFolgende Änderungen und Interpretationen zu publi-zierten Standards sind 2010 in Kraft getreten, hattenaber im Moment keine Auswirkungen für Bachem.Viele der Änderungen stehen im Zusammenhang mitden jährlichen Verbesserungsprojekten des IASBund haben zum Ziel, Inkonsistenzen zu beseitigen undFormulierungen zu verdeutlichen.

IFRS 1 Erstmalige Anwendung der InternationalFinancial Reporting Standards (Änderung)

IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung (Änderung)IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse (Änderung)IFRS 5 Zur Veräusserung gehaltene langfristige

Vermögenswerte und aufgegebene Geschäfts-bereiche (Änderung)

IFRS 8 Geschäftssegmente (Änderung)IAS 1 Darstellung des Abschlusses (Änderung)IAS 7 Kapitalflussrechnungen (Änderung)IAS 17 Leasingverhältnisse (Änderung)IAS 18 Erträge (Änderung)IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse

nach IFRS (Änderung)IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen

(Änderung)IAS 31 Anteile an Joint Ventures (Änderung)IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten

(Änderung)

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

61

Bachem

Finanzbericht 2010

IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte (Änderung)IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung

(Änderung)IFRIC 9 Neubeurteilung eingebetteter Derivate

(Änderung)IFRIC 16 Sicherungsbeziehungen bei einer Netto-

investition in einen ausländischen Geschäfts-betrieb

IFRIC 17 Ausschüttungen von Sachwerten an Anteils-eigner

IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten vonKunden

Standards, Änderungen und Interpretationen zupublizierten Standards, die noch nicht in Kraft sindFolgende Standards, Änderungen und Interpretationenzu publizierten Standards wurden bereits verabschiedet,sind jedoch erst in Berichtsperioden, die am oder nachdem 1. Februar 2010 beginnen, verpflichtend anzuwen-den. Auf die Anwendung des Wahlrechts zur freiwilligenvorzeitigen Anwendung wurde verzichtet. Bachemevaluiert zurzeit noch den Einfluss dieser Neuerungen.Es werden im Moment nur unwesentliche Auswirkungenerwartet.

IFRS 9 FinanzinstrumenteIAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehen-

den Unternehmen und Personen (Änderung)IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung (Änderung)IFRIC 14 IAS 19 – Die Begrenzung eines leistungs-

orientierten Vermögenswertes,Mindestdotierungsverpflichtungen undihre Wechselwirkung (Änderung)

IFRIC 19 Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durchEigenkapitalinstrumente

KonsolidierungskreisDie Bachem Konzernrechnung umfasst die Abschlüsseder Bachem Holding AG und aller Gesellschaftenin der Schweiz und im Ausland, die von der BachemHolding AG kontrolliert werden (mit einem Anteilvon mehr als 50 Prozent der Stimmrechte). Die Listealler konsolidierten Gesellschaften befindet sich unterErläuterung 25.

Anteile an TochtergesellschaftenHat die Bachem Gruppe direkt oder indirekt eineStimmenmehrheit oder kontrolliert sie Gesellschaftenauf eine andere Weise direkt oder indirekt, werdenVermögen und Verbindlichkeiten, Aufwendungen undErträge dieser Gesellschaften in vollem Umfangin die konsolidierte Jahresrechnung aufgenommen.Konzernfremde Minderheitsanteile am Ergebnis undam Eigenkapital von Tochtergesellschaften werdengesondert ausgewiesen.

Konzerninterne Transaktionen und Salden zwischenden Gruppengesellschaften werden eliminiert. Lieferun-gen und Leistungen zwischen Gruppengesellschaftenerfolgen zu Marktpreisen. Zwischengewinne aus Vorrätenund Lieferungen innerhalb von Gruppengesellschaften,die noch nicht durch Verkäufe an Dritte realisiertworden sind, werden eliminiert.

Anteile an assoziierten GesellschaftenBeteiligungen an assoziierten Gesellschaften, bei denendie Möglichkeit einer massgeblichen Einflussnahmeauf die Geschäftspolitik besteht, werden nach derKapitalzurechnungsmethode (Equity Methode) bilan-ziert und anfänglich mit ihren Anschaffungswertenangesetzt. Nach der Akquisition werden Veränderungender Beteiligungshöhe wie auch eintretende Wertminde-rungen berücksichtigt. Der Anteil am Ergebnis sowieder Verwässerungseffekt dieser assoziierten Gesellschaf-ten werden erfolgswirksam verbucht.

Die assoziierten Gesellschaften wenden ebenfalls dieInternational Financial Reporting Standards (IFRS) an.

WährungsumrechnungDie funktionale Währung der einzelnen Tochterge-sellschaften ist die gültige lokale Währung (CHF, USD,EUR, GBP). Die lokalen Transaktionen in anderenWährungen werden von den Gesellschaften unterAnwendung des am Transaktionstag gültigen Wechsel-kurses erfasst. Fremdwährungsgewinne und -verluste,die aus der Abwicklung derartiger Transaktionen sowieaus der Umrechnung finanzieller Vermögenswerte bzw.Verpflichtungen in Fremdwährungen stammen, werdenin der Erfolgsrechnung verbucht. Davon ausgenommensind qualifizierte Absicherungstransaktionen fürMittelflüsse sowie Darlehen an Gruppengesellschaftenmit Eigenkapitalcharakter. In beiden Fällen werdendie Fremdwährungserfolge direkt im Eigenkapital erfasst.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

62

Bachem

Finanzbericht 2010

Die konsolidierte Jahresrechnung wird in SchweizerFranken, der Funktional- und Berichtswährung derMuttergesellschaft, erstellt. Die Umrechnung (Trans-lation) der in den lokalen Bilanzen enthaltenen Aktivenund Passiven in Schweizer Franken erfolgt zum mass-gebenden Stichtagskurs. Die Umrechnung der Erfolgs-rechnung sowie der Geldflussrechnung erfolgt zumgewichteten Durchschnittskurs des Berichtsjahres. Dieaus der Umrechnung von Bilanz und Erfolgsrechnungresultierenden währungsbedingten Umrechnungsdiffe-renzen werden direkt dem Eigenkapital zugewiesen. BeiVerkauf einer ausländischen Geschäftseinheit werdendiese Wechselkursdifferenzen als Teil des Gewinnesbzw. des Verlustes aus dem betreffenden Verkauf in derErfolgsrechnung erfasst. Goodwill, der beim Erwerbeines ausländischen Unternehmens entstanden ist, wirdals Vermögenswert des ausländischen Unternehmensbehandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet.

Folgende Umrechnungskurse wurden für die ausländi-schen Währungen verwendet:

ErfolgsrechnungDurchschnittskurse

BilanzJahresendkurse

in CHF 2010 2009 2010 2009

USD 1.04 1.08 0.93 1.03

GBP 1.61 1.69 1.46 1.67

EUR 1.38 1.51 1.25 1.48

Realisierung von ErträgenProduktverkäufe

Der ausgewiesene Umsatz entspricht den fakturiertenProduktelieferungen an Dritte nach Abzug von Umsatz-steuern und Rabatten. Der Umsatz wird bei Fakturie-rung der Produktelieferungen verbucht, d.h. wenn diewesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Risikenund Chancen einer Drittpartei übertragen wurden. DieUmsätze innerhalb der Gruppe werden eliminiert.

DienstleistungsverkäufeErträge aus dem Verkauf von Dienstleistungen werdenin der Rechnungsperiode verbucht, in der die Dienstleis-tungen erbracht wurden.

Zins- und DividendenertragZinsertrag wird pro rata unter Anwendung der Effektiv-zinsmethode erfasst. Dividendenerträge werden imZeitpunkt der Entstehung des Rechtsanspruchs aufZahlung verbucht.

SegmentinformationenDie Segmentinformationen basieren auf den Informatio-nen, welche die verantwortliche Unternehmensinstanz(Chief Operating Decision Maker, CODM) zur Führungdes Geschäfts verwendet. Bei Bachem übt die Konzern-leitung die Funktion des CODM aus. Die Geschäftsseg-mente wurden aus der Organisationsstruktur und deminternen Reporting abgeleitet, ohne diese zusammen-zufassen.

Aus der Identifizierung der berichtspflichtigen Segmenteauf Basis geografischer Gebiete resultiert die Aufteilungin Europa und Nordamerika. Eine weitere Spalte istmit «Corporate und Eliminationen» bezeichnet. DieseSpalte stellt kein eigenes Geschäftssegment dar undenthält neben den Corporate Tätigkeiten die für dieÜberleitung zu den konsolidierten Werten erforderli-chen Eliminationen.

Das CODM misst die Leistungen der Segmente aufder Basis des Betriebsergebnisses (EBIT). Neben denCorporate Tätigkeiten und Eliminationen werden denberichtspflichtigen Segmenten ausserdem innerhalbder Erfolgsrechnung der Ergebnisanteil an assoziiertenGesellschaften, das Finanzergebnis und die Ertrags-steuern und innerhalb der Bilanz Verbindlichkeiten ausleistungsorientierten Vorsorgeplänen und spezifischeSteueraktiven/-verbindlichkeiten aus Gruppenbuchun-gen nicht zugeordnet.

Für beide berichtspflichtigen Segmente Europa undNordamerika bilden Produkte und Dienstleistungen derBereiche Wirkstoffe (APIs) und Forschungschemikalien(inkl. Kundensynthesen) Grundlage für deren Umsätze.

Flüssige MittelDie flüssigen Mittel umfassen Kassabestände, Bank-guthaben sowie Geldanlagen mit einer Gesamtlaufzeitvon maximal drei Monaten.

Die Geldflussrechnung basiert auf dem Fonds flüssigeMittel.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

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Bachem

Finanzbericht 2010

Finanzielle VermögenswerteBachem gliedert ihre finanziellen Vermögenswerte nachfolgenden Kategorien: erfolgswirksam zum beizulegen-den Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte,Darlehen und Forderungen, bis zur Endfälligkeit zuhaltende finanzielle Vermögenswerte sowie zur Veräus-serung verfügbare finanzielle Vermögenswerte. DieGliederung hängt vom Zweck ab, für den die Anlagenerworben wurden. Das Management entscheidet über dieKlassifizierung der Anlagen bei deren Erwerb undüberprüft die betreffende Einteilung zu jedem Berichts-zeitpunkt.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwertbewertete Vermögenswerte

Diese Kategorie ist in zwei Unterkategorien unterteilt:Finanzielle Vermögenswerte, die von Beginn an als«zu Handelszwecken» gehalten eingeordnet wurden,und solche, die von Beginn an als «erfolgswirksamzum beizulegenden Zeitwert» gegliedert wurden.Ein finanzieller Vermögenswert wird dieser Kategoriezugeordnet, wenn er prinzipiell mit kurzfristiger Ver-kaufsabsicht erworben oder der finanzielle Vermögens-wert vom Management entsprechend eingeteilt wurde.Derivate gehören ebenfalls dieser Kategorie an, sofernsie nicht als Hedges qualifiziert sind. Vermögenswertedieser Kategorie werden als kurzfristige Vermögenswerteausgewiesen, wenn sie entweder zu Handelszweckengehalten oder voraussichtlich innerhalb von 12 Monatennach dem Bilanzstichtag realisiert werden.

Darlehen und ForderungenDarlehen und Forderungen sind nicht-derivativefinanzielle Vermögenswerte mit fixen bzw. bestimm-baren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Marktgehandelt werden. Sie zählen zu den kurzfristigenVermögenswerten, soweit deren Fälligkeit nicht mehrals 12 Monate nach dem Bilanzstichtag liegt. Ansonstenwerden sie als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen.

Zur Veräusserung verfügbare finanzielleVermögenswerte

Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögens-werte sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte,die entweder dieser Kategorie zugeordnet wurden oderkeiner der anderen dargestellten Kategorien zugeordnetwerden können. Sie sind den langfristigen Vermögens-werten zugeordnet, sofern das Management nichtdie Absicht hat, sie innerhalb von 12 Monaten nachdem Bilanzstichtag zu veräussern.

Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswertenwerden am Erfüllungstag, d.h. am Tag der Übergabe desVermögenswertes, verbucht. Die erstmalige Erfassungerfolgt zu Marktwerten inklusive Transaktionskosten füralle Vermögenswerte, die nicht der Kategorie «erfolgs-wirksam zum beizulegenden Zeitwert» angehören. Die«erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert» erfasstenVermögenswerte werden bei erstmaliger Erfassung zuMarktwerten bilanziert, die Transaktionskosten werdenerfolgswirksam verbucht. Die Anlagen werden aus-gebucht, sobald die Rechte auf den Erhalt von Geld-flüssen aus den Anlagen abgelaufen sind oder übertragenwurden und Bachem im Wesentlichen alle Risiken undChancen aus deren Besitz abgetreten hat. Zur Veräusse-rung verfügbare Vermögenswerte und Vermögenswerte,die «erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert»verbucht werden, werden anschliessend zum Marktwertbewertet. Darlehen und Forderungen sowie Vermögens-werte, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden, werdenmittels der Effektivzinsmethode zu fortgeführtenAnschaffungswerten bilanziert. Realisierte und nichtrealisierte Gewinne und Verluste, die sich aus Markt-wertveränderungen von Vermögenswerten «erfolgswirk-sam zum beizulegenden Zeitwert» ergeben, werdenin der Erfolgsrechnung in dem Zeitraum verbucht, indem sie entstehen. Nicht realisierte Gewinne undVerluste, die sich aus Marktwertveränderungen von zurVeräusserung verfügbaren finanziellen Vermögens-werten ergeben, werden im Eigenkapital erfasst. Wennzur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögens-werte verkauft werden oder von Wertminderungenbetroffen sind, werden die im Eigenkapital akkumulier-ten Marktwertanpassungen in der Erfolgsrechnungals Gewinne bzw. Verluste aus Wertschriften erfasst.

Die Marktwerte von kotierten Anlagen basieren aufden aktuellen Angebotspreisen. Für Finanzanlagenohne aktiven Markt und für nicht kotierte Wertschriftenbestimmt Bachem den Marktwert mittels geeigneterBewertungsmethoden. Zu diesen zählen die Verwendungvon Transaktionen zu marktüblichen Bedingungen,Bezugnahmen auf Marktpreise anderer Vermögenswerte,die im Wesentlichen ähnlich sind, Discounted Cash-flow-Analysen sowie Optionspreismodelle, die auf diespezifischen Umstände des Emittenten abgestimmtwerden.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

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Bachem

Finanzbericht 2010

Zu jedem Bilanzstichtag wird ermittelt, ob einobjektiver Hinweis darauf vorliegt, dass ein finanziellerVermögenswert oder eine Gruppe von finanziellenVermögenswerten von einer Wertminderung betroffenist. Im Falle von Finanzanlagen, die als «zur Veräusse-rung verfügbar» gegliedert sind, muss ein wesentlicheroder lang anhaltender Rückgang des Marktwertesdes Wertpapiers unter seine Anschaffungskosten vorliegen, damit das Wertpapier von einer Wertminderungbetroffen ist.

In diesem Fall wird der kumulative Verlust – gemessenals Differenz zwischen Anschaffungskosten undaktuellem Marktwert, abzüglich allfälliger Wertminde-rungen der Finanzanlage, die bereits zuvor erfolgs-wirksam verbucht wurden – dem Eigenkapital entnom-men und in der Erfolgsrechnung erfasst. Einmalerfolgswirksam erfasste Wertminderungsverluste vonfinanziellen Vermögenswerten werden nicht ergebnis-wirksam rückgängig gemacht.

Derivative Finanzinstrumente undAbsicherungsgeschäfteDerivative Finanzinstrumente werden zunächst amTag des Vertragsabschlusses zum Marktwert erfasst unddie Transaktionskosten der Erfolgsrechnung belastet.Folgebewertungen werden anschliessend ebenfalls zumMarktwert vorgenommen. Die Bachem nutzt derivativeFinanzinstrumente hauptsächlich zur Absicherung desFremdwährungsrisikos. Dabei wendet sie jedoch keinHedge Accounting an, sondern erfasst Gewinne undVerluste aus der Bewertung direkt über die Erfolgsrech-nung.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungenund übrige ForderungenForderungen aus Lieferungen und Leistungen und übrigeForderungen werden anfänglich zum Marktwert erfasst.In der Folge werden diese zu fortgeschriebenen Anschaf-fungskosten auf Basis der Effektivzinsmethode (ent-spricht dem ursprünglich fakturierten Betrag) abzüglichWertberichtigungen bilanziert. Eine Wertberichtigungwird dann gebildet, wenn objektive Anzeichen dafürbestehen, dass nicht alle Forderungen beglichen werden.Die Wertberichtigung entspricht der Differenz zwischendem Buchwert der Forderung und der voraussichtlichvom Kunden zu erwartenden Zahlung und ist als Erlös-minderung im Umsatz enthalten.

VorräteDie Vorräte umfassen Rohmaterialien (inkl. Hilfs- undBetriebsmaterial), Produkte in Arbeit und Fertig-produkte. Sie werden zu Anschaffungs- bzw. Konzern-herstellkosten oder, falls niedriger, zum Nettover-äusserungswert bewertet. Die Herstellkosten umfassensämtliche Produktionskosten inklusive anteiligerProduktionsgemeinkosten. Der Nettoveräusserungswertist der geschätzte, im normalen Geschäftsverlauf erziel-bare Verkaufserlös abzüglich der notwendigen variablenVeräusserungskosten. Die Bewertung erfolgt grund-sätzlich auf Basis der First-in-First-out (FIFO) Methode.Ausgenommen ist Hilfs- und Betriebsmaterial, welcheszum gewichteten Durchschnitt bewertet wird.

Sachanlagen und AbschreibungenSachanlagen werden zu Nettobuchwerten, nach Abzugder kumulierten Abschreibungen, ausgewiesen. Siewerden zu Anschaffungs- oder Herstellkosten bewertetund linear über die geschätzte Nutzungsdauer abge-schrieben. Davon ausgenommen sind Grundstücke, dienicht abgeschrieben werden. Zuwendungen Dritter(staatliche Zuschüsse) mindern die Anschaffungs- bzw.Herstellkosten. Sachanlagen, die aus dem Betriebausgeschieden oder verkauft wurden, werden mit dendazugehörigen Anschaffungs- bzw. Herstellkostenund den aufgelaufenen Abschreibungen aus dem Sach-anlagekonto ausgebucht. Alle sich aus dem Abgang vonSachanlagen ergebenden Gewinne oder Verluste sindin der Erfolgsrechnung berücksichtigt. Die geschätzteNutzungsdauer für die Hauptkategorien der abzuschrei-benden Sachanlagen beträgt:

Gebäude 20 bis 40 Jahre

Installationen 10 bis 20 Jahre

Laboreinrichtungen 10 bis 20 Jahre

Übriges 3 bis 10 Jahre

Die Abschreibungssätze reflektieren die erwartetewirtschaftliche Nutzungsdauer des betreffendenAnlagegutes. Die laufenden Unterhaltskosten werdendem Aufwand belastet. Zusätzliche Kosten, welchedie geschätzte Nutzungsdauer einer Sachanlage ver-längern und zu einem zukünftigen wirtschaftlichenNutzen führen, werden aktiviert, sofern eine verlässlicheErmittlung dieser Kosten möglich ist. Alle anderenKosten für Reparatur und Unterhalt werden aufwands-wirksam in der Erfolgsrechnung erfasst.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

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Bachem

Finanzbericht 2010

Wenn Ereignisse oder sich verändernde Umständedarauf hindeuten, dass der Buchwert eines Vermögens-gegenstandes nicht zu erzielen ist, wird dessen Wert-haltigkeit überprüft. Sollte dies der Fall sein, schätztBachem den zukünftigen Geldfluss, der voraussichtlichaus der Verwendung der Sachanlage und seiner mög-lichen Veräusserung resultieren wird. Ist die Summedieser erwarteten Geldflüsse niedriger als der Buchwertdes Vermögensgegenstandes, wird eine Wertberichtigungim Umfang der Differenz zwischen Buchwert undrealisierbarem Wert verbucht.

LeasingFinanz-Leasingverträge, die betriebswirtschaftlichgesehen Anlagenkäufe mit langfristiger Finanzierungdarstellen, werden unter Sachanlagen zum Kaufpreisaktiviert und über die wirtschaftliche Lebensdauerabgeschrieben, wenn die geleasten Anlagen am Endeder Laufzeit des Leasingvertrags an den Leasingnehmerübergehen. Wenn keine angemessene Sicherheit besteht,dass nach Ende der Vertragsperiode die geleastenAktiven in das Eigentum des Leasingnehmers überge-hen, werden diese über die jeweils kürzere Periodevon Leasingvertrag und wirtschaftlicher Lebensdauerabgeschrieben. Die entsprechenden Verbindlichkeitensind je nach Fälligkeit in den lang- beziehungsweisekurzfristigen Finanzverbindlichkeiten enthalten. BeiFinanz-Leasingverträgen werden Abschreibungenfür abschreibbare Anlagen sowie Finanzaufwendungenin jeder Abrechnungsperiode berücksichtigt. Zahlungenunter Operating-Leasing werden in der Erfolgsrechnungals Aufwand linear über den Zeitraum des Leasing-vertrags berücksichtigt.

Immaterielle VermögenswerteGoodwill

Die zum Zeitpunkt des Kaufes von Beteiligungenbestehende Differenz zwischen dem Kaufpreis und demVerkehrswert der Nettoaktiven (Goodwill) wirdzum Erwerbspreis (at cost) aktiviert. Goodwill wirdim Bedarfsfall, aber mindestens einmal jährlich, auf dieWerthaltigkeit überprüft (impairment test). Goodwillund Anpassungen des Fair Values werden als Vermögens-werte und Schulden des ausländischen Unternehmensbehandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet.

Patente und LizenzenErworbene Patente und Lizenzen werden zu ihrenhistorischen Anschaffungskosten abzüglich kumulierterAmortisationen sowie allfälliger Wertminderungenbilanziert. Die Amortisation erfolgt linear über dieNutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren. Die laufenden Kostenfür Patente und Lizenzen werden der Erfolgsrechnungbelastet. Sofern Anzeichen für eine Wertminderungbestehen, werden Patente und Lizenzen auf deren Wert-haltigkeit geprüft.

MarkenErworbene Marken werden zu ihren historischenAnschaffungskosten abzüglich allfälliger Wertminderun-gen bilanziert. Solange Marken genutzt werden, gehtBachem davon aus, dass es sich dabei um immaterielleWerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer handelt, dieim Bedarfsfall, aber mindestens einmal jährlich, auf dieWerthaltigkeit überprüft werden.

SoftwareSoftware wird zu ihren Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten zuzüglich der Kosten für die Versetzung ineinen nutzungsbereiten Zustand abzüglich kumulierterAmortisationen sowie allfälliger Wertminderungenbilanziert. Sie wird linear über die geschätzte Nutzungs-dauer von 3 bis 5 Jahren amortisiert. Sofern Anzeichenfür eine Wertminderung bestehen, wird Softwareauf ihre Werthaltigkeit geprüft. Aufwendungen, welchein Zusammenhang mit der Entwicklung oder demUnterhalt von IT-Systemen anfallen, werden als Aufwandverbucht. Ausgenommen davon sind Aufwendungenfür IT-Projekte, bei denen es wahrscheinlich ist, dass demUnternehmen hieraus über den Zeitraum von mehr alseinem Jahr wirtschaftlicher Nutzen zufliesst und dieserdie angefallenen Kosten übersteigt. Aktivierte Ent-wicklungskosten für Software werden linear über ihregeschätzte Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren amortisiert.

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Bachem

Finanzbericht 2010

Forschungs- und EntwicklungskostenForschungskosten werden im Zeitpunkt ihrer Entste-hung direkt der Erfolgsrechnung belastet. Entwicklungs-kosten werden im immateriellen Anlagevermögennur aktiviert, sofern ein immaterieller Vermögenswertidentifiziert und fertiggestellt werden kann, der einenzukünftigen wirtschaftlichen Nutzen bringen wird, unddie Kosten dieses Vermögenswertes zuverlässig bestimmtwerden können. Aktivierte Entwicklungskosten werdenlinear über die geschätzte Nutzungsdauer von 5 bis8 Jahren amortisiert. Zudem werden sie regelmässig aufihre Werthaltigkeit überprüft und, sofern Anzeichenfür eine Wertminderung bestehen, entsprechend wert-berichtigt.

Im Berichtsjahr wurden erstmals Entwicklungskostenim Zusammenhang mit der Prozessentwicklung einesneuen Generikums entsprechend dem Projektfortschrittaktiviert, da kumulativ sämtliche Aktivierungskriterienerfüllt wurden (vgl. Erläuterung 16). In der Vergangen-heit wurden die Entwicklungskosten direkt der Erfolgs-rechnung belastet, da die Aktivierungskriterien nichterfüllt waren resp. die Entwicklung im Auftrag vonKunden erfolgte. Als Folge der intensivierten proaktivenEntwicklung von Generika werden die zu aktivierendenEntwicklungskosten in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

FinanzverbindlichkeitenFinanzverbindlichkeiten umfassen Kredite, Darlehens-verbindlichkeiten und Finanz-Leasing Verbindlichkeiten.

Finanzverbindlichkeiten werden bei Ersterfassung zumMarktwert bewertet, welcher in der Regel aus demAuszahlungsbetrag nach Abzug von Transaktionskostenbestimmt wird. Nachfolgend werden Finanzverbindlich-keiten zu amortisierten Kosten bewertet, indem eineallfällige Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag(abzüglich Transaktionskosten) und dem Rückzahlungs-betrag über die Laufzeit der Ausleihung unter Anwen-dung der Effektivzinsmethode in der Erfolgsrechnungerfasst wird.

Der in den folgenden 12 Monaten fällige oder zurRückzahlung geplante Gesamt- oder Teilbetrag einerFinanzverbindlichkeit wird unter den kurzfristigenVerbindlichkeiten ausgewiesen.

SteuernDie Ertragssteuern werden periodengerecht abgegrenzt.Wo keine Ausschüttung von Gewinnen vorgesehen ist,sind Quellensteuern und andere Steuern auf möglichenspäteren Ausschüttungen nicht berücksichtigt, da dieGewinne in der Regel reinvestiert werden.

Die latenten Steuern werden auf temporären Bewer-tungsunterschieden zwischen der Steuerbilanz und derfür die Konsolidierung erstellten Bilanz der Gruppen-gesellschaften ermittelt (comprehensive liability me-thod), mit Ausnahme von Bewertungsunterschieden,deren Zeitpunkt der Auflösung durch Bachem bestimmtwerden kann und deren Auflösung in naher Zukunftunwahrscheinlich ist. Latente Steuerforderungen bzw.Steuerverbindlichkeiten des Konzerns, berechnet aufder Basis entsprechender lokaler Steuersätze, sindim Anlagevermögen bzw. in den langfristigen Verbind-lichkeiten enthalten.

Ein latentes Steuerguthaben für steuerliche Verlust-vorträge wird nur in dem Umfang gebildet, in dem eswahrscheinlich ist, dass zukünftige Gewinne vorhandensein werden, mit denen die steuerlichen Verlustvorträgeverrechnet werden können.

Per Bilanzstichtag erlassene Anpassungen der Steuerge-setze bzw. der Steuerraten werden bei der Festlegungder anwendbaren Steuerrate berücksichtigt, sofern derenAnwendung im Zeitpunkt der Realisierung der latentenSteuerguthaben bzw. Steuerverbindlichkeiten wahr-scheinlich ist.

PensionsverpflichtungenDie Pensions- und Ruhestandsleistungen zugunsten derMitarbeiterinnen und Mitarbeiter basieren auf denVorschriften und Gegebenheiten der jeweiligen Länder,in denen Bachem vertreten ist. In der Schweiz fallendie Pensions- und Ruhestandsleistungen gemäss IAS 19«Leistungen an Arbeitnehmer» unter die Regelnder Leistungsorientierung. Die Vorsorgeverpflichtungenwerden bei den wesentlichen leistungsorientiertenPlänen jährlich durch unabhängige Versicherungsexper-ten mit dem Verfahren der laufenden Einmalprämie(projected unit credit method) ermittelt. Sie entsprechendem Barwert der zu erwartenden zukünftigen Mittel-flüsse. Das Planvermögen wird zum Marktwert erfasst.Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verlustewerden direkt über das Eigenkapital erfasst.

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Bachem

Finanzbericht 2010

In den anderen Ländern werden die Pensions- undRuhestandsleistungen durch beitragsorientierte Vorsorge-einrichtungen erbracht.

Mitarbeiterbeteiligung(anteilsbasierte Vergütungen)Im Rahmen der jährlichen Vergütungen kann derVerwaltungsrat je nach Geschäftsgang für alle Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter eine Gewinnbeteiligungbeschliessen, die in bar ausbezahlt wird.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BachemGruppe sind nach jeweils 3 vollen Dienstjahren zumBezug von unentgeltlichen Aktien ohne Sperrfristberechtigt. Die Anzahl richtet sich nach betrieblichenFunktionen und liegt zwischen 20 und 200 Aktien.Die Aktien sind frei verfügbar und werden als Personal-aufwand über diese 3 Dienstjahre verteilt verbucht.

Die Konzernleitung erhält im Rahmen desselben Pro-gramms 100 und der Verwaltungsrat 300 Aktienpro vollendetes Dienstjahr. Diese werden im Jahr derZuteilung als Personalaufwand verbucht.

Bestimmte Führungskräfte erhalten zum Zeitpunkt ihrerAnstellung bzw. Beförderung unentgeltliche Aktien,welche während 5 Jahren gesperrt sind. Diese Aktienwerden zum Aktienkurs am Zuteilungstag bewertetund über die Sperrfrist verteilt dem Personalaufwandbelastet.

Zusätzlich werden an bestimmte Führungskräfte derBachem Gruppe jährlich zwischen 150 und 500 un-entgeltliche Optionen abgegeben. Eine Option berechtigtzum Bezug einer Aktie zu einem festgelegten Aus-übungspreis. Die Optionen haben eine Laufzeit von3 bis 5 Jahren und sind für einen Zeitraum von 1 bis3 Jahren gesperrt. Der Wert der Optionen entsprichtdem Marktwert am Tag der Gewährung und wird unterAnwendung der Trinomial-Baum-Methode durch einenunabhängigen Experten ermittelt. Die Leistungenfür Aktienoptionen werden über die Vesting Periodeals Personalaufwand verbucht.

Bachem hält zum Zweck der Erfüllung der Aktien- undOptionspläne eigene Aktien.

RückstellungenRückstellungen werden gebildet, wenn basierendauf einem vergangenen Ereignis eine gesetzliche oderfaktische Verpflichtung entstanden, der Abfluss vonMitteln zur Erfüllung dieser Verpflichtungen wahr-scheinlich und eine zuverlässige Schätzung der Höheder Verpflichtungen möglich ist. Die gebildeten Rück-stellungen stellen die bestmögliche Einschätzungder endgültigen Verpflichtung unter Berücksichtigungder Wechselkursentwicklung und des Zeitwertes desGeldes dar.

Mögliche Verpflichtungen, deren Existenz durch zukünfti-ge Ereignisse bestätigt werden muss, oder Verpflichtun-gen, deren Höhe nicht zuverlässig eingeschätzt werdenkann, werden den Eventualverbindlichkeiten zuge-ordnet und nicht zurückgestellt, sofern ein zukünftigerGeldabfluss unwahrscheinlich erscheint.

Eigene AktienDie eigenen Aktien werden zum Anschaffungswertbilanziert und mit dem Eigenkapital verrechnet.

DividendenausschüttungDividenden werden in der Periode ausgeschüttet, in dersie von den Aktionären der Gesellschaft bewilligtwerden.

RisikobeurteilungDie Risikobeurteilung der Bachem Gruppe erfolgt imRahmen der ordentlichen Verwaltungsratssitzungen.Die Konzernleitung nimmt an sämtlichen Verwaltungs-ratssitzungen teil und ist dadurch voll in den Risiko-beurteilungsprozess involviert. Die in den verschiedenenBereichen beziehungsweise auf den verschiedenenEbenen vorhandenen strategischen, operativen undfinanziellen Risiken werden dabei besprochen und fallsnötig Massnahmen zur Risikominimierung definiert.

Die Konzernleitung trifft sich mehrmals pro Jahrim Rahmen von lokalen Verwaltungsratssitzungen mitden Vorsitzenden der Geschäftsleitung der einzelnenGruppengesellschaften. Dabei wird eine Risikobeurtei-lung für die entsprechenden Geschäftseinheiten vor-genommen. Das Ergebnis dieser Besprechungen fliesstin den Risikobeurteilungsprozess auf Gruppenstufeein. In den lokalen Verwaltungsratssitzungen werdenauch gruppenweite Risiken und deren Einfluss aufdie lokalen Einheiten diskutiert.

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Bachem

Finanzbericht 2010

Pro Bereich finden mindestens einmal pro Jahr inter-nationale Meetings statt, an denen sich die Mitgliederdes Managements zu bereichsspezifischen Themenaustauschen, wobei auch aktuelle Risiken zur Diskussionkommen. Die Konzernleitung ist an diesen internationa-len Meetings vertreten und bringt die relevanten Punktein den gruppenweiten Risikobeurteilungsprozess ein.

FinanzrisikofaktorenBedingt durch die weltweiten Aktivitäten ist Bachemverschiedenen finanziellen Risiken wie Währungsrisiken,Zinsrisiken und Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Dasallgemeine Risikomanagement der Bachem ist auf dieUnvorhersehbarkeit der Entwicklungen in den Finanz-märkten ausgerichtet und dient dazu, die potenziellnegativen Auswirkungen auf das finanzielle Ergebnisauf das Minimum zu reduzieren. Dies schliesst verein-zelt die Nutzung von derivativen Finanzinstrumentenzur ökonomischen Absicherung finanzieller Risikenmit ein, ohne ein eigentliches Hedge Accounting imSinne von IAS 39 zu betreiben. Bachem arbeitet dabeinur mit erstklassigen Finanzinstituten zusammen.

FremdwährungsrisikoBachem ist international tätig und daher dem Fremd-währungsrisiko ausgesetzt, das auf den Wechselkurs-änderungen verschiedener Fremdwährungen basiert,hauptsächlich des US-Dollars und des Euros. DieRisiken entstehen aus erwarteten zukünftigen Trans-aktionen, bilanzierten Vermögenswerten und Schuldensowie Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbe-triebe. Werden wesentliche Kursschwankungen erwartet,so prüft Group Treasury die Risiken aus Währungs-schwankungen und sichert diese bei Bedarf mit derivati-ven Finanzinstrumenten ab.

Unter der Annahme, dass der Euro gegenüber demSchweizer Franken per 31. Dezember 2010 um10% schwächer notiert hätte und alle übrigen Parametergleich geblieben wären, wäre der Gewinn vor Steuernum 541 TCHF (2009: 297 TCHF bei 3% schwächeremEuro) tiefer ausgefallen und das Eigenkapital wäre nichtdirekt tangiert worden. Im umgekehrten Fall hätte sichder Gewinn vor Steuern im gleichen Umfang erhöht.

Unter der Annahme, dass der US-Dollar gegenüberdem Schweizer Franken per 31. Dezember 2010 um10% schwächer notiert hätte und alle übrigen Parametergleich geblieben wären, wäre der Gewinn vor Steuernum 291 TCHF (2009: 13 TCHF) tiefer ausgefallenund das Eigenkapital wäre nicht direkt tangiert worden.Im umgekehrten Fall hätte sich der Gewinn vor Steuernim gleichen Umfang erhöht.

Hauptgründe dafür sind Wechselkursgewinne/-verlusteauf den flüssigen Mitteln, den Forderungen und denVerbindlichkeiten. Beim Euro ist der stärkere Einflussder Wechselkursbewegungen auf den Gewinn vorSteuern gegenüber dem Vorjahr hauptsächlich auf dieerhöhte Bandbreite von 10% zurückzuführen. Im USDreagiert der Gewinn vor Steuern auf Wechselkurs-bewegungen im Vergleich zum Vorjahr sensitiver, da amBilanzstichtag ein höherer USD-Bestand an flüssigenMitteln gehalten wurde als im Vorjahr.

ZinsrisikoVerzinsliche Wertpapiere und flüssige Mittel sindÄnderungen des Marktzinssatzes ausgesetzt. Zum einenhaben Marktzinssatzveränderungen einen Einfluss aufdie Geldflüsse (Cash Flow Risk) und zum anderen auchauf die Marktwerte von festverzinslichen Wertpapieren(Fair Value Risk). Eine Erhöhung des Marktzinssatzesvon 1% hätte eine Zunahme der Geldflüsse und desGewinns vor Steuern um 140 TCHF (2009: 218 TCHF)zur Folge. Bei einer Marktzinssenkung von 1% hättensich Geldfluss und Gewinn im gleichen Rahmen vermin-dert. Das Zinsrisiko wird nicht abgesichert. Am Bilanz-stichtag wurden keine festverzinslichen Wertpapieregehalten, weshalb die Veränderung des Marktzinssatzesweder Einfluss auf das Ergebnis noch auf das Eigen-kapital gehabt hätte.

Eine Veränderung des Passivzinssatzes hätte keinenEinfluss auf das Ergebnis und das Eigenkapital, daBachem mit Ausnahme der festverzinslichen Finanz-verbindlichkeiten kein verzinsliches Fremdkapital hat.

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AktienkursrisikoZur Verwaltung des Vermögens kann der KonzernAktien, Obligationen oder Optionen erwerben. Dabeiwerden gemäss dem Anlagereglement nur für dasnicht betriebliche Vermögen Wertschriften erworben.Pro Anlagekategorie werden Anlagerichtlinien definiert.Die Anlageentscheide werden durch die Anlagekom-mission gefällt. Potenzielle Beteiligungen werden mittelseiner Analyse finanzieller Kennzahlen überprüft.Am Ende des Berichts- und des Vorjahres hält Bachemkeine Aktien.

KreditrisikoKreditrisiken entstehen, wenn Kunden oder Finanz-institute nicht in der Lage sind, ihre Verpflichtungen wievereinbart zu erfüllen. Kreditrisiken können aufflüssigen Mitteln, auf Guthaben bei Finanzinstitutensowie auf Kundenforderungen bestehen. Finanzinstitutemüssen ein unabhängiges minimales Rating von «A»aufweisen, damit Bachem mit ihnen Bankbeziehungenpflegt. Die ausgewiesenen flüssigen Mittel per 31. De-zember 2010 liegen zu 67% bei einem Finanzinstitut inder Schweiz und zu 19% bei einem Finanzinstitut in denUSA. Die restlichen 14% verteilen sich auf verschiedeneFinanzinstitute im In- und Ausland (2009: 1 Institut inder Schweiz, Anteil: 69%; 1 Institut in den USA, Anteil:16% und Diverse, Anteil: 15%).

Aufgrund der unterschiedlichen Kundenstruktur in denGeschäftsbereichen gelten keine allgemein gültigenKreditlimiten über den Konzern hinweg, die Bonität derKunden wird jedoch systematisch nach Geschäftsbereichüberprüft. Dabei werden die finanzielle Situation,die bisherige Erfahrung und/oder andere Faktoren mitberücksichtigt, gegebenenfalls werden von KundenVorauszahlungen verlangt. Das Management erwartetkeine wesentlichen Verluste aus Forderungsbeständen.

LiquiditätsrisikoDas Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, das entsteht,wenn der Konzern nicht in der Lage ist, seinen Ver-pflichtungen bei Fälligkeit nachzukommen. Bachemüberwacht die Liquidität durch ein vorsichtiges Liqui-ditätsmanagement. Der Konzern verfolgt dabei denGrundsatz, eine Liquiditätsreserve zur Verfügung zustellen, die über dem täglichen und monatlichen Bedarfan betrieblichen Mitteln liegt. Dies schliesst das Halteneiner ausreichenden Reserve an flüssigen Mitteln undhandelbaren Wertschriften mit ein. Im Rahmen derCashpooling-Vereinbarung verfügt Bachem über die

dafür benötigten Kreditlinien. Falls nötig könnteBachem aufgrund der guten Bonität jederzeit zugünstigen Konditionen Kredite aufnehmen.

Es wird eine rollende Liquiditätsplanung auf Basis dererwarteten Geldflüsse vorgenommen und regelmässigaktualisiert. Um den notwendigen kurzfristigen Ver-pflichtungen nachkommen zu können, hält Bachemeine Sockelliquidität von rund 5%−10% des Konzern-umsatzes bereit. Diese Zielgrösse wird laufend über-prüft und bei Bedarf angepasst.

KapitalrisikoBei der Bewirtschaftung des Kapitals achtet Bachemdarauf, dass die Weiterführung der operativen Tätigkeitdes Konzerns gewährleistet ist und eine angemesseneRendite für die Aktionäre erzielt werden kann. Um dieseZiele zu erreichen, kann Bachem die Dividendenaus-zahlung anpassen, Kapital an die Aktionäre zurückzah-len oder neue Aktien ausgeben.

Ziel der Bachem ist es, mit Ausnahme der kurzfristigenoperativen Verbindlichkeiten eigenfinanziert zu sein.Das ausgewiesene Eigenkapital in der konsolidiertenBilanz betrug per Ende 2010 359 Mio. CHF (2009:376 Mio. CHF). Die Eigenkapitalquote beläuft sich perEnde 2010 auf 78% (2009: 79%).

Nahe stehende Unternehmen und PersonenUnternehmen und Personen werden als nahe stehendbetrachtet, wenn eine der Einheiten die andere Einheitdirekt oder indirekt kontrolliert, durch sie kontrolliertwird und mit der anderen Einheit einer gemeinsamenKontrolle untersteht, wenn sie eine Beteiligung an deranderen Einheit besitzt, die ihr einen massgeblichenEinfluss auf die Einheit gibt, wenn sie mit jemandemgemeinsame Kontrolle über die Einheit innehat oderwenn sie eine assoziierte Gesellschaft oder ein JointVenture der Einheit ist. Auch die obersten Führungskräf-te der Gesellschaft und deren enge Familienangehörigegelten als nahe stehende Personen, ebenso wie Personal-vorsorgeeinrichtungen zugunsten von Mitarbeitendender Gesellschaft.

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Finanzbericht 2010

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Finanzbericht 2010

Kritische Schätzungen und Annahmenbei der BilanzierungDie Erstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmungmit IFRS erfordert die Verwendung bestimmter ent-scheidender buchhalterischer Schätzungen. Ausserdemhat die Konzernleitung in der Anwendung der Rech-nungslegungsgrundsätze der Gruppe ihr Ermessenauszuüben. Die Schätzungen und Annahmen werdenin den seltensten Fällen den späteren tatsächlichenGegebenheiten entsprechen. Die Bereiche, die einenhöheren Grad an Urteil und Komplexität beinhalten,bzw. die Bereiche, in denen Annahmen und Schätzungenfür die konsolidierte Jahresrechnung von grosserBedeutung sind, werden im Folgenden erläutert:

GoodwillDer Konzern untersucht jährlich, ob eine Wertminde-rung des Goodwills vorliegt. Für die zugrundeliegenden Berechnungen sind Schätzungen notwendig(vgl. Erläuterung 17).

ErtragssteuernBachem ist in mehreren Ländern ertragssteuerpflichtig.Zur Festlegung der Rückstellung für Ertragssteuern istein bedeutendes Mass an Urteilskraft nötig. Der Umfangder definitiven Steuern ist unsicher. Der Konzernbemisst die Höhe der Steuerrückstellungen für Anpas-sungen der Steuerveranlagungen bzw. für erwarteteSteuerprüfungen auf Basis von Schätzungen, ob und inwelcher Höhe zusätzliche Steuern fällig werden.

Wertberichtigung für Slow-Movers auf VorrätenDie Halb- und Fertigfabrikate der Bachem zeichnensich durch eine äusserst lange Haltbarkeit aus.Dennoch wird aufgrund kaufmännischer Überlegungeneine kalkulatorische Wertberichtigung berücksichtigt,die auf diversen Annahmen basiert. Diese Wertberichti-gung trägt der Alterung der entsprechenden ProdukteRechnung.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

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Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

1 UmsatzDer Konzernumsatz lässt sich wie folgt aufteilen:

in 1000 CHF 2010 2009

Produkte 146 614 174 764

Dienstleistungen 6 270 7 084

Total Umsatz 152 884 181 848

in 1000 CHF 2010 2009

Wirkstoffe (APIs) 119 979 150 304

Forschungschemikalien (inkl. Kundensynthesen) 32 905 31 544

Total Umsatz 152 884 181 848

2 SegmentinformationDie dargestellten Werte basieren auf denselben Bewertungsansätzen nach IFRS, wiesie auch für die gesamte Konzernrechnung zur Anwendung kommen. Transaktionenzwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Bedingungen durchgeführt, d.h.zu Preisen, wie sie auch an Dritte verrechnet werden.

in 1000 CHF Europa NordamerikaTotal

SegmenteCorporate undEliminationen

KonsolidierteWerte

Umsatzinformationen 2010

Umsatz mit Dritten 109 379 43 505 152 884 0 152 884

Umsatz zwischen Segmenten 12 451 4 379 16 830 –16 830 0

Total Umsatz 121 830 47 884 169 714 –16 830 152 884

Ergebnisinformationen 2010

Betriebsergebnis 17 939 3 242 21 181 –5 505 1 15 676

Ergebnisanteil an assoziierten Gesellschaften 4

Finanzertrag 17 625

Finanzaufwand –1 321

Gewinn vor Steuern 31 984

Sonstige Informationen 2010

Zugänge in Sach- und immaterielle Anlagen 19 215 841 20 056 81 20 137

Abschreibungen und Amortisationen –14 788 –3 196 –17 984 –52 –18 036

Total Aktiven 386 595 69 603 456 198 2 4452 458 643

Total Verbindlichkeiten 177 893 15 499 193 392 –93 7883 99 604

Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 3 110

1 Der Betrag setzt sich aus dem Betriebsergebnisbeitrag aus Corporate Tätigkeiten über – 6 111 TCHF undaus Eliminationen im Umfang von 606 TCHF zusammen.

2 Der Betrag setzt sich aus Corporate Aktiven wie beispielsweise flüssige Mittel, assoziierte Gesellschaftenund Darlehen an Gruppengesellschaften über total 141 200 TCHF, aus Eliminationen im Umfang von– 142 353 TCHF und aus spezifischen Steueraktiven aus Gruppenbuchungen über 3 598 TCHF zusammen.

3 Der Betrag setzt sich aus Corporate Verbindlichkeiten über 31 338 TCHF, aus Eliminationen im Umfangvon – 140 115 TCHF und aus Verbindlichkeiten aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen über 14 989 TCHFzusammen.

72

Bachem

Finanzbericht 2010

in 1000 CHF Europa NordamerikaTotal

SegmenteCorporate undEliminationen

KonsolidierteWerte

Umsatzinformationen 2009

Umsatz mit Dritten 131 545 50 303 181 848 0 181 848

Umsatz zwischen Segmenten 19 448 5 795 25 243 –25 243 0

Total Umsatz 150 993 56 098 207 091 –25 243 181 848

Ergebnisinformationen 2009

Betriebsergebnis 50 324 6 006 56 330 –5 449 1 50 881

Ergebnisanteil an assoziierten Gesellschaften –3 320

Finanzertrag 319

Finanzaufwand –1 629

Gewinn vor Steuern 46 251

Sonstige Informationen 2009

Zugänge in Sach- und immaterielle Anlagen 38 952 1 372 40 324 111 40 435

Abschreibungen und Amortisationen –12 396 –2 752 –15 148 –126 –15 274

Total Aktiven 391 465 85 671 477 136 –2 7042 474 432

Total Verbindlichkeiten 168 158 26 653 194 811 –96 4843 98 327

Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 3 948

1 Der Betrag setzt sich aus dem Betriebsergebnisbeitrag aus Corporate Tätigkeiten über – 5 018 TCHF undaus Eliminationen im Umfang von – 431 TCHF zusammen.

2 Der Betrag setzt sich aus Corporate Aktiven wie beispielsweise flüssige Mittel, assoziierte Gesellschaftenund Darlehen an Gruppengesellschaften über total 130 368 TCHF, aus Eliminationen im Umfang von– 136 332 TCHF und aus spezifischen Steueraktiven aus Gruppenbuchungen über 3 260 TCHF zusammen.

3 Der Betrag setzt sich aus Corporate Verbindlichkeiten über 21 183 TCHF, aus Eliminationen im Umfangvon – 133 701 TCHF und aus Verbindlichkeiten aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen über 16 034 TCHFzusammen.

Im Berichtsjahr wurde mit einem einzelnen Kunden 19 597 TCHF Umsatz erzielt,resp. 12.8% des Gruppenumsatzes. Im Vorjahr wurde mit einem einzelnen Kunden22 351 TCHF Umsatz erwirtschaftet, resp. 12.3% des Gruppenumsatzes. Der ent-sprechende Umsatz ist für beide Jahre hauptsächlich im Segment Europa ausgewiesen.

Informationen über geografische Gebiete – Umsatz mit Drittenin 1000 CHF 2010 2009

Schweiz 13 731 13 604

USA 37 368 41 133

Grossbritannien 20 452 24 778

Deutschland 18 636 22 377

Frankreich 12 078 18 435

Rest der Welt 50 619 61 521

Total 152 884 181 848

Der Umsatz wird auf Basis der Rechnungsanschrift des jeweiligen Kunden deneinzelnen Ländern zugewiesen.

Informationen über geografische Gebiete – Sach- und immaterielle Anlagenin 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Schweiz 214 460 210 121

USA 35 854 42 201

Rest der Welt 4 377 4 819

Total 254 691 257 141

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

73

Bachem

Finanzbericht 2010

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

3 Personalaufwand

in 1000 CHF 2010 2009

Löhne und Gehälter –58 055 –61 366

Vorsorgeaufwand für leistungsorientierte Pläne –3 520 –3 800

Vorsorgeaufwand für beitragsorientierte Pläne –529 –643

Übriger Sozialaufwand –7 701 –7 981

Anteilsbasierte Vergütungen –1 164 –1 092

Übriger Personalaufwand –2 851 –3 799

Total Personalaufwand –73 820 –78 681

4 PersonalvorsorgeeinrichtungenDie Pensions- und Ruhestandsleistungen zugunsten der Mitarbeitenden basieren aufden Vorschriften und Gegebenheiten der jeweiligen Länder, in denen Bachem ver-treten ist. In Ländern mit beitragsorientierten Vorsorgeeinrichtungen beliefen sich dieerfolgswirksamen Beiträge 2010 auf 529 TCHF und 2009 auf 643 TCHF.

In der Schweiz sind die Bachem Holding AG, die Bachem AG und die Sochinaz SAverschiedenen BVG-Sammelstiftungen angeschlossen, welche als leistungsorientiertgelten und alle über einen Fonds finanziert sind. Die leistungsorientierten Verpflichtun-gen werden jährlich von unabhängigen Versicherungsexperten berechnet. Die folgen-den Angaben geben einen Überblick über die Finanzlage der leistungsorientiertenVorsorgepläne per 31. Dezember 2010 und 2009:

Verbindlichkeit aus leistungsorientierten Vorsorgeplänenin 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Vorsorgevermögen zu Marktwerten 57 904 55 536

Barwert der Vorsorgeverpflichtung –72 893 –71 570

Als Verbindlichkeit in der Bilanz erfasste Unterdeckung –14 989 –16 034

Zusammensetzung des Vorsorgeaufwandsin 1000 CHF 2010 2009

Dienstzeitaufwand –5 871 –5 155

Zinskosten –2 323 –2 284

Erwartete Erträge aus Planvermögen 2 221 1 845

Planänderungskosten 0 –624

Arbeitnehmerbeiträge 2 453 2 418

Jahresvorsorgeaufwand –3 520 –3 800

Vom Jahresvorsorgeaufwand sind 2 345 TCHF (2009: 2 531 TCHF) in den Herstellkos-ten der verkauften Produkte, 358 TCHF (2009: 358 TCHF) in den Marketing- undVertriebskosten, 254 TCHF (2009: 267 TCHF) in den Forschungs- und Entwicklungs-kosten und 563 TCHF (2009: 644 TCHF) in den Verwaltungskosten enthalten.

74

Bachem

Finanzbericht 2010

Veränderung der Vorsorgeverpflichtungin 1000 CHF 2010 2009

Dynamischer Barwert der Vorsorgeverpflichtung am 1. Januar – 71 570 –60 112

Dienstzeitaufwand –5 871 –5 155

Zinskosten –2 323 –2 284

Planänderungskosten 0 –624

Aktuarieller Verlust auf Vorsorgeverpflichtung –143 –3 310

Ausbezahlte Leistungen 7 014 –85

Dynamischer Barwert der Vorsorgeverpflichtung am 31. Dezember – 72 893 –71 570

Veränderung des Vorsorgevermögens zu Marktwertenin 1000 CHF 2010 2009

Vorsorgevermögen zu Marktwerten am 1. Januar 55 536 46 117

Erwartete Erträge aus Vorsorgevermögen 2 221 1 845

Aktuarieller Gewinn auf Vorsorgevermögen 1 323 1 720

Arbeitnehmerbeiträge 2 453 2 418

Arbeitgeberbeiträge 3 385 3 351

Ausbezahlte Leistungen –7 014 85

Vorsorgevermögen zu Marktwerten am 31. Dezember 57 904 55 536

Der tatsächliche Ertrag aus dem Vorsorgevermögen beläuft sich im Berichtsjahr auf3 544 TCHF (2009: 3 565 TCHF).

Im Eigenkapital erfasste aktuarielle Verlustein 1000 CHF 2010 2009

Im Eigenkapital erfasste aktuarielle Verluste am 1. Januar – 18 570 –16 980

Im Eigenkapital erfasste aktuarielle Gewinne/Verluste des laufenden Jahres 1 180 –1 590

Im Eigenkapital erfasste aktuarielle Verluste am 31. Dezember – 17 390 –18 570

Zusammensetzung des VorsorgevermögensMarktwert in % vom Total des Vorsorgevermögens 31.12.2010 31.12.2009

Geldmarkt 2.89% 3.83%

Obligationen 39.39% 42.46%

Aktien 35.07% 36.63%

Immobilien 22.65% 17.08%

Total 100.00% 100.00%

Die Vorsorgepläne halten keine Anlagen in Aktien oder übrigen Eigenkapital-instrumenten der Bachem.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

75

Bachem

Finanzbericht 2010

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

Annahmen für die versicherungsmathematische Berechnung 2010 2009

Diskontierungszinssatz 2.75% 3.00%

Erwartete Rendite aus Vorsorgevermögen 4.00% 4.00%

Erwartete künftige Gehaltssteigerung 2.00% 2.00%

Erwartete künftige Rentenanpassungen 0.50% 0.50%

Pensionierungsalter (F/M) 64/65 64/65

Lebenserwartung im Rücktrittsalter (F/M) 21.9/17.9 21.9/17.9

Die erwartete Rendite aus dem Vorsorgevermögen wurde aufgrund von Erfahrungs-werten festgelegt. Die gewählte Anlagestrategie ist darauf ausgelegt, langfristigeine über der gesetzlich festgelegten Mindestverzinsung liegende Rendite zu erzielen.

Entwicklung der Vermögenslageder leistungsorientierten Plänein 1000 CHF 2010 2009 2008 2007 2006

Vorsorgevermögen 57 904 55 536 46 117 48 183 43 195

Vorsorgeverpflichtung –72 893 –71 570 –60 112 –54 576 –49 535

Unterdeckung –14 989 –16 034 –13 995 –6 393 –6 340

Anpassung der Erfahrungswertedes Vorsorgevermögens 1 323 1 720 –9 756 –2 405 –50

Anpassung der Erfahrungswerteder Vorsorgeverpflichtung 1 673 –206 –209 –376 –834

Anpassung der Vorsorgeverpflichtungaufgrund geänderter Annahmen –1 816 –3 104 1 458 1 998 0

Die Bachem erwartet, im Jahr 2011 Arbeitgeberbeiträge in der Höhe von 3 300 TCHFin die Vorsorgepläne zu leisten.

76

Bachem

Finanzbericht 2010

5 Assoziierte Gesellschaften

Gemäss Erfolgsrechnungin 1000 CHF 2010 2009

Ergebnisanteil an assoziierten Gesellschaften 4 – 3 320

Gemäss Bilanzin 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Assoziierte Gesellschaften 3 110 3 948

Pevion Biotech AG, IttigenAm 7. Januar 2002 gründeten die Bachem Holding AG und die Berna Biotech AG diePevion Biotech AG. Pevion entwickelt neuartige Impfstoffe gegen Infektionskrank-heiten und Krebs, welche auf der Kombination von Peptiden mit der Virosomentech-nologie basieren.

Der Anteil von Bachem an der Pevion Biotech AG sank im Berichtsjahr aufgrundeiner Kapitalerhöhung, an welcher sich Bachem nicht beteiligte, von 38.5%per 31. Dezember 2009 auf 27.5% per 31. Dezember 2010. Die Bilanzierung erfolgtunverändert nach der Kapitalzurechnungsmethode (Equity Methode).

Bisher hat Bachem 12000 TCHF in die Pevion Biotech AG investiert. DieBewertung des anteiligen Eigenkapitals per 31. Dezember 2010 beträgt 3110 TCHF(2009: 3124 TCHF).

Polyphor AG, AllschwilDurch Investoren und private Anleger in 1996 gegründet, hat sich die Polyphor AGzum Ziel gesetzt, forschungsorientierte chemische Unternehmen in der Verkürzung derEntwicklungsdauer von neuen Medikamenten und kommerziellen Produkten zuunterstützen (Pharmazie, Agrochemie und Kosmetik). Zusätzlich unterhält Polyphoreigene Programme zur Entdeckung und klinischen Entwicklung von Medikamentenbasierend auf der ihr gehörenden PEM Technologie.

Am 16. Juni 2010 wurde die Beteiligung an der Polyphor AG an eine nahe stehendePerson verkauft (vgl. Erläuterung 26). Der aus dieser Transaktion resultierendeGewinn (Differenz aus Verkaufserlös und Buchwert gemäss Kapitalzurechnungs-methode) in der Höhe von 17 518 TCHF wird in der Erfolgsrechnung in der PositionFinanzertrag ausgewiesen (vgl. Erläuterung 6).

Bis zum Verkauf hatte Bachem Total 6 500 TCHF in die Polyphor AG investiert.Per 31. Dezember 2009 betrug der Anteil von Bachem an der Polyphor AG 17.0% unddie Bewertung des anteiligen Eigenkapitals 824 TCHF.

Aus der Beteiligung an der Pevion Biotech AG sowie der verkauften Beteiligung ander Polyphor AG ergeben sich für Bachem keinerlei Eventualverbindlichkeiten.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

77

Bachem

Finanzbericht 2010

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

Summierte Jahresrechnungen der Pevion Biotech AG & Polyphor AG

Erfolgsrechnungin 1000 CHF 2010 2009

Ertrag 3 226 10 983

Aufwand –14 849 –30 274

Ergebnis – 11 623 –19 291

Bilanzin 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Umlaufvermögen 9 591 15 125

Anlagevermögen 2 429 11 308

Aktiven 12 020 26 433

Verbindlichkeiten 699 13 411

Eigenkapital 11 321 13 022

Passiven 12 020 26 433

In den obigen summierten Jahresrechnungen sind die Daten der Polyphor AG nurbis zum Verkaufszeitpunkt vom 16. Juni 2010 enthalten.

6 Finanzertrag

in 1000 CHF 2010 2009

Zinsertrag 56 97

Dividendenertrag 0 88

Gewinn aus Verkauf assoziierter Gesellschaft 17 518 0

Gewinne aus Verkauf von zur Veräusserung verfügbaren Finanzinstrumenten 0 42

Übriger Finanzertrag 51 92

Total Finanzertrag 17 625 319

7 Finanzaufwand

in 1000 CHF 2010 2009

Zinsaufwand –218 –151

Verluste aus Verkauf von zur Veräusserung verfügbaren Finanzinstrumenten 0 –95

Übriger Finanzaufwand –128 –144

Fremdwährungsergebnis –975 –1 239

Total Finanzaufwand –1 321 –1 629

Der übrige Finanzaufwand beinhaltet hauptsächlich Bankspesen.

78

Bachem

Finanzbericht 2010

8 Ertragssteuern

in 1000 CHF 2010 2009

Laufende Steuern –5 336 4 287

Latente Steuern 1 649 –4 481

Total Ertragssteuern – 3 687 –194

Die folgenden Hauptelemente erklären die Differenz zwischen dem erwarteten Konzern-Steuersatz (der gewichtete Durchschnittssteuersatz basiert auf dem Gewinn vor Steuernaller Konzerngesellschaften) und dem effektiven Steuersatz:

Analyse des Steuersatzesin % 2010 2009

Erwarteter Steuersatz 12.5 19.5

Erträge, die zu einem reduzierten Satz besteuert werden –0.7 –2.5

Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 0.1 0.1

Berücksichtigte steuerliche Verlustvorträge der Vorjahre 0.0 –0.1

In der Periode berücksichtigte Anpassungen der Vorjahre –0.2 –16.7

Auswirkung von Steuersatzänderungen 0.0 –0.1

Übrige Positionen –0.2 0.2

Effektiver Steuersatz 11.5 0.4

Der erwartete Steuersatz hat aufgrund der Gewichtung des Gewinnes, der beim Verkaufeiner assoziierten Gesellschaft angefallenen ist, stark abgenommen.

In 2009 erfolgte die definitive Beurteilung der steuerlichen Behandlung von Lizenzendurch die entsprechende Steuerbehörde. Dies führte zu einer Reduktion der Steuer-verbindlichkeiten im Umfang von 7520 TCHF, die erfolgswirksam verbucht wurde.Dieser Sachverhalt hat den effektiven Steuersatz mit 16.3 Prozentpunkten positivbeeinflusst und ist nebst anderen Sachverhalten in der Zeile «in der Periode berück-sichtigte Anpassungen der Vorjahre» ausgewiesen.

9 Gewinn pro Aktie (EPS)Der unverwässerte Gewinn pro Aktie (EPS) wird mittels Division des Reingewinnesdurch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während der Periode ausstehendenAktien abzüglich der durchschnittlichen Anzahl der durch den Konzern gehalteneneigenen Aktien ermittelt.

Unverwässert 2010 2009

Reingewinn (in 1000 CHF) 28 297 46 057

Durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien 13 463 630 13 444 683

Unverwässerter Gewinn pro Aktie (CHF) 2.10 3.43

Für die Berechnung des verwässerten Gewinns pro Aktie wird die gewichtete durch-schnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien angepasst unter der Annahme, dassalle vom Konzern eingegangenen Verpflichtungen, welche zu einem Verwässerungseffektführen können, eingelöst werden.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

79

Bachem

Finanzbericht 2010

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

Verwässert 2010 2009

Reingewinn (in 1000 CHF) 28 297 46 057

Durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien 13 463 630 13 444 683

Anpassung für Verwässerungseffekt von Aktien-Optionen 0 27

Durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien für die Berechnungdes verwässerten Gewinns pro Aktie 13 463 630 13 444 710

Verwässerter Gewinn pro Aktie (CHF) 2.10 3.43

Im Berichtsjahr wurden sämtliche 9593 ausstehenden Optionen von der Berechnungdes verwässerten Gewinns pro Aktie ausgenommen, da sie keinen Verwässerungseffektaufwiesen (2009: 9060 Optionen).

10 Flüssige Mittel

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Flüssige Mittel nach Währungen

CHF 6 153 4 520

USD 7 253 2 913

EUR 4 324 4 520

GBP 250 517

Total flüssige Mittel 17 980 12 470

Davon Kassen-/Bankbestände 17 980 12 169

Davon kurzfristige Festgelder 0 301

11 Derivate

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Derivate erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

Derivate – Devisenterminkontrakte Marktwert 606 10

Total Derivate erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 606 10

Die Derivate werden in der Position übrige Forderungen ausgewiesen (vgl. Erläute-rung 13).

Die Marktwerte der Devisenterminkontrakte wurden aus den vorhandenen Markt-daten abgeleitet (Level 2 der dreistufigen Fair Value Hierarchie gemäss IFRS 7).

Auf den Derivaten besteht per Jahresende kein Kreditrisiko.

Derivate nach Währungenin 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

USD 0 10

EUR 606 0

Total Derivate 606 10

80

Bachem

Finanzbericht 2010

12 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 22 837 35 971

Wertberichtigung für Wertminderung von Forderungen –705 –155

Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 22 132 35 816

Im Vorjahr bestanden wesentliche Forderungen gegenüber einem Kunden, die 11.5%der Gesamtposition entsprachen. Im Berichtsjahr betrugen die einzelnen Forderungenjeweils weniger als 10% der gesamten Position.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind grundsätzlich zinsfrei und in30 bis 90 Tagen fällig.

Die Entwicklung der Wertminderungen infolge zweifelhafter Forderungen setzt sichwie folgt zusammen:

Entwicklung Wertberichtigung für Wertminderung von Forderungenin 1000 CHF 2010 2009

Wertberichtigung für Wertminderungen von Forderungen am 1. Januar – 155 –104

Wertberichtigungen zweifelhafter Forderungen –681 –279

Inanspruchnahme der Wertberichtigungen 96 212

Auflösung der Wertberichtigungen 0 17

Umrechnungsdifferenzen 35 –1

Wertberichtigung für Wertminderungen von Forderungen am 31. Dezember – 705 –155

Die Altersanalyse der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wiefolgt dar:

Überfällig und nicht wertberichtigt Überfällig und wertberichtigt

Altersanalysein 1000 CHF Total

Nichtfällig

< 31Tage

31–60Tage

61–90Tage

91–180Tage

61–90Tage

91–180Tage

> 180Tage

31. Dezember 2010 22 837 14 941 4 585 1 379 691 281 292 0 668

31. Dezember 2009 35 971 25 591 8 825 927 319 142 0 90 77

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Währungenin 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

CHF 8 265 13 198

USD 6 632 15 103

EUR 6 542 6 742

GBP 64 158

JPY 629 615

Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 22 132 35 816

Das maximale Kreditrisiko am Jahresende entspricht dem Buchwert der Forderungenaus Lieferungen und Leistungen.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

81

Bachem

Finanzbericht 2010

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

13 Übrige Forderungen

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Aktive Rechnungsabgrenzungen 1 299 1 654

Derivate 606 10

Übrige Forderungen 1 466 1 938

Total übrige Forderungen 3 371 3 602

Die aktiven Rechnungsabgrenzungen beinhalten Vorauszahlungen für noch nichtempfangene Güter und Dienstleistungen sowie Ertragsabgrenzungen. Bei denDerivaten handelt es sich um Derivate aus Fremdwährungsabsicherungsgeschäften(vgl. Erläuterung 11). Die übrigen Forderungen umfassen Guthaben aus Mehrwert-und Verrechnungssteuer sowie übrige Forderungen an Dritte.

14 Vorräte

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Rohmaterial 16 977 19 602

Waren in Arbeit/Fertigprodukte 164 013 158 822

Wertberichtigung für Slow-Movers –30 597 –24 783

Total Vorräte 150 393 153 641

Infolge der erreichten Verfügbarkeit von Fertigprodukten und deren Vorstufen konntendie Rohmaterialbestände in der Berichtsperiode gesenkt werden. Wichtige Faktorenfür die Lagerentwicklung bei den Waren in Arbeit und den Fertigprodukten warendie vom Markt geforderte erhöhte Lieferbereitschaft generischer Fertigprodukte, dieerwähnte Sicherstellung von Vorstufen wichtiger Produkte und stichtagsbezogeneSchwankungen per Jahresende.

In der Berichtsperiode wurden Vorräte im Umfang von 539 TCHF definitiv abgeschrie-ben (2009: keine). Die Erhöhung der Wertberichtigung für Slow-Movers unddie definitiven Abschreibungen sind in den Herstellkosten der verkauften Produkteenthalten. In beiden Berichtsperioden wurden keine Wertberichtigungen rückgängiggemacht.

82

Bachem

Finanzbericht 2010

15 Sachanlagen

2010in 1 000 CHF Land Gebäude

Anlagenin Bau

Installa-tionen

Laborein-richtungen Übriges Total

Anschaffungswerteam 1. Januar 18 931 126 124 21 053 109 187 85 022 13 905 374 222

Zugänge 0 634 9 987 3 276 1 856 942 16 695

Abgänge 0 –18 0 –18 –2 135 –684 –2 855

Umgliederungen 0 3 741 –25 426 17 917 2 778 990 0

Umrechnungsdifferenzen –793 –2 877 –30 –697 –2 066 –332 –6 795Anschaffungswerteam 31. Dezember 18 138 127 604 5 584 129 665 85 455 14 821 381 267

Kumulierte Abschreibungenam 31. Dezember 0 – 36 689 0 –42 461 –46 123 –8 789 –134 062

Abschreibungen 0 –3 469 0 –6 535 –5 036 –1 225 –16 265

Abgänge 0 18 0 18 2 135 672 2 843

Umrechnungsdifferenzen 0 787 0 308 1 354 238 2 687Kumulierte Abschreibungenam 31. Dezember 0 – 39 353 0 –48 670 –47 670 –9 104 –144 797

Netto-Buchwerteam 31. Dezember 18 138 88 251 5 584 80 995 37 785 5 717 236 470

Versicherungswertam 31. Dezember 335 553

2009in 1 000 CHF Land Gebäude

Anlagenin Bau

Installa-tionen

Laborein-richtungen Übriges Total

Anschaffungswerteam 1. Januar 19 122 115 485 30 111 81 997 81 709 11 173 339 597

Zugänge 18 2 673 28 207 4 742 1 849 733 38 222

Abgänge 0 –311 0 –393 –1 346 –68 –2 118

Umgliederungen 0 8 969 –37 260 23 050 3 122 2 119 0

Umrechnungsdifferenzen –209 –692 –5 –209 –312 –52 –1 479Anschaffungswerteam 31. Dezember 18 931 126 124 21 053 109 187 85 022 13 905 374 222

Kumulierte Abschreibungenam 31. Dezember 0 – 33 888 0 –38 217 –42 985 –7 832 –122 922

Abschreibungen 0 –3 317 0 –4 714 –4 703 –1 062 –13 796

Abgänge 0 311 0 393 1 346 68 2 118

Umrechnungsdifferenzen 0 205 0 77 219 37 538Kumulierte Abschreibungenam 31. Dezember 0 – 36 689 0 –42 461 –46 123 –8 789 –134 062

Netto-Buchwerteam 31. Dezember 18 931 89 435 21 053 66 726 38 899 5 116 240 160

Versicherungswertam 31. Dezember 336 466

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

83

Im Berichtsjahr wurden Fremdkapitalkosten in der Höhe von 81 TCHF unter derVerwendung eines Zinssatzes von 1% im Anlagevermögen aktiviert (2009: 38 TCHFmittels Zinssatz von 1.1%).

Der Buchwert der Sachanlagen unter Finanz-Leasingverträgen beläuft sich perJahresende 2010 auf 467 TCHF (2009: n/a). Die Abschreibungen der Sachanlagenunter Finanz-Leasing betragen im Berichtsjahr 26 TCHF (2009: n/a).

In 2010 wurden keine Aktiven zur Sicherheit eigener Verpflichtungen verpfändet.Die Verpflichtungen der Gruppe aus Finanz-Leasing sind durch das Eigentum derLeasinggeber an den geleasten Anlagen gesichert.

Finanz-Leasingverbindlichkeiten – Minimale Leasingzahlungenin 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Innerhalb 1 Jahr 120 n/a

Zwischen 1 und 5 Jahren 447 n/a

In mehr als 5 Jahren 0 n/a

Total zukünftige minimale Finanz-Leasingzahlungen 567 n/a

Zukünftiger Zinsaufwand auf Finanz-Leasingverbindlichkeiten –96 n/a

Gegenwartswert der minimalen Finanz-Leasingzahlungen 471 n/a

Gegenwartswert der Finanz-Leasingverbindlichkeitenin 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Innerhalb 1 Jahr 86 n/a

Zwischen 1 und 5 Jahren 385 n/a

In mehr als 5 Jahren 0 n/a

Gegenwartswert der Finanz-Leasingverbindlichkeiten 471 n/a

Die bestehenden Finanz-Leasingverträge wurden im Berichtsjahr in der Schweiz undin den USA neu abgeschlossen. Sie haben Restlaufzeiten zwischen 4 und 5 Jahrenund basieren auf Zinssätzen zwischen 8% und 8.1% p.a. In allen Fällen beziehen sichdie Finanz-Leasingverträge auf Bürogeräte.

Operating-Leasingverbindlichkeiten – Minimale Leasingzahlungenin 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Innerhalb 1 Jahr 156 179

Zwischen 1 und 5 Jahren 414 529

In mehr als 5 Jahren 24 135

Total zukünftige minimale Operating-Leasingzahlungen 594 843

Es bestehen Operating-Leasingverhältnisse für Büroeinrichtungen, Fahrzeuge undGebäude. Die Restlaufzeit der verschiedenen Verträge liegt zwischen 1 und 6 Jahren.Für die Gebäude-Leasing bestehen Erneuerungsoptionen.

In 2010 betrug der verbuchte Aufwand für Operating-Leasing in der konsolidiertenErfolgsrechnung 176 TCHF (2009: 183 TCHF).

Bachem

Finanzbericht 2010

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

84

Bachem

Finanzbericht 2010

16 Immaterielles Vermögen

2010in 1000 CHF Goodwill

AktivierteEntwicklungs-

kosten

Übrigeimmaterielle

Werte Total

Anschaffungswerte am 1. Januar 10 815 0 16 768 27 583

Zugänge 0 844 2 598 3 442

Abgänge 0 0 –43 –43

Umrechnungsdifferenzen –404 0 –96 –500

Anschaffungswerte am 31. Dezember 10 411 844 19 227 30 482

Kumulierte Abschreibungen am 1. Januar 0 0 –10 602 –10 602

Abschreibungen 0 0 –1 771 –1 771

Abgänge 0 0 43 43

Umrechnungsdifferenzen 0 0 69 69

Kumulierte Abschreibungen am 31. Dezember 0 0 –12 261 –12 261

Netto-Buchwerte am 31. Dezember 10 411 844 6 966 18 221

2009in 1000 CHF Goodwill

AktivierteEntwicklungs-

kosten

Übrigeimmaterielle

Werte Total

Anschaffungswerte am 1. Januar 10 937 0 14 629 25 566

Zugänge 0 0 2 213 2 213

Abgänge 0 0 –55 –55

Umrechnungsdifferenzen –122 0 –19 –141

Anschaffungswerte am 31. Dezember 10 815 0 16 768 27 583

Kumulierte Abschreibungen am 1. Januar 0 0 –9 191 –9 191

Abschreibungen 0 0 –1 478 –1 478

Abgänge 0 0 55 55

Umrechnungsdifferenzen 0 0 12 12

Kumulierte Abschreibungen am 31. Dezember 0 0 –10 602 –10 602

Netto-Buchwerte am 31. Dezember 10 815 0 6 166 16 981

Die übrigen immateriellen Werte bestehen hauptsächlich aus Software. Zudem ist indieser Position die Marke Clinalfa® mit einem Anschaffungswert von 480 TCHFenthalten, welche einen immateriellen Vermögenswert mit unbegrenzter Nutzungs-dauer darstellt. Die Werthaltigkeit der Marke wird im Bedarfsfall, aber mindestestenseinmal jährlich, geprüft (vgl. Erläuterung 17).

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte wurden in Höhe von 1 404 TCHF(2009: 1 139 TCHF) erfolgswirksam über die Herstellkosten der verkauften Produkte,21 TCHF (2009: 17 TCHF) über die Marketing- und Vertriebskosten, 100 TCHF(2009: 96 TCHF) über die Forschungs- und Entwicklungskosten und 246 TCHF(2009: 226 TCHF) über die Verwaltungskosten erfasst.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

85

17 Überprüfung immaterieller Vermögenswerte auf WerthaltigkeitGemäss IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse und IAS 38 immaterielle Ver-mögenswerte werden Goodwill und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzterNutzungsdauer nicht amortisiert. Hingegen erfolgt mindestens einmal jährlich diePrüfung der Werthaltigkeit auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.Die für die Werthaltigkeit des Goodwills und der Marke Clinalfa® (immateriellerVermögenswert mit unbegrenzter Nutzungsdauer) relevanten zahlungsmittelgenerie-renden Einheiten sind das Segment Nordamerika mit einem Goodwill von 3 708TCHF (2009: 4 112 TCHF), die Sochinaz SA mit einem Goodwill von 6 383 TCHF(2009: 6 383 TCHF) sowie der Bereich Clinalfa® mit einem Goodwill von 320 TCHF(2009: 320 TCHF) und der Marke Clinalfa® von 480 TCHF (2009: 480 TCHF).

Die Werthaltigkeit, respektive der Unternehmenswert der erwähnten zahlungsmittel-generierenden Einheiten Nordamerika, Sochinaz SA und Clinalfa®, wurde mittels derDiscounted-Cashflow-Methode geprüft. Der erzielbare Wert basiert auf dem Nutzungs-wert. Als Grundlage für die Berechnung diente der Fünfjahresplan der BachemGruppe. Dieser Plan basiert auf Erwartungen des Managements bezüglich Markt-wachstum und Marktanteil sowie auf den entsprechend hochgerechneten Kosten aufBasis der Vorjahreszahlen. Für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten kamenunterschiedliche Abzinsungsfaktoren zur Anwendung, welche die spezifischen Risiko-faktoren in den entsprechenden Märkten berücksichtigen. Der Vorsteuer (pre-tax)Diskontierungssatz beträgt für Nordamerika 13.8% (2009: 15.6%), für Sochinaz 8.6%(2009: 9.0%) und für das Clinalfa® Business 8.6% (2009: 9.0%). Für die gesamteGruppe wird über fünf Jahre im Schnitt pro Jahr ein organisches Wachstum von6%–10% erwartet. Nach diesem Zeitraum wurde kein Wachstum und keine weitereEffizienzsteigerung angenommen. Für die zahlungsmittelgenerierende Einheit Nord-amerika wird von einer durchschnittlichen Umsatzentwicklung sowie von einerVerbesserung der operativen Marge von rund 1.5 Prozentpunkten pro Jahr ausgegan-gen. Für die zahlungsmittelgenerierende Einheit Sochinaz SA wurde eine leichtüberdurchschnittliche Umsatzentwicklung angenommen sowie eine Verbesserungder operativen Marge von rund 1 Prozentpunkt pro Jahr. Für die zahlungsmittelgene-rierende Einheit Clinalfa® wird eine durchschnittliche Umsatzentwicklung und eineVerbesserung der operativen Marge von rund 1.8 Prozentpunkten pro Jahr erwartet.

Die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte wurde in allen Prüfungenbestätigt.

Bachem

Finanzbericht 2010

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

86

Bachem

Finanzbericht 2010

18 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11 139 15 080

Anzahlungen 1 026 3 046

Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 12 165 18 126

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen nach Währungenin 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

CHF 9 856 8 005

USD 1 374 7 877

EUR 764 2 107

GBP 168 137

JPY 3 0

Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 12 165 18 126

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind zinsfrei und werden innerhalbihrer Fälligkeiten beglichen. Die überwiegende Mehrheit der Verbindlichkeiten ausLieferungen und Leistungen ist innerhalb der ersten 30 Tage nach dem Bilanzstichtagfällig.

19 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Passive Rechnungsabgrenzungen 5 083 7 501

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 2 188 2 260

Total übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 7 271 9 761

Die passiven Rechnungsabgrenzungen beinhalten hauptsächlich Abgrenzungen fürPersonalaufwand.

20 Finanzverbindlichkeiten

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Darlehen gegenüber nahe stehenden Unternehmen 9 000 15 000

Bankdarlehen 15 000 0

Finanz-Leasing Verbindlichkeiten 471 0

Total Finanzverbindlichkeiten 24 471 15 000

Davon kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 24 086 15 000

Davon langfristige Finanzverbindlichkeiten 385 0

Die Darlehen gegenüber nahe stehenden Unternehmen (vgl. Erläuterung 26) und dieBankdarlehen wurden als Betriebskredite ohne Sicherheiten in CHF zur Verfügunggestellt und werden zu durchschnittlich 1% p.a. verzinst. Die Bankdarlehen haben eineRestlaufzeit von weniger als 6 Monaten und die übrigen Darlehen sind unbefristet.Da Bachem die Absicht hat, die Darlehen gegenüber nahe stehenden Unternehmen im

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

87

Verlauf des Kalenderjahres 2011 vollständig zurückzubezahlen, erfolgt der Ausweisinnerhalb der kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Details zum Finanz-Leasing sind in der Erläuterung 15 dargestellt.

21 Latente SteuernDie Veränderung der latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:

Latente Steuerguthabenin 1000 CHF Forderungen Vorräte Sachanlagen

Verbindlich-keiten

SteuerlicheVerlust-vorträge

Verbind-lichkeit ausleistungs-

orientiertenVorsorge-

plänen Total

Bestand am 1. Januar 2009 351 1 118 0 0 576 2 799 4 844

Erfolgswirksam erfasster Betrag –191 648 0 941 –404 90 1 084

Im Eigenkapital erfasster Betrag 0 0 0 0 0 318 318

Umrechnungsdifferenzen –10 –1 0 3 –17 0 –25

Bestand am 31. Dezember 2009 150 1 765 0 944 155 3 207 6 221

Erfolgswirksam erfasster Betrag 112 264 82 –262 522 27 745

Im Eigenkapital erfasster Betrag 0 0 0 0 0 –236 –236

Umrechnungsdifferenzen –18 –80 –10 –108 –39 0 –255

Bestand am 31. Dezember 2010 244 1 949 72 574 638 2 998 6 475

Latente Steuerverbindlichkeitenin 1000 CHF

Wert-schriften Forderungen Vorräte Sachanlagen

Immate-rielles

VermögenVerbind-

lichkeiten Total

Bestand am 1. Januar 2009 20 569 14 998 15 273 271 1 486 32 607

Erfolgswirksam erfasster Betrag 0 –140 2 414 3 143 415 –267 5 565

Im Eigenkapital erfasster Betrag –20 0 0 0 0 0 –20

Umrechnungsdifferenzen 0 0 0 –47 0 0 –47

Bestand am 31. Dezember 2009 0 429 17 402 18 369 686 1 219 38 105

Erfolgswirksam erfasster Betrag 0 –98 –3 814 2 126 759 123 –904

Im Eigenkapital erfasster Betrag 0 0 0 0 0 0 0

Umrechnungsdifferenzen 0 –1 0 –223 0 0 –224

Bestand am 31. Dezember 2010 0 330 13 588 20 272 1 445 1 342 36 977

Steuerliche Verlustvorträge nach Verfalldatenin 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Bis und mit 5 Jahren 0 0

Mehr als 5 Jahre 1 597 456

Total steuerliche Verlustvorträge 1 597 456

Auf den gesamten steuerlichen Verlustvorträgen sind latente Steuerguthaben aktiviert,da Bachem davon ausgeht, diese mit zukünftigen Gewinnen zu verrechnen.

Per 31. Dezember 2010 bestehen temporäre Bewertungsdifferenzen auf Beteiligungenim Umfang von 73 349 TCHF, auf denen keine latenten Steuern berechnet wurden.

Bachem

Finanzbericht 2010

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

88

Bachem

Finanzbericht 2010

22 AktienkapitalDas Aktienkapital ist unterteilt in 6 802 000 Titel Bachem -A- (50.01% des Aktienkapi-tals) und 6 798 000 Titel Bachem -B- (49.99% des Aktienkapitals). Letztere werdenunter der Valorennummer 1 253 020 an der Schweizer Börse (SIX Swiss Exchange) inZürich gehandelt. Ausser der Kotierung der Kategorie B bestehen keine weiterenUnterschiede zwischen den beiden Titelkategorien. Sämtliche Titel sind Namenaktien,welche stimm- und dividendenberechtigt sind. Die Titel der Kategorie A sind vollstän-dig im Besitz der Ingro Finanz AG. Die bedeutenden Aktionäre sind im Anhangzur Jahresrechnung der Bachem Holding AG in Erläuterung 4 auf Seite 98 aufgeführt.

Titel Bachem -A- 31.12.2010 31.12.2009

Anzahl Aktien 6 802 000 6 802 000

Voll einbezahlte Aktien 6 802 000 6 802 000

Nennwert pro Aktie (in CHF) 0.05 0.05

Titel Bachem -B-

Anzahl Aktien 6 798 000 6 798 000

Voll einbezahlte Aktien 6 798 000 6 798 000

Nennwert pro Aktie (in CHF) 0.05 0.05

Total Anzahl Aktien 13 600 000 13 600 000

Total Aktienkapital (in CHF) 680 000 680 000

Per 31. Dezember 2010 hielt die Bachem Holding AG 132024 eigene Aktien, wovon27 695 für den Handel bestimmt und 104329 für die Abgabe im Rahmen der Mitarbei-terbeteiligung vorgesehen sind.

Eigene AktienStück 31.12.2009

Käufe/Rückfallvon gesperrten

Aktien

Verkäufe/Abgabe anMitarbeiter 31.12.2010

Mitarbeiterbeteiligungsprogramm zum Preis von 1.22 CHF 35 097 1 000 –22 280 13 817

Optionsplan zum Preis von 0.05 CHF 90 512 0 0 90 512

Handelsbestand zum Preis von 70.06 CHF 27 695 0 0 27 695

Total eigene Aktien 153 304 1 000 –22 280 132 024

Ausstehende Aktien 31.12.2010 31.12.2009

Total Anzahl Aktien 13 600 000 13 600 000

Anzahl selbst gehaltene Aktien Bachem -B- –132 024 –153 304

Total ausstehende Aktien 13 467 976 13 446 696

23 Anteilsbasierte Vergütungen Die Mitarbeiter- und Kaderbeteiligungsprogrammesind in den Grundsätzen der Rechnungslegung auf der Seite 67 beschrieben. Dererfasste Aufwand für aktienbasierte Vergütungen betrug im Berichtsjahr 1164 TCHF(2009: 1092 TCHF).

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

89

In den Jahren 2010 und 2009 wurde folgende Anzahl Aktien zugeteilt:

Aktienzuteilungin Stück/CHF 2010 2009

Anzahl zugeteilter Aktien 22 280 13 170

Durchschnittlicher Marktwert am Zuteilungstag einer zugeteilten Aktie in CHF 67.39 72.21

Das Optionsprogramm entwickelte sich wie folgt:

Ausstehende OptionenAnzahl 2010 2009

1. Januar 9 560 11 513

Ausgegebene Optionen 4 100 4 100

Annullierte Optionen –1 033 –1 666

Abgelaufene Optionen –3 034 –2 147

Ausgeübte Optionen 0 –2 240

31. Dezember 9 593 9 560

Ausübbare Optionen 2 817 3 168

Die Marktwerte der in 2010 ausgegebenen Optionen beliefen sich per Zuteilungstagauf 5.93 CHF für die Optionen EA, 6.87 CHF für die Optionen EB und 6.86 CHF fürdie Optionen EC (2009: 8.89 CHF für die Optionen DA, 9.37 CHF für die OptionenDB und 11.41 CHF für die Optionen DC).

Die folgenden Aufstellungen zeigen die verwendeten Parameter, welche den durcheinen unabhängigen Experten durchgeführten Optionsbewertungen mittels derTrinomial-Baum-Methode zu Grunde gelegt worden sind.

Für die Optionszuteilung 2010 wurden folgende Parameter verwendet:

Parameter 2010 Optionen EA Optionen EB Optionen EC

Aktienkurs am Zuteilungstag in CHF 65.55 65.55 65.55

Ausübungspreis einer Aktie in CHF 68.00 68.00 68.00

Risikofreier Zinssatz in % 1.13% 1.37% 1.58%

Volatilität in % 19.20% 19.30% 17.80%

Dividendenrendite in % 3.60% 3.60% 3.60%

Laufzeit der Optionen in Jahren 3 4 5

Sperrfrist der Optionen in Jahren 1 2 3

Für die Optionszuteilung 2009 wurden folgende Parameter verwendet:

Parameter 2009 Optionen DA Optionen DB Optionen DC

Aktienkurs am Zuteilungstag in CHF 80.50 80.50 80.50

Ausübungspreis einer Aktie in CHF 80.00 80.00 80.00

Risikofreier Zinssatz in % 1.37% 1.61% 1.83%

Volatilität in % 17.40% 15.80% 16.80%

Dividendenrendite in % 2.40% 2.40% 2.40%

Laufzeit der Optionen in Jahren 3 4 5

Sperrfrist der Optionen in Jahren 1 2 3

Bachem

Finanzbericht 2010

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

90

Bachem

Finanzbericht 2010

Optionen nach AblaufdatumAnzahl Ausübungspreis 2010 2009

Jahr 2010 65.33 0 500

Jahr 2010 76.00 0 796

Jahr 2010 89.00 0 936

Jahr 2010 96.00 0 936

Jahr 2011 80.00 1 086 1 203

Jahr 2011 89.00 862 928

Jahr 2011 96.00 869 936

Jahr 2012 68.00 1 253 0

Jahr 2012 80.00 1 086 1 203

Jahr 2012 96.00 862 928

Jahr 2013 68.00 1 253 0

Jahr 2013 80.00 1 078 1 194

Jahr 2014 68.00 1 244 0

Total 9 593 9 560

Die Gesellschaft hält eigene Aktien, um ihre Verpflichtungen aus den Mitarbeiterbeteili-gungsprogrammen erfüllen zu können. Diese eigenen Aktien sind als Minusposition imEigenkapital enthalten. Die Bestandesänderungen der Bachem Aktien sind in Erläute-rung 22 dargestellt.

24 DividendenausschüttungFür das Jahr 2009 wurde per 4. Mai 2010 eine Dividende von 3.00 CHF pro Aktie bzw.im Total von 40401 TCHF ausgeschüttet (Vorjahr: 43027 TCHF bzw. 3.20 CHF proAktie). Von der Gesamtdividende über 40401 TCHF (Vorjahr: 43027 TCHF) wurden19995 TCHF (Vorjahr: 21261 TCHF) ausbezahlt und die restlichen 20406 TCHF(Vorjahr: 21766 TCHF) blieben als Darlehen bestehen (vgl. Erläuterung 26).

Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung für das Jahr 2010 eine Dividendevon 2.50 CHF pro Aktie oder insgesamt 33692 TCHF auf 13476756 dividendenbe-rechtigten Namenaktien vorschlagen. Die Anzahl dividendenberechtigter Aktien kannsich bis zur Generalversammlung am 13. April 2011 durch die Ausgabe von Aktienan Mitarbeitende oder den Zu- bzw. Verkauf eigener Aktien noch verändern.

25 Konsolidierte Gesellschaften

Gesellschaft LandBeteiligungsanteil 1

31.12.2010Beteiligungsanteil 1

31.12.2009

Bachem Holding AG, Bubendorf Schweiz Obergesellschaft Obergesellschaft

Bachem AG, Bubendorf Schweiz 100% 100%

Sochinaz SA, Vionnaz Schweiz 100% 100%

Bachem Distribution Services GmbH, Weil am Rhein Deutschland 100% 100%

Bachem (UK) Ltd., St. Helens England 100% 100%

Bachem Americas, Inc., Torrance USA 100% 100%

Bachem, Inc., Torrance USA 100% 100%

Bachem Bioscience, Inc., King of Prussia USA 100% 100%

Peninsula Laboratories, LLC, San Carlos USA 100% 100%

1 direkt oder indirekt

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

91

26 Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und PersonenDie Cerecon AG, die Chemoforma AG, die Ingro Finanz AG, die Pevion Biotech AG,die Polyphor AG, die Pensionskasse der Schweizer Gruppengesellschaften sowie derVerwaltungsrat und die Konzernleitung der Bachem Holding AG gelten als nahestehende Unternehmen und Personen. Die folgenden Tabellen geben eine Übersichtüber die Transaktionen und Bestände mit nahe Stehenden:

Transaktionenin 1000 CHF 2010 2009

Cerecon AG (Warenlieferungen) 1 3

Chemoforma AG (Warenbezüge) –67 –89

Ingro Finanz AG (Dividende/Wertschriftenverkauf/Zinszahlungen/Weiterverrechnungen) –2 740 –22 468

Pevion Biotech AG (Warenlieferungen) 203 97

Polyphor AG (Warenlieferungen) 801 553

Pensionskasse (Arbeitgeberbeiträge) –3 385 –3 351

Total Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen – 5 187 –25 255

Beständein 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Chemoforma AG –2 –7

Ingro Finanz AG –8 986 –14 986

Polyphor AG 456 92

Total Bestände mit nahe stehenden Unternehmen und Personen – 8 532 –14 901

In 2010 wurde eine Dividende im Umfang von 20940 TCHF an die Ingro Finanz AGausgeschüttet (2009: 22336 TCHF). Von diesem Betrag wurden 534 TCHF (2009:570 TCHF) ausbezahlt und 20406 TCHF (2009: 21766 TCHF) in ein Darlehenumgewandelt. Am 16. Juni 2010 wurde eine assoziierte Gesellschaft zum Preis von18360 TCHF an die Ingro Finanz AG mittels Verrechnung mit den bestehendenDarlehen veräussert (vgl. Erläuterung 5). Der Verkaufspreis je Aktie basierte auf einemPreis, welcher in kürzlich durchgeführten Finanzierungsrunden von Drittinvestorenbezahlt wurde. Zusätzlich wurden im Berichtsjahr weitere Amortisationen auf denDarlehen im Umfang von 8046 TCHF getätigt, womit per 31. Dezember 2010 nochinsgesamt 9000 TCHF ausstehend sind (vgl. Erläuterung 20). Der verbuchte Zins-aufwand auf den Darlehen gegenüber der Ingro Finanz AG betrug in 2010 185 TCHF(2009: 162 TCHF). Für administrative Leistungen wurden 25 TCHF (2009: 30 TCHF)an die Ingro Finanz AG weiterverrechnet.

Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen werden zu markt-üblichen Bedingungen durchgeführt, d.h. insbesondere der Verkauf von Produktenerfolgt zu Preisen, wie sie auch an Dritte verrechnet werden.

Die Entschädigungen an den Verwaltungsrat und die Konzernleitung sind unterErläuterung 27 festgehalten.

Bachem

Finanzbericht 2010

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

92

Bachem

Finanzbericht 2010

27 Entschädigungen an den Verwaltungsrat und die KonzernleitungDie Entschädigungen an den Verwaltungsrat und die Konzernleitung werden gemässden in der konsolidierten Jahresrechnung nach IFRS verwendeten Bewertungsansätzendargestellt und setzen sich folgendermassen zusammen:

2010in 1000 CHF

Fixe Löhne,Honorare

VariableLöhne

Beiträge anPensions-

kasse

SonstigerSozialauf-

wand

Anteils-basierte Ver-

gütungen Total

Peter Grogg (Präsident) 137 12 20 169

Gottlieb Knoch (Vizepräsident) 41 3 20 64

Jürgen Brokatzky-Geiger (Mitglied) 41 5 20 66

Thomas Burckhardt (Sekretär) 55 1 5 20 80

Hans Hengartner (Mitglied) 41 3 20 64

Total Verwaltungsrat 315 0 0 28 100 443

Rolf Nyfeler (CEO) 246 106 30 31 11 424

Restliche Konzernleitung 518 196 81 78 126 999

Total Konzernleitung 764 302 111 109 137 1 423

Total 1 079 302 111 137 237 1 866

1 inkl. 14 TCHF für juristische Beratungen

2009in 1000 CHF

Fixe Löhne,Honorare

VariableLöhne

Beiträge anPensions-

kasse

SonstigerSozialauf-

wand

Anteils-basierte Ver-

gütungen Total

Peter Grogg (Präsident) 143 13 23 179

Gottlieb Knoch (Vizepräsident) 41 3 23 67Jürgen Brokatzky-Geiger(Mitglied ab 22. April 2009) 31 2 0 33

Thomas Burckhardt (Sekretär) 54 2 5 23 82François L’Eplattenier(Mitglied bis 22. April 2009) 20 2 23 45

Hans Hengartner (Mitglied) 41 3 23 67

Total Verwaltungsrat 330 0 0 28 115 473

Rolf Nyfeler (CEO) 241 164 30 36 21 492

Restliche Konzernleitung 488 205 73 59 44 869

Total Konzernleitung 729 369 103 95 65 1 361

Total 1 059 369 103 123 180 1 834

2 inkl. 13 TCHF für juristische Beratungen

Die Pauschalspesen an den Verwaltungsrat und die Konzernleitung sind nicht Teilder Entschädigung, da diese als Kompensation von Auslagen dienen.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

93

Der Aktien- und Optionsbesitz des Verwaltungsrates und der Konzernleitung perBilanzstichtag setzt sich wie folgt zusammen:

31. Dezember 2010

Anzahl freiverfügbare

Aktien

AnzahlAktien mitSperrfrist

AnzahlAktienTotal

AnzahlAktien

zugeteilt imBerichtsjahr

Anzahl freiverfügbareOptionen

AnzahlOptionen

mitSperrfrist

AnzahlOptionen

Total

AnzahlOptionen

zugeteilt imBerichtsjahr

Peter Grogg (Präsident) 1 7 649 753 7 649 753 300

Gottlieb Knoch(Vizepräsident) 1 171 200 1 171 200 300

Jürgen Brokatzky-Geiger(Mitglied) 300 300 300

Thomas Burckhardt(Sekretär) 0 0 300

Hans Hengartner(Mitglied) 2 100 2 100 300

Total Verwaltungsrat 8 823 353 0 8 823 353 1 500

Rolf Nyfeler (CEO) 51 750 0 51 750 100 500 999 1 499 500

Daniel Erne (CTO) 40 642 0 40 642 100 500 999 1 499 500

Lester Mills (CMO) 100 3 500 3 600 1 600 167 833 1 000 500

Stephan Schindler (CFO) 100 4 000 4 100 4 100 0 500 500 500

Total Konzernleitung 92 592 7 500 100 092 5 900 1 167 3 331 4 498 2 000

Total 8 915 945 7 500 8 923 445 7 400 1 167 3 331 4 498 2 000

31. Dezember 2009

Anzahl freiverfügbare

Aktien

AnzahlAktien mitSperrfrist

AnzahlAktienTotal

AnzahlAktien

zugeteilt imBerichtsjahr

Anzahl freiverfügbareOptionen

AnzahlOptionen

mitSperrfrist

AnzahlOptionen

Total

AnzahlOptionen

zugeteilt imBerichtsjahr

Peter Grogg (Präsident) 1 7 606 953 7 606 953 300

Gottlieb Knoch(Vizepräsident) 1 170 900 1 170 900 300

Jürgen Brokatzky-Geiger(Mitglied ab 22. April 2009) 0 0 0

Thomas Burckhardt(Sekretär) 50 50 300

François L’Eplattenier(Mitglied bis 22. April 2009) n/a n/a 300

Hans Hengartner(Mitglied) 1 800 1 800 300

Total Verwaltungsrat 8 779 703 0 8 779 703 1 500

Rolf Nyfeler (CEO) 51 150 500 51 650 100 500 999 1 499 500

Daniel Erne (CTO) 40 142 400 40 542 100 500 999 1 499 500

Lester Mills (CMO) 0 2 000 2 000 2 000 0 500 500 500

Stephan Schindler (CFOab 1. September 2009) 0 0 0 0 0 0 0 0

Michael Hüsler(CFO bis 30. Juni 2009) n/a 0 n/a 100 n/a 0 n/a 5002

Total Konzernleitung 91 292 2 900 94 192 2 300 1 000 2 498 3 498 2 000

Total 8 870 995 2 900 8 873 895 3 800 1 000 2 498 3 498 2 000

1 Aktien- und Optionsbesitz inkl. nahe stehende Unternehmen und Personen.2 Die in 2009 zugeteilten Optionen waren per 30. Juni 2009 noch gesperrt und wurden danach annulliert.

Bachem

Finanzbericht 2010

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

94

Bachem

Finanzbericht 2010

Die Aktien des Verwaltungsrates unterliegen keiner Sperrfrist.

Bei den Optionen handelt es sich ausschliesslich um Call-Optionen. Eine Call-Optionberechtigt nach Ablauf der Sperrfrist zum Kauf einer Aktie der Bachem Holding AG.Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhalten keine Call-Optionen.

28 Eventualverbindlichkeiten und andere VerpflichtungenIm Verlauf des zweiten Halbjahres 2010 wurde gegen die Bachem AG, Bubendorf,eine Klage eingereicht. Das Management sieht keine Basis für die Klage undschätzt die Wahrscheinlichkeit einer Zahlung als gering ein. Dementsprechendwurde keine Rückstellung gebildet.

29 Ereignisse nach dem BilanzstichtagEs gibt keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

95

Bericht der Revisionsstelle

Bericht der Revisionsstelle an die Generalversammlungder Bachem Holding AG, Bubendorf

Bericht der Revisionsstelle zur konsolidierten JahresrechnungAls Revisionsstelle haben wir die konsolidierte Jahresrechnung der Bachem Holding AG,bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung, Gesamtergebnisrechung, Eigenkapital-veränderungsrechnung und Anhang (Seiten 56 bis 94) für das am 31. Dezember 2010 abgeschlos-sene Geschäftsjahr geprüft.

Verantwortung des VerwaltungsratesDer Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der konsolidierten Jahresrechnung in Übereinstimmungmit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den gesetzlichen Vorschriftenverantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrecht-erhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer konsolidiertenJahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtüm-ern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässerRechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.

Verantwortung der RevisionsstelleUnsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die konsolidierteJahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizeri-schen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards sowie den International Standards on Auditingvorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen,dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die konsolidierte Jahresrechnung frei von wesentli-chen falschen Angaben ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungs-nachweisen für die in der konsolidierten Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigenAngaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers.Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der konsolidiertenJahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risikenberücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der konsolidier-ten Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den die Wirksamkeit des internen Kontrollsystemsabzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandtenRechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdi-gung der Gesamtdarstellung der konsolidierten Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dassdie von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unserPrüfungsurteil bilden.

PrüfungsurteilNach unserer Beurteilung vermittelt die konsolidierte Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2010abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den International Financial ReportingStandards (IFRS) und entspricht dem schweizerischen Gesetz.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher VorschriftenWir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsauf-sichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mitunserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internesKontrollsystem für die Aufstellung der konsolidierten Jahresrechnung existiert.

Wir empfehlen, die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung zu genehmigen.

PricewaterhouseCoopers AG

Gerd Tritschler Raphael RutishauserRevisionsexperte RevisionsexperteLeitender Revisor

Basel, 25. Februar 2011

Bachem

Finanzbericht 2010

96

Bachem

Finanzbericht 2010

in 1000 CHF 2010 2009

Ertrag

Beteiligungsertrag 16 347 12 104

Gewinn aus Verkauf Beteiligung 17 518 0

Lizenzertrag 11 684 15 246

Zinsertrag 5 408 5 324

Übriger Finanzertrag 2 775 3 051

Übriger Ertrag 118 0

Total Ertrag 53 850 35 725

Aufwand

Personalaufwand –2 457 –2 550

Übriger Verwaltungsaufwand –4 770 –4 491

Zinsaufwand –268 –162

Übriger Finanzaufwand –1 282 –3 459

Abschreibungen –147 –222

Total Aufwand –8 924 –10 884

Gewinn vor Steuern 44 926 24 841

Steuern –2 347 –1 060

Reingewinn 42 579 23 781

Zur Erhöhung der Transparenz wurde die Darstellung der Erfolgsrechnung überarbeitet. Die Vorjahreswertewurden entsprechend angepasst.

ErfolgsrechnungFür die am 31. Dezember endenden Geschäftsjahre

Jahresrechnung der Bachem Holding AG

97

Bachem

Finanzbericht 2010

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Aktiven

Flüssige Mittel inkl. Festgeldanlagen 2 527 1 218

Eigene Aktien 1 962 1 988

Übrige Forderungen gegenüber Dritten 544 90

Übrige Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften 29 970 17 411

Aktive Rechnungsabgrenzungen 14 40

Total Umlaufvermögen 35 017 20 747

Beteiligungen 122 551 123 389

Darlehen Konzerngesellschaften 106 470 107 022

Sachanlagen 32 40

Immaterielles Vermögen 277 415

Total Anlagevermögen 229 330 230 866

Total Aktiven 264 347 251 613

Passiven

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 163 156

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngesellschaften 4 370 4 124

Finanzverbindlichkeiten gegenüber Dritten 15 000 0

Aktionärsdarlehen 9 000 15 000

Passive Rechnungsabgrenzungen 2 924 1 621

Total Fremdkapital 31 457 20 901

Aktienkapital 680 680

Gesetzliche Reserven

Allgemeine Reserven 90 469 90 469

Reserve für eigene Aktien 1 962 1 988

Freie Reserven 96 626 113 601

Bilanzgewinn

Gewinnvortrag 574 193

Reingewinn 42 579 23 781

Total Eigenkapital 232 890 230 712

Total Passiven 264 347 251 613

BilanzAuf den 31. Dezember 2010 und 2009

Jahresrechnung der Bachem Holding AG

98

Bachem

Finanzbericht 2010

1 Wesentliche Beteiligungen

Gesellschaft Sitz ZweckAktienkapital

31.12.2010Aktienkapital

31.12.2009

Bachem AG Bubendorf, CH Produktion, Handel CHF 25 000 000 25 000 000

Bachem DistributionServices GmbH Weil am Rhein, D Produktion, Handel EUR 128 000 128 000

Bachem (UK) Ltd. St. Helens, GB Produktion, Handel GBP 2 500 2 500

Bachem Americas, Inc. Torrance CA, USA Handel USD 1 000 1 000

Bachem, Inc. Torrance CA, USA Produktion, Handel USD 3 000 3 000

Bachem Bioscience, Inc. King of Prussia PA, USA Produktion, Handel USD 3 000 000 3 000 000

Pevion Biotech AG Bern, CH Produktion, Handel CHF 11 267 000 8 333 000

Polyphor AG Allschwil, CH Produktion, Handel CHF n/a 6 363 000

Mit Ausnahme der Pevion Biotech AG (27.5%) werden alle Gesellschaften zu100% gehalten. Die Beteiligung an der Polyphor AG wurde im Berichtsjahr verkauft(vgl. Erläuterung 5 der konsolidierten Jahresrechnung).

2 Eigene AktienDetails zum Bestand und zur Veränderung der eigenen Aktien sind in den Erläuterun-gen 22 und 23 der konsolidierten Jahresrechnung offengelegt.

3 Entschädigungen an den Verwaltungsrat und die KonzernleitungDie Entschädigungen an den Verwaltungsrat und die Konzernleitung sind gemäss denin der konsolidierten Jahresrechnung nach IFRS verwendeten Bewertungsansätzenin Erläuterung 27 der konsolidierten Jahresrechnung abgebildet. In derselben Erläute-rung sind auch Aktien- und Optionsbesitz von Verwaltungsrat und Konzernleitungaufgeführt.

4 Bedeutende AktionäreAus den zur Verfügung stehenden Informationen gehen folgende Aktionäre mit einemBesitz von mehr als 3% des Aktienkapitals hervor:

in % vom gesamten Aktienkapital 31.12.2010 31.12.2009

P. Grogg (über Ingro Finanz AG)1 51.5 51.3

G. Knoch 8.6 8.6

Familie P. Grogg 6.0 6.0

Sarasin Investmentfonds AG 4.2 3.2

Total bedeutende Aktionäre 70.3 69.1

1 In dieser Position sind alle Namenaktien -A- enthalten.

Anhang zur Jahresrechnungder Bachem Holding AG

99

Bachem

Finanzbericht 2010

5 RisikobeurteilungDie Bachem Holding AG ist voll in den gruppenweiten Risikobeurteilungsprozessder Bachem Gruppe integriert. Dieser Prozess beinhaltet auch die Beurteilung derspezifischen Geschäftsaktivitäten und Risiken der Bachem Holding AG. Der Risiko-beurteilungsprozess der ganzen Bachem Gruppe ist innerhalb der konsolidiertenJahresrechnung auf den Seiten 67 und 68 dieses Geschäftsberichts offen gelegt.

6 MehrwertsteuergruppeDie Bachem Holding AG wendet für die Mehrwertsteuer die Gruppenbesteuerungan. In der Gruppe befinden sich die Bachem AG, die Sochinaz SA und die BachemHolding AG. Die Gesellschaft haftet solidarisch für alle aus der Mehrwertsteuerentstehenden Steuern inkl. Zinsen der Mehrwertsteuer-Gruppe für die Zeit der Ein-tragung als Gruppenmitglied.

7 BeteiligungsertragDie ordentliche Generalversammlung der Bachem AG vom 11. Februar 2011 hatdie Ausrichtung einer Dividende in der Höhe von 15000 TCHF für das Geschäftsjahr2010 an die alleinige Aktionärin, die Bachem Holding AG, beschlossen. Nach einerwirtschaftlichen Betrachtungsweise wurde dieser Gewinnanspruch resp. Beteiligungser-trag bei der Bachem Holding AG zeitgleich mit dem entsprechenden Gewinnausweisbei der 100%-igen Tochtergesellschaft Bachem AG bereits in der vorliegenden Jahres-rechnung 2010 erfasst. Der entsprechende Ertrag ist in der Position Beteiligungsertragund die entsprechende Forderung ist in der Position übrige Forderungen gegenüberKonzerngesellschaften enthalten.

Anhang zur Jahresrechnung der Bachem Holding AG

100

Antrag des Verwaltungsrats über die Verwendung des BilanzgewinnsDer Verwaltungsrat der Bachem Holding AG beantragt den zur Verfügung stehendenBilanzgewinn von

Reingewinn 2010 CHF 42 579 013.43

Vortrag vom Vorjahr CHF 573 563.96

Zur Verfügung Generalversammlung CHF 43 152 577.39

wie folgt zu verwenden:

Dividende von 2.50 CHF brutto je Namenaktie für das Geschäftsjahr 2010auf 13 476 756 dividendenberechtigte Namenaktien CHF 33 691 890.00

Vortrag auf neue Rechnung CHF 9 460 687.39

Der im Antrag des Verwaltungsrats genannte Dividendenbetrag wurde aufgrund derAnzahl dividendenberechtigter Aktien im Zeitpunkt der Beschlussfassung durchden Verwaltungsrat berechnet. Die Anzahl dividendenberechtigter Aktien kann sichbis zur Generalversammlung am 13. April 2011 durch die Ausgabe von Aktien anMitarbeitende oder den Zu- bzw. Verkauf eigener Aktien noch verändern.

Gewinnverwendung

Bachem

Finanzbericht 2010

101

Bericht der Revisionsstelle

Bachem

Finanzbericht 2010

Bericht der Revisionsstelle an die Generalversammlungder Bachem Holding AG, Bubendorf

Bericht der Revisionsstelle zur JahresrechnungAls Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung der Bachem Holding AG, bestehend aus Bilanz,Erfolgsrechnung und Anhang (Seiten 96 bis 99) für das am 31. Dezember 2010 abgeschlosseneGeschäftsjahr geprüft.

Verantwortung des VerwaltungsratesDer Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit dengesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet dieAusgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mitBezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben alsFolge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahlund die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessenerSchätzungen verantwortlich.

Verantwortung der RevisionsstelleUnsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnungabzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz undden Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung sozu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnungfrei von wesentlichen falschen Angaben ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungs-nachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. DieAuswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliessteine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge vonVerstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer dasinterne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um dieden Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteilüber die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem dieBeurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilitätder vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrech-nung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichendeund angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.

PrüfungsurteilNach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2010 abgeschlos-sene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher VorschriftenWir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsauf-sichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mitunserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internesKontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.

Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizeri-schen Gesetz und den Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zugenehmigen.

PricewaterhouseCoopers AG

Gerd Tritschler Raphael RutishauserRevisionsexperte RevisionsexperteLeitender Revisor

Basel, 25. Februar 2011

102

2010 2009 2008 2007 2006

Anzahl Namenaktien nom. 0.05 CHF 13 600 000 13 600 000 13 600 000 13 600 000 13 600 000

Durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien 13 463 630 13 444 683 13 406 601 13 280 323 13 188 597

Bruttodividende pro Namenaktie CHF 2.501 3.00 3.20 3.00 2.00

Sonderdividende CHF 5.00

Börsenkurse Namenaktie Jahresanfang CHF 66.35 80.50 95.70 92.00 75.50

Höchst CHF 73.05 80.50 98.00 105.50 92.45

Tiefst CHF 51.00 57.00 74.75 89.40 66.30

Jahresende CHF 56.00 66.35 80.50 95.70 92.00

Dividendenrendite pro Namenaktie % 4.5 4.5 4.0 3.1 7.6

Gewinn pro Namenaktie (EPS) CHF 2.10 3.43 4.38 4.81 3.54

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit pro Namenaktie CHF 2.83 3.19 2.93 5.88 3.04

Gruppeneigenkapital pro Namenaktie CHF 26.67 27.97 27.98 27.06 29.51

Kurs/Gewinn-Verhältnis (Jahresende) 26.67 19.34 18.38 19.90 25.99

Börsenkapitalisierung per Ende Jahr Mio. CHF 762 902 1 095 1 302 1 251

1 Vorschlag an die Generalversammlung vom 13. April 2011

Die Bachem Namenaktien sind an der Schweizer Börse (SIX Swiss Exchange) kotiert.Valoren-Nummer: 1 253 020; SIX: BANB; Reuters: BANB.S; Bloomberg: BANB SW.

Streuung der Aktien

Anzahl Aktien pro Aktionär 31.12.2010 31.12.2009

0–100 1 315 1 301

101–1 000 1 651 1 611

1 001–10 000 277 281

10 001–100 000 43 42

100 001–1 000 000 7 8

1 000 001 und mehr 2 2

Total 3 295 3 245

Aktionariat

in % 31.12.2010 31.12.2009

Bedeutende Aktionäre 70.3 69.1

Institutionelle Aktionäre 12.5 13.5

Natürliche Personen 12.3 12.1

Dispobestand 4.9 5.3

Total 100.0 100.0

Aktionärsinformationen

Bachem

Finanzbericht 2010

103

Zukunftsbezogene AussagenSämtliche in diesem Bericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen sindnur eingeschränkt gültig. Investoren werden darauf hingewiesen, dass alle zukunfts-bezogenen Aussagen Risiken und Unsicherheiten unterworfen sind. VerschiedeneUmstände können zu Abweichungen zwischen antizipierten und effektiven Ergebnis-sen führen. Dazu gehören auch der Zeitpunkt und die Bedeutung neuer Produkt-einführungen, Preisstrategien von Mitbewerbern, die Fähigkeit der Gruppe, weiterhinvon den Lieferanten adäquate Produkte zu akzeptierbaren Bedingungen zu erhalten,die Fähigkeit, die Finanzierungsbedürfnisse zu befriedigen und die Liquiditätsicherzustellen, Veränderungen der gesetzlichen Vorschriften oder im politischenund sozialen Umfeld, in welchem sich die Gruppe bewegt, oder wirtschaftlicheund technische Trends oder Bedingungen einschliesslich Währungsschwankungen,Inflation und Konsumverhalten auf globaler, regionaler und nationaler Ebene.

Bachem

Finanzbericht 2010

104

Ereignisse

Generalversammlung(Geschäftsjahr 2010)

13. April 2011

Auszahlung der Dividende20. April 2011

Halbjahresbericht 201126. August 2011

Geschäftsbericht 2011März 2012

Generalversammlung(Geschäftsjahr 2011)

April 2012

Finanzieller Kalender

Bachem

Finanzbericht 2010

Dieser Geschäftsberichterscheint in deutscher und

englischer Sprache.

HerausgeberBachem Holding AG,Bubendorf, Schweiz

Konzeption/Gestaltunghilda design matters, Zürich

FotosMichael Lio, Winterthur

Jos Schmid, Zürich

Prepress/DruckLinkgroup, Zürich

Dieser Geschäftsberichtist auf FSC-zertifiziertem

Papier gedruckt.

Schweiz

Investor RelationsBachem Holding AGStephan SchindlerTel +41 61 935 2333Fax +41 61 935 [email protected]: www.bachem.com

Bachem Holding AGBachem AGHauptstrasse 1444416 BubendorfSchweizTel +41 61 935 2333Fax +41 61 935 [email protected]

Sochinaz SA22, route du Simplon1895 VionnazSchweizTel +41 24 482 4444Fax +41 24 482 [email protected]

Deutschland

Bachem DistributionServices GmbHHegenheimer Strasse 579576 Weil am RheinDeutschlandTel +41 61 935 2323Fax +41 61 935 [email protected]

Grossbritannien

Bachem (UK) Ltd.Delph CourtSullivans Way, St. HelensMerseyside WA9 5GLEnglandTel +44 1744 61 2108Fax +44 1744 73 [email protected]

USA

Bachem Americas, Inc.3132 Kashiwa StreetTorrance, CA 90505USATel +1 310 539 4171Fax +1 310 539 [email protected]

Bachem, Inc.3132 Kashiwa StreetTorrance, CA 90505USATel +1 310 784 4440Fax +1 310 530 [email protected]

Bachem Bioscience, Inc.3700 Horizon DriveKing of Prussia, PA 19406USATel +1 610 382 2110Fax +1 610 239 [email protected]

Peninsula Laboratories, LLC305 Old County RoadSan Carlos, CA 94070USATel +1 650 801 6090Fax +1 650 595 [email protected]