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REINIGEN & VORBEHANDELN
Badstandzeit - ie länger, desto besser
Die Wirtschaftlichkeit wässriger Reinigungsprozesse hängtentscheidend von der Standzeit der Bäder ab. Durch verschiedeneMaßnahmen und Verfahren lässt sich der Badzustand deutlich längerstabil halten. Neben der Effizienz erhöht dies die Anlagenverfügbarkeitund ist darüber hinaus ein Beitrag zum Umweltschutz.
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REINIGEN & VORBEHANDELN
Um die Verunreinigungen aus der
Waschflotte auszutragen, werden am
Markt unterschiedliche Systeme angeboten - vom einfachen Beutelfilter
und Skimmer bis zu Mikro- und Ultra
filtrations- sowie Umkehrosmoseanla
gen. Für die Überwachung der Reini
gerkonzentration stehen ebenfalls ein
fach handhabbare, zuverlässige Geräte
zur Verfügung.
Verschmulzungder Bäder vermeiden
Entsprechend dem Motto: Was
nicht in das Reinigungsbad einge
bracht wird, braucht auch nicht ent
fernt zu werden, tragen einfache Maß
nahmen im Vorfeld der Reinigung zur
Verlängerung der Badstandzeit bei. So
lässt sich beispielsweise der Eintrag
flüssiger Verschmutzungen In dieBäder reduzieren, wenn Öle, Emulsio
nen und Kühlschmiermittel vor der
Reinigung gut von den Teilen abtrop
fen können.Noch effektiver werden die Rück
stände der Bearbeitungsmedien durch
Schleudern der Teile verringert. Die
Anzahl der Späne und Partikel könnendurch Rütteln, Schütteln oder Abbla-
DerPioffenphasenlrenner arbeitetauf
physikalischer Basis. Durch Gravitationund Kooleszenz entfernt er Verunreinigungen aus Prozessbödern. (Bild CBC!>emie)
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sen der Werkstücke vor dem Wasch
prozess minimiert werden. Das Reini
gungsbehältnis kann ebenfalls eineSchmutzquelle darstellen - sei es
durch Korrosion, eine beschädigte
Beschichtung oder durch die Ver
schleppung von verschmutztem Reini
gungsmedium.
Badstandzeit - Reinigerspielt wichtige Rolle
Neben der Reinigungswirkung, die
gewährleistet, dass die geforderte Sau
berkeit reproduzierbar erzielt wird, ist
das Demulgierverhalten ein wichtigesKriterium bei der Auswahl des Reini
gers. Es hat entscheidenden Einfluss
auf die Standzeit der Bäder: Während
des Reinigungsprozesses verbinden
sich eingebrachte Fette mit Tensiden
aus dem Reiniger. Die Reinigungswir
kung nimmt dadurch kontinuierlich
ab, sichtbar wird dies durch einezunehmende, milchig-weiße Verfär
bung der Waschflotte.
Demulgierende Reiniger lösen die
Bindung zwischen Ölen und Tensiden
wieder. Die Ölbestandteile können
sich im Reinigungsbad absetzen und
über den Skimmer oder Ölabscheider
Bei der PEC-Anlage ist dem Bandfiltereine Feinfiltration mit Kerzenfilternochgeschaltet - eine kompakte Lösungfürden Austrag partikulärer Verunreini-gungen (Bild-Po")
der Reinigungsanlage ausgetragen
werden. Die Tenside stehen größtenteils wieder als aktive Waschsubstan
zen in den Bädern zur Verfügung. Eine
optimale Wirkung lässt sich nur erzie
len, wenn der Demulgator exakt auf
die Art der eingebrachten Fette undÖle sowie auf die Tenside und Additi
ve des Reinigers abgestimmt ist.
Komponentenfür die Badaufbereitung
Durch die eingetragenen Schmutz
stoffe ist für alle Reinigungs- und Spülbäder eine kontinuierliche Aufberei
tung erforderlich. Welche Komponen
ten dafür eingesetzt werden, hängt von
den Sauberkeitsanforderungen an das
Bauteil, der Art und Menge der Verun
reinigungen sowie vom Reiniger ab.
FeststoH-Filtration
Die Filtration ist eine sehr effektiveMaßnahme, um Feststoffe (zum Bei
spiel Späne, Partikel, Schlacke und
Schleifstaub) aus Reinigungs- und
Spülbädern zu entfernen. Während bei
der Haupt- oder Vollstromfiltration
jeweils das gesamte Badvolumen filtriert wird, durchläuft bei der Teil-
Zyklonfiltereignen sich zum Austraggroßer Mengen Metal/späne bei derGrobreinigung (Bild Dürr fcocleon)
REINIGEN & VORBEHANDELN
Die zu reinigende Flüssigkeit gelangt aus einem Bandfilterzum Zentrifuga~
Separator, in dem durch Zentrifugalkraft die Feststoffe abgesch iedenwerden. Der nochgeschaltete Ölabsche ider entfernt Fremdöle. (Bild STAJ
stromfiltration nur ein Teil der Reini
gungs- oder Spülflüssigkeit den Filtra
tionsprozess.
Die einfachste Variante ist der
Beutelfilter. Die Reinigungsflüssigkeit
dringt durch den Filterbeutel, der die
partikulären Verunreinigungen zurück
hält.
Kerzenfilter kommen häufig zum
Einsatz, wenn höhere Anforderungen
an das Aufbereitungsergebnis gestellt
werden. Dabei wird die Flüssigkeit
unter Druck in die Filterkerze geleitet.
Verunreinigungen bleiben an der
Kerzenoberfläche beziehungsweise im
Innern der Filterkerze hängen, das
gereinigte Medium gelangt zurück in
den Kreislauf.
Bandfilter werden eingesetzt, wenn
eine große Anzahl grober Partikel aus
getragen werden sollen. Bei dieser
Variante durchdringt die Flüssigkeit
ein auf dem Gerät aufliegendes Filter
medium (meist Endlospapier), das die
Verunreinigungen zurückhält.
Ebenfalls für den Austrag großer
Spänemengen geeignet sind Zyklonfil
ter. Bei dieser so genannten beschleu
nigten Schwerkraftabscheidung wirddie mit päncn ver hmutzre Flü igkeit rungcnrial in d n Zyklon eingc-
trörnt lind unter Dru k nach 1I00cn
rotiert . Die Xlctall pän ,dic hwcrcral Wa 'r ind, werden dur h dieRotat ion bewegurig an di Wandung
de Zyklon ged rüc kt lind fallen an-
chlicßcnd in cinc Ab hlämmvorri htung. D ie ge re inigte Fl ü igkc it
Dieser neue Hochleistungs-Magnelabscheider scheidet sowohl magnetisierbore Partikel als auch andere Schmutzanteile höherer Dichtemit hohemWirkungsgradab (Bild Cymot«)
gelangt über ein Rohr in der Mitte des
Zyklons wieder in den Reinigungs
kreislauf. Durch den Einsatz modernerZyklon-Magnetabscheider-Techn 010
gie, die sowohl metallische als auch
nichtmetallische Partikel abscheiden
kann, lassen sich Wirkungsgrad und
Effizienz erheblich steigern.
Die Wahl des Filtersystems und-materials hängt einerseits vom Flüs
sigkeitsdurchsatz und Reinigungsme
dium ab, andererseits von Menge, Artund Größe der zu entfernenden Verun
reinigungen. Anzahl und Größe der in
den Reinigungs- und Spülbädern zir
kulierenden Partikel können durch
Flüssigkeitsproben über Membranen
bestimmt werden. Maßgebend für die
Filtrationsqualität, und damit auch die
Einhaltung partikulärer Restschmutz
anforderungen, ist die Feinheit des
eingesetzten Filters.
Badpflege mitSchwerkraftverfahrenÖl und Fett, das nicht emulgiert in
der Flüssigkeit vorliegt sowie feine
partikuläre Verunreinigungen, lassen
sich durch einen an das Reinigungs
system angeschlossenen Schwerkraft-
abscheider austragen. In der Praxishaben sich zahlreiche Schwerkraftver
fahren etabliert:Skimmer entfernen aufschwim
mendes Öl von der Badoberflächedurch Bänder, Scheiben oder Schläu
che, an denen der Ölfilm haften bleibt.
Das aufgenommene Öl und Fett wird
in einen Behälter am Gerät abgestreift.
Emulgierte Verunreinigungen und
Feststoffe können mit einem Skimmer
nicht ausgetragen werden.
Der nächst höhere Schritt ist der
Einsatz eines Koaleszenzabscheiders
oder Plattenphasentrenners zur Be
schleunigung der so genannten Zweiphasentrennung. Das Wasser-Öl-Ge
misch wird im Nebenstrom in einen
separaten Behälter mit mehreren, mit
einander verbundenen Kammern
gepumpt und beruhigt. Der Weg für das
Aufsteigen der Öltröpfchen vergrößert
sich. Dies fördert das Zusammenfließen
von kleinen zu größeren Öltröpfchen(Koaleszenz) und beschleunigt dadurch
das Aufschwimmen der Ölphase an die
Oberfläche. Die Ölphase wird dann
abgezogen und entsorgt, die Wasserpha
se wieder in das System zurückge-
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REINIGEN & VORBEHANDELN
pumpt. Einströmturbulenzen oder ein
zu hoher Durchsatz können dazu
führen, dass die Öltröpfchen wieder
mitgerissen beziehungsweise über
haupt nicht entfernt werden.Absetzbecken, in denen die Reini
gungsflüssigkeit über einen längeren
Zeitraum ruht, eigenen sich für Abtren
nung von aufschwimmenden Verunreinigungen (Fette, Öle) und sich abset
zendem Schmutz (Späne, Metallstaub).
Der Nachteil dieser Lösung ist, dass sie
sehr viel Platz benötigt.
Separatoren und Zentrifugen er
möglichen dagegen auf kleinstemRaum und in kürzester Zeit den Aus
trag von Feststoffen bis zu einer Parti
kelgröße von 2 um, wie beispielsweise
Läppschlamm sowie freien Ölen und
Fetten. Die Trennung der unterschied
lichen Phasen basiert auf dem spezifi
schen Gewicht der Stoffe und der
Beschleunigung.
Verdampfung und Vakuumdestillation
Diese Verfahren beruhen auf dem
Prinzip, dass sich Flüssigkeiten und in
ihnen gelöste Stoffe durch Destillation
vergleichsweise einfach trennen las
sen. Bei der Verdampfung wird dasWasser-Öl-Gemisch aus den Reini
gungsbädern unter atmosphärischem
Druck erhitzt. Da der Siedepunkt von
Wasser unter dem von Öl liegt, geht esfrüher in den dampfförmigen Zustand
über. Der Dampf wird anschließendkondensiert und steht wieder als Pro
zesswasser zur Verfügung.
Die Schmutzphase, in der meist
auch ein gewisser Anteil Reiniger ent
halten ist, wird entsorgt. Leicht flüchti
ge Öle, die mit dem Dampf ausgetra
gen werden, lassen sich über einenKondensat-Ölabscheider abtrennen.
Die Vakuumdestillation nutzt die
Tatsache, dass Verdampfungsprozesse
unter Vakuum bereits bei deutlich ge
ringen Temperaturen ablaufen. Da bei
beiden Verfahren die zur Verdampfung
erforderliche Energie zurückgewonnen
wird, arbeiten sie energiesparend.
MembranfiltrationMembranfiltration steht als Überbe
griff für verschiedene Verfahren zur
Abtrennung von Verunreinigungen
sowie zur Frischwasserbehandlung.
Ihre Wirkung basiert auf Druck undunterschiedlichen Membranmateriali
en. Die zurückgehaltenen Bestandteile
werden regelmäßig durch Rückspülfil
ter aus der Membran entfernt und aus
der Anlage ausgetragen.Anlagen für die Mikro- und Ultrafil
tration gewinnen bei der Aufbereitung
von Reinigungs- und Spülbädern
zunehmend an Bedeutung. Ob es sichum eine Mikro- oder Ultrafiltration
handelt, hängt von der Feinheit der
verwendeten Filtermembranen ab.
Bei der Ultrafiltration werden Werte
bis 0,01 um erreicht. Die Flüssigkeit aus
den Bädern wird dazu unter Druck imQuerstrom- oder Cross-Flow-Verfahren
parallel an der Membran vorbeigeführt.
Dabei werden die Verunreinigungen
vom Waschmedium getrennt. Um zu
verhindern, dass auch Reinigersubstan
zen ausgetragen werden, müssenDruckunterschied und Membranmate
rial optimal auf die Reinigung abgestimmt sein. Mit der Mikro- und Ultra
filtration lassen sich im Einmal-Durch
gang sehr hohe Abscheideraten erzielen.
Nanofiltration und Umkehrosmose
dienen im Gegensatz zur Mikro- undUltrafiltration nicht der Bad-, sondern
der Frischwasseraufbereitung. In
Umkehrosmoseanlagen wird für den
Reinigungs- oder Spülprozess erforder
liches Frischwasser unter hohem
Druck voll entsalzt. Ist für den Prozess
kein VE-Wasser notwendig, kann mit
der Nanofiltration gearbeitet werden.
Das Frischwasser wird durch dieses
Verfahren bei Niederdruck bis zu
einem gewissen Grad entionisiert.
Aufbereitetes WasserverhindertAufsalzungen
Bei der wässrigen Reinigung nimmt
die Wassermenge durch Verdunstungkontinuierlich ab, der Salzgehalt im Bad
Bei der Vakuumdestillation wird das Wasser-ÖJ.Gemisch durchErhitzen unterVakuum getrennl. Durch anschließende Kondensationdes WasserdampFes stehtdas gereinigte Wasser wieder Für denReinigungsprozess zur Verfügung. (Bild ' H20J
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MikroFiltrationsanlagenermöglichen durch Druckund verschiedene Membranen den Auslrag Feinsler Verschmulzungen im so genannlen CrossFlow-oder Querslrom-VerFahren (Bild ' MKR M Izg rJ
REINIGEN & VORBEHANDELN
Mit welchen Maßnahmen lässt sich die Badsteinzeit verlängern? Welche Kornponenten sind bei welcher Anwendung sinnvoll? Wann bringt der Einsatz vonvoll-beziehungsweise teilentsolztem Wasser Vorteile? Antworten auf diese undviele weitere Fragen, bietet die Parts2c1eon , internationale Fochmesse fürTeilereinigung und Teiletrocknung. Sie findet von 18 . bis 20. Oktober 2005 inEssen statt.
Weitere Informationen: fairXperts GmbH, Neuffen, Tel. 07025/84 34.(),www.ports2c1con.de
steigt. Um das für eine lange Badstand
zeit erforderliche Gleichgewicht wieder
herzustellen, empfiehlt es sich, VE
Wasser oder enthärtetes beziehungswei
se teilentsalztes Wasser nachzusetzen.
Die Art wie Reiniger nachdosiert
wird, hat ebenfalls Einfluss auf die
Badstandzeit. Werden Reiniger und
Wasser separat dem Bad zugegeben,kann dies zu unerwünschten Reaktio
nen führen wie beispielsweise Verblocken von Filtern und Düsen. Ver
hindern lässt sich dies, wenn zunächst
Wasser und Reiniger im richtigen
Mischungsverhältnis angesetzt und
dann gemeinsam in die Anlage einge
bracht werden.
Kontrolledes Reinigungsbades
Im Vergleich zu anderen Ferti
gungsprozesses wie beispielsweise der
mechanischen Bearbeitung wird der
Reinigungsprozess immer noch selten
kontinuierlich kontrolliert. Sowohl für
eine lange Badstandzeit als auch hohe
Prozesssicherheit spielt dies jedoch
eine wichtige Rolle. Denn die im Rei
nigungssystem enthaltenen waschaktiven Substanzen, Builder und Ten
side (Netzmittel), werden im Wasch
prozess in unterschiedlichem Maße
verbraucht.
Um das Nachlassen der Reinigungs
wirkung zu verhindern, werden die
Reinigerkomponenten nach dosiert.
Maßstab dabei ist häufig der Verbrauch
des Builders. Dies trägt jedoch demunterschiedlichen Verbrauch und Aus
trag von Builder und Netzmittel nicht
Rechnung und führt dazu, dass die
Qualität der Wasch- und Spülbäderdurch eine zu hohe Builderkonzentra
tion beeinträchtigt wird.
Um dem vorzubeugen, empfiehlt
sich eine kontinuierliche Kontrolle der
Konzentration freier Tenside - die
maßgeblich die Reinigungswirkungbestimmen - durch das Messen der
dynamischen Oberflächenspannung.
Die Industrie bietet dafür Messsysteme zur Off- und Online-Erfassung
der Tensidkonzentration, die einfach
handhabbar sind. Doris Schulz
Kleine und kompakl gebaute Querstrom.fillralionsanlogen ermöglichen die effiziente Abscheidung von
Fremdölen, disperg ierten Feinstporlikeln und Mikro-organ ismen aus wössr igen Lösungen {Bild ' Pali}
Die Umkehrosmose kommt be i der Frischwasseraufbe.
reitung zum Einsatz . Dos von diesen Anlogen erzeugteVE·Wasser wird zum Nochselzen der Reinigungsbödersowie als Spülwasser verwendet. {Bild ' Heuer}
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