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Schulabonnement, Kartenreservierung und Verkauf Karin Preuk Tel. 0345 5110-776 I Fax 0345 5110-781 [email protected] Oper Halle Universitätsstraße 24 06108 Halle (Saale) Theaterpädagogisches Begleitmaterial Für Pädagog*innen Oper Halle Bastien und Bastienne Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart Ab 13 Jahren

Bastien und Bastienne - Bühnen Halle

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Page 1: Bastien und Bastienne - Bühnen Halle

Schulabonnement, Kartenreservierung und Verkauf Karin Preuk Tel. 0345 5110-776 I Fax 0345 5110-781 [email protected]

Oper Halle Universitätsstraße 24

06108 Halle (Saale)

Theaterpädagogisches Begleitmaterial Für Pädagog*innen

Oper Halle

Bastien und Bastienne Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart

Ab 13 Jahren

Page 2: Bastien und Bastienne - Bühnen Halle

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Wegweiser für das Begleitmaterial

Stückinfo

Seite 5 Handlung Seite 6 Der junge Mozart Seite 7 Geschichte des Werkes Der Regisseur Tobias Kratzer

Interview Seite 8 5 Fragen an Kornelius Paede

Sekundär- Informationen

Seite 9 Das Singspiel Seite 10 Große Gefühle für kleine Leute

Vor - und Nachbereitung Seite 11 Rhythmuskreis Seite 12 Blitzlichter Skulpturenkreis Seite 13 Fragebogen zur Nachbereitung

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Theaterpädagogische Betreuung: Frauke Kuhfuß-Knauer Musiktheaterpädagogik Oper Halle E-Mail: [email protected] I Tel.: 0354 / 5110 531 Theaterpädagogisches Begleitmaterial: Inhalt: Frauke Kuhfuß-Knauer, Mitarbeit: Lea-Katharina Gramzow, Layout: Julia Andreyeva , Fotos: Falk Wenzel

Zur Inszenierung

Bastien und Bastienne

Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart Premiere in der Fassung für Jugendliche am 28.08.2019 Dauer ca. 1 Stunde, ohne Pause

Künstlerische Produktion: Musikalische Leitung: Peter Schedding/ Luigi di Bella Regie: Tobias Kratzer Ausstattung: Rainer Sellmaier Videoregie: Manuel Braun Beleuchtung: Peter Erlenkötter Dramaturgie: Kornelius Paede Regieassistenz: Lisett Ansorge

Rollen: Bastien: Robert Sellier Bastienne: Vanessa Waldhart Colas: Michael Zehe

Staatskapelle Halle

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Zum Werk

Weitere Infos zur Inszenierung hier.

Handlung

Die Schäferin Bastienne ist unglücklich, da sie ihr geliebter Bastien - welcher auf der Suche nach Abenteuer ist - verlassen hat. Der Dorfwahrsager Colas will mit seiner Zauberkunst helfen. Er rät ihr, ihre Gefühle nicht offen zu zeigen und flatterhaft zu erscheinen, um ihren Liebsten mit Eifersucht zu reizen. Bastiens Zeit des Herumtreibens ist nun vorüber und er ist fest entschlossen, Bastienne zur Frau zu nehmen. Auch er trifft auf Colas, der ihm allerdings berichtet, dass Bastienne einen anderen Verehrer hätte. Bastien ist entsetzt – er bittet Colas um einen Rat, woraufhin dieser einen vermeintlichen Zauberspruch über das Paar verliest. Kurz darauf laufen sich Bastien und Bastienne über den Weg. Bastienne folgt dem Rat des weisen Colas und gibt sich kühl und unnahbar. Bastien prahlt von seinen Liebschaften bis er keinen anderen Ausweg sieht, als Bastienne mit seinem Tode zu drohen, woraufhin sich die Angebetete noch weniger interessiert gibt. Das Drama spinnt sich weiter fort, bis sie im Streit plötzlich wieder zueinander finden und sich versöhnen. Sie bedanken sich bei Colas für seine „Zauberkünste“ und heiraten.

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Zum Werk

Der junge Mozart

Wolfgang Amadeus Mozart (getauft auf den Namen Johann Chrysostomus Theophilus) wurde die Liebe zur Musik in die Wiege gelegt. Sein Vater Leopold war in Salzburg Hofgeiger, Herausgeber einer berühmten Violinschule und Komponist. Seine Ehefrau Anna Maria gebar Wolfgang am 27. Januar 1756. Leopold Mozart unterrichtete den jungen Wolfgang gemeinsam mit seiner fünf Jahre älteren Schwester Maria Anna Walburga Ignatia (genannt „Nannerl“) schon sehr früh. Im Alter von drei Jahren begann Wolfgang bereits Klavier zu spielen, mit fünf komponierte er seine ersten Stücke und trat erstmals öffentlich als Pianist auf. Ab 1762 unternahm Leopold mit seinen beiden Kindern Konzertreisen durch viele Städte und Fürstenhöfe Europas. Wolfgang und Nannerl wurden als Wunderkinder gefeiert, sie spielten über viele Jahre als musikalische Attraktion vor Fürsten und Königen. Durch diese Reisen wurde die herausragende musikalische Begabung Wolfgangs in ganz Europa bekannt. „Mein, Junge, es ist keine Kunst zu spielen, wenn man die Tasten sehen kann. Wenn er wirklich ein großer Künstler ist, muss er sich ein Tuch auf die Tatstatur legen lassen und dann spielen. Wolferl blickte den Kaiser ernst an. Dann ließ er die Klaviatur verdecken und spielte zum Erstaunen aller ohne einen einzigen Fehler.“ (Ulrich Rühe) Und er traf natürlich auch auf andre Komponisten, deren Musik er begierig studierte. Aber durch die vielen anstrengenden Reisen mit der Kutsche, wurde er oft krank und seine Gesundheit dauerhaft geschwächt. 1767/ 1768 traf Leopold Mozart in Wien auf Dr. Franz Anton Mesmer, der einen Kompositionsauftrag für Bastien und Bastienne beim zwölfjährigen Wolfgang aufgab. Bis zu seinem frühen Tod 1791 wird Mozart noch viele weitere Opern, Sinfonien, Kammermusiken, Lieder und kirchliche Werke schreiben, viele davon gelten als die Meisterwerke ihrer Gattung.

Alle Kinderspiele mussten für ihn mit Musik begleitet sein, wenn sie interessant sein sollten. Wurde Spielzeug von einem Raum in den anderen

getragen, musste immer derjenige, der nichts zu spielen hatte, einen Marsch dazu singen oder auf der Violine spielen.

- Ulrich Rühe

Wolfgang ist begeistert. Dieses Schäferspiel ist einfacher Stoff, der ihm als Zwölfjährigem liegt. In Messmers Garten erklingen wenig später die

reizenden Arien und heiteren Duette. Bediente servieren dabei in dem bunt beleuchteten Park Limonade, Wein und Eis. Das Singspiel wird ein großer

Erfolg.“

- Ulrich Rühe

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Zur Inszenierung Zur Inszenierung

Geschichte des Werks

Mozarts Singspiel von 1768 basiert auf Jean-Jacques Rousseaus einaktigem Intermezzo Le devin du village von 1752, in welchem Rousseau für sein Konzept des Naturzustands des Menschen, der im

gesellschaftlichen Zusammenleben zu einem Modell des Gemeinwillens führe, plädiert. Mozarts Komposition lag eine sprachliche Parodie des Rousseau’schen Originals vom Schauspieler Friedrich Wilhelm Weiskern zugrunde. Der Natürlichkeitspathos (Schäferidyll, Einfachheit der Arien und Duette) des Rokokos ist eindeutig zu spüren, das Werk ist trotz dessen durchsetzt von schräger Komik, die sich auch in Mozarts schlichter Musik widerspiegelt.

Der Regisseur Tobias Kratzer Tobias Kratzer wurde 2018 von der Deutschen Bühne zum Regisseur des Jahres gewählt. Er ist einer der populärsten Musiktheaterregisseure unserer Zeit. Tobias Kratzer studierte zunächst Kunstgeschichte und Philosophie, bevor er zu Schauspiel- und Opernregie an die Bayerischen Theaterakademie August Everding wechselte. 2008 nahm er unter zwei Pseudonymen am renommierten internationalen Regie-Wettbewerb Ring Award Graz teil und gewann - unter beiden Identitäten - alle im Rahmen des Wettbewerbs vergebenen Sonderpreise, sowie den 1. Preis. Seither ist er unter eigenem Namen als freier Regisseur tätig Das vielbeachtete Regieteam Tobias Kratzer/ Rainer Sellmaier arbeitete in der Spielzeit 2018/19 auch an der Oper Frankfurt, debütierte an der Deutschen Oper Berlin und hat einen vielbeachteten Tannhäuser bei den Bayreuther Festspielen 2019 herausgebracht.

In Halle war in der Spielzeit 2018/2019 der Doppelabend Bastien und Bastienne/ Eine florentinische Tragödie (Zemlinsky) zu sehen, wovon Bastien und Bastienne in der Spielzeit 2019/2020 nun als Fassung für Jugendliche auf der Bühne im Opernhaus zu sehen sein wird.

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Interview

Mit dem Dramaturgen

Kornelius Paede

Kornelius Paede hat als Dramaturg Bastien und Bastienne während der Proben begleitet.

Kornelius, wie fandest Du eigentlich die Idee, Bastien und Bastienne an der Oper Halle aufzuführen? Das Stück ist ja zuerst gemeinsam mit der „Florentinischen Tragödie“ hier an der Oper aufgeführt worden, erst in dieser Spielzeit macht es sich allein auf den Weg. Ich finde das ist ein sehr ungewöhnliches und spannendes Projekt. Ich bin immer daran interessiert, unbekanntere Werke großer Komponisten auf der Bühne zu entdecken und mit Leben zu füllen. Das macht wahnsinnig viel Spaß. Der frühe Mozart hat uns in der Hinsicht noch viel zu erzählen.

Könntest Du uns die Inszenierung von Tobias Kratzer in zwei Sätzen beschreiben? In diesem Singspiel von Mozart wird die Liebesbeziehung eines jungen Schäferpaares empfindlich gestört – einerseits durch die Verlockungen der Stadt, andererseits mischt da der sinistre Dorfwahrsager Colas auch noch mit. Am Ende geht aber aller nach etlichen Widrigkeiten alles gut aus. So ist es hier eigentlich auch, nur dass die Geschichte von Tobias Kratzer sehr klug in die Gegenwart verlegt worden ist, in die Gegenwart der sozialen Medien. Bei uns findet die Suche nach der großen Liebe über das das Chatten im Internet statt, über Videokonferenz, Skype etc. Dort wird auch die Beziehung ausgetragen. Das sind bei uns die großen Themen.

Was ist Dir in der Umsetzung am wichtigsten? Mir ist es vor allem wichtig – und das ist hier gut gelungen – dass die Lebenswirklichkeit, die auf der Bühne dargestellt wird, die Social

Media Welt, die Gefahren und Verlockungen des Internets, tatsächlich authentisch ist. Zwar überspitzt, aber in der Form der Sprache, in der Form der Kommunikation, eine Wirklichkeitsnähe hat, die dem Ganzen eine Dringlichkeit verleiht. Und viel zu tun hat mit der Lebenswelt junger Menschen heute. Wie haben die jungen Sänger auf die Inszenierung reagiert? Sehr positiv! Vor allem erst einmal, weil Tobias Kratzer ein Meister seines Fachs ist, der mit bahnbrechender Geschwindigkeit und sehr großer Klugheit die Geschichte der Liebenden inszeniert hat. Aber auch, weil die Sängerin und die Sänger diese Lebenswirklichkeit sehr gut kennen. Wir haben im Team mit großer Lust und sehr viel Experimentierfreude daran gearbeitet, mit den Sänger*innen, dem Regisseur, aber auch dem Bühnenbildner und dem Videodesigner, der hier sehr wichtig ist. Wir haben auch bei den Proben heiß miteinander diskutiert über diese brennenden Themen. Und wie ist die Aufführung für junge Menschen geeignet? Das Thema von Liebe und Sexualität beschäftigte die Jugendlichen zur Zeit Mozarts ebenso wie heute. Die Frage, wie sie aber in den Zeiten von Dating Apps und Tinder damit umgehen sollen, in einer Gegenwart, in der quasi jeder ein Smartphone besitzt und es ganz neue Kommunikationswege gibt, das wird hier meisterhaft gezeigt. Und es werden auch die Fallstricke gezeigt, die ein zu naiver Umgang mit den Medien hervorrufen kann.

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Sekundärinformation

Das Singspiel

Ein Singspiel ist ein musikalisches Bühnenwerk, in welchem aus musikalischen Nummern wie Arien, Duetten und Ensembles durch Dialoge mit einander verbunden werden. Das Libretto ist auf Deutsch verfasst und nicht wie damals üblich, auf Italienisch. Das Singspiel entwickelte sich im 18. Jahrhundert und erfreute sich großer Beliebtheit. Es richtete sich in Inhalt wie Form gegen die die ernste Oper damaliger Zeit, die Opera seria. In der Opera seria spielen Götter oder Menschen adliger Herkunft die Hauptrolle. In affektgeladenen Da-Capo Arien hatten die damaligen Gesangs-Stars die Möglichkeit, all ihr musikalisches und technisches Können zu präsentieren. Das Singspiel handelt vor allem von Menschen aus ländlichen oder schlichten bürgerlichen Verhältnissen und zeichnet sich durch seinen heiteren Charakter aus. Die Musik spiegelt das Ideal der Einfachheit wieder. Die Arien sind liedhaft und ohne Koloraturen. Johann Adam Hiller gilt als der Begründer des deutschen Singspiels. Zur Meisterschaft geführt hat es dann später Wolfgang Amadeus Mozart mit „Die Entführung aus dem Serail“.

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Sekundärinformation Sekundärinformation Sekundärinformation Unterrichtsmaterial

Große Gefühle für kleine Leute

Zu Mozarts Bastien und Bastienne und Zemlinskys Florentinische Tragödie Auszug aus dem Artikel von Iris Dankemeyer Zeitung der Oper Halle in der Spielzeit 2018/19 Liebe ist ein Versprechen. Liebende bekommen alles, was sie wünschen. Im Gegenzug geben sie alles, was sie haben. So wird allgegenwärtig um Liebe geworben. „Wir lieben Fliegen“, bekennt die Fluggesellschaft und „Wir lieben Autos“ gesteht der Autohersteller. „Ich liebe es“ unterstellt eine Fastfoodkette und ein öffentliches Verkehrsunternehmen „liebt dich“. Niemand glaubt solchen Liebeslügen. Aber umgekehrt kann auch niemand mehr ganz an die wahre Liebe glauben, seit jedes intime Geständnis notwendig nach allgemeiner Werbefloskel klingen muss. Die Liebe hat ihr kulturelles Pathos verloren, die erotischen Verhältnisse sind heute unkompliziert geregelt, die emotionalen Beziehungen sind sachlich gestaltet. Doch das ändert nichts daran, dass noch immer gefühlt und gelitten wird. Wer das eigene Leben als dramatisch empfindet, schätzt vielleicht die Oper als Gattung der ganz großen Gefühle. Mit Peris Euridice und Monteverdis L’Orfeo begann einst die Operngeschichte, seitdem hat sie etliche tragische Paare in musikalische Schönheiten verwandelt – nicht obwohl, sondern gerade weil deren Liebe scheitert. In der leidenschaftlichen Oper geht es bei Liebesdingen stets um alles, ums Ganze und gerade darum auch um das Andere, um politische Ziele und gesellschaftliche Zwecke. (…) Was wissen diese Werke von der Liebe? Sowohl in Mozarts Singspiel als auch in Zemlinskys Oper sind die Liebenden keine heldenhaften Sagengestalten oder göttliche Wesen mehr, sondern einfache Schäfersleute bzw. ein Kaufmann und seine Hausfrau (…). „Wechsel im Lieben tilgt das Betrüben“ trällern Bastienne und Bastien im Duett. Davon können Paarungswillige in Zeiten von Dating-Apps noch heute ein Lied singen. Ihre Möglichkeiten erleichtern das Liebesleben und mindern die Einsamkeit, aber sie verschärfen auch die Qual der Wahl. Angesichts der großen Zahl potentieller Partnerinnen und Partner kann man sich für niemanden mehr so recht entscheiden. In der ersten deutschen Opernkomposition des 12-jährigen Mozart sind Bastien und Bastienne, wie ihre Namen schon sagen, noch naiv füreinander bestimmt. Die Unschuld vom Lande kann keine moderne Liebesgeschichte schreiben, sie fügt sich am Ende unisono dem Schicksal ihres Gefühls: „Ich schwör dem Wechsel ab und lieb dich bis ins Grab.“ Der Kuppler Colas, Urahn aller unseriösen Paarberater, stellt sich zum Ende hin immer deutlicher als typischer basso buffo heraus. Das Happy End der Hochzeitspläne verdankt sich scheinbar dem flotten Dreier des Paares mit höheren Mächten, die keine sind. Oder doch? Das Finale endet nicht mit einem Liebesduett, sondern mit einem Loblied auf die Wunderkünste des Colas. Vielleicht ist sein Werk ein fauler Zauber, der dennoch die Magie unbeschwerter Liebe beschwört. (…)

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Unterrichtsmaterial

Theaterpädagogische Anregungen Vor den nachfolgenden Übungen empfehlen sich einfache Warm-Ups oder Spiele aus dem Fundus des szenischen Spiels wie z.B. Das kotzende Känguru, SiSaSu, Zip-Boing, Katz-und-Maus

Fragen zur Diskussion

Wie kommuniziert ihr mit euren Freunden?

Wie würde heute ein Liebesbrief aussehen?

Wo sind für euch die Grenzen dessen, was man über das Internet versenden sollte?

Wie sicher fühlt ihr euch im Internet, wenn ihr mit Freunden chattet?

Was würde das bei euch auslösen, wenn ihr herausfändet, dass jemand alle eure Nachrichten lesen kann und alle versendeten Bilder sehen kann?

Denkt ihr, es gibt dazu Alternativen?

Rhythmuskreis Die Teilnehmer*innen stehen im Kreis. Der/die Spielleiter*in gibt einen 4/4-Rhythmus als einfachen Grundschritt vor: 1 2 Schritt nach rechts, linken Fuß anstellen. 3 4 Schritt nach links, rechten Fuß anstellen. Wenn der Grundschritt sicher ist, kann dazu laut Text gesprochen werden. Beispiel:

Metrum (4/4): 1 2 3 4 Satz: Bas-ti- en-ne Metrum (4/4): 1 2 3 4 Satz: Der Schä-fer Bas-tien Metrum (4/4): 1 2 3 4 Satz: Co-las, der Zau-be-rer

Ist der Grundschritt in Verbindung mit dem Text sicher, kann die Gruppe auf den jeweils unterstrichenen Silben klatschen. Experimentieren Sie mit der Lautstärke des Sprechens -bis der Text beispielsweise ganz wegfällt und nur Grundschritt und Klatschen zu hören sind. Wenn die Schüler*innen durcheinanderkommen, sollten sie gemeinsam auf den Grundschritt zurückgehen und nacheinander Sätze und Klatschen wieder dazu nehmen. Geübte Gruppen können am Ende die drei unterschiedlichen Rhythmen gleichzeitig machen, dazu müssen sie in drei Gruppen eingeteilt werden. Alle beginnen im Grundschritt, dann steigt die erste Gruppe ein, wenn sie sicher ist die zweite usw.

Wichtig: Die Spielleiter*in sollte den Rhythmuskreis vorher selbst gut üben, um ihn souverän anzuleiten. Die Koordination von Füßen im Grundrhythmus, der Sprache und dem Klatschen ist nicht einfach und erfordert Konzentration von allen.

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Unterrichtsmaterial

Blitzlichter / Standbilder Diese Übung kann man mit allen Klassen ausprobieren! Die Gruppe wird in Dreiergruppen eingeteilt. Das Standbild als Prinzip wird erklärt mit drei Schüler*innen. Nun wird gemeinsam ein kurzer Musikausschnitt aus der Oper (z. B. Arie des Colas) von ca. 40 Sekunden angehört. Die Gruppen sollen nun aufgefordert werden, Standbilder zur gehörten Musik zu bauen (ca. 3 Minuten Zeit geben). Die Hälfte der Gruppe führt den anderen ihre Standbilder zum Musikbeispiel vor. Dann wird gewechselt. Zum Abschluss gibt es Applaus. Folgende Fragen können dazu den Zuschauenden Schülern gestellt werden: Was seht ihr? Wie unterscheiden sich die Standbilder? Wie passt das zur Musik? Welche Emotionen seht ihr? Wenn Zeit ist, kann die Klasse bei einem zweiten Durchgang Standbilder zu einem anderen (unterschiedlichen) Musikbeispiel bauen. Die Dreiergruppen bleiben dafür erhalten.

Wichtig: Beim Besprechen der Standbilder ist zu beachten, dass es keine richtige oder falsche Einschätzung gibt. Fantasie und gute Beobachtung sind gefragt! Geübte Gruppen könnten die Musikbeispiele selbst auswählen.

Skulpturenpark Es wird sich in Vierergruppen zusammengefunden. Die Rollen Bastien, Bastienne und Colas werden zugeordnet, die vierte Person wird die Aufgabe des Bildhauers übernehmen. Nun werden sich einzeln oder gemeinsam Lebensmottos für die Rollen überlegt. Der Bildhauer „baut“ nun mit seiner Dreiergruppe Skulpturen (vorher klären, wo man die anderen anfassen darf und wo nicht!), die zusammen ein Bild ergeben sollen. In welcher Beziehung stehen die Skulpturen zueinander? Die Spielleiter*in eröffnet die interaktive Ausstellung (für die sich noch ein passender Titel überlegt werden kann) und lädt die Bildhauer*innen und die Lehrer*innen ein, sie zu besuchen. Die Besucher*innen können nun die Standbilder betrachten und um sie herum gehen. Durch Antippen geben die einzelnen Skulpturen ihr jeweiliges Lebensmotto preis. Im Anschluss wird gewechselt.

Tipp: Diese Übung eignet sich besonders für den Abschluss einer Erarbeitungsphase. Sie

macht allen Beteiligten Spaß und ist nach den Standbildern gut umzusetzen.

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Unterrichtsmaterial Unterrichtsmaterial

Fragebogen zur Nachbereitung Aufführung Bastien und Bastienne an der Oper Halle am ______________________ Fragen beantwortet von (Name, Klasse, Schule): ______________________________

Wie war deine Erwartung? Wie hattest du dich auf den Vorstellungsbesuch vorbereitet? Wie war dein erster Eindruck? In welcher Zeit ist die Inszenierung angesiedelt? In welchem gesellschaftlichen Umfeld? Wie könnte man die Bühne / die Kostüme beschreiben? Welche Technik wird auf der Bühne eingesetzt? Wie haben die Sänger*innen das Stück auf der Bühne gespielt? Welche Rolle spielt das Internet in der Aufführung? Wie wurde das Thema Sexualität in sozialen Medien umgesetzt? Wie war die Musik? Was war ansonsten ungewöhnlich / außergewöhnlich an der Aufführung?

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Sekundärinformation

Quellen und weiterführende Literatur

Dtv-Atlas Musik. Deutscher Taschenbuchverlag, München 2012

Kaspar, Peter Paul: Die wichtigsten Musiker im Portrait. Marix Verlag GmbH, Wiesbaden 2006

Programmfalter der Oper Halle zu Bastien und Bastienne / Eine florentinische Tragödie. Beitrag

von Kornelius Paede. Herausgeber: Theater, Oper und Orchester GmbH Halle. Redaktion:

Dramaturgie Oper Halle, Presse- und Offentlichkeitsarbeit Bühnen Halle

Seeger, Horst: Musiklexikon. VEB Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1966

Spielzeitheft der Oper Halle, Spielzeit 18/19. Herausgeber: Theater, Oper und Orchester GmbH

Halle. Redaktion: Dramaturgie Oper Halle, Presse- und Offentlichkeitsarbeit Bühnen Halle

Opernzeitung 1. Hälfte Spielzeit 2018/19. Herausgeber: Dramaturgie der Oper Halle

Rühe, Ulrich: „…ganz verrückt nach Musik“. Die Jugend großer Komponisten. München 1995