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BATESON / FEYERABEND ÖKOLOGIE DES GEISTES, WIDER DEM METHODENZWANG Wissenserwerb durch Experimente tu dortmund Niels Lategahn, Helge Lente 08.12.2009

BATESON / FEYERABEND · Bateson - Wissenserwerb Wissensgrundlagen Erfahrungen Kultur •Zweckgerichtetes Denken zur Kontrolle der Umwelt •„Das Geschöpf das gegen seine Umwelt

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BATESON / FEYERABENDÖKOLOGIE DES GEISTES, WIDER DEM METHODENZWANG

Wissenserwerb durch Experimente – tu dortmund

Niels Lategahn, Helge Lente08.12.2009

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Übersicht

Biographie Bateson

Ökologie des Geistes

Wissenserwerb nach Bateson

Biographie Feyerabend

Wider dem Methodenzwang

Wissenserwerb nach Feyerabend

Konsens

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Ökologie des Geistes, Wider dem Methodenzwang

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Bateson - Biographie

Eckdaten

9. Mai 1904 in Grantchester

4. Juli 1980 in San Francisco

Studium

1922-1925 Studium der Zoologie

1925 Beginn des Studiums der Ethnologie

1927-1929 Beobachtung von Stämmen in Neu Guinea

1930 Abschluss des Ethnologiestudiums

Veröffentlichungen

1936 veröffentlicht „Naven“

1951 veröffentlicht „Kommunikation“

1956 double-bind theorie

1972 veröffentlicht „Ökologie des Geistes“

1979 veröffentlicht „Geist und Natur“

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Ökologie des Geistes, Wider dem Methodenzwang

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Bateson - Biographie

Weitere Arbeiten

1942 psychologische Kriegsführung für die USA

1948 Beginn therapeutischer Arbeiten University of California

1951 Gastprofessur an der Stanford University

1952-1969 Untersuchung von Meerestieren

Forschungsleiter des Oceanic Institute auf Hawaii

1971 Studienreise durch Asien

1972 Teilzeitdozent in Santa Cruz

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Bateson - Wissenserwerb

Wissensgrundlagen

Erfahrungen

• Grundlagen beruhen auf Erfahrungen

• Wissen baut aufeinander auf

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Wissensgrundlagen

Erfahrungen

Kultur

• Kultur hat Einfluss auf die Wissensgrundlagen

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Bateson - Wissenserwerb

Wissensgrundlagen

Erfahrungen

Kultur

• „Beobachtungen können nicht geleugnet werden.“

• Aufgrund der Wissensgrundlagen kann man auf mehr schließen als auf die

Beobachtung selbst

• „Unterschied der einen Unterschied macht“ – mehr Informationsgehalt

Beobachtung

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Bateson - Wissenserwerb

Wissensgrundlagen

Erfahrungen

Kultur

• Zweckgerichtetes Denken zur Kontrolle der Umwelt

•„Das Geschöpf das gegen seine Umwelt siegt zerstört sich selbst“

• Ein Teil des Systems kann nicht das Ganze kontrollieren

Beobachtung

locke

res

Denke

n

Beobachtung

Zw

eck

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denke

n

Neue Ideen & Theorien

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Wissensgrundlagen

Erfahrungen

Kultur

• Lockeres Denken :

• Intuition

• Verschiedene Sichtweisen benutzen

• Ordnung aufbrechen (nicht nur Logik)

Beobachtung

locke

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Denke

n

Zw

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denke

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Neue Ideen & Theorien

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Bateson - Wissenserwerb

Wissensgrundlagen

Erfahrungen

Kultur

Beobachtung

locke

res

Denke

nUntermauerung

• Theorien können sich im Laufe der Untersuchung ändern

• Untermauerung durch formales „strenges Denken“

• Strenges und lockeres Denken ist für den Fortschritt erforderlich

Beobachtung

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denke

n

Neue Ideen & Theorien

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Bateson - Wissenserwerb

Wissensgrundlagen

Erfahrungen

Kultur

Beobachtung

locke

res

Denke

nUntermauerung

• Überlebende Theorien werden zu Wissensgrundlage

• Die Häufigkeit der Bestätigung ist kein Beweis

Beobachtung

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denke

n

Neue Ideen & Theorien

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Bateson - Lerntypen

Protolernen

Einfaches Lernen

Deuterolernen

Lernen zu Lernen

Lernen in Kulturen unterschiedlich motiviert

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Feyerabend - Biographie

Eckdaten

13. Januar 1924 in Wien

11. Februar 1994 in Genolier (Schweiz)

Anschluss

1940 Pionierkorpsoldat im Rahmen des Reichsdienstes

1942 Besuch der Offiziersschule

1944 Armeekariere bis zum Lieutnant

Studium

1947 Studium der Geschichte und Soziologie an der Uni Wien

Im gleichen Jahr Wechsel zur Physik

1948 Erste Teilnahme am „Forum Alpbach“

1949 Kontakt zur akademischen Philosophie im „Kraft-Kreis“

1952 Studium bei Popper an der London School of Economics and Political Science

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Feyerabend - Biographie

Akademischer Werdegang

1955 Erste akademische Stelle an der University of Bristol

1958 Wechsel an die University of California in Berkeley

Kontakt zur amerikanischen Philosophieszene Minnesota Center for the Philosophy

of Science

Veröffentlichungen

erste ausführliche, wissenschaftstheoretische Schrift Problems of Empiricism.

Aufsatz mit dem Titel Against Method

Reaktion auf Kritik an Against Method, Erkenntnis für freie Menschen

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Der junge Feyerabend

logischer Empirismus / Wiener Kreis

Beeinflusst durch Wittgenstein , Popper u.a.

Popper selbst nahm nicht teil sondern entwickelte seinen Ansatz zum

kritischen Realismus.

Kraftkreis (35:48)

Viele Mitglieder verließen Wiener Kreis vor dem „Anschluss“

Viktor Kraft umgab sich fortan mit Studenten der Philosophie

Feyerabend übernimmt zentrale Überzeugungen des logischen Empirismus

„Wissen ist empirisch, nicht-empirische Überlegungen sind entweder Logik oder

Unsinn.“

Kritischer Realismus / Forum Alpbach

Kontakt zu Popper und seinem Falsifikationismus

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Prämisse

Der junge Feyerabend

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Ökologie des Geistes, Wider dem Methodenzwang

Axiomatische Systeme

Beobachtung /Protokollsatz

Aussagen d. Wissenschaft

PropositionProposition

Proposition

Logischer Empirismusverifikation

logis

che

Reduktion

Allgemeine Sätze

besondere Sätze

Konklusion

Prognose

Allgemeine Sätze

Theorien, Gesetze, Hypothesen

Besondere Sätze

Randbedingungen

Falsifikationismus

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Wissenschaftlicher Anarchismus

Anything goes

Wer sich dem reichen, von der Geschichte gelieferten Material zuwendet und es

nicht darauf abgesehen hat, es zu verdünnen, um seine niederen Instinkte zu

befriedigen, nämlich die Sucht nach geistiger Sicherheit in Form von Klarheit,

Präzision, "Objektivität", "Wahrheit", der wird einsehen, dass es nur einen Grundsatz

gibt, der sich unter allen Umständen und in allen Stadien der menschlichen

Entwicklung vertreten lässt. Es ist der Grundsatz: Anything goes.

(Aus: Wider den Methodenzwang).

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Voraussetzungen in der Welt

Wissenschaftlicher Anarchismus

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Methode Theorie

Beobachtung

theorieabhängig

methodenabhängig

HypotesenFalsifizierbar nur

anhand Beobachtung

Erkenntnisgewinn als induktiver Aufbau von altem in neues Wissen ist unvernünftig.

permanente Neuschöpfung von Theorien

Es können Hypothesen verwendet werden, die gut bestätigten Theorien widersprechenN

icht

fals

ifiz

ierb

ar!

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Konsens

Bateson fügt an induktiven Wissenserwerb lockeres Denken an

Vage Vermutungen aus Wilden Theorien und mehreren Sichtweisen

Kritik am zweckgerichteten Denken der Wissenschaft

Einfluss der Kultur in den Wissenserwerb

Feyerabend geht einen Stück weiter

Wissen wird insgesamt aus allen erdenklichen Richtungen mit einer

beliebigen Methode entwickelt

Falsche Theorien sind hierbei nicht auszumachen

Kritik an der allgemeinen Methodik der Wissenschaften

Wissenschaft sollte nicht durch Zwänge eingeschränkt werden

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Quellenangaben

Gregory Bateson „Ökologie des Geistes“, Frankfurt 1983, Suhrkamp 6.

Auflage

Paul Karl Feyerabend „Wider dem Methodenzwang“, Frankfurt 1970,

Suhrkamp 1.Auflage

Paul Karl Feyerabend „Erkenntnis für freie Menschen“, Frankfurt 1979,

Suhrkamp 2.Auflage

Wolfram Lutterer „Gregory Bateson – Einführung in sein Denken“,

Heidelberg 2009, Carl-Auer 2. Auflage

John Preston „Paul Feyerabend - Stanford Encyclopedia of Philosophy“

Stanford 2009, http://plato.stanford.edu/entries/feyerabend

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Schlusswort

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

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