26
BAUEN UND ERHALTEN DOKUMENTATION DES DEZERNATES BAUEN UND LIEGENSCHAFTEN IM LANDESKIRCHENAMT

BAUEN UND ERHALTEN - ekir.de · schiedenen Formen der beiden Kir chen respektiert und sie dennoch ohne k on-kurrierende Formensprache verbindet. Städtebaulich fügt sich der Neubau

Embed Size (px)

Citation preview

BAUEN UND ERHALTENDOKUMENTATION DES DEZERNATES BAUEN UND LIEGENSCHAFTEN IM LANDESKIRCHENAMT

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 1

VORWORT

Zum zweiten Mal geben wir mit dieserDokumentation einen Ü berblick überdie vielf ältige und beeindruck endeBautätigkeit innerhalb der E vangeli-schen Kirche im Rheinland.

Seit Erscheinen der ersten A usgabe imJahr 2007 wur de an z ahlreichen Or tenqualitätvoll neu- oder umgebaut,saniert oder umgenutzt.Sicherlich ist die Notwendigkeit zu spa-ren, nich t spurlos an den rheinischenKirchengemeinden v orüber gegangen.Vielerorts wur den und wer den nachgründlicher Analyse des Gebäudebe-standes Gebäude, manchmal auch Kir-chengebäude, aufgegeben. Diese Redu-zierung ist aber of tmals auch eineChance für einen Neubeginn! Dur chwegfallende Gebäude muss beispiels-weise an ander er Stelle ein Gemeinde-haus er weitert oder eine Kir che dur chdie Aufnahme zusätzlicher Nutzungenneu qualifiziert werden. Auch die Umgestaltung v on Kir chen-räumen bleibt ein Thema in vielenGemeinden, denn die Kir chen und ihr ekünstlerische A usstattung wer den alsBestandteil der Verkündigung wahrge-nommen und wertgeschätzt.

Die Bauber atung des Landeskir chen-amtes un terstützt die z ahlreichenEhrenamtlichen, die sich mit gr oßemEngagement vor Ort um „ihre“ Gebäu-de k ümmern. Dabei r eicht das Spek-trum der Ber atung v on der Definitionder Aufgabenstellung über die Z usam-menstellung des Pr ojektteams bis zurvertraglichen Abwicklung. Immer häu-figer stehen auch die Vorbereitung undteilweise auch die Or ganisation v onWettbewerbsverfahren an, denn diese

haben sich als sinn volles Instrumen terwiesen, gute und wir tschaftlicheLösungsvorschläge zu finden. Durch dieGegenüberstellung v erschiedener En t-wurfsalternativen im Wettbewerbsver-fahren sind gleichz eitig Qualitä tsstei-gerungen und K ostensenkungen zuerwarten, so dass die zunächst zusätz-lich erscheinenden K osten hier für gutinvestiert sind. Wettbewerbe sind aucheine gute Möglichk eit, den En tschei-dungsweg einer Gemeinde transparentzu machen, denn kir chliches Bauenwird als öf fentliches Bauen w ahrge-nommen.Viele der in dieser Br oschüre gezeigtenBeispiele sind über ein solches Wettbe-werbsverfahren entstanden und sollenKirchengemeinden als Bauherr enermuntern, bei eigenen Pr ojekten die-sen Weg ebenfalls zu gehen.

Gerade wenn Kirchen aufgegeben wer-den müssen, sollten die v erbleibendenGebäude eine klare, erkennbar evange-lische Gestalt haben: Kir chengebäudemüssen einladend und gastfr eundlichsein, sie sollten „Gottes gr oßzügigeMenschenfreundlichkeit“ abbilden,also bei aller Sparsamk eit nich t klein-lich oder ärmlich wirk en. Sie sindRäume mit einer eigenen Botschaf tund Ausstrahlung und unterstützen dieAktivitäten der Gemeinde. Es wir d dar auf ank ommen, die unsanvertrauten steinernen Zeugnisse desGlaubens nicht zuerst als Last, sondernals „Schatz“ anzusehen, den wir kreativnutzen k önnen, um missionarischVolkskirche zu sein!

Allen, die dur ch ihr Mitwirk en an denBauaufgaben unser er Landeskir chezum Gelingen dieser Dok umentationbeigetragen haben, sei an dieser Stelleherzlich gedankt!

Gudrun GotthardtLeiterin des Dezernates Bauen und Liegenschaften

Düsseldorf, im Oktober 2011

2

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 2

3

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

Lutherkirche in Düsseldorf 4Gemeindehaus und Kindergarten der Kirchengemeinde in Dinslaken 5Kirche in Baumholder 6Apostelkirche in Essen-Frohnhausen 7Lutherhaus in Essen 8Gemeindezentrum der Oster-Kirchengemeinde in Düsseldorf 8Matthäikirche in Düsseldorf 9Jesus Christus Kirche in Duisburg-Buchholz 10Haus der Evangelischen Kirche in Essen 11Kirche in Neuweiler 12Ernst-Flatow-Haus in Köln-Ehrenfeld 13Hauptkirche in Mönchengladbach-Rheydt 14Friedhofskirche in Wuppertal 14Gemeindezentrum in Leverkusen-Bergisch-Neukirchen 15Kirche in Essen-Kray 15Trauerhalle in Wuppertal Ronsdorf 16Hoffnungskirche in Leverkusen Rheindorf 17Gemeindezentrum in Düsseldorf Gerresheim 18Johanneskirche in Düsseldorf 19Paul-Gerhard-Haus in Düsseldorf-Heerdt 19Kirchenzentrum in Walsum-Vierlinden 20Kirche in Ober Kostenz 21Gemeindezentrum mit Kita in Meerbusch-Büderich 21

LANDESKIRCHLICHE LIEGENSCHAFTEN

Schulkapelle des Bodelschwingh-Gymnasiums in Windeck-Herchen 22Cafeteria für das Theodor-Fliedner Gymnasium in Düsseldorf 23Campus-Kapelle der ESG Duisburg-Essen 24Andachtsraum der ESG Aachen 24Viktoriaschule in Aachen 25Evangelisches Studierendenwohnheim Saarbrücken 26

PROJEKT DER DIAKONIE

Campus der Diakonie in Düsseldorf 26

INHALT

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 3

4

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

SANIERUNG UND UMGESTALTUNG DER LUTHERKIRCHE IN DÜSSELDORF

Aufgabe:1927 w ar der Gottesdienstr aum alsmultifunktionaler Gemeindesaal ge-baut worden. Für seine gottesdienstli-che Nutzung wandelte sich die Bühnezum Altarr aum. Die so en tstandeneDistanz sollte mit der dringend er for-derlichen Gesam tsanierung des Z en-trums auf gehoben wer den und derGottesdienstraum sollte ein neues ,einladendes Erscheinungsbild mitpassenden Prinzipalstücken erhalten.

Konzeption:Ziel der Gesam tsanierung des denk-malgeschützten K omplexes mit Kir-chenraum, gr oßem F oyer, einem Saalsowie mehr eren Gruppenräumen aufzwei E tagen w ar eine grundlegendefunktionale Modernisierung , wobeidas Erscheinungsbild wieder seinenUrsprüngen angeglichen wer denkonnte. Der sensible Umgang mit dervorhandenen Bausubstanz ha t zueinem überz eugenden Char akter alszeitgemäßes Gemeindehaus geführt.Für die Gestaltung des Altarr aumeswurde zusä tzlich ein Wettbewerbdurchgeführt.Im Sieger entwurf dominier en dr eiMaterialien: weißer und hellgr auerSichtbeton sowie gek älkte Eiche.Nach der Aufhebung der Stufen rücktder Altar nun näher zur Gemeinde.Indirektes Licht an den Seiten und diestrahlend weiße F arbe er weitern denRaum.Auf das Notwendigste r eduziert wur-den Altar , K anzel und Taufstein ineinem weißen, f einporigen Betongegossen. Der Altar im Z entrumbesteht aus z ehn Eichenpla tten undzehn Betonsteinen, ausgerich tet aneinem kr euzförmigen Stahl, der alleSchichten dur chdringt. Den Schluss-stein auf der obersten Pla tte bildetdie Bibelauflage. Beim Abtr agen wer-den Schich t um Schich t Holzpla ttenund Betonsteine auf gehoben und ander R ückwand nebeneinander auf ge-stellt, wo sie einen adäqua ten Büh-nenraum bilden. Die gelungeneGesamtkonzeption erhielt 2011 den„red dot design award“.

Bauherrin: Ev. Lutherkirchengemeinde, DüsseldorfArchitekt Sanierung: Andreas Brechtel, KölnInnenarchitektur Altarraum: Lepel & Lepel Architektur Innenarchitektur, KölnLK Bauberatung: Gudrun GotthardtBauzeit: 2009/10 Fotos: Jens Kirchner

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 4

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

5

UMBAU UND ERWEITERUNG DES GEMEINDEHAUSES UND DES KINDERGARTENS DERKIRCHENGEMEINDE DINSLAKEN

Aufgabe:Die Gemeinde musste die innerstädti-sche Christuskir che auf geben undbeschloss, ihre Arbeit im Gemeindehausan der Duisbur ger Straße zu k onzentrie-ren. Das zu Beginn des letzten Jahrhun-derts erbaute v erschiedentlich er weiter-te, an- und umgebaute Gebäude desGemeindezentrums sollte saniert, erwei-tert und umstrukturier t wer den, um esfür die neuen Anf orderungen nutzbarund zuk unftsfähig zu machen. Die En t-wurfslösung wurde durch einen Wettbe-werb gefunden.

Konzeption:Nachdem Teile der nach träglichenAnbauten abgerissen w aren, konnte dieursprüngliche Gestalt des Gebäudes wie-der her vortreten und mit dem Neubauein erweitertes Ganzes bilden. Zur Straßehin dominier t der denkmalger echtsanierte r epräsentative Altbau, flankier tvon einem ger adlinigen Anbau aus den50er Jahren des letzten Jh. Die Gartensei-te prägt der Neubau, der die v erbliebeneL-Form des Grundrisses wieder zumRechteck schließt. Die gleich hohe Traufli-nie des bestehenden Sa tteldachesweicht einer k ubischen Staf felung, wel-che das neue angehobene Or gelhausstraßenseitig her vorhebt und das Spielder Volumen des Haupthauses auf greift.Alle Umbau- und Neubaumaßnahmensind in Höhe, Form, Farbe und Material sokonzipiert, dass sie sich zu einem Ganzenmit un terschiedlichen Hochpunktenfügen und die Dominanz des Haupthau-ses erhalten.Der Kinder garten ha t seine R äume imzum Garten hin gelegenen neuen Sockel-geschoss in Holzv erkleidung. Die Grup-penräume orien tieren zum Gar ten, dieFunktionsräume liegen in der K ernzone,und zur Straße hin sind Turnhalle, Schlaf -raum und Zimmer für die L eitung unter-gebracht. Das über dem Sock elgeschossleicht zurücktretende Erdgeschoss ist alsBeletage den Gemeinder äumen v orbe-halten. In fle xibel zu nutz enden R aum-größen können sich bis zu 300 P ersonenversammeln. Im seitlich eingefügtenOrgelhaus f and das Instrumen t aus derabgerissenen Christuskirche einen neuenStandort. Im Ober geschoss wur den dieVerwaltungsräume untergebracht.

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde DinslakenArchitektin: Jutta Heinze, DuisburgLK Bauberatung: Gudrun GotthardtBauzeit: 2008 –10 Fotos: Thomas Riehle/ArturImages

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 5

NEUGESTALTUNG DER KIRCHE BAUMHOLDER

Aufgabe:Um den Gebäudebestand der Gemeindeverringern zu können, wünschte sich dieKirchengemeinde die Möglichk eit, denKirchraum auch für die Gemeindearbeitzu nutz en. Der Kir chraum sollte einehohe Flexibilität erhalten und z eitgemä-ßen Anf orderungen ger echt wer den.Dies sollte dur ch eine Verkleinerung desGottesdienstraumes, eine klar ere Struk-tur und die In tegration v on Gemeinde-räumen err eicht wer den. Um für dieanspruchsvolle A ufgabe eine möglichstoptimale L ösung zu finden, wur de einbeschränkter Ar chitektenwettbewerbdurchgeführt.

Konzeption:Um das R aumprogramm r ealisieren zukönnen, wur de die v orhandene Empor ezu einem hölz ernen „Tisch“ umgebaut .Dabei entstanden ein v erkürzter Haupt-kirchenraum, ein zweiter, quer zur Läng-sachse der Kirche orientierter Gemeinde-raum sowie ein dritter Gemeinder aumunter dem „Tisch“. Jeweils eigene Zugän-ge gew ährleisten eine v oneinanderunabhängige Nutzung der R äume. DieRaumtrennungen wurden mit Ganzglas-konstruktionen hergestellt, die im Ober-geschoss f estverglast und im Er dge-schoss als Glasfaltkonstruktionen ausge-bildet wurden. Da die dr ei Räume belie-big schaltbar sind, können z.B. an hohenFeiertagen alle dr ei Räume miteinanderverbunden werden. Der „Tisch“ beinhal-tet neben dem dritten Gemeinder aumeinen Windfang als Z ugang zu den bei-den neu gewonnenen Gemeinder äu-men, zwei Abstellr äume als Stuhllagersowie die neue Treppe zu Empor e undOrgel. Grundsätzlich wur de eine R eduzierungund gleichz eitig das A ufgreifen derbestehenden, pr ägenden Ma terialienangestrebt. Die Vertäfelung des „Tisches“mit Eichenholz wur de dabei aus derbestehenden K onstruktion der v orhan-denen Stumm-Orgel abgeleitet. Im Zugeder Maßnahme k onnte auch der Altar-raum neu gestaltet werden. Im Kontrastzum Sandsteinboden wur de der Altarebenfalls aus Eichenholz geschaffen. Auseinem Stahlblech k onstruiert undanthrazitfarben beschichtet präsentierensich der Ambo und das Taufbecken.

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde BaumholderArchitekt: Heinrich Lessing, MainzLK Bauberatung: Gernot BräkerBauzeit: 2011

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

6

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 6

NEUBAU DES FORUMS DER APOSTELKIRCHE IN ESSEN-FROHNHAUSEN

Aufgabe:Ein R aum der Begegnung und des A us-tausches sollte zwischen zwei Bestands-bauten geschaf fen wer den. Da w ar aufder einen Seite der neoklassizistische Bauder Apostelkirche von 1912-13 und auf deranderen Seite seit 1949 die Apostel-Not-kirche v on Otto Bar tning, wie sie alsSerienbauwerk nach dem Krieg en tstan-den war. Die Gemeinde lobte einen Archi-tekturwettbewerb aus , der ein v erbin-dendes Elemen t finden sollte, welchesgleichzeitig die Eingangssituation zur Kir-che neu or ganisieren und als Schauf ens -ter der Gemeinde zum Stadtteil hin wir-ken sollte.

Konzeption:Die Lösung war ein gläsernes Forum, dassich gestalterisch zurücknimm t, die v er-schiedenen F ormen der beiden Kir chenrespektiert und sie dennoch ohne k on-kurrierende F ormensprache v erbindet.Städtebaulich fügt sich der Neubau pr ä-sent, aber unaufdringlich in die Straßen-flucht ein. Die Z ugänge zu den Kir chenwerden dank der klar en Orien tierungsofort er fasst. Die F orumsfläche bietetvor und nach Veranstaltungen genügendRaum für Begegnungen. Der angeglie-derte Cafébereich öffnet sich zur Str aßehin. Gemeindliche Aktivitä ten wer dendurch die Glasf assaden und auch dur chden Einsa tz gezielter Beleuch tung imöffentlichen Raum sichtbar und laden sozum näher treten ein.Die Nebenr äume wie Sakristei, WC undGarderobe wur den an den R and desForums gerückt. Der so entstandene Frei-raum im hin teren F orumsbereich k annals überdachte Terrasse genutzt werden.Gleiche Bodenmaterialien stellen die Ver-bindung her zwischen F orum und Vor-platz: A ußen- und Innenr aum wer denzusammen gefasst und versinnbildlichenden L eitgedanken v on der of fenen Kir-chengemeinde.

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde Essen-Frohnhausen

Architekten: Axel und Ulrike Schulschenk, Essen

LK Bauberatung: Oliver ConzelmannBauzeit: 2009Fotos: Jörg Hempel

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

7

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 7

8

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

NEUBAU DES GEMEINDEZENTRUMS DER OSTER-KIRCHENGEMEINDE IN DÜSSELDORF

NEUE FENSTER FÜR DAS LUTHERHAUS IN ESSEN

Aufgabe:Das ehemalige Gemeindez entrum ausden 1970er Jahr en w ar zu gr oß, sanie-rungsbedürftig und im Un terhalt zuteuer gewor den. F ür die neue L ösungsollten die iden titätsstiftende Kir cheerhalten, Gemeindez entrum und Kin-dergarten jedoch abgerissen und neugeschaffen werden.

Aufgabe:Die v orhandenen klein teiligen Spr os-senfenster des Lutherhauses in E ssenwaren sanierungsbedür ftig. EineRestaurierung der F enster w ar nich tmöglich. Das Pr esbyterium beschloss ,die alten F enster dur ch neue, k ünstle-risch gestaltete F enster zu ersetz en.Wichtig w ar der Gemeinde ein deutli-cher Bezug der Darstellungen zumAlten und Neuen Testament

Konzeption:Das von der Gemeinde erarbeitete Kon-zept sieh t vor, auf der link en Seite desKirchsaals Sz enen aus dem NeuenTestament darzustellen und auf derrechten Seite Themen aus dem AltenTestament zu verbildlichen.Tobias K ammerer setzte die v on derGemeinde v orgegebenen Inhalte miteinem einheitlichen Kolorit von Rot undBlau um. Die figürlichen Darstellungender Bibelszenen wirken, als ob die F en-ster mit Aquarell bemalt wären.

Bauherrin: Ev. Oster-Kirchengemeinde Düsseldorf Architekten: Schuster Architekten, DüsseldorfBauzeit: 2009-10Fotos: Jens Kirchner, Düsseldorf

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde Bedingrade-SchönebeckKünstler: Tobias Kammerer, RottweilLK Bauberatung: Oliver ConzelmannRealisierungszeit: 2011Fotos: Holger Machowiak, Roland Franz

Konzeption:Es en tstand ein einf acher, zweige-schossiger Riegel, welcher Kinder gar-ten und Gemeinder äume aufnimm t.Umschlossen wird dieser Körper konse-quent von einer fein strukturierten Fas-sade aus sibirischer L erche. Die un ter-schiedlichen Maßstäbe der Öf fnungenreagieren in besonder er Weise auf dieNutzer, so haben Kinder wie auchErwachsene vielf ältige A ussichten indas direkte Umfeld. Blickkontakte zwi-schen den Gemeindemitgliedern er ge-ben sich beiläufig , es en tsteht einesehr of fene, k ommunikative A tmo-sphäre, die das Gemeindeleben stärkt . Beide den Ort nun bestimmenden Bau-körper mit ihr en un terschiedlichenIdentitäten werden über einen gläser-nen „Adapter“, der den neuen z entra-len Hauptzugang zur Gemeinde defi-niert, zusammengeführ t. Das pr ägen-de Gesam tgefüge mit z eitgemäßemErscheinungsbild erhielt den BDA-Preis„Auszeichnung guter Bauten 2010“.

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 8

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

9

RENOVIERUNG, LICHT- UND GLASGESTALTUNG DER MATTHÄIKIRCHE IN DÜSSELDORF

Aufgabe:Der a vantgardistische Bau aus dunk elgebranntem Back stein aus den 1930erJahren gilt als erster Stahlskelettbau imKirchenbau des Rheinlandes. Die Ver-glasung bestand v or der Kriegsz erstö-rung aus quadr atischen, bleigef asstenScheiben in Stahlprofilrahmen. Im Chorwaren die F enster in w anderndenIntensitäten in gelb -orange mit Kreuz-motiven gestaltet . Besonders an derFassade z eigte sich der Handlungsbe-darf zur dringenden Sanierung: K orro-sion der F ensterrahmen und Dur chro-sten der Befestigung der Kalksteinplat-ten der Fassade.

Konzeption:Einen geladenen Wettbewerb en t-schied der K ünstler und Ar chitekt Tho-mas Kesseler für sich. Die Farbigkeit derneuen F enster nimm t die überlief erteRaumwirkung auf . Die Teilungen blei-ben ebenso str eng or thogonal wie inder alten F assung. Ursprünglich w arendie Hölzer lebendiger und der durchge-hende P feiler der Empor e v ergoldet.Dieser Goldton sollte wiederhergestelltwerden als Höhepunkt der goldgelbenangestrebten Farbigkeit in den F arbfel-dern der neuen Scheiben. Der erste Tagder Schöpfungsgeschichte ist die theo-logische Idee der Glasf enster. Sch we-bend br eiten sich horiz ontale gelbeLichtbänder um den ganz en Raum aus.Es sind geometrische Lich twolken,Horizonte, Gottes Schweben.

Gleichzeitig wur den alle fr emden Ele-mente im R aum entfernt, wodurch derursprüngliche klare und strenge Raum-klang wiederhergestellt wurde. Es folg-te die innere und äußere Gesamtsanie-rung in mehr eren Bauabschnitten mitder k ompletten Neuv erfugung desMauerwerkes.

In Abschnitten wur de die Stahlk on-struktion freigelegt, gesandstrahlt undkorrosionsgeschützt, ehe die E ckberei-che dur ch gut angepasste, nachge-brannte Klinker neu aufgemauert wur-den. Als abschließende Maßnahmekonnte auch die K apelle im Un terge-schoss mit einem neuen Beleuchtungs-und Farbkonzept gestaltet werden.

Bauherrin: Ev. Matthäigemeinde, DüsseldorfArchitekt: Prof. Thomas Kesseler, DüsseldorfLK Bauberatung: Gudrun GotthardtBauzeit: 2007-09Fotos: Thomas Riehle, Bergisch-Gladbach (innen),

Thomas Kesseler (außen)

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 9

Aufgabe:Um den Aufgaben einer modernen Kir-chengemeinde weiter ger echt wer denzu k önnen, wur de in einem Wettbe-werb nach einem zuk unftsfähigenGesamtkonzept für den Kir chenraumdes 1963 en tstanden Bauwerk sgesucht. Der Sieger entwurf bildet dengewünschten Leitfaden, geteilt in zweiBauabschnitte. Z unächst k amen diedringend er forderliche Dachsanierung ,ein neues , fle xibles Beleuch tungskon-zept und Maßnahmen zur Verbesse-rung der Raumakustik zur Ausführung.

Konzeption:Die bestehende Holzk onstruktion ausLeimholzbindern und aufliegendenDachpfetten wurde erhalten und in Tei-len ersetzt bzw. im sich tbaren Ber eichaufgearbeitet, die A uflager- und Sich t-betonkonstruktionen sanier t. Bei derRealisierung eines A ufdachdämm -systems er folgte auch die Sanierungder K upferdeckung. Die Innenbeklei-dung war dur ch P ilzbefall angegriffen,sie ersetzt nun eine ak ustisch wirksamgeschlitzte, homogene Holzbeklei-dung. Ein neu situier tes gr oßes Ober-licht betont dank Tageslichteinfalls denAltarraum. Un terschiedlich steuerbar eBeleuchtungsszenarien v erwirklichenspeziell für die Bedür fnisse der Kir cheentwickelte und eingebaute Beleuch-tungskörper. Mit Blick auf die zukünftigerforderlichen möglichen En twicklun-gen k onnten auch die elektrischenAnlagen so erneuer t wer den, dass sieflexibel zu nutzen sein werden. Im nächsten Bauabschnitt soll die Kir-che dur ch den Einbau v on R äumen soumgestaltet wer den, dass sie fle xibelfür die verschiedensten Aktivitäten derGemeinde genutzt wer den k ann unddabei die Un terhaltungskosten deut-lich reduziert werden.

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde Trinitatis, Duisburg

Architekt: Kastner Pichler Architekten, Köln (Fotos)

LK Bauberatung: Gudrun GotthardtBauzeit: 2010

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

10

SANIERUNG UND UMGESTALTUNG DER JESUS CHRISTUS KIRCHE IN DUISBURG BUCHHOLZ

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 10

UMBAU DES HAUSES DER EVANGELISCHEN KIRCHE ESSEN

Aufgabe:Zu groß, zu r enovierungsbedürftig unddamit zu teuer w ar das alte Domizilgeworden. Man wollte es v erkaufen.Ein geeigneteres Haus sollte mit mehrLeben er füllt wer den. E s sollte wiedereine viel genutzte Anlauf stelle für dieMenschen in der Stadt wer den. Eineneue Heima t f and sich im zu mieten-den ehemaligen Gebäude des F inanz-amtes Nor d. F ür seine neue Bestim-mung musste der F ünfziger-Jahre-Bauumgebaut und komplett renoviert wer-den. E s sollte en tsprechender R aumgeschaffen werden für so un terschied-liche Nutzungsanf orderungen wie dieeiner modernen Verwaltung, der Diako-nie, der Jugendarbeit und einer gastr o-nomischen Einrichtung in Kombinationmit einem „Eine-Welt-Laden“.

Konzeption:Auf knapp 6000 qm Nutzfläche, diesich über fünf Etagen erstrecken, konn-te in dem modernisier ten Kirchen-Ver-waltungsgebäude das gef orderteRaumprogramm realisiert werden. Hellund freundlich erscheinen die 130 Büro-räume jetzt mit den neuen bis zumBoden r eichenden F enstern, denanthrazitfarbenen T eppichböden undEinbauschränken. Die Flur e haben ihrbehördliches Grau verloren und präsen-tieren sich jetzt als fr eundliche Durch-gänge in frischen F arben. Der den Bau-hauslehren en tnommene F arbkanongibt jeder Etage ihren eigenen Ton, vonhellem Or ange bis zu einem dunklenRot. Im großzügigen Treppenhaus, dem„Kommunikationszentrum“ wur de derFarbablauf mit Bibelzita ten er gänzt.Seit der Er öffnung gut angenommenwird das Bistr o und R estaurant„Church“ mit seinem unk onventionel-len aber auch gemütlichen Ambiente.

Bauherrin: Ev. Kirchenkreis EssenArchitekten: Axel und Ulrike

Schulschenk, EssenBauzeit: 2007Fotos: Ulrike Schulschenk

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

11

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 11

12

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

UMNUTZUNG DER KIRCHE IN NEUWEILER

Aufgabe:Im Or tskern gelegen bildet die 1953erbaute Saalkir che einen z entralenPunkt. Nach dem Verkauf von Gemein-desaal und P farrhaus such te dieGemeinde nach einem inno vativenKonzept, um alle F unktionen einesGemeindezentrums im bestehendenKirchengebäude zu in tegrieren. DemInneren des Gebäudes sollte neuesLeben mit einem Kir chenraum für ca.60 P ersonen, Gemeindesaal, Gemein-debüro und entsprechenden Nebenräu-men für eine fle xible Nutzung einge-haucht werden. Dabei sollte das Äußereunverändert bestehen bleiben.

Konzeption:Allen Umbaumaßnahmen liegt die Ideeder Mehr fachnutzung zugrunde. Imneu geschaf fenen Mittelschif f wur denKirchenraum und Gemeindesaal un ter-gebracht. In den Seitenschif fen befin-den sich jetzt die Küche mit Lager sowieToilettenanlagen. R aumhohe Trenn-wände aus Glas lassen weiterhin Tages-licht in das Hauptschiff als Ort der Ruheund Besinnlichk eit. Dur ch einen Vor-hang getr ennt, k ann der neu en tstan-dene Kir chenraum bzw . Gemeindesaalfür v erschiedene Situa tionen fle xibelgenutzt werden. Das P farrbüro und einkleiner V eranstaltungsraum wurdenunmittelbar hinter dem Haupteingangsituiert. Dur ch die Umnutzung ist dieGemeinde jetzt in der Lage, alle wichti-gen A ufgaben innerhalb des Kir chen-baus zu er füllen. Das R aum-in-Raum-Prinzip er gibt ein deutlich kleiner esHeizvolumen. Z usätzlich sor gen dieAusrüstung des Kir chenraumes miteiner Dämmung des F ußbodens undeiner Flächenheizung für ein angeneh-mes Raumklima bei günstigeren Unter-haltungskosten.

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde Neuweiler

Architekten: 3bstoff, Müller/Arend/Seiler, Saarbrücken (Fotos)

LK Bauberatung: Gernot BräkerBauzeit: 2010

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 12

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

ERNST-FLATOW-HAUS - NEUE WOHNBEBAUUNG MIT GEMEINDEZENTRUM IN KÖLN-EHRENFELD

Aufgabe:Auf dem rund 4.000 qm großen Grund-stück des ehemaligen P farr- undKüsterhauses steht heute das Ernst-Fla-tow-Haus – ein Gemeindez entrum, dasdie bislang an v erschiedenen Standor-ten im Stadtteil un tergebrachten Insti-tutionen v ereint, mit Wohnbebauungfür eine heterogene Mieterstruktur.

Konzeption:Die L -förmige Bebauung en tlang derVogelsanger Straße und der Fröbelstra-ße besteh t aus einer 6 -geschossigenWohnanlage mit dem Gemeindez en-trum im Er dgeschoss und einer Tiefga-rage. Die R aumkanten werden entlangder Vogelsanger Str aße und dem F rö-belplatz mit der Bebauung geschlos-sen. Straßen- und Pla tzräume wer denneu definiert. Als Herzstück ist im Er d-geschoss auf 245 qm das Gemeinde-zentrum untergebracht. Eine einladen-de Glasfront entlang des F röbelplatzesstellt die dir ekte Sich tbeziehung zurFriedenskirche her. Der gr oße Gemein-desaal ist teilbar und so für un ter-schiedliche Gruppengr ößen nutzbar .Der flexible Foyerbereich kann bei gr ö-ßeren Veranstaltungen als Kir chencafégenutzt werden. Die 25 Wohnungen bieten dur ch v er-schiedene Grundrisse und Gr ößenRaum für unterschiedlichste Lebensfor-men - für Singles , Paare, Familien, Jungund Alt. Zu finden sind neben barrier e-freien Ein-Z immer-Apartements un teranderem auch P enthouse- und Triplex-Wohnungen. Alle Wohnungen v erfü-gen über Gärten, Balkone oder Dachter-rassen. Die Wohnräume orien tierensich mit großzügigen Fenstern und Bal-konen zum begrün ten Innenhof . Einzweigeschossiger großer Tordurchgangbetont die Beziehung zur F riedenskir-che. Im Innenhof des Neubaus sollenkünftig auch Gemeindef este sta ttfin-den.

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde Ehrenfeld Architekt: Lepel & Lepel

Architektur Innenarchitektur, Köln (Fotos)

LK Bauberatung: Stephan SchönenbachBauzeit: 2009 – 2011

13

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 13

NEUE FENSTER FÜR DIE HAUPTKIRCHE MÖNCHENGLADBACH-RHEYDT

NEUE FENSTER FÜR DIE FRIEDHOFSKIRCHE IN WUPPERTAL

Aufgabe:Als denkmalpflegerische Z ielstellung fürden Innenr aum wir d die e xakte Wieder-herstellung der Raumfassung zur Zeit derFertigstellung im Jahre 1902 verfolgt. Eineder wich tigsten K omponenten in derRaumwirkung ist das einf allende Tages-licht. Also galt es, neue Fenster zu schaffen,deren Lich teinfall in ihr er Farbigkeit demder ursprünglichen Fenster entspricht.

Konzeption:Ein stilistisch eigenständiges , neues F ens -ter sollte sich in das F arb-, Ornament- undMaterialspektrum des r estauriertenInnenraumes einfügen. Thomas Kuzio ent-wickelte mit diesen Vorgaben der Denk-malpflege die Entwürfe für die Fenster, diein der F arbgebung und dur ch kleinteiligeZusammensetzung ein harmonischesGesamtbild er geben. Obwohl die Haupt-kirche Rhe ydt und die F riedhofskircheWuppertal (un ten) v om selben Ar chitek-ten stammen und ähnliche En twurfskon-zepte verfolgen, zeigen die künstlerischenAnsätze für die Fenster sehr unterschiedli-che Reaktionen darauf.

Aufgabe:Die im Nor den v on Wuppertal-Elberfeld gelegene Gemeindekir chewurde in den Jahr en 1894-1898 nach Plänen des Ar chitekten JohannesOtzen nach den Grundsä tzen des Wiesbadener Pr ogramms errich tet.Die Friedhofskirche ist im Zweiten Weltkrieg bis auf die F enster unzer-stört geblieben. Die nach dem Krieg eingebauten F enster wurden der

Auftraggeber: Ev. Kirchengemeinde Mönchengladbach RheydtKünstler: Thomas KuzioLK Bauberatung: Oliver ConzelmannAusführungszeit. voraussichtlich 2012

Auftraggeber: Ev. Kirchengemeinde Elberfeld-NordKünstler: Günter Grohs, WernigerodeLK Bauberatung: Gernot BräkerEntstehungszeit: 2008, 2009, 2010

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

14

qualitätvollen, im Ursprung erhaltenenInnenausstattung des Kir chenraumesnicht ger echt. Da eine Sanierung not-wendig wurde, sollten die neuen Fensterkünstlerisch gestaltet werden.

Konzeption:Der Innenr aum v erlangte nach einerGlasgestaltung, welche sich z eitgemäß,jedoch ohne modische Aspekte mutig indas Vorhandene einfügt . So beschr änktsich die Farbigkeit der mundgeblasenenund zusätzlich glasmalerisch v eredeltenGläser auf die dr ei Grundf arben Blau,Gelb und Rot. Die dargestellte Ornamen-tik nimmt Bezug auf die r eiche Ausstat-tung des R aumes, ohne jedoch überla-den zu wirken. Der Entwurf enthält keinethematischen Darstellungen – vielmehrsind hier Spur en zu sehen und Wege zuergründen – der Betr achter ist aufgefor-dert, sich geistig zu bewegen. Kunst hatimmer nur Langz eitwirkung, wenn sieversucht, mutig und weitsich tig eineBrücke in die Zukunft zu schlagen.

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 14

UMBAU UND NEUGESTALTUNG DES GEMEINDEZENTRUMS LEVERKUSEN-BERGISCH-NEUKIRCHEN

SANIERUNG DER HEIZUNGSANLAGE IN DER KIRCHE ESSEN-KRAY

Aufgabe:Das Gemeindezentrum von 1954 musstein seiner R aumstruktur modernisiert undin seiner technischen Ausstattung saniertwerden. Ohne Er weiterung sollte dasGebäude mit Rücksicht auf die Baudenk-mäler im Nahber eich zurückhaltend unddabei klar und einladend gestaltet wer-den.

Konzeption:Ein Geländeabtrag und eine Tieferlegungder Bodenpla tte ermöglich ten es , dasJugendzentrum im Un tergeschoss mitgroßen Fenstern zu v ersehen. Das Er dge-schoss mit Foyer, Clubraum und Andachts-raum k ann fle xibel dur ch mobile Trenn-wände und angepasste R aumgrößengenutzt werden. Die niv eaugleichen Aus-gänge schließen das Außengelände in dieNutzungen ein. Der Saal im Obergeschossist mit einer Ak ustikdecke, Holzpark ettund mobilen Trennwänden ausgestattet.Die gesam te Haus- und Sicherheitstech-nik wurde erneuert, eine neue Küche, Trep-penanlage und ein Aufzug eingebaut. Die

Aufgabe:Die un ter Denkmalschutz stehendeJugenstil-Kirche wur de 1902 erbautund ist im Innenr aum vierseitig v onEmporen sowie zwei Or gelemporengefasst. Einfach verglaste Fenster, eineungedämmte Holzdecke sowie der Ter-razzo-Boden im Gehber eich und dasfeste Bank gestühl auf einen Holzpo-dest machten es sch wierig, die Kir cheökologisch und ökonomisch vertretbarzu beheiz en. Die v öllig v eralteteDampfheizung w ar hier über fordert.Zudem sollten K onfirmanden-Raum,Sakristei und Turmzimmer als Neben-räume unabhängig v on der Kir chebeheizbar sein.

Konzeption:Ein Konzeptgutachten dien te der En t-scheidungsfindung für das optimier teHeizungsprinzip. Ein neuer gasbeheiz-ter Nieder temperaturkessel bedien tdrei separate Heizgruppen: für die Kir-che, für den K onfirmanden-Raum undfür das Turmzimmer. Um einen wir t-

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde Leverkusen Bergisch-NeukirchenArchitekt: Proksch + Proksch Architekten, Leichlingen

Martin Linke, Solingen, (Foto)LK-Baubetreuung: Gernot BräkerBauzeit: 2005 - 2006

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde Essen-KrayPlanung: Ingenieurbüro Breiden + Stittgen, DossenheimLK-Bauberatung: Oliver ConzelmannFoto: Lothar AlbrechtBauzeit: 2010

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

15

Hauptnutzungen sind zur Südseite, dem Gemeindehof hin orien tiert. ZurKirche besteht eine Blick- und Wegebeziehung. In das Farbkonzept wurdenauch der bestehende Anbau des Küsterhauses und Kindergartens einbezo-gen. Nach der Neugestaltung der Außenanlagen mit nachhaltigen Materi-alien, heimischen Gehölz en und dem Erhalt v orhandener Gr oßgehölze,werden das Gemeindehaus , der Kinder garten sowie mit besonder emZugang die Jugendräume vom unteren Gemeindeplatz aus erschlossen.

schaftlichen Heizbetrieb zu gew ährleisten und die wer tvollen Holz-einbauten und die Or gel zu schonen, wird die Kirche auf 6°C grund-temperiert. Je nach Bedar f bei Gottesdiensten oder K onzertveran-staltungen wird sie dann langsam auf die gewünsch te Raumtempe-ratur von 16-18°C aufgeheizt.

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 15

16

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

Aufgabe:Die Gemeinde wünschte sich den Neu-bau einer T rauerhalle, die 120 PersonenPlatz bieten kann. Sie entschied sichdamit für den Abbruch der über 100Jahre alten, stark sanierungsbedür ftigenFriedhofskapelle, die bezüglich Rauman-gebot und technischer Ausstattung nichtmehr den heutigen Ansprüchen an einenangemessenen Ort der T rauer entsprach.Eine besondere Herausforderung bestanddarin, dass trotz des engen Baufeldeskeine Gräber verlegt werden sollten.

Konzeption und Ausführung:Der schlichte Hauptbaukörper der Trauer-halle wurde als Reminiszenz an die histo-rische Kapelle mit Naturschiefer beklei-det. Die Planer wählten hier eine Verlege-technik mit Großformattafeln in Kombi-nation mit vorbewitterten Zinkstreifen alsmarkante horizontale Gliederung derAußenfassade. In den vorgelagerten, nie-drigeren Betonkuben sind zum Hauptweghin der Eingangsbereich und im rückwär-tigen Teil ein Abschiedsraum angeordnet.Glasfugen gliedern den Baukörper undmachen somit die unterschiedlichenFunktionsbereiche ablesbar. In der Trauer-halle sorgen schmale Fensterbänder imEckbereich von Boden, W and und Deckefür eine ganz besondere Lichtstimmung.Am Kapellenausgang wird der Blick durchein transparentes Kreuzmotiv in der Glas-fassade, als Zeichen von Glaube und Hoff-nung, in den Außenraum der dahinter lie-genden Alleebäume gelenkt. Bei entspre-chendem Sonnenstand zeichnet sich aufdem Basaltplattenbelag des Kapellenfuß-bodens symbolträchtig ein Lichtkreuz ab. Über einen seitlich des Eingangsbereichesangeordneten Lichthof wird der teilunter-kellerte Personal- und T echnikbereicherschlossen. Sämtliche von Friedhofsbe-suchern und T rauergästen genutztenRaumbereiche sind barrierefrei ausge-führt.

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde Wuppertal-Ronsdorf

Architekten: Planungsgemeinschaft k2-architekten/F. PuschWuppertal

LK-Bauberatung: Gernot BräkerBauzeit: 2007

NEUBAU DER TRAUERHALLE IN WUPPERTAL RONSDORF

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 16

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

17

NEUBAU DER HOFFNUNGSKIRCHE MIT KOLUMBARIUM IN LEVERKUSEN RHEINDORF

Aufgabe:Ein neues Gemeindezentrum mit Kir cheund Pfarrhaus sollte die beiden Standorteder Kir chengemeinden Rheindor f-Nordund Rheindorf-Süd vereinen, das gemein-same Gemeindeleben bereichern unddabei wirtschaftlicher gestalten. Die bei-den Gemeindehäuser waren stark sanie-rungsbedürftig. Die Neubaumaßnahmekonnte von der Kir chengemeinde ohneFremdmittel ausschließlich aus demGrundstücksverkauf der vorhandenenZentren finanziert werden.

Konzeption und Ausführung:Der Neubau von Kir che und Pfarrhausliegt in einer Grünanlage und öffnet sichdurch seine winkelförmige Ausrichtungzur Straßenecke hin einladend gegenüberder Wohnbebauung. Die zweigeschossigeArchitektur ist gekennzeichnet vongegeneinander gestellten Pultdächern,die allmählich ansteigen und schließlichim Gottesdienstraum mit dem Kir chturmüber dem Altarbereich ihren höchstenPunkt erreichen. Der Grundriss setzt sichaus einfachen, mehr oder weniger qua-dratischen Räumen zusammen. Der Got-tesdienstraum wird als Ort der Stille defi-niert. Möglichst wenige störende Einflüs-se sollen von außen eindringen. Daherwurden Glasflächen eher sparsam einge-setzt. Ein Fenster im Kir chturm wir ft einbesonderes Licht auf den Altarbereich. Gottesdienstraum, Säle, Foyer könnendank beweglicher T rennwände zu einemGesamtraum zusammen gefasst werden.So ergeben sich verschiedene Raumgrö-ßen, die zwischen 90 und 430 PersonenSitzplätze bieten, die alle eine Sichtbezie-hung zum Altarraum haben. Dem Haupteingang wird eine überdachteAußenfläche für die Begegnung vor undnach Veranstaltungen zugeordnet.Eine Küster wohnung im Obergeschosswird über das Treppenhaus des Zentrumserschlossen. Der Jugendbereich ist völligseparat von der Gebäude Südseiteerschlossen. Eine Wendeltreppe im Foyerbildet eine zusätzliche innere Verbindungzwischen den Ebenen.

KolumbariumDer Glockenturm hat als unterenAbschluss einen Andachtsraum, der direktvon außen betreten werden kann. Er

dient auch als Aufbewahrungsort für Urnen im ersten T rauerjahr. Von hieraus beginnt der Aufstieg zur Glockenstube. An der Innenwand des T rep-penhauses, der Rückwand des Altarraumes, sind etwa 190 Fächer für dieBeisetzung von je zwei Urnen vorgesehen. Die Urnenfächer werden mitbeschrifteten Holzplatten verschlossen. Jedes Podest verfügt über Sitzmög-lichkeiten. So soll der traditionelle Gedanke einer Beisetzung im Schattender Kirche wiederbelebt werden.

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde Leverkusen RheindorfArchitekt: Wolfgang Zelck, Köln (Fotos)Künstler Altarraum: Till Hausmann, Anja Quaschinski, Düsseldor fKünstler Kolumbarium: Paul J. Petry, Alfter, Artur Generalplaner, AachenLK Bauberatung: Gernot BräkerProjektsteuerung: Dipl.-Kfm. Dipl.-Ing. Axel KöpsellBauzeit: 2004 – 2006

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 17

18

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

NEUBAU DES GEMEINDEZENTRUMS AN DER GUSTAV-ADOLF-KIRCHE IN DÜSSELDORF GERRESHEIM

Aufgabe:Nach der Aufgabe zweier Gemeindezen-tren im Stadtteil Gerr esheim sollte dieGemeindearbeit k ünftig an der Gusta v-Adolf-Kirche k onzentriert wer den. Dazuwar es er forderlich, die alte Kir che ausdem 19. Jh. zu sanieren und den heutigenErfordernissen anzupassen. A ußerdemwurden zusä tzliche Gemeinder äume inunmittelbarer Nähe für vielf ältige Nut-zungen benötigt.

Konzeption:In der Gusta v-Adolf-Kirche wur dezunächst der Innenr aum sanier t unddabei die Empor e besucher freundlicherumgestaltet. F ür die Or gel sollte einneuer Standort im Raum gefunden wer-den. Nachdem der alte k unststoffhaltigeAnstrich an der F assade en tfernt, dasMauerwerk neu v erfugt und die Kir chemit einem mineralischen Anstrich verse-hen war, bringen neu angebrachte Strah-ler das Bauwerk auch nach ts en tspre-chend zur Geltung.

Die lebendige Gemeinde br aucht nebender Kirche flexibel und variabel nutzbareRäume. Genau dafür hat sich die Kirchen-gemeinde bei einem Ar chitekturwettbe-werb en tschieden. Gewonnen ha t eine„gebaute Umarmung“, die dur ch dieAnordnung der neuen Baukörper erreichtwird. Nach innen gelingt es, durch Brük-ken, Wege und einen renaturierten Bach,ein Gefühl v on Geborgenheit zu v ermit-teln. Von außen wirkt die Bebauungdurchlässig, einladend, eingebettet zwi-schen Baumkr onen und Grünflächen.Das neue Gemeindez entrum bietet Frei-räume für die unterschiedlichsten Aktivi-täten, str ahlt dur ch viel Glas Of fenheitaus, ist ein Or t der Begegnung , des A us-tauschs und der Besinnung.

Bauherr: Ev. Kirchengemeinde Düsseldorf-Gerresheim

Architekten: pier7 architekten, Düsseldorf

LK Bauberatung: Gudrun GotthardtBauzeit: 2010 - 11Fotos: Michael Reisch,

Düsseldorf

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 18

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

19

UMBAU DER JOHANNESKIRCHE IN DÜSSELDORF

Aufgabe:Das denkmalgeschützte und gr ößteevangelische Kirchengebäude in Düssel-dorf stammt aus dem Jahr e 1881. Es warim 2. Weltkrieg stark zerstört worden underfuhr beim Wiederaufbau z ahlreicheVeränderungen. Zu Gunsten eines Veran-staltungssaales und eines Kir chencaféswurde der Kir chenraum deutlich v er-kürzt. Um den ständigen Veränderungendes kirchlichen Lebens in der InnenstadtRechnung zu tragen, sollte der Kir chen-raum umgebaut und für rund TausendBesucher in gr oßen Gottesdiensten undKonzerten baulich und gestalterischangepasst werden.

Konzeption:Schwerpunkt der baulich notwendigenEingriffe war die Optimierung der Empo-ren. Sie wur den steiler auf gebaut undbieten nun ideale Sich tverbindungen.Der Altarbereich wurde vorgezogen. DerRaum erhielt eine neue Bodenpla tte mitFußbodenheizung und eine v ollständigeRenovierung, inkl. Elektrik und Beleuch-tung. Die Innenraumgestaltung setzt aufbehutsamen Umgang mit der Bausubs-

Bauherr: Ev. Kirchenkreis DüsseldorfArchitekten: Artur Mandler, Köln mit Miksch & Rücker

Architekten, Düsseldorf (Foto)LK Bauberatung: Gudrun GotthardtBauzeit: 2008

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde HeerdtArchitekt: Andreas Brechtel, Köln (Foto)LK Bauberatung: Gudrun GotthardtBauzeit: 2008

de und vielfältig nutzbar. Ein neuer Bistr obereich im Licht durchflutetenFoyer bietet Raum für Begegnung und K ommunikation. Ein Gemeinde-und ein Diak oniebüro wur den neu eingerich tet. Wie ein Wintergartenmit großzügiger Glasfassade ist im rückwärtigen Gebäudeteil ein neuerGruppenraum für Konfirmandenunterricht oder das Presbyterium ange-fügt worden.

UM- UND ANBAU MIT SANIERUNG DES PAUL-GERHARD-HAUSES IN DÜSSELDORF-HEERDT

tanz in Verbindung mit einer zeitgemäßen Gestaltung der neuen Raum-elemente. Eine of fene geschwungene Konstruktion ersetzt die schmaleTreppe zur K anzel. Die gesam te Inneneinrichtung wurde erneuer t undwie die Bänk e und die K anzel neu en tworfen. Es dominieren dabei dieMaterialien Glas und Bambusholz, die Kir che wirkt damit heller undfreundlicher.

Aufgabe:Als Gemeindehaus mit Predigtstätte wardas schlich te Back steingebäude 1929errichtet wor den. Dur ch Umbau- undSanierungsmaßnahmen sollte es mehrSelbstbewusstsein, moderne Transpa-renz und Klarheit zeigen, um den heuti-gen Anf orderungen an ein Gemeinde-zentrum gerecht werden zu können.

Konzeption:Ein neuer Glaskubus öffnet das Haus hinzur Straße und gewährt einen freien Blickin den neu gestalteten Gottesdiens t -raum bis zum gr oßen Kr euz über demAltar. Erhaltene Mosaik säulen flankierenden Eingang in den schlich t gestaltetenRaum. Kreuz, Altar, Ambo und Taufbeckenaus Eichenholz strahlen in ihrer Schlicht-heit R uhe aus und erhalten mehr Lich tvon oben dur ch ein neues Glasdach. Umden Gottesdienstraum reihen sich Grup-penraum, Saal, Küche und Nebenr äume,fast alle teilbar durch mobile Trennwän-

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 19

NEUBAU DES KIRCHENZENTRUMS IN WALSUM-VIERLINDEN

Aufgabe:Da die er forderliche Sanierung desalten Gemeindehauses teurer gewor-den wäre, entschied sich das Pr esbyte-rium für einen k ompletten Neubau.Aus wir tschaftlichen Gründen wollteman im neuen Kir chenzentrum zweiPfarrbezirke zusammenführ en. Dasneue Gotteshaus sollte im Or tskern,direkt am Marktplatz errichtet werden,denn „ein Ort ohne Kirche verliert Mitteund Gesich t“. So jedoch hä tte es „dieWelt im Blick“ und stünde „in derersten R eihe“. En tstehen sollte einkommunikativer Mittelpunkt, ein Or tdes Z usammenwachsens v on Kir cheund Völkern.

Konzeption:Die Ar chitekten en twarfen ein z eitge-mäßes Gebäude mit Or tsbild pr ägen-dem Kir chturm und einem lich tenKirchsaal mit 100 Plä tzen. Im Bedar fs-fall k önnen weiter e R äume zugeschal-tet werden, in denen ein Begegnungs-und Ber atungszentrum für Senior enuntergebracht ist . Ebenf alls im Er dge-schoss liegt eine of fene K üche, diesowohl für Veranstaltungen, als auchfür Aktivitä ten zweier K ochclubs derGemeinde genutzt wird. Für zahlreicheandere Gemeindegruppen wur denRäumlichkeiten im Ober geschoss desGebäudes geschaffen.Aus den auf gegebenen Gemeindehäu-sern ha t die Gemeinde F rüheresbewahrt und in das neue Zentrum inte-griert: zum Beispiel Bun tglasfenster,Glocken, Orgel und Grundstein. So wer den in dem zweigeschossigenNeubau auf 750 qm nich t nur die bei-den Bezirke Overbruch und Vierlinden-Mitte zusammengeführ t, sondern dasNeue knüpft bewusst am Alten an.

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde Walsum-Vierlinden

Architekt: Büro Eberl und Lohmeyer, Wesel (Fotos)

LK Bauberatung: Gudrun GotthardtBauzeit: 2007 –09

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

20

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 20

PROJEKTE DER KIRCHENGEMEINDEN

21

INNENRENOVIERUNG DER KIRCHE IN OBER KOSTENZ

Aufgabe:Die 1793 erbaute evangelische Kirche inOber K ostenz ist eines der wenigenklassizistischen Kir chenbauwerke imHunsrück. Der r ein r echteckige Innen-raum besticht durch seine klare Auftei-lung. Die Kir che w ar v erschiedentlichrenoviert wor den, zuletzt im Z eitgeistder 1960er Jahr e. Bei Voruntersuchun-gen ha tte sich her ausgestellt, dass eskeine zu r ekonstruierende Farbfassunggab, es stellte sich also die A ufgabe,eine neue F arbfassung un ter Berück -sichtigung des klassizistischen R ah-mens zu finden.

Konzeption:Ungewöhnlich niedrige F ensterbrüs -tungen und dominan te sch warzweißeFenster führ ten zu einer sehr k ühlenAtmosphäre. Dur ch die Neugestaltungdes Innenraumes, besonders die künstle-rische Farbfassung der Deck e und Chor-raumwand als Verbindung v on K anzelund Altarber eich, erhielt die Gemeindeeinen wür digen neuen Gottesdien-straum, in dem sich auch r egelmäßigesKonzertleben etablieren konnte.

Aufgabe:In einem Wettbewerb sollte der En t-wurf für ein neues Gemeindez entrummit Kita neben der vorhandenen Kirchegefunden werden.

Konzeption:Ein neuer Stadtr aum wur de für dasForum entworfen, eine kommunikativePiazza mit C ampanile, die den Stadt -raum, der die Kirche umgibt, mit einbe-zieht und zum Leben erweckt.Die R aumkanten wer den dur ch einenGebäudekomplex aus dr ei K uben f or-muliert, der im Dialog mit dem Campa-nile und dem Kir chengebäude steh t.Die F assaden öf fnen sich hier undgeben den Blick frei auf das Geschehenim Inner en des Hauses. So wir d dieinnere F assade zur Pla tzfassade, diePiazza zum Z uschauerraum: Im Scha t-ten der Bäume oder des Laubenganges

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde Ober KostenzArchitekt: Alwin Bertram, Rüdesheim-Nahe (Foto)Künstler: Eberhard Münch, Wiesbaden-BiebrichLK-Bauberatung: Gernot BräkerBauzeit: 2008

Bauherrin: Ev. Kirchengemeinde BüderichArchitekt: Hecker Architekten,DüsseldorfLK Bauberatung: Gudrun GotthardtBauzeit: 2011

verweilend oder im Gespr äch im C afé sieht man die Kinder auf denGängen spielen, oder die Mitarbeitenden der Diak onie, oder Men-schengruppen, die die Versammlungsräume besuchen. Die Mitarbei-tenden sehen z.B. das Kommen und Gehen der Eltern oder der Gästeim Café.

NEUBAU GEMEINDEZENTRUM MIT KITA IN MEERBUSCH-BÜDERICH

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 21

22

LANDESKIRCHLICHE LIEGENSCHAFTEN

SCHULKAPELLE DES BODELSCHWINGH-GYMNASIUMS IN WINDECK-HERCHEN

Aufgabe:Viele Jahr e hegte die Schulleitung denWunsch, einen R aum zu schaf fen, der -einer kir chlichen Schule angemessen -ausschließlich als Andach tsraum genutztwerden kann. Als dann im Jahr 2007 dersogenannte „Alte P avillon“, der mehr ereJahrzehnte zuvor als Un terrichts-Proviso-rium errich tet wor den w ar, zur Disposi-tion stand, entschieden die Verantwortli-chen, diesen Holzbau zu erhalten und alsneue „Schulkapelle“ herzurichten.

Konzeption:Mit möglichst wenigen architektonischenElementen und Ma terialien sollte im„Alten P avillon“ eine A tmosphäregeschaffen werden, die dem bestehendenKlassenraum den Charakter einer Gottes-dienststätte v erleiht. Der v orhandeneRaum en tsprach in seinen Pr oportioneneinem Standard-Unterrichtsraum mit vierunterschiedlichen W andansichten. DieGrundidee für den Andach tsraum war esnun, eine Symmetrie herzustellen, die dasheterogene Erscheinungsbild beruhigt.Die Seiten wände wur den daher spiegel-bildlich zueinander gestaltet. So entstandeine Mittelachse v on der Eingangstürüber den Altar bis zur segmen tiertenAltarrückwand. Dabei bildet ein im Altarintegrierter Sandsteinquader den Br enn-punkt und damit das Z entrum des R au-mes. Der kompakte Tisch wurde aus mas-siven Eichenholzlamellen verleimt. Hinterder Altarrückw and aus stof fbespanntenHolzrahmen v erbirgt sich eine kleineSakristei. Die neuen Seiten wände sindaufgrund ihr er Multifunktionalitä t wich-tige Elemente innerhalb des Gesam tkon-zeptes. Ebenf alls aus stof fbespanntenHolzrahmen gefertigt, können sie etwa 50cm vor der eigentlichen Außenfassade aufeiner durchlaufenden beheizten Sitzbankgegeneinander v erschoben wer den. Imgeschlossen Z ustand bieten die jeweilssechs Schiebelemen te einen ausr eichen-den Sonnenschutz und stellen die S ym-metrie des Raumes her. Zudem gestattensie Variationsmöglichkeiten für eine indi-viduelle R aumnutzung. Die K apelle wir düber einen schlich t gehaltenen Vorraumerschlossen, der dur ch seine gr oßen wei-ßen und hellgr auen Wandflächen einenidealen Hintergrund für die Pr äsentationvon Kunstobjekten darstellt.

Bauherrin: Evangelische Kirche im RheinlandArchitekt: Dipl.-Ing. Stephan Schönenbach,

Dezernat Bauen und LiegenschaftenBauzeit: 2008

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 22

NEUBAU EINER CAFETERIA FÜR DAS THEODOR-FLIEDNER GYMNASIUM IN DÜSSELDORF

LANDESKIRCHLICHE LIEGENSCHAFTEN

23

Aufgabe:Das Theodor -Fliedner Gymnasiumwurde in den spä ten 1960er Jahr en alsErgebnis eines Wettbewerbs errich tet.Im Zuge der Umstellung der Schule auflängere Unterrichtstage wurde es not-wendig, eine C afeteria zu errich ten.Hierfür einen Standor t zu finden, w arnicht einfach. Die Wahl fiel schließlichauf den Gebäudeteil, der den Schulhofzum Sportplatz hin abgrenzt.

Konzeption:Der auf Stütz en errichtete vorhandeneGebäudeteil wur de teilweise mit demneuen Gebäude „unterbaut“. Die C afe-teria wurde als Glaskörper ausgebildet,um die ursprüngliche Ar chitekturidee -die fr eie Sich t v om Schulhof in dieNatur - weiterhin bestehen zu lassen.Zur Cafeteria mit 120 Sitzplätzen wurdeeine Aufbereitungsküche und Ausgabe-theke geplan t. Die Aluminium-Glas-konstruktion beton t das v orhandeneStützenraster des Gebäudes , or dnetsich aber auch dem Bestandsgebäudeunter. Die Aluminiumpfosten und -Rie-gel wurden in einem dunklen Grau lak-kiert und setz en sich so v on den v or-handenen Betonelemen ten ab . DasBestandsgebäude ist mit einem neuerrichteten Windfang mit der Cafeteriaverbunden, so dass man aus dem Klas-sentrakt her aus die C afeteria betr etenkann.Eine Treppenanlage, die im Sommerzum Sitz en einlädt, über windet dieHöhendifferenz zum Sportplatz.Im Inner en wur den zwischen dieBetonunterzüge weiße Schalldämm-platten und die Beleuch tung gehängt .Die Theke erhielt eine Glas verkleidungmit Vergrößerungen der Un terschriftvon Theodor Fliedner. Die Stühle in ver-schiedenen auf einander abgestimm-ten Grün tönen heben sich v on denansonsten im dunklen Gr au gehalte-nen Bänken und Tischen ab.Der R aum wir d multifunktionalgenutzt. In den P ausen herrscht regesTreiben, da auch der Schulkiosk mit indie C afeteria in tegriert wur de. In derMittagszeit essen hier ca. 60 -80 Schü-lerinnen und Schüler . Aber auch in derübrigen Zeit wird der Raum zum Lernenund Leben gerne genutzt.

Bauherrin: Evangelische Kirche im RheinlandArchitekt: Bartels und Graffenberger, DüsseldorfLK-Projektleitung: Claudia Gehse, (Fotos)Bauzeit: 2010

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 23

LANDESKIRCHLICHE LIEGENSCHAFTEN

24

NEUER ANDACHTSRAUM DER ESG AACHEN

UMBAU ZUR CAMPUS-KAPELLE DER ESG DUISBURG-ESSEN

Aufgabe:Im Evangelischen Studierendenzentrum „die BRÜCKE“ sollten dr ei kleineRäume im Erdgeschoss zu einer Kapelle umgebaut werden. Es sollte ein Ortentstehen, an den man sich im betriebsamen Alltag der Universität zu per-sönlicher Stille, Meditation oder Gebet zurückziehen kann.

Bauherrin: Evangelische Kirche im RheinlandDesign: Uwe Appold, FlensburgLK-Projektleitung: Claudia GehseFotos: Bettina Kaiser Bauzeit: 2008

Bauherrin: Kirchenkreis Essen, ESG Duisburg-EssenArchitekt: Martin Linke, Solingen LK-Bauberatung: Oliver ConzelmannKünstlerin: Dagmar E. Stöcker, Solingen Bauzeit: 2011Foto: Dagmar Stöcker, Martin Linke

Aufgabe:Die E vangelische Studier endengemeinde Aachen befindet sich in einerVilla, die zum Teil während des 2. Weltkrieges stark z erstört und in den1950er Jahr en zur Studier endengemeinde mit Wohnheim umgebautwurde. Im Zuge von Brandschutz sanierungen war es möglich, das gesam-

Konzeption:Die Kapelle gliedert sich in einen Vorraum,einen Lagerr aum und einen Andach ts-raum. Der Vorraum ist großzügig und ein-ladend gestaltet. Der an der Wand befind-liche Psalm 36,10 In deinem Lich te sehenwir das Licht und das thematisch zugehö-rige Gemälde Landschaftskreuz definierendiesen Bereich als eindeutig dem Kir chen-raum zugehörig. Jacken und Taschen kön-nen in Spindschr änken abgelegt werden.Im Vorraum wird der Schritt aus dem All-tag in Stille und Gebet v orbereitet undvollzogen. Der etw a 25 qm gr oßeAndachtsraum, welcher auf ein z entralesKunstwerk an der Stirn wand ausgerichtetist, wird durch eine 2 -flügelige Tür betre-ten. Sie verstärkt den Eindruck von Sicher-heit und Geborgenheit. Durch seine Orien-tierung und klar e Gliederung v ermitteltder Andach tsraum Gebor genheit undRuhe. Stör ende Wandabwicklungen wieVorsprünge, Unterzüge und Stütz en wur-den im R ahmen des Umbaus dur ch Vor-satzschalen verkleidet.

te Haus neu zu organisieren und im Erdge-schoss einen R aum zu einem Andach ts-raum umzubauen.

Konzeption:Die Studierendengemeinde entwickelte inZusammenarbeit mit dem K ünstler undDesigner Uwe Appold und der Pr ojektlei-tung des Landeskirchenamtes ein Konzeptzur Nutzung des R aumes als Andach ts-raum. Dabei erhielt der Raum einen neuenParkettboden und eine einladendeBeleuchtung, die un terschiedlich auf dieverschiedenen Nutzungen einstellbar ist .Die vorhandenen Fenster wurden bis aufden Boden heruntergebrochen, so dass imSommer auch der Außenraum in die Litur-gie einbindbar ist . Der R aum wur de miteinfachen, stapelbar en Hock ern ausSchichtholz ausgesta ttet, die ein gr auesKissen zur bequemen Nutzung haben. DerRaum erhielt ein f arbiges, v om K ünstlerAppold gestaltetes Fenster und Malereiendes Künstlers. Der Raum ist sowohl als stil-ler Andachtsraum, als auch als R aum fürdie gut besuchten Andachten der Studie-rendengemeinde nutzbar.

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 24

UMBAU UND SANIERUNG DER VIKTORIASCHULE IN AACHEN

Aufgabe:Die in ihren Ausbauten teilweise noch ausden 1950er Jahr en stammende Schulesollte saniert und den heutigen Anf orde-rungen, z.B . im Hinblick auf die Einrich-tung einer notwendigen Ü bermittagver-sorgung, angepasst werden.

Konzeption:Die Klassenr äume wur den gr ößtenteilsin ihrer bisherigen Lage und Größe beibe-halten. Sie erhielten zweiflügelige Fensterin den bestehenden Blendr ahmen. DieFlure mit Sitznischen z eigen helle klar eFormen und sind mit F arbakzentengeschossweise abgestuf t. Dur ch eineNeuordnung der Schüler toiletten en t-standen zusä tzliche R äume für Medienund die K oordinatoren. Die R äume fürVerwaltung und L ehrerzimmer er fuhreneine Umstrukturierung . Der Ber eich Leh-rerzimmer glieder t sich jetzt in eine Ein-gangszone mit einer großzügigen Garde-robe, einem hellen Gemeinschaf tsraum,einer Computerzone, ruhigen Arbeitsräu-men, Teeküche und Kopierraum. Für die neue Mensa bot sich das seit Jah-ren stillgelegte Sch wimmbad in seinerLage direkt zum großen Schulhof ideal fürdie Umnutzung an. Große Fenster bietenEinblick in den neu gestalteten R aum.Boden und ehemaliges Beck en sind mitFliesen in Anthrazit- und Erdtönen belegtworden und bilden einen ruhigen Hin ter-grund für das bun te Treiben der Schüler .Der ehemalige Beck enbereich glieder tden Raum als abgesenkte Zone.Durch das K onjunkturpaket I I konnte dieFassade zur K urbrunnenstraße ener ge-tisch saniert werden. Hier liegt der direkteZugang zur Schulaula, die sich als gr oßergeschlossener Ber eich in der F assadeabzeichnet. Die bisherige Waschbeton-fassade ist w ärmegedämmt und mitgroßformatiger Bekleidung v ersehenworden. Eine moderne, ener gieeffizientePfosten-Riegel-Fassade ersetzt die altenStahlfenster.

Bauherrin: Evangelische Kirche im Rheinland

Architekt: Ing. Büro Schölzel, Aachen

LK Projektleitung: Bettina Kaiser (Fotos)Bauzeit: 2010-11

LANDESKIRCHLICHE LIEGENSCHAFTEN

25

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 25

Lebensqualität in adäqua tem Ambien teund individuelle En tscheidungsfreiheitermöglichen.

Konzeption:Die U-f örmige Anor dnung der 90 Ein-raum-Zimmer auf dr ei E tagen er gibtspangenförmige W ohngruppen mitjeweils 15 Z immern. In den Verbindungs-stücken sind die P flegestationen für dieBetreuer situiert. Die markante Gebäude-form sowie die dif ferenzierte Farbgestal-tung im Inneren helfen den älteren Men-schen, sich mit der Diak onie zu iden tifi-zieren und sich in ihr zurechtzufinden. Ins Auge fallen die beiden r oten Klinker-bauten mit Wichern-Haus, offenem Cafe,angrenzenden Läden und der Versöh-nungskirche.Der Kirchenraum wirkt durch seine klareGliederung. Bei den neu gestalteten Prizi-palstücken fällt besonders der aus einemeinzigen Baum geschnittene Altar auf.

26

LANDESKIRCHLICHE LIEGENSCHAFTEN

NEUBAU DES CAMPUS DER DIAKONIE IN DÜSSELDORF

ENERGETISCHE SANIERUNG DES EVANGELISCHEN STUDIERENDENWOHNHEIMS IN SAARBRÜCKEN

Aufgabe:Mit dem Neubau von Versöhnungskirche und Diakonie-Campus hat Flin-gern einen pr ägnanten städtebaulichen Ak zent bek ommen. DasWichern-Haus sollte P flegeplätze für 90 Menschen bieten, dabei denAnstaltscharakter vermeiden und den Bewohnern eine möglichst hohe

Aufgabe:Der Stahlbetonsk elettbau mit dur chgehenden Stahlbetondeck en ausden 1960er Jahr en w ar dringend sanierungsbedür ftig. Der Gebäude-komplex, bestehend aus zwei Wohnheimen (30 und 50 Betten), einem

Bauherrin: Diakonie DüsseldorfArchitekt: Baumschlager, Eberle, Lochau, Österreich (Fotos)Generalunternehmer: Köster AG, Essen Bauzeit: 2007 - 2008

Bauherr: Evangelische Kirche im RheinlandArchitekt: Stein & Hemmes, Kasel (Foto)Bauzeit: 2000 – 2008

PROJEKT DER DIAKONIE

Gemeinschaftshaus und einem P farr-haus, ha tte einen enormen Ener giever-brauch und zudem Pr obleme mit Schim-melbildung.

Konzeption:Neben den anstehenden Sanierungs-maßnahmen musste auch auf das Nut-zerverhalten eines so lebendigen „Orga-nismus“ Studier endenwohnheim r ea-giert wer den. In vier Bauabschnittenwurden bei lauf endem Betrieb eineGefälledämmung sowie eine Solar - undPhotovoltaik-Anlage eingebaut, die Hei-zungs- und Lüf tungsanlage mit Wärme-rückgewinnung installiert, eine energeti-sche Sanierung der Hüllfläche der Bet-tenhäuser und danach des Gemein-schaftshauses dur chgeführt. Dabeiwurde u.a. die Gebäudehülle gedämm tund die veralteten Fenster und Glasfron-ten gegen Passivhausfenster und -vergla-sungen ausgetauscht.

neu-innenseiten_innenseiten 13.10.11 10:41 Seite 26