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Bausteine zur Topographie von Athen Author(s): Curt Wachsmuth Source: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, Vol. 23 (1868), pp. 1-65 Published by: J.D. Sauerländers Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/23078794 . Accessed: 22/05/2014 11:37 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . J.D. Sauerländers Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Rheinisches Museum für Philologie. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.178 on Thu, 22 May 2014 11:37:28 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Bausteine zur Topographie von Athen

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Bausteine zur Topographie von AthenAuthor(s): Curt WachsmuthSource: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, Vol. 23 (1868), pp. 1-65Published by: J.D. Sauerländers VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/23078794 .

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Page 2: Bausteine zur Topographie von Athen

saufteine zur Topographic von Hthen.

Eine Dollftdnbige wiffenfchaftliche Topographie Don Athen auf< zustellen, ift es noch zu fru^. Was zu Leale's geiten mbglich fchien, bie Aufgabe als ein Ganzes anzufassen unb zu lofen, hat sich bei fort' fchreitenber Erlenntnih als zur Zeit noch unausfuhrbar herausgeftellt. gwar fehlt es auch nach Leake's unb Otfr. Mutter's llaffifchen Ar- beiten nicht an folchen, bie ben Muth hatten, ben Stier bei ben Hor> nern zu pasen. Allein man hat bie Schwierigkeiten unterfchdht, wenn man glaubte, bah ein em glucklicben Nurf fckon jeht gelingen lonne, was nur mit ber Zeit Stuck fur Stuck zu gewinnen fein wirb. Sieht man auch ab, wie man fuglich berechtigt ift, Don ben Erzeugnissen lotaler Patrioten, wie ber ganz bilettantifchen Arbeit Don Pittalis^) ober bem Phantasiebilb, bas Rangabs2) entworfen, fo ift ber bebeu- tenbfte Verfuch einer zufammenhdngenben Topographie Don Athen, ber Don Forchhammer ^), troh manches Verbienftlichen im Einzelnen gerabe

1) K. 3. pittak^s (l), 1'auoiouns ^.td^nso ou Is. dssoriptiou 6o» »ntiqult6» ll'^tl^nog ot llo »o8 onvirouL. ̂td^uo»1tt35: ein Buch, beffen Werth hcutigen Tages lcdiglich in der tulwrgelchichtlicheu Bedeutung be- fieht, die fowohl die Form des BucheS (von der Sprache bis zum Druck und Papier herunter) beanlpruchen lann, als fein Inhalt, namentlich wegen des Geschickes, was der moderne (3rHoou1u» besiht, Inftiriften - uatiirlich feitdem verfchollene - zu finden, in deuell uuher Unleferlichem oder Gleich- gUltigem gerade nur der Name einer Vaulichleit erhalten ift, Keren Lage man gern wuhte und die nun mit Sicherheit an den Fundort der Infchrift verlegt wnden tann. Anch dcr Sd)arfsinn, mit dem das hinter jeder heu« tigen Kapelle verstecktt altgriechische Heiligthum entdeckt wird, ist durchauS mehr patriotilch als uverzeugend.

2) loyog ix(p(ovi)&ilg nagcc AXe£. P. Payxctpt) xara ir'v Inixuov ioQjrjv jrjg tov yO'>iovt(ov navtniarn(i(ov xa&tiQuotujs. A&r'v. 1861 : in fran$ofifd)er Uebeife^uurj nod) etnmal abgebiudt in ben memorie dell* istituto di oorrisp. aroheol. vol. It ©. 340 ff., eine 9^eoe, aud der man belt SBevfaffer ber antiquity helleniques niiijt ertennen Atirbe: eigentfyum* Ua) und neu ftu') (lei(td) t»iele bei Hter oovgetvageneu §t)potf)e|en, aber aud) nur bad. *

3) P. W. Forchhammer, Topographie von Athen Kiel 1841 (Kieler philolog. Studien 1841 S.275ff.).

Mus s Phil. 3t. y. XXIII. 1

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Page 3: Bausteine zur Topographie von Athen

2 Baufteine zur Topograpbie Don Atben.

aid Ganzed Dollftdnbig gefcheitert an zwei ©runbirrtbumern, bie bann eine ganze Kette weiterer Irrungen nach fich zogen, ber fdlfchlicken Audbebnung bed Umfangd ber Stabtmauern unb ber unrichtigen An- fehung ber Lage ber Agora, beibe jeht in ibrer Ulchaltbarleit all- feitig anerkannt. Mit llarer Einficht in biefe Sachlage bat benn auch Ernst Curtiud, bem bie atbenifche Topograpbie mebr Derbanlt, aid irgenb einem Anbern, feine wichtigen Arbeiten auf biefem ©ebiete nur ,,attifche Stubien" genannt. Auch biefe beiben Auffdhe unb ibre Nachfolger wollen nichtd als Naufteine zur Topograpbie Don Atben geben. Auf fchwankenbem ©runbe ein ganzed ©ebdube aufzu- fubren, kann zu nichtd nuhen: unb bdufig genug muh man ja bier auf eine Doreilige beftimmte Fixierung Derzichtenb fich genugen lassen, ben Punlt zu bezeichnen, bid zu bem mit ben bidberigen Mitteln bie Forfchung Dorbringen lann, unb weltered gebulbig Don ber Zutunft erwarten.

Inbeffen ift boch nicht ganz Neniged bereitd jeht cheild burch bie neueren Funbe auf bem Voben bed Stabtgebieted, Dor allen burch bie metbobifch geleiteten Audgrabungen unb Terrainunterfuchungen ber preuhifchen Expebition, tbeild burch einbringenbe Specialforfchungen mit wiffenfchaftlicher Sichecheit ober wenigftend mit bober Wabrfchein- lichleit festgeftellt ober feftzuftellen. Ed ift bie Abficht biefer Auffdhe, bie Derschiebenen Fragen, bie fchon jeht eined gewifsen Abfchlussed fdbig erfcheinen, ber Reche nach einer ReDifion zu unterzieben unb fie ber Entfcheibung zuzufubren ober zu ndbern.

Von ganz befonberer Wichtigteit fur bie Feftftellung einer jeben Topograpbie finb biejenigen Nachrichten ber alten Schriftfteller, bie nicht eine einzelne Lolalitdt beftimmen, fonbern einen Ueberblick geben ilber bie Lage ber Derfchiebenen Oertlichkeiten unb Baulichleiten zu einanber. Nur zweimal ift - fo Die! ich weih - und fur Atben ein berartiger Ariabnefaben gebolen ; einmal giebt einen folchen ab bie an Vebeutung allen anbern Doran ftebenbe Befchreibung, bie PaufaniaS Don feiner Wanberung burch bie Stabt mittbeilt: unb zum anberen bienen zu allgemeiner Orientierung - wenngleich auf befchrdnlterem Raume - bie Angaben ber Wege, bie bie bebeutenbften Feftzuge ber Athener Derfolgten (foweit bier uberbaupt genauere Nachrichten Dor- liegen).

©elingt ed bier zu llarer Ertenntnih zu gelangen, fo ift bamit ber ©runbrih bed ©ewebed bergefteNt, in ben bie ubrigen Fdben bann mit groherer Sicherbcit eingefchlagen werben lSnnen. Wenn ich baber im Folgenben zundchft auf biefe beiben Puntte bie Unterfuchung richte, fo ift bie« gdnzlich unerldhlich, fo febr fur ben erfteren nach fo haufiger Befprechung bei ber Notbwenbigkeit, Die! Derbanbelte Dinge auf's Neue zur Erorterung zu zieben, Ueberbruk zu befurchten ift, unb auch fur ben zweiten nach ber eingchenben jungften Audeinanberfehung

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Page 4: Bausteine zur Topographie von Athen

Bausteine zur Topographie Don Athen. 3

Don Karl Botticher^) eine neue Behanblung uberftuffig erfcheinen mag. Beibe, bie fich nolhwenbig mehr im Allgemeinen halten mussen, follen in Dorbereitenber Weife ben nachfolgenben Detail-Untersuchungen eine fefte Nasid fdiaffen, Don ber aud biefe ifolirt aufgefuhrt werben tonnen, ohne nothig zu haben immer wieber in allgemeinere Fragen fich einlassen zu muffen ^). Uebrigend werbe ich Sorge bafur tragen, bah beim Beginn ber Specialunterjuchungen ein Plan Don Athen nach meiner Ansicht Don ber Topographie ber alten Stabt reconstruct Dor- liegt, ba ohne folche Veranfchaulichung biefem topographifchen Detail zu folgen fur ben Fernerftehenben fehr befckwerlich ift: fur bie beiben ifagogifchen Abhanblungen, bie ick jeht gebe, wirb jeboch einer ber Dorhanbenen Plane audreichen.

I.

Paufaniad Wanberung burch Athen.

Die Stabtbefchreibung bed Paufaniad, ald ber Hauptquelle un- ferer Kenntnih ber athenifchen Topographie nicht minber wie ber ber bei weitem meiften hellenifchen Stable, ift Don jeher ald bie Haupte grunblage jeber wifsenfchafllichen Forfchung auf biefem Gebiete ange- fehen worben unb bemgemdh angewandt. Doch ift man weit entfernt baDon, in ber Anfehung bed Weges, ben Paufaniad einfchlug, einDcr- ftanben zu fein ̂) ; unb eine neue Erorterung, auck wenn fie nur bazu fuhrte, eine bisherige Anficht ald bie richlige zu erweifen, w6re fchon darum nicht uberfluffig. Aber abgefehen Don allem ftrittigen Detail, fo fcheint mir ein Hauptpunkt ber ganzen Befchreibung bed Paufaniad, bie Don mir felbft fruher 7) ald unerkldrlich bezeicknete Efkursion nach bem Iliffod, bidher noch nicht richlig behanbelt zu fein.

Vor allem lommt ed mir barauf an, bie Ueberzeugung zu er« wecten, bah auch hier bie Befchreibung bed Paufaniad einen einfachen unb leiblich rationellen Plan Derfolgt, bah fie in ihren einzelnen Theilen wohl unter einanber zufammenhdngenb bie Dielfachen Klagen uber lose Ver» lnupfung, uber Mangel an ubersichtlicher Disposition, uber willlur- liched Hin- unb Herfpringen nicht eben Derbient.

4) Ergiinzungen zu den lehten Unterfuchungen auf der AlropoliS zu Athen, III. Supplements, bes PhilologuS Heft III und IV S. 297 ff.

b) Auch ble vlelfad)en lntereffanten anUquanfchen Fragen, dle bn jeber derartigen Arbeit sich aufdriingen, will ich in diefen deideu vorberei- tenden Anfsahen ganz bci Scite laffcn, fosern eS nicht zur topographischen Bestimmung der betreffenden Baulichteit nnerliihlich ist, sie zu berlihren.

6) Verglciche z. B. was Botttcher a. a. O. S. 293 uber bte Curse feiner Stabtbefchretbun^ gefagt unb in bem anliegenben SituationSplan er- liiutert hat.

7) In Gerhard's archiiol. Zeitttng XXI (1863) S. 100.

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4 Naufleine zut Topogtaphie Don Athen.

Nut muh man babei zweietlei immet fefthalten. Einmal bie Eigenlhumlichkei! bed Paufaniad, bie ftuhet Detlannt mat unb bie erst Don Ultichd llat batgelegt ift in f einet Abhanblung, bet Tempel bet Etgane auf bet Altopolis Don Athen, in ben Abh. bet Bayt. Akab. Ill S. 679 ff. (jehl im 2. Theil feinet Reifen unb Jot- fchungen in Gtiechenlanb S. 148ff.): ,,Sein Wetl hatte bie Haupt- absicht - wie fchon bet Titel 7lk(,i/j^l7t( zeigt - benen, bie Gtie» chenlanb beteifen wollten, ald Leitfaben zu bienen, wobei et jeboch Dotaudfetzt, bah man sich an wichtigeten Punlten, wo eine gtShete Menge fehendwetthet Gegenstdnbe zufammengebtdngt roat, Don ben bott sich aufhaltenben abet zum Theil unwiffenben Petiegeten obet Ciceroni's hetumfuhten laffe. Diefe Leute Detfuhten babei, wie noch heutzutage ubetall gefchieht, nach einet gewifsen Otbnung. beten Haupt« zweck ift, bem Reifenben auf ben tutzeften Wegen fo Diel ald moglich ;u zeigen. Net einmal hetgebtachten Otbnung fchlieht sich Paufaniad an, unb man muh sich bied bei bet Lefung beffelben Detgegenwdttigen, urn zum tichtigen Vetftdnbnih zu gelangen. Manchmal feht et Dotaud, bah bie Petiegeten ben Reifenben z. B. in einen Tempel gefuhtt haben, unb etzdhlt und einiged Don ben bott besinblichen Gottetbilbetn, ohne ben Tempel zu etwdhnen. Obet et etwdhnt ben Tempel etft nach- ttdglich unb zwat gewohnlich mit bem Atlilel: 6 ^«<)5, ^ r,/5 ̂«^» unb betgleichen, well et Dotaudfeht, bah bie Petlegeten ben Reifenben beteitd wenigftend mit bem Namen bed Tempeld bekannt gemacht ha» ben Aud bet Votausfehung, bah bie Petiegeten bem Reisen- den gewisse Gegenstdnbe ohne Zweifel zeigen wetben, entfpringt bet Gebtauch bed Attitels, wo man ihn teinedwegd etwatten follte. . . . In Uebetfetzungen obet Etlldtungen lonnte man folche Attilel fgglich umfchteiben, .... i/ie ?<i5 /!i«^0l) auf bet Nasid zu bet man bich nun fuhten witb . . . unb betgleichen meht." Wie abhdngig Paufa« niad Don ben Ftembenfuhtetn unb ihtet Otbnung ift, zeigt auch Cut, tiud im Peloponnefod II S. 52 an einem auffallenben Veifpiel.

Unb zum anbetn barf man eben auch nicht Detgeffen, bah wit in ben Attita wie bie etfte fo bie unvollkommenfte Atbeit bed Pau« faniad besihen (f. ben audfuhrlichen Nachweid Don Schubart, Pau« faniad unb bef fen Periegef e in ber geitschr. f. Altetthdw. 185! S. 294), unb bah zubem fut Athen wit bloh einen Audzug aud f einem Tagebuche besitzen, ben et angefettigt, urn nut bad Wifsens- wutbigfte Don ben zahlteichen unb zum Theil allgemein belannten Metlwutbigleiten Alhend zu bieten, Dgl. Ill 11, 1 i» e^ r/s <7,i7/(l«-

ez(,^xev«e: wie et benn z. N. eben nut ganz gelegentlich bei einet hiftotifchen Abfckweifung bed Mufeion'd unb bed Philopapposmonu- mentd gebenlt ll 25, 6) obet bie Derfchiebenen Don Habtian in Athen ettichteten Vaulichkeiten fummarifch bei Gelegenheit bed Olympieions

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Vaufteine zur Topographie von Athen. 5

ermdhnt (I 18, 9) ober ebenso bie verfchiebenen Gerlchtstdtten belm Areopag aufzdhlt (I 28, 6), fpdtere, namentlich romifcbe Anlagen uber« aud fpdrlich ermdhnt, aber auch viele bebeutenbe facrale Denkmurbig- keiten ber beften 3eit gar nicht beruhrt, mie bad Eleustnion, bie Her, menreihe unb bad Leokorion, auch ben 3wolfgotteraltar auf ber Agora u. f. f.

Allein fo menig mir mit ber Audmahl, bie Paufaniad getroffen, zufrieben fein konnen, fo fehr mir bebauern, bah er felbft uberaud bebeutenbe Stiftungen gdnzlich mit Stillfchmeigen fibergangen, fo sinb mir baburch noch keinedmegd berechtigt, in bem mad er bietet eine burcheinanbergemorfene Masse zu fehen, mo ,,ber naturliche Faben ber Periegefe zerrissen ift". Wo man ihn zundchft genauer conlrollieren tann, bei ber Nefchreibung ber Akropolid (Kap. XXII § 4- XXVIII § 3) ift bie burchaud planmdhige Orbnung, bie er meiftend felbft burch Audbrucke, mie 7i> ̂/ov, 7i«p«, /«kru, 7i^«^ unb dhnliche anbeutet, bid in'd Detail gemahrt unb auch ba nicht geftsrt, mo er nur ganz lofe anlnupft ober fcheinbar jebe Verbinbung unterldht.

Er betritt bie Alropolid burch bie Propylden, bie er mit bem Niketempel rechtd unb ber fog. Pinatothel linkd befchreibt, unb menbet sick bann meiter rechtd nach ber Subfeite hin, mo er zuerst in bem eigentlichen Durchgang ber Propylden (x«i« ?Hv slioFop «vr^p ^ck^ r^p 65 «'x^o7loX^) den Hermed Propyldod unb bie Chariten bed Sokrated ermdhnt, ferner ganz lofe bie Ermdhnung ber Ledna anfchlieht, von ber mir burch Plutarch 6s garrui. 8 S. 505 unb Polydn VIII 45 missen, bah sie «p 7inX«,5 ̂^c u'x(,07loXeco5 ober 6? rl,7 7l^07lvXtt,s»» flanb, fobann "«(>« ««'r^ bad Aphrobitebilb bed Kalamid unb TiXymov bie eherne Bilbfdule bed ̂l«rpe</,^5, fomie rov ^ilr(,k^»oi)( 7lX^l7,op bie Statuen ber Hygieia unb ber Athene Hy< gieia, beren Basid vor ber fublichften ber fechd inneren Sdulen ber Propylden noch mit ber erhaltenen Infchrift an ihrem Plahe fteht. Unb fo geht ed meiter nach ben beiben zmifchen ben fublichen Propy' ldenflugel unb bem Parthenon gelegenen Heiligthumern ber Artemid Vrauronia unb ber Athene Ergane mit ben Monumenten in ihrer Umgebung. Hierauf menbet er sich ldngd ber Norbfeite bed Parthenon fortgehenb nach bem Haupteingang besselben von ber Oftfeite, indem er bie an biefem Wege befmblichen Statuen unb Altdre auffuhrt (s. Ulrickd a. a. O. S. 154). Nach bem Parthenon verzeichnet er, mad jen< feitd bed Tempeld ^^5 vuo," 7le^«^ unb an ber fublichen Alropolidmauer ^(»05 ls,7 re/)<c< ?l,7 I,or,>,)) ftanb unb zmar in ihrem oftlichften Theil, ber unmittelbar fiber bem Dionyfodtheater lag, mie sich aud einer Ver- gleichung von Pauf. I 25, 2 mit Plutarch Anton. 60 ergiebt. Dann geht er zu bem Srechtheum im N. O. ber Atropolid uber, nach bessen audfuhrlicker Nefchreibung er noch bie ubrigen Monumente aufzdhlt, bie zmifcken bem Erechtheum nnb bem Norbstugel ber Propylden lagen, wie mir menigflend fur eind berfelben fur bie eherne Quabriga noch

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6 Baufteine zur Topograpbie von Alben.

beftimmt burck Herobot V 77 erweifen lonnen : unb fchlieht mit einer allgemeinen Bemerlung fiber bie Mauern ber Alropolid.

Man sieht alfo, ed ift ein burchlaufenber , nirgenbd zerriffener Faben ber Vefchreibung, bie in einem Umgang ailed Sehendwerthe ber Vurg zufammenfaht, auch wenn fie 5«5 lexo^uc 505 aPuveore^ac ilbergeht.

Die Prdfumption liegt alfo auch fkr bie ubrige Stabtbefchrei- bung vor, bah sie ebenfo in zufammenhdngenben unb, wenn auch nach bem ©esichtspunlte eined Cicerone unternommenen, orbnungdmdhigen Wanberungen bad nach feinem Urtbeil Wichtigfte unb Sehendwerthefte erzdhlt. Die Einzelprufung kann biefe Meinung bloh beftdtigen.

Vergegenwdrtigen wir und, vorldufig unbekummert urn bad Detail, ben Weg biefer Wanberung in feinen Haupttbeilen, fo zerfdllt bie Stabtbefchreibung bed Paufaniad (im Anfang bed erften Buched enthalten) in folgenbe Abfchnitte.

n) Kap. II § 1. Nachbem Paufaniad Enbe bed vorigen Kapiteld befchrieben hat, wad xarll r^ o<fov T^v e^'^H^vn^ ex O«X^(,ov lag, fdhrt er fort anzuaeben, wad man beim Eingang in bie Slabt (s^eX^o^rc^ 65 7^ 7ioX,v) fah, b.h. alfo wenn man vom Phaleron her bie Stabt belrat. Ed ift bied bad ©rabmal ber Amazone Antiope, basselbe was im Platonifchen Axiochos S. 364 als 1/ '^ce^ov/5 l7^?/X?/ am itonifchen Thor genannt wirb. Danad) fmb aid bad Stabthor, welched Paufaniad hier erwdhnt, «l 'Ircov/ue 7ll5X«e zu betrachten, beren ungefdhre Lage im Suben bed Olympieiond baburch erhellt, bah Plutarch (Thefeud 27) bad ©rabmal ber Antiope "«(,« ro 7H5 VXv^7l,«5 ie^o^ fetzt. Die genauere Fixierung bed Thored burch Curtiud all. Stub. 1 S. 67 ift vielleicht elwad zu weit weftlich gegriffen unb ihre Vestdtigung burck bie jungft gerabe hier gefunbenen Refte ber Stabtmauer nach ben Daten im Philologud XXV S. 337 f. mir noch zweifelhaft.

d) Kap.ll § 4 - Schluh bed Kap. Nackbem Paufaniad fobann bie Sehendwurbigteiten, bie auf bem Wege vom Pirdud nach Athen (tt'plovrcov sx I/kt^«icu5 112) lagen, zuleht bad 01' no^eo iw,- TivXeFz, gelegene Grab verzeichnet hat, betritt er bie Stabt burch bied nach bem Pirdud sich offnenbe Thor (^kX^ovrcoz, ^5 i^z, 7ioX«v fagt er hier wie oben) unb verfolgt bie Strahe, bie nach bem Marlte fuhrt. Denn bah er, nachbem er bie Strahe zu Enbe gegangen unb e? rov Xe^tt^elXllp eingetreten, sich auf ber Agora befinbet, geht baraud hervor, bah gleick bad erfte ©ebdube, welched er auf biefem Keramei- tod erwdhnt, an ber Agora lag, wie fdmmtliche anberen, bie er in ber Folge auffuhrt. Id) fage abslchtlich hier nicht mehr: benn ailed Anbere ift fehr ftritlig unb bleibt einer unten folgenben eingehenben Crorterung uberlassen.

0) Kap. Ill § 1- VIII § 5 Schluh folgt bie Befchreibung ber Agora, von ber heutigen Taged kein Kunbiger mehr bezweifelt, bah

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Vausteine zut Topographic Don Athen. 7

sie in ber Niebetung zmifchen ben Notbabhdngen bed Nurghligeld unb bed Areopagd unb ben Oftabhdngen bed Hilgeld, auf bem bad fog. Thefeion steht, sich erftteckte, fo bah sie in ber That, wie Ariftoteled (Polit. VII 12) Don einem guten Matlte Detl.mgt, einnimmt runov e^ ^wu^w^ov ro5«^ rc cl/ro ̂aXurr^ 7lk/l/7l0/l/cvo<( xa< ros( «'/lo r^c /al^ac ?itt<7/, fomohl Dom Vleete ald Don bet flephissodebene het bequemen Zugang bietenb. Paufaniad Wanbetung beginnt bei ber, ihm bem Dom Weften her Einttetenben zur Rechten gelegenen flonigd- Halle (n^lori/ clsessltve'v 6e^ta xaXo,'^cv// orou /sucz/Xkto^) b. h., mie jetzt allgemein angenommen ift, sie beginnt mit ber ihm zundchst liegenben Halle auf bet Westfeite bed Matlted. Nei ber Wanberung felbft bezeichnet er bie Lage ber einzelnen Naulichkeiten unb Monu« menle zu einanber stetd mit Phtafen, mie "Xynov rHc <7rott5 (III 2), 6^l«v^« (ebenba), o/ill/^ev (HI 3), nX^/ov (III 4), n^li ?oii ^eco (ebba), tti'zeocko^rcel xue (III 5), xu/ TiXyo/op (ebba), rov /3ol)Xevr^(lt0v TiX^mop (V 1), a'vcoreoco (ebba), j«kr« r«5 ci- xovac 7wz^ t7lcolr/<cop (VIII 2), 6vravH« (ebba), 7^5 ?oi5 ̂ 1/- ^ol7^c^o,i5 eixopo( 71X^,7,0^ (VIII 4), evlttiiHn x«< (ebda), ?i6^t rov v«ov (ebba), «'' Tio^^w (VIII 5). Paufaniad hat bamit einen flreidlauf befchtieben unb ift miebet in bie Ndhe bet flonigdhalle, feined Audgangspuntted, zutuckgelangt ; benn bie an Dotlchtet Stelle etmdhnte Statue bedPinbar, Don bet nicht fetn bie Vilbfdulen bed Hatmobiod unb Atiftogeiton ftehen 8), mar eben Dor ber flonigdhalle aufgeftellt nach bem unanfechtbaren Zeugnih ̂) bed Pf. Aefchined spist. IV § 3.

d) flap. VIII § 6 Don ben Worten roll Httt5(,o«i ckZ bid flap. XIV § 5 Schluh. Der Abftecher nach ber Umgegenb der flallithoe-Quelle, ubet ben unten genauet zu fprechen ift.

s) flap. XIV § 6 u. 7 ermdhnt Paufaniad, ber auf seiner Wanberung ldngd ber Agora mieber zu bem Punlte, mo er sie zuerft betreten, zur flonigshalle zutuckgelehtt mat, mit ben ubetleitenben Worten vlli^ 6e rov /te^«^etxov xa/ <?rouv r^v x«Xov^l«6v^v /3«l7/Xc,ov bad, mad auf ben mestlichen Abhdngen bed fog. Thefeion- hugeld beteitd jenfeitd ber Agora an bem flolonod Agordod unb zmar zundchst biefer Halle lag, ndmlich ben Tempel bed Hephdftod (§6) unb ben TlX^o/ov gelegenen Tempel ber Aphtobite (§ 7). Denn ba bie fldnigdhalle auf ber Weftfeite bed Marlted lag, uber biefe unb ben Vlatlt hinaud bet Hephdftodtempel, fo tann biefer. mie fchon Otft. Mullet im iud. loot, ttottiug. 1840/1 S. 8 fah, fchlechtetbingd

8) Ihre nackttiigliche Etwiihnung rUhtt bahet, bah sie ,,nicht in enger Neibe mit andetn Dentmiiletn" (Euttiud attifche Studien II S.22) standen.

9) Die topograpfyfdje IBevmendbatfeU bic(e« 3cuflniffcd hat and) nach meinem Utihetf mit tiottftcm Wccht auftedjt ethaltm ©urftan, do foro Athe- narum disputatto ©. 6 f. Die ©tcfle lautet : xai qv «J/ri; (die (Hetne Statue mit ber die Htyener Pindar e^tUn), x«l ̂ c ^ac ^n 7r(3o rrjg paoiXttac OToag xa&rjfitvoc Ivtivpaii xai kvQa 6 HMctgos.

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Page 9: Bausteine zur Topographie von Athen

8 Baufteine zur Topographie Don Athen.

kein anberer fein als bas Hephdfteion aus bem Kolonos Agordos. Diefer Marlt- Kolonos mar ndmlich fomohl 7lXi?m<,v T^c ll/oyc<( (Harpocrat. u. b. N. /toXcova<r«c) als auch bem Gau Melite zugehorig, ba bas nach Harpocrat. a. a. O. im Kolonos Agordos gelegene Eurysa« keion Don ihm felbst u. b. W. L,'pv<7clxk<o>> unb Don. Plutarch Solon Kap. 10 als e? MeX/r?) befinblich bezeichnet mirb. 3tun ftohen Don ben zu biefem Gau gehorigen Theilen an ben Marlt eben bie mest- lichen Abhdnge bes fog. Thefeionhugels , bis zu bem sich Melite er« ftreckte "). Hier auf biefen erhohten Partieen meftlich fiber ber Agora mar also ber Kolonos Agordos"): auf biefen hatte PaufaniaH sich hiermit begeben.

Unb zmar ift anzunehmen, bah hier ein grbherer freier Plah mar. Venn einmal mar hier ber Sammelplah ber Lohnarbeiter, baher ber Kolonos v /ui^Heoc genannt murbe (mie bie bekannten Stellen ausfagen). Unb zum anbern mar hier ber Eifenmarlt, mie gefchlossen merben barf aus ber (bisher nicht benuhten) Angabe einer fur bie Topographie Don Athen Dortrefflichen ") Quelle, ben Xe^el^ ^ro(,lx«/ bei Nekker An. 6r. I S. 195 ff. In biefer Glossen- fammlung, bie eben aus ErlldrunHen zu ben attifchen Rebnern herDor- gegangen ist, fteht S. 316, 23 in ber Don Better benuhten einzigen Hanbschrift: /«Xxc«) (oder X"^^")' o?o/«« ̂ «7lo,), ono,) u ^«Xxo( 7l<7i(,ttl7xer«t <>e i/ro,, ̂ o V^«ts7rk5ov. Ist auch bei ber Ifolirt« heit unb Luckenhaftigteit biefer Noliz bie Herftellung ber Worte nicht mit Sicherheit moglich, fo ift boch fo Diet einleuchtenb, einmal bah hier Don Athen bie Rebe ift, mie bei alien berartigen Vemertungen in

10) S. ben Nachmeis bei Emtius attifche Studien I S. 7ff. und Bursian Geogr. v. Griechenl. I S. 374 Anm.

11) Dah ble /<ax(,a l7lo«, hinter melcher nach Schol. Aristofth. Aves 997 ber Kolonos lag, bie Poitile fei, folgt teinesmeges , mie Vur. sian 60 foro Atdonarum S. 11 meint, daraus, bah Melon's Hau« von Aelian Var. dist. Xlll 12 der Poitile benachbart genannt mird. Denn eben die Lage des Haufes des Meton im Kolonos lann den die Er- kliirung von Aristophanes Ausspruch : Meton bin ich, den Hellas kennt und der Kolonos" fuchenden Grammatitern menigstens nicht betannt gemefen fein, meil sie dann eben diefe ermiihnt H5tten und den Sinn fo gefastt hiitten, mie fchon Forchhammer Topogr. S. 340 that und jeht and) Vur. sian a. a. O. Eurtius att. Stud. Il S. 33 und Botticher a. a. O. S. 406 annehmen, und nicht nach irgend einer Anlage, einer xp^y u. dgl.. die Meton im Kolonos gegrundet, gefucht oder noch Kuhneres gemagt haben murden. Der Wih, dah Meton dem Kolonos d. i. der Schaar der Kolo« naiten, der Taaelohner. betannt lei. berukt auf einem aan» andern Grunde.

12) Autzer obiger Notiz finben sich nod) brei anbere Uber attilche Topographic, soviet ich llberfehe. allein hier: S. 273,20 u. b. W. Xpop/ov s^e^c, S. 21^,2 u. b. W. ^«xe,ov, Uber melche beibe Stellen unten dle Rede fein mirb, unb S. 202, 22 u. b. W. «</.,<l^ttr« ̂ l«,-c ̂ev- tf<i»,tt,5, Uber melche Notiz vgl. Botticher im III. Sppltbb. bes Philologus S. 370, Meinete oomiol Oraooi II S. 592, Vursian Geoar. v. Griechenl. I S. 336.

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Page 10: Bausteine zur Topographie von Athen

Naufteine zur Topographie von Athen. 9

biefer Glossenfammlung, unb zum anbern, bah aud ber Notiz bad Sine wenigftend erfehen werben lann, bah bie Metallarbeiten in ber Ndhe bed Hephdsteiond zum Verlauf audgeboten wurben; wir haben alfo in ber Nachbarfchaft bed Heiligthumed bed ©otted ober ber ©otter, Hephdstod unb Athene Hephdstia ^), benen als ihren gottlichen Schuh- patronen bie in Feuer arbeitenben Kunfller unb Hanbwerker bad Feft ber /uXxeitt feierten, aud) bie Vertaufslokale ber Metallarbeiter zu benken. Auch bie Fabriten felbft fcheinen in ber Ndhe gelegen zu haben. Venn wenn Anbocibed da w^8tsr. 40 Diokleibed erzdhlen ldht : ickw^ Lv^^^op . . . ev ?sl5 /«^xe/c,i xu^^ee^ov, clvu/a^co^ ai'rov ei( 10 ^</>tttl7rk5o^ Xe/klv xr). , fo ist bad boch wohl fo zu ver« ftehen, bah Diokleibed ben Cuphemod aud seiner Fabrit nach bem Hephdfteion, aid ber ndchftgelegenen Oertlichkeit, in ber er ihn heimlich fprechen lonnte, fuhrt ").

Uebrigend involvirt - beildufig bemerlt - bad ^nsp rov Xk()«^k,xov xrX. an sich noch nicht ben Begriff bed ,,oberhalb", wie Curtiud att. Stub. II S. 23 glaubt, fonbern bebeutet nur ,,uber ben Kerameilod hinaud, ienfeitd besselben", ebenfo wie ed z. N. bei Dio Chryfoft. 41, 4 5« ^Tfip rux "^X?7kt( <7r9«rn?itck« heiht.

l) Kap. XV § 1- XVII § 1. Paufaniad wenbet sich von biefen beiben Tempeln weftlick ber Agora wieber zu berfelben zurttck unb befchreibt bie ubrigen Merkwurbigteiten ; unb zwar fchreitet er zundchft uber ben Marltraum ber Stoa Poilile zu, trifft aber auf biefem Wege (tonlll 7i()^ r^ l/rvup . . 7l0lx,^^p) erst noch ben Hermed Trance r>s ?l,,X/<5t, ber eben anf bem innern Marltraum stanb (e^ /l/eV/) r^l «^n^s7 Schol. Aristoph. Nquit. 297): bei ihm erwdhnt er bie 7l,'X^ in feiner Ndbe "), erft bann bie Stoa Poikile, bie Pau« faniad felbft sp xklittits,^ gelegen nennt (11119,8) unb beren Lage auf ber Agora burch anberweilige Zeugnisse sicher steht, unb bie Nilb« fdulen "(w r^5 ^ro,^ (XVI 1), bie bed Solon unb l>X//«v «?ico- L6(>co ̂e^coxo^,- unb fugt zum Schluh ohne genaue Ortdangabe mit ben Worten '^^p«/lii5 <)L cp r>? «/l)^)s? x«l «XXu c<7i<^ vl'x F5 «7i«pr«5 e7i,V^t« bie Erwdhnung einiger anberer Monumente auf bem Martt hinzu.

13) Denn ̂lHyp« ̂ '//,stt,l7r/« hieh bie hier verehrte Athene, f. Keil im Philologus XXIIl S. 219.

14) Auch Vottlcher a. a. O. S. 379 mmmt auf Grunb bleser Stelle bie Mhe bed Stabtquartiers der Erz- unb Eisen-Arbeiter am Hephasteion an.

15) 3)araug folflt, bag ©urfian'd Darftettung de foro @. 12 nicht tirf)ttg ifk ,,ab hoo (Colono) itorum ad forum doscendit via septen- trionom versus proxima ab ea, qua prius ad forum accesserat: ad huius viae os in foro positus erat Nferourius forensis et arous trium- phalis". 3)ciui move an bev 2JKmbunfl biefed 2Beg9 bad >i)lai(tthor flcbaut fleiucffit, 'o hdtte $aufania« biefed ̂uerfl ettvdhueu miifsen unb evfl uadj ihm ben auf bem iunern 97{arUraum aufgcpeUtcu Hermcd Wgottioe.

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Page 11: Bausteine zur Topographie von Athen

10 Vausteine zur Topographie Don Athen.

Hier muffen wir zundchft einen tleinen Rubepuntt machen, urn zu einer llareren Anfchauung fiber bie Lage ber Derfchiebenen , Don Paufaniad auf ber Agora erwdhnten Naulichleiten zu gelangen. Nicht etwa bad Detail foll und hier befchdftigen, bad bebarf einer befonberen Unterfuchung. Aber bad Allgemeine barf auch hier nicht ubergangen werben, obwohl eben bie Neftdtigung biefer zundchst im Allgemeinen gewonnenen Rcfultate burch bad ungezwungene Uebereinftimmen aller einzelnen Notizen fur mich bad eigentlich Entfcheibende ift. Denn wenn jebe Ansicht, bie zu ihrer ©tuhe ber Neugung ober gewaltfamen Deutung eined geugnissed bebarf, immer angreifbar bleibt, fo lann fur biefe Un- tersuchungen, bei benen unbebingte ©icherheit felten zu erreichen, ein freiwilliged Iufammengehen aller Ginzelnachrichten erst bie Veruhigung geben, wenigftend auf ber richtigen Fdhrte zu fein.

Mit bem Umgang, ben Paufamad zuerft auf ber Agora macht, ber bei ber Konigdhalle beginnenb zu biefem Audgangdpunlt zuruck- lehrt, kann er unmoglich bie ganze Agora umlreift haben: benn nach bem Abftecher auf ben neben ber Sloa Nasileiod gelegenen Kolonod Agordod fdhrt er mit ber Befchreibung ber Agora fort. Er hat alfo blob einen bestimmten Theil burchlaufen. Welchen, tann kaum zweifelhaft fein. Sine Gruppe Don ©tiftungen biefed erflen Giro'd ift ald im Sfiben bed Martted gelegen beftimmt nachweidbar, bie Gruppe bed Metroon mit Vouleuterion unb Tholod, ber Eponymen, bed Ared- tempeld unb ber Statuen bed Harmobiod unb Aristogeiton. Denn an ben ©tatuen bed Harmobiod unb Aristogeiton Dorbei, die x«r«^,x(>v /uciXl<5t« io5 /^^(>coli,' stanben, ging man nacb ber Atropolid herauf (Arrhian oxxecl. AIsx. 11116,7): unb am Metroon Dorbei stromte bie Menge bie zur Eltlesie nach ber, wo immer genauer, boch jebenfalld in ber ffiblichen Hugelgegenb zu fuchenben Pnyx brdngte, wie aud ber Grzdhlung bed Aefchined gegen Timarch. § 60 u. 61 erhellt. Unb die Lage im ©uben machen fur bad Vouleuterion (unb felbst auch bie nicht fern gelegene Zeudhalle) bie infchriftlichen Funbe bei der Kirche Hypapanti wenigstend ziemlich wahrfcheinlich «. Curtiud att. ©tub. II ©. 28 f. unb Burflan Geogr. D. Griech. ©. 283 Anm. 1). Auch lann bad Aredheiligthum laum Don bem Aredhugel getrennt werben "), lag alfo im ©ubwesten bed Marltd. ©o lonnen wir fur ben zuerft Don Paufaniad befchriebenen Complex Don ©ehendwurbigleiten auf ber Agora mit ©icherheit annehmen, bah er auf ber ffiblichen Hdlfte ber« felben lag. Unb zwar geht zugleich aud ber Art ber Vefchreibung unb ber Lage bed Aredtempeld herDor, bah er nachbem er bie KSnigdhalle auf ber Nestfeite befchrieben, sich quer fiber ben Marlt nach ber Oft- feite wenbet, wo bie Halle bed Zeud lag. Denn wenn er bei bem Aredtempel bereitd wieber in bem ©ubwesten bed Marlted angelonu

16) S. Curtius atl. Studien II S. 28, Vurstan Geoar. v. Griechenl. IS. 238.

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Page 12: Bausteine zur Topographie von Athen

Naufteine zur Topographie Don Athen. 11

men mar unb bann nbrblich mieber nach ber Konigdhalle zugeht, fo muftte er ben fuboftlichen Theil Dorher fchon befchrieben haben, Don biefem her zu bem Aredtempel gekommen fein ; unb zugleich laffen bie Worte, mit benen er Don ber Stoa Vasileiod zu ber Zeudhalle ubergeht, TiX^ti/ov r^( ilrott( /itt<7tXetov /(avcop eeir^xe (3, 2), spruv^a cnryxe ̂ 5^ (ebba), liroci <)c unit/He? t>»'xacko^r«l (^3, 3) bie nothige Freiheit ber Deutung "). Paufaniad hat bemnach zuerst bie Sub< halfte befchrieben unb menbct fich bann erst nach ber Abfchmeifung auf ben Kolonod ber Norbhdlfte zu. Nie lommt er ader bazu fo zu fcheiben? Nun er hatte bazu Dor allem einen dufteren Anlaft, mie meiter unten erhellen mirb: ed mochte aber zugleich ein innerer Grunb sich bamit Derbinben. Offenbar ift biefe Subhdlfle bie fur ihn interessanlere : benn hier lagen alle bie michtigen offentlichen mie heiligen Vaulichkeiten in bichter Reihe: hier concenlrirte sich auch einst (mie bie fpdtere Dar- ftellung zeigen mirb) ber Kultud unb bad politifche Leben. Die Norb« hdlfte muft bagegen fur ben tdglichen Vertehr, fur Hanbel unb Wanbel referDirt gemefen fein, mo bie Nuben ber Vertdufer ftanben u. f. f. So meift Paufaniad hier nur bie Stoa Poitile nahmhaft zu macken, unb bie benachbarten Dentmurbigleiten. Uebrigend zmeifle ich nicht, baft er in biefer ganzen Anorbnung bem Branch athenifcker Ciceroni sich angefchlofsen hat, beffen Urfprung sich auf bie gefagte Weife erlldrt.

Ed hanbelte sich bemnach bloft noch barum, bie Lage ber ,,bun« ten Halle" fomie bed Hermed Agordod mit ber Pyle genauer zu be< ftimmen. Doch mag ed fur jeht genugen einfach zu bemerken, baft bie Stoa Poitile jebenfalld an ber Norbhdlfte bed Marlted lag, unb zmar, mie ich unten zu bemeifen fuchen merbe, auf ber Norbfeite, bie ben Vlarltabfchluft bilbete.

Kehren mir nun mieber zu ber Befchreidung bed Paufaniad zuruck. Ld folgt

g) Kap. XVII § 2 - 6 bie Befchreibung ber meiteren Umgebung ber Agora; zundchst 5H5 ci^o^«5 vl) TlvX,! entfernt bad Plolemdon, unb bei biefem ("(,<?5 ̂ l." /«'^^«l7,«s/)) bad Thefeion. Ueber bie Lage biefer beiben mdre rafcb entfchieben, menn mirllich ber noch erhaltene bekannle borifche Hexaftylostempel bad Thefeion mdre. Ich geftehe, baft ich mit ben Dor Dier Iahren in Gerharb'd archdol. Zeitung XXI S. 98 ff. gegebenen Ermdgungen bie Sache noch teinedmeged fur ab- gefcblofsen halte. Denn einerfeitd ift bad tleine Gemichl, bad ich bem Anonymus Detleffenianud beilegte, boch mohl noch zu hoch gegriffen, ba einzelne Derfprengte Nolizen halber Gelehrfamteit in bem Parifer Traktat ne^' r^ '^rrix^; sich zeigen: mie z. B. bie Pandhohle in ber Grotte ber Panagia Chryfofpiliotissa gefucht mirb, ebenfo un» glucllich, ald gleichzeitig mit bem Thefeion auch ro Xe(>«^eixov in bem Tempel bed H. Georgiod Akamati erkannt mirb, alfo Don Dolld-

17) S. Burfian do loro S. 6.

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Page 13: Bausteine zur Topographie von Athen

12 Vaufteine zur Topographic von Athen.

thumlicher Trabition taunt bie Rebe fein lann. Unb mad fonft zu ©unften bed Theseud gegenuber bent Herakled geltenb gemacht ift, tann einer fchon mahrscheinlichen Sache mohl nock einige Verftdrkung zu« fuhren: an unb fur fich befiht ed teine Starts.

Dagegen ermeift boch ailed, mad bei ben Audgrabungen an ber Attalod'Stoa zum Vorfchein gekommen ift, bie zahlreichen Epheben- intchriften, auf benen mieberholt bed Ptolemdond gebacht mirb unb einmal auch audbrucklich getagt, bah biefe Infchrift im Ptolemdon auf< zuftellen fei, bie vielen Hermen von Kodmeten bed Gymnafion'd, bie Vafid einer Iubaftatue, beren Kopf Vrunn togar eben hier gefunben glaubt, ailed bad ") ermeift boch zufammen mil Wahrfcheinlichkeit - menn auch an fich Nichtd gerabezu entfcheibenb ift - bie Ndbe eined ©ymnafion'd unb zmar bed Plolemdon'd: b. h. aber, ba bie Attalod- Stoa auf ber Oftfeite ber Norbhdlfte bed Marlted lag, bad Ptole. mdon ift mahrtcheinlich oftlich bed Marlted zu fuchen, nicht meftlich.

Venn allerbingd fcheint auch mir bie Lage ber Attalifchen Stoa ") an ber Agora burch bie Erzdhlung bed Athendud V S. 212 unzmeisel- baft festgestellt; unb zmar kann fie nur an bem Oftranb gelegen haben, fo bah fie bie Richtung ber Oftgrenze ber Agora angiebt. Ed beginnt ndmlich hinter blefer Halle eine gelinbe aber fietige Auffteigung bed Terraind nach Often hin, fo bah bie Agora nicht unbetrdchtlich tiefer aid bas Thor ber Athene Archegetid . liegt ; mobei man bebenten muh, bah mdhrenb bad Thor auch heute frei liegt, ber alte Voben ber Agora 8 Meter unter bem jetzigen Noben jener ©egenb liegt (f. Perva- noglu im Philologud XXIV S. 457). So geben alto auch hier bie naturlichen Terrainverhdltnisse bie ©renzbeftimmungen ber Agora. Nicht aber glaube ick, mad Curtiud ohne jebed Zeugnih, birelted mie inbi» retted, annimmt, bah bie Anlage ber Attalod'Stoa nun auch bie ©run- bung eined neuen Plahed vor ihr nach fich gezogen, ber fo eine Art Vorplah ber alien Agora gemorben. Vielmehr mar bie Attalos-Sloa mit ihren Vertaufdlolalen eben recht auf bie Norbhdlfte bed Marlted gehSrig: unb bie ©runbung eined fo geraumigen Plahed, mie ihn bie gemaltige Ldnge ber Attalod'Stoa erforbert unb noch mehr bie MSg- llchleit, ald gemShnlicher Verfammlungdplah ber Athenifchen Nur« gerfchaft zu bienen, ber von ber Tribune vor ber Attalodftoa aud in romifchen geiten amtliche Mittheilungen gemacht wurben, - eined folchen geraumigen Plahed ©runbung neben ber Agora ift an fich menig mahrfcheinlich , ba fie in jener geit meber Bebtirfnih mar, mo bie VevSllerungdzahl Athend boch nicht mehr mit ber ber Bluthezeit

18) Uebcr btcfe gunbe f. bie fttteratur bet ©urfian ©cogr. von ©nedjeul. I @. 291 Anm. 1, augerbem ©runn in ben annali dell1 instit. 1861 @.412ff.

19) Ueber fie bgf. flumanubtd in yevtxrj awiUvaig rtjg aoyatoX. hastes 1862 @.7ff., Curtiud attijche ©tubien II ©. 31 ff. ̂ ertanoglu im bulletino dell1 instit. 1862 ©.120, unb im ̂ ilologue XXIV 0. 456.

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Page 14: Bausteine zur Topographie von Athen

Naufteine zur Topograpbie von Atben. 13

sich messen tonnte, noch leicht zu bewerlstelligen war in jener bicht mit Hdufern befehten unb vor allen anberen Partien gefuchten Gegenb ") ; wdbrenb ed nicht bie geringste Schwierigteit bat, anzunebmen, bah an Stelle ber einzelnen Vuben bier in ber boch gewib febr ausgebebnten, fur ben Kleinbanbel beftimmten Norbbdlfte bed Marlted ein gemein« famed Verkaufdlotal fur biverfe Gegenftdnbe errichtet wurbe. Dah Paufaniad, ber sich ja audbrucklich verwabrt eine vollftdnbige Auf- zdblung aller Einzecheiten ber Reche nach zu geben, fonbern nur eine Audlefe bed Merlwurbigften zu liefern verfpricht, eine folche eined hi- storifchen ober falralen unb felbft lunftlerifchen Interested baare Van- lichteit nicht erwdbnt, bdtte Nursian d« loro S. 5 unb S. 12 nicht einer befonberen Grlldrung beburftig erfcheinen follen.

Auch bleibt ed fchwierig, bad Ptolemdon in bie Ndbe bed fog. Tbefeiond zu fehen, ba ed bann wobl fchon an ben Alchdngen bed Thefeionbugeld ldge, bie boch nach Allem bem Gau Melite unb nicht bem Gau Kerameilod angeboren, in welchem bad Ptolemdon nach be- ftimmtem Zeugnih zu fuchen ist (f. Nursian S. 5).

Dabingegen gewinnen wir eine weitere Wahrjcheinlichleit fur bie Lage bed Plolemdond nabe ber Attalodftoa barin, bah fo Paufaniad bad Hin» unb Herfpringen erfpart wirb.

Denn weiter fublich vom Ptolemdon bdtten wir und bann bad Tbefeion zu benlen mit feinem gerdumigen Temenod unb bem Hor« lomosion (welched nach Plutarch Tbefeus 27 7l"^tt To V^at5o>- lag), fur welche ber fchonfte ebene Plah ba ist, unb wir wurben bamit in bie ndchste Nachbarfchaft bed gleichfalld gerdumigen Vezirld bed Ana« leiond gelangen, ber unmittelbar barauf von Paufaniad angefschrten Stiftung. Anbernfalld bdtte Paufaniad unmittelbar binter einanber erft bie norbweftlich, bann bie fubostlich ber Agora gelegenen Naulich, leiten verzeichnet, obne irgenb bie grohe Distanz zwifchen beiben Grup« pen anzubeuten - ein Verfabren, wad mit ben Anfchauungen, bie ich uber ben Plan feiner Befchreibung gewonnen babe unb in biefem ganzen Ausfahe zu beweijen fuche, fchlecht stimmt.

Enblick wurbe fo bad Tbefeion wirllich t> /lteo/; T^ no'Xel lie- gen (Plutarch Tbefeus 31), welcher Audbruct freilich nicht machema- tifch genau zu fein braucht, aber ba ber Zufah bed Plutarch nu^ To vc*^ /t'/uvu'ttU)!' zeigt, dah er gerabe bier eine topograpbifche Ve« ftimmung geben will, boch febr unbequem wirb, wenn bad Tbefeion am Weftranb ber Stabt, fast unmittelbar am Dipylon ") lag.

20) Das versteht sich bei ber Lage zwifchen Marlt und Hauptthor auch so von felbst: ist aber meine Anfehung der Poilile richtig, so bezeugt es Lucian Aavix. 13 und di^lo^. morotr. Vlll 2 ganz ausdrUctlich : denn an beiden Stellen ist ja von Wohnungen R richer in der Niihe der Poilile die Rede, wie auch Melon's Haus hier lag: diefe Gegend war offendar be- fonders gefucht, ste lag eben ̂ ^?llx«^^.

21) CurtiuS hat died noch etwas zu welt westlich geruat, j. unten.

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Page 15: Bausteine zur Topographie von Athen

14 Naufteine 3ur Topographie von Athen.

So lange alfo nicht mit fchlagenben Grunben bad Gegentheil bewiefen ift, 3iehe ich vor, Ptolemdon unb Thefeion osilich ber Agora 3U fetzen, bad fog. Thefeion etwa fur ben Heratledtempel in Melite 3U halten22).

Ii) Kap. XVIII § 1-3. Paufaniad wenbet sich nun 3U bem Diodkurentempel, bem Anakeion, bad auch in ber Nachbarfchaft bed Marlted lag unb 3»var nahe ber Suboftecke besselben : benn obwohl bad Heiligthum felbft am Fuhe unb vielleickt nock am Abhange ber Norb- feite ber Akropolid unterhalb bed feiner Position nach bekannten Agrau- liond gelegen war, muh sich bad Temenod bes Anakeiond in groher Nreite uber bie Nieberung ausgebehnt haben, ba bie alhenifche Rei- terei sich hier verfammeln konnte unb Peisiftratod alle waffenfdhige Mannfchaft hieher 3ufammen berief. Unb hier, alfo auch, wie beim Kolonod Agordod, in ber Nahe bed Markted, war ber Meite Stanb- platz fur bie Tagelohner nach einer Noti3 ber oben fchon angefuhrten trefflichen Quelle bei Nelker An. 6r. I 12, 12: '^l>'«xc5<)p .- ^eo-

Neiter fchreitet Paufaniad ben Norbabhang bed Burghugeld entlang, gelangt 3um Agraulion ̂7re() ̂ co^ ^l^xnl'pco,,, bem nahe (/rX^- l7,op) bad Prytaneion liegt unb besichligt wirb. Von beiben ift bie Lage mit Genauigkeit 3U fixieren. Als bad Aglaurion ift bie Grotte oberhalb ber Kapelle H. Nilolaub 3U betrachten 23). Auch bie Stdtte bed Prytaneiond fcheint Votticher wiebergesunben haben, wie im III. Supplbb. bed Philologud 3U lefen ift unb few beigefugter Plan ver« anfchaulickt.

Dad Prytaneion ift nun ein wichtiger Kreu3ungdpunlt breier Wege. Den erften ift Paufaniad eben gekommen, ben 3weiten befchreitet er 3undckft; unb aud) ben britten verfolgt er bann fpdler. Der erfte fuhrt ndmlich auf halber Hohe urn bie gan3e Akropolid herum, an ben verfchiebenen Heiliglhumer, bie ̂ ^l) Tlo'Xt^, b. i. unter ber Vurg, lagen, vorbei; ed ift ber Weg, beffen Spuren beim Theater nock 3U verfolgen unb ber auch auf ber bekannten Theatermim3e 3U fehen, unb von bem bie neuerbingd gefunbene Infchrijt befagt r^v Tlc^lTlurov 7,6^/0605 (t/rttl)<«) // 7,ot>c5 .<-//' l//, eine Angabe, bie burch ben Umfang ber Alropolid an biefer Stelle vollkommen beftdtigt wirb"). Paufaniad ift ihn vom Agraulion hergekommen unb betritt ihn, wie wir fehen werben, bann beim Audgang aud bem Theater wieber. Ietzt

22) Dah bas fragliche Geb«ube ein Heroon fei, lehrt Vdtticher, Be- richt uder die Unterfudzungen auf der Alropolis S. 183. Auch an das Melanippeion (f. Harpocrat. u. d. W. ^/k>ltt^7l7lk,<)p) , bas gleichfalls in Melite lag, liehe sich denten, fo bah man wenigstens '" der Familie des Tbeleus bliebe.

23) S. Roh, Niketempel S. b Anm. 39, Votticher a. a. O. S. 220 und III. Spplbd. des Philoloaus S. 339-

2!) Pervanoglu im Philologus XXIV S. 460.

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Page 16: Bausteine zur Topographie von Athen

Vausteine zur Topograpbie Don Atben. 15

Derldht er ibn aber unb wenbet sich bem zweiten Neg zu, ber Dom Prytaneion in bie Unterftabt fubrt. Der brilte enblich, ben er bem» nachft aufnimmt, wirb burch bie Tripobenftrahe gebilbet; uber ibn wirb unten bie Rebe fein.

i) Kap.XVIII §4- 5. Paufaniad erwdbnt ben genannten Neg in bie Unterftabt verfolgenb ^?t5H«p tc,i»ss<v e^ r<x xurco rH? Tio^eco^) bad 6erapid«Heiliglbum, unfern besselben (rov ie(>oi" rov ^u^ttT,/- 6oc ov Tio^^co) die 6tdtte bed Synlbema zwifchen Peiritboos unb Tbefeud, unb biefem nabe (/lX^/op) ben Tempel ber Cileitbyia.

Von leinem bieser Punlte lann bie Lage anndbernb fixiert wer- den : Don ber Stdtle bed 6yntbema giebt ed gar leine weitere Notiz, unb den Combinationen Don Botticher im III.Spplbd. S. 371 ff. Dermag ich nicht zu folgen; auch fur bie beiben anbern belfen litterarifche Erwsb- nungen nichl weiter: fur bad Serapeion ift mir uberbaupt leine be« lannt, unb rv l^v ^'zX^^l'/«c ik(lo> nennt Ifdud de herod. vi- caeo^eu. 39 obne ndbere Veftimmung. 6o bleiben nur monumental Funbe, bie fur beibe aderbingd Dorbanben smb: fur ben Serapid, ber auch bier mit ber Isid zulammen Derebrt wurbe, eine bei ber Metro- politanlirche gefunbene Stele, bie bie Statue einer Kanepbore bed Serapid unb ber Isis trug mit ber nur bald echaltenen Infchrift bei Roh, Demen D. Altita S. 64 92.127, Ephem. arch. 92.621* (nach Piltalid Dielmebr bei ber Panagia DouDerqena nabe ber Tri- pobenftrahe gefunden), Rangabe antiq. hellen. II 92. 1097, Lebas Attique 92. 108; unb ein anbered Piebeftal, bessen fchlecht zugerichtete Infchrift im Anfang ̂«(>ttnll>« x«i ^/<,l erlennen ldht (Ephem. arch. 92. 1813, Rangab6 ant. hellen. II 92.2361) gefunben in den Trummern einer Kapelle am Norbfuh ber Alropolid, unter benen auch ein Relief einen Stier in naturlicher GrShe barftellenb zum Vorlchein gelommen fein fod. Man fiebt, wad elwa aud biejen beiben Funben gefchloffen werben lann ̂), dah ganz ungefdbr in biefer Gegenb im 9lorben ber Alropolis ein Serapeum wabrfcheinlich gelegen babe, ftbrt uber bie 9iotiz bed Paulaniad nicht binaud. Kaum beffer ftebt ed n^it ber Eileichyia. Hier ift ebenfalld neben ber Metropolid eine Stele ge- funden mit ber Infchrift: en/ iept,«( /1u^/X^( M^coi, (?) . . l^v ^v/ttre'()« tt^'^xt^ X^,^/7i?l//p iizXv3e,«, f. Roh, Demen S. 95 N. 164, Ephem. arch. N. 821 (mit berfelben abweichenben ProDenienzangabe Don Piltatid), Rangabe II N. 1061, Lebad 92.68; unb ebenba will Nangabe ein archaifched offenbar Cileitbyia barftel- lenbed Relief baben audgraben feben. Sodann ift eine anbere Infchrift, nach ber bad Nilb einer Demetria ber Gottin geweibt wirb nach Pit- tatid 1'anc. Athenen T. 172 (- Rangabe II 92. 1062) in ber Kapelle

2b) Rangaba lchlieht freilich zu N. 1097, bah ,,ju«<zu' A l'6vldona«" bewiejen lei, bah der Serapistempel an der Stelle ber Metropolis geleyeu, zu 92. 2361, bah jene Kapelle auf der Static bed Serapeums gebaut fel.

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Page 17: Bausteine zur Topographie von Athen

16 Baufteine zur Topographie von Athen.

ber Panagia Canbeli del bem Monument bed Lysitrated befinblich, nach Rog, ber auch bessere Ab>chrift giebt, in feinem Tagebuche viel- mehr in ber Mauer bed grogen Vabed ber Stabt (f. Keil im Philo- logud XXIII S. 619) alfo etwa in ber Mitte zwischen Metropolid unb Habriandthor. Cine britte Inschrift dhnlichen Inhaltd giebt Lebad unter ber Rubril ̂ tU^uo N. 89: ob in jeinem grogen Sammelwerle bie Erlldrung fchon bid zu biefer Nummer vorgebrungen unb ob sie Funbangaben bietet, tann ich in biefem Nintel ber Erbe naturlich nicht controllieren. Auch burch biefe Infchriften unb Monumentenfunbe wirb boch HSchftend beftdtigt bad wad aud bem Gang ber Vefchreibung ge- folgert werben mug, bag bie Eileithyia ihr Helligthum hatte an bem Wege vom Serapeion im Norben ber Burg zu bem Olympieion im Often ber Vurg: alfo etwa norbostlick von ber Atropolid. Iebe ge« nauere Beftimmung bleibt zundchft unmoglich.

Botticher freilich behauptet im III. Supplementbb. S. 373, bad Hieron ber Eileithyia bezeichne bie Ausdehnung ber Agora nach Often hin, wad er S. 376 bahin erlduterl: ,,Die Lage ber Eileithyia an ber Oftgrenze ber Agora bed Kerameikod bezeichnen fehr gut bie Worte bed Kleibemod (^nscd. Lskk. 326, 30): r^e ̂ e? c,v^ u^co r^l 5v5 'iXt^oo5 71^,0; si/o^/ttp ^VX//^<5«, womit er meint, bag aufwdrtd von ber Ennealrunod ober vom Ilissos nach ber Agora zu, die Cilei- thyia liege". Wer die Stelle ded Kleidemod im Zufammenhange liedt, wirb eine berartige Deutung, fclbft wenn sie ihm fprachlich mog« lich fckiene, nicht zulaffig finben. Die ganze SteUe wirb nur ange« fuhrt u. b. W. ^?4>«l unb hanbell im Uebrigen nur von AgrH. Nun ift eine '/X/5vt« ep ̂ ^«( durch eine Ehrenplah'Infchrift aud bem Dionyfodtheater (in Gerharb'd archdol. Anzeiger 1864 S. 263) betannt geworben. Danach kann uber bas Verftdnbnig ber ftarl ver« borbenen, auch in ziemlich abweichenben Ledarlen uberlieserten Worte bed Kleitobemod ^) jm Ganzen tein Zweifcl fein, wcnn fchon bie Wieberherftellung im Einzelnen ungewig bleibt, nur bag ftatt "(wc tt'^o(,tt^ zu lorrigieren fein wirb ?i(,o( "<^/(,«p.

Nir haben und alfo zu benken, bag Paufaniad in fubbftlicher Rlchtung auf bem nach bem Iliffod zu fich neigenben Terrain welter qeht, ohne auf etwad nach feinen Gesichtdpunllen Merlwurbiged zu ftogen, unb bann burch bas Habriansthor zum Olympieion gelangt.

k) Kap. XVIII § 6- Kap. XIX § 6. Paufaniad befchreibt bad Olympieion mit feiner Umgebung, ben Uebergang zu biefem mit ben Worlen anbeutenb 7i^<> l)i sl. ?c! it^,')v it>«e 7v5^/l!^'()X^-

26) @. aWUOcr frg. hist. Gr. I e.358 gvgm. 1, n>o and) bie ber* frf)icbcntUd)flen Ver6e[feruiiQtt>er[ud)e *u finbeu fiub, bie mit au«no^me bc« ?enjifj^en aOc btc (5ilettl)i)ia entf erneii : aber aud) wa« ?enz bietet, t« plv ovv avb) rov VAiorcroD nQogayoQevovatv 'liyQav Ellr'$vlus Ijat fadjlid) ied)t gvoge ©ebeiifen.

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Page 18: Bausteine zur Topographie von Athen

Baufteine zue Topogeaphie Don Athen. 17

Tl/ov: unb zwae wieb ee gleich eechtd Dom Habeiandthoe buech bad halbkeeidfoemige Peopyldon an bee Noebweftecke bed Peeibolod stch be- geben haben unb bann an bem Tempel entlang gegangen fein, ba er zueeft bie Bilbfdulen bed Habrian Doe biesem eewdhnt"), eest bann zue Vefpeechung bee ubeigen Meetwuebigkeiten ubeegeht.

Befonbeed wichtig ift bee hiee Deezeichnete Tempel bed Keonod unb bee Rhea, beffen Hain, woeauf meined Wissend noch nicht auf- meeksam gemacht woeben ift, sich bid an ben Iliffod eefteeckt haben much. Denn in ben fchon oben heeDoegehobenen Xc'^tt^ ̂To^<x«/ bei Belkee An. Gr. I S. 273, 30 heiht ed ^co><ov Ts^t^og To 7l«^cl TO v^ 'OX //l 7, top ̂ 6/^t TO 5 ^,^^0!) TOV 6V tt^0(,tt, Woete, bie Niemanb sich beeeit finben buefte, mit Nottichee !m Suppltbb. bed Philolog. Ill S. 394 fo zu Deeftehen , bah sie bie gefammte Region bee Norbftabt Dom Meteoon auf bem Maett bid zum Olympieion ald hockalten Schauplah zue Feiee bed Voltsfefted bee Keonia bezeichnen. Leate Topoge. D. Athen (S. 94 Anm. 1 bee beutfch. Uebeef.) hilst sich aud bee Verlegenheit buech Annabme einee Lucke Doe /"6/ot. Da buech bie eeften Woete ro nuoci To >i)v 'O).,/t7llo^ bad Don Pan- faniad hiee befpeochene Heiligthum beftimmt bezeichnet ift, fo tann in bem Meteoon tein anbeecd Heiligthum Deeftanben weeben, ald bad jenfeitd bed Iliffod in Aged gelegene Heiligthum bee Demetee, bie hier auch einfach Muttee hieh, wie z. N. in bee Infcheift bei Rangab6 »uU^. doll. II N. 2253, Z. 22 Don bem Tempelfchatz /lt,/T^o5 sp "^7(,«( bie Nebe ift unb bee Atthibogeaphe Cleitobemod bei Nelkee Auso6. Gr. I S. 327, 3 ro ikg^ TO /t^r^l<7o^ To sv "^//^«t5 nennt. So wieb bad trugeeifche «/o(>« auch hiee wohl ohne Bebenlen einem ̂^"« weichen lonnen.

Auch bee Hain bee Olympifchen Ge tann noch genauee beftimmt weeben. Ee muh sich ndmlich nach Suben obee Dielleicht Subweften bid bicht an bie Stabtmauee gezogen haben, ba bie oben eewdhnte Amazonenftele am itonifchen Thoe Don Plutaech (Thefeud 27) ald bei bem Heiligthum bee Olympifchen Ge gelegen bezeichnet wieb.

Man sieht bemnach, bah biefe beiben Heiligthumee mit iheen heiligen ReDieeen sich auch noch auheehalb bed Peeibolod bed Olym- pieion eefteeckten, beffen Umfang Paufaniad mit ben Woeten o /<i? l)H 7l«( 7lt^,^o/Oi,- aittl>/co^ ̂olXlciTtt Teol/l^co^ 6l7T<^ nur un-

27) Zahleeiche Bafen Don Stanbbilbeen Habeians, bie bem Kaifer zue Danlbarteit Derpslichtete Stiibte aussteMen sinb hier gefunben; s.O. I. Gr.I N. 331-345 unb bie neufte in Gerhard's archiiol. Anzeiger 1662 S. 298; ubee ba9 Propyliion bed Peribolos unb bie soustigen neuNen Funbe am Olym- pieion hat dm genaustcu Bericht Rhusopulos nicht bloh in ber Zeitung 7tv,xij ̂.^c^c ^5 N^ilfoc, 4. 6. 20. December I860, 2. 15. 23. Ia- nuar 1661 erftattct, sondcrn auch in ber «^«,o^. 6</>^. ?ie(>/oll. II, iT. I «5>. 2, Februar 1862 S. 26 ff., wo auch elue gcnaue Karte beigegeben ist.

Mul. f. PHUol. N. y. xxm. I

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Page 19: Bausteine zur Topographie von Athen

18 Bavfteine zur Topographie von Athen.

gefdhr befchreibt, ba er nach ben jungft zum Vorfcheln gelommenen Reften genau gemeffen 666 Meter betrdgt; unb in ber That mar ja in biefem Peribolod, ber nod) bazu mit Bilbfdulen Habrian'd vollge- stellt mar, neben bem loloffalen Olympieion lein genilgenber Plah fur einigermahen audgebehnte Haine: fo bah alfo ber Raum fomohl nach Silben bid zur Stabtmauer ald auch meiter bid zum Ilissod hin bvrch bie von Paufaniad beim Olympieion ermdhnten Heiligthumer audgefullt mar.

Paufaniad felbft gelangt bann ^"tt rov vceov ̂ ov ^05 zu bem nXi/mov gelegenen Pythion, bei bem er auch gleich bad Del- phinion befpricht, ohne genauere Orlsbezeichnung zu geben. In gleich lofer Verknupfung ermdhnt er bad Heiligthum ber Aphrobite ep x?j- 7l0t5, bad Kynodarged unb bad Lykeion unb fchlieht baran eine Be« fpxechung bed Iliffod mit feineM Nebenfluh. bem Eribanod. Der Gang ber Nanberung bed Paufaniad ldht sich aud bem, mad mir fonft von ben betreffenben Baulichkeiten miffen, menigftend im Allgemeinen be- stimmen.

Iundchft hat er sich gleick hinter bem Olympieion in bie Ge- genb auherhalb ber Etabtmauer begeben. Ich brucke mich absichtlich fo aud ; benn man muh bebenlen >- unb vergiht ed nickt felten - , bah auf biefer ganzen Oftfeite ber Stabt nach bem Ilissod hin bie Vlauer zur Zeit bed Paufaniad nicht mehr beftanb, fonbern bei ber Anlage ber Habriandstabt ober Neu-Athen'd ") nothmenbiger Weife stbgebrochen werben muhte, ober, fomeit ed moglich mar, zu bem Neu- bau romifcher Villen, von benen stch ftattliche Trummer noch in biefer G?genb nachmeifen laffen 20), vermandt murbe, mie in einem alten Thurm ber Stabtmauer ein Mofaikboben gefunden ift ̂o). Paufaniad rechnet bem entfprechenb biefe Gegenb ldngft bed Ilissod noch zu ber eigentlichen Stabt Athen ") unb thut hier bedDurchganges burch ein Stabt' thor mit kciner Sylbe Crmdhnung, moraud benn ebenfo menig gefol- gert merben barf, bah bie alte Etabtmauer hier nicht gegangen fei, b. h. bie befprochenen Stiftungen noch innerhalb ber Stabt gelegcn hdtten, ald bem Paufaniad ber Vormurf ber Nachldssigkeit zu machen ift. Unb erft baburch ertldrt sich, bah biefer hier auf ber Oftfeite bie

28) Novae Athonae, tt)ic cd in ber 3nfd)rift bed 9Iqufibufte« ijeifjt, die (Sijrtacus boil ttiicona nod) boaflfinbig fah (f. die 3rid)mmg toon San Oatlo bet Laborde Ath^nes au 13.14.15. stoles S3 b. I £af. iu©.A.U

29) Vgl. Uffing insoript. lnod. S. 60, Gottling in den Berichten der Leipziger Ges. d. Wisf. 1854 S. 27, Michaelis in Gerhard's archaol. Anzeiger 1861 S. 179. So werdcn z. B. auch auf dem Aaerfeld nordlich des Olympieions, mestlich dcr Sladion-Bllicte bunte Marmorfragmente in aroften Massen aefundcn.

30) S. Eurtius attische Studicn I S. 60. 31) ©o fafl^ cr 127,3 Ian negtpokog iv rj nokei t^ xtdou-

fiivtjs iv Kr'noig ji(pQo6£rrjg ov tioqqix).

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Page 20: Bausteine zur Topographie von Athen

Bausteine zur Topographie von Athen. 19

ber Vorftabt angehortgen unb zum Theil ziemlich entfernt von ben alten Stabtmauern gelcgenen Oertlichkeiten mitten in ber Stabtbefchreibung verzeichnet, wdhrenb er boch auf ber Norbweflfeite bie Akabemie unb selbst ben unmiltelbar vor bem Dipylon beginnenben dugeren Kera- meilod erft nach Vollenbung ber Stabtbefchreibung aid etzw ̂ ^ ?io. Xecoc gelegen anfuhrt (I 29, 2).

tzchon bad Pythion mug augerhalb ber Stabtmauer angefeht werben auf Grunb ber Vemertung bed Strabo (IX S. 404), bag bie e<7)<«s,« ror> '^^t^«7itt/oli ^eo^ liege e^ Tl«i rki/se ^er«'tzv ^ov //i,H,al. x«/ roii 't)X,'/t7l/vl , wo ro Tti/05 fo fchlechthin gefagt nur aid Stabtmauer gefagt werben tann, nicht aid Grenzmauer zwi« fchen Pythion unb Olympion, wie Forchhammer (Topogr. v. Athen S. 295) that, unb ed bad naturgemdgefte ift, anzunehmen, bag bie Stablmauer eben zwifchen biefen beiben Heiligthumern stch hinzog. Wenn bagegen angefuhrt werben follte, bag ja nack Plutarch (The- feud 12) eine Hernte im Often bed Delphtnion'd beim Thor bed

Aegeud ftehe, unb alfo ja ein Stabtthor ostlich bed Delphinion'd bezeugt fei, wie Rangabs auf feinem Plane beim Delphinion ein folcked aid

^l/k5«l nl'/.u/ anfeht, fo tft barauf einfach zu erwiebern, bag biefe ^i/eco( ?l,iXttl vielmehr als Hausthure bed Aegeud zu verftehen sinb32). - Sobann liegt bad Heiliqthum ber Aphrobite e^ x^Tioec nach ben audbrucklichen Worlen bed Pliniud hist, uatur. XXXVI 5, 16 sxtra wuro8. - Fur bad Kynodarged enblich unb bad Syteion be-

zeugen biefelbe Sage bie beftimmteften Zeugniffe 33). - So ift fur alle

biefe Stiftungen bie Sage augerhalb ber Stabt vcrburgt. Es ift bemnach unzweifelhaft , bag stch Paufaniad vom Olym«

pieion oftwdrts, vielletcht norboftlich nach bent Iliffod zu wanbte unb fo zundckft zu bem in unmittelbarer Nachbarfchaft bed Olympteions (/<t?« rnv v«^ unb TlX^^/o^) gelegenem Pythion gelangte. Seiber ift hier gerabe ber Gang ber Stabtmauer nicht im Einzelnen zu ver-

folgen (wie begteiflich bei ber Zetftorttng in Folge ber Habrianifchen Umbauten) ; ich mochte aber vetntuthen, bag ste noch etwad ndher an bad Olympieion herangeruckt war, aid wie ste in ber Rekonftruktion bei Curlius erfcheint, fo bag ste fchon fruher weftlich wieber an bie naturlicke Abbachung bed Terraind stch anfchlog.

Elwad welter nach bem Ilifsod zu, aber vielletcht auch etwad

norblicher, wirb bann bie ,,Aphrobite in ben Garten"") zu fuchen

32) Hier lag ja die Wohnung des AegeuS; und die gauze Datstel- lung des Plutarch liiht datildev keinen Zwkifel, vgl. aud) Botticher im III. Svvltbd. des Philolmms S. 425.

33) gttc bad fti)no«arge« ©iobor. XXVIII 7, Stoim XXXI 24, Plu- tard) fctjeiniflocl. 1 (*Jw ttuAwj'); fttv ba« VijUion Xcno^on ̂ elicit. II 4, 27, ^(utatdi (Sulla 12 tltiD ̂ttabo IX &. 397 (ixTOC twv Jioydaovs nvluiv).

34) Oder wu' sie vollNan'oig heiht Aphrodite Ucall'a in den Garten

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20 Baufteine zut Topogtaphie von Athen.

fein: etfteted megen bet uppigeten Vegetation, bie in bet Ndhe bed Ilissod gebieh unb einem /X,x«); x«7io( '^^(,ol)/r«^ (Pinbat. Pyth. V 31) mohl zukam, letzteted megen bet Totaltichtung bed Weged bed Pausaniad. Denn urn zum Kynodatged zu gelangen, muhte et sich notblich menben bid ungesdht an bie Notboftecke bet alten Stabtmauet.

Hiet ndmlich, am Subfuhe bed Lykabettod, unfetn bed Thoted, bad bie Sttahe von Kephisia aufnahm, lag bad Kynodatged: benn nut hiet, fchon am Fuhe bed Lytabettod mat ed moglich, ben Phale» ton zu fehen obet vom Phaleton aud gefehen zu metben, mad nach bet Ctzdhlung von Hetobot VI 116 beim Kynodatged bet Fall fein muhbb); unb hiet befanb man sich ̂ iX(,tn> tt?io^t^ rcop ?i,i/>cop

(Laett. Diog. VI 13), bie nut in bet Notboslecke bet Stabtmauet (beten Zug hiet butch bie neuften Untetfuchungen genugenb ieftgeftellt ift) ba mo heute bie Sttahe nach Kephissia geht, gelegen haben lonnen : benn auch hiet ldht bie naturliche Vilbung bed Tettaind ubet ben Gang bet Sttahe nicht im Untlaten (ed mat ohne gmeifel bad Diomeifche Thot).

Vom Kynodatged muh sich Paufaniad bann ostmdttd menben obet vielmeht fuboftlich, alfo bie Umleht beginnen : benn et geht nun mitllich nach bem Ilissod unb finbel aus bem Wege botlhin bad Lyleion, beffen Lage bishet nut im Allgemeinen zu beftimmen ift 2°). Diefelbe Lage^ in bet Ndhe bed Ilissod etgeben bie Wotte bed Sttabo IX S. 400 <l '/Xtl7l7<)5 .... Fc'ai? ex rcop v/ie^ 7^5 "^<>u^ x«e ro5 ^,)xk,uli ^t^,l6z'. Unb zmat lag ed zmei bid btei Sta» bien aufmdttd von bet Vrucke, bie ubet ben Ilissod nach Agtd zum Heiligthum bet Attemid fuhrte"), mad votttefjlich mit bet Angabe

(f. Lucian dialog, morotr. 7, 1). Genauet ist ed bis jeht nicht mVglich, dies Heiligthum anzujehen. Ganz falfch vevmeist es Rangab6 im dullotluo d. !n8t. 1850 S. 131 nach Ampelotipi; Surmelid ̂ ir/x« S. 175 leht es in den lchigen toniglichen Gemilfegarten, mo eine x«Holsoe Trc^/c^os gefunden ward und auch in det Niihe vot den FreiheitStnegen Trummer eined alten Heiligthumes zu fehen gemefen fein follen.

35) £>d)on daduvd) miib die SBetmutfjung ©ottfmgs libev die Sage fees ftijitoeargce in ben ©evidjten bet Seipj|iQer ©efetlfd). b. ©iff. 1854 <5. 14ff. (jtuiaUig, da bo it die 5iu«ftd)t nad) bem ̂ fjalevon bevfpeat if?. 9?anqab6^ fcfet baffelbe in fcinet ncupm 9lebe ttbev atfjemfdje Xopogiap^ic an die @tcllc des uovaoxnoiov xwv ctGcouaTcov tiwauswv.

36) Spoil verlnutljete die //l,^«^« ^vieoll^ov in feinet Niihe, Dodwell glaubte die Grundmauern des ^yteiougebaudes in staltlichen Rui- uen ,,zwifchen dem Fuh des AnchesmoS und Iliffos im N.O. des Olym- hieions" (II S. 240 d. deutjd). Uederf.) miederzufinden; auch Surmelis ^lr,xll S. 175 tenni die aufgegrabcnen Mauem des Lykeions in der Niihe des loninl. Gartens. Beim Ruaneion felzt es Ranaabb auf ieinem Plane an.

37) Wie Leate Topogt. v. Athen S. 202 d. dentfchen Ueberf. ganz richtig aus einer Combination von Plato Phiidr. S. 229 v mit Sttabo IX S. 397 fchloh.

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Page 22: Bausteine zur Topographie von Athen

Bausteine zur Topographie von Athen. 21

im Platonischen Lysis S. 203 A stimmt, bah man von ber Alabemie graben Weged nach bem Lykeion (s,'H«i ^i,'xe,o,) ben Pfab unmit- telbar ldngst ber Mauer (naturlich ber norbostlichen) ging, so bah eine Verldngerung ber erst jeht genugenb belannt geworbenen Rich- tungslinie bed norbostlichen Theild ber Stabtmauer bid zum Ilissos ungesdhr bie Lage bed Lykeion'd bezeichnet unb in ber That bie Ge< genb trifft, bie von ber agrdischen Artemid 2-3 Stabien ent- fernt ist.

Nachbem er noch hinter bem Lyleion (oTllti^ev To," ̂ ,ixe/ol») bad sonst unbekannte Dentmal bed Nisod erwdhnt hat unb ein paar Notizen uber ben Ilissod gegeben, geht er bicht an bem rechten User bed Ilissod ben Fluh abwdrtd unb finbet ba am User selbst ss^' «''Tl,7) den Altar ber Ilissischen Musen, ober richtiger erwdhnt nur biesen im Musenheiligthum ^) befindlichen Altar, unb sobann bie Stelle ̂ ^), wo Kobrod gefallen war (lie/xv,'T«t <ie x«/ e>,^« XTX.), bie wie wir anberweit wissen (aud Better An. 6r. I S. 192, 3 ynb Lyturg g. Leocrat. § 66) auherhalb ber Stabtmauer sich befanb °9), aber noch biesseits bed Ilissod, wie aud Pausaniad zu entnehmen. Venn erst jetzt geht er burch ben Ilissod nach Agrd heruber (ck<«- /3«l7< To^ NX«s?^op /co(,/o^ "<^/()t</). Dieser Nebergang ist zwei» feldohne ber ndmliche, von bem Plato im Phdbrod S. 229 (3 spricht A 7i(>6( To T^ *^l/(>ac ckt«js«ivo^ev x«< ?iol5 T,( ec7T5 /sco^o^

38) Dag es das war, macht die Erwiihnung eines Tempelschahes der Musen in der 3nschnft bei Rangabo antiq. doll. II N. 2252 3.17 und in der neuen archiiol. Ephem. N. 115 3. 5 wenigNens wahrschein- lich, da von einem andern Musenheilissthum ln Athen nidus bekannt ist. Vielleickt hatten die Musen hier in der sruchtbaren 3lissoS-Niederung gleich der Aphrodite linen xHTioc, so dag der Grenzstein c)'(,ol ̂/o^^ x^od, (Hber dessen Provenicnz s. Eurtius att. Stud. I S. 13 Anm.) silr diesen bestimmt war. Ob aber die von Spon und Wheler im 3ahve 1676 etwa 150 Fug oberhalb der StadionSbrUcle bemerkten, surz znvor zufolge einer Ueberschwemunlug blog gelegten, ader schon zu Stuart's 3eiten wieder ver- schwundenen Grundmauern eines treissormissen Tempels mit Leale Topogr. . S. 202 dem Temftel der 3lissos'Mulen zuzuweisen sind , mug dahingestellt bleiben.

39) 2)ie f)ier aufgeflettte unb roatjrfdjeinfid) [d)on don qjausantas ge* lefene Snfdjvift (etma cms bem 2ten 3flf)i'&. it. (5f)r.), die nod) ber WejlttU' tion von^umanuDts in bei Ilaltyys vtata oom 5ten August 1865 so Iautet:

Ko$qov tovto ntorjjLict MtXav&tCtiao [avaxrog ZeTve, to xal piyakrjv *Aaltia nixCaaljo*

atofxa j' M axQonoXti'i (ptQcov TaQ%vatv [ji&r'vr'g Xccog ig a&avaroug 66%uv aeiQa/Lie[vog,

tst fUqlicf) iu einem ̂aufe in der Mt't bee $t)ftfi'ated'!S)en!m(ild veibaut njifber gefunocn, n>or)in ber ©tetn, wie (Sonje in ©cihaib'd ardja'of. An» ^ciger 1866 @. 183 bemeift, von jciuer urfprungUcheti Statte Ietd)t ticischleppt wctben fonnte.

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Page 23: Bausteine zur Topographie von Athen

22 Nausteine zur Topographic Don Athen.

avroZt Snoco,': roenn Paufaniad biefen auch nach Herobot VII 189 7r«9« rov '/Xlt7<70t' gegrunbeten Altar bed Voread nicht erroshnt, fo ruhrt bad roohl namentlich baher, bah er turz zuDor bei Befprechung bed Ilissod fchon bed Noreadmythod gebacht hat.

Diefer Uebergang wirb nun freilich bei Paufaniad, fooiel ich fehe, allgemein Don ber in ihren Reften noch erhaltenen Stabiondbrucke Derftanben: aud mancherlei ©runben fcheint mir bad aber fehr be- benklich. Dah zu Plato'd 3eit bad Terrain bed Stabiond fchon aid Rennbahn bei ben Panathenden benuht fei, burfte fchroerlich zu be- weifen gelingen. Der Vericht bed Pf. Plutarch uber bad Leben ber 10 Rebner (S. 272, 3. 1 in Weftermann'd Viographen), bah bad ©runbftuck bidher im Prwatbeslh eined geroiffen Deiniad unb Don biefem auf Veranlassung bed Lykurgod .bem Staat abgelaffen fei unb bah Lyturgod bad That geebnet habe, laht bie Deutung bod) nimmer zu, bah nur kein Bau bidher hier geroefen, aber lrohbem bad That fchon Dorbem ald Stabium gebient (role z. V. Leake S. 42 Anm. 2 will) : ein Stabium zur Feier bed hocbften athenifchen Fefted ungeebnet unb auf bem Staate nicht gehorigem Vobenl Unb bad beftimmte 3eug- nih bed Ste^hanud Vyz. u. b. W. '^eX/ck«t ^05 '^lrrtxHc .... ovrco^ u/ro "^Xov^ ronou . . . ev si) ro^ y^^txyv^ tt/co^ax ^,^cs7«^ ro5^ 7r«va^//^«/oe() , roie will man ed Derftehen, roenn nicht Don ber 3eit Dor Lykurgod? Ober kann man bad Stabion, bie angefehenste unb am hochsten prdmiirte Art bes gymnifchen Agon Don ben ubrigen trennen?

Nun hdngt aber bie Vrucke uber ben Ilissod mit bem Stabion unmittelbar z'ufammen, sie ift genau auf bie Axe besselben gerichtet, kann fuglich nicht eher gebaut fein aid bad Stabion, alfo roahrfcheiw lich eben Don Lykurgos felbst, uber ben jeboch roeber fein Niograph noch fein jeht auch in ein paar Fragmenten im Original bekannl ge» roorbened Ehrenbelret berartiged berichlen, ober gar erst Don Herobed - unb auf ihn gehen bie jeht erhaltenen Trummer Dielleicht zuruck, bie entfchieben romifchen Urfprung Derrathen.

Eben fo wenig aber aid, beDor bad Etabion hieher Derlegt roar, ein Anlah Dorlag, eine Vrucke an biefer 'Stelle anzulegen, roo man birelt nur 3ugang zu einer ringd gefchlossenen Thalmulbe hatte, eben fo Dlel Anlah roar Dorhanben, eine folche etroas norblicher zu erbauen: ba, roo heutigen Taged ber einzige Weg Dom Often ber Stabt her zroifchen ber Chaussoe nach Kephissia unb ber Ennealrunos uber ben Ilifsos fuhrt (er ift z. V. auf bem Stabtplan in Vursian'd Geogr. D. Griechenl. I Taf. 5 angegeben). Denn einmal roar bies geroih zu alien 3e!ten ber burch bie naturlichen Vebingungen inbieirte Weg auf biefer Seite nach bem Hymettos, fpecieli nach ber iil'X)>lil, 7l^<)« bei bem hochberuhmten Aphrobite«Heiligthum, ber auch jeyl noch roie im Alterlhum wegen feiner heilfamen Krdfte Don ben Schroangeren Dielbcfuchten Quelle

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Page 24: Bausteine zur Topographie von Athen

Vaufteino zur Topographic von Athen. 23

beim Klofter Kdfariani "); unb in bad Thor bed Diochared, bad ftb. lich vom Diomeifchen lag, lonnte eben nur biefer milnben 4^). Sobann aber muftte eine Vrucke boch ba fein fur bie Feftzuge, bie alljdhrlich zur Feier bed Marathonifchen Sieged ber Artemid Agrotera gebracht wurben42); nnb wer wirb glauben, baft man biefe Vrucke anberd an< gelegt, ald fo, baft fie auf bem einfachften unb naturgemdften Wege zum Heiliqthum fuhrte? Diefe Nrucke muft Plato a. a. O. mit ben Wor< ten A 71905 ro r^ "^l/9«5 ckitt/3tt/^o^el' meinen; unb sie muft auch Paufaniad gegangen fein, ba aud) er bas Artemidheiligthum zuerft nach feinem Uebertritt auf bad linle Ufer nennt: unb er vom Norben her lommenb hatte taum Urfache, biefer Brucke vorbeizugehen unb erft bie Stabiondbrucke zu wdhlen, urn bann boch wieber sich auf ber anbern Seite norblich zuruckzuwenben.

Nachbem Paufaniad biefe BrQcke uberfchritten , sieht er zuerft bad Artemidheiligthum, bad in ber auf alten Funbamenten gebauten Kapelle bed H. Petrod Stauromenod mit grofter Wahrfckeinlichkeit vermuthet ift : obfchon man bie Fulle ber z. Th. erft neuerbingd belannt geworbenen Heiligthumer in Agra fehr unterfchdht, wenn man glaubt fo ohne Weltered bie paar auch jeht ober vor kurzem erhaltenen Spuren alter heiliger Naulichteiten mit ben von Paufaniad genannten 3em« peln ibentificiren konnen. Zum Echluft erwdhnt er bad Stabion, bad eben bamals in feiner fchonftcn Pracht burch bed Herobed Munisicenz zu gldnzen begonnen hatle: uber feine Sage ift nie ein Zweifel m0g- lich gewefen.

1) Kap. XX § 1 bid Kap. XXI § 3. Paufaniad kehrt wieber nach bem Kreuzpuntt bed Prytaneion zuruck unb geht nun ben Weg, ber von hier nach bem Theater fuhrt, nach ben bafelbft aufgeftellten Dreifuften ^(l/Tro^k^ genannt, wad er mit den Worten anzeigt: e<?re «)c vllft^ «7io ro5 7l(),irave,0l' x«^o,'^ep^ r(),?iolfe5. Ueber ben Gang biefed Weged kann im Allgemeinen tein Zweifel fein, ba bie Sage bed Prytaneiond an ber Mitte bed Norbabhanged ber Atropolid wie bie bed jeht in fo bebentenben Reften wieber zum Vorfchein ge» tommenen Dionysostheaters am Suboftabhang feft ftehen, alfo ber Weg nur urn bie Ostseite ber Burg sich herumziehen tonnte. Genauer aber noch wirb er beftimmt burch bad erhaltene Monument bed Sysi- lrated, bad zu ben Tripoben gehort "). Da bessen Fronte mit ber Auf-

40) S. Roh archiiol. Anls. I S. 220. Dagegen flchrte bie Strahe, die bei der Kallirhoe den Iliffos uberfd)ntt, nach Sunion (f. Roh a. a. O. S. 16).

41) Burfian hat ans fcinem Plane von Athen dles Thor woyl etwaS zu ftdlich gcriiclt: so lag eS zn weit vom Lyleion ab.

42) S. Mommsen Heortologie S. 214.

43) Diefem gegenllber stand noch m der zwelten Halste dcs I7ttn

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24 Naufteine zur Topographie von Athen.

fchrift nach 60. gerichtet ift, fo lief bie Tripobenftrahe ostlich von lhm 44). Wir fehen, hier wenigftend ging biefe 6trahe (bad Lysi- lratedmonument ift fiber 120 Meter vom Vurgfelfen entfernt) ganz in ber Ebene. Auch weiterhin ift ihre 6pur gesichert theild burch ben von v. Velfen in Gerharb'd archdol. Zeitung 1654 6. 437 befpro- chenen Funb ber Nasld eined Dreifuhed zwifchen bem Lysitratedmonu' ment unb bem Dionyfodtheater; theild ,,haben bie feit 1862 welter gefchrittenen Aufbeckungen im Theater Refte von Denkmdlern zu Tage gebracht, bie zeigen, bah bie Tripobenftrahe unmittelbar am bftlichen Eingange bed Theaterd anhob" 4^).

Bevor Paufaniad jeboch in bad Theater felbst eintritt, befpricht er bie Baulichkeiten in seiner Umgebung ; bie Dionyfodheiligthumer in Limnd unb bad Perikleifche Obeon. Von bem Obeon bezeugt fowohl bie Lage b i ch t beim Theater bie Erzdhlung bed Anbocibed da m^stsr. § 36, wie bie bed Appian dsll. ^litdridat. 38 barauf hinweift, bah ed unmittelbar am Nurgabhang gelegen haben muh. Da nun nach Vitruv V 9 bad Obeon beim (oftlichen) Audtritt aud bem Theater zur linten Hanb lag (oxsuntidug s tlisatro siuistra parts Odsuw), fo fcheint auch mir nicht zweifelhaft ")', bah bied Obeon unter ber Sub- oftecke bed Burgfelfend lag unb zwar auf ben hoher liegenben Terrassen - wie bad benn auch fur ein theaterfsrmiged Gebdube zu erwarten war - hinter bem Lysikratedbenlmal , wo 6tuart noch betrdchtliche Grunbbauten vorfanb. Danach kann stch bad Lendon mit feinen Dio- nyfodheiligthumern nur im 6uben an bad Theater angefchlofsen haben ; unb bah ed in biefer fublichen Nieberung lag, barauf leitet auch ber Name Limnd hin, wennfchon ich nicht rathe, mit Pervanoglu a. a. 0. 6. 459 bie fumpsige Gegenb zwifchen bem Peribolod bed Olympieion unb bem Militdrkranlenhaud mit ben Limnen zu ibentisicieren. Auch vermag ich nicht, Rhufopulod beizutreten, ber bie beiben lendifchen Tempel linld unb rechtd an ber alten Submauer bed Theaterd anfeht, bei 9 ,/ ( unb /3 <5 e auf bem Ziller'fchen Plane bed Theaterd (Taf. 40 ber neuen archdol. Ephem.), fchon aud ben von Mommfen (Heortologie 6.353 Anm. 1) angefuhrten Grunben").

3a1)rl)unbertd ein ciljnlidjed Monument, to warx'tni rov Aioyivn f. 5Roft arch. Muff. I ®. 264 Anm. 51.

44) S. Pervanoalu im Philoloaus XXlV S. 459. 45) So Botticher im III. Suvvltbb. oes Pbiloloaus S. 308. 46) Auch darauf macht Botticher a. a. O. S. 3lO treffend aufmerk-

fam: er hat auf feinem Plane die Stiitte angegeben und bemerlt, dah auch Schaubert auf feinem Plane von When (aus dem Iahre 1832) diefe Grundmauem verzeichnet hat. Vgl. dazu Dodwell tour trou^ Orsoeo I S. 301. Dad Richtiae aab im Allaemeinen lcl'on Vervauoalu a. a. O.S. 459.

47) RhusopuloS in der neuen «^«to^. ^^//. I sa»o. 12 l1863) S. 387. Aber auch Mommlen'd eigeue Vermuthunss, den westlichen Tempel bei 9/^/, den ostlichen bei ̂ 071 zu fuchen, ift bloh moglich.

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Vausteine zur Topographie Don Atben. 25

Hierauf betritt Paufaniad bad Tbeater, befpricht bie hier auf- geftellten Statuen ber Tragoden unb Komoben, Don benen bie bed Menanber, bie er berDorbebt, auf ber weftichen Parobod stanb, wie bie bort gefunbene Vafid mit ber belannten Auffchrift beweist, unb gebt bann bie Stufen ber CaDea in bie Hohe bid zu ber Grotte e> i^ xo- ^v^)// Tvv Hk«r(jttl), die jeht Don ber Panagia Chryfofpiliotifsa heiht.

m) Kap. XXI 8 4 bid Kap. XXII § 3. Diefer Theil ber Wan- berung enthdlt ben Weg Dom Theater zum Eingang in bie Vurg (t'ovrcov '^i^p^^,p s^ r^ «'xs)<i7luXtv «7in ro," ̂ eclr^ol'). Unb zwar fteigt Paufaniad, worauf PerDanoglu a. a. O. S. 460 f. richtig hinweist, nicht wieder bie Theaterftufe.l berunter - er bdlte Don unten aud, wie man jeht bcftimmt fagen tann, gar leinen Durchgang zu ben obern Heiligthumern gefunden - . fonbern er tritt im Weften Dom Dia- zoma heraud unb gebt ben Weg auf halber Hohe bed Nurgfelfend ent- lang, ber ihn zu ben Derfchiedenen Heiligthumern, bie auf ber Sub- feite lagen, fuhrte ^^). Fundchft zu bem Grab bed Kalod, bad also gleich weftlich Dom Theater lag, bann zu bem Astlepieion. Died in ziemlicher Ndhe beim Tbeater zu fuchen gebot fchon bie oft herange- zogene Notiz bei Marinod vit. ?rool. 29 vlxltt? /c,?yp« ov<7«^ rov . . . '^/,7xk//7itf/l)l> x«< rni) ?7,)^ Ts») ̂ bttr^s/) ̂/tnvnli/oTi. Doch baben bieruber neufte Funbe genauere Kunbe gebracht. Wenig entfernt Don ber westlichen Thealermauer stnb ndmlich Derfchiebene Trummer bed Epiftyld zum Vorfchein gelommen, wie namentlich ein Stuck mit ber Auffchrift ^/l0s/>«>^( iepk/15 ^kvtt.«c^o5 '^,7xX^7l/s,i x«i ^/c,« x^X., so dah noch etne ungefahre Anfchauung Don ber fpdtern Geftalt bed Heiligthumed ") zu gewinnen ift. Gegen 40 Schritt Don ber weft- lichen Vlauer bed Th^'aterd unb laum 50 Schritt Dom Alropolidfelfen ift noch jeht ein Brunnen, ben man mit ber Don Paufaniad hier er- wdhnten heilkrdftigen x<)/^,^ wirb zufammenbringen burfen.

Weiterhin auf bem Weg nach bem Aufgang zur Akropolid (^/cr« ro ic^op ?oii '^/.',xX^7ltoi5 r«vr?? 71^05 r^v ttX^oTroXt^ ioi5ttlv) erwdhnt Paufaniad bann ben Tempel ber Themid^) unb Dor ihm ("(,« u,'rn,") dad Hippolyteion. Die Lage biefed Hippolyteion ift fo fest zu fixiren, wie wenige Punkle, bei benen erhaltene Ueberrefte fehlen. Wir erfahren ndmlich burch Euripibed Hippolyt V. 30 ff. Schol.

Euri^ib. z. b. a. St.^ unb Diobor IV 62, bah bie '^po6,r^ ^ es/)' '/7l?ioXi'rs<) ober "/7l?roX,^,tt, deren ber Sage nach Don Phddra geftifteted Heiligthum eben auch mit in ber Vezeichnung ^7i7ioXvre<o^

48) Vgl. auch Votticher im Philologus XXll S.69f. 49) S. Pervanogllt a. a. O. 50) Welche der verfchtedenen Themtdes, dte ln Atyen Kult ftnden

(s. Keil im Philol. XXIII S. 009), hier gerade verehlt ward, vermag ich nicht zu entfchtideu.

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26 Naufteine zur Topograpbie Don Atben.

elnbegrlffen wurbe (Dgl. Adllepiabed bei bem Scbol. Homer. X 321), 7ler?«v 7l«(,' «i'r^v /7ttX/«li>i^ geftiftet war an ber Stelle, wo man Trozen erblicken lonnte. Died ift nun auf bem ganzen Subab- bang ber Vurg nur auf einer kleinen Strecke ber Fall, auf balber Hobe etwa, etwad ndber beim Tbeater ald beim Obeon bed Herobed, wo man gerabe zwifchen ben Hugeln Don Agrd unb ben Hoben Don Aegina binburch bad bobe Trachytgebirge Don Metbone siebt^^).

In lofer Verlnupfung (mit cki unb eeirt c>i x«,') erwdbnt Paufanias fchliehlich auf feinem Wege nach bem Burgaufgang noch bie Apbrobite Panbemod unb bad Heiligtbum ber Ge Kurotropbod unb ber Demeter Cbloe. Von biefen fcheint lettered Don Kobler sin Ger- barb's archdol. Anzeiger 1666 S. 167) richlig erkannt zu fein auf bem erst burcb bie jungften Aufrdumungen zu Tage getretenen terrassen- artigen Plateau, bad burch fenlrechte Vearbeitung ber Feldwanb unter bem Niketempel gewonnen ift l»nb in welchem eine obngefdbr 6 Schritt lm GeDiert enchaltenbe quabralifche Vertiefung wie zur Aufnabme eines Altars eingebauen ift. Zwifchen biefem Punkt unb bem Hippo- lytelon ift bemnach bie Apbrobite Panbemod anzufehen, bie auch ich nicht wage mit ber Apbrobite Hippolyleia zu ibentificieren, wie Noh a. a. O. unb Curtius a. a. 0. tbaten ̂).

n) Kap.XXN § 4- XXVIII 83 folgt bann bie fchon oben lurz befprochene Durchwanberung ber Alropolis. Daran fchlieht sich enblich

o) Kap. XXVIII § 4- XXIX § 1. Aeim Heruntergang Don ber Vurg nach Norben (xc<r«/3tt(7i n,'x e^ r^ xurco 7io/.l^ ciXX' l"<7op vTio r^ «x^o7l0^^) erwabnt Paufanias bie Klepfybra ("^// ,"<laro5) unb bie ApoUogrotte in ibrer Ndbe. Ueber beibe lann ed genkgen auf Gottling, gef. Abbanbl. I S. 100 ff. unb Voucher's Auf- fah im Wlologus XXII S. 69 ff., zu Derweifen, burch beren Unter- fuchungen mil Dollftanbiger Sicherbeit bie Apollogrotte in ber Hoble erkannt ist, bie an ber weftlichen Ecke bed norblichen Felsabbanged ber Vurg gelegen felbst nach Neften fcbaut. Unb brciftig Fuh Dor chr liegt in ber Tbat bie Klepfybra, bie sich jeht in ber unterirbifchen Apoftellapclle finbet^). Hier fichrte eine birelte Treppe Don ber Subfelte bed Marlted bie norb- liche Vurgfeite berauf. Doch gebt biefe Treppe Paufaniad nicht herunter, er

51) Darauf machte fchon Roh, bas Thefeion und ber Tempel des Ares (1352) S. 39 aufmerkfam, bcr auch bemcrlte, bah hier eine auf die Aphrodite bezUgliche Inschrift (0. I. O. I N. 481) gefunden fei. Dann hat stch in demfeiben Sinne Eurtius att. Studien l S- 48 und auch Votticher im III. Supplbd. des Philoloaus S.4l5ff. ausaefprochen.

52) Vgl. die Ausfichrlmgen von Votticher a. a. O., mit dcnen ich diefem Punlte Ubereintomme, obwohl ich fonst vielfach von feinen Ansichten abweiche , worUber es ledock einer la'naeren Auseinanderlebuna bedarf.

53) S. Bdtticher a. a. O. S. 71.

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Naufteine zur Topographie von Atben. 27

wurbe fo auf ben fchon befchriebenen Marlt gelommen fein; fonbern er erwdbnt zundchft bad Paneion, bie ndchfte bereitd nach Norben ge« richtete ©rolte bed Burgfelfend, bie auf ben bekannten Munzen un« mittelbar neben ber Vurgtreppe erfcheint "). Dann wenbet er sich weft< lich nach bem Areopagbugel, bessen Vcfdireibung er bie Erwdbnung bed in ber Ncche (/lA^li/op) gelegenen Heiligtbumes ber Semnd an- reibt. Unb zwar lag biefed in ber Einfattelung zwifchen ber Atropolid unb bem Areopag, aber nccher an bem Areopag, ba bad von Paufa- niad innerbalb bed Peribolos brffelben aufgefubrte Heroon bed Oebi- pud "inter ipsum Ariuw pagum et sxool3am prayIidis Minorvas arosm« (Vaisr. Naxim. V 3, sxb. 3) lag, unb zwar bart unter ber oftlichen Feldwanb bed Areopag vgl. Euripib. Eleltr. 1266 l)klz,a/ . . . Ak«< ... Tltt^liji /!«(,' «vro^ ^"^^kco^) /«l7^tt <>l!c7l)vr«t

)<^ft^o5 bb^ D^.^, Sd)luh macht enblich nach einem Excurd uber bie verfdiiebenen Gerichtsbofe Atbens bie Crwdbnung ber Rubeftation bed Panatbendischen SchifieS, bie gleichfalls l<,l"'^/i>k/tt,, ?7tt'),o,' 7lX/)<7iov lag. Ueber biefe wirb im zweiten Auffah genauer zu banbeln ©elegew belt fein.

Ueberblicken wir jeht bad ©anze biefer einzelnen Wanberungen, fo ergiebt sich burchweg eine planmdhige Orbnung ber gefammten Befchreibung, bie Paufaniad troy ber Fulle ber zu befchreibenben Sebendwurbigkeitt'n entfchieben feftgebalten bat, fo febr, bah er bie auher- balb biefer Orbnung - sidierlich ber ber atbenifchen Ciceroni - fal- lenben Punkte gar nicht ober nur mit einem siuchligen Worte gelegent' lich nennt. Died Verbienft ber Orbnung wenigftend ift ibm nicht ab« zufprechen - bid auf einen Punkt. Unb gerabe bier ift aud manckerlei Grunben bad Abweichen von bem Plane ganz befonberd auffallenb. Paufaniad bat, wie wir faben, im vierlen Abfchnitt bei bem Voread, altar ben Ilisfo>5 uberfchritten unb ift bamit - wie er felbft aud« brucklich bervorbebt - nack Agra uberge'gangen unb beginnt bie Be« fckreibung von Agrd ben Fluh beruntergebenb, bricht sie aber in ber Mitte ab, inbem er beim Stabion aufhort, obne bie Erwdbnung beffen binzuzufugen, wad boch bad^b^ubmtefte in Agrd war unb zugleich bad fur ibn nach feiner ganzen ©eiftedrichlung ndchftliegenbe, bie Vlyfterien- lolalitdten von Agrd ̂). Eben biefer Tbeil ber Vefchreibung von AgrH

54) Von ihrer Bcfchreibung ist ber Anfang burch eine LUcke in un- fern Hanblchrifteu verloven gcqangen, wcshalb man lange bad Paneion mit ber Avullonavolte zusammcnwarf, bis Gottlina a. a. O. das Ricktiae sand.

55) ©. Won Shefuoii ©. 44. 56) po bcifit e* in ̂Better's Aneod. Gr. 1 3. 334, U "Ayqm Xo)q(ov

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29 Vausteine zut Topogtaphie von Athen.

ftnbet stch nun abet eingefchaltet an einem Punlt, wo kein Mensch ste fucht unb wo bet wohlgefugte Zufammenhang butch fie zettifsen witb, wdhtenb nach Audfcheibung biefed Abfchnitted an jenet Stelle unmit- telbat bad Vothetgehenbe mit bem Folgenben zufammenhangt. Ich meine bamit eben jenen betucktigen Excutd nad) bet flallithoe, ben ich oben unetottett lieh (flap. VIII § 6- flap. XIV § 5).

Ed witb zundchft zu etweifen feln, bah in bet That hiet bie Fott< fehung bet in flap. XIX begonnenen Befchteibung von Agtd gegeben ift. Dad zuzugeben butfte am wenigften Nottichet geneigt fein, bet sich ubet ben ftaglichen Excutd eine ganz abweichenbe Anstckt gebilbet hat. ,,Nun (ndmlich nachbem Paufaniad butch Dipylon unb Hallenfttahe auf bie Agota stch begeben, nnb hiet bie Sliftungen im Suben bed weftlichen Theiled bet Agota aufgezdhlt, ba geschlossen hat, wo bet Aufgang zut Vutg anhebt) witb", fo fagt VStlichet im Suppltbb. bed Philolog. Ill S. 293, ,,14, 1 mit bet biamettal entgegengefeht liegen- ben Ennealtunod begonnen, bet Cutd (1 auf bet beigegebenen Tafel) fuhtt auf bet Sltahe vom alten Obeion an bet Habtiandftabt hinauf in ben gtohen Neg. bet notblich bie Agota bed fletameikod umgtenzt unb am Fuhe bed flolonod hingeht: biefet flutd enbet jeboch mit bet Eulleia, ald Veweid, bah bei biefet bie Agota begann". Unb genauet noch heiht es gleich batauf: ,,Det CutS I beginnt mit bem fublichsten Punlt, bem dlteten Obeion unb bet Enneaktunod gleich auhethalb bed Stabtthoted : et ubetfchteitet hietbei ben Ilifsod noch nicht. Vom Obeion, bem tiefften Punlte bed Tettaind tnnethalb bet Stabtmauet wenbet stch bet Reisenbe getabe notbwdttd aufsteigenb zutuck, bad Habtiand- thot techtd, bie Nutg lintd lass enb : ed liegen f olglich alle Nonumente, welche et von bet Ennealtunod ab betuhtt, notbwdttd obethalb biefet Quelle auf bem techten Ufet bed Ilissud unb innethalb bet Stabt- mauet. Da et fetnet bie ihm techtd liegenbe Habtiandftabt nicht be- ttitt, fonbetn nut an betfelben hinauf geht, steht man wie alle Denl- male, bie et nennt, auf biefem Cutd ihm zut linlen Hanb gelegen haben. Auf biefem Cutfe sinbet et nach bem Obeion ben Tempel bet Demetet unb flote, biefem folgenb ben Tempel bed Ttiptolemod, bann bad Eleustnion, nach bem Eleusinion ben Tempel bet Eulleia."

Abet auch bie ilbtigen Topogtaphen Athend ftimmen bamit nicht, inbem ste wohl die nach bet Ennealtunod genannten HeiligMmet in Agtd auf bem jenfeitigen Ufet fuchen, bagegen bad Obeon biesseitd bed Ilissod in bet Ndhe bet Ennealtunod.

Dah nun in bet That jene Tempel bet Demetet nnb flote unb bed Ttiptolemod in Agtd lagen, ist fuglich nicht zu bezweifeln,- benn

bet €>tepljan. ©t)j. u. b. 2B. "AyQa xal " Ayqm% /(o(>/bv . , . iv tp t« /uixna fivarriQitt imultTTm; auch bet ©uibad U. b. ©. uAyqa drifAyjrQos Uqov

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Page 30: Bausteine zur Topographie von Athen

Vausteine zur Topographie von Athen. 29

menn sie nach Paufaniad Ausfage ^"i^ r^v x(,^^p ('/3^ettx^al,- "o,>) lagcn, alfo beim Ilissos, unb bie Stdtte mo bie tleinen Myfte« rien gefeiert mueben ebenfalld mil Sicherheit nicht blog in Agrd, fon- bern beim Ilissod zu fuchen ift, wie auger Suib. a. a. 0. z. N. Polydn V 17 zeigt "), so ift bie Ibenlifitation biefer beiben Myfte- rienftdtlen bringenb gebolen; um fo mehr aid Paufaniad eben an biefer Stelle bad Eleusinion ermdhnt, nicht, mie Bottidier meinte, me- gen feiner ortlichen Ndhe, foubern megen ber Cultudvermanblfchaft.

Aber auch bad Obeon mug jenjeitd bed Ilissod gelegen haben, in ber Ndhe bee Ennealeunod, alfo auch in Aged. Cd mug, fage ich; benn biedseitd bed Ilissod mieb man in bee Nieberung bei ber Kal- lirhoe vergeblich nach einem Plahe fuchcn, ber zur Anlage biefed Obeond geeignet mare. Ed ift ndmlich zu bebenlen, bag biesed dltefte Odeon Athend unmoglich ein ganz frei errichteted Gebdube gemefen fein lann, bag ed vielmehr sich an eine naturliche Feldmanb angelehnt haben mirb. Wenn uberhaupt in Athen teind ber dlteren Theatergebdube, Obeon bed Perilled, Dionyfoslheater, ja felbft bad Obeon bed Herobed nicht, anberd angelegt ift aid an einem Feldabhang, fo lann man am aller« menigften bei biesem sruheften Nau, ber fchon vor bem Dionyfodthea« ter benuht murbe (Hejych. u. b. N. <//l)t5t,,' unb Schol. Ariftoph. Vssp. 1109) annehmen, bag ed ein freiftehenbed Gebdube mar. In bem an Felshugeln reichen Alhen mare ed in ber That auch munber« bar genug gemefen, sich lo rein mulhmilUg bie Schmierigleiten bos Baud in's Ungemeffcne zu fteigern, unb zumal in einer Ieit, mo bie Erbauung ber Stiad in Sparta aid eine groge bahnbeechenbe That gait; aber auch bei lpdterem Neubau, ba bae Obeon - menigftens zur Zeit ber breigig Tyrannen bereitd - ziemlich umfangreich gemefen fein mug bs), mdhrenb man in voralexanbrinifcher Zeit belanntlich uberall in hellenifchen Lanben berartige Gebdube sich an naturliche Anhohen anlehnen lieg, mo ed solche gab, unb nur in bem aberaus feltenen Falle, .bag sie fchlten, mcnigftend tunftliche Crbmdlle aid Cr- fah aufmarf, mie z. N. in Mantinea. Mir fcheinen biefe Grunbe ge- michtig genug, um bie Lage bed dlteften athenifchen Ooeond bieffeits bed Ilissod zu ldugnen: man mug ed vielmehr jenjeitd bed Ilissod in ber Hugelgegenb von Agrd, aber eben in ber Ndhe ber Ennealrunos fuchen; unb hier sinbet sich an ben Abhdngen ber verfchiebenen Agrd» hugel mehr aid ein Plah fur folchen Nau. Ich nehme babel allerbings an, im Gegenfah zu Wiefeler "), bag biefed dltefte Obeon nicht eln

57) nuQct rbv *[ktoo6v , ou rbv xa&nQfibv xeXovoi rots tlaitooi uvOTrinfois.

M) 2>. gorcliljammci- Eopogi. u. Wljcu ©. 313 f. unb SBieffirr, grtc* d)i[d)e« Tljeatei in <fr[d) unb (^rubcr'd Sucijflopcioie <Scct.I. ©b.LXXXIII @. 180.

59) SBiefefcr a. a. O. @. 162 mit Anm. 20.

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Page 31: Bausteine zur Topographie von Athen

30 Vausteine zur Topographic von Athen.

kreidrunbes ©ebdube war. Vergeblich fuche id) aber auch bei biefem nach einem Ncweid fur bie Behauptung, bah bie dltere Art bed Obeon in Nunbgebduben beftanb. Sichere Veifpiele folcher treidformiger Obeen giebt ed nach feiner eigenen 3ufammenftellung boch eben nur aud romifcher 3eit, unb von ber Stias in Sparta muh man hiefur abfehen, ba ed obwohl aid Obeon bienenb, boch eben nicht ben Namen Obeon fuhrte. Dagegen wirb von ben brei alien und belannten Obeen bad Peri< tleifche Obeon nack feiner Lags, unb feinen Reften (f. oben) eben fo wenig fur einen Nunbbau zu gelten haben, aid bad zu Palrd, bad Paufaniad VII 20 mit bem bed Herobed vergleicht; uber bad zu Smyrna wiffen wir burchaud nichtd 9ldhered. Unb fur bad athenifche Obeon bei ber Ennealrunod bezeugt fur bie dltere 3eit ja bad aud« bruckliche 3euqnih ber auch im Cobex Venetud sich sinbenben Scholien zu Ariftoph. Vs3p. 1109, bah ed ein 707,05 ̂ 5ur(>oe,<)//5 war, alfo gerabe zu ben theaterformigen Obeen gehorle; unb auch bad burch Lykurg wieberhergeftellte ©ebdube^) wirb von Paufaniad aid ro skttr(,o^, 0 xuX,)«"<7«^ s,,'l)tili? bezeichnet, alfo in einer Weife, bie bei einem kreidrunben ©ebdube laum begreiflich ware, ganz naturlich bei einem thealerformigen.

Ed fragt sich welter: ,,lag bied Obeon oberhalb ober unterhalb ber Ennealrunos?" Schon bie Vefchaffenheit bed Terrains macht geneigt, vielmehr an bie norblich aid an bie fublich ber Quelle ge« legene Gegenb zu bentcn. Auch ber Gang ber Wanberung bed Pau« faniad macht biefelbe Annahme wahrfcheinlicher. Denn Paufaniad auf bem linten Ufer bed Ilisfod entlang gehenb, finbet erst bad Obeon, befpricht bann die Enneakrunod in ber Mitte bed Flnhbetted (ostlich neben ber neuen Vrucke uber ben Ilissos) unb nennt hierauf v/lic rHv x^>^v '^l'fttX(>nl)Vs,v, - nicht, wie auch hier vielfach, ja foweit ich erinnere, allgemein iiberfeht worben ift, oberhalb ber Quelle (siehe, wad ich oben uber ̂ii) mit bem Altufativ fagte), fonbern - uber bie Quelle hinaud, b. h. alfo hier auf bem Weg unb in ber Richtung bie Paufaniad bidher inne gehalten jenfeits ber Quelle gelegen, alfo je nachbem, Fluh auf ober Fluh ab, bie Cullftdtten ber lleinen Myfterien, unb enblich b'rt tt/lcoit'^co ben Tempel ber Eulleia. Unb fo wirb ed burchaud bad naturlichste fein, Paufaniad Fluh ab gehen zu laffen unb zuleht ald bad am fernsten gelegene Heiligthum bad zu verftehen, welched am Ranbe ber Vorstabt Agrd lag, ald ihn bie umgetehrte Wanberung machen zu laffen, wo bann ber Eukleialempel nothwenbig in bie unmittelbare Ndhe bed Stabiond geruckt wurbe. Auch ift

60) S. Wieleler a. a. O. S. 180 fs. und Earl EurtmS im Philo- logus XXIV S. 277f., der das F/«^l,p //«,,« 0^«,xo? der alhenisdien Inschrijt (12p^om. arok. n. 3453), auf das Wiefeler manche Vermuthung stUht, S. 273 richtig beseitigt.

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Page 32: Bausteine zur Topographie von Athen

Bausteine zur Topograpbie von Atben. 31

bie allgemeine Annabme die, baft ber Eulleiatempel ungefdbr bei ber Kapelle ber Hagia Marina ein Stuck unterbalb ber Ennealrunod zu fuchen fei. ©enauercd ldftt sich bierubcr erft feftftellen burch eine ein« gebenbe Unterfudiung uber biefe gauze Hugelgegenb am Ilissod, beren genauere Erforfchung bisber merlwurbig vernackldssigt, obfckon lebr lobnenb ift. Doch muft eine folche Unlerfuchung etwad weit audbolen: unb ich ziebe bedbalb vor bicfclbe gefonbert in einem fpdteren Auffah zu geben. Diefe Arbeit wirb zugleich bazu fichren, bie Lags bed Obeon beftimmter zu fixieren.

Ieht will ich fur biefed nur noch eine Erwdgung mebr anbeutenb geltenb machen. Zweifeldobne bing bies dllefte Obeon urfprunglich ^^) mil ben Cultfeierlichleiten zu Ebren bed Apollo zufammen. Ibm zu Cbren fanben bie ©efangd-Agonen, fur bie ja fckon ibren Namen nad) bie Obeen urfprunglich beftimmt waren, am fricheften ftatt: unb smb erft von feinem Cult auf bie Fefte anbcrer ©otter ubertragen ff. Her« mann ©ottesb. Altertb. §ii9 g. Enbc). Namentlich ift dcht apollinifch bie Kitbarobit, unb gerabe bie Kicharoben baben in frubefter geit in unferm Odeon ibre Wetttdmpfe aufgefubrt nach bem audbrucklichen Zeugnift bed Hefychiud ^). Unb andererfeitd wissen wir ja, baft in Atben Kilbarobenwellkdmpse erft burch Perilled - alfo erft lange nach bem Nau bed Tbealers - felbft fur bad wichtigfte Feft, bie Pana, tbenden eingefubrt wurben (vgl. z. V. Mommfen, Heortologie S. 136 f.): ebenfo wie bclanntlick erft burch bie Tyrannen ber Kult bed Dionyfod auch in ber Hauptftabl emporblubte unb noch bazu fur bie bitbyram- bifcben Chore uberhaupt nicht bezeuqt ift, bah sie in ben Obeen Hither Ieit aufgetreten: vielmehr fur Alhen auf bad beftimmtefte von einer anberen Lolalitdt berichtet wirb, bie von biefen benuht wurbe, bevor' bad Dionyfostbeater gedaut war^3). So tann man alfo - wenig' ftend fur Alben - bie Annabme ald gesichert betrachten, baft bad Obeon urfprunglich in innigfter Aeziebung zu dem apollinifchen Cult ftanb. Ferner ift belannt bie bier, wie immer fur dbnliche Veftimmungen, aud ber Wirklichkeit abftrabierle Negel bed Vitruviud, baft man ble Tempel bed Apullo unb Vacchud bei ben Tbeatern anlegen foll : b. h. ed fanben sich in ber Wirllichleil zumeift bie Tbeater (unter welchem

61) 3luf ben fpfiteren ©ebraud) braudje ich mi* f)ter nld)t wetter einjulaffen unb tmnmfe nur auf gordjtyammer fcopogr. &. 313 ff., SBiefeler de looo, quo anto theatrum Baoohi lapideum Athenis aoil sunt ludl eoonici, ©bttiuger $rorectoratd»^rogramm 1860 @. 9 f. unb in &r{d) unb ©ruber»d (Sncnfl. a. a, O. @. 161 nub 180 f. _

62) £efl)d). u. b. 5B. wJtiov lonog Iv y tiqIv to &iatQov x«t«- axevaa&rjvai ol /)r(ii/ojJo) x«l o^ xi^apwJol wJor.

63) S. die Hujammenstelluugen von Mefeler m Cncyllop. a. a. ^. S. 174, mit beffen Combinations ich freilich nicht burchauS Ubereinstimme, ohne hier bad Einzelne erdrtern zu bUrfen.

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32 Nausteine 3«r Topographie von Athen.

Worte auch bie Obeen mit inbegriffen finb) in ber 9ldhe ber Apollo- ober ber Dionysodtempel. 9Iun sinb bie Tbeater im engeren Sinne vielfach, roie bekannt, in ber Ndhe ber Dionyfodheiligthumer 3U finben, roie z. N. eben in Athen bad ^/tl/^lx/tttx^ ^e«r(,op. Aber fur 3wei von ben brei Obeen dlterer Zeit, bie roir ttberhaupt fixieren lonnen, ist ed ebenfo nach3uroeifen ober roahrfcheinlich, bah fie in ber Ndhe ber Apollotempel lagen; fo stanb bie Sliad, bie in dltefter Zeit zu Obeond« 3wecken verwenbet roar unb Mar gerabe auch fur lyrifche Agonen, wie bie bort aufgehdngte Lyra bed Milesierd Timotheos (Pauf. I 12, 10) beroeist, nicht bloh in unvertennbarer Be^ehung 3U ber Karneenfeier bed fpartanifchen Apollon, fonbern nach Paufaniad Vefchreibung auch in ortlicher 9ldhe bed Karneiond, bed Millelpunlted bed Apollolultus (f. auch Curtiud Peloponnefod II S. 232). Ebenfo ist fur bad Obeon in Patrd bie Lage in ber Ndhe bed Apollotempeld am Marlte roahr» fcheinlich, well Paufaniad (VII 20, 3) feine Befchreibung ber am Ranbe bed Markted gelegenen Stiftungen abfchlieht mit ber Errodhnung bed Apolloheiliglhumd unb nach einer sluchligen Notiz uber bad^nae- s(,o^ r^ u^«()tt5 (a. a. 0. 5) fofort bad Obeon errodhnt (a. a. 0. 6), 5ad k/kl«l r^ «/ll(»«5.

Wie nun in Athen bad Perikleifche Odeon bie Vitruvilcke Regel beftdtigenb in ber Ndhe bed Dionyfodheiliglhumed lag (7r).^/o? ivv it()l)3 ro5 ̂ /ic,ll!<70i' Pauf. I 20, 3), fo fcheint mir bie Vermuthung einleuchtenb, bad anbere Obeon, beffen Ae3iehung 3U bem Apollokultus feftfteht, in bie Ndhe bed Apolloheiligthumd 3U legen, fo bah hier ber Mite Fall ber Vitruvischen Rcgel eintrifft. Nun ift belanntlich bad dltefte Apolloheiligthum Alhend bad Pythion, in bessen Hain 3ugleich auch bie lhargelifchen Dreifuhe aufgeflellt rourben (f. Mommfen Heor- tologie S. 423), fobah ber lyrifche Agon hochft roahrfcheinlich ,,am Pythion begangen" rourbe. Diefed fanben wir oben oftlich hinter bem Olympieion nicht roeit vom Ilissod. Auf bem anbern Ufer bed Fluffed in ber Ndhe - gerabe hier bietet sich fur ein theaterformig aufstei« genbed Gebdube fchonfter Plah bar - lag bad Obeon, alfo oberhalb ber Kallirhoe ").

Doch, roie gefagt, bie bestimmte Fixierung hiefur, roie fur bie ubrigen Stiftungen in Agra verfpare ich fpdterer Gelegenheit: allein bad bidher Audgefuhrte roirb genugen, um ben Gang ber Wanberung

64) Man rootle gegen die Cage bed afteflen Obeond, aufjertjalb ber Stabtmauei* md)t ctroo eiiiromben, baft e« 14, 1 l)eigt to1 A&Tjvtiotv (ptielov; benn ̂ aufantad ledjnct, roie roir fahcu, ebeu fete gauze Slifiosgegeiib ntit jiur <2>tabt, roie cv j. ©. ouch von ber on ber Stabtmanei geffifteten 5lpl)io» bite til ben Gciiteu fagt rear 'A&qvrioiv h olfyoig Mag «&ov. Uebvtqeud roiiiDe auch, rocuu man bad Odcon fetcijeitij fee<j vUij|o<J judjt, in ber Nahc der (Suueatrunod, inneifyalb bev Stabtmauer faiuu ̂lal^ bletben rocgen der betm Olympteion gelegenen ^eiligcn ©ejitfe ded ̂ ronod u. f. f.

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Baufteine zur Topographie von Athen. 33

bes Paufanias in feiner Richtung fluhabwdrts zu ertennen, fo bah bas Obeon oberhalb ber Kallirhoe, bie Mysterienheiligthumer unb ber Eutleiatempel unterhalb berfelben lagen.

Diefe Enneatrunos-Epifobe bes Paufanias <Kap. VIII 6- XIV 5) feht bemnach unmittelbar bie Vefchreibung von Agra fort, bie beim Stabion ganz unmotiviert abgebrochen mar.

Hal jenes Abbrechen fchon an sick etwas fehr befrembenbes, fo erregt es erst recht Verwunberung, bie Fortfehung unb den Schluh ber abgebroche« nen Wanberung an einer anberen unb zmar f ruheren Stelle zu sinben. Noch mebr bieser an fruherer Stelle eingefchaltete Paffus feht jenen vorderen Tbeil ber Wanberung an ben Iliffos, bie fobann nach Agra fuhrt, einmal inlofern voraus, als bier gar nicht von bem Iliffos bie Rebe ist, ber boch auf jeben Fall, felbft menn bie oben verfuchte An- lehung bes Obeons und ber ubrigen Sliftungen fehlgegriffen ware, bei ber Vnneakrunos zu ermdbnen war; vielmehr wirb uber ben Iliffos an ber fpdteren Stelle (Kap. XIX Z 5) eingehenb gehanbelt, wie es eben ralioneller Weife nur gefchehen tonnte an bem Punkte, mo Pau- fanias zum ersten Male an ben Iliffos berantrat. Ganz ebenfo betritt Paufanias in jener jetzt an fruherer Stelle ftebenben Ennealrunosepi' fobe Agra - gleichfalls auck bann, wenn bie obige Ausfuhrung Unrecht unb bie gewohnliche Ansicht Recht hat, da bie lleinen Mysterien boch jebenfalls 6>' "//^«<5 gefeiert murben - , ohne ein Wort bavon zu fagen, bah er in das /wg/ov Agra ubergelrcten ist, mdhrenb er bei ber jeht an zweiter Stelle bcfinblichen Ilissoswanberung bei feinem Uebertritt nach Agrd ausbructlich von Agrd, seinem Namen u. f. w. fpricht, gleich als ob l)ier zum ersten Male Agrd betreten wurbe.

Dies wohl erwogen wirb benn boch zu einem von ben bis- herigen Ansichten etwas abweickenben Refultat fuhren. Man hat sich bisher entweder auf Klagen uber ben unmotivirten Sprung bes Pau- fanias beschrdnkt ober verfucht , biefen verwunderlichen Sprung wohl ober ubel zu erkldrcn °^). So meint Vursian cis loio S. 9 Anm. 1, aller- bings es eben nur als Vermuthung hinwerlenb, Paufanias hatte in Alhen bei einem Gastfreunb gewohnt , bessen Haus in ber Ndhe ber Enneakrunos gestanben habe: fo habe Paufanias am ersten Tage nach ber Durchwanberung bcr Subhdllte bie Zeit, urn ben Nest ber Martt- wanberung zu abjolviren, fur zu tnapp gehalten unb fei gegen Abenb zu feinem Gastfreunb zuruckgelehrt unb habe bei biefer Gelegenheit jenen Kallirhoeausflug gemacht.

Am ausfuhrlichslen aber hat sich Curtius, attijche Stubien II S. 15 hieruber ausgelaffen: ,,Am jeltfamsten bleibt bie Enneakrunos- epifobe, welche nicht nur an ihrer Stelle jebem vernunftigen Plane

6b) Nnr Boltichcr fchien AUes in Ichonster Orduung zu fein : fehr milde urtheilt Roh Theleion S. 45 Anm. 133. Id) jelbst habc frilher ein- ma! diese Episode uuertliirlich genaunt. Mus. f. Philol. N. F. xxni. 3

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34 Baufteine zur Topographie Don Athen.

miberfpricht, fonbern auch an stch aid ein befonberer Theil ber stdbti- fchen Wanberung fchmer zu begreifen ift, ba eine fpdtere Tour in bie- felben ©egenben zuruclfuhrt. Auch an eine Verunftaltung bed Texted ift nicht zu benlen, ba ganz beutlich zmei Wanberungen Dorliegen. Wenn man alfo nicht ganz befonbcren Umftdnben, bie aufterbalb aller Combination liegen, biefe Abnormitdt zufchreiben mill, fo lommt man auf folgenbe Vermuthung. Die Punkte ndmlich, melche Paufaniad bei sei- ner erften Ilifsodmanberung ermdhnt (Obeion, Enneatrunod, bie Heilig« thumer ber Demeter unb flora, fomie ber Triptolemodtempel unb ber Tempel ber Eulleia) liegen alle in ber Ndhe bed ilonifchen Thord. Da nun Paufaniad zuerft in bied Tbor eingetreten ift unb bann erst, eined Befferen belehrt, Don ber Weflfeite, bem Haupteingange ber Stabt, ber einen neuen unb richtigeren Anfang feiner ftdbtifchen Perie- gefe macht, fo ift ed mir nicht umvahrfcheinltch , baft er jene Punlle gleich nach feinem erften Eintritt bestchligt unb Derzeichnet bat, fo baft ste eine befonbere ©ruppe in feinem Tagebuche bilbeten, melche er bann fpdter, urn bie Merkmurdigleiten ber inneren Stabt nicht cms- einanberzureiften, an einer anbern Slelle eingefchaltet bat. Daft er bied nicht gefchickter gemacht bat, tann bei ber geringen flttnft unb Uebung, melche Paufaniad gerabe in ber Rebaltion feiner altifchen Aufzeich- nungen ertennen ldftt, nicht Wunber nebmen".

Niemanb mirb ldugnen, baft mit beiben Erlldrungen im ©runbe gerabe bad, mad am meiften ber Crtldrung bebarf, nicht erkldrt ift. Denn mochte Paufaniad immerbin aud irgenb melchem Anlasse jene flallirhoe-Tour gefonbert gemacht baben, immerbin auch am Abenb bed erften Taged, fo bleibt bedbalb die Art, mie biefe Epifobe auflritt, immer gleich unbegreistich.

Hat bie obige Audeinanberfehung bad Nichtige getroffen, fo liegt bie Sache Dielmebr fo. Die Vefchreibung ber Gegenb am Iliffod ift in zmei ungleiche Tbeile aud einanber gerissen. Der groftere Tbeil finbet stch in engem Zufammenbang mit ber Wanberung Dom Olym- pieion unb Pythion her nach bem flynodarged unb Lykeion flap. XIX § 5 bid 7; er hdrt mitten in Agra auf. Der zmeite Theil, ber ben ab« geriffenen Faden ber Nefchreibung Don Agra mieber aufnimmt unb zu Cube suhrl, sinbet stch fchon an einem fruheren Ort (flap. VIII § 6 - XIVZ5), hier aber mitten in eine wohlgefugte unb auf bad befte an einanber fchlteftenbe Tour hineingemorfen. Scheibet man biefen zmeiten Theil an ber Stelle, mo er stch in un< feren Hanbfchriflen sinbet, aud, fo fchlieftt stch bad unntiltelbar Folgenbe (flap. XIV § 6) birelt an bad unmittelbar Voraudgehenbe (flap. VIII § 5) an (stehe oben). Seht man bie audgefchiebene Parlie nach flap. XIX § 7, alfo am Enbe bed Haupltheiles ber Vefchreibung ber Ilis< fodgegenb ein, fo ift auch hier ber naturliche Gang ber Periegefe mie- derhergeftellt.

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Vaufteine zur Topographie von Athen. 35

Nun kann man Paufaniad ja freilich viel Mangel an ficherer Veherrfchung bed Stoffed gerabe fkr bad an Merlwurbigleiten fo reiche Athen zulrauen: vergeblich aber wirb man in ben ganzen 10 Buchern feined Reifewerkd nach einem auch nur ungefdhr passenben Analogon fuchen fur ein folched Verfahren. Wahrlich rein wie von einer tollen Laune getrieben hdtle er bie in allem Uebrigen feftgebaltene plan- mdhige Orbnung feiner Wanberungen hier zerrissen, nicht aud Un- gefchick, follbern aud baarftem Muthwillen: benn ed lag auch nicht ber geringfte Anlah vor, ber ihm zu einem berartigen Unternehmen ver- fuhren tonnte. Dazu tommt, bah jene an fo unpaffenber Stelle einge« fugte Cpifobe felbft beutlich bad Geprdge trdgt, bah fie urfprunglich nicht vor, f onbern nach ber Haupttour in bie Ilissodgegenb stanb. Auch hdtte Paufaniad, wenn ihm aud irgenb einem Grunbe eine ber« artige nachtrdgliche Verfehung wunfchendwerth gewefen ware, wenigftend ben Beginn eined ganz neuen Curfed burch ein Wort angezeigt, wie bad fonft ja seine Gewohnheit ift. Wer nun bebenkt, wie willlurlich fpdtere Diorthoten z. V. mit bem Arrangieren unb Versehen ber ver« fchiebenen Partien ber Ariftotelifcken Politil gewirlhfchaftet haben, wirb auch in biefer jdmmerlichen Verhunzung eined [onft tonfequent burch- gefuhrten Planed nicht bie Hanb bed Paufaniad, fonbern bie eined fpd- teren eifrigen Lefers erkennen, auf beffen Exemplar birekt ober burch Zwifchenglieber zurnckgeht bcr Urcobex, aud bem unfere fdmmtlichen, betanntlich burchgehenbd ziemlich jungen Hanbfchriften abftammen.

Ed bliebe, biefer Erkldrung bie letzte Stiihe, beren ste bebarf, zu geben, nur noch ubrig zu errathen, wad benn einen berartigen Lefer bazu verleiten tonnte, eine folche Trandposition vorzunehmen. Dah biefer topographifche Inlereffen nicht verfolgen konnte, liegt auf ber Hanb : Paufaniad aber ift nicht bloh eine vorzugliche topograpbifche Quelle, fonbern bietet in zahlreichen Excurfen auch mannigfached fchdh^ bared hiftorifched Material. Vielleicht aber bad werthvollfte biefed ge« fchichtlichen Stoffcd ift bad, wad er in ungewohnlicher Umfdnglickkeit. - ed nimmt ungefdhr ein Drillel ber Stablbefchreibung ein - bei Athen aud nachaleranbrinischer Zeit unb namentlich uber bie Herrfcher ber ver[chiebenen helleniftifdien Neiche miltheilt. Nachbem bereitd beim Nouleuterion ein Cxcurd uber ben Einfall ber Kelten unb ihre Nieber- lage bei Delphi, fowie ihre Kdmpfe mit ben Atlalern gegeben ift, wirb bie erfte Hauptmaffe bei ber Erwdhnung ber Eponymen in Kap. VI I- VII1 1 eingefchoben, bie zweite Hauptmaffe bagegen bei Be- fprechung bed Obeond an ber Enneatrunod Kap. VIII 0- X 5 (wobei sich Paufaniad im Anfang audbrucklich auf bie erftere Erzdhlung zuruck< bezieht), unb baran unmittelbar anfchliehenb ber genaue Bericht uber bie Schiclfale bed Epirolenrciched unb fpeciell bed Pyrrhod XI 1 - XIII 9. Dad heiht alfo, bie erfte Hauptmasse sinbet fich gegen Enbe ber Befchreibung ber fublichen Hdlfte ber Agora: bie zweite im An-

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36 Naufteine zur Topograpbie Don Athen.

fang ber jetzt binter biefer eingefchobenen Enneatrunodepifobe "). Ginem Lefer alfo, ber Paufaniad zu hiftorifchen Zmecken ftubierte, mochte ed leicht passenb unb bequem erfcheinen, biefe beiben Hauptmassen an einanber zu rucken, road er fo tbat, bah er bei bem erften mdglichen Abfchnitle b. h. am Enbe bed Umgangd urn ben fublichen Theil ber Agora jene fpdlere Masse einjchob, urn bie herum er eben nur fo viel audhob ald feft mit ihr zufammengefugt mar burch ?lX?/l7,o^, v/ri^ ^ xtli/v?/v unb er^ uncor^a).

Damit mare benn bie einzige mefentliche Schmierigleit in ber Stabtbefchreibung bed Paufaniad befeiligt: mir haben bamit eine uberall mobl zufammenhdngenbe Darftellung gemonnen. Unb fo mirb, mo man nach vorgefahten Ansichten anberd zu urtbeilen unb an Sprunge zu benken geneigt ift, ed jeht lluger fein, einftmeilen immer baDon audzugehen, bah Paufaniad orbnungdmdhig verfabren ift, unb ihm unmotivierted Abfpringen nur zuzutrauen, wo burch zmingenbegeug' niffe bie Nothigung Dorliegt. Dad mare bie Methobe, bie nach meiner Ansicht eine behutfame Forfchung in ber Topographie Don Athen zu Derfolgen hat : unb bie Erkennlnih biesed methobifchen Weged bad eine Hauptrefultat einer Vetrachtung ber Wanberung bed Paufaniad.

Ein zweited michtiged Refultat, bad aud ber Erkenntnih bed Ganged ber Stabtbefchreibung bed Paufaniad sich ergiebt, ift bie, irre ich nicht, sichere Entfcheibung uber bie freilich bid zur Ermubung Den- tilirte aber auch gerabezu larbinale Frage, burch welched Thor Paufaniad bie Stabt betrat.

Da Paufaniad Dom Pirdud tommenb Athen betrat unb beim Eintritt in bie Stabt eine Hallenftrahe fanb, bie zur Agora fuhrte, fo kann fuglich bie Wahl nur zwifchen zmei Thoren fchmanlen, zmi- fchen bem in ber Ndhe ber Kapelle bcr H. Triaba zu suchenben Di< pylon") unb bem eine Strecke fublich besselben geftifteten, noch jeht in feinen Trummern zu Tage liegenben Thore, bad man jeht mit gutem Grunbe ald bad pirdifche bezeichnet.

66) Dad hob ganz richtig Leake Topog,. S. 175 d. U. hervor, der freilich dem Pausanias felbst diele Anordnung zufchreibt, uud UbrigenS im Allgemeinen wie im Einzelnen von den meinigen ganz abweichende An- stchten ilber die verlchiedenen hier in Betracht lommenden ssraaen bat.

67) Genau ist der Punlt noch nidlt fixiert; Uver die Lage im All- gemeinen kann lein Zweifel fein uud ist es auch uie gemefen : doch lag das Thor ostlich von der Hagia Triada, da hier ueuerdings eine bedeutende Maucrstrecke aufgedeclt ist (f. dullot. 6. iuntlt. 186b S. 129; 1866 S. 129), so dah die Reconstruction der Stadtmauer auf der Tafel I von Curtius etmas zu writ westlich gezogen ist.

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Page 38: Bausteine zur Topographie von Athen

Vausteine zut Topogtapbie Don Atben. 37

Ein btitted auf bet Weftseite bet Stabt gelegenes, gleichfalls noch in Reften etbaltened Tbot, zwischen bem jetzt sogenannten Nym- pbenbugel unb bem Detmeintlichen Pnyxbugel kann schon bedbalb nicht in Bettacht lommen, meil bad unebene Tettain Don biefem nach bet Agota bin zut Anlage Don Hallen unb sich anfchliehenben Heiligtbil- metn Dollfldnbig ungeeignet, mie auch bet Feldtucken fut einen leb- baften Vetlebt, namentlich fut Fubtmert, Diet zu steil mat. In bet Tbat baben sich bie neueten Ansichten benn auch stetd fut eine jenet beiben Mglichleilen enlfchieben. Abmeichenbe anbete Ansichten z. N. bie Fotchbammet'sche sinb jeht butch bie sichete Erlenntnih bet Lage bet Agota befinitiv befeitigt.

Wad zu ©unsten bet einen obet bet anbetn Anficht bidbet gel- tenb gemacht ift, lann eine enbgultige Erlebigung bet Ftage taum betbeifuhten.

Fut bad Dipylon bat zuetft Otftieb Mullet sich audgefpto- chen«»); biefet Ansicht fchloh sich Ultichd") unb bann Cuttiud") mit bet gtbhten Veflimmtbeit an. Die bafut geltenb gemachten ©tunbe sinb folgenbe. Dad Dipylon mat bad Hauptchot Don Atben, ed mat nach bem Audbtuck Don LiDiud XXXI 24 porta vslut in' ors urdis posida, waior aliquanto patsntiorqus quam ostsras. Ed ging, menigstend in fpdteret Zeit, bie gemobnliche Sttahe Dom Pitdud nach Atben butch bad Dipylon: biet mat ubetbaupt bet bequemfte Weg ganz in bet Ebene, bet alle Huge! Detmieb unb bet zugleich bitelt in bad befuchtefte StabDiettel fubrte. Wenn Paufaniad alfo Dom Pbale- ton bet bid an bad itonifche Tbot binan, abet nicht bineingebt, fon- betn an bemfelben umlebtt, um butch ein anbeted Tbot feine Stabt- manbetung zu beginnen, fo tann vetnunftiget Weife kein anbetet Grunb bafut gebacht merben, ald bah et ,,bie betilbmte Stabt Don ibtet eigentlichen Schmelle betteten mollte". Auch bie Hallenfttahe, bie Dom Tbot nach bem Matkt fichtt, fpticht bafut. Ed ift offenbat biefe Don bem natutlichen Eingang unb Audgang bet Stabt ganz in bet Niebetung bem Markt zufubtenbe Sttahe eben bie betichmte getabge« flteckte Ptoccssiondfttahe, bet 690^05 bed Himeriud (orad. Ill 12 S. 444 f. s<1. Netndbotf), bet evKl)ltv^5 re x«i Xeeoc x«7«j3a/- t^cov «?wHev <7^/(k, r«5 6x«rc(,u)Ktv a,)llt) Tlttpttreru^vac l7ro«5. Datauf weift bad biet liegenbe Pompeionl ebenfo bin, wie

68) O. MNller in den Zusiitzen zn dcr deutfchen Uebetf. oer Iten Ausgabe det keake'lchen Topogtaphie (1829) S- 453 nnd im incl. loot. (Hottlne. 1640 S.6f.

69) Ulrichs in Zeitfchr. f. A. W. 1844 S- 22 Anm. 7 -- Reifen u. Hotfchungen II S. 178 Anm. 10 uno annsU 6. lnstit. XIII S. 7b - Reifen und Fotfch. II S. 136.

70) Curtius in Abhandl. det Betlinet Atad. 1854 (zut Gefchichte bed Wegebaus bei den Gtiechen) S.276 uud attifche Sludien II S.17.

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Page 39: Bausteine zur Topographie von Athen

38 Vaufteine zur Topographie von Athen.

bie Tempel (bad Heiligthum ber Demeter, bad bed Dlonyfod unb ber Gastfaal bed Ampbiktyon, ber bie Gotter, namentlich ben Dionyfod be« wirtbet), bie zeigen, bah wir ed bier mit ber Strahe zu tbun haben, auf ber bie Feftprocefsionen ber Demeter unb bed Dionyfod wanbelten, bevor fie ben Markt betraten ober wenn fie ben Markt verliehen ").

Niemanb wirb bad Gewicht biefer Grunbe unterfchdhen: bie Sacke fcheint fo einleuchtenb, ailed sick fo befriebigenb unb in fchonfter Uebereinstimmung mit allgemeinen Anfchauungen wie fpeciellen Zeug» niffen zu orbnen, bah man biefe Auffaffung nur auf Grunb ber zwin« genbsten Gegenargumente verlassen mag. Anbererfeitd fcheint fur bad pirdifche Tbor eine weitere Empfeblung auch nicht toorhanben zu fein, aid bah zu ihm, fo lange bie Hafenfchentel stanben, bie gewobnliche Fahrftrahe toom Pirdod fichrte. Wenlgftend baben bie Furfprecher biefed pirdifchen Thored, Leake72), Roh"), Burfian 7^), im Uebrigen fich begnugt, nur bie Unmoglickkeit bed Dipylond zu beweifen, fobah jened wefentlich nur gewdblt ift, well bad anbere nicht fur ftatthaft gait.

Aid ber gewichtigfte Gegengrunb ift von Anfang an bie Be« bauptung toorgebracht worben 7^), bah ba belanntermahen bad Dipylon ben duheren unb inneren Kerameikod fcheibet, ed unmoglich fei, toon einer Strahe, bie vom Dipylon nack ber Agora fubrt, zu fagen, fie gehe vom Thor nach bem Kerameilod, wie bad Paufaniad I 2, 4 mit ben Worten tbut "race/ ckc ci,,iv «7lO rco^ TioXcop e^ rav Xc^«- ^klxnv. Dagegen warb barauf hingewiefen, zuletzt von Curtiud att. Stub. II S. 16f., bah 7(k()«/lktxoc auher bem Gau ber Kerameer auch fpeciell ben wicktigften Theil bed inneren Kerameikod, bie Agora, bezeichnet. Darauf bat Vurfian nun zuleht in feinem Programm de loro Atdsmonsiuni S. 4 erwiebert, bie Stellen bei Zestermann, chrift« licke Vafiliken S. 36 (auf ben Curtiud verwiefen hatte bafur, bah 6^ xk(,tt^5,xs3, bei Aufftellung Sffentlicher Denlmdler gebraucht gerabe fo toiel bebeute aid e^ "/o^tt) elwlefen nur, wad leined Veweifed beburfe, »1ocum in quo posita sit aliqua res, ad aliis magis ad aliis minus accurate deLniri*.

Auherbem aber machte Leale S. 166 geltenb, bad Tbor, burch welched Paufaniad in Achen eintrat, tonne bad Dipylon bebbalb nicht gewefen fein, weil Paufaniad auhen an biefem Tbor ein von Praxi' telcd gearbeiteted Denkmal angebe, auf bem ein Krieger neben feinem Pferbe bargestellt war, beffen Vebeutung er nicht kennt, wdhrenb auhen

71) S. Euttius Gefch. des Wegeb. S. 237, att. Studien I S. 66, O. MUUer m6. loot. Oottine. 1640 S. 6.

72) Leake Topogr. S. 165 ff. 73) Noh arch. Auff. I S. 152. 74) Burstan Geogr. v. Grlechenl. I S. 278 und 60 faro S. 4. 7b) ̂ o Ichon Leate S. 166, dann Roh S. 153, Bursian <lo loro S. 4.

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Page 40: Bausteine zur Topographie von Athen

Baufteine zur Topograpbie Don Atben. 39

am Dipylon bad ©rabmal bed Anthemolritod stanb (Dgl. Harpocrat. u. b. W. V/v5c,<lj)e(,lr05, Plutarch Pericl. 30), welched Paufaniad felbft anfubrt in ber Ndhe bed Tbored, burch welched er aud ber Stabt binaud nach Eleusid auf die ie(>« o<)oc gebt, bad alfo eben bad Di- pylon war.

Unb enblich bat Burfian S. 5 noch betont, bah Paufaniad auf feinem Wege Dom Pirdud nad) Atben Rests ber langen Vlauern siebt, alfo innerbalb ber beiben Sckentel ober Idngft bed norblicken Schen- lels gegangen fein musse unb alfo zu ber Weft- unb nicht zu ber Norbweftfeite ber Etabt gelommen fei. Auch fei ed unglaublich, bah, wenn Paufaniad Dom Dipylon berkam, er nicht bie Attalodstoa, auf bie er bdtte ftohen mnffen, erwdbnt babe.

Diefe genannten Gegenargumente tonnen nun freilich fchwer- lich bad Dipylon in ber ibm zugewiefenen Stellung ernftlich gefdhrben.

Denn einmal unb Dor alien Dingen ift unzweifelbaft , bah in ber Tbat Aeptt^kixo'c in fpdterer Zeit ganz an Stelle Don «/op« gebraucht ift, bah bier alfo eine Verengung bed ©aunamend zur Be- zeichnung bed bebeutcnbsten Tbeiled berfelben eintrat, etwa wie auch Kolyttod indbefonbere (^<a,, /<ev Aco? ^/icop^op Himeriud bei Pbotiud Bibliothek ood. 243 S. 375d Nell.) zur Nezeichnung ber ba« zardbnlichen engen Strahe in biefem Gau, in welcher sich ber Haupt- Derlebr concentrirle, biente "), over auch Pnyx im weiteren Sinne einen 7r«yo5 vl//yXo5 bebeutete, im engern ben auf biefem Hugel gelegenen VoltdDerfammlungsplatz.

Dafur sinb freilich bie Don Zestermann a. a. O. unb fchon Dor ibm Don Otfr. Muller ds ioro Atiisn. (ind. Isot. ttotting. 1840/41) S. 7 f. beigebrachten Stellen, wo uberall auf bem Marlt gelegene Bau- lickteiten ^ Xtptt^ktxl'I erwdbnt werben, nicht ganz erweifenb; ob< wobl ein Audbruck, wie bah bad Leolorion e> ^eoyj Xk(,a^klxl«i liege, boch fckon auf eine Verengung bed Negriffed in bem angegedenen Sinne beutlich binfichrt.

Aber klar liegt bie Sache boch Dor an Derfchiebenen Stellen, bie ich absichtlich tbeild aud Paufaniad, tbeild aud Paufaniad gleick« zeitigen Schriflftellern entnebme. So beiht ed bei Paufaniad I 20, 6 Don Sulla, bah er ro,'>5 ̂«prla)^evr«5 '^^^u/u)^ x«^c/^«5 ^5 "?

Ke^a^ktxov r<)^ Xtt/ovr« <7^)co^ sx 6kx«<>05 exclar^c sx^Xcvtiev

tt/kl7^«l rHv kTil ̂ ttvcirl/j: unb eine berartige Einfperrung zum gweck ber Ausloofung unb Decimirung war wobl in bem Don alien Seiten burch Hallen gefchlossenen unb in feinen Audgdngen leicht zu befehenben Marlt, aber nimmer im ©au Kerameitod moglich. Unb

76) Wuuberlich hat bie Worte bes HimerwS KrUger, lritifche Ana- lclten 1. Heft S. 88 bahin mihverstanben, bah bamit Kolyttos als em t7le- v^/roc, b. h. ein engverbauter Stabttheil bezeid)net werbe, ber zwar aid Demos gelte, aber ben Namen nicht Derbicne.

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Page 41: Bausteine zur Topographie von Athen

40 Van ft cine z u r Topographie von At hen.

ebenfo bezeichnet Xk^a^elxoc boch einfach bie Agora an Stellen, wie Philoftrat. 80pk. II 8, 2 6/3tt6^e cke/^^^ ep /(e()«/lk<x^ ^kT<! rcTTtt^cov, o^ot '^/H^^o^l^ oe TOl'^ <7o</>l0Ttt( ^^el'yirt^ ober Lucian, lupitsr tragosd. 15 uv^X^op e^ TO «or,», co( 77l()«/l«- T^a«l^e To Fc/Xlpo? ep Ke^s^tklx^, vergltchen z. V. mit Demofth. gegen Konon 7 7i6^tn«TO,"pro5, c3o7re^ elco^el^ te7?leo«( 6^ tt^o^l« ^ol). Nicht minber unzweibeutig fagt Athendud V S. 212° TiX^^ ^v o Xb(ltt^etxo( ttcirct)^ x«/ §cpcov x«/ al)Tox)^TO( ki( cHv exxX^l7/«v rco^ 6/Xco>» l7l'^^o^<//.

Nun kann man bad zugeben, ohne bag man beshalb gleich ein- zurdumen brauchte, bag ed zuldssig war, eine vom Dipylon burch ben Kerameikod in die Agora, bie auch noch in bem Kerameikod lag, fuhrenbe Strage mit ben angefuhrten Worten bed Paufaniad zu bezeichnen. Aber wenn fchon ber beftehenbe G e b r a u ch zu einem berartigen Mi g b r a u ch nicht berechtigte, fo lonnte er boch letcht zu bemfelben vcrluhren, zumal Paufaniad, ber bad Wort /(k(,«/<elxo5 nicht einmal vom duge< ren Kerameikod gebraucht unb uberhaupt nirgenbd eine Spur von Kennt- nig ber Gaueintheilung innerhalb ber Stabt verrdth, weber Melite noch Kolyttod u. f. f. nennt unb ben Gau Kerameikod nur aid X"- C/<op, Stabtquartier, bezeichnet, wie er auch Agra /cop/op nennt, offenbar ohne irgenb einen Unlerfchicb zwifchen beiben zu ftatuieren.

So ift ed wohl etwad unbequem, Pausaniad cine berarlige ver- wirrenbe Audbruckdweife zufchieben zu muffen, aber boch nichtd wad principiell unmoglich ware.

Alle anbern bidher vorgebrachten Gegenargumente aber ftnb ganz nichtig. Wenn Paufaniad vor bem Thore feined Eintritted in bie Stabt ein anbered Monument nennt aid vor bem Thor, burch welched er bie ie<)« nllnx betritt, fo liege sich bad auch ganz gut er« kldren, wenn beibe Male bad fragliche Thor bad Dipylon war. Ed lag banu eben bad eine Monument bei ber Einmundung bed ptrdi- fchen Wegcd, bad anbere vielmehr bei ber bed eleustnifchen.

Ebenfo hinbert nichtd zu glauben, bag Paufaniad, auch wenn er burch bad Dipylon ging, au> feinem Weg aud bem Pirdud bie Refte ber langen Mattern >ah: benn, wohlgemerkt, verzeichnet er fie gleich im Anfang feined Weged, «peovilo^ ex //ke^ttlco; e(?e/?itu rco^ rk,/cov 6t7r/v XTX. - Unb wie auch bie jehige Fahrftrage nach bem Pirdud, bie von ber Stelle bed alten Dipylon audgeht, in ihrem fpdtern Theile auf ben Reften ber nsrblichen langen Matter ruhet, z. Th. auch jeht noch zu ihrer Seite bie Trummer ber fublichen stchtbar werben, fo konnte felbft, wenn ed richlig fein follte, bag ein ganz be« fonberer Fahrweg birekt vom Pirdud nach bem Dipylon fuhrte, unb nicht vielmehr man nur in einiger Entfernung von ber Stabt von bem alten Fahrweg nach bem Dipylon eino Nebenftrage abzweigte, bennoch Pausaniad, aid er ben Pirdud verlieg, Nefte ber beiben Schenlel fehen.

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Page 42: Bausteine zur Topographie von Athen

V a u ft e i n e z u r Topographic von A l h c n. 41

Unb enblid) ift bie Nothmenbigkeit, bah Paufaniad bie Attalod- ftoa nennen muh, uberhaupt nicht anzuerkennen (f. oben), unb fpeciell fur ben vom Dipylon Herkommenben bie Veranlaffung hierzu nicht birekter vorhanben, ald menn er vom pirdifchen Thor her in bie Agora eintrat, ba ja bie Attalodftoa an bem Ranb ber Agora unb zmar an ihrem Oftranb lag.

Aber ebenfo menig (ami ich bie Grunbe, bie fiir bad Dipylon geltenb gemacht smb, >o ohne meitered annehmen.

Einmal ift es boch ungenau, menn Curtiud alt. Stub. II S. 17 Paufaniad vom itonifchen Thore urn bie halbe Stabt herumgehen ldht ; menn bie Cache fo sich verhielte, liehe sich allerbingd taum ein anberer Grunb bafur benten, ald bah er bie eigentliche Stabtmanberung bei bem Hauptthore beginnen mollte. Allein bamit ift bie Sachlage ziemlich verruckt : nicht macht Paufaniad am itonifchen Thore Kehrt, unb geht nun zum Dipylon in bie Stabt; fonbern er verfolgt hinter einanber erft ben Weg vom Phaleron nad) Athen, bann ben vom Pirdud nach Athen, beibe bid zum Thore, offenbar meil er an beiben Merkmurbig- leiten zu ermdhnen fanb, unb allerbingd ed ein auffallenber Mangel gemefen mare, menn er zmar ben Weg vom Phaleron nach ber Capi- tate befchrieben, ben ungleich frequenteren vom Pirdud bahin ganz mit Stillfchmeigen ubergangcn hdlle. Eben bedhalb braucht man bad von Curtiud fupponirte Motiv ber Wanberung bed Paufaniad nicht anzu- erlennen.

Dann aber tann ich nicht zugeben, bah burch bad Dipylon mirl< lich ber gemohnliche Weg vom Pirdud ging. Von Anfang an zundchft sicherlich nicht. Denn ber urfprungliche Name, Thriafifches Thor (r«c 6^<«m«( TillXtt^, a'l ^5p ^//lt'X,)^ s)V^cut>!'l«,, Plutarch Peri- lled 30) zeigl ja beutlich, bah in dlleften Zeiten bad Thor auf ben Weg nach Eleusid unb Thria gerichtet mar. Erft fpater murbe, mie auch Curtiud attifche Stubien I S. 67 angiebt , bad Thor ermeilert unb empfing nun auch eine Strahe, bie vom Pirdus her fuhrte. Viel- leicht ftammt ber Name Dipylon, ber zuerst bci Livius XXXI 24, b. h. bei Polybiud (f. Niffen, Unterfuch. iib. b. Qucllcn ber 4. unb 5. Delabe bed Liviud S. 125) vortommt, aud ber Zeit, mo ftatt bed einen Thriafifchen Thored ein Doppclthor gcbaut murbe in Folge ber neu angelegten Pirdifchen Strahe : unb ich meine erft zu ber Zeit, mo bie langen Mauern nicht mehr stanbcn unb biefer Schuh alfo boch megsiel, mirb man nun von bem alten Fahrmeg eine neue Strahe nach bem Dipylon abgezmeigt haben. Anfdnglich alfo ging ber gemohnliche Weg vom Pirdud burch ein anbered Thor, mie begreiflich, ba ed boch im- mer ein Ummeg mar, ben man burch bad Dipylon machte ; bagegen mar ber gemohnliche pirdifche Fahrmeg gleichermeife ber birektefte, mie ber geschutzelste : ndmlich ber, melcher burch bad Thor zmifchen bem Hugel, auf bem bie Kapelle bed h. Athanasiod steht, unb bem Nymphenhugel fling, bessen Thurm unb sonstige Rests noch zu Tage liegen. Denn

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Page 43: Bausteine zur Topographie von Athen

42 Baufteine zur Topographie von Athen.

biefed bot ,,fur alle an ber Norbfeite ber Hiigel Wohnenben bie be« quemfte Communication mit der Hafenftrahe" (Curtiud attifche Stub. I S. 66): ed ift hier fublich bed Dipylon bie einzige Strahe, bie auch fur Fuhrwerk wvhl paffirbar ift. Unb fehr richtig hebt Votticher77) hervor, bah bei Anlage bed Pirdud ber pirdifche Weg bicht unter bem norblicben Schenkel hingefuhrt habe, urn ihn fo mit ben Gefchoffen ber Mauer beherrfchen zu tonnen, bah bled eben bie cl/l«LlTn'c bed teno< phon fei7^). Auch ift in turkifcher Zeit bie pirdifche Strahe eben hier gegangen, bie am Subenbe bed fog. Thefeionhugeld in bad Thor bed Drako munbele, bicht unter ben Norbabhdngen bed Areopags, wdhrenb ber Weg toon Eleufid an ber Stdtte bed alten Dipylon toor- beifuhrte zu bem Thore von Vtorea (f. ben Plan von Leate auf Taf. II).

Nun zeigt allerbingd bie Stelle bed Lucian Navig. 17, bah ba< mald wer Zeit hatte, toon ber Hafenftabt nach ber Capitate burch bad Dipylon ging: naturlich hier lam er an bad befuchtefte Thor, bad bed< halb auch ber Lieblingsaufenthalt ber Hetdren war, unb in bad Quar« tier, wo aller Verlehr stch zufammenbrdngte. Unb wenn Attalod toom Pirdud lommenb feinen feierlichen Einzug x«T« To ^///lvXov hielt (Polyb. VI 25), fo begreift stch bad leicht : er zog eben toor burch bied prdchtige Thor Atbend unb bie stch anfchliehenbe breite Strahe (bie via lata mtra purtam, wie Ltviud a. a. O. fagt), einzutreten : cr betrat bie ehrwurbige Stabt fo ,,an ihrer eigentlichen Schwelle".

Trohbent ging nach wie vor ber gewohnliche Weg nach bem Pirdud burch bad anbere fublichere Thor. Diefen Weg gin^ Leontiod in Plato'd Republ. S. 439,, «'^/a)^ ^x //c<^u,co5 "^6 To /3ope<o?

^o"c- Unb ebenfo heiht ed in bem Leben bed Philofophen Selunbus (f. Sauppe im Philologus XVII S. 152): xttTc/ittt^o^ e^ //c^ttltt' ^v /«p o T,)7?0l,- b'xk/vl) Twp xo).«^o«eptt)i'. Denn bei bem an ben Weftabhdngen bed Nymphenhugeld gelegenen Varathron, bad noch in turlifcher Zeit ald Nichtftdlte benuht wurbe, (f. Taf. II von Curtiud att. Stub. I) lam man nur vorbei, wenn man auf ber Strahe, bie zu bem bezeichneten Thor fithrte, nicht wenn man nach bem Dipy» Ion ober vom Dipylon aud wanberte79). So war ed bemnach zu

77) Botticher im III. Spvltbb. bes PhiloloauS S. 403. 78) teuophon Hcllen. II 4, 10 r^ t/5 ̂ 0^ /7t,(>«,« «^«Alo^ «^n-

^^l)l)ls«p. In ber That hatte ber Fahnveg nur fo burchweg bie nttthige Sicherheit: es ist also zugleich died in bamaliger Zeit (403 v. Ehr.) immer noch bie einzige Fahrstrahe nach bem Piriius.

7U) kurttus att. Stub. I S. 8 entfernt btesen wtd)tlgen topographl- fd)en Anhalt ba.burd), bah er fagt: ,,wenn man ben ptra'ifchen Fahrweg heraufwanberte unb in ber Nahe ber Stabt rechts abbog, fo kam man in biese unheimliche Gegenb". Doch steht vom Rechtsabbieqen mrgenbs etwas gelchrieben: uub bie piraifche Fahrstrahe fNhrte nach odiger Annahme ja eben hier.

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Page 44: Bausteine zur Topographie von Athen

'Baufteinc $ur Sopoflrapbic Don Wtbcn. 43

<piato'd 3eit nicfet blofj, fonbern aucb nod) in ber flaiferjeit. ffienn alfo ̂aufaniad biefen SBea, rodblte, fo gefc^a^ bad, roeil er fotoobl ber Altefte, aid ber gerodbnlicbfte mar : er ging burcb bied $bor, »t>eil ed bie £auptftrajie aud bent $irdu$ aufnabm, bie toom §afen !ommenb in gerabefter Sinie nacb ber Slgora fubrte.

2)ajj nun bad fraglicfce Xfjor bad SJJirdtfcbe ju nennen fei, fcbeint einleud?tenb ; benn wetyalb ')kb ed bad $irdifd>e, menn nicipt bed^alb, meU ed bie geroofenlicfce pirdifcf?e 6trafte aufna^m? 3)oc^ (tegen einige ^ebenten t>or, bie Surtiud fru^er (^ur ©efd^idpte bed 98egebaud bet ben ©riedjen 6.281) ba^u fuferten, bie flsigatxr} ni'r' aid bad (ubtoeftHdje ber £toei ̂um 3)i^(on t)crcinten £l)ore an^unebmen (bad anbere mdren «i QquIgiul nvlat); aKerbingd ftimmt cr jefot felbft ba(ur (att. ©tub. I 6. 66) bad %box 3»i)ifd)en 3It^anafto^> unb 91t)m* pfyud<§ua.et bad $irdi{d)e in nennen; jeborf) ijat bie 6a4e immer^tn einige 6d)toieriajteit.

3)ad pirdif^e Xl)or tuirb einmal Don bem 5(ttl)ibograp^en $lei« bemod bei $(utar^ X^efeud 27 ermd^nt : xui rdcpovg twv nsoov- tiov negi irjv nXuret'av eivui rrjv (pegovauv ini Tuq nvXag nuQu to XulxvidovroQ fjQWoV) a^ vvv netgaixug ovo/uci^ovai (fr. 6 bei OTuller frg. hist. Gr. I 6. 360). S(l|o bcreitd bamald, ̂ur 3eit bed SUfoenerd .Sleibcmod, ber 6nbe bed funftcn unb Hniang bed uierten ̂̂ ^nbertd (ebte, ̂atle bad Xbor biefen Dlamen. SBann ed ibn ̂ uerft erl}telt, ift nicfci 511 beflimmen; bad vvv'u')i bei fileibemod mofcl blofe im ©egen[a(j $u ber mptbi(*en 3?''t ber 2Jmajonentdtnpfe, bie er eben befcbreibt.

SIber au* Spiutarcf) im 6ufla tfap. 14 nennt bajlelbe Xfyox Ueiguixrj nvK^ moraud man freilid) roo&l audp nur fc^lic^cn barf, ba6 feine Quede b. b. roabrfd?ctnli<f) Sufla felbft, ben er gerabe I;ier audbrucflicb citiert 80), bad £&or j0 genannt bat. $iefe ̂ rocite 6te(le ift nun and? bie einjige, bie einen topograpbifcbcn %''')(x'i giebt. 6ie (autet: XiytTui rtvug iv Kfga/neixw ngsapvivov uxovouvxug dialeyo/ntviov ngog dXXfjXoog xui xuxi^ovrcoy tov xvgavvov} cog fufj (pvXdiTOvra tov tefyovg xrjv nfgi to l£nT6t/«Xxov i'tpodov xai ngoopohrjv , 77 /.tovov dvvarov eivui xui gudiov twtgPijvui Tovg noXe/m'ovg, dnuyyetXui xuvxu ngog xov 2it5X- Xav. 6 ds . . . fououfievog xov xonov uhoiatfiov, efyexo xov egyov .... xuxs't](pdtj fiiv ovv f' noXig ixst&ev, (#g 'Adrjvui'wv oi ngeafiviuxoi dif/ti^jtidvevov. uvxog dh 2v''ug xo fitxu'£v x rj g fl € ig aixrjg nt'Xrjg xui xt'g legug xuxu- axdxpug xui owojiiulvvug negi pioug vvxxug elgr{kuvve (pgi- xcbdrjg ... dXuXuyfiW xai xgavyrj xfjg Svvd^etag i(p* ug- nayrjv xai ipovov dyetfievrjg vny avxov xui (pego/Ae'vrjg diu

80) Vgl. fonst Herm. Peter, die Quellen Plutarchs in den Biogra- phien dec Romer S. b7ff.

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Page 45: Bausteine zur Topographie von Athen

44 Naufteine zur Topographie von 9ltben.

<7repco?lcop e<77la^6volc L<i5c ̂,^055. Diefelbe Erzdblung tehrt ubri« gend bei Plutarch 60 gnrrulitato Kap. 7 in kurzerer Faffung mieber.

Nun hatte Curtiud fruher angenommen, bah Pirdifched Thor unb heiliged Thor beibe zu bemfelben Dipylon gehort hdtten, unb Sulla ben trennenben Pfeiler ober vielmehr bie Mauer zmifchen beiben hatte nieberreihen laffen unb nun mit breiter Heeredfronte bie Marltftrahe hinaufgeruckt ware. Diefe Deutung ift inbeh nicht zuldffig, well ja audbrucksich gefagt mirb, bah <>«« (/rt^co/icov bie Solbaten bed Sulla vorgebrungen fein, alfo burch bie engen Gaffen unb gerabe nicht bie breite Marltftrahe, bie vom Dipylon audging : unb auherbem boch bie einzig fchlecht verlheibigte Slelle ber Stabtmauer, bei ber Sulla eiw brang, boch gemih nicht beim ober richtiger im Hauptthor ber Stabt angenommen merben tann, mie nach biefer Ansicht ftatuirt merben muhte.

Curtiud hat nun jeht felbft feine Ansicht reformirt unb verfteht mit ben meiften neueren Topographen unter Pirdifchem Thor eben bad Thor zmifchen Athanasiod- unb Nymphenhugel unb nimmt bie ik^« ?iH// fur ibentifch mit bem Dipylon.

Auch hier tann ich nicht beiftimmen. Denn einmal ermdhnt Plutarch gleich barauf bad Dipylon c?»>eli ?c3v x«r« r?)p <lXX^v no- Xlv tt^tti^e^Lirco^ 0 Tlt^Z rH? «/0^«v ^0^05 s/ieo/k Tiuprtt 7ov ^pT05 roii ̂ /l7il)Xoi) /(k^«^elxclv. Unb ed ift boch nicht fug« lich anzunehmen, bah Plutarch innerhalb 8 geilen basselbe Thor mit zmei verfchiebenen Namen genannt habe^). Auch ift nickt mohl benl- bar, dah bad ganze Dipylon i^u 7l^ hieh; menu ed aber nur ben Theil bed Thored bezeichnet, ber bie it<,« 0005 aufnahm^), fo ift mieberum bie topographifche Bezeichnung unmoglich, ba bied boch bad norblichere von beiben Thoren - menn zmei ba maren - fein muhte, bad fublichere bad, melched ben Pirdifchen Weg empsing, alfo vielmehr nach biefem hdtte bie Vezeichnung ftaltfiuben mussen. Man barf bemnach in leinem Falle aud biefer Stelle birette Ndhe bed pirdi- fchen Thored beim Dipylon folgern: ed muh vielmehr unter ikg« "iky ein anbered Thor ald bad Dipylon verftanben merben.

Diefe it(,«7it>X^, die nur an biefer Stelle ermdhnt ift, muh in ber Ndhe bed Pirdifchen Thored sich sinben : benn groh lonnte allerbingd bie Mauerftrecke nicht fein, bie Sulla nieberreihen lieh, urn fur fein Heer eine Einzugsoffnung ^zu haben: unb anbererfeitd fagt boch Plu- tarch ro ^kL«^«) ?^5 likla«<xH5 7l/,X^( x«< 1^5 l6(,«(; er lieh alfo bie ganze Strecke bem Nobcn gleich machen.

81) DaS machteu fchon Leake Topogv. S. 167 f. uub For6)hammer Topogr. S. 300 aanz richtia aeltenb.

82) Obwohl eS boch auch auffallenb genng ware, bah so oft bes Tbores, von bem aus bie lc,,« ockox ging, gebacht wirb, biefes nie icp« Tl,)^ genaunt ist, fonbern Dipylon over thriastfches Thor.

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Page 46: Bausteine zur Topographie von Athen

Baufteine zur Topograpbie von Athen. 45

Soviet steht feft: zu errathen, melched nun bie le^« nvX?? ge- mefen fei unb mo, ift mit Sicherheit ohne meitered Material taum moglich. Ich vermuthe aber, bah mit ie^« nvX^ tein anbered Thor aid bie Pforte bezeichnet murbe, burch bie bie Verbrecher nach bem Aaralhron ober Orygma gefuhrt murben; sie batten gemih ein befon- bered Thor, bad bem gemohnlichen Gebrauch entzogen mar, unb bied muhte ganz in oer Ndhe vom Pirdifchen Thor fein, etma an ber Slelle, mo heuligen Taged ber Weg nach bem Iliffod uber bie Stdtte ber alten Mauer lduft. Dah folched Thor fuglich ie^,« 7i,lX?/ genannt merben tonnte, mirb man leicht zugeben; auch ift ed fo nicht vermun- berlich, bah fonft biefe ie^a 7iv).^ nirgenbd ermdhnt mirb.

Doch mie bem auch fein moge, ba bad Pirdifche Thor nicht zum Dipylon gehort, fo kann ed in ber That tein anbered fein aid bad im Obigen mieberholt genannte Thor zmifchen Nymphen- unb Ana- ftasiodhugel.

So mirb alfo - bad Erorterte zufammenzufafsen - an sich beibed moglich fein, fomohl bah Paufaniad in Athen einging burch bad Dipylon, aid bad fchonfte unb frequentefte Thor, bad gleichfam »in ore urdi3« lag, aid bah er burch bad pirdifche Thor ging, bad zu alien Zeiten bie Hauptvertehrftrahe zmifchen ber Hafenftabt unb ber Metropole aufnahm, von bem aud in ber dlteren Zeit bie einzige Fahrftrahe nach bem Pirdud fuhrte, lehlered urn fo mehr, menn sich bemeifen liehe, bah von biefem aud zugleich ber mit Hallen auf beiben Seiten befehte Dromod nach ber Agora hinfuhrle.

Freilich haben bie Vorkdmpfer bed Dipvlon ben von Himeriud a. a. O. genannten c^o^ox gerabe mit ber Hallenflrahe, bie Paufa- niad bei feinem Eintritt in bie Stabt finbet, ibentificiert unb gerabe hierin ein gemichtiged Zeugnih fur ihre Ansicht gefehen. Dad mare ed nun leined Falld. Venn miemohl bie meiften Feftzuge sich vom Di- pylon nach ber Agora ober von biefer nach jenem bemegten, fo an ben Panathanden, ben grohen Dionysien, ben Eleusinien u. f. f. unb bedhalb hier eine Audfchmuckung ber Strahe mit Hallen befonberd an- gezeigt fcheint, fo murde boch auch eine anbere Hallenftrahe von ber Agora nach bem pirdifchen Thor fehr mohl fuhren konnen: ba ja hier von Alterd her bie nach bem Pirdud gehenben feierlichen Proceffionen gezogen fein muffen unb uberhaupt bei einer fo michtigen Vertehrd- aber eine berartige Audzeichnung nichtd Nefrembliched hat.

Aliein ed ift uberhaupt irrig, menn man - fo viel ich meih, ganz allgemein - glaubt, bah bie Strahe vom Dipvlon nach ber Agora ber mit Sdulenhallen befehte Dromod mar, ber in ber ange- zogenen Stelle bed Himeriud genannt ift. Denn ein Neg vom Dipy- lon, b. i. bem tiefsten Punlte bed Stabtterrains (bie Hagia Triaba liegt 160' hoch) nach bem freilich auch in ber Nieberung, aber im Ver- hdltnih zu ber mulbenformigen Senkung, an beren Audgang bad Dipy- lon lag, boch fchon einige Fuh hoher liegenben Boben ber Agora kann

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Page 47: Bausteine zur Topographie von Athen

4S Vausteine zur Topographie von Athen.

nimmermehr ald ein ck(>o/uoc bezeichnet werben, 05 ^c5oc xara/3«,-

arocl^. Nun fteht sreilich burch bad Zeugnih bed Thucybibed (f. Aus- fah II) sicher, bah ber Haupttheil ber Panathendenprocession burch bad Dipylon nach ber Agora zog; bamit ift aber nicht audgefchlossen, bah anbere Theile bed guged von anberen Punkten herkamen unb stch biefe erst auf ber Agora vereinigten 88).

Woher aber bad Panathendenfchiff, bessen Neg burch ben l5(lo- ^03 bezeichnet wirb, tarn, lonnen wir eben nur aud biefer ndmlichen Stelle bed Himeriud fchliehen. Wenn Himeriud fagt, llp/k5«l ev^ ex 7,vX«p, x«?HHe5l7a <)e sxk5^cp . . . Ft« /uct/ov rov Fgo^oli xo^,^er«e, ,,sie fdngt gleich beim ober vom Thore an zu laufen" fo wirb man unter biefem Thor fuglich nur ein Stabtthor verftehen lSnnen. /7l>X«l fchlechthin kann eben nur bad Stabtthor bebeuten, ed fei benn, bah burch ben Zufammenhang ein anderes Thor naturgemdh sich ergebe. Hier aber ift weber vorher noch nachher von einem Gebdube bie Rebe, an bessen Thor man benlen lonnte "). Dad betreffenbe Stabtthor aber kann, ba ed bad Dipylon entfchieben nicht ift, eben nur bad Pirdifche Thor fein. Unb biefed erweift slch in jeber Hinsicht ald burchaud passenb. Dad Sckiff nahm zweckentfprechenb feinen Lauf von biefem nach bem Hafen fuhrenben Thor, nickt von bem urfprunglick einer Verbinbung mit bem Pirdud abgewanbten Dipylon "): hier muhte sich unter ben Hallen ber Straste Hanbel unb Wanbel ber Athener unb ber Fremben naturgemdh zufammen- brdngen; unb auch bie weitere Vefckreibung, bie Himeriud vom Dro- mod giebt, ftimmt nun gut, ba urn von biefem Thor zur Agora zu gelangen, man zwar anfdnglich eine kurze Strecke fanft bergan, bann aber immer bergab, zuleht fogar ziemlich bebeutenb, unb fo im Ganzen herunler fteigen muhte. Unb ein von bem Thore audgehem ber in geraber Linie laufenber Neg, wie ber Dromod audbrucklich

83) Das nimmt skr die Paualheniien auch Mommfen Heortolostie S. 188Anm. 1 aus anderen GrUnden an; auch ftr die Eleustnien statuiert er daffelbe S. 253.

84) Bottlcher im III. Sppltbd. de^Philologus S. 298 Anm. 17 uud S. 300 erlliirt mit groher Bestimmtheit, man konne ix ?ll,^ nur auf das Thor des Schiffshaufes beziehen; aber vom SchiffshauS ist bei Himerius nlcht die leifesle Andeutllng gegeben. Auch ware es wunderbar, den Weg von dlefem Schiffshaus nach dem Markt - dahiu muhte er dock, zuntichst fuhren wegen Philostratus' Zeugnih (s. Auff. Il) -> fo durch Hallen aus- gczeichnet zu finden und noch dazu unter denfelben starken Vetrieb von Han- del und Wandel.

8b) Und dicfc PeploStricrc darf leincswcgs mit Otfr. MUUcr (in Er ch u. Gruber'S Encyttop. Sect. Ill Bd. X S. 86 Anm. 36) als cine Stiftung des Herodes angefchen wcrdcn; sie stammt aus viel alterer Zeit (I. Bottlcher a. a. O. S. 303, vgl. Mommleu Heortoloqie S. 167); ja ich zweisie uicht, sie bis in altesie geiten zurll^lzudatieren.

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Page 48: Bausteine zur Topographie von Athen

Naufteine zut Topogtaphie von Athen. 47

elWvrt^c genannt wirb unb aid Feftfttage fein mugte"), traf bie Agota etwa in bet Mitte, wo Notb unb Subhdlfte an einanbet, ftiegen, fo bag also Paufaniad, wenn et witllich vom Pitdifchen Tbot hertam, eben nut ben Dromod gegangen fein lann, biefet aid feine Hallenftrage angefeben wetben mug. Doch batubet entfckeibe ich jeht noch nicht : feft fteht nut fchon jeht, bag bet Dtomod vom Pitdifchen Thot audlief. Uebtigend vgl. ben zweiten Ausfah: nut bad will ich gleich hiet noch wenigftend etwdhnen, ohne weiteted Gewicht batauf zu legen, bag mit in Athen von glaubwutbiget Seite mitgetheilt wutbe, in bet Ndhe bed pitdifchen Thored feien beim Anlegen bed mo» betnen Weged bebeutenbe Refte von Sdulenhallen auf beiben Seiten aufgebeckt wotben.

Unb wenn enblich zu Gunften bed Dipylond geltenb gemacht witb, bag bie von Paujaniad auf feinem Weg vom Thote nach bet Agota angefuhrten Gebdube befonbetd paffenb an ber Feftfttage vom Dipylon her lagen, fo ift betgleichen fehr erwunfcht aid Beftdtigung einet fonft beteitd gefichetten Combination ; an unb fur sich ift ed welt bavon entfetnt ein zwingenbed Atgument zu fchaffen. Unb wit wetben gleich fehen, bag fut bie meiften sich eben folche Neftdtigung ergiebt, wenn man sie an bie Sltage von bem pitdifchen Thot nach bem Matlt legt. Uebtigend lann aud bet noch bazu fo geringen Cntfer- nung ber Lags bed Pompeiond vom Dipylon gewig tein Gtunb gegen bad pitdifche Thot aid Eingangdthot bed Paufaniad genommen wer< ben, wie ganz tichtig beteitd Fotchhammet Topogr. v. Athen S. 303 hetvothob ; unb ba bet Dromod bed Panathendenfchiffed vom pitdifchen Thor audlief, fo erscheint bie Lage ded Pompeiond bei ihm gerabe techt paffenb. Auch ber Demetettempel, bet gat nicht einmal an ber Sttage lag, lann ebenfo wenig fut bad Dipylon zeugen. Denn beut- lich lehtt Paufaniad mit ben Wotten "ran/ <)c eiot? tt7l6 rcov Tiv- Aco^ ̂Kap. I 4) zu bem Eingangdlhot zuruck, et hat alfo gleich bei bem Einttitt eine lleine Excursion wahrfcheinlich nach einem benachbattem Plah gemacht, wo et bem Pompeion TiX^mdv ben Tempel bet De- metet unb ro3 z-un," ol) no^co bie Pofeibonftatue sinbet. Vetlegt man nun gat - wad zu thun nichtd hinbett - biefe Gtuppe von Vaulichleiten notblich ber Sttage vom pitdifchen Thote het, fo lann man wenigftens an ben ndmlichen zwifchen beiben Thoten in bet Mitte gelegenen Anaftasiodhugel benlen, auf bem Cuttiud att. Stub. I S. 66 Paufanias butch bad Dipylon lommenb unb sich fublich wen- benb jenen Plah besichtigen ldgt: ed ift fur eine folche Vermuthung wenigftend fo wie fo basselbe Recht vorhanben.

Auch ift beim pirdifchen Thor fo gut wie beim Dipylon bie Verfchiebenheit ber beiben Sttagenfeiten ") begreiflich (^ iie^tt rcov

86) S. EmtiuS z. Gefch. des Wegebaus bei den Griechen in Abh. d. Vcrl. Alad. 1864 S. 299.

87) Uebtigens glaube ich nicht, wle Lurtmd att. Stub. II V. 18, oay vle

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Page 49: Bausteine zur Topographie von Athen

46 Naufteine zur Topograpbie von Atben.

<7?oc3p s/kt le()tt ̂ ecov xrX.). Die Norte von Curtius att. Stub. II S. 19 ,,Wdl)renb rechts vom Tbore ber Raum burch Felsbsben ein- gefchrdnkt ift, breitet fich zur Linken b. i. gegen Norben eine gerdu- mige Fldche aus, wo fur grohere Anlagen Plah war", bie uber bie Strahe vom Dipylon ber gefagt finb, konnen eben fo fur bie Strahe vom pirdifchen Tl)or gelten. Denn wdbrenb l)ier fublich Nympbenbugel unb Areopag mit ibren Abbachungen an ben Weg bervorlreten , ift nSrblick ebener Plah, namentlicb bie ganze breite Fldche oftlich unb faboftlich bes fog. Tbefeions.

So fcheint es unmoglich burch biefe allgemeinen Crwdgungen eine fichere Cnlfcheibung zu gewinnen : unb fo wurbe es fort unb fort beihen: »»6buo 8nd iudics lis egt.«.

Den Ausfchlag aber giebt nun in einer Meife, bah mir eine wei« tere Appellation unmoglich erfcheint, bie Folgerung, bie bem Gang ber Befchreibung bes Paufanias felbft zu entnchmen ift.

Wir faben, bah er bie Wanberung auf ber Agora mit einem Umgang urn bie Eubbdlfle berfelben beginnt, zu feinem Ausgangs- punkt ber Stoa Nafileios zuructkebrenb : bah er bann nach einem Ab« ftecher auf ben Nebenmarkt auf bem Kolonos slch ber Norbbdlfle ber Agora zuwenbet. Das ift nun platterbings nur chunlich, wenn er vom pirdifchen Tbor derkam. Kam er vom Dipylon, fo traf er bie Agora an ibrem Norbenbe; unb wenn er nun zundchft mit ber il)m bei feinem Eintritt zur rechten Hanb gelegenen Stoa Basileios begann unb ibn feine Wanberung in ben fublichen Tbeil bes Marlles (s. oben) unb bann wieber zu ber zuerft gefunbenen Baulichteit zuruck» brachte, fo batte er elien bie ganze Agora nmtrcist: unerfinbdar bleibt bann ein verftdnbiges Motiv fur eine nad)trdgliche Befchrei- bung einer ganzen Gruppe von Stiftungen am Marltranbe. Kam er bagegen vom pirdifchen Tbor, fo fichrte ibn ber gerabe Weg in ber Ncche bes turlifchen Tbores bes Drako vorbci ungefdbr in bie Milte bes Marktes ein ; unb wenn er mit ber chm zundchft liegenben Konigsballe auf ber Weftfeite begann, bann quer uber ben Markt ging unb sich auf ber vflfeite fublich wenbenb feinen Meg welter ver- folgte bis er wieber in bie Ndbe ber Konigsballe tarn, fo batte er bamit eben nur bie Subbdlfte befchricben, unb feine THeilung ber Marltbefchreibung in zwei Hdlften echdlt fo auch ein suherliches Mo« tiv. Unb ich geftebe nicht abzufeben, wie man biefer einfachen Argu- mentation sich entzieben tann.

Stebt es fomit feft, bah bas pirdifche Tbor bas Eingangstbor bes Paufanias, alfo auch ber Dromo-5 bie von chm burchfchniltene Hallenftrahe ift, fo bleibt mir nur noch ubrig, bes einzelnen zu verfol-

eine Strahenseite nichtS als cinfachc Simlengimge zur Einfafsung halte, son- dern denle mir hier Pr,valwohnungen aulieqcnb, wlihrend auf der andern Seite sich die offcntlichen uud salraleu Gediwde ausbreiteten.

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Page 50: Bausteine zur Topographie von Athen

Nausteine zur Topograpbie Don Atben. 49

gen, wie nun nachbem bier eine sichere Nasid gewonnen ift, bie Wan be- rung bed Paufaniad DomEingangdtbor nach bem Mar kt unb bie Periegefe bed norblichen Tbeiled bed Markted banach sich fester geftaltet, wdbrenb ich oben bierfur bie Neftimmung bed Einzelnen unterlassen muhte; wobei sich zugleich beraudftellen wirb, bah erst ba- burch biefe unb jene Stiflung ibre befrlebigenbe Erkldrung erbdlt, bie ibr bei ber Annabme, bah Paufaniad burch bad Dipylon gelommen fei, abging - alfo eine Bestdtigung ber Richtigleit bed gewonnenen Refultatd sich ergiebt.

Zundchst ift poraudzufchicken, bah bad Dom Paufaniad Kap. II 4 ov Tio^^co rco^ /rvXco^ gefebene Grab mit ber Don Praxiteled ge- fertigten Gruppe eined neben einem Roh stebenben Kriegerd nun wabr- fcheinlich aid bad Heroon bed Cbaltobon bezeichnet werben muh, ba eben nach Plutarch (Tbefeud 27) bied Heroon am pirdifchen Tbor lag.

Auf bem Plah gleich beim pirdifchen Tbor ̂) liegt bann alfo Dor alien ber Tempel ber Nemeter mit ben Nildfdulen biefer Gbttin fowie ber Perfepbone unb bed Ialchod, alled breied Werle bed Pra- xiteled. Wir sinben bier alfo ben eleusinifchen Myfterien-Cultud; unb bah ed ein bocbberubmted Heiligtbum ber Demeter war, zeigt beutlich Clemend Alexanbrin. protrspt. S. 16 Sylburg: ^ Tro,, ̂' ce^ ere

Nun wissen wir nur Don brei Heiligchumern in Atben, ble mit bem Myfteriencultud in Neziebung ftanben, Don bem berichmten Eleu» sinion am Oftabbang ber Alropolid (uber bad ich im zweiten Auffah genauer reben werbe), von ben Tempeln in Agra, unb brittend Don einem Heiligtbum in Melite. Lehtcd bezeugt bad Scholion zu Aristo- Dbaned Frofchen V. 501 e^ HHeX/rf/ 6^^ r^5 '^ir^x^ F^v?/s^ //^uxXH( i« ^«x^a ^var^ttt.

Denn man mag im Uebrigen uber biefe Notiz urcheilen wle man will, unbestreitbar ift aud biefer Vemerlung alexanbrinifcher Ge- lebrfamteit (bad Scholion ift im RaDennad unb Venetud erbalten) bie Tbatfache zu entnebmen, bah in Melite ein auf ben Mysterlen- cultud bezugliched Heiligtbum gestiftet war"). Da man nun obne Zweifel berechtigt ift, bie ganze Hugelgegenb westlich ber Agora, ben Kolonod Agordod, ben fog. Tbefeionbugel, ben fog. Nympbenbugel u. f. f. ftr Melite zu nebmen, alfo ben nabe beim pirdifchen Tbor gelegenen Demetertempel auch mit grohter Wabrfcheinlichleit noch in Melite zu fuchen bat, fo balte ich bie Combination fur gesichert, bied

88) Dah das Pompeion am Dromos eine defenders pasfende Lage babe, ist fchon oben erwahnt.

89) Auch Votticher im III. Sppltbd. des PhilologuS S. 409 folgert aus diefer ,,Legende", bah in Melite durchaus eine heilige Stiitte vorhan- den gewefen fei, wo ein Alt der Protatharsis ausgerichtet wurde. vtus. f. Phll. N. F. xim. 4

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Page 51: Bausteine zur Topographie von Athen

50 Baufteine aut Topogtaphie von Athen.

Heiligthum mit bem von bem Atistophanifchen Scholiaften angebeute- ten a« ibentisicieten^).

Sine genauete Fixitung etlaubt fobann von ben an bet Sttahe selbst liegenben Stiftungen, menn ich nicht itte, auch bet gtohe heilige Neaitk bed Dionyfod Melpomenod mit bem Haud bed Pulytion unb ben Weihgefchenlen bed Eubulibed. Ed fcheint mit namlich feht nahe liegenb, mit biefem Heiligthum bed Dionyfod Melpomenod aufammen au btingen bad re^k^o^ ico? (?!«()/ rol^ ̂ eclvvoo^) re/^erco^ bei Athensud (V S. 2126 unb o), aumal ba mit aud bet Seffelinfchtift bed athenifche,l Dionyfostheatetd ic^caic ^eo^<7ov McX7lo/te>l,v ex icx^klrcov etfehen, bah aud biefen Dionyslfchen Kunftletn ein Ptieftet eben bed Dionyfod Melpomenos genommen mutbe unb bie innige Veaiehung betfelben getabe au bem fingenben Dionyfod, bem musifchen Gott, ja auf bet Hanb liegt. Da nun nach bem, mad ftuhet ubet Melite gefagt ift, bied Heiligthum bed Dionyfod in Melite liegt, fo mitb ed menigftend eine mahtfcheinliche Vetmuthung genannt met< ben lonnen, menn man in fetneten Zufammenhang mit biefem Be- zitt bet Schaufpielet in Melite bad Uebungdhaud btingt, mad biefe eben hiet bejahen. Vgl. Pholiud u. b. W. MeXlre'cop u/xo^' «p 7^7

k^eXeru)^,- denn mag bet Name biefed Uebungdhaufed auch bebenl- lich fein9^), fo ift bie Exiftena beffelben in Melite boch teinedmegd au beameifeln. So lomme ich in alle bem, mie man sieht, ubetein mit ben Refultaten, bie neuetbingd Wiefelet in feinet Abhanblung ubet bad gtiechifche Theatet a. a. O. S. 164 f. gefunben hat : nut mochte ich nicht getabe bad Haud bed Pulytion mit biefem Uebungdhaufe sut eind anfehen: ich murbe biefed vielmeht nut ubethaupt, fei ed im Ne- aitk, fei ed in bet Nahe bed BeMed bet Dionyfodlunftlet fuchen. Ich mage nun abet, fteilich nut gana vetmuthungsmeife, noch einen Schtitt meitet a« gehen.

Ed ift oben fchon batauf hingemiefen motben, bah bie gtoheten Baulichleiten bet Vetbinbungdfttahe Mfchen Thot unb Agota auf bet linlen b. h. notblichen Seite au fuchen fein, mo namentlich bet bteite ebene Plah, bet sich von bem am Ranbe bed Hugeld gelegenen sog.

90) Fotchhammet Topogr. v. Athen S. 304 hat beteits biefelbe Com- bination gemacht, nut bah et dab pitiiifche Thot zmischen Pnyx und Mufen- hugel gelegt und bamit auch bie Lage diefed Tempels in eine unmVgliche Stelle gebracht hat. - Dicsen Demetertempel in der Nahe deb piriiischen Thores mage id) abcr nicht nut Voclh inl Corp. InLvr. Or. I S. 471, Preller in Pauly'd Nealsncycl. u. d. W. Elensinia Bd.lll S. 89 unb An- deten, neuerdings aud) Mommfen Heortologie S. 251, zu identificlten mit bem Ialcheion, obwohl bie Lage an sich pahte.

91) S. Wiefelet in Etfch und Gtubet'S Encyllopiidie Bd. I^XXXIU S. 184 Anm. 1L3.

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Page 52: Bausteine zur Topographie von Athen

Naufteine zur Topographic Don Athen. 51

Thefeion nach bem Areopag zu erftreckt, eine fchbne gerdumige Fldche bietet. Nun sinb betanntlich eben hier fchon Dor mehreren Iahren einige zufammengehorige Thronsihe aud pentelifchem Marmor aufge- funben, bie einen halblreidformigen Sih bilbeten unb bie gewift we- nigftend in ber Ndhe ihrer urfprunglichen Stdtte fich befanben92). Diefe Sihpldhe gleichen nun ganz benen bed Dionyfostheaterd unb ber eine Don ihnen - alle ubrigen sinb ganz nackt - ift mit Reliefbar- ftellungen Derziert, bie aud bem Dionysifchen Kreife entnommen siyb. So wirb ed geftattet fein, sie mit Dionyfod in Beziehung zu fehen: ift ed aber nicht zu tuhn, zu Dermuthen, baft sie eben bem Uebungdhaufe ber Schaufpieler entnommen sinb, welched man fich, wenn ed feinem Zweck entfprechen follte, boch auch theaterformig wirb Dorzuftellen haben? Ner Lage nach paftt ed sicher Dortrefflich, ba ber Dionysodbezirk nach Allem ziemlich umfdnglich zu benten ift unb jeben- falld auch mehr in der Ndhe bed Marlted zu fuchen ift, weil er mit bem baranftoftenben Gaftfaal bed Konigd Amphiktyon bad lehte ift, wad Paufaniad auf feiner Wanberung Dom Thor nach ber Agora er- wdhnt.

Unb fchlieftlich erhdlt jetzt auch bie Norbhdlfte ber Agora ihre feftere. Geftalt burch einige Combinationen, bie hoffentlich einleuchtenb erfcheinen.

Wir fahen oben, wie Paufaniad Don feiner Excursion auf ben Kolonodplah unb ber Agora zurucltehrenb zundchft uber ben Marlt- raum fchreitet in ber Richtung auf bie bunte Halle zu, auf feinem Nege zuerft ben auf bem innern Marllraum gelegenen Hermed Agordod finbet, in feiner Ndhe bie ?i^^, bad Marltthor, Derzeichnet unb bann erst bie Sloa Poitile betritt. Ich meine nun, unter biefen Umftdnben tann laum zweifelhaft fein, wo bie nvXi?, bie TivX/x ober ber Tiv- Xcop tt c!c,i<xo( ^ ^ fuchen fei.

Derartige Marltthore sinb ndmlich ja betanntlich Feftthore, Lin-

zugdthore, am Ranbe bed Marktplahed erbaut unb ,,beftimmt bie Feft- zuge in feierlicher Orbnung auf ben offentlichen Plah ber Gemeinbe zu fuhren", nebenher nicht felten auch zu Siegederinnerungen unb

Ehrenbezeugungen Derwanbt "). Wenn nun eben biefe Thore Dor allem bad Lnbe bed Feftweged bezeichnen, fo ift ed naturlich, baft sie eben ba lagen, wo bie Hauptprocessiondftrafte auf ben Marlt einmiinbete.

92) S. BMicher lm III. Sppltbd. bed Philologus S. 888, ber das Thefeion festhaltend ste als Thesmothetensttze ertliirt, wogegen doch fchon bie auf Dionyfos hinweifende Verzierung des einen bedenllich macht.

93) Jlvltova tov aonxov Ijot ware sopoflr. <b. 85 Vinm. iu uer» bcffcrt fUr bad uum&glitye nvktUva tov *Attix6v bet Harpofvat. u. b. S3}.

94) @. (£uvtiu«, jur ©e|d). b. ©egcbaud ut 5lb^. bev »evun. mao. 1854 ©. 283 fl.

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Page 53: Bausteine zur Topographie von Athen

52 Naufteine zur Topograpbie von Atben.

So war ed in PatrH (f. Curtiud Peloponnefod I S. 442 f.); fo in Korintb (f. Curtiud Pelop. II S. 530 f.). Nun gab ed in Atben bloh diefed einzige Markttbor; benn man fagte, ber betreffenbe Ort liege 7i«(l« ?Hv 7lvX/s« vgl. Ifaud do kored. klniooteiu. S. 56, 10 ?H(

w^t05. Die Hauptproceffiondftrahe in Atben war, bekanntlich unb wie ber zweite Auffatz zeigen wirb, bie breite Strahe vom Dipylon nach bem Martt. Sie lief ald Feftftrahe gewih auch in moglichft geraber Sinie von bem nach N. N. orientirten Dipylon fuboftlich unb traf fo bie Agora an ibrem Norbranbe, ber wobl unmittelbar uber bem Norbenbe ber Attalodftoa anzufetzen ift. Wo wirb man bad einzige atbenifche Marlttbor passenber binstellen, ald an bad Cube biefer Strahe? Ded Paufaniad Wanberung ftimmt bazu auf bad befte. Von ben weftlichen hoben uber ber Agora burch eine norblich biefed Eingangdweged laufenbe Nebenftrahe ift er auf ber Norbbslfte ber Agora angelangt unb wanbert nun uber ben innern Marltraum ber Norbfeite auf ibrem weftlichen Enbe zu unb trifft bann ba eben ben Hermed 7rptt5r/f7rvX/<)t v5). In bestem Einllang bamit fteht nun auch die Sage ber ubrigen Stiftungen in ber Nachbarfchaft. Die Poilile liegt bann ostlich bed Marlttbord unb bilbet ben norblichen Abfchluh der Agora ̂̂ ). Unb fo echalten auch bie zwifchen ber Poilile unb ber Vasileiod laufenben Hermen ibre richtige Sage an bem Anfang bed Marlted, ba wo bie Proceffiondftrahe vom Dipylon ber einmunbet. Venn mit vollstem Recht bat Curtiud att. Stub. II S. 25 f. aud Xe- nopbon Hipparchikod III 1 gefchlossen, bah bie Hermen am Haupt- zugang bed Marlted namentlich bem ber Feftproceffionen lagen, unb bah diefer Zugang an ber ber Atropolid gegenkber liegenben Seite befinb-

9b) Bursian, mit desfen in feinem Programm reformirter Anord- nung ber MarltaMude ich in vielen Punlten Ubereinslimme, zieht vor die Pyle an die MUndung der nordlich der EingangSstrahe gelegenen Nebm- strahe auf die Westleite der Agora zu verlegen (do loro S. 12), was fchon auS dem oben (S. 1b Anm. 9) erwiihnten Grunde nicht zuliiffig ist. Eurtius nimmt dieselbe vielmehr auf der Ostfeite flldlich der Attalosstoa an (att. Stud. II S. 84); dann liefen aber die Hermen quer Uber den Marlt und bildeten - nach meiner oben gerechtfertigten Anstcht Uber die Ausdehnung der Agora - nicht den nordlichen Abfchluh der Agora, wie Curtiud an< nahm, die Lage des Hermen ,,ln oaplto fori" richtig erlennend, fondern durchlchnitten diese etwa in der Oiitte: was deshalb nicht anzunehmen sein wird, weil der Umzug der Feslzuge um den ganzen Marlt erfolgte, um jedem hier gelestenen Heiligthum Verehrung zu bezeugen und z. B. das Leo- lorion auf dcr Nordhalfte des Marltes lag (vgl. Bursian a. a. O. S. 12).

96) Dah die Poilile auf der Weftftite des Marktes gelegen (Vur- sian a. a. O. S. 12), wlirde feststehen, wenn es rid)tig ware, dah sie iden- tilch fei mit der ̂«x(,« <7lo« des Schol. Ariftoph. Vogel V. 997, was ich oben S. S Aum. N zuruclwies.

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Page 54: Bausteine zur Topographie von Athen

93aufteine jur Sopograpfrie Don St&en. 53

Hd& mar. Sludb et^dlt ber #ermed Slgorfiod fo feinen rtdbtigen $lafr auf ber SRorbfrdlfte bed SBartted, bie fftr #anbel unb SDBanbel biente, mie ed bem ©ott bed ©elb* unb £anbeldgeh)inned (f. $refler grie<3&. iDtytW- I2 6.321) gesiemt unb jtoar tbtn in ber 91% bed $aupt« einganged biefed Veiled Don bem ̂aupttyore, bem 3)ippfon ^er.

n. 3)er ©ang ber bebeutenbften geftftrafeen in Slt&en.

©enflgenbe topograp&ifdje SIngaben Hegen und aDein Dor uber ben 2Beg, ben ber $anat(;enden)ug einf$(ua. (@d fmb folgenbe a$t:

1) fc&ucpbibed VI 57 cog inijXfcv rj iogrfj (tlavad^vaia %a /i$yd'u)y Inm'ag (xiv kt(o iv rw KeQapeixw xulovfiivip . . . Suxoafisi) (oq skuara ixQijv ttjq ndfxnrjg ngoiivcu. 6 dh cjiQft6Siog xai 6 ^AQioxoystTwv SQfirjaav ciaco tcov nvXcSv xui ubqUtvxov tio 'InnuQXV wapa to Ji€(ox6giov xa- Xov/abvov (Dgl. I 20 tw 'Inndgxy negnvxovTeg ubqi to Ae<o- xoqiov xaXoxifxsvov rrjv rLavadrjvaixrjv no/xnrjv ^diaxoajnovvji).

2) $imertud orat. Ill 12 iv TySe rjjjnavwvQei rrjv legoy 'Afrrjvatoi tqhjqtj 177 fcw nifinovoiv. uqx*™i /*& tv&vg ix nvXcSv, olov «x nvoq siti/ov Xi/uivoq riJQ dvaymyiJQ ij vavg* xi- ytj&slaa Si ixet&ev ijif] xa&dneg xaid nvog dxvfidvtov &a- Xdaatjg Sia /uioov tov /Jgo/tiov xofxi%sxai , ̂ og cv&vTBiyg re xai Xstog xaxafiaivwv avwtev (T^^«t rug €xat€Q(o&€v avtio naQaxBTUtiivag ojoug, e(p* u>v dyoQct^ovaiv ol 'A&qvatoi' t« xai ol Xoinoi avxrj d'e vxfjrjXrj xai ftierdQaiog , olov im Tiv<av xvfidziov vnoxei/nivcov , xvxXoig (peqexai^ ol . . . .

uyovaiv ini xbv xoXwvoy xijg JlaXXddog xo oxdq>og. 3) $tutar*ud 3)emetriud 12 o ninXog .... nefinofievog

Sia xov KBOctfueixov (xsooq iggdyrj, 4) Wfoftratud vit. sophist. II 1, 5 J*«*«&a tibqi x&v Jla-

vadyvafav xovxwv fjxovov f ninXov (xh dvtjy&ai t^ VBtogf rjdiio yga(pfjg} avv ovqi'm x(o xoXnu), dqufiBtv Sh xfjv vavv ovx vnoXyVyitov dyovxvov dXX entyBioig /x?]X<*vatg vnoXio&ai-^ vovaav. ix KBqa^iBtxov ds agaaav X^/« *<*nTI> «9€^«* «*' to yEXBvaiviov xai nBQtpaXovoav avxo naQa/^Btxpai to JI«- XaayixoVj xofii^Ofxevrjv xs naqa xo Tlv&iov iXfatv ol vvv wQtiioxai.

5) S*ol. 6ob. SHaDenn. 5$enet. in SUiftopfo. Equit. 556 = 6uibod u. b. SB. nsnXog. ISia (Idt'cog Suib.) nagd xovg >^'/- vui'oiq ninXog xo uQfXBVov xtjq navu&rjvu'ix!]g VBolg, i]f oi

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Page 55: Bausteine zur Topographie von Athen

54 93auftcinc jut Xopogtap&U uon Slt&en.

'A&tjvatoi xaxaoxBvd%ovot (xaxeoxevatov ©uib.) rfj &*<p did xexgaexTjgidog yg xai t^v nofinrjv Si a (and 6#ol!) tov Kf- gapsixov notovov (inoiovv 6uib.) fteXQ1 tovTSXevoivt'ov.

6) $Iato Gutfap&ton 6. 6C rotg fieydXoig Tlavadrivaioig o ninXog /nearog xdSv xoioixoov noixtXfidxwv dvdyexai tig ti)v dxQonoXiv.

7) 2lt6cnif«c 3nf*tift in bet etfiemeris 2lr*fio!. 51. 2257 ju (Sftrcn bc« $(utar4od, bet im 3. ober 4. 3a&rfrunbert n. S^r. lebtc97).

^/uo^ 'Egexdijog f}<xoi'fj[a] M[y]<ov dvi&qxav ilXovtag/ov ata^egfjg egfia aaocpgoavvtjg

og xal tqig noxi vtjov 'A&tjvaiTjg iniXaoosv vavv iXaaag legrjv, nXovxov oXov ngoxiug.

8) S*olicn su Sriftibe^ S3b. I 6, 197 Stub, im brittcn fflanb bet 3)inbotn(fcen Slu«g. 6. 342 (paaiv , oxi vavg %v vnoxqoxog xaxaoxsvao&etoU) fjxtg iv xotg Ilava9?]vuioig an 6 xivog to- nov dyofnivfj sni xr'v dxgonoXiv sfysv uQ(xtvov. Scbolien ju Sltiftib.^ a. a. 0. im btitten JBb. S. 343 inoi'ow xovxov xov ne- nXov loxi'ov Tjfc vtjog^ fjxig vnoxgoxog xaxsaxevaaxo xul i'x nvog xonov ngog xr'v dxgonoXiv ^yeio98).

!Durd? biefe Seugniffe ift a((o feftrjefteat, bag bet ben $anatya> nfien bet Seftjug, beffen »etf*iebene a^eile ft* ouf bem aWarfte Det* fammelt fatten, Don ̂ iet auS na* bem Gleuftmon ft* bemegte, biefed umtteifte, bann tang? bed $e(a3giton Ringing unb aule^t bie SButg fid? fcinauf manb, roo et im ,,3:empef bet 5lt6ene" feinen Biefpuntt fanb.

2)iefe Seftfttafee ift gemi6 »on ?Jififtrato« 8eit an bis jum Sludgang bed ̂ eibentbumd biefelbe geblieben unb fat teine $8etdnbe» tung etfafaen, mie bied Slug. OTommfen in bet ̂ eottologie 6. 191 f. nod? au$btuci(id? bemiefen fat.

3)afi bet ̂auptjug bet geotbneten ^toceffion but* bad Siphon bie Stabt bettat unb no* bem OJJatft fi* wanbte, unb bott and) bie toetfdpiebenen S»eben3uge ft* fommelten, fat SWommfen ©eottologie ©. 189 au3 bet e^dWung bed S^ul^bibea mit Mecfrt gefdjloffen: au* bie $eplodttiete mufe biet p* mit bem gefammten ^ompenjug Deteinigt faben. 3)enn fte tarn Dom $itdif*en Sfat fat (f. Huff. I), too&in Re toon intern ©tationdfaufe, beffen Sage gleic^ pyiett metben mitb, ofae 93e[*tt)et gef^afft metben fonnte. 6ie lief bann but* bie fallen* ftta^e, butd) bie ̂aufaniad bet Slgota guging, b. i. eben ben $tomo& bed £imetiud, bet bet jumeift fanftet SReigung bed 2ettaind in getabet

97) S. Keil im n. Rheiu. Mus. XIV S. 443. 98) ®5tttdjei( im III. ©ppltbb. bed $f)Uotogu« <S. 300 migt>erflel)t

biefe SBorte batfn, bag ev bad fjeiftne Sdjiff au«f|e§en laQt «n6 nvog %6- nov inl ttjv axQonoXtv obci* Ix rtvog xonov n^og xr'v nxQojtoliv, Uon eincm bet bee Slfio^olid ge(cgcuem 'puntte b. ̂. bev Mu^cpatton bed echtffed.

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Page 56: Bausteine zur Topographie von Athen

Baufteine zur Topograpbie von Athen. 55

Linie in bie Mitte bed Marlted ftbrte. Died ift zugleich ber einzige Tbeil bed ganzen Weged, ben bie Peplodtriere zuruckzulegen batte. too sie auf einer fchiefen Ebene abwdrtd lief: benn von ber Agora an machte sie ben ndmlichen Weg, wic bie Gefammtprocession, unb es wirb sich gleich beraudftellen, baft biefer leinedwegd abwdrtd ging -

fo baft auch aud biefem Grunbe ald Dromod nur ber Weg vom Thore nach ber Agora verftanben werben lann.

Nur ber lehte Tbeil bed Weged, ber Aufgang nach ber Alro- polid, wurbe fur gewobnlich von ber Peplodtriere nicht mitgemacht. Audnabmdweife lam freilich auch bad vor; unb bie unbebingte Ab« lebnung, bie Votticher a. a. O. S. 301 unb 303 ber Annabme Leak's (Topogr. v. Atben S. 321), baft auch bie Triere in bie Alropolid eintrat, zu Theil werben ldftt, muft eine Einfchrdntung erleiben. Denn bie Infchrift, bie unter N. 7 angefichrt ift, lebrt beutlich, baft Plu- tarchod mit Aufwenbung reicher Mittel (TlXo^rov oXov Tl^o/^oec) bad beilige Panachendenfchiff bid zum Zielpuntt bed Feftzuged auf ber Alropolid gelangen lieft. Aber allerbingd erfcheint bied ald eine Extraleiflung, unb fanb in ber Regel gewift nicht statt: unb ed ift nicht geftattet bie Audbrucke e?it ro^ xoXcopov r^5 /I«XXacko5 unb s/li ober Tl^o? ?H? tlx^o/loX^ in Zeugnift 2 unb 8 anberd zu ver« fteben, ald von einem Gelangen zu ober an ben Burgbugel.

Ed fragt sich nun, wie weit ging in ber Regel bad Panache- ndenfchiff? Nalurlich bid zum Anftieg auf ben Nurgweg. Damit ftimmt vortrefflich, wad Pbiloftratud a. a. 0. fagt, bad Schiff, nachbem ed bas Peladgikon entlang gefabren, werbe neben bad Pychion gebracht unb gelange fo an feine jehige Rubestation. Nun finbet Paufaniad (1 29, 1) bied Schiff, wie wir oben faben, bei feincm Herunterfteigen von ber Nurg in ber Ncche bed Areopag. Combinirt man biefe Zeugnisse"), fo findet man, baft biefe Station bed Panachendenfchiffed zu fuchen ift in ber Einfattelung zwifchen Areopag unb Alropolid, naturlich sub, lich ber Agoragrenze, well fonft Paufaniad biefen Punlt ja auf ber Agora genannt baben wurbe, aber eben boch /^ !/««? ̂ ^^ TioXl^.

Vebenken macht babei nur bie Erwdbnung ded Pytb ion's. Daft bied nicht bad Pytbion oftlich bed Olympieiond fein lann, liegt auf ber Hanb. Nun wirb fonft allerbingd nirgenbd ein anbered Apollo< beiligchum Pytbion genannt ; ed fragt sich, welched bat aber nach Lage wie Cultus ben meiften Anfpruch barauf? Den Tempel bed Apollo Patrood auf bem Marlt bafur zu nebmen ^o), gcht einmal wegen ber

99) Dah das Pauatheniienfchiff im Pal lad ion aufbewahvt worden fei, ist cine wunderliche Vermuthung von Bursian, (Aeogr. v. Griechenl. I S. 302 Anm. 3, die aus einem starten Mihverfliindmh dec oben angefllhrten Infchrift hervorgegangen ist.

100) Wie z. B. Roh Thefeion S. 58 Anm. N6, Leale Topogr. S. 216 thuu.

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56 Baufteine zur Topographie von Athen.

Lage besselben auf ber Oftfeite ber Agora nicht mohl an, ble aug ber im erften Auffah gegebenen Anfehung ber Marltgebdube sich ergiebt: auch bezeichnet Paufaniag ben bier verebrten Apollo nur alg Patroog unb Alexitakog, unb meber er noch irgenb ein anbereg antileg Zeug- nih nennt birett ben ©ott, ber bier feine Verebrung fanb, ben Py- tbier "l). vielmebr bezeichnet z. V. Demoftheneg gegen Eubulib. ©. 1315 fein Heiligtbum alg bag (lcpov) '^/roXXw^oc 7l«r^s,lov, mie benn biefe staatgburgerliche Seite beg ©otteg recht eigentlich auf ber ©ilb- hdlfte beg Markteg ibre Verebrung erforberte.

Dagegen gibt eg eine anbere beilige ©tdtte, mo burch birelteg Zeugnih ber Cultug beg Pythierg auher Zmeifel stebt. Dag ist bie Apollogrotte mit bem '^/lllXXcovoc ie(,o? sv <77i^X«/tz), bie bart beim Paneion lag unb uber bie ich im erften Auffah fchon fprach. Auf biefe Cultugftdttebeg ApollonHypoalrdog,mieerin ber oft angefubrten Infchrift aug romifcher Zeit beiht, bezieht sich belanntlich ber Verg beg 6uri« pibeifchen Ion (296) re^n o^e /Iv^eo^ aa^oeTra/ re /Iv^<at; In ber That also, menn biefe Cultftdtle beg Pytbierg mit einem Worte bezeichnet merben' follte, mie lonnte man si^ anberg nennen alg /IvH/ov, mie bie benachbarte ©rotte beg Pan N«vclov?

Eine meitere Neftdtigung biefer Annabme ldht sich geminnen burch eine genauere Vetrachtung beg Verbdltniffeg biefer Apollogrotte zu bem Pythion auf ber Oftfeite ber ©tabt. Diefeg Verhdltnih bdngt aber zufammen mit ber merkwiirbigen ©tellung, bie in ber attifchen Cultuggefchichte unb nicht bloh in bieser bie ©tiftungen auf ber Oft- feite ber Stabt, biegfeitg unb jenfeitg beg Iliffog einnebmen. Da in- bessen biefe ganze Frage fo gut mie unbeachtet gelassen ift unb meine Ansichten bieruber stch nicht mit einem Worte fagen ober menig« fteng nicht begrunben lassen, fo verfpare ich mir bag auf eine anbere Gelegenheit, mo biefe Dinge im Zufammenbang burchzufprechen fein merben. Nur auf bag eine meife ich gleich bier bin, bah bei meitem bie meisten ber bortigen Cultugftdtten innerbalb ber ©tabt mieberlehren. ©o ift ber Cultug ber Apbrobite Urania, bie ,,in ben Garten" ver- ehrt marb, auf bem Kolonog Agordog mieberzufinben ; fo bat man ben eleufmifchen Myfteriengottheiten, bie in Agrd ibre alte Verehrung batten, auf ber Oftfeite ber Nurg (f. unten) bag Lleustnion geftiftet; fo bat bie Eileichyia, bie in Agrd verehrt marb, em zmeiteg Heiligtbum in der Unterftabt norblich ber Burg, ©o alfo bat auch bag auherbalb ber ©tabt gelegene Pychion oftlich beg Olympieion'g feine Replil in bem Pythion am Atropolisfelfen. Nie biefe Wieberholungen zu er-

, 101) Ich meitz sehr mohl, dah man z. B. auf Harpolrat. u. b. W ^l/lo^wv ,

7l«r<)c,705 sich Mhend, behauptet hat dieser Apollo PatrooS set cben dcr Pythin ; nut wclchem Recht, brauche ich hier ni6)t meiter zu un. tersuchen; das Gesasste geniigt, die Unmoglichkeit zu mveilen, dah dies Heiligthuill des Apollo Pattoos eiufach als Pythiou bezeichnet merde.

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Page 58: Bausteine zur Topographie von Athen

Bausteine zur Topographie von Athen. 57

lldren sinb, muh ich aber eben ber eingehenben fpdteren CrSrterung Qberlassen barzuthun.

Wenn fo bie Berechtigung, biefe Cultftdtte bed ApoNo Pythion zu benennen, zugeftanben werben muh, fo paht bie Lage befselben eben fo vollftdnbig. Diese ©rotte hat ihre Stdtte in bem weftlichen Enbe bed Norbfelfend ber Atropolid unb ift felbft nach Weften gerichtet. Sie liegt wie bad Paneion, nach bem Audbruck bed Lcholiond zu Clemend Alexanbr. Protrept. Ill 3, 4 Klotz, unb noch mehr wie bled xttsvTlepHev ro," '^c/ov 7r«/ov. Neben ihr (/ra^ee ̂o 2I«!Keo^) liegenb tann bemnach bie Stelle bezeichnet- werben, bie s/r/^v «'x^6 TioXl^ auf ber Norbfeite berfelben in ber Einfattelung zwifchen bem Nurgberg unb bem Areopag, fublich bed Marlted lag, alfo bie Hafew station bed Panathendenfchiffed, bad eben hieher lam, nachbem ed bad Peladgilon entlang gegangen war (noch bad Paneion lag vnsp roil IleXaaytxo," nach Lucian Li« aoounat. 9).

Wie ift nun aber genauer ber Weg, den bie ©efammtprocession zog, anzufehen?

gundchft umwanbelte gewih ber Feftzug ben inneren Vlarltraum: ber weitere Weg aber lann nur bann fester bestimmt werben, wenn ed gelingt, bad Eleufinion mit genugenber Sicherheit zu lotalisieren.

Ueber bie Lage bed El e u f i n i o n d gab ed bidher nur ziemlich all« gemeine ober haltlofe Vermulhungen "^). Uuch bie neuerliche Revi- sion ber Frage burch Gerharb l") hatte zu einem bestimmteren Refultat nicht gefuhrt. ©anz neuerbingd hat nun Botticher^") bie Stdtte bed Eleu« siniond ba, wo sie zuletzt vorwiegenb gefucht worben war (von Leale, ©erharb, Mommfen u. A.) an bem oftlichen Fuhe bed Burgberged bestimmter zu sixiren gefucht ; jeboch sinb feine ©runbe nicht alle stich- haltig, unb gerabe bie Neife, wie er burck Anfehung ber verfchiebenen Curfe bed Paufaniad bie Lage genauer festzustellen fucht, wirb nicht angenommen werben konnen.

Sehen wir zundchst, wie weit und bestimmte Zeugnisse fuhren "^). Vorweg will ich bie Stelle bed Paufaniad I 14, 3 befeitigen, ba aud ihr uber bie Lage bed sleusiniond gar nichtd gefolgert werben barf. Vei ben mythologifchen Ertldrungen , bie er uber Triptolemod giebt,

102) ©o von Seate STopogr. ©. 214, fflangab6 im bulletino d. instit. 1850 @. 136 unb abwetdjenb in ben M6moires do lWdemie des insor. etc VI. ©b. (1864) ©.265, Peter fen tn ©crharb'd archaot. 3dtung X (1852) ©. 412 ff., ?enormant, reohorohes arch6ol. A Eleusis @. 401, ©urftan ©coar. to. Gkiec&enf. I ®. 296 Slnm. 2.

103) Gerhard im N. Rhein. Muf. XVIll S.300ff. ,,Wo lag das athenische Eleustnion?"; ihm tritt auch Mommfen Heortologie S. 249 Anm. bei.

104) Votticher im III. Svpltbd. des Philolostud ^). ̂ vi) N- 105) Ansichten die diesen roiderfprechen, rote d« fruyere ««e ,lye,

ignorire ich billig.

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Page 59: Bausteine zur Topographie von Athen

58 Vaustelne zut Topogtapbie von Athen.

gelegentlich bet Etwdbnung feined^ Tempeld in Agtd, bticht et plShlich ab mit ben Notten Tl^ooco <le ic>«t ̂ e co^t^^pov rov<le Tov Xo/ov Xttt 07l0l7tt 6§i//i/«7i? e)<tt TO '^^l^<7l^ ie^op, KttXor-

/uevop <le 'Mcvcsi^top, s?rtli/cv oi//l( 6^e/^«TO5. Aud biefet bei- ldufigen Erwdbnung bed Eleusiniond auf die Ndbe bed Eleusiniond bei bem zuleht genannten Ttiptolemod-Tempel zu fchliehen, ist nicht stattbaft, wie fchon oben gefagt watb, ba Paujaniad von ibm nut in mytbologifchet Hinsicht ffttechen wollte (7l(>6ac«) ̂p«e ^e co^^svo^ Tovckc Too X6/o,>)) nut butch biefe auf bad Eleusinion zu teben lam. Abet auch aud bet Vezeichnung ro '^^ijp^cxtv ik(,^ batf man nicht zu viel fchliehen : bie manchem beftembliche "^) Audbtuckdweife To '^^p^l/ev ie^op, x«Xo,i/«evo^ cke '^cveie^top will ja weitet Nichtd fagen ald ,,bad Atbenifche Heiliglbum bad abet Eleusinion beiht", b. b. bas Lleusinion, bad abet nicht in Eleufid, fonbetn in Achen lag"?). Ed ift mit biefen Wotten alfo keinedweged beabsichtigt, bad ftddtifche Eleusinion ,,von ben votfidbtifchen Tempeln in Agtd zu untetfcheiben", urn fo weniget, ba ja nach ben Audeinanbetfehungen in bem erften Auffah Paufaniad biefed ganze oftliche Quattiet am Ilissod mit zut Stabt technet, unb Agtd ihm ein >(a)^/o>- bet Stabt ift gleich wie bet Ketameilod.

Dagegen ldht bie Lage bed Eleusiniond innethalb bet Stabt' mauetn bie betannte Etzdblung bed Tbukybibed II 17 ettennen"8): unb bestimmtet witb ed an ben Fuh bet Altopolid gewiefen butch bie Stelle bei Clemend Alexanbt. Ptottept. S. 13 Sylb. T/ ckai '^3o/- XH"'?tO(; ov)<t s^ Tl^l v«c3 T^c /loXtcilloc xcx^llcl,,«t; '/^ci- ^«<fo^ Fi 6 ^v^oXTlo,) x«/ ^/ttk/o«5 oi'^/ e^ Tl/l Tlc^ejsoXc,) Tov 'i3Xe,'<7<v/o,' To3 //rn T,s «x^o7ioXee, bie in lateinifchet unge- nauet Uebetfehung sich bei Atnobiud adv. gont. VI6 finbet, bet biet wie fo bdusig einfach Clemens audgefchtieben bat : »ErioQtnoniu8 ko> liadin in lano : Vaira8 ot Iwmaru8 lratrs8 in EIsu8ino (E1yu8inio anbete Audg., Eleu8inii vetm. Hetalbud) oon86pto, quod oi'vitati sudisowm «3t« lo»). Venn biefe Stelle mit GSttling gef. Abb. 1 2. 67 unb Getbatb a. a. O. S. 301 Anm. 10 auf ben Myftetientempel in Eleusid zu bezieben, liegt gat lein Gtunb vot, zumal ba bie Lage bed Eleu- siniond am Fuh bet Vutg auch butch bie lutzlich bei ben Audgta»

106) @. ©evfarb a. a. O. €>. 302. 107) (Sd fou banut nut Don bem $ri(tgtyum in (Sleufid unterfcf)te-

ben wetben, tttoa mic ed bei £t)ftad gegen ̂nbocib. 4 l^eigt ia /uh> h> ty iv&dtie *EXevaiv(«i. xa J> fv rat 'EXevaivi teodi. 108) Wud) bet Audbvud h Haiti tv t(£ 'EUvMto (Corp. Inacr.

Gr.I 1W.7ta 3.37f.) fcfet died (Sleurution bcftimtm in bte @taM. 109) Aus dleler Uebersehung des Aruomus darf man wohl fchliehen,

dah es bei Elemeus nicht vno rZ «x(,t,^o^k,, fondern nach dem betannten Sprachgebrauch v/ro lZ /iv^ee hieh, was Arnobius mit ,,olv!tHti" wdttlich wiedergab.

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Page 60: Bausteine zur Topographie von Athen

Baufteine zut Topogtapbie von Atben. 59

bungen in bet Ndbe bed H. Demettiod Katipboti zum Votfchein ge« tommene atbenifche Infchtift'^) beftdtigt ift, in bet ed 3- Us. ^- )<pH rov 'EXevl7ttv/ol) ^oii 11710 rH TloXbt beiht unb 3. 36 ff. ge« bottn witb, ein Exemylat bet Urlunbe aufzuftellen 6p 'LXev<7ktv/lo

<7k5vt sv 7l«i ic(l^i 7i(lo Lou j3ovXevri/p/liv. Somit lag bad Lleusmion am Fuhe bed Altopolidbugeld , noch

nicht eigentlich in bet xclrco 7,0X55, fonbetn noch auf bem Abbange bed Butgbetged; benn nut folche auf halbet obet viettel Hbbe bet Aktopolid gelegene Stiftungen wetben v/io 77? 7i6Xet obet ax^iTio- X«t unb vno rHv TioXev obet «'x^o7ioX^ gefeht, fo bad Paneion, bad Dionyfodtbeatet, bad Peladgiton "^). Damit ftimmt ed ubetein, bah bei Tenopbon (Hippatch. Ill 2) bet Nitt von bet Agota nach bem Eleusinion ald Vetganfteigen («?te>«t) bezeichnet witb, wad boch nut bann moglich wat, wenn bad Eleusmion nicht ganz in bet Ebene lag. Unb eben aud biefem Gtunbe ift ed nicht ftatthaft, mit NSttichet a. a. O. S. 296 bad Eleusmion ganz in bie Ebene zu legen, in bie ed wobl wie bad Tbeatet bmabteichen tonnte, abet bet ed boch nicht audfchliehlich angeboten butfte, fo bah ed ganz vom Nurgbugel ge- fchieben wat ̂ ^).

Die Lage nun genauet zu beftimmen, bat Nottichet a. a. O. S. 290 batauf bmgewiefen , bah bie vetfchiebenen Seiten bet Vutg fo befeht fein, bah ed nut an bet Oftfeite gelegen baben tsnne. Dad ift nun, wenn man auch bie gefammte angtenzenbe Ebene ftei bat zut Deposition, entfchieben untichlig, lann abet boch auch wenn man sich auf bie eigentlichen Abhdnge bed Butghugeld befchtdnlt, mit fol« chet Beftimmcheit nicht bebauplet wetben. Immethin abet bleibt ed eine Etwdgung, bet man einigen Einfluh getn eintdumen lann, infofetn man mit Wabrfcheinlichleit im Notboften obet Often bet Vutg bad Eleufinion fuchen witb. Dagegen ift bet weitete Vetfuch Bottichet'd a. a. O. S. 293 ff., biefe Anfehung bed Eleusiniond an

110) Sie ist von Kllmanudid im Philistor Bd. II S.238f., von Dittenberget im Hermed Bd. I S. 405ff. behandrlt; auch von Mommfen Heortoloaie S. 227 f. abaedructt.

Ill) S. die Nachweise der einzclnen Stellen bei Botticher a. a. O. S. 295.

112) Nach diefem war ed logar vom Fuhe ded Burgfelfend dutch den Dreifuhweg gefchieden. Und demgemah verlegt er das Eleusmion 8st- lich vom Lysitratesdenkmal, dad felbet bereits ganz in der Ebene liegt (f. Aufl. I); ja et etkennt fogar Reste des Vouleuterion's in den TtUmmern einer iouischen Siiulenhalle in der Milte zwifchen Hagia Kyra und Hagia Katerine. - Noch weniger erlaubt ist naturlich die Annahme Lenovmant'd a. a. O., die nut Aenderung seinet fvuheren Ansicht jeht auch Rangab6 billigt (I. m6moirs» a. a. O.), dah das Heiligthum bei der Panagia Gor< gopilo zu fuchen fei.

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Page 61: Bausteine zur Topographie von Athen

60 Vausteine zur Topographie von Athen.

bem Oftfuge ber Burg burch ben Gang ber Wanberungen bed Pau- faniad in ber Stabt zu beftdtigen, fchon aud bem fo eben angegebenen ©runbe hinfdllig: auch bestehen ja im Uebrigen biefe vermeintlichen Curfe bed Paufaniad nicht eine unbefangene Prufung (f. Auffah 1).

Weiter hat Leale a. a. O. vermuthet - unb ©erharb a. a. O. fanb biefe Annahme fehr anfprechenb - , bag bie groge ©rotte auf bem Oftabhang bed Burghiigeld bie Stdtte bed Gleusiniond gewefen fei : mit gutem Recht weift bad aber Botticher a. a. 0. S. 291 zurQck, ba biefe von unten vbllig offene Hohle, nicht ©rotte, weber an sich zu einem Heiligthum eignete, noch irgenb eine Spur ihrer Heiligleit (bie im Felfen vorhanben fein miigte) zeigt"3); auch wdre bann ja bad Eleusinion nicht zu umwanbeln unb umfahren gewefen, wie ed boch fein mugte nach bem audbrucklichen Zeugnig bed Philoftratud a. a. O.

So bleibt, urn bad Eleusinion genauer zu fixiren, eben nur ber Weg ber Panathendifchen Feftproceffion ubrig: unb ed mug verfucht werben burch eine fchdrfere Prufung ber Angaben bed Philoftratud einen be- ftimmteren Anhalt zu gewinnen^").

Aud ber Darstellung bed Philoftratus ergiebt sich beutlich ein boppelted: einmal bag bad Eleusinion ben Nenbepuntt bed Zuged ber Schiffdprocession bezeichnet, bag bie nach ber Umlreifung bed Eleusi- niond eingehaltene Richtung bed Weged ber bidher verfolgten mehr ober minber entgegengefeht war; unb zum anbern, bag nach biefer Kehre bie Pompe am Peladgilon vorbei zieht, bid sie am Enbe in bie Einfattelung zwifchen Vurg- unb Aredhugel gelangte. Da nun nach ben Worten bed Philoftratud unm5glich irgenb ein bebeutenber Zwifchen- raum zwifchen bem Eleusinion unb bem Peladgikon angenommen wer- ben lann, fo folgt, bag bad Eleusinion ungefdhr oftlich vom Pelad- gilon angefeht werben mug ; benn burch ben bezeichneten Enbpunlt bed guged fteht ed feft, bag vom Eleusinion her biefer nach Neften zog, wie er umgelehrt von ber Agora her nach bem Eleusinion hin eine Sftliche Richtung verfolgte. Auch bamit werben wir norbsstlich ober ostlich ber Burg verwiefen.

Eine genauere Anfehung lann sich nur aud ber Fixirung ber ©renzen bed Peladgilond ergeben. Unter ben verfchiebenen Zeugniffen uber bad Peladgilond, bie man von Otto Iahn in ?au»auiao 6s«ori- xtio aroi« ̂tliou. 1860 S. 29 f. zufammengestellt sinbet ^"), giebt, fo

113) S. Leale Tovoar. v. Men Nberf. v. Rien8cker S. 226. 114) In biefem fo wichtigen Zeugnih nach vorgefahter Meinung zu

lorrigieren, wie Gottling gef. Abhandl. I S. 77 vorfchlug, T/e^n^xo^ und /?«!Heov ihre Pliihe mit einander wechfeln zu lassen, ist unstatthaft, wie fchon Botticher im III. Svvltbd. bes Philoloaus. S. 298 Anm. 21 bemerlt.

115) S. auherbem ViMling, bad Pelasaikon in Athen im n. Rhcin. Muf. Vb. IV S. 321 ff. -- gefamm. Abh. I S. 68 ff.; Roh, bie Puyr unb

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Page 62: Bausteine zur Topographie von Athen

Nausteine zur Topographie Don Athen. 61

Die! ich fehe, nur ein einziged eine Anbeutung uber bie Audbehnung befselben, bad bed Paufaniad felbft I 28, 3 : r/f 6e ax^oTloXkt, TrX^ ooov /l/^cov l»»'xo^o^^l7e^ ttvi^( u MeX^tttckov, 7lk^ej3«Xe5^ ro Xoe- Tio'v Xe/elttt rov re/)<ol^ ̂1eXttt7^ov( otx^oavrce^ nore vno »^ ax(>o7loX5^. Danach ift alfo - obwohl bie Notiz fonft auf einer ziemlichen Konfusion beruht - bie Peladgifche Mauer, //eX«<?/lxo? genannt, im Norben ber Burg anzufehen ! benn ber Kimonifche Mauer- bau umfahte bie ganze Subfeite us) unb fast bie ganze Oftfeite, in- bem, wie z. V. ber benl Iahn'schen Vuche beigegebene Plan ber Alro- polid Don Michaelid zeigt, bie umfaffenben Audfullungen bed geneigten Terraind biefer Ecke ber Nurg, bie bem eigentlichen Mauerbau Dor- audgingen, sich bid uber bie vorhin erwahnte grohe Hohle im sstlichen Nurgfelfen erflrecken "?).

Nun hieh aber //sXtto/exclp nicht bloh biefe peladgifche Mauer, fonbern auch /tc^oc r< r^c Tro^ecoc (Ephorod bei Strabo IX S. 404), ein Theil bed Nurghiigeld, ben Thulybibed II 17 vno 5H? clx^o?io. Xe^, alfo etwa auf balder Hohe beffelben gelegen bezeichnet ; ed ift offenbar bad innerhalb ber alten Peladgifchen Mauer, bie nach ber betannlen Stelle bei Lucian (pisoawr 47) am Abhang bed Hugeld hingelaufen fein muh ̂ "), gelegene Lanb, wo bie vno 7^ ux^o- TroXt^ angesiebelten Peladger gewohnt haben follten. Unb biefer Raum war profaner Nenuhung entzogen nach bem oft angefuhrten Gefetz bei Pollux VIII 101 /"^ rt( ^05 rov /leXttl7//xov xe<^kt H x«?a ?rXcov «zo^vr«t unb bem belphifchen Oralelfpruch (bei Thutyb. II 17)

Nun zeigt gerabe bie Norbfeite ber Burg im Gegenfah zu benubrigen Seiten noch heute bie Malzeichen heiliger Verehrung, bie zahllofen VotiDthelen in ber Feldwanb, Don benen sich nicht ble

geringfte Spur auf ber ssllichen ober fublichen Seite zeigt. Hier lagen auch bie Dielen heiligen Grotten, Dor benen ein freier Raum zu falralen gwecken feparirt fein muhte '"). Ich geftehe, bah ich ed far un>

mSglich halte, biefen im Norben ber Burg fo beftimmt nachweidbaren

bad Pelasgilon zu Athen 1853; Welcler, Felsaltar des HVchsten Zeud, Ab- bandlunaen der Berliner Atabemie 1652 S. 309 ff.

116) S. Plutarch Kimon 13, Nepod Kimon lib fteibe aud Theo- pompos); VStticher, Vericht Uber die Unterfuch. auf der AlropoliS (1863) S. 67 f.

117) Denn diefe ganze Nachricht tann doch nur dem Umstande feine Entstehung verdanlen, bah Paufanias wuhte, dah am nVrdlichen Abhang der Burg bad Pelasgiton lag. Ueber den urfprknglichen Umfang der pelas- gischen Festung ist damit ilbrigend nMrlich nichtd entfchieden.

118) S)tnn !)ter mud ber (nl to «xpov tou reixtov rrjs axgono- leios ft^enbe ̂arc^ftaded, ber fetnc mit^geigen unb (Sold ge(ttd)erte Angd in bie@tabt roirft, gefragt : xl xavxa, <& II(tQQri(Ji&$r't nouU; rj nov rove M&ove alieuauv tiiiyvuixag ix rov IJeXaaytxov ;

119) ©. BoMdjer ©ericht lib. d. Unterj. auf d. Bfropoli* 0.218f.

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62 Bausteine zur Topographie von Athen.

focralen Raum nicht zu ibentisiciren mit bem profaner Venuhung ent- zogenen Peladgilon eben an biefer Stdtte. Wie biefed, liegt jener recht eigentlich v"c! 7)/v cix^onoX^ ,- wie biefed (nach Paufaniad Audfage) ben ganzen Norbabhong einnahm, beginnen bie Votivthelen mit ber Norboftecke bed Felfenhanged unb erflreclen sich bid zur Apollongrotte on ber Norbweftecke.

So zog sich alfo bad Peladgiton auf bem ganzen Norbabhong bed Burgberged entlang, unb wenn nicht Ailed tdufcht, bdngt biefe befonbere Audzeichnung ber Norbfeite ber Nurg bamit zufammen, boh biefe old bie Fronlfeite ber Vurg gait, wie benn bie dlteften Heilig, thumer berfelben an ihren Norbranb vorgefchoben sinb ̂2").

Ift biefe Combination richtig, fo ift old dstliche Grenze bed Peladgitond eben bie Norboftecke bed Vurgfelfend anzufehen, unb bad Eleusinion bamit besinitiv auf bie Oftfeite ber Vurg unb zwar in ibrem norblichen Theile gewiefen, etwa in ber Ndhe ber grohen Hohle, zumal ba auf bem fublichen Theile fchon bad Obeon bed Perilled lag.

Hier alfo lag bad Lleusinion noch auf bem Abhang bed Alro- polidfelfend, aber mit feinem gerdumigen Nezirt sich herunterftreckenb bid in bie Ebene, wohl bid an bie Tripobenftrahe heron.

Daburch ergiebt sich - unb ich fehe barin eine Veftdtigung ber Richtigleit bed gefunbenen Refultuted - fur ben Proceffiondweg bed Panathendenzuges, bah er nachbem er bad Eleusinion erreicht, hier sich wenbenb auf halber Hohe ben Vurghugel entlang zog an all jenen Grottenheiligthumern vorbei, ganz dhnlick wie z. B. in Selinunt bie feierlichen Ieftzuge, bie sich auf bem Marlt gefammelt, auf halber Hohe urn bie Oftfeite ber Vurg einherfchritten, bevor sie zu ben Hei- ligthQmern biefer felbst emporftiegen ^2^).

Durch bie Veflimmung ber Stdtte bed Eleusiniond ift ed nun enblich ouch moglich geworben, bie Richtung ber Procefsiondftrahe von ber Agora nach biefem hin genauer anzugeben. Venn ed ift gewih nicht zufdllig, bah wir auf bem Weg von biefer nach ber Norboftecke ber Nurg ein freilich erst aud romifcher geit stammenbed Thor liegen fin- ben, bod ganz beutlich old Processiondthor morlirt ift "2). Wie olfo

120) S. Votticher im III. Sppltbd. des PhiloloauS S. 360, Curtius att. Btudien II S.46.

121) S. Schudrina, die Tovoaravbie der Stodt Selinud S. 14. 122) Dah died Thor, dad lang'e den conventionellen Nameu Pyle der neuen Agora filhrte. ein wirllicheS Thorgebiiude fei, und uicht - wie

Forchhammer Topogr. v. Athen S. 329 f. und Roh Thcfeion S. 41 ff. meinten - vielmehr dereinst zu einem lleiuen Tempel der Athene gthortl, hat mit ttllnzcugendrn Grllnden immer Eurtius verlrcten (s. zur Gelch. des Wegebaus in Abh. der Berl. Alad. 1854 S. 284 ff.) ; uud die jUngsten Unterfuchungen an Ort und Stelle hadcll ihm volles Recht gegeben <f. Bot. ticher, Bericht Ub. d. Unterfuchungen auf d. MopoliS S.223ff.). Auch hat Curtius fchon damals, wie jeht wleder (att. Studien II S. 57), ganz richtig

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Nausteine zur Topographie Don Athen. 63

ber nvXco? «or<>«)5 beim Eintritt ber Pompenftrahe in bie Agora lag, fo stanb biefed Tbor ber Athene Archegetid beim Eintritt ber Strahe, auf ber bie ber Stabtgottin geweihten Festzuge wanbelten, in ben groheren offentlichen Play, ber sich oftlich biefed Thorcs ausbreitet, unb auf bem noch anbere auf bie Verherrlickung bed Alhcnabiensted bezugliche Anlagen sich befanben, beren eine wenigftend wir noch nach» weifen tonnen ̂29). Venn wiewohl man Aebenken tragen wirb, biefen Platz birelt ald romifche Agora ober Neumarlt zu bezeichnen '"), fo weifen boch bie Dielfachen erhaltenen Stiflungen aud romifcher Ieit alle auf einen bamald prachtvoll hergerichteten grsheren ftdblifchen Plah hin, zu bem bie fog. n^Xi? l^c "'/o^ttc in einem beutlichen Bezug fteht, ber jungst noch beutlicher gewovben ift burch bie entbeckten Reste einer Stoa zwifchen biefer unb bem Horologium bed Anbronitod Kyrrheftes "b).

Wenn alfo auf biefe Weife fur bie Romifche Zeit ber Gang bed Panathendenzuged burch biefed Ebrenlhor bestimmt ift, fo muh bie ndmliche Nichtung auch in fncherer Zeit angenommen werden, ba in biefen Dingen man bamald gewih Nichtd zu dnbern wagte.

Demnach muh ber panalhendifche Feftzug mil bem heiligen Schiff bie Agora unmittclbar fublich ber Attalosftoa Derlassen haben (wie ein Vlicl auf einen Plan Don Atben lebrt), sich Don ba nach ber Stdtte ber romifchen Pyle bewegt baben unb Don bort nach bem am nsrblichen Tbeile bed Oftabbanged bed Burgbugels gelegenen Eleusinion gegangen fein, wabrfcheinlich einmunbenb in bie Tripobenftrahe, an bie bad Eleusinion felbft grenzte.

Wad wir uber bie fonftigen FestzQge in Athen Don etwad betaillirten topographifchen Nachrichten besihen, befchrdnlt sich

vermuthct, bah die YeslzUge zu Ehren der Athene durch dlefe Thorhalle ge- gangen fein: ich hofse, dah durch die obige hiiMung des Eleusinions diefe Vermuthuna zur Gewihheit erhoben ist.

123) S. was ich uber die Auffchrift auf dem Archttrav ber Nasser- leitung hinter dem fog. Thurm der Winde in Gerhard's archiiol. Anzeiger XXl (1863) S- 125 mitgetheilt hade; vgl. auch Keil im n. Nhew. Muf. XX (1865) S. 533 ff. und Vollicher im Philologus Vd. XXI (186b) S.73.

124) Wie neuerdings wieder CurtiuS ntt. Stud. Il S. 50ff. that, wogegen sich Nursian do foro S. 13 f . wendet. Bdtticher a. a. O. S. 226 fpricht gar einfadj von der Agora Uberhaupt, worunter er die von Paufa- nias betrelene verfteht, wie er denn auch im lll. Sppllbd. des Philologus eineu wundersam dchnbareu Begnff von der Agora mehr als ein Mal verriith. .

125) Vgl.daruber Bernh. Schmidt's grundllchm Vencht M N.Vlyem. Muf. XX (1665) S. 161 ff. (nebst Plan); vgl. auch LurtiuS att. Stud. II S. 51.

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64 83 a u f t e i n e jut Xopograpbi* Don 31 1 ̂en.

auf febr roeniged, mad feme neue topograpbifc&e Sludbeute get&dbrt, inbem mir bie bereitd ettaunte unb beftimmte ©tra&e in ibren aetfcbiebenen 2t»et* (en roieberfinben. ©o miffen roir, bafi 6ei ben Meinen $anatbenden bie (Sireftone Don ber 2Ifabemie burd) bad $iptylon auf bie 2lgora unb Don ba na<b bee Surg in feierlicber $ompe geteitet murbe 126); foroie ba& ber 6(eurtni[$e 3ug, ber ma(?rf$einlid) eben t»om @(eurmion au8< gtng 127), mit^in bie eben befdmebene 6tra&e uerfolgte, uber ben !DIartt unb bann (alfo ben $romod entlang 3iet?ent>) burd?^ SMpplon auf bie beilige ©trage nad? (Sleupd manbelte (^ef^cb. u. b. SB. JiuyoQug, ©cbol Slrifto^. Ran. 320. 399).

Unb menu Xenopbon $ippar$. Ill 2 |agt t«; no/unug oio/ica aV xa/ toTi; &eoi<; xs%uQio(ASVu)TdTa<; xui toig &euTutg uvui, $1 oocov i€Qa xai dyakfiaxa iv tfj dyoga ion tuvtu dq'£ct- /nsvoi dno tcov KEgfX(av xvxXio nsgi xr'v dyoquv xai ra isga 77 egteXuvvoLSV Ti/ndSvTSg T0t>£ &tovg' instdav de ndXiv ngog to?<; 'Equatg yhcjviai negieXtjlaxoreg , svxevfov xa'6v pot, SoxbV uvai xara (pvXug tig rd/¥og dvievui tovg Innovg fitygi tov *E'evoivt'ov} fo ift bie(e Sinriitung ber SRittetparaben $tt)ar nut ein frommer SBunfd? bed SHeitefunftlerd Xenop^on 128) ; ber fteftmeg aber, ben er bie fteiterei md^len Id&t, ift eben ber und fefcon anber* meit betannte.

9]ur t7ermut^ungdmeife (afftn ficb bagegen bie 2Bege einiger an* beren ̂eftjuge ertennen. Will genugenber Sidjcr^eit ber, ben bei ben Slnteft^erien bte bad 93Ub bed eleutberifeben 2)ionpfod geleitenbe $ompe t)on bem alten (Sulttempel im Sendon nacb bem {(eineren $ei(igtf?um im du^eren ̂erameitod unb Don bort tvieber |uruc! nacfc bem Sendon einfdrfug 129). $iec ift ber 9Beg t?om S)tpplon nad? ber Slgora ober umgelebrt felbftuerftdnblicb ; meiterbin aber (anu faum gmeifelbaft (ein,

126) S. BVtticher im Philologus XXII S. 252. Ich halte es jeboch fllr wahrfcheinlicher, dah auch dieser Zug den Umweg Uber dad Eleusinlon nahm und nicht, wie BVtticher annimmt, birekt von dem Marlt auf die Burg stieg.

127) ©. Preller in Pauly'd Real.Encylloft. Bd. Ill S. 98 und 6o vl» ««l«rH LlsuslulH l ©. 5 f. und Votticher im III. Sppltbd. des Philo. loausS.301.

128) Botticher im III. Sppltbd. des Philologud ©. 305 meint, das Eleufinion sei das Wendeziel fUr den grohen Paraderitt der athenifchen Rei- terel gewesen, wie deren eine z. V. am Zeusfeste des 19. Munychion statt- fand (Plutarch Phocion 37): doch folgt dies teinesweaes aus den Worten deS tenophon, wenn fchon namentlich auch wegen des lm Eleufinion aufge- stellten Ehrendenlmales des alten Meisters der Reittunst, Simon, auf das auch Vvtticher hinweist, wahrscheinlich ist, dah das Cleufinion fUr die Rit. terparaden auch in Wirllickleit ein l^ielvunlt war.

. 129) S. Mommfen Heortologte S. 353 und 356 f. Aehnlich Dielleicht bel . den stadtilchen Diouysien, s. Mommfen S. 393 f.

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Vausteine zur Topographie Don Athen. 65

baft um Don ber Agora nach bem Lendon zu gelangen, man erst bie Panathendische Feststrafte einschlug, bann bei bem grofteren stdbtischen Plah sich subostlich nach ber Tripobenstrafte wanbte, wie ja auch biese hochst wahrscheinlich that, nur baft man beim Eleusinion Dorbei bie Tripobenstrafte zu Cnbe ging, um in bas Lendon zu gelangen, be- ziehungsweise baft man ben umgekehrten Weg Dom Lendon nach ber Agora machte.

Enblich bekenne ich, baft auch mir sehr annehmbar erscheint bie Vermuthung Don Curtius ""), baft bie Strafte, bie Don bem ndm« lichen stdbtischen Plahe am Serapeion Dorbei nach Olympieion unb Pythion fuhrte, eben ber Weg,. ben auch Pausanias bei seinen Wan- berungen Derfolgte, bie alte Feststrafte ber bem Zeus unb Apollo ge- wibmeten Processionen war, beswegen ideil ein anberer Weg Don ber Agora aus, bie alle Processionen beschreiten muftten, nicht suglich benl- bar ist.

Marburg, Iuni 1867. Curt Wachsmuth.

130) EurtiuS att. Stud. II S. 52.

Mus. s. Phllol. N. F. xxm. h

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