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BB00.40-P-0221-00A Anforderungen an Motoröle Blatt 221.0 TYP ALLE Die ständige Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren verlangt auch vom Motoröl, dass es in seinen Eigenschaften und seinem Leistungsvermögen dem jeweiligen technischen Stand der Motoren angepasst ist. Das Motoröl ist ein für Funktion und Lebensdauer des Motors wichtiges, entscheidendes und integrales Konstruktionselement und muss daher dem technischen Qualitätsstandard des Motors entsprechen. Vom Motoröl wird verlangt, dass es unter allen vorkommenden Betriebsbedingungen – mindestens bis zum vorgesehenen Ölwechsel – seine Aufgaben, die über die Funktion des reinen Schmierens weit hinausgehen, voll erfüllt. Die grundsätzlichen Anforderungen an Motoröl werden in der folgenden Auflistung zunächst verbal und nicht in Form von Tests und Grenzwerten aufgeführt. Die Anforderungen sind in 8 Themenbereiche eingeteilt. Es ist klar, dass sich einige Anforderungen zum Teil überschneiden oder nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können. Die vorgenommene Reihenfolge der Anforderungen stellt keine Wichtung dar. Je nach Motorenbauart und Betriebsbedingungen sind die Schwerpunkte unterschiedlich zu setzen. Bereich I: Reibung und Verschleiß 1 Reibungsminderung 2 Verringerung des Kraftstoffverbrauchs 3 Verschleißschutz 4 Ölfilmzerreißfestigkeit 5 Keine Oberflächenschäden (Pittings) 6 Erhalten des Honbildes 7 Abgestimmte Reaktionstemperaturen der Zusätze 8 Neutralisationsvermögen 9 Haftvermögen Bereich II: Temperatur und Viskosität 1 Thermische Stabilität 2 Oxidationsbeständigkeit 3 Nitrationsbeständigkeit 4 Hochtemperatur-Viskosität (Schergefälle, Druck) 5 Tieftemperatur-Viskosität (Durchdrehen, Pumpbarkeit, Nachfließen, kein Lufteinschluss) 6 Geringe temperaturabhängige Viskositätsänderung 7 Viskositätsstabilität (mechanisch, thermisch, oxidativ) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Bereich III: Sauberkeit 1 Dispergiervermögen 2 Detergentwirkung 3 Kein Ringreiten/kein Ringstecken 4 Verhindern von Heißschlamm 5 Verhindern von Kaltschlamm 6 Verhindern von Lack 7 Beständigkeit gegenüber Wasser 8 Beständigkeit gegenüber Korrosions-/Frostschutzmittel Bereich IV: Keine Rückstände 1 Keine Ablagerungen auf Einlassventilen 2 Keine Rückstandsbildung im Brennraum 3 Keine Glühzündungen 4 Keine Ablagerungen im Bereich von Turboladern Bereich V: Öl/Motorenteile 1 Korrosionsschutz 2 Verträglichkeit mit Metallen und Lacken 3 Verträglichkeit mit Elastomeren (Dichtungen) 4 Verträglichkeit mit Filtermaterialien 5 Kein Verstopfen der Filter 6 Wärmeleitfähigkeit/Kühlwirkung 7 Abdichtvermögen Bereich VI: Grundöl/Additive 1 Löslichkeit der Additive 2 Homogenität 3 Kein Ausfiltern der Additive 4 Keine Wärmeentwicklung 5 Schaumverhinderung 6 Luftabgabevermögen 7 Geringe Flüchtigkeit/Verdampfungsneigung Bereich VII: Anwendung 1 Beachtung des Kraftstoffes 2 Mischbarkeit/Verträglichkeit 3 Einlaufverhalten BB00.40-P-0221-00A

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BB00.40-P-0221-00A Anforderungen an Motoröle Blatt 221.0

TYP ALLE

Die ständige Weiterentwicklung der Verbrennungsmotorenverlangt auch vom Motoröl, dass es in seinenEigenschaften und seinem Leistungsvermögen demjeweiligen technischen Stand der Motoren angepasst ist.Das Motoröl ist ein für Funktion und Lebensdauer desMotors wichtiges, entscheidendes und integralesKonstruktionselement und muss daher dem technischenQualitätsstandard des Motors entsprechen. Vom Motorölwird verlangt, dass es unter allen vorkommendenBetriebsbedingungen – mindestens bis zum vorgesehenenÖlwechsel – seine Aufgaben, die über die Funktion desreinen Schmierens weit hinausgehen, voll erfüllt.Die grundsätzlichen Anforderungen an Motoröl werden inder folgenden Auflistung zunächst verbal und nicht in Formvon Tests und Grenzwerten aufgeführt. Die Anforderungensind in 8 Themenbereiche eingeteilt. Es ist klar, dass sicheinige Anforderungen zum Teil überschneiden oder nichtunabhängig voneinander betrachtet werden können. Dievorgenommene Reihenfolge der Anforderungen stellt keineWichtung dar. Je nach Motorenbauart undBetriebsbedingungen sind die Schwerpunkteunterschiedlich zu setzen.

Bereich I: Reibung und Verschleiß1 Reibungsminderung

2 Verringerung des Kraftstoffverbrauchs3 Verschleißschutz4 Ölfilmzerreißfestigkeit5 Keine Oberflächenschäden (Pittings)6 Erhalten des Honbildes7 Abgestimmte Reaktionstemperaturen der Zusätze8 Neutralisationsvermögen9 Haftvermögen

Bereich II: Temperatur und Viskosität1 Thermische Stabilität2 Oxidationsbeständigkeit3 Nitrationsbeständigkeit4 Hochtemperatur-Viskosität (Schergefälle, Druck)5 Tieftemperatur-Viskosität (Durchdrehen, Pumpbarkeit,

Nachfließen, kein Lufteinschluss)6 Geringe temperaturabhängige Viskositätsänderung7 Viskositätsstabilität (mechanisch, thermisch, oxidativ)

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Bereich III: Sauberkeit1 Dispergiervermögen2 Detergentwirkung3 Kein Ringreiten/kein Ringstecken4 Verhindern von Heißschlamm5 Verhindern von Kaltschlamm6 Verhindern von Lack7 Beständigkeit gegenüber Wasser8 Beständigkeit gegenüber Korrosions-/Frostschutzmittel

Bereich IV: Keine Rückstände1 Keine Ablagerungen auf Einlassventilen2 Keine Rückstandsbildung im Brennraum3 Keine Glühzündungen4 Keine Ablagerungen im Bereich von Turboladern

Bereich V: Öl/Motorenteile1 Korrosionsschutz2 Verträglichkeit mit Metallen und Lacken

3 Verträglichkeit mit Elastomeren (Dichtungen)4 Verträglichkeit mit Filtermaterialien5 Kein Verstopfen der Filter6 Wärmeleitfähigkeit/Kühlwirkung7 Abdichtvermögen

Bereich VI: Grundöl/Additive1 Löslichkeit der Additive2 Homogenität3 Kein Ausfiltern der Additive4 Keine Wärmeentwicklung5 Schaumverhinderung6 Luftabgabevermögen7 Geringe Flüchtigkeit/Verdampfungsneigung

Bereich VII: Anwendung1 Beachtung des Kraftstoffes2 Mischbarkeit/Verträglichkeit3 Einlaufverhalten

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4 Große Wechselintervalle5 Verwendbarkeit in verschiedenen Motortypen

(Schaltgetrieben, Hydraulikanlagen)6 Gleich bleibende Qualität

7 Kostengünstige Herstellbarkeit8 Verfügbarkeit9 Lagerbeständigkeit

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Bereich VIII: Umwelt1 Keine negativen Auswirkungen auf Gesundheit und

Umwelt2 Keine negativen Auswirkungen auf die

Abgasnachbehandlungssysteme3 Kein Beitrag zu den Partikeln4 Keine Geruchsbelästigung5 Keine Nachteile bei der Entsorgung und

Wiederaufbereitung

Erläuterung der einzelnen Punkte der Bereiche

Bereich I – Reibung und Verschleiß1 Reibungsminderung

Wie jedes Schmieröl muss das Motorölselbstverständlich die Reibung so weit wie möglichvermindern. Eine geringe Reibleistung des Motors trägtzur Verbesserung des Wirkungsgrades bei; die imMotor erzeugte Leistung soll weitestgehend zum Antriebdes Fahrzeugs zur Verfügung stehen.

2 Verringerung des KraftstoffverbrauchsDa die Einsparung von Energie in den Mittelpunkt desInteresses gerückt ist, müssen auch die Motoröle ihrenTeil dazu beitragen, den Kraftstoffverbrauch weiter zuverringern. Durch Absenkung der Viskosität istinsbesondere während der Anwärmperiode, d. h. in derZeit zwischen Kaltstart und Erreichen derBetriebstemperatur, eine Verbrauchseinsparungmöglich. Durch Auswahl geeigneter Additive ist einepositive Beeinflussung der Reibungsverhältnisseerreichbar.Bei der Entwicklung und Anwendung derartiger Öle, diegrundsätzlich zu begrüßen sind, ist jedoch sehr daraufzu achten, dass keinerlei Nachteile, insbesonderebezüglich der Motorenlebensdauer, auftreten. Für deneinzelnen Autofahrer, den Flottenbesitzer und dieVolkswirtschaft müssen diese Öle natürlich insgesamteinen finanziellen und energetischen Vorteil bringen.Einen höheren Ölverbrauch darf es nicht geben.

3 VerschleißschutzFür eine möglichst hohe Laufstrecke des Motors ohneLeistungsverlust oder erhöhten Ölverbrauch mussmechanischer und korrosiver Verschleiß weitestgehendvermieden werden. Dies gilt vor allem für dieZylinderlaufflächen, Kolben, Kolbenringe und dieVentilsteuerung (Nocken, Stößel, Schwing- oderKipphebel, Ketten usw.). In vielen Fällen sind die

Gleitlager das Lebensdauer begrenzendeMotorenelement, die deshalb ganz besonders vorVerschleiß zu schützen sind.

4 ÖlfilmzerreißfestigkeitSelbst unter größter Belastung und bei höchstenTemperaturen darf der Ölfilm, z. B. zwischenKolbenring- und Zylinderlauffläche, nicht abreißen, dadirekter metallischer Kontakt zum "Fressen" und damitzum Totalschaden führen kann.

5 Keine OberflächenschädenDie Motoröle müssen alle Bauteile vorOberflächenschäden schützen und dürfen auch selbstkeine derartigen Schäden verursachen. Dies giltinsbesondere für Pittings an Stößeln, die dann zurSchädigung der Nocken führen können.

6 Erhalten des HonbildesEin gut erhaltenes Honbild auf den Zylinderlaufflächenist für einen kontrollierten Ölverbrauch wesentlich. Esdarf deshalb nicht zu "Bore-Polishing" bzw."Plattenbildung" kommen. Dies ist für eine langeLebensdauer unerlässlich.

7 Abgestimmte Reaktionstemperaturen der ZusätzeDie für den Verschleißschutz eingesetzten Ölzusätzesind nicht durch ihre bloße Anwesenheit, sondern durchchemische Reaktionen an den Oberflächen der Bauteilewirksam.Man muss also darauf achten, dass dieReaktionstemperaturen der Zusätze mit den z. B. anden Nocken herrschenden Betriebstemperaturen (undDrücken) übereinstimmen.

8 NeutralisationsvermögenOtto- und vor allem Dieselkraftstoffe enthaltenSchwefel. Bei der Verbrennung dieser Schwefelanteilekönnte zusammen mit dem aus dem Kraftstoffstammenden Verbrennungswasser schwefelige Säureoder Schwefelsäure entstehen. Dies darf auf keinen Fallgeschehen, darum sind diese Säuren stets sofort zuneutralisieren.Das Motoröl muss also alkalisch sein; diese Alkalitätwird bei der Neutralisierung teilweise abgebaut, einegewisse Restalkalität muss jedoch auch noch bis zumÖlwechsel vorhanden sein.

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9 HaftvermögenWenn der Motor aus Volllastbetrieb bei hohenTemperaturen abgestellt wird, muss ein Restölfilm an

den Schmierstellen haften bleiben, damit es beimspäteren Anfahren in kaltem Zustand nicht zu Schädeninfolge "Trockenlaufens" kommt.

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Bereich II – Temperatur und Viskosität1 Thermische Stabilität

Das Motoröl muss bei allen auftretenden Temperaturenthermisch stabil sein; es darf sich nicht nachteiligverändern.

2 OxidationsbeständigkeitDa bei den hohen Temperaturen im Motorraum stetsSauerstoff anwesend ist, muss das Öl auchoxidationsstabil sein, es darf seine vorteilhaftenEigenschaften nicht verlieren und keine öleigenenOxidationsprodukte bzw. Rückstände bilden. Diesewürden zur Ölversäuerung und Öleindickung führen.Öleindickung hat Kaltstartprobleme und erhöhtenKraftstoffverbrauch zur Folge.

3 NitrationsbeständigkeitBei der Verbrennung entstehen auch Stickoxide, die mitden Durchblasegasen das Öl beaufschlagen. Dabeikann es zu einer Nitration mit nachfolgenderSchlammbildung kommen. Seit den"Schwarzschlammproblemen" weiß man, wie wichtigNitrationsbeständigkeit ist.

4 Hochtemperatur-ViskositätZur Erhaltung des gerade bei hohen Belastungenunbedingt notwendigen Mindest-Schmierfilms ist beidiesen hohen Temperaturen eine ausreichendeViskosität erforderlich. Bei der Festlegung dieserMindestviskosität sind jedoch neben den Temperaturenauch die an den Schmierstellen herrschendenSchergefälle und Druckverhältnisse zu beachten.

5 Tieftemperatur-ViskositätZum Starten und Warmlaufen des Motors bei tiefenTemperaturen muss das Motoröl einen erheblichen

Beitrag leisten. Hierbei sind mehrere, voneinanderunabhängige Vorgänge zu beachten.Zunächst einmal darf die innere Reibung des Öls nichtzu groß sein, damit sich die Kurbelwelle und die übrigenMotorenbauteile überhaupt losreißen und durchdrehenbzw. bewegen können. Dann muss das Öl pumpbarsein, d. h. die Ölpumpe muss es ansaugen und fördernkönnen. Dabei darf sich die Pumpe nicht freigraben; dasÖl muss aus der Wanne durch das Sieb zur Pumpenachfließen. Hier darf keine Luft eingeschlossenwerden. Es wird also gefordert, dass sich der Motordurchdreht und dass die Lagerstellen sofort vollständigmit Öl versorgt werden (gutes Fließverhalten, Durchölendes Motors).

6 Geringe temperaturabhängige ViskositätsänderungAus den Viskositätsanforderungen bei hohen und tiefenTemperaturen, die den physikalischen Gegebenheitender Öle entgegengesetzt sind, ergibt sich dieNotwendigkeit, die temperaturabhängigeViskositätsänderung so gering wie möglich zu halten.Motoröle sollten unabhängig von der Jahreszeit und denAußentemperaturen eingesetzt werden können.

7 ViskositätsstabilitätMehrbereichsöle können die Forderung der geringerentemperaturabhängigen Viskositätsänderung erfüllen.Wenn diese jedoch mit Viskositäts-Index-Verbesserernhergestellt werden, so ist darauf zu achten, dass diesemechanisch, thermisch und oxidativ scherstabil sind.Das bedeutet, dass die Viskosität des Frischölsmöglichst erhalten bleiben muss und nicht vor demvorgesehenen Ölwechsel abgebaut werden darf.

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Bereich III – Sauberkeit1 Dispergiervermögen

Die bei der Verbrennung anfallenden ölunlöslichenRückstände sowie die öleigenen Rückstände müssenfeinst verteilt in Schwebe gehalten werden; sie dürfennicht koagulieren und sich nicht an denMotorenbauteilen ablagern, weder an besonders heißennoch an den kühleren Stellen.

2 DetergentwirkungDas Motoröl muss die Fähigkeit haben, bereitsvorhandene Ablagerungen in gewissem Umfang wieder"abzuwaschen" und so eine reinigende Wirkungauszuüben.

3 Kein Ringreiten/Kein RingsteckenVerbrennungs- und Ölrückstände, die vom Öl nicht inSchwebe gehalten werden können, lagern sichbevorzugt in den Kolbenringnuten ab, weil dort ebensehr hohe Temperaturen auftreten. Dadurch aberkönnen die Kolbenringe, die für die Motorenfunktionsehr wesentlich sind, in ihren Aufgaben behindertwerden. Die Kolbenringe müssen stets frei beweglichbleiben.Ablagerungen auf dem Ringnutengrund oder amRingrücken dürfen nicht so stark sein, dass der Ring"reitet"; Ablagerungen an den Ring- oder Nutenflankendürfen nicht zum Ringstecken führen. Reitende odersteckende Ringe führen zu Leistungsverlust, erhöhtem

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Ölverbrauch, Ring- und Zylinderfressern und damit zumMotorenausfall.

4 Verhindern von HeißschlammSchlammbildung ist auch bei den höchsten auftretendenTemperaturen unter allen Umständen zu vermeiden.Hierauf ist insbesondere bei Dieselmotoren zu achten.Wenn die Ölpumpe Schlamm ansaugen muss, ist dieMotorschmierung (Ölversorgung/Verschleißschutz)nicht mehr gewährleistet.Darüber hinaus ist Schlamm nicht nur einSchönheitsfehler, er erschwert auch dieWartungsarbeiten am Motor, das Ölablassen und dieÖlstandsmessung.

5 Verhindern von KaltschlammVor allem bei Ottomotoren, aber auch beiDieselmotoren, die im Kurzstreckenbetrieb eingesetztwerden, ist auf die Verhinderung von Kaltschlamm zuachten. Dessen Bildung wird durch die Anwesenheitvon Kondenswasser und Kraftstoffrückständen sowiedurch das Nicht-Erreichen der normalenBetriebstemperatur begünstigt.

6 Verhindern von Lack

Lack, der vor allem bei Ottomotoren nach Betrieb beihohen Temperaturen auftritt, ist ebenfalls zu verhindern.Lackschichten, die bestimmte Dicken überschreiten,behindern Motorenbauteile in ihrer Funktion. Lackbehindert auch den Wärmeübergang, die Wärmeabfuhrwird schlechter; es kommt zu überhöhtenTemperaturen.

7 Beständigkeit gegenüber WasserKondenswasser kann sich immer und überall bilden undins Motoröl gelangen. Dieses darf dadurch in seinerQualität/Funktion nicht beeinträchtigt werden.

8 Beständigkeit gegenüber Korrosions-FrostschutzmittelKühlmittel (Wasser und Korrosions-Frostschutzmittel)kommt zwar ganz selten in das Motoröl, in den meistendieser seltenen Fälle führt dies jedoch dann zumZusammenbruch des Motoröls und zurMotorenverschlammung.Eine bessere Beständigkeit des Motoröls gegenüberWasser und Korrosions-Frostschutzmittel istanzustreben.

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Bereich IV – Keine Rückstände1 Keine Ablagerungen auf Einlassventilen

Ablagerungen auf Einlassventilen führen bei Motoren,die bezüglich Emissionen und Kraftstoffverbrauchoptimal eingestellt sind, zu Störungen im Fahrverhalten,vor allem in der Warmlaufphase. Auch wenn derKraftstoff hier einen wesentlichen Einfluss hat, so istdennoch bei der Motorenölformulierung ebenso daraufzu achten, dass das Öl nicht zur Ablagerungsbildungbeiträgt.

2 Keine Rückstandsbildung im BrennraumEine bestimmte minimale Menge Motoröl verbrennt imBrennraum mit, daraus dürfen jedoch keine Rückständebzw. Ablagerungen entstehen. Bei direkt-einspritzendenDieselmotoren sind bei gewissen

Kurbelwellenstellungen die Abstände zwischenVentiltellerunterseite und Kolbenbodenoberseite sehrgering. Hier darf es auf keinen Fall zu Berührungeninfolge der Rückstände kommen.

3 Keine GlühzündungenWenn sich im Brennraum von Ottomotoren Rückständebilden, können diese wie eine Glühkerze wirken und zuFrühzündungen und Kolbenschmorern führen. Dasmuss vermieden werden.

4 Keine Ablagerungen im Bereich von TurboladernIm Bereich von Turboladern können, vor allem nachdem Abstellen des Motors, sehr hohe Temperaturenauftreten. Auch hier und im gesamten Ladeluft-/Ladeluftkühlsystem dürfen keine Ablagerungenauftreten.

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Bereich V – Öl/Motorenteile1 Korrosionsschutz

Alle metallischen Motorenbauteile müssen auch überlängere Standzeiten hinweg zuverlässig vor Korrosiongeschützt werden. Diese Forderung gilt für alleMotoröle, besonders natürlich für Erstbetriebsmotoröle.

2 Verträglichkeit mit Metallen und LackenEs ist klar, dass die Motoröle mit allen im Motorenbauvorkommenden Metallen verträglich sein müssen unddiese nicht beeinträchtigen dürfen. Hier gab es jedochschon lange keine Schwierigkeiten mehr.

Das Motoröl muss auch mit allen zurKarosserielackierung verwendeten Lacken absolutverträglich sein, d. h., es darf diese Lacke in keinerWeise beeinträchtigen. Teilweise werdenMotorenbauteile auch innen lackiert, z. B.Kurbelgehäuse. Auch diese Lacke dürfen vom Motorölnatürlich nicht angegriffen werden.

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3 Verträglichkeit mit Elastomeren (Dichtungen)Die ebenfalls geforderte Verträglichkeit mit denElastomeren (Dichtungen) ist sehr wesentlich; dieMotoren müssen absolut dicht sein und bleiben. Dasbeste Motoröl nützt nichts, wenn es nicht mehr im Motorist; Öltropfen werden nirgends gern gesehen; sie sindeine Umweltverschmutzung. Dichtungen dürfen unterdem Einfluss des Öls auf keinen Fall schrumpfen oderspröde und rissig werden, eine leichte Quellung wirdmeist toleriert. Die Festigkeitseigenschaften müssenerhalten bleiben. Wenn ein neues Motoröl auf den Marktkommt, muss es mit allen Dichtungen, die in Motoreneingebaut sind, verträglich sein.

4 Verträglichkeit mit FiltermaterialienHaupt- und Nebenstromölfilter bzw. deren Einsätzebestehen aus unterschiedlichen Materialien, z. B.hochwertigem Papier oder gestopfter Baumwolle. DasMotoröl muss mit allen diesen Materialien verträglichsein und eine einwandfreie Filterung ermöglichen.

5 Kein Verstopfen der Filter

Natürlich darf das Motoröl selbst, vor allem dieeingesetzten Zusätze, nicht zu einem Verstopfen derFilter (Anstieg des Differenzdruckes) führen.

6 Wärmeleitfähigkeit/KühlwirkungEs ist Aufgabe des Motoröls, die temperaturmäßig amstärksten belasteten Motorenbauteile zu kühlen, d. h.die Wärme abzuführen. Selbstverständlich ist dasTemperaturniveau im Motor sehr stark von derMotorenkonstruktion und den Betriebsbedingungenabhängig. Nur dann, wenn die Bauteil- undÖltemperaturen ein vertretbares Maß nichtüberschreiten, ist eine lange Lebensdauer der Motorengewährleistet. Dazu muss das Motoröl im Sinne einesWärmeübertragungsöls seinen Beitrag leisten.

7 AbdichtvermögenDie möglichst vollständige und einwandfreie Abdichtungzwischen Verbrennungsraum und Triebwerksraum isteine wesentliche Voraussetzung für einen gutenMotorenwirkungsgrad. Das Motoröl muss dieKolbenringe bei dieser Aufgabe unterstützen.

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Bereich VI – Grundöl/Additive1 Löslichkeit der Additive

Alle bei der Herstellung der Motoröle verwendetenZusätze müssen im Grundöl vollständig gelöst sein undbleiben.

2 HomogenitätDas Motoröl muss absolut homogen sein, auch wenn esin sehr großen Behältern über längere Zeit gelagert undmehrfach umgefüllt wird.

3 Kein Ausfiltern der AdditiveAus mehreren der vorgenannten Punkte ergibt sichzwingend, dass die eingesetzten Additive nichtausgefiltert werden dürfen.

4 Keine WärmeentwicklungDie Additive wirken nicht durch ihre Anwesenheit,sondern durch ihre chemische Umsetzung. Dabei darfsich möglichst wenig Wärme entwickeln.

5 SchaumverhinderungDas Öl wird im Kurbelgehäuse erheblich durchgewirbelt;es besteht die Möglichkeit der Luftaufnahme, vor allembei höheren Drehzahlen. Diese Luftaufnahme mussjedoch möglichst gering sein, um Schaumbildungweitgehend zu vermeiden. Ölschaum kann

verständlicherweise nicht die erforderlichenSchmierfilme bilden; es kommt zu Verschleißschäden.Ebenso wird die Funktion des hydraulischenVentilspielausgleichs gestört, es kommt zuunerwünschten Geräuschen, wenn der Gasgehalt zuhoch ist.

6 LuftabgabevermögenWenn sich aber schon Schaum gebildet hat, so mussdie aufgenommene Luft sofort wieder abgegebenwerden, d. h. die eingeschlossene Luft darf nichtzurückgehalten werden.

7 Geringe Flüchtigkeit/VerdampfungsneigungJeder Verbrennungsmotor hat einen gewissenÖlverbrauch. Das dadurch notwendig werdendeNachfüllen von Frischöl ist auch für den qualitativenZustand der Ölfüllung und dadurch für denVerschleißschutz und die Sauberkeit des Motors vonVorteil. Es darf sich jedoch kein öleigener, von derÖlzusammensetzung abhängiger Ölverbrauch alleinaufgrund der hohen Temperaturen ergeben. DieFlüchtigkeit, d. h. die Verdampfungsneigung der Ölemuss also gering sein. Dies ist vor allem bei Grundölenoder Grundölanteilen (Mehrbereichsöl) mit geringerViskosität wichtig.

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Bereich VII – Anwendung1 Beachtung des Kraftstoffes

Der Kraftstoff beeinflusst das Motoröl sehr stark. Esgeht nicht nur um den unterschiedlichen Schwefelanteil

in Diesel- und Ottokraftstoffen. Schlechte und schlechtverbrennende Dieselkraftstoffqualitäten belasten dasMotoröl erheblich mit Verbrennungsrückständen.Unverbrannte Kraftstoffrückstände verringern dieViskosität des Öles. Kraftstoff-Additive können die

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Funktion der Öladditive beeinträchtigen. UnverbrannteKraftstoff-Additive gelangen in das Motoröl.Andere Kraftstoffe, wie z. B. Methanol oderPflanzenölmethylester, können veränderte Motoröleverlangen. Bei Motoren, die flexibel für mehrereKraftstoffe konzipiert werden, sind auch entsprechendeMotoröle vorzusehen, die für alle Kraftstoffe undMischungen geeignet sind. Bei allen Alternativ-Kraftstoffen muss die Eignung der Motoröle vollständiggeprüft werden.

2 Mischbarkeit/VerträglichkeitMotoröle, auch verschiedener Hersteller undunterschiedlicher SAE-Bereiche, müssen untereinandermischbar und absolut verträglich sein. Dies gilt für alleProdukte, die für den gleichen Einsatzzweckvorgesehen sind, unabhängig davon, ob sie z. B. aufsynthetischen oder mineralischen Grundölen aufgebautsind. Entscheidend ist, dass die Mischung in jedemMischungsverhältnis alle an das Motoröl gestelltenAufgaben erfüllt. Der Hinweis auf Mischbarkeit allein istalso nicht ausreichend.Klar ist allerdings auch, dass Mischungen nicht in allenKriterien so gut wie unvermischte Öle sein können.Gewisse Einbußen im Viskositäts-Temperatur-Verhaltenund in der "Performance" sind unvermeidlich.

3 EinlaufverhaltenDiejenigen Motoröle, die für neue oder grundüberholteMotoren verwendet werden, müssen neben denanderen Aufgaben den Einlaufvorgang beschleunigenoder zumindest ermöglichen.

4 Große WechselintervalleÖlwechsel durchzuführen kostet nicht nur Zeit und Geld,sondern ist vor allem bei Großfuhrparks eineorganisatorische Aufgabe. Während der erforderlichenStandzeit kann das Fahrzeug seine Transportaufgabenicht erfüllen. Es wird deshalb gefordert, dass dasMotoröl nicht nur im Neuzustand oder während wenigertausend Kilometer, sondern über eine möglichst langeEinsatzzeit alle seine Aufgaben voll erfüllt."Lebensdauerbefüllung" ist allerdings noch eine Illusion.

5 Verwendbarkeit in verschiedenen Motortypen(Schaltgetrieben, Hydraulikanlagen)Die Idee, für jeden Motortyp das optimale Öl zuentwickeln, ist nur auf den ersten Blick positiv, dies gilt

selbst für Einlauföle. Es ist jedoch viel zweckmäßiger,mit möglichst wenigen Motorenölsorten die Vielzahl derauf dem Markt befindlichen Motortypen nicht nurausreichend, sondern einwandfrei zu versorgen.Bei der Vielfalt der Kraftfahrzeuge, die sich aus denunterschiedlichen Anforderungen an diese Fahrzeugeund aus deren Wettbewerbssituation ergibt, sind esnatürlicherweise sehr viele Motortypen, die mit sehrwenigen Ölsorten versorgt werden müssen. Nicht nurkommerzielle und logistische Gründe zwingen zu einerMinimierung der Ölsorten, sondern auch dieerforderliche Übersichtlichkeit im Kundendienst- undWerkstättenbetrieb. Je weniger Ölsorten verfügbar sind,desto geringer ist die Verwechslungsgefahr.Zusätzlich zum Einsatz in den Motoren kommt inbestimmten Fällen auch die Forderung, Motoröle inHandschaltgetrieben und Hydraulikanlagen zuverwenden.

6 Gleich bleibende QualitätEs genügt nicht, wenn die gestellten Forderungen nurvon mit labormäßigen Mitteln hergestelltenMusterproben erfüllt werden. Großtechnischherstellbare bzw. hergestellte Produkte müssen allenForderungen gerecht werden. Dies ist natürlich nur mitäußerst gleichmäßiger Produktion möglich. Nichtvermeidbare Produktionstoleranzen dürfen keinesfallszu Qualitätseinbußen führen. Die beste Entwicklung istnicht brauchbar, wenn sie nicht gleichmäßig in denerforderlichen Mengen hergestellt werden kann.

7 Kostengünstige HerstellbarkeitAuch bei der optimalen Motorenölformulierung mussman prüfen, ob diese kostengünstig hergestellt werdenkann. Das Verhältnis von Preis zu Qualität mussstimmen.

8 VerfügbarkeitVon MB frei gegebene Motoröle sollten möglichstweltweit zur Verfügung stehen. Dies gilt insbesonderefür die so genannten Low SPAsh-Öle, die für Fahrzeugemit Dieselpartikelfilter notwendig sind.

9 LagerbeständigkeitUnter der Voraussetzung, dass die Lagerungsachgerecht erfolgt, d. h. gute Gebinde, kein Eindringenvon Verunreinigungen und Wasser, ist praktischunbegrenzte Lagerfähigkeit zu fordern.

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Bereich VIII – Umwelt1 Keine negativen Auswirkungen auf Gesundheit und

UmweltGanz wichtig ist natürlich auch der Bereich Gesundheitund Umwelt. Bei der Herstellung, Verwendung undEntsorgung ist darauf zu achten, dass sich keine

negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Umweltergeben.

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2 Keine negativen Auswirkungen auf dieAbgasnachbehandlungssysteme(Dieselpartikelfilter, Katalysatoren undLambdasonde)Abgasnachbehandlungssystemen zurEmissionsverminderung von Ottomotoren, wie z. B. dieLambdasonde und der Dreiwegekatalysator dürfendurch Motoröle bzw. deren Verbrennungsprodukte nichtnachteilig beeinflusst werden. Bei modernenDieselmotoren dürfen dieAbgasnachbehandlungssysteme, wie z. B. Partikel-,bzw. Rußfilter, CRT, SCR-Systeme, usw. durch dieGrundölkomponenten und die Additive des Motorölsnicht negativ beeinflusst werden. Der Ölverbrauch darfsich daher ebenfalls nicht erhöhen.

3 Kein Beitrag zu den PartikelnBei der Weiterentwicklung der Dieselmotoren werdenalle Anstrengungen unternommen, um die Partikeldeutlich zu reduzieren. Da ein signifikanter Anteil derPartikel aus dem Öl stammt, wurde der Ölverbrauch

bereits erfolgreich drastisch verringert. Es müssenjedoch auch die Grundölkomponenten und die Additivebezüglich der Partikelreduzierung überprüft undoptimiert werden.

4 Keine GeruchsbelästigungMotoröle dürfen auch bei hohen Temperaturen nichtunangenehm riechen. Dabei ist sowohl an die Fahrerund Fahrgäste als auch an die Menschen in denFabriken, Werkstätten und Lagern zu denken.

5 Keine Nachteile bei der Entsorgung undWiederaufbereitungSolange es keine Lebensdauerbefüllung gibt, muss mandas Öl wechseln. Sinnvoll ist es sicher, dieses Ölsorgfältig abzulassen, zu sammeln und einer seriösenWiederaufarbeitung zuzuführen. Bereits bei derKonzeption der Motoröle muss man daran denken, dasses bei der Entsorgung und Wiederaufarbeitung keineProbleme geben darf.

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MotorenölprüfungenFür die Bewertung der Motorenölqualität gibt es sowohlabsolute Maßeinheiten als auch vergleichendeBewertungen und Beurteilungen. Die schnellste undwirtschaftlichste Art der Prüfung ist die chemisch-physikalische Analyse im Labor. Mit der Laboranalyselassen sich eine Reihe wichtiger Eigenschaften bestimmen,wie z. B. Viskosität, Alkalität, Sulfatasche,Korrosionsverhalten und dergleichen mehr; für eineendgültige Qualitätsbeurteilung sind jedoch Tests in dafürvorgesehenen Prüfmaschinen und -motoren unerlässlich.Für diese Tests gibt es eine Anzahl von Methoden undPrüfeinrichtungen, mit denen sich eine oder gleichzeitigmehrere Eigenschaften des Motoröls beurteilen lassen.Folgende Prüfeinrichtungen werden zur Beurteilung vonMotorölen angewendet:• Prüfmaschinen mit einfachen Bauteilen• Prüfaggregate zur Ölprüfung an einzelnen

Motorenteilen• Einzylindermotoren auf dem Prüfstand

• Mehrzylindermotoren auf dem Prüfstand• Motoren im FahrbetriebDa sich diese Prüfmethoden im Aufwand wesentlichunterscheiden, werden die Prüfungen je nach Bedarfdurchgeführt.Für die Gesamtbeurteilung eines Motoröls wurden inverschiedenen Ländern und von verschiedenenInstitutionen und Gremien Spezifikationen ausgearbeitet,die eine Serie von Testmethoden beinhalten.Die international bekanntesten sind die Klassifikationen desAmerican Petroleum Institute (API, Informationen imInternet unter www.api.org), sowie die Testsequenzen dereuropäischen Automobilhersteller ACEA (ACEA =Association des Constructeurs Europeéns de LA´utomobile; Informationen im Internet unter www.acea.be).Im Dezember 1995 wurden die ACEA-Testsequenzenerstmals vorgestellt. Diese ACEA-Testsequenzen ersetztenab 1. Januar 1996 die bis dahin geltenden CCMC-Testsequenzen.

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In den auf den folgenden Seiten aufgeführten Mercedes-Benz Motorölspezifikationen sind die ACEA-Testsequenzen als Basisanforderungen berücksichtigt.Unsere Anforderungen an moderne Motoröle in denMercedes-Benz Motorölspezifikationen gehen zum Teiljedoch deutlich über die Anforderungen in den ACEA-Testsequenzen hinaus.So ist aufgrund der Bedürfnisse heutiger und zukünftigerSerienmotoren, wie z. B. Verlängerung der

Ölwechselintervalle, höhere Kraftstoffeinsparung,niedrigerer Verschleiß, bessere Motorensauberkeit, weitereReduzierung der Emissionen, bessereUmweltverträglichkeit, u. v. m. ein höheresLeistungsvermögen der Motoröle notwendig. Das heißt, inden Mercedes-Benz Motorölspezifikationen werden mehrTests bzw. zusätzliche Prüfkriterien und zum Teil schärfereGrenzwerte, als bei ACEA gefordert, um die genanntenZiele zu erreichen.

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ErstbetriebsmotoröleErstbetriebsmotoröle sind geeignet zum Ein- undWeiterlauf von Motoren über die jeweils dafürvorgesehenen maximalen Laufstrecken bzw. Laufzeiten.Sie dienen ebenfalls zur Funktionsprüfung und zurKonservierung von Motoren.Sie haben die Aufgabe, den Einlaufvorgang im Motorgünstig zu beeinflussen. Sie müssen darüber hinaus einenguten Korrosionsschutz aufweisen. Sie müssen dasMotorinnere auch bei hoher Luftfeuchtigkeit (See- oderTropenklima) gegen Korrosion schützen, geringeKondenswassermengen binden bzw. nicht an das Metallgelangen lassen und die sauren Verbrennungs- undAlterungsprodukte im Motor neutralisieren. Es müssenausreichend Additive eingesetzt werden, um Verschleiß,Ablagerungen, Schlamm, Alterung (Oxidation) zuverhindern bzw. zu vermindern und um denKraftstoffverbrauch der Motoren weiter zu reduzieren. Bei

Verwendung dieser Öle dürfen keine nachteiligenVeränderungen am Motor auftreten.Die Übersicht, welches Erstbetriebsmotoröl in welchenMotor gefüllt werden darf, ist auf Blatt 223.1 zu finden. 

Blatt 225.5 (Mehrbereichsöle SAE 15W-40)Diese Erstbetriebsmotoröle sind nur noch im Ausnahmefallfür ältere Dieselmotoren BR 300, BR 400 für Öllaufstreckenbis maximal 5.000 km und Öllaufzeiten bis maximal 100 hfrei gegeben. Sie wurden ersetzt durchErstbetriebsmotoröle nach Blatt 225.6 und 225.12. Einsatzder Erstbetriebsmotoröle nach Blatt 225.5 darf nur imAusnahmefall erfolgen, sollte kein frei gegebenesErstbetriebsmotoröl verfügbar sein! Verwendung sieheBlatt 223.1. 

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Blatt 225.6 (Mehrbereichsöle SAE 10W-40 und SAE5W-30)Erstbetriebsmotoröle nach Blatt 225.6 sind frei gegeben fürbestimmte Dieselmotoren BR 300, BR 400, BR 500, (BR600), BR 900 für Ölwechselintervalle bis maximal 100.000km (fahrzeugabhängig, entsprechend dem Wartungsheft)bzw. bis maximal 2.000 h. Verwendung siehe Blatt 223.1. 

Blatt 225.8 (Mehrbereichsöle SAE 10W-40)Erstbetriebsmotoröle nach Blatt 225.8 sind nur noch freigegeben für bestimmte ältere Motoren der BR 100, BR 600(siehe Blatt 223.1) für Ölwechselintervalle bis maximal15.000 km (ohne ASSYST)/30.000 km (mit ASSYST) bzw.bis maximal 300 h.Sie werden derzeit schrittweise ersetzt durchErstbetriebsmotoröl gem. Blatt 225.10, 225.11 und 225.12.Verwendung siehe Blatt 223.1.

Blatt 225.10 (Mehrbereichsöle SAE 5W-30)Erstbetriebsmotoröle nach Blatt 225.10 sind für bestimmtePkw-Motoren der Baureihen BR 100, BR 200 und BR 600frei gegeben.

Ausnahmen sind Motoren in Fahrzeugen mitDieselpartikelfilter, in AMG-Fahrzeugen oder bestimmteältere Motoren.Verwendung siehe Blatt 223.1.Gegenüber Blatt 225.8 zeichnen sich diese Motoröle ausdurch:● höhere Qualität hinsichtlich Verschleiß und Sauberkeit● besseres Kaltstartverhalten● weiter verbessertes Kraftstoffeinsparungspotenzial● Potenzial für längere Ölwechselintervalle (in Verbindungmit neuen Ölfiltereinsätzen)● bessere Umweltverträglichkeit 

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Blatt 225.11 (Mehrbereichsöle SAE 5W-30) mitniedrigem Schwefelgehalt, niedrigem Phosphorgehaltund niedrigem Gehalt an Asche bildendenBestandteilen - "Low SPAsh-Öle"Diese "Low SPAsh"-Erstbetriebsmotoröle sind für Pkw-Dieselmotoren der Baureihe 600 bzw. Pkw-Diesel-Fahrzeuge frei gegeben, die mit Dieselpartikelfilterausgerüstet sind.

Verwendung siehe Blatt 223.1.Gegenüber Blatt 225.8 zeichnen sich diese Motoröle ausdurch:● höhere Qualität hinsichtlich Verschleiß und Sauberkeit● besseres Kaltstartverhalten● weiter verbessertes Kraftstoffeinsparungspotenzial

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● bessere Umweltverträglichkeit. Gegenüber Blatt 225.10 zeichnen sich diese Motoröle ausdurch:● bessere Umweltverträglichkeit● bessere Verträglichkeit mitAbgasnachbehandlungssystemen wie z. B.Dieselpartikelfilter durch niedrigeren Schwefelgehalt,

Phosphorgehalt und Gehalt an Asche bildendenBestandteilen. Die Spezifikation 225.11 wird für bestimmteDieselmotorbaureihen durch die neue Spezifikation 225.17ersetzt. Weitere Informationen zu diesen Low SPAsh-Ölensind in der Beschreibung Blatt 229.31 und 229.51 zufinden.

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Blatt 225.12 (Mehrbereichsöle SAE 10W-40 mitniedrigem Schwefelgehalt, niedrigem Phosphorgehaltund niedrigem Gehalt an Asche bildendenBestandteilen - "Low SPAsh-Öle")"Low SPAsh"-Erstbetriebsmotoröle von Blatt 225.12 (bzw.Blatt 228.51) stellen die zurzeit höchste Öl-Qualitätsstufemit niedrigem Schwefelgehalt, niedrigem Phosphorgehaltund niedrigem Gehalt an Asche bildenden Bestandteilen(low ash) für Nfz-Dieselmotoren dar. "Low SPAsh"-Erstbetriebsmotorenöle SAE 10W-40 sind zurzeit nur fürausgewählte Nfz-Dieselmotoren frei gegeben, die mitPartikelfiltersystemen wie DPF und CRT ausgerüstet sind.Verwendung siehe Blatt 223.1.Weitere Informationen zu den "Low SPAsh"-Erstbetriebsmotorölen nach Blatt 225.12 finden sich in derBeschreibung des Blattes 228.51 ("Low SPAsh"-Motorölefür den Ölservice). Die Spezifikation 225.12 wird fürbestimmte Nfz-Dieselmotorbaureihen durch die neueSpezifikation 225.18 ersetzt. 

In allen Fällen gelten die Ölwechselvorschriften, wiesie im Wartungsheft für das jeweilige Fahrzeugangegeben sind.  

Motoröle (Service)Diese Motoröle sind für den Service, das heißt für denWeiterlauf von Motoren nach dem 1. Ölwechsel und für dieweiteren Ölwechsel vorgesehen. Es gibt Service-Motorenöle für einzelne Motortypen (z. B. nur fürGasmotoren, für Dieselmotoren ohne und mitDieselpartikelfilter, aber auch Universalöle für Pkw-Otto-und Pkw-Dieselmotoren) in mehreren Qualitätsstufen. Jehöher die Ölqualität, desto länger können in der Regel dieÖlwechselintervalle sein.Die Übersicht, welches Motoröl beim Ölservice in welchenMotor gefüllt werden darf, ist auf Blatt 223.2 zu finden.Weitere Informationen sind in den Wartungsvorschriftenaufgeführt. 

Motoröle (Service) für Nfz-Gasmotoren undIndustriemotoren (Gas) aus dem Nfz-Bereich Blatt226.9 (Mehrbereichsöle)Motoröle nach Blatt 226.9 sind für alle stationären undinstationären NfZ-Gasmotoren auf Basis BR 300, 400 undBR 900 (z. B. auch für CNG-Busse) frei gegeben.Für diese Motoröle gelten besondere Anforderungen, diespeziell auf Gasmotoren ausgerichtet sind. Für Otto- undDieselmotoren sind diese Öle nicht frei gegeben.Verwendung siehe Blatt 223.2.

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Motoröle (Service) für alle Nfz- und Pkw-Dieselmotorenund Industriemotoren (Diesel) aus dem Nfz- und Pkw-Bereich (BR 300, BR 400, BR 500, BR 600, BR 900)Diese Motoröle können als Weiterlauföl in bestimmteMercedes-Benz-Dieselmotoren eingefüllt werden. FürOttomotoren sind diese Öle nicht frei gegeben! 

Blatt 228.0 (Einbereichsöle) und Blatt 228.1(Mehrbereichsöle)Motoröle nach Blatt 228.0/.1 sind für bestimmteDieselmotoren frei gegeben. Für diese Motoröle gelten dieBasisanforderungen entsprechender ACEA E2. Darüberhinaus gibt es weitergehende Anforderungen der DaimlerAG.

Verwendung siehe Blatt 223.2. 

Blatt 228.2 (Einbereichsöle) und Blatt 228.3(Mehrbereichsöle)Motoröle nach Blatt 228.2/.3 sind für bestimmteDieselmotoren frei gegeben. Für diese Motoröle gelten dieBasisanforderungen entsprechender ACEA E7 (früherACEA E3 oder E5). Darüber hinaus gibt es weitergehendeAnforderungen der Daimler AG.Verwendung siehe Blatt 223.2. 

Blatt 228.31 (Mehrbereichsöle mit niedrigemSchwefelgehalt, niedrigem Phosphorgehalt und

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niedrigem Gehalt an Asche bildenden Bestandteilen -"Low SPAsh-Öle")"Low SPAsh"-Motoröle nach Blatt 228.31 sind zurzeit nurfür bestimmte Dieselmotoren frei gegeben.Verwendung siehe Blatt 223.2.Was ist Blatt 228.31?• Eine Nfz-Motorenspezifikation für "Low SPAsh"-

Motoröle auf mittlerem Performance-Level

(entsprechend dem Leistungsvermögen von Blatt228.3).

• Eine Motorölspezifikation, die wie bereits das Blatt228.51 auf gute Verträglichkeit mitAbgasnachbehandlungssystemen, wieDieselpartikelfilter (DPF) und Katalysatoren zu NOx-Reduktion (SCR) ausgerichtet ist.

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Was sind die Hintergründe für die Einführung von Blatt228.31?• Zukünftige gemeinsame Heavy Duty Engine Plattform

(HDEP) in Nordamerika und Europa mit ähnlichenAnsprüchen an die Motorenölperformance.

• Die Spezifikation von Blatt 228.31 entspricht demgemeinsamen Verständnis von Mercedes-Benz (MB)und Detroit Diesel (DDC), bzgl. derMotorölanforderungen, die notwendig sind zur Erfüllungder Emissionsstandards in USA (EPA 2007) undEuropa (Euro 5).

• Mit dieser neuen Motorölspezifikation sollen gleichzeitigdie Akzeptanz und die Verfügbarkeit von "Low SPAsh"-Motorölen speziell auf dem amerikanischen Marktverbessert werden.

• Öle von Blatt 228.31 stellen eine Low-Cost-Alternativefür Kunden zu den bereits erhältlichen Ölen von Blatt228.51 dar.

• Harmonisierung der Daimler-internen europäischen undamerikanischen Ölspezifikationen (Basis ACEA & API) -Erste globale Nfz-Motorenölspezifikation for HDD(GEOS HD 1).

 Was sind die wichtigsten Anforderungen und Tests für eineFreigabe für Blatt 228.31?• Basisperformance: API CJ-4 und Tests nach Blatt 228.3

(entspr. Perf. Level von ACEA E7) + Daimlerspezifische Anforderungen:

• Labortests: Sulftasche <1,0% b. w.,Schwefel <0,40% b. w.,Phosphor <0,12% b. w.,TBN (Neutralisationsvermögen)<7,0 mg KOH/gMB DichtungstestsPass acc. 228.31 Limits= DBL 6610• Motorentests: OM 646 DE 22 LA TestPass acc. 228.31 LimitsOM 501 LA Euro 5 TestPass acc. 228.31 Limits 

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Blatt 228.5 (Mehrbereichsöle)Motoröle nach Blatt 228.5 sind für bestimmteDieselmotoren (siehe Blatt 223.2) frei gegeben und werdenvon uns besonders empfohlen. Mit diesen Leichtlauf-Motorenölen sind bei Nfz-Dieselmotoren die längstenÖlwechselintervalle möglich. Diese Motoröle stellen diezurzeit höchste Qualitätsstufe für Nfz-Dieselmotoren dar.Für diese Motoröle gelten die Basisanforderungenentsprechend ACEA E4. Darüber hinaus gibt esweitergehende Anforderungen der Daimler AG.Verwendung siehe Blatt 223.2. 

Blatt 228.51 (Mehrbereichsöle mit niedrigemSchwefelgehalt, niedrigem Phosphorgehalt und

niedrigem Gehalt an Asche bildenden Bestandteilen -"Low SPAsh-Öle")"Low SPAsh" -Motorenöle nach Blatt 228.51 sind fürbestimmte Dieselmotoren frei gegeben. Diese "LowSPAsh"-Motoröle stellen die zurzeit höchste Öl-Qualitätsstufe mit niedrigem Schwefelgehalt, niedrigemPhosphorgehalt und niedrigem Gehalt an Asche bildendenBestandteilen (low ash) für Dieselmotoren dar. Für dieseMotoröle gelten die Basisanforderungen entsprechendACEA E6. Darüber hinaus gibt es weitergehendeAnforderungen der Daimler AG.Verwendung siehe Blatt 223.2.

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Motoröle (Service) für

Pkw-Motoren (BR 100, BR 200, BR 600),

Nfz-Motoren aus dem Pkw-Bereich (BR 100, BR 200,BR 600) und

Industriemotoren aus dem Pkw-Bereich (BR 100, BR200, BR 600)Die Motoröle der Blätter 229.1, 229.3, 229.31, 229.5 und229.51 können als Weiterlauföle (Service-Motorenöle fürden Öl-Service) je nach Qualität und Anwendung inbestimmte Mercedes-Benz-Pkw-Motoren eingefüllt werden.Für Nfz-Dieselmotoren BR 300, BR 400, BR 500, BR 900sind diese Öle nicht frei gegeben! 

Allgemeines1997 wurde in der Daimler AG ein neues Freigabesystemfür Pkw-Motorenöle eingeführt, das gegenüber früherenFreigabeverfahren wesentlich erweitert wurde und einedetaillierte Dokumentation der Ölqualität erfordert. DieSpezifikationen der Blätter 229.1, 229.3, 229.31, 229.5 und229.51 auf den ACEA-Testsequenzen (am 1.1.1996erstmals eingeführt), gehen jedoch hinsichtlich denAnforderungen deutlich über diese hinaus.

Dieses MB-Freigabesystem für Pkw-Motorenöle wurde seitseiner Einführung konsequent weiterentwickelt.Heute stehen unseren Kunden mit Motorölen der Blätter229.1, 229.3, 229.31, 229.5 und 229.51 der Mercedes-Benz Betriebsstoff-Vorschriften ausreichendAuswahlmöglichkeiten zur Verfügung, sich für einbestimmtes Qualitätsniveau und ein für seineBetriebsbedingungen optimales Motoröl zu entscheiden.Die Anwendung der Blätter 229.1, 229.3, 229.31, 229.5und 229.51 in bestimmten Pkw-Otto- und Pkw-Dieselmotoren (BR 100, BR 200, BR 600) wird im Blatt223.2 näher beschrieben.Welcher Motor bzw. welches Fahrzeug, welche Ölqualitätüber welches Ölwechselintervall verwenden kann, wirdauch in der ständig aktualisierten Service-Information Pkw"Motorölwechsel" SI18.00-P-0011A aufgeführt. 

Es gelten in allen Fällen unbedingt dieWartungsvorschriften, die für jeden Fahrzeugtypindividuell festgelegt sind.  

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Blatt 229.1 (Mehrbereichsöle)Diese Motoröle sind nur für bestimmte Pkw-Motoren (BR100, BR 200, BR 600), Nfz-Motoren aus dem Pkw-Bereich(BR 100, BR 200, BR 600) und Industriemotoren aus demPkw-Bereich (BR 100, BR 200, BR 600) frei gegeben.Verwendung siehe Blatt 223.2.Für diese Motoröle gelten die Basisanforderungenentsprechend ACEA A3-04 oder B3-04 darüber hinaus gibtes weitergehende spezifische Anforderungen der DaimlerAG. 

Blatt 229.3 (Mehrbereichsöle)Diese Leichtlauf-Motorenöle sind für bestimmte Pkw-Motoren (BR 100, BR 200, BR 600), Nfz-Motoren aus demPkw-Bereich (BR 100, BR 200, BR 600) undIndustriemotoren aus dem Pkw-Bereich (BR 100, BR 200,BR 600) frei gegeben.

Verwendung siehe Blatt 223.2.Freigaben sind für Leichtlaufmotorenöle der SAE-Klassen0W-X, 5W-X und 10W-X möglich. Für diese Motorölegelten die Basisanforderungen entsprechend ACEA A3-04und B4-04. Darüber hinaus gibt es weitergehendeAnforderungen der Daimler AG.Gegenüber Blatt 229.1 zeichnen sich diese Motoröle ausdurch:• höhere Qualität (hinsichtlich Verschleiß und Sauberkeit)• Kraftstoffeinsparungspotenzial• besseres Kaltstartverhalten• bessere Umweltverträglichkeit (reduzierter Chlor- und

Schwefelgehalt) 

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Blatt 229.31 (Mehrbereichsöle mit niedrigemSchwefelgehalt, niedrigem Phosphorgehalt undniedrigem Gehalt an Asche bildenden Bestandteilen -"Low SPAsh-Öle")Diese "Low SPAsh"-Leichtlauf-Motoröle sind für bestimmtePkw-Motoren (BR 100, BR 200, BR 600), Nfz-Motoren ausdem Pkw-Bereich (BR 100, BR 200, BR 600) und

Industriemotoren aus dem Pkw-Bereich (BR 100, BR 200,BR 600) frei gegeben.Für Pkw-Dieselmotoren bzw. Pkw-Dieselfahrzeuge, die mitDieselpartikelfilter ausgerüstet sind, werden diese LowSPAsh-Motoröle von Blatt 229.31 zwingendvorgeschrieben!Verwendung siehe Blatt 223.2.

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Freigaben sind nur für Leichtlaufmotorenöle möglich, diedie niedrigen Grenzwerte bezüglich Schwefel-,Phosphorgehalt und Gehalt an Asche bildendenBestandteilen erfüllen. Für diese Motoröle gelten dieBasisanforderungen entsprechend ACEA A3-04, B4-04und C3-04. Darüber hinaus gibt es weitergehendeAnforderungen der Daimler AG.Gegenüber Ölen von Blatt 229.1/ 229.3 / 229.5 zeichnensich diese Motoröle durch niedrigeren Schwefelgehalt,niedrigeren Phosphorgehalt und niedrigeren Gehalt anAsche bildenden Bestandteilen aus. Dies bedeutet einebessere Verträglichkeit mit

Abgasnachbehandlungssystemen, wie z. B.Dieselpartikelfilter.Gegenüber den Ölen von Blatt 229.1 zeichnen sich dieseMotoröle zusätzlich aus durch:• bessere Umweltverträglichkeit (reduzierter Chlor-,

Schwefel- und Phosphorgehalt)• höhere Qualität (hinsichtlich Verschleiß und Sauberkeit)• Kraftstoffeinsparungspotenzial• besseres Kaltstartverhalten. 

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Blatt 229.5 (Mehrbereichsöle)Diese Leichtlauf-Motorenöle sind für bestimmte Pkw-Motoren(BR 100, BR 200, BR 600), Nfz-Motoren aus dem Pkw-Bereich(BR 100, BR 200, BR 600) und Industriemotoren aus demPkw-Bereich (BR 100, BR 200, BR 600) frei gegeben.Verwendung siehe Blatt 223.2.Für diese Motoröle gelten die Basianforderungenentsprechend ACEA A3-04 und B4-04. Darüber hinaus gibtes weitergehende Anforderungen der Daimler AG.Gegenüber Blatt 229.1 und 229.3 zeichnen sich dieseMotoröle aus durch:• höchste Qualität (hinsichtlich Verschleiß und

Sauberkeit) für frei gegebene Pkw-Motoröle• noch weiter verbessertes Kraftstoffeinsparungspotenzial• Potenzial für noch längere Ölwechselintervalle (in

Verbindung mit neuen Ölfiltereinsätzen)• weiter verbesserte Umweltverträglichkeit 

Blatt 229.51 (Mehrbereichsöle mit niedrigemSchwefelgehalt, niedrigem Phosphorgehalt und

niedrigem Gehalt an Asche bildenden Bestandteilen -"Low SPAsh-Öle")Nachdem die 1. Generation von "Low SPAsh"-Leichtlauf-Motorölen mit dem Blatt 229.31 in MB Pkw-Dieselfahrzeuge mit Dieselpartikelfilter eingeführt wurde,sollte dem Entwicklungsfortschritt in der Additiv- undMineralölindustrie Rechnung getragen werden und eineneue "Low SPAsh"-Ölspezifikation auf höchstemPerformance-Niveau eingeführt werden.Was ist Blatt 229.51?Blatt 229.51 ist eine Pkw-Motorenölspezifikation für "LowSPAsh"-Leichtlauf-Motoröle auf höchstem Performance-Level ("Low SPAsh"-Leichtlauf-Motoröle der 2. Generation,mit einem Leistungsvermögen wie für Blatt 229.5), d. h. mitden schärfsten Grenzwerten hinsichtlich Verschleiß undSauberkeit.Diese Öle zeichnen sich aus durch bestmöglichen Schutzgegen Schwarzschlammbildung und gegen Ablagerungen.Weiter durch ein nochmals verbessertesKraftstoffeinsparungspotenzial (fuel economy benefit imM111 FE Test CEC SG-L54 > 1,7% = Blatt 229.5 Level)sowie durch eine weiter verbesserte Umweltverträglichkeit.

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Was sind die wichtigsten Anforderungen und Tests für eineFreigabe für Blatt 229.51?Labortests: Schwefel < 0,30 % b. w.,Phosphor 0,05 - 0,09 % b. w.,Sulfatasche <0,8 % b. w.,Chlor < 0,015 % b. w.,TBN (Neutralisationsvermögen) > 6,0 mg KOH/g Motorentest:M 271 Wear test (Verschleißtest) Pass acc. 229.51 LimitsM 271 Sludge test (Schlammtest) Pass acc. 229.51 Limits

M 111 Fuel Economy test Pass acc. 229.51 Limits (>1,7%)OM 646 DE22LA test Pass acc. 229.51 LimitsPlus andere ACEA und OEM Tests: Pass ACEA A3, B4,C3, VW TDI,VW T4, ..... Die Basisanforderungen für diese Motoröle sind die ACEA-Testsequenzen A3-04 und B4-04 und C3-04. Darüberhinaus gibt es weitergehende Anforderungen der DaimlerAG. Freigaben sind nur für Leichtlaufmotorenöle möglich,die die niedrigen Grenzwerte bezüglich Schwefel-,Phosphorgehalt und Gehalt an Asche bildendenBestandteilen erfüllen. Die detaillierten Anforderungen füreine Freigabe dieser Hochleistungsmotorenöle sind in der

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Tabelle "Mercedes-Benz specifications for engine oils(service fill)" aufgeführt.Gegenüber Ölen von Blatt 229.1/229.3/229.5 zeichnen sichdiese Motoröle durch niedrigeren Schwefelgehalt,niedrigeren Phosphorgehalt und niedrigeren Gehalt anAsche bildenden Bestandteilen aus. Dies bedeutet einebessere Verträglichkeit mitAbgasnachbehandlungssystemen, wie z. B.Dieselpartikelfilter.Gegenüber den Ölen von Blatt 229.1/229.3 zeichnen sichdiese Motoröle zusätzlich aus durch:• bessere Umweltverträglichkeit (reduzierter Chlor-,

Schwefel- und Phosphorgehalt)• höhere Qualität (hinsichtlich Verschleiß und Sauberkeit)• verbessertes Kraftstoffeinsparungspotenzial.

Viskosität von Service-MotoröleBei der Auswahl der Motoröle muss neben der Qualitätauch die Viskosität (SAE-Klassen) beachtet werden.Informationen hierzu finden Sie auf den Blättern 223.1,bzw. 223.2 und auf den Blättern 224.1, bzw. 224.2. Nichtalle von der Qualität her frei gegebenen Motoröle sind inder jeweils erforderlichen Viskositätsklasse verfügbar.Einbereichsmotoröle sind für bestimmte Motortypen nur imSommer frei gegeben. Sie sollten heute nur noch inausgesprochen warmen Ländern (in der entsprechendenSAE-Klasse) verwendet werden. 

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