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BDI-Initiative ,Wirtschaft für Klimaschutz‘ Unsere Technologien schützen das Klima und erschließen Zukunftsmärkte

BDI-Initiative ,Wirtschaft für Klimaschutz‘ · schaft und Wirtschaft, lokal, national und international. ... Deutschland hat die KyotoZiele nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen

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BDI-Initiative ,Wirtschaft für Klimaschutz‘Unsere Technologien schützen das Klima und erschließen Zukunftsmärkte

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Editorial 3

Die BDI-Initiative ‚Wirtschaft für Klimaschutz‘ Unsere Ziele 4

Fakten und ArgumenteDer deutsche Beitrag zum globalen Klimaschutz 6

KlimatechnologienDer Schlüssel zur Low Carbon Economy 7

IndustrieInnovationen durch Anwendung neuer Materialien, Produkte und Verfahren 8

EnergieDurch Energieeffizienz zum Klimaschutz 10

GebäudeGanzheitliche Sanierungskonzepte 11

TransportNachhaltige Mobilität 12

Von Kyoto nach Kopenhagen Unsere Erwartungen an das Kyoto-Nachfolgeabkommen 14

Im Dialog mit Wissenschaft und Politik Gemeinsam Lösungen für den Klimaschutz entwickeln 15

Wirtschaft für KlimaschutzUnser Online-Angebot 16

Unsere Mitglieder 17

Inhalt

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Editorial

Editorial

Es ist unumstritten, dass der globale Klimawandel erhebliche Folgen für die Lebens­bedingungen auf der Erde haben wird. Um dem entgegenzuwirken ist rasches Handeln erforderlich, und es muss konzertiert erfolgen – von allen Akteuren in Politik, Wissen­schaft und Wirtschaft, lokal, national und international.

Eine wichtige Frage ist, wie der Klimaschutz auch in Zeiten globaler Kreditknappheit und steigender Verschuldung weiter vorangetrieben werden kann. Wenn es etwas Positives an der aktuellen Wirtschaftskrise gibt, dann der neu gewonnene Konsens, dass Nachhaltigkeit unser Handeln bestimmen muss. Die Krise sollte also nicht als Gelegenheit gesehen werden, den Klimaschutz auf die lange Bank zu schieben, sondern als Anlass und Chance, jetzt die Weichen für ökologische und zugleich auch wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu stellen. Klimaschutz ist kein Luxus, auf den man in harten Zeiten verzichten könnte. Schließlich sind viele der Technologien, die CO2­Emissionen zu verringern helfen, auch ökonomisch sinnvoll, weil sie Kosten und Ressourcen sparen.

Die in der BDI­Initiative ,Wirtschaft für Klimaschutz‘ zusammengeschlossenen mehr als 40 Unternehmen und Verbände repräsentieren die ganze Breite und Kompetenz der produzierenden Wirtschaft in Deutschland. Die Mitglieder sind der Überzeugung, dass dem Klimaschutz gerade in der aktuellen Wirtschaftskrise höchste Aufmerksamkeit zuteil werden muss. Klimaschutz ist im Übrigen ein langfristiger Wachstumsmotor und damit Garant für Arbeitsplätze.

Die vorliegende Broschüre zeigt Ihnen, welchen Beitrag die Lösungen und Produkte der deutschen Industrie zum globalen Klimaschutz leisten können. Deutsche Unternehmen sind Marktführer bei Umweltschutztechnologien und haben schon heute zahlreiche Lösungen für kosteneffizienten Klimaschutz anzubieten. Zudem zeigt sie die große Bedeutung klima­politischer Rahmenbedingungen für die deutsche Industrie sowie unsere Erwartungen und Handlungsempfehlungen an die internationale Klimapolitik.

Eines ist klar: Die deutsche Industrie hat nicht nur in der Zukunft viel vor, sondern auch schon viel vorzuweisen. Gemeinsam mit der Politik wollen wir jetzt und in Zukunft tragfähige, innovative Klimaschutzlösungen entwickeln und diesen weltweit zum Durch­bruch verhelfen.

Peter Löscher

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Die BDI-Initiative ‚Wirtschaft für Klimaschutz‘ | Unsere Ziele

Die BDI-Initiative ,Wirtschaft für Klimaschutz‘Unsere Ziele

Der Kampf gegen den Klimawandel gehört zu den zentralen Heraus­forde rungen des 21. Jahrhunderts. Dabei ist sich die deutsche Industrie ihrer Verantwortung bewusst. Wir haben schon heute innovative und kosteneffiziente Klimaschutzlösungen und sind daher der Überzeugung: Effizienter Klimaschutz kann nur im Schulterschluss mit der Wirtschaft gelingen. Das gilt auch und gerade in der aktuellen Wirtschafts­ und Finanz krise. Die BDI­Initiative ,Wirtschaft für Klimaschutz‘ hat deshalb eine doppelte Zielsetzung: aktiver Klimaschutz einerseits und die Stärkung des Industriestandorts Deutschlands andererseits.

Lösungskompetenz bereitstellenAnsätze für den Schutz des Klimas ent­stehen in den Köpfen von Ingenieuren und Wissenschaftlern. Die BDI­Initiative

,Wirtschaft für Klimaschutz‘ setzt sich deshalb dafür ein, den Klimaschutz noch stärker in den Fokus nationaler For­schungspolitik zu rücken und internatio­nale Kooperationen zur Entwicklung von entsprechenden Schlüsseltechnologien zu fördern. Im weltweiten Wettbewerb um klimafreundliche Produktions tech­niken besitzt Deutschland eine hervor­ragende Ausgangsposition: Innovative und kosteneffiziente Klimaschutz lö­sungen deutscher Unternehmen müssen überall in der Welt zum Einsatz kommen. Vor allem den sich dynamisch industria­lisierenden Regionen der Welt möchten wir eine enge Zusammenarbeit anbieten, um auch dort schädliche Emissionen zu begrenzen.

Klimaschutz und Wirtschaftswachstum als Einheit sehenDie BDI­Initiative ,Wirtschaft für Klima­schutz‘ folgt einer wesentlichen Einsicht: Ökonomie und Ökologie stellen im 21. Jahrhundert keine Gegensätze mehr dar. Deutsche Technologien und Produkte dienen schon heute dem Klimaschutz und bergen durch ihr großes Export­potenzial gleichzeitig enorme wirtschaft­liche Chancen. Dies kann auch einen

Weg aus der aktuellen Wirtschaftskrise weisen. Wir plädieren außerdem dafür, die Auswahl und den Zuschnitt der Klimaschutzmaßnahmen immer auch unter dem Gesichtspunkt der Kosten­effizienz zu betrachten. Denn nur wenn dies geschieht, kann die deutsche Indus­trie ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern und ausbauen, Weltmarkt­ und Inno­vationsführer im Klimaschutz bleiben und Zukunftsmärkte erschließen.

Für ein weltweites Klimaschutz-abkommen werbenUnser Land allein kann den Klimawandel nicht aufhalten. Deutschland ist lediglich für drei Prozent der weltweiten energie­bedingten Emissionen verantwortlich. Dies zeigt: Globale Probleme müssen global gelöst werden. Politik und Wirtschaft sind aufgefordert, weltweit an einem Strang zu ziehen. Die BDI­Initiative ,Wirtschaft für Klimaschutz‘ setzt sich dafür ein, dass auf der UN­Klimakonferenz im Dezember 2009 in Kopenhagen ein neues Abkommen für die Zeit nach 2012 verab­schiedet wird. Notwendig ist ein global verbindlicher, ambitionierter und umfas­sender politischer Rahmen zur Verringe­rung von Treibhausgasemissionen. Ein solches „Level Playing Field“ sorgt auch dafür, dass international vergleichbare Wettbewerbsbedingungen für die Unter­nehmen geschaffen werden.

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Fakten und Argumente | Der deutsche Beitrag zum globalen Klimaschutz

Spätestens seit den Berichten des UN­Klimarates (IPCC) steht fest: Der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur muss gegenüber dem vorindustriellen Niveau auf weniger als zwei Grad Celsius begrenzt werden. Laut dem IPCC muss dazu bis 2050 der Ausstoß von Treib­hausgasen um 50 bis 80 Prozent gegen­über dem Stand von 1990 gesenkt werden. Vor diesem Hintergrund erhalten die im Kyoto­Protokoll formulierten Ziele eine noch größere Bedeutung: Darin haben sich die Industrieländer verpflichtet, im Zeitraum von 2008 bis 2012 den Aus­stoß von sechs klimaschädlichen Gasen (Kyoto­Gase) um 5,2 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken.

Deutsche Industrie investiert in KlimaschutzDeutschland hat sich bei der Umsetzung des Kyoto­Protokolls zu einer weitaus höheren Reduktion von Treibhausgasen verpflichtet als andere Länder – und seine Vorgaben mit einer Minderung von 23 Prozent bereits heute um zwei

Prozentpunkte übertroffen. An dieser herausragenden Leistung hat die deut­sche Indus trie einen maßgeblichen Anteil: Im Rahmen ihrer Klimaverein­barung mit der Bundesregierung hat sie sich im Jahr 2000 selbst dazu verpflich­tet, ihre spezifischen Emissionen bis 2012 um 35 Prozent herabzusetzen, und investiert seit Langem aktiv in Klima­schutzmaßnahmen. Das belegen die Monitoring­Berichte des Rheinisch­West­fälischen Instituts für Wirtschaftsfor­schung e. V. (RWI).

Nur mit einem globalen Schulterschluss lässt sich das Klima rettenDeutschland ist Marktführer beim Klima­schutz: Weltweit 16 Prozent aller klima­freundlichen Technologien stammen von hier. Diese Vorbildfunktion können wir allerdings nur mit einer breit aufgestellten industriellen Basis bewahren. Das be­deutet vor allem, dass einzelne Industrie­zweige nicht überstrapaziert werden dürfen. Unser Land schultert schon jetzt rund drei Viertel der Kyoto­Minderung

für die EU­15 (Mitgliedstaaten bis zum 30. April 2004). Gleichzeitig haben andere Mitglieder der Europäischen Union ihre Emissionen zum Teil sogar drastisch ge­steigert. Diese EU­Mitglieder – aber auch Länder außerhalb Europas – müssen nun auch ihren Beitrag leisten. Ange­sichts der Prognosen (siehe Grafik) der Internationalen Energieagentur (IEA) richtet sich der Blick insbesondere auf die sich dynamisch industrialisierenden Regionen der Welt, in denen in den nächsten Jahren die größten Emissions­zuwächse zu erwarten sind. Die part­nerschaftliche Zusammenarbeit von Entwicklungs­ und Industrieländern ist für einen effektiven Klimaschutz un­verzichtbar.

Mehr zum Thema online Intergovernmental Panel on Climate Change

www.ipcc.ch Monitoringberichte

www.rwi-essen.de/co2monitoring Kyoto-Protokoll

www.unfccc.int/kyoto_protocol/items/2830.php

Fakten und ArgumenteDer deutsche Beitrag zum globalen Klimaschutz

Deutschland hat die Kyoto­Ziele nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen. Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hat die deutsche Industrie. Ihre technologische Lösungskompetenz ist der Schlüssel zu effektivem Klima­schutz. Allerdings kann unser Land alleine den Klimawandel nicht aufhalten. Vielmehr müssen sich Deutsch­land und Europa stärker als bisher auf Kooperationen mit Entwicklungs­ und Schwellenländern konzentrieren, um das Klima global und effektiv zu schützen.

Etwa sechs Prozent des globalen Emissionsanstiegs in den

Jahren 2005–2030 werden von China und Indien verursacht.

Quelle: Internationale Energieagentur (IEA)

2006–2030

1900–2005

USA Europäische Union Japan China Indien

500

400

300

200

100

0

Kumulierte energiebezogene CO2-Emissionen (in Milliarden Tonnen)

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Klimatechnologien | Der Schlüssel zur Low Carbon Economy

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Klimatechnologien Der Schlüssel zur Low Carbon Economy

Viele Einzelmaßnahmen führen zum ZielDie BDI­Studie bietet zum ersten Mal eine detaillierte Kosten­Nutzen­Analyse von Klimaschutzmaßnahmen aus Sicht derer, die in Klimaschutzmaßnahmen in­vestieren – Unternehmer, Hauseigen­tümer oder Autokäufer zum Beispiel. Sie zeigt auf, dass alle Wirtschaftszweige in Deutschland – der Gebäudebereich genau­so wie der Industrie­, Energie­ und Trans­portsektor – einen deutlichen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen leisten können. Allerdings variieren die Art der Vermeidungshebel und ihre jewei­ligen Kosten sehr stark von Sektor zu Sektor. Das Gesamtminderungspotenzial ergibt sich daher aus der Anwendung sehr vieler Einzelhebel – einen technologischen Königsweg gibt es nicht. Ökologische und ökonomische Kriterien müssen sorg­fältig gegeneinander abgewogen werden.

Kosteneffizienter Klimaschutz Kosteneffizienz und Klimaschutz sind keine Gegensätze. Im Gegenteil: Ökolo­gische Investitionen machen sich häufig ökonomisch bezahlt. Höchste Kosten­effizienz wird dann erreicht, wenn die Maßnahmen in den einzelnen Sektoren im Einklang mit den jeweiligen Investi­tionszyklen realisiert werden. Anders aus­gedrückt: Alte Maschinen sollten dann gegen modernere, klimafreundlichere ausgetauscht werden, wenn sichergestellt werden kann, dass Neuinvestitionen schnell Früchte tragen – ökonomisch wie ökologisch. Selbstverständlich gilt: In novative klimaschonende Techno­logien müssen so schnell wie möglich angewandt werden. Dennoch wäre hier eine erzwungene Verkürzung der Investitionszyklen ohne ökonomische Begründung der falsche Weg: Sie würde zu einem Verlust des wirtschaftlichen

Vorteils führen und volkswirtschaftliches Kapital vernichten.

Ergebnisse unabhängig von Energie-preisschwankungenDiese Ergebnisse gelten unabhängig von Preisschwankungen auf den Energie­märkten. Das heißt, auch die Annahme sehr niedriger oder sehr hoher Ölpreise ändert nichts an der Tatsache, dass die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2020 gegenüber 1990 um 30 Prozent reduziert werden können. Gleichzeitig offenbart sich hier aber auch das hohe Ausmaß der bereits heute erreichten Energieeffizienz in den energieintensiven Industrien.

Lässt sich der Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 senken? Eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens McKinsey beantwortet diese Frage eindeutig mit Ja. Dieses Ziel sei zwar anspruchsvoll, aber erreichbar, lautet das Ergebnis der Untersuchung „Kosten und Potenziale der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in Deutschland“, die die BDI­Initiative ‚Wirtschaft für Klimaschutz‘ in Auftrag gegeben hat. Hintergrund dieser optimistischen Schlussfolgerung: Durch jahrelange hohe Investitionen der deutschen Industrie in Forschung und Entwicklung verfügen wir bereits heute über technologische Möglich­keiten zu effizientem Klimaschutz. Allerdings fußt sinnvoller Klimaschutz auch auf einem ausgewogenen Verhältnis zwischen ökologischen und ökonomischen Notwendigkeiten.

Reduzierung Treibhausgasemissionen – Deutschland 2020* – Entscheiderperspektive in Mt CO2 e

* Bei Beibehaltung Kernkraftausstieg.

** Stromerzeugung: ø 32 EUR/t CO2 e; Biokraftstoffe:

ø175 EUR/t CO2 e; beides unter Berücksichtigung

jeweils geltender Fördersätze, Steuern und Zölle.

Quelle: Studie „Kosten und Potenziale der Vermeidung

von Treibhausgasemissionen in Deutschland“ von

McKinsey & Company, Inc. im Auftrag der BDI-Initiative

,Wirtschaft für Klimaschutz‘.

Basisjahr1990

2004 Nach Umsetzungwirtschaftlicher

Hebel

Zzgl. Umsetzung Hebel 0–20 EUR/

t CO2 e

Zzgl. Umstellung Energiemix (ø 64 EUR/

t CO2**)

Zzgl. aller übrigen Hebel

(ø 430 EUR/t CO2 e)

–17 % – 25 % – 26 % – 31 % – 35 %

1.232

1.025

921

907

853

795

0

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Industrie | Innovationen durch Anwendung neuer Materialien, Produkte und Verfahren

Industrie Innovationen durch Anwendung neuer Materialien, Produkte und Verfahren

Innovationen sind der Schlüssel zu mehr Klimaschutz. So können industrielle Pro­zesse z. B. durch Antriebs­, Druckluft­, Pumpen­ und Lüftungssysteme energie­effizienter gestaltet werden. Diese Inno­vationen ermöglichen außerdem einen effizienteren Umgang mit knappen Res­sourcen. Gleiches gilt auch für viele neue Materialien mit innovativen Werkstoff­ und Produkteigenschaften, die gleichzeitig neue Chancen für die Entwicklung wirt­schaftlicher Verfahren zur CO2­ärmeren Energieerzeugung bieten. Sie schonen nicht nur das Klima, sondern eröffnen der Industrie auch wirtschaftliche Vorteile.

Stahl ist nicht gleich StahlDie Herstellung von industriellen Grund­stoffen wie Stählen, Nichteisen­Metallen, Baustoffen, Gläsern oder Chemikalien ist energie­ und damit kostenintensiv. Durch neue Werkstoffe und ihren Einsatz in intelligenten Produkten helfen die Grund­stoffe jedoch mehr Energie zu sparen, als für ihre Herstellung aufgewendet werden muss. Erfindergeist und der Zwang, Kosten zu senken, haben aber dazu geführt, dass es inzwischen nicht mehr den Stahl oder Glas als Ausgangsmaterial für unterschiedliche Endprodukte gibt. Im Gegenteil: Es existieren viele hundert Stahl sorten, Metalllegierungen und wei­tere Werkstoffe, so dass im Prinzip für jede Anwendung der optimale Werkstoff

zur Verfügung steht. Alle Grundstoff­industrien bieten heute maßgeschneiderte Lösungen für die vielfältigen Einsatzbe­reiche ihrer Produkte. Modernes Elektro­band etwa führt bei der Anwendung in Transformatoren zu wesentlich weniger Wärmeentwicklung als früher. Transfor­matoren können heute daher zum Teil ganz ohne Kühlung auskommen. Dies hat unmittelbare positive Auswirkungen auf die Schonung von Ressourcen, die Reduzierung von Energieverlusten und damit auch auf die CO2­Minderung.

Information statt VerboteProdukt­ und Technologieverbote führen in die Sackgasse. Weitaus wichtiger für den Klimaschutz im Industriesektor ist eine bessere Information über das immense Spektrum an Möglichkeiten. Vor allem den kleinen und mittel­ständischen Anwendern muss die enorme Vielfalt innovativer und effizienter Produkte, Materialien und Verfahren aufgezeigt werden werden, die ihnen zur Verfügung stehen. Die Entscheidung über den Kauf und die Nutzung des jeweiligen End produktes sollte den Ver­brauchern überlassen bleiben.

Wer am Markt bestehen will, sucht nach geeigneten Wegen, möglichst effizient zu wirtschaften. Wer effizient wirtschaftet, schont das Klima. Mit der ständigen Entwicklung neuer Materialien lassen sich knappe Res­sourcen gewinnbringender einsetzen. Innovative Produktionsverfahren und Produkte helfen außerdem, Energie und Material effizienter einzu­setzen. Diese neuen Stoffe, Verfahren und Produkte geben dem Unter­nehmer Gelegenheit, seine Wettbewerbsposition zu verbessern – und gleichzeitig das Klima zu schonen. Kurzum: Der Markt ist bisweilen ein besserer Anwalt des Klimas als Produkt­ oder Technologieverbote.

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Energie | Durch Energieeffizienz zum Klimaschutz

EnergieDurch Energieeffizienz zum Klimaschutz

Prognosen zufolge wird sich bis 2050 der weltweite Energiebedarf verdoppeln oder gar verdreifachen, sofern keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden. Dieser Trend ist bereits heute nicht nur in China, sondern auch in anderen auf­strebenden Entwicklungs­ und Schwellen­ländern deut lich auszumachen. Damit Wirtschaftswachs tum nicht zu Lasten des Klimaschutzes geht, sind aus Sicht der BDI­Initiative ‚Wirtschaft für Klimaschutz‘ vor allem folgende drei Punkte von Bedeutung.

Die Steigerung der EnergieeffizienzDer Schlüssel zu effizientem Wirtschaften liegt in folgender Gleichung: möglichst viel Ertrag bei möglichst geringem Auf­

wand. Das gilt auch für den Einsatz von Energie. Energieeffizientes Produzieren liegt im ureigensten Interesse eines jeden Unternehmers. Schließlich sind Strom und Wärme wichtige Kostenfaktoren. Oder umgekehrt: Energieeffizienz ist der Schlüssel zu Kosteneinsparungen. In­sofern arbeitet die deutsche Industrie kontinuierlich an technologischen Ver­besserungen sowohl bei Maschinen und Anlagen als auch bei konventionellen Kraftwerken, um so deren Wirkungsgrade laufend zu erhöhen. Der Ausbau effizien­ter Anlagen zur Kraft­Wärme­Kopplung bietet hier zusätzliche Chancen. Denn dadurch werden Treibhausgase reduziert, Energieressourcen geschont und Kos­ten eingespart.

Die Vermeidung von CO2-Emissionen Die Energiewirtschaft setzt neben den Effizienzverbesserungen für konven­tionelle Kraftwerke auch auf den Aus­bau erneuerbarer Energien, um CO2 zu vermeiden. Die BDI­Studie zeigt, dass sich in Folge des geplanten Kernener­gieausstiegs der Energiemix in Deutsch­land ab 2020 erheblich verschieben wird: Erneuer bare Energien, Stein­ und Braunkohle sorgen dann für jeweils etwa ein Viertel des Stroms, Erdgas für ein Fünftel. Die Aufhebung der Lauf­zeitbegrenzungen für Kernkraftwerke würde eine zusätzliche Minderung von 90 Millionen Tonnen CO2 bis 2020 ermöglichen.

Die Klärung offener Fragen zu Carbon Capture and Storage (CCS)CCS steht für eine Technologie zur Ab­trennung und Speicherung von CO2 in unterirdischen Lagerungsstätten. Diese Technologie ist vor allem für Groß­emittenten wie China und Indien interes­sant, die ihre großen Kohlevorräte zur Deckung des steigenden Energiebedarfs nutzen wollen. Durch CCS könnte diese Kohleverstromung weniger CO2­intensiv und daher klimaverträglicher erfolgen. Wenn es uns gelingt, in Deutschland funktionierende CCS­Anlagen zu bauen und zu betreiben, erschließen sich vor allem in den Schwellenländern vielver­sprechende Märkte. Dafür ist es wichtig, dass die bislang noch offenen rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Fragen in Deutschland rasch geklärt werden.

Energie ist sowohl die Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung als auch ein entscheidender Faktor beim Klimaschutz. Der jüngste Boom der Schwellenländer hat demnach auch eine Schattenseite: Mit dem Anstieg des Energieverbrauchs hat sich beispielsweise in China der jährliche CO2­Ausstoß seit 1990 mehr als verdoppelt. Die entscheidende Frage für nachhaltige Entwicklung lautet also: Wie lässt sich der Umgang mit Energie klimafreundlicher gestalten?

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Maßnahmen, die sich bezahlt machenDie klimagerechte Gebäudesanierung ist ein Paradebeispiel dafür, dass Ökologie und Ökonomie zwei Seiten derselben Medaille sein können. Wer zum Beispiel in innovative Wärmedämmung, effi­ziente Heizungsanlagen und Elektro­geräte sowie Lüftungsanlagen und moderne Beleuchtungssysteme investiert, senkt seine künftigen Ausgaben für Strom und Wärme. Umfassende Gebäude­automations­ und Energiemanagement­systeme – vor allem in großen Gebäuden wie Schulen und Bürobauten – tragen zusätzlich dazu bei, den Klimawandel zu bekämpfen und gleichzeitig Kosten zu sparen. Fakt ist: Knapp 90 Prozent aller Investitionen in die Gebäude­sanierung sind wirtschaftlich. Auch im Neubau ist die Nutzung neuer Materi­alien und Technologien über die gesetz­lich geforderten Standards hinaus meist eine ökonomisch sinnvolle Alternative.

Gesamtkonzept statt EinzelmaßnahmeIn der Gebäudesanierung ist das Ganze mehr als die Summe einzelner Bestand­teile. Wer in ein Gesamtkonzept mitein­ander abgestimmter Sanierungsschritte investiert, erhält ein besseres Ergebnis als durch die willkürliche Addition ver­schiedener Einzelmaßnahmen. Professi­onelle Gebäudetechnik erfordert nicht nur intelli gent vernetzte Systemlösungen und eine hohe fachliche Güte der Anwendungstechnik, sondern auch ein dauerhaftes Management, das durch Monitoring und Anpassung der Systeme an die Gebäudenutzung kontinuierlich Einsparpoten ziale nutzt. Das so ent­stehende Know­how auf dem Gebiet der

klimagerechten Gebäudesanierung eröffnet seinerseits wiederum neue Ex­portpotenziale. Hier gilt es daher, auch die mit dem Klimaschutz verbundenen ökonomischen Chancen zu nutzen.

Konzertiertes VorgehenUm die anspruchsvollen klimapolitischen Ziele der Bundesregierung zu erreichen, bedarf es für den Gebäudebereich zukünf­tig einer besser abgestimmten und ge­meinsamen Vorgehensweise von Politik, Verwaltungen, Verbänden, Immobilien­wirtschaft und Industrie. Bestehende Hemm­nisse wie zum Beispiel Investitions­engpässe im öffentlichen Sektor oder zu lange Abschreibungszeiten müssen abgebaut werden. Verbindliche Rahmen­

bedingungen sind die Grundvoraus­setzung für eine verlässliche mittel­ und langfristige Planung.

Gebäude | Ganzheitliche Sanierungskonzepte

GebäudeGanzheitliche Sanierungskonzepte

Der Energieverbrauch im Gebäudebereich ist besonders groß. Daher liegt einer der stärksten Hebel zur Treib­hausgasvermeidung in der Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden. Dies trifft für Wohnimmobilien genauso zu wie für gewerbliche und öffentliche Immobilien. Gleichzeitig gilt auch hier die Regel: Wer durch Maßnahmen wie z. B. Wärmedämmung oder innovative Gebäudetechnik Energie spart, schont auch seinen Geldbeutel.

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Transport | Nachhaltige Mobilität

TransportNachhaltige Mobilität

Zukunftsmärkte für klimaschonende Transporttechnologien aus DeutschlandIn Indien kommen heute acht Pkw auf 1.000 Einwohner. In China ist die Situation vergleichbar. Anders in Deutschland: Hier liegt das Verhältnis bei 600 zu 1.000. Anhand dieses Beispiels lässt sich der enorme Nachholbedarf vieler Men­schen in den Schwellen­ und Entwick­lungsländern erahnen. Gleichzeitig zeigen diese Zahlen das enorme Marktpotenzial von klimaschonenden Transporttech­nologien. Deutschland ist bei der Er­schließung dieser neuen Märkte bestens aufgestellt. Im Automobilsektor weisen Fahrzeuge mit optimierten Verbrennungs­motoren, Hybridisierung sowie Brennstoff­zellen­, Wasserstoff­ und Batterietech­nologie den Weg zu einer nachhaltigen Mobilität. In Zukunft wird in diesem Zusammenhang die enge Vernetzung von Automobilindustrie, Energiewirtschaft und Politik an Bedeutung gewinnen. Inno­vative Bahntechnik leistet zudem einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Beförderung großer Transportmengen.

Entkoppelung von CO2-Ausstoß und TransportleistungIn Deutschland ist die Entkoppelung von Kraftstoffverbrauch und CO2­Emis­sionen einerseits und der Verkehrs­leistung im Personen­ und Güterverkehr andererseits bereits gelungen. Während zwischen 1990 und 1999 noch ein Anstieg der CO2­Emissionen durch den Straßen­verkehr um rund 15 Prozent zu verzeich­

nen war, sanken diese Emissionen seit 1999 erstmals um gut 18 Prozent, obwohl sich die Verkehrsleistung weiter erhöhte. Diese Tendenz setzt sich seitdem fort. Im Jahr 2006 lagen die CO2­Emissionen des Straßenverkehrs in Deutschland erstmals unter den Emissionen des Jahres 1990. Moderne Schienenfahrzeugsys­teme ermöglichen außerdem mit gerin­gen CO2­Emissionen den Transport von Personen und Gütern in und zwischen Ballungsräumen.

Intelligentes Verkehrsmanagement und InfrastrukturlösungenFür den Klimaschutz ist wenig erreicht, wenn Autos im Stau stehen, Jets über vollen Flughäfen kreisen oder die See­häfen wegen defizitärer Schieneninfra­struktur nicht optimal bedient werden können. Als führende Exportnation sind wir auf exzellente Verkehrswege und reibungslose Logistik angewiesen. Alle Ver kehrsträger profitieren von der Ein­führung intelligenter Verkehrssysteme, die den Verkehrsfluss verbessern, Infra­strukturen optimal auslasten und Emis­sionen verringern. Zugleich gehören deutsche Unternehmen dank innovativer Technologie im Bereich moderner Tele­matikdienste und Verkehrsmanagement­lösungen zu den Vorreitern in diesem wichtigen Zukunftsmarkt.

Die deutsche Mobilitätswirtschaft hat frühzeitig in klimaschonende Tech­nologien investiert. Aus deutscher Produktion stammen die sparsamsten Automodelle. Beachtlich ist die Umweltbilanz der Bahn. Die Luft verkehrs­wirtschaft verzeichnet dank Forschung und Entwicklung große Erfolge. Moderne Schiffe transportieren auf den Weltmeeren deutlich mehr Container bei gleichem Treibstoffeinsatz. Verbesserungen auf der Produktseite sind nur eine Seite der Medaille. Die deutsche Mobilitätswirtschaft behält den Klimaschutz weiter ganz oben auf ihrer Agenda.

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Von Kyoto nach Kopenhagen | Unsere Erwartungen an das Kyoto-Nachfolgeabkommen

Von Kyoto nach Kopenhagen Unsere Erwartungen an das Kyoto-Nachfolgeabkommen

Das Jahr 2009 ist für die internationale Klimapolitik entscheidend. Im Dezember soll in Kopenhagen ein ambitioniertes globales Abkommen für die Zeit nach 2012 verabschiedet werden – das soge­nannte Kyoto­Nachfolgeabkommen. Zwei zentrale Fragen stehen zur Diskussion: Auf welche verbindlichen Ziele zur Treib­hausgasvermeidung werden sich die Vertragsstaaten einigen und wie wird der Transfer von Klimaschutztechnologien geregelt? Von den Antworten auf diese Fragen hängt ab, ob sich am Standort Deutschland das Wachstumspotenzial voll entfalten kann, das in diesen Technolo­gien steckt. Damit die deutsche Industrie mit ihrer Innovationskraft auch in Zu­kunft einen effektiven Beitrag zu nach­haltigem Klimaschutz leisten kann, setzt sich die BDI­Initiative ‚Wirtschaft für Klimaschutz‘ dafür ein, dass im Kyoto­Nachfolgeabkommen folgende Empfeh­lungen berücksichtigt werden.

Alle großen Emittenten einbeziehenKlar ist: Wirksamer Klimaschutz ist nur möglich, wenn alle großen Volkswirt­schaften und Industrien an einem Strang ziehen. Das neue globale Klimaschutz­regime muss deshalb alle großen Emit­tenten und alle Industriesektoren gleicher­maßen in die Pflicht nehmen. Dabei müssen die Industrieländer eine Vor­bildfunktion übernehmen. Aber auch die Schwellen­ und Entwicklungsländer sollten einen angemessenen Beitrag leisten: Sie sind inzwischen für mehr als die Hälfte des weltweiten CO2­Ausstoßes verantwortlich.

Vergleichbare Wettbewerbs-bedingungen schaffenDie deutsche Industrie braucht klare, international vergleichbare Rahmen be­dingungen, um an der Spitze zu bleiben. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie ist auch für den Klimaschutz

unverzichtbar. Denn die Wirtschaft be­nötigt ausreichende finanzielle Mittel, um in die Verbesserung der Energieeffizienz und die Entwicklung neuer Technologien zu investieren. Sollte das Kyoto­Nach­folge abkommen Wettbewerbsverzer­rungen verstärken, besteht zudem die Gefahr, dass Produktion und Arbeits­plätze in Länder außerhalb der EU ver­lagert werden.

Klare Regelungen für die Entwicklung innovativer Technologien und den Technologietransfer festlegenDer Schutz des geistigen Eigentums und ein funktionierender Wettbewerb – das sind zwei zentrale Voraussetzungen für erfolgreiche Forschung und Entwicklung. Denn nur wenn Unternehmen eine an­gemessene Gegenleistung für ihr Know­how erhalten, investieren sie in Ideen. Innovative Technologien wiederum sind die notwendige Voraussetzung für den Erfolg von CO2­Vermeidungsstrategien. Das Kyoto­Nachfolgeabkommen muss daher klare Rahmenbedingungen für die Entwicklung und den Transfer klima­schonender Technologien in Schwellen­ und Entwicklungsländer definieren. Die projektbezogenen Kyoto­Mechanismen Joint Implementation (JI) und Clean Development Mechanism (CDM) sind wichtige Instrumente, mit deren Hilfe saubere Technologien finanziert und kostengünstige Klimaschutzkapazitäten in Schwellen­ und Entwicklungsländern aufgebaut werden können. Sie müssen weiterentwickelt und entbürokratisiert werden.

Bis zum Jahr 2050 wird die Weltbevölkerung von heute sechs Milliarden auf etwa neun Milliarden Menschen anwachsen – damit steigt auch der Energiebedarf drastisch. Vor allem in den Schwellen­ und Entwicklungsländern wird der Ausstoß von Treibhausgasen zunehmen. Daher steht fest: Antworten auf den Klimawandel können nur mithilfe eines internationalen Ansatzes entwickelt werden.

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Im Dialog mit Wissenschaft und Politik | Gemeinsam Lösungen für den Klimaschutz entwickeln

Im Dialog mit Wissenschaft und Politik Gemeinsam Lösungen für den Klimaschutz entwickeln

Der Klimaschutz und die damit einhergehende Bewahrung unserer Lebens­ und Wirtschaftsgrundlage ist eine enorme Herausforderung, die nur durch gemeinsames Handeln aller relevanten Akteure zu bewältigen ist. Nur im Dialog lassen sich Interessen­ und Zielkonflikte beherrschen und Handlungsdilemmata auflösen. Gemein­sam mit der Politik wollen wir tragfähigen, innovativen Lösungen für den Klimaschutz zum weltweiten Durch­bruch verhelfen und neue Lösungen entwickeln.

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Eine der zentralen Aufgaben der BDI­Initiative ‚Wirtschaft für Klimaschutz‘ besteht darin, die Diskussion über aktu­elle Fragen der nationalen und interna­tionalen Klimapolitik zu versachlichen und weiter voranzutreiben.

Im Rahmen der BDI­Initiative ‚Wirtschaft für Klimaschutz‘ zeigen Vertreter der Industrie in den vier Sektoren Industrie, Energie, Transport und Gebäude zum Beispiel Ansätze für innovative Netz­strukturen und Verfahren zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden auf und stellen Konzepte zur Steigerung der Ressourceneffizienz sowie für eine nach­haltige Mobilität und die dazu notwen­digen Technologien vor.

Unsere regelmäßig stattfindenden Work­shops bieten hochrangigen Vertretern aus Ministerien, Unternehmen, Forschungs­einrichtungen und NGOs ein Forum für interdisziplinäre Diskussionen. Hier erörtern wir aktuelle klimapolitische Frage stellungen, die auch wichtige Eck­pfeiler eines Post­Kyoto­Regimes dar­stellen werden. So zum Beispiel die Ver­linkung von Emissionshandelssystemen, die Gegenwart und Zukunft des Clean Development Mechanism (CDM) oder die Ausgestaltung des internationalen Technologietransfers.

Klimaschutz in der Rezession – ein Weg aus der KriseKlimaschutz muss auch in Zeiten der Wirtschaftskrise weiter verfolgt werden. Jede Verzögerung macht die Begrenzung des Klimawandels nur noch schwieriger und vor allem teurer. Das ist die Quint­

essenz einer hochrangigen Diskussions­veranstaltung, zu der wir u. a. auch Bundes wirtschaftsminister zu Guttenberg begrüßen durften. Unter der Überschrift

„Können wir uns den Klimaschutz an­gesichts der aktuellen Wirtschaftskrise überhaupt noch leisten?“ wurde über die Zusammenhänge zwischen Wirt­schaftskrise und Klimakrise sowie über Kosten und Potenziale des Klima­schutzes debattiert.

Schon in seiner Eröffnungsrede stellte BDI­Präsident Hans­Peter Keitel klar:

„Die deutsche Industrie bekennt sich zum Klimaschutz – auch angesichts der welt­weiten Rezession.“ Peter Löscher, Vor­sitzender der BDI­Initiative, bekräftigte ebenfalls: „Die Antwort der BDI­Klima­schutzinitiative auf diese Frage bleibt unverändert: Klimaschutz ist keine Schachtel Pralinen, auf die man in harten Zeiten verzichtet. Die Krise ist eine

Chance, die Weichen für eine ökolo­gische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu stellen. Klimaschutz und wirtschaft­licher Erfolg sind kombinierbar. Dies können viele Mitglieder der Initiative bereits heute in ihren Bilanzen belegen.“

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Wirtschaft für Klimaschutz | Unser Online-Angebot

Wirtschaft für Klimaschutz Unser Online-Angebot

„Klima­Stadt“ – so heißt das Herzstück der Internetaktivitäten der BDI­Initiative ‚Wirtschaft für Klimaschutz‘. Bei Streif­zügen durch diese virtuelle Siedlung lassen sich populäre, aber auch bislang kaum bekannte Klimatechnologien der deutschen Industrie entdecken. Wer hingegen nach Hintergrundinforma­tionen zum Klimaschutz sucht, ist bei der

„Weltkarte der Klimapolitik“ und dem „Klimatech­Atlas“ bestens aufgehoben.

Die BDI­Initiative ‚Wirtschaft für Klima­schutz‘ informiert auf ihrer Homepage aktuell über alle Aktivitäten. Wer Infor­mationen über Klimatechnologien sucht oder die BDI­Klimastudie lesen möchte, ist hier ebenfalls richtig. www.wirtschaftfuerklimaschutz.eu

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Im Frühjahr 2009 wurde das Online­Angebot der BDI­Initiative ‚Wirtschaft für Klimaschutz‘ um ein neuartiges Tool erweitert: die „Klima­Stadt“. Ent­decken Sie bei einer Tour durch diese virtuelle Stadt, welche Klimatechnolo­gien bereits im Einsatz sind und welche spannenden Forschungsprojekte es gibt. Alle wichtigen Informationen lassen sich auf einen Blick finden. Tauchen Sie mit einem Stadtplan und automatischen Kamerafahrten virtuell in die Stadt ein und lernen Sie hierbei klima freundliche Wohnhäuser, Fabri­ken, Kraftwerke und Autos ganz neu kennen. Ein Besuch der Stadt lohnt sich immer: In regelmäßigen Abständen werden neue Best­Practice­Beispiele in die Stadt „eingebaut“. www.klima-stadt.eu

Die BDI­Initiative ‚Wirtschaft für Klima­schutz‘ und ihr Partner ‚econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e. V.‘ infor­ mieren gemeinsam über Klimaschutz und Klimapolitik und schaffen da­ mit eine Wissens­ und Handlungsbasis. www.econsense.de

Die „Weltkarte der Klimapolitik“ macht Klimapolitik und Kerndaten des Klimaschutzes interaktiv erfahrbar. Mit einem eigens zu diesem Zweck entwickelten Spezial­Tool können Sie individuelle Weltkarten zur Klima­politik erstellen und herunterladen. Informieren Sie sich zudem über die Rechtsgrundlagen einzelner Länder beim Klimaschutz. www.weltkarte-klimapolitik.de

Was genau verbirgt sich hinter dem Be­griff BTL­Kraftstoff? Wie wichtig ist die Drehzahlregelung? Was leistet Kraft­Wärme­Kopplung? Und wofür steht das Passivhaus? Das Internetportal

„Klimatech­Atlas“ erklärt die wichtigsten Technologien und Innovationen für den Klimaschutz leicht verständlich und anschaulich. Wie diese in der Praxis funktionieren, zeigen über 100 Beispiele unserer Mitglieder aus den Bereichen Industrie, Energie, Transport und Ge­bäude. www.klimatech-atlas.de

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Unsere Mitglieder

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Martin SchröderAbteilung Klima und Nachhaltige Entwicklung Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) e. V.

AnschriftBreite Straße 2910178 Berlin

Telefon+49 30 2028­1606

Fax+49 30 2028­2606

E-Mail [email protected]

Internet www.wirtschaftfuerklimaschutz.eu

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Sidonie GüntherKommunikation KlimainitiativeBundesverband der Deutschen Industrie (BDI) e. V.

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