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Begleitdossier RessourCITY Inhalte und Hintergrundinformationen für die betreute Ausstellung

Begleitdossier RessourCITY - Naturmuseum...welche jedoch nur begrenzt zur Verfügung stehen. Da heisst es «Kaufen mit Köpfchen», damit der Shoppingtrip wie geplant absolviert werden

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Begleitdossier

RessourCITY

Inhalte und Hintergrundinformationen für die betreute Ausstellung

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Worum geht es in RessourCITY?

Willkommen in «RessourCITY»! Hier darf nach Herzenslust eingekauft und konsumiert werden, ohne auf den Geldbeutel achten zu müssen. Aber Vorsicht! Zahlungsmittel sind unsere natürlichen Ressourcen, welche jedoch nur begrenzt zur Verfügung stehen. Da heisst es «Kaufen mit Köpfchen», damit der Shoppingtrip wie geplant absolviert werden kann. Welches Produkt wird nachhaltig produziert und spart so unsere Ressourcen? Welche Konsumgüter lassen sich nur schlecht recyceln und sollten daher mit Bedacht eingekauft werden? So mancher unüberlegter Einkauf, so manche spontane Konsumhandlung entpuppt sich als wahrer «Ressourcen-Killer», und ehe man es sich versieht, schrumpft der persönliche Vorrat auf ein Minimum zusammen. Im Gegensatz zum richtigen Leben darf man in diesem Falle seine natürlichen Ressourcen nochmals aufladen. Und es noch einmal versuchen. Man lernt schließlich immer dazu. RessourCITY ist eine modulare Wanderausstellung mit fünf Spielstationen, die auf interaktive und spielerische Weise die Besucherinnen und Besucher für den ressourcenschonenden Konsum sensibilisiert. Der erlebnisorientierte Ansatz, der hinter dem Konzept steht, zielt nicht darauf ab, die Menschen zu erziehen – sondern die mobile, interaktive und wirkungsorientierte Ausstellung vermittelt den Gästen spielerisch Fakten und Zusammenhänge und macht sie so empfänglich für Handlungstipps in ihrem Alltag. Die Gestaltung der Ausstellung lehnt sich zum einen an ein städtisches Erscheinungsbild an – mit Wolkenkratzern, hohen Betonbauten und der Metro. Denn Konsum findet hauptsächlich in der Stadt statt. Zum andern folgen die Spielkästen der Idee des Spielautomaten – nur dass hier nicht mit Geld, sondern mit Ressourcen gespielt wird.

Wie entstand die Idee zu dieser Ausstellung? Die immer knapper werdenden Ressourcen sind zu einer Herausforderung für die ganze Gesellschaft geworden. Für Bund, Kantone, Zweckverbände und Gemeinden im Zusammenhang mit ihrem öffentlichen Auftrag und gesetzlichen Vorgaben, aber auch für Unternehmen sowie Konsumentinnen und Konsumenten. Es ist wichtig, die Bevölkerung jetzt für den sorgsamen Umgang mit Rohstoffen zu sensibilisieren und zu motivieren. Dabei stehen ein bewusster Konsum, das Verlängern der Lebensdauer von Produkten sowie das Recycling von Gütern und Materialien im Vordergrund.

Was will die Ausstellung vermitteln? Wie funktioniert sie?

Die Ausstellung besteht aus fünf Spielstationen. Die Besucherinnen und Besucher erleben spielerisch, was ihr Konsum bewirkt und erhalten Anleitungen für verantwortungsbewusstes Verhalten. Die Stationen eignen sich für Kinder und Erwachsene gleichermassen.

Die Spielstationen enthalten verschiedene mechanische Glücks- und Geschicklichkeitsspiele. Gespielt wird mit Ressourcenkugeln, mit denen vorsichtig umgegangen werden muss, sollen sie doch nicht verloren gehen. Die aktive Beteiligung der Besucherinnen und Besucher verankert die Inhalte beim Publikum.

Die Spielstationen lösen «Aha!»-Erlebnisse aus und machen die Besucherinnen und Besucher empfänglich für Handlungstipps, die zeigen, wie mit Ressourcen schonend umgegangen werden kann. Die Besucherinnen werden motiviert, das in der Ausstellung Erfahrene im Alltag umzusetzen.

Die Pins sind zur Abgabe vorgesehen. Die BesucherInnen und Besucher können sich aussuchen, welchen Vorsatz sie sich zu Herzen nehmen wollen, und sich den entsprechenden Pin anheften. Der Pin soll so den Vorsatz auch für andere sichtbar machen und zum Gespräch darüber animieren.

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Einstieg: RESSOURCEN & KONSUM

Wir leben über unsere Verhältnisse

Die Menschheit lebt auf grossem Fuss, zu grossem Fuss. Der ökologische Fussabdruck liegt im globalen Durchschnitt bei 1,5 Erden. Das heisst: um unseren Lebensstil und -standard dauerhaft zu ermöglichen, bräuchte es 50 Prozent mehr Landfläche, als uns unsere Erde zur Verfügung stellt. Würden alle so leben wie wir Schweizerinnen und Schweizer, bräuchte es sogar 2,8 Erden.1 Da wir selbstverständlich mit einer Erde auskommen müssen, leben wir momentan auf Kosten unserer Nachkommen. Grund dafür, dass wir über unsere Verhältnisse leben, ist in erster Linie unser materieller Wohlstand. Alle Industriestaaten mit hohem Bruttoinlandprodukt weisen auch einen dementsprechend hohen ökologischen Fussabdruck auf. Der Lebensstil der US-Amerikaner benötigte 4 Erden, derjenige der Katarer sogar 6,5 Erden, währenddessen Brasilianer auf 1,6, Chinesen auf 1,2 und Inder auf 0,5 Erden kommen.2 Ziel: „eine Erde bis 2050“

Mittelfristig muss es das Ziel sein, den ökologischen Fussabdruck der Schweiz auf ein naturverträgliches Mass, sprich 1 Erde zu reduzieren. Soll dies bis 2050 erreicht werden, bedeutet dies, dass der Ressourcenaufwand pro Kopf in einer statischen Perspektive (ohne Berücksichtigung von Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum und Rebound-Effekten) um 65 Prozent reduziert werden muss.3 Bei einer dynamischen Betrachtung unter Berücksichtigung eines jährlichen Wachstums von 0,5 Prozent muss die Ressourceneffizienz bis 2050 um den Faktor vier zunehmen.

                                                            1 http://www.footprintnetwork.org/en/index.php/GFN/page/trends/switzerland/ 2 Global Footprint Network 3 Ernst Basler & Partner (2013): Grundlagenbericht zur Ressourceneffizienz und Rohstoffnutzung, Schlussbericht. 

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Tab 1.: Gesamtpotenziale für die Reduktion der Gesamtbelastungen bei verschiedenen Verhaltensoptionen für Konsumentinnen und Konsumenten.4

                                                            4 Jungbluth, Niels, Rene Itten & Mattias Stucki (2012): Umweltbelastungen des privaten Konsums und Reduktionspotenziale, S. 86. 

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Die Biokapazität der Erde wird vor allem durch unsere Ernährung und unsere Freizeitaktivitäten (Mobilität) überstrapaziert. Entsprechend können wir in diesen Bereichen grosse Effekte erzielen, wenn wir unseren Lebensstil umweltverträglicher gestalten wollen. Eine umwelt- und gesundheitsbewusste Ernährung, welche den Konsum tierischer Produkte und Genussmittel reduziert und auf Gewächshaus- und Flugware verzichtet, vermindert die Umweltbelastung um satte 12,6 Prozent (Tabelle 1). Auch wer konsequent den ÖV benutzt, tut dem Planeten viel Gutes. Tauscht der Durchschnittsschweizer sein Auto gegen ein GA ein, vermindert er die Umweltbelastung um 8 Prozent. Grundsätzlich können wir das Ziel nur erreichen, wenn wir nicht nur die Effizienz, sondern auch die Suffizienz, das heisst die individuelle Genügsamkeit und Sparsamkeit bezüglich Ressourcenverbrauchs in die Rechnung miteinbeziehen. Moderne, effiziente Technologie alleine wird das Problem nicht lösen können.

Abb. 1: Ökologischer Fussabdruck der Schweiz.5

Wie aus Abbildung 1 hervorgeht, sind neben der Ernährung und des allgemeinen Konsums insbesondere das Wohnen und die Mobilität (Auto und Motorrad) verantwortlich für einen grossen Teil unseres Ressourcenverbrauchs. Die beiden letztgenannten Bereiche werden in RessourCITY nicht konkret thematisiert, da sich die Ausstellung auf Situationen des Einkaufens und Konsumierens konzentriert, können aber von den Betreuungspersonen auch angesprochen werden.                                                             5 ESU‐Services 2012/WWF‐Footprintrechner 

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Die wichtigsten Begriffe Im Zusammenhang mit Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung gibt es einige grundlegende Begriffe, die man kennen sollte: Ökologischer Fussabdruck (Ecological Footprint): Wie viel Erde benötigt der Lebensstil eines Menschen? Der Ökologische Fußabdruck zählt die Ressourcen, die wir für Wohnen, Ernährung, Verkehr usw. im Alltag verbrauchen. Alle natürlichen Rohstoffe, die wir durch diese Handlungen tagtäglich verbrauchen, benötigen Platz zum Nachwachsen. Zudem benötigt die Natur Ressourcen und Flächen, um unsere Abfälle abzubauen (beispielsweise Wälder, um das CO2 zu binden). Der ökologische Fußabdruck macht diesen Flächenbedarf deutlich und zeigt die ökologischen Grenzen unseres Planeten auf. Die Stärke des Konzepts liegt in seiner Einfachheit. Die Schwäche darin, dass viele Aspekte der Nachhaltigkeit aus der Methodik ausgeklammert werden. Der Ansatz des Flächenverbrauchs ist nicht für alle biologischen Ressourcen anwendbar (Frischwasserverbrauch oder Biodiversitätsverlust kommen nicht zum Tragen). Nichtbiologische Faktoren wie Abfälle, nicht erneuerbare Ressourcen oder die Toxizität von Stoffen werden nicht berücksichtigt. Man muss sich also bewusst sein, dass das Konzept des Ökologischen Fussabdrucks keine vollumfängliche Nachhaltigkeitsbeurteilung darstellt. Umweltbelastungspunkte (UBP): Umweltbelastungspunkte – kurz UBP – sind Kennzahlen, die ein breites Spektrum von Umweltbelastungen zusammenzufassen. Sie sollen komplexe Berechnungen auf einfache und seriöse Weise an Konsumentinnen und Konsumenten weitergeben. Diese werden so unterstützt, ökologische Aspekte in Ihre Entscheidungen mit einzubeziehen, sei dies beim Einkauf oder im Beruf. Die UBP eines Produktes oder einer Dienstleistung beinhalten sämtliche Material- und Energieflüsse sowie Umwelteinwirkungen von der Wiege bis zur Bahre. Biokapazität: Biokapazität ist die Kapazität eines Ökosystems, für den Menschen nützliche biologische Materialien herzustellen und seine Abfälle zu absorbieren. Die Biokapazität ist im Grunde das Gegenstück zum ökologischen Fussabdruck. Die Spielstationen Die Spielestationen Fresh & Cheap und City Jet greifen die ressourcenintensiven Konsumbereiche Ernährung und Mobilität (Flugzeug) auf und sorgen bei den Besuchern auf spielerische Weise für Aha-Effekte. Dass wir unsere Ressourcen schonen müssen, leuchtet ein, genauso wie dass wir ohne sie nicht leben können. Umso mehr Sinn macht es, die Primärrohstoffe ein zweites und drittes Mal zu verwenden. Dank einer modernen Abfallwirtschaft ist es möglich, viele Rohstoffe zu rezyklieren. Das spart Ressourcen und Energie ein. Die graue Energie, die in den Primärrohstoffen steckt, kann so über mehrere Lebenszyklen eines Produkts verteilt werden. Insbesondere die Module Recycle Me! und Super Electronics informieren und sensibilisieren die Besucher in diesen Themenbereichen. Die fünfte Spielestation Fast Cash widmet sich schliesslich nachhaltigen Bankgeschäften. labelinfo.ch bafu.admin.ch footprintnetwork.org

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Zusatzinformationen zur Spielstation:

FRESH & CHEAP6

Genuss bedeutet nicht zwangsläufig Verzicht

Kernbotschaften:

- Durch Änderung des Ernährungsverhaltens kann man seinen persönlichen Ressourcenverbrauch stark reduzieren!

- Die Wahl der Ernährungsweise (Anteil Fleisch & andere tierische Produkte) hat am meisten Einfluss auf den Ressourcenverbrauch, Verpackung u. Herkunft dagegen nur bedingt.

 

Abb. 1: Zusammensetzung des Ernährungsanteil am ökologischen Fussabdruck in der Schweiz.7

Essen und Trinken: In der westlichen Wohlstandskultur findet das Grundbedürfnis seinen Platz irgendwo zwischen Dekadenz und Funktionalität. Manchmal muss ein Convenience-Sandwich zwischen zwei Meetings als Mittagessen herhalten, im Gegenzug leistet man sich dann gerne ein üppiges 4-Gang-Menü im Restaurant, wovon oft mehr als nur ein Anstandsrest im Abfall landet.

Wie wir uns ernähren, hat einen grossen Einfluss auf die Qualität unserer Umwelt (Abbildung 1). Mit einem Anteil von 28% an allen durch den Konsum verursachten Umweltbelastungen ist die Ernährung, neben dem Wohnen und der privaten Mobilität, der Konsumbereich mit den grössten Umweltauswirkungen. Gleichzeitig haben wir als KonsumentInnen hier den grössten Einfluss und Entscheidungsspielraum – wir sind frei darin, unseren Speiseplan zusammenzustellen, und der Steuerungseffekt pro ausgegebenem Franken ist höher als in jedem anderen Konsumbereich. Wer seine persönliche Umweltbelastung reduzieren möchte, kann dies mit einer entsprechenden Ernährungsweise sofort und ohne grossen Aufwand oder grössere Mehrkosten tun!

Art der Nahrungsmittel und Produktion ausschlaggebend

Tierische Produkte, also Fleisch, Fisch und Milchprodukte, haben mit über 40 Prozent den grössten Anteil an den Umweltauswirkungen von Nahrungsmitteln. Wichtig sind auch Getränke und Genussmittel - insbesondere Alkoholika und Kaffee -, die zusammen 18 Prozent zur Gesamtbelastung beitragen. Die Umweltbelastung von Nahrungsmitteln geht hauptsächlich auf die landwirtschaftliche Produktion zurück.                                                             6 Quelle sämtlicher Angaben zu Umweltbelastungspunkten: ESU‐Services GmbH 7 Jungbluth, ESU‐Services/WWF‐Footprintrechner 2012 

Tierische 

Produkte: 40% 

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Umweltauswirku

ngen durch 

Ernährung 

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Die Viehhaltung belastet die Umwelt vor allem durch Luftemissionen (Ammoniak) und Überdüngung, der Pflanzenbau durch Schwermetalleinträge in den Boden, Pflanzenschutzmitteleinsatz sowie Energie für die Düngerherstellung und den Betrieb der landwirtschaftlichen Maschinen.

Transporte, Verarbeitung, Lagerung und Verpackung sind insgesamt nicht von grosser Bedeutung, wenn alle Aspekte der Umweltbelastung betrachtet werden. Bezogen auf den Energieverbrauch oder den Ausstoss von Treibhausgasen sind Verarbeitung und Transporte eher relevant. Bei einzelnen Nahrungsmitteln, wie beispielsweise eingeflogenen Produkten, können sie sogar einen sehr bedeutenden Teil der Umweltauswirkung ausmachen.

Ein Kilo Fleisch zu essen, hat den gleichen Klimaeffekt wie 100 Kilometer Autofahren. Wir Schweizer essen durchschnittlich rund 1 kg Fleisch pro Woche. Eine Mahlzeit mit Fleisch produziert rund dreimal mehr Treibhausgase als ein vegetarisches Gericht, wobei die Fleischsorte einen Unterschied macht: Rind verursacht die höchste Belastung, Schwein weniger, und das Poulet am wenigsten.

Der Wert der Nahrung

Auch wenn umweltverträglich produzierte Nahrungsmittel im Vergleich oft teurer sind, stellt sich die Frage, inwiefern es sich lohnt, bei Lebensmitteln zu sparen. Lebensmittel sind heute so billig wie noch nie: Während ein Schweizer Haushalt 1945 im Durchschnitt noch 35 Prozent seiner Ausgaben fürs Essen aufwenden musste, sind es heute nur noch rund 7 Prozent. Die Ernährung zählt zu unseren Grundbedürfnissen, daher sollte uns Qualität auch etwas wert sein. Die Lebensmittel wären auch günstiger, wenn nicht so viel verloren ginge. Die Verluste zwischen Bauernhof und Teller sind hierzulande riesig: Ein Drittel der Nahrungsmittel verdirbt oder wird weggeworfen (nicht essbare Teile wie Knochen oder Rüstabfälle nicht mit gezählt)! In den Industrieländern fallen 30 bis 40 Prozent dieser Verluste in den Haushalten an. Viele Menschen haben verlernt, ihren Geschmacks- und Geruchssinn beim Qualitätscheck der Lebensmittel einzusetzen und vertrauen lieber blind den Haltbarkeitsangaben. Dabei sind viele Produkte noch weit über diese Daten hinweg geniessbar. UBP verschiedener Produkte im Vergleich

Was bedeutet es, sich gesund und qualitätsvoll zu ernähren, ohne dabei die Umwelt unnötig zu belasten? Egal ob man auf Hausmannskost, Vegetarismus, Veganismus, Paläo-Diät setzt – Fakt ist, dass die Produktion unterschiedlicher Lebensmittel die Umwelt unterschiedlich stark belastet. Am meisten Umweltbelastungspunkte pro Portionengrösse weisen tierische Produkte auf, insbesondere Fleisch, Fisch und Eier. Danach folgen Käse und Tofu. Die kohlenhydratreichen Grundnahrungsmittel Teigwaren, Reis, Kartoffeln und Brot kommen auf 231 bis 495 UBP. Eine Portion Fleisch (100g, 2757 UBP) belastet die Umwelt zehnmal mehr als eine Portion Kartoffeln (240g, 231 UBP). Früchte und Gemüse schneiden mit durchschnittlich 211 UBP pro Portion am besten ab. Frappant ist der Unterschied auch bei den Getränken. Während ein Glas Schweizer Mineralwasser aus der Glasflasche 55 UBP verursacht, sind es bei einem Glas Hahnenwasser 0,3 UBP. Eine Tasse Tee liegt im Bereich der Mineralwässer, Kaffee hingegen schlägt mit 402 UBP pro Tasse zu Buche. Ein Deziliter Rotwein kommt sogar auf 766 UBP. Wer sich nicht vegan oder vegetarisch, aber dennoch umweltfreundlicher ernähren will, reduziert diejenigen Produkte, die die Umwelt am meisten belasten: Fleisch, Fisch, Eier, Alkohol und Kaffee. Auch der Flächenbedarf der jährlichen Verzehrmenge pro Kopf bestätigt die Aussagen der Umweltbelastungspunkte (Tabelle 1). Auf ein Kilogramm gerechnet, verbraucht die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Erzeugnissen wie Eier und Milchprodukte deutlich mehr Fläche als Getreide, Gemüse oder Früchte. Abbildung 2 zeigt, wo die Reduktionspotenziale bei Ernährung liegen. Sie verdeutlicht, dass eine Kombination aus verschiedenen Massnahmen wie der Reduktion des Fleischkonsums, der Bevorzugung biologisch angebauter und saisonal und regional konsumierter Produkte zusammen mit dem bewussten Umgang ressourcenintensiver Genussmittel die grössten Ergebnisse liefert.

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Tab. 1: Jährliche Verzehrmenge der Lebensmittel pro Kopf und der dafür benötigte Flächenbedarf.8

Abb. 2: Reduktionspotenzial verschiedener ernährungsbezogener Massnahmen.9

Erweiterte Handlungstipps

grösste Reduktionspotenziale in dieser Reihenfolge 1. Weniger Fleisch und tierische Produkte konsumieren 2. Bioprodukte bevorzugen 3. Saisonale Angebote bevorzugen 4. Regionale Produkte bevorzugen

                                                            8 Wakamiya, Atsuko (2011): Wie viel Fläche braucht ein Mensch um sich zu ernähren? In: Landinfo, Nr.7/2011. 9 Jungbluth, Niels (2014): Die Reduktionspotenziale sind gross. In: Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch (Hrsg.): Thema Umwelt, (2) 2014, S. 6‐7. 

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Sich informieren und Kaufentscheide abwägen (Erdbeeren aus Spanien haben weniger UBP als Schweizer Lageräpfel)

Flugtransporte vermeiden Kaffee, Tee, und Alkohol bewusst geniessen das günstige und gesunde Hahnenwasser nutzen

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Abb. 3: Umweltbelastungspunkte vergleichbarer Mahlzeiten.10

                                                            10 Bundesamt für Umwelt Bafu (2012): Vergleichbarkeit durch Ökobilanzen. In: Umwelt, Nr.1/2012.  

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Zusatzinformationen zur Spielstation:

CITY JET

Flugreisen – ein Luxus, der nicht aufgeht

Die Umweltbelastung, die von Verkehrsflugzeugen ausgeht, ist immens. Eine Flugreise verbraucht nicht nur 20 bis 100 mal mehr Energie als eine vergleichbare Reise per Auto bzw. Bahn11; Flugzeuge emittieren auch am meisten Treibhausgase in die Atmosphäre, und zwar genau dort, wo sie besonders sensibel ist: in der Tropopause (Übergang zwischen Troposphäre und Stratosphäre). Kohlendioxid (CO2), Stickoxide (NOX) und Feinstaubpartikel richten in 11 000 Kilometer Höhe besonders viel Schaden an. Zudem haben die Kondensstreifen, welche nichts anderes sind als kondensierter Wasserdampf, ebenfalls eine wärmende Wirkung. Schätzungen von Wissenschaftlern zufolge trägt der Flugverkehr 3,5 bis 5 Prozent zu den globalen anthropogenen (d.h. von den Menschen verursachten) Emissionen bei12. In der Schweiz aber ist der Luftverkehr bereits zu über 14 Prozent für den Treibhauseffekt verantwortlich. Über 40 Prozent aller Auslandreisen starten am Flughafen. Die Hälfte der Reisedestinationen liegen aber in Westeuropa und könnten auch bequem mit dem Zug erreicht werden. Herr und Frau Schweizer sind Vielflieger und profitieren doppelt von den für sie vergleichsweise günstigen Flügen. Erstens können sie es sich mit ihrem Einkommen leisten und zweitens wird der Luftverkehr vom Bund stark subventioniert. Wegen des Verzichts einer Kerosinsteuer fehlen jedes Jahr 2 Milliarden Franken in der Staatskasse13. Schweizerinnen und Schweizer (1,3 Flugreisen pro Kopf und Jahr) fliegen doppelt so viel wie unsere Nachbarn (D & Ö: 0,7; F & I: 0,5)14.

Abb. 4: Anzahl Fluggäste pro Herkunftsland.15

Fliegen ist ein Privileg der Reichen. Über 90 Prozent der Weltbevölkerung hat noch nie ein Flugzeug von innen gesehen.16 Abbildung 4, welche die Flächen der Länder proportional zu der Anzahl Fluggäste darstellt, verdeutlicht diesen Umstand. Industrieländer wie die USA, Japan oder Länder in Westeuropa

                                                            11 Stäuble, Stefanie (2013): Senkrechtstart in die Ferien. In: VCS (Hrsg.): VCS Magazin, Juni 2013. 12 http://blogs.ethz.ch/klimablog‐archive/2011/04/29/flugverkehr‐beeinflusst‐klima/ 13 Stäuble, S. (2013): Senkrechtstart in die Ferien. 14 Ebd. 15 http://www.worldmapper.org 16 Ebd. 

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weisen überproportional viele Fluggäste aus. Fliegen ist Luxus – ein Luxus, der aber noch viel teurer sein müsste: in der Schweiz geniesst der Flugverkehr viele Steuerprivilegien: das Kerosin ist von der Mineralölsteuer befreit und die Flugtickets und die Zulieferer von der Mehrwertsteuer; zudem werden die immensen Umweltkosten einfach den kommenden Generationen auferlegt. Müsste die Luftfahrt alle direkten und indirekten Kosten selbst bezahlen, wäre der Aufenthalt über den Wolken mindestens dreimal so teuer.17 Mit einem Hin- und Rückflug auf der Strecke Zürich-Sydney verursacht eine Person in der Economy Class CO2-Emissionen von 6,925 Tonnen.18 Beim durchschnittlichen schweizerischen CO2-Ausstoss pro Kopf und Jahr von 10,6 Tonnen fällt ein Langstreckenflug also massiv ins Gewicht.19 Insbesondere wenn man bedenkt, dass langfristig ein Pro-Kopf-Ausstoss von einer Tonne CO2-Äquivalente anzustreben sind. Die knapp 7 Tonnen CO2, die bei der Reise Zürich-Sydney retour anfallen, entsprechen etwa der Menge an CO2, die bei der Produktion von 533 Kilogramm Rindfleisch anfällt (13kg CO2/kg Rindfleisch20); oder der Menge an CO2, die ein Auto auf 35 000 Kilometer ausstösst (bei einem Verbrauch von 5 Litern auf 100 Kilometer) fährt. Pro Kopf und Jahr emittieren wir Schweizer durch unseren Fleischkonsum durchschnittlich 466 Kilogramm CO2. Um den Flug Zürich-Sydney und zurück zu kompensieren, müsste man also rund 15 Jahre auf Fleisch verzichten. Beim zweiten Beispiel müsste man während 3,5 Jahren auf sein Auto verzichten (durchschnittliche Autokilometer pro Kopf im Jahr 2010: 10 045)21.

Erweitere Handlungstipps

Tausche dein Auto gegen ein GA oder notfalls Elektroauto ein. Benutze wann immer möglich das Fahrrad oder deine Füsse – der Umwelt und deiner Gesundheit

zuliebe! Nimm dir mehr Zeit fürs Reisen: hetze nicht für eine Woche in die Karibik! Es ist in den meisten

Belangen sinnvoller, nur alle paar Jahre weit entfernte Destinationen zu bereisen; dafür darf man sich dann auch mehr Zeit nehmen.

                                                            17 Stäuble, S. (2013): Senkrechtstart in die Ferien. 18 myclimate.org 19 Greenpeace, VCS, WWF (o.J.): Weit entfernt vom Reduktionspfad – Factsheet zur Klimapolitik. 20 http://www.bmub.bund.de/fileadmin/bmu‐import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/memorandum_pcf_lang_bf.pdf 21 http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/11/01/pan.Document.118142.pdf 

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Zusatzinformationen zur Spielestation:

RECYCLE ME

Kreisläufe schonen die Ressourcen

Die Schweiz verfügt insgesamt über ein gutes Recycling-System. Behörden und Handel stellen Konsumenten ein dichtes Netz an Sammelstellen zur Verfügung, das rege genutzt wird. Die Rücklaufquote von Getränkeverpackungen beträgt beispielsweise 93 Prozent.22 Bei Glasflaschen sind es 96, Aluminiumdosen 92 und PET-Flaschen 81 Prozent. Trotz dieser guten Quoten gelangen noch immer grosse Mengen an rezyklierbaren Wertstoffen in den Siedlungsabfall. Wenn Papier, Kunststoffe, organische Abfälle, Glas usw. in der Kehrichtverbrennungsanlage landen, kann daraus immerhin noch thermische Energie, also Wärme gewonnen werden. Dieser Energiegewinnungsprozess ist allerdings nur einmal möglich. Es ist also viel sinnvoller, die Abfälle als sekundäre Rohstoffquellen zu nutzen. Aufholbedarf hat die Schweiz vor allem beim Rezyklieren von Batterien und Akkus – dort beträgt die Rücklaufquote nur rund 70 Prozent23 – sowie von Kunststoffen. Recycling schont nicht nur die natürlichen Ressourcen, sondern spart auch viel Energie ein. Recycelte Produkte weisen in der Regel einen wesentlich kleineren Anteil an grauer Energie aus. Eigentlich logisch, wenn man sich überlegt was aufwändiger ist: Papier aus Altpapier oder aus einem Baum herstellen; eine PET-Flasche aus alten PET-Flaschen oder aus Erdöl; eine Alu-Dose aus Aluminium-Schrott oder aus Bauxit. Recycling-Aluminium spart beispielsweise 95 Prozent Energie gegenüber Primär-Aluminium ein und auch andere Materialien kommen auf beträchtliche Werte: rezykliertes Plastik spart 70 Prozent Energie ein, Stahl 60, Papier 40 und Glas 30 Prozent.24 Selbst konsequentes Recycling sollte jedoch kein Freilos sein für übermässigen Konsum, denn auch das Rezyklieren braucht Energie und oft können die neuen Produkte nicht zu 100 Prozent aus Abfällen hergestellt werden. Eine neue PET-Flasche kann beispielsweise bis zu 80 Prozent aus rezykliertem PET bestehen.25 Zudem ist vor allem bei Kunststoffen oft nur ein Downcycling möglich. Das heisst, die neuen Produkte sind nicht so hochwertig, wie ihre Ausgangsprodukte. Im Weiteren gibt es auch Rohstoffe, die technisch gar nicht rezyklierbar sind bzw. bei denen sich ein Recycling wirtschaftlich noch nicht lohnt. So existiert für Seltene Erden bis heute kein flächendeckendes Recycling. Die weltweit erste Recycling-Anlage für Seltene Erden wurde erst 2012 im französischen La Rochelle eröffnet.26 Die 17 chemischen Elemente, die zu den Seltenen Erden zählen, sind heutzutage in vielen hochtechnologischen Endgeräten verarbeitet. Ohne sie gäbe es z.B. keinen Touchscreen und kein Elektroauto, keine Windturbine und LEDs.

Weitere Handlungstipps:

Penibles Abfalltrennen lohnt sich, damit die Stoffkreisläufe möglichst ganz geschlossen werden Batterien und Akkus sammeln! Pusch-Merkblätter zu Abfall und Recycling durchlesen

                                                            22 http://www.bafu.admin.ch/abfall/01517/01519/12949/index.html?lang=de 23 http://www.swissrecycling.ch/wissen/kennzahlen/ 24 http://www.economist.com/node/9249262 25 http://www.petrecycling.ch/sites/default/files/DasWichtigsteinKuerze.pdf 26 http://institut‐seltene‐erden.org/seltene‐erden‐durchbruch‐beim‐recycling/ 

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Zusatzinformationen zur Spielestation:

SUPER ELECTRONICS

Dein Haushalt ist eine Goldgrube

Die Schweiz ist ein reiches Land und bekannt für ihre Goldreserven. Dieses Gold bunkern wir aber nicht nur in Form von Barren in Banktresoren, sondern auch zuhause in unseren Kommoden, Schreibtischen, Besenkammern in Form von Handys. Die 336 Kilogramm Gold, die zusammen mit diesen Handys rezykliert werden könnten, haben heute einen stolzen Wert von fast 13 Millionen Franken. In unseren Haushaltsgeräten steckt neben Gold eine Vielzahl anderer wertvoller Rohstoffe. Der Metallanteil in einem Mobiltelefon liegt durchschnittlich bei über 50 Prozent (Abbildung 5).

Abb. 5: Zusammensetzung der erzeugten Fraktionen in Prozent im Jahr 2011.27 Der Abbau der teuren Rohstoffe, die in Hightech-Geräten stecken, ist nicht nur sehr ressourcen- und energieintensiv. Oft findet er in Ländern statt, wo die Mineure (nicht selten sind darunter auch Kinder) unter prekären Bedingungen und für einen Hungerlohn schuften. Zum Teil werden die Bodenschätze auch in Konfliktregionen zu Tage gefördert, so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass an den Rohstoffen Blut klebt. Beispielsweise ist der Kongo eines der weltweit wenigen Abbaugebiete für Coltan. Coltan ist ein Erz, aus welchem das Metall Tantal gewonnen wird. Dank seiner hohen Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit kommt Tantal in Form von kleinsten Kondensatoren in Laptops und Mobiltelefonen zum Einsatz. Mit dem Coltan-Boom, der im Jahr 2000 einsetzte, finanzierten kongolesische Rebellen, indem sie den Abbau kontrollierten, einen jahrelangen Bürgerkrieg. Sogar die Hersteller des Fairphones können zwar garantieren, dass ihr Mobiltelefon unter fairen Arbeitsbedingungen verbaut wird, nicht jedoch, dass sämtliche Rohstoffe konfliktfrei sind.28 Ein weiteres Problem stellt die nicht fachgerechte Entsorgung der Elektro- und Elektronikgeräte (E&E-Geräte) dar. Von den weltweit 40 Millionen Tonnen Elektroschrott, die jährlich anfallen, wird ein Viertel illegal nach Afrika und Asien verschickt.29 Meist sind es Kinder, die auf den Schrottplätzen mit einfachsten Methoden die wertvollen Rohstoffe aus den Geräten holen. Für die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung vor Ort hat diese Art der Entsorgung katastrophale Folgen. Bodenproben in

                                                            27 SENS, Swico Recycling, SLRS (2012): Fachbericht Sens, Swico Recycling und SLRS 2011. 28 Schmitt, Stefan (2013): Keines wie alle anderen. In: Zeit Online. http://www.zeit.de/2013/43/fairphone 29 Howahl, Georg (2013): Was passiert mit 40 Millionen Tonnen Elektroschrott weltweit? In: WAZ Online. http://www.derwesten.de/panorama/wochenende/was‐passiert‐mit‐40‐millionen‐tonnen‐elektroschrott‐weltweit‐id7831281.html 

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Agbogbloshie, dem grössten ghanaischen Schrottplatz in der Hauptstadt Accra, haben einen Giftcocktail aus Dioxinen, Furanen, polychlorierten Biphenylen, Blei, Kadmium nachgewiesen.30 Die riesigen Mengen an Elektroschrott fallen an, weil die Konsumenten der Industriestaaten sich daran gewöhnt haben, immer ein aktuelles Gerät zu benutzen. Die Geräte werden nach kurzer Einsatzdauer ersetzt, obschon sie noch funktionstüchtig sind. Diese Praxis spiegelt sich auch in den stetig steigenden Gerätemengen in der Schweiz wider (Abbildung 6). In der Schweiz kommen auf jede Person rund 200 Kilogramm an E&E-Geräten, welche zu Hause oder am Arbeitsplatz genutzt werden.31

Abb. 6: Entwicklung der verarbeiteten Gerätemengen in der Schweiz in Tonnen.32

Erweitere Handlungstipps:

Geräte so lange wie möglich benutzen und beim Kauf neuer Geräte auf Langlebigkeit achten Sich nach möglichst fair produzierter Ware erkundigen (z.B. Fairphone) Sich gut überlegen, auf welche Geräte man wirklich angewiesen ist und nur diese anschaffen

                                                            30 http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/elektroschrott‐export‐eure‐computer‐vergiften‐unsere‐kinder‐a‐665030.html 31 Bundesamt für Umwelt Bafu (2010): Faktenblatt zu Elektro‐ und Elektronikgeräten. 32 SENS, Swico Recycling, SLRS (2012): Fachbericht Sens, Swico Recycling und SLRS 2011. 

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Zusatzinformationen zur Spielestation:

FAST CASH

Auch dein Geld regiert die Welt. Weisst du, was es die ganze Zeit macht?

Der Bankensektor hat grossen Aufholbedarf, wenn es um die Informationspolitik bezüglich Angeboten zu nachhaltigem Investment geht. Dies geht aus der Studie «Nachhaltigkeit bei Bankgeschäften in der Schweiz» des Schweizerischen Instituts für Finanzausbildung (SIF) der Kalaidos Fachhochschule hervor.33 Es besteht eine grosse Diskrepanz zwischen dem Bedarf der Kunden an diesen Informationen und dem Angebot der Banken.

Kernbotschaft: Die Verantwortung für sein Geld sollte man nicht am Bankschalter abgeben!

Für Geldanlagen mit ökologischen, ethischen, sozialen Aspekten gibt es eine Vielzahl von Bezeichnungen: Grünes Geld, Green Money, Social Investment, Ethisches Investment, ethische Geldanlage, Sustainable Investments, Social Responsible Investment, Sustainable and Responsible Investment. Neben der Frage, ob eine Bank nachhaltige Anlagen für die Kunden anbietet, ist vor allem entscheidend, wie sie den Begriff „nachhaltig“ auslegt. Wenn nachhaltige Investments beispielsweise nur CO2-Emissionen berücksichtigen, ist nicht ausgeschlossen, dass das Geld in die Atomindustrie oder Firmen mit menschenunwürdigen Anstellungsbedingungen fliesst. Man muss sich bewusst sein, dass die wenigsten Nachhaltigkeitsfonds auf Erträge aus konventionellen Anlagen verzichten und Kompromisse eingehen müssen. Wie und wo genau die Banken das Kapital anlegen, ist oft sehr undurchsichtig, deshalb lohnt es sich erst recht, dort nachzufragen. Besser noch, man legt sein Geld bei einer Bank an, die ohne Aufforderung transparent und offen über ihre Finanzgeschäfte informiert.

Umwelt Soziales Governance

Wertbasierte Ausschlusskriterien

(Kriterien, die auf persönlichen Wertvorstellungen der Anleger oder Assetmanager beruhen)

Kernenergie

Chlor- und Agrochemie

Genmanipulation

Biozide

Kontroverses Umweltverhalten

Rüstungsgüter

Pornographie

Alkohol

Tabak

Glücksspiel

Tierversuche

Kinderarbeit

Systematische Lobbyarbeit gegenüber öffentlichen Institutionen mit dem Ziel, CSR-Standards abzusenken Wiederholte/systematische Korruption

Normbasierte Ausschlusskriterien

(Ausschlüsse von Staaten und Unternehmen, die gegen internationale Normen und Standards verstossen)

Verstösse gegen Artenschutzabkommen Nichtratifizierung des Kyoto-Protokolls Verstoss gegen Biodiversitätskonvention Nichtratifizierung der Stockholm-Konvention Verstösse gegen weitere Umweltabkommen

Verstösse gegen: ILO-Konventionen Waffensperrverträge Genfer Konvention Menschenrechte demokratische und politische Grundrechte Weitere internat. Konvention

Verstösse gegen Gesetze (z.B. Umweltrecht, Verbraucherschutzrecht, Bilanzbetrug, Chancengleichheit) Verstösse gegen Kartellrecht (bzw. missbräuchliche Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung)

                                                            33 http://www.moneyland.ch/de/nachhaltigkeit‐banken‐studie‐2012 

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Tab. 2: Ein Beispiel für negative Anlagekriterien.34 Bei der nachhaltigen Geldanlage unterscheidet man zwischen negativen und positiven Anlagekriterien. Negative Anlagekriterien legen fest, welche Firmen und Staaten man von der Anlage ausschliessen möchte (Tabelle 2). Positive Anlagekriterien hingegen zielen darauf ab, das Geld Firmen und Staaten zur Verfügung zu stellen, die vorbildliche Umwelt- und/oder Sozialstandards pflegen. Negative und positive Anlagekriterien können natürlich auch kombiniert werden. Bis heute gibt es keine Labels, die den Konsumentinnen und Konsumenten garantieren, dass Banken ihr Geld verantwortungsvoll investieren. Dies erschwert eine nachhaltige Geldanlage zusätzlich, dennoch lohnt es sich, sich schlau zu machen und bei den Banken nachzuhaken. Nur wenn der Druck der Gesellschaft auf die Banken zunimmt, zwingt es den Finanzsektor zum Umdenken. Macht Geld glücklich? Wer sich mit seinen Finanzen auseinandersetzt, sollte auch die eigene Einstellung zum Geld hinterfragen. Keine Frage: in unserem kapitalistischen System sind wir alle darauf angewiesen. Wir benötigen ein regelmässiges Einkommen zum Überleben und angespartes Vermögen gibt uns Sicherheit und Zukunftsperspektiven. Studien zeigen jedoch, dass ab einem bestimmten Einkommen oder Vermögen Geld das eigene Wohlbefinden oder Glück kaum zu steigern vermag.35 Sind die materiellen (Grund-)Bedürfnisse gedeckt, kann zusätzliches Kapital unbefriedigte soziale (Partnerschaft, Familie, Freunde) und spirituelle (Religion, Sinngebung) Bedürfnisse, mangelnde Selbstverwirklichung und Gesundheit nicht kompensieren.

Erweitere Handlungstipps

Entscheide, welche Aspekte dir bei der Bankbeziehung wichtig sind: Willst du gewisse Branchen oder Technologien ausschliessen oder fördern?

Informiere dich auf der Homepage der Erklärung von Bern36 über die Zusammenhänge zwischen Banken und Umwelt-/Sozialaspekte oder gehe auf mydepotcheck.com

Frage bei deiner Bank nach Anlageprodukten, die nach Kriterien in Ökologie, Sozialem und guter Geschäftsführung (ESG, engl. für „environmental, social, governance“) aufgebaut sind

Links

http://www.evb.ch/themen-hintergruende/konsum/geldanlagen/

http://www.wwf.org.uk/filelibrary/pdf/sustainablefinancereport.pdf

                                                            34 http://www.forum‐ng.org/de/nachhaltige‐geldanlagen/nachhaltige‐geldanlagen.html 35 Jackson, Tim (2009) : Prosperity without growth ? Sustainable Development Commission 36 http://www.evb.ch/themen‐hintergruende/konsum/geldanlagen 

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Quellen Infografik

Infografik City Jet

Infografik Fast Cash

Infografik Fresh n Cheap

Infografik Recycle Me!

Infografik Super Electronics

Handy-Dossier Pusch

Erklärung von Bern, Dokumentation Handy

SENS, Swico Recycling, SLRS (2012): Fachbericht Sens, Swico Recycling und SLRS 2011.

Swiss Recycling (2013): Leistungsbericht 2013.

Öko-Institut e.V. – Studie: PROSA Smartphones

Quellenverzeichnis Begleitdossier

Bundesamt für Statistik (2014). http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/11/01/pan.Document.118142.pdf

Bundesamt für Umwelt Bafu (2013): Recycling von Getränkeverpackungen 2012. http://www.bafu.admin.ch/abfall/01517/01519/12949/index.html?lang=de

Bundesamt für Umwelt Bafu (2012): Vergleichbarkeit durch Ökobilanzen. In: Umwelt, Nr.1/2012.

Bundesamt für Umwelt Bafu (2010): Faktenblatt zu Elektro- und Elektronikgeräten.

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Umwelt Bundesamt, Ökologie-Institut e.V. (2009) Memorandum Product Carbon Footprint. http://www.bmub.bund.de/fileadmin/bmu-import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/memorandum_pcf_lang_bf.pdf

Erklärung von Bern. http://www.evb.ch

Ernst Basler und Partner (2013): Grundlagenbericht zur Ressourceneffizienz und Rohstoffnutzung, Schlussbericht.

ETH Zürich (2011). http://blogs.ethz.ch/klimablog-archive/2011/04/29/flugverkehr-beeinflusst-klima/

Forum Nachhaltige Geldanlagen. http://www.forum-ng.org/

Global Footprint Network. http://www.globalfootprintnetwork.org.

Page 31: Begleitdossier RessourCITY - Naturmuseum...welche jedoch nur begrenzt zur Verfügung stehen. Da heisst es «Kaufen mit Köpfchen», damit der Shoppingtrip wie geplant absolviert werden

Greenpeace, VCS, WWF (o.J.): Weit entfernt vom Reduktionspfad – Factsheet zur Klimapolitik.

Howahl, Georg (2013): Was passiert mit 40 Millionen Tonnen Elektroschrott weltweit? In: WAZ Online. http://www.derwesten.de/panorama/wochenende/was-passiert-mit-40-millionen-tonnen-elektroschrott-weltweit-id7831281.html

Jackson, Tim (2009): Prosperity Without Growth? The Transition to a Sustainbable Economy. Sustainable Development Commission.

Jungbluth, Niels (2014): Die Reduktionspotenziale sind gross. In: Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch (Hrsg.): Thema Umwelt, (2) 2014, S. 6-7.

Jungbluth, Niels, Rene Itten & Mattias Stucki (2012): Umweltbelastungen des privaten Konsums und Reduktionspotenziale, S. 86.

Moneyland (2012). http://www.moneyland.ch/de/nachhaltigkeit-banken-studie-2012

Monteil, Michel (2013): Abfallwirtschaft als Teil der Grünen Wirtschaft. In: Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch (Hrsg.): Thema Umwelt, (4) 2013.

MyClimate (2014). http://myclimate.org

PET-Recycling Schweiz (2005): PET-Recycling in der Schweiz. http://www.petrecycling.ch/sites/default/files/DasWichtigsteinKuerze.pdf

Rose, Axel (2013): Seltene Erden: Durchbruch beim Recycling? http://institut-seltene-erden.org/seltene-erden-durchbruch-beim-recycling/

Schmitt, Stefan (2013): Keines wie alle anderen. In: Zeit Online. http://www.zeit.de/2013/43/fairphone

Sens, Swico Recycling, SLRS (2012): Fachbericht Sens, Swico Recycling und SLRS 2011.

Spiegel Online (2009). http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/elektroschrott-export-eure-computer-vergiften-unsere-kinder-a-665030.html

Stäuble, Stefanie (2013): Senkrechtstart in die Ferien. In: VCS (Hrsg.): VCS Magazin, Juni 2013.

Swiss Recycling (o.J.): Kennzahlen. http://www.swissrecycling.ch/wissen/kennzahlen

The Economist (2007): http://www.economist.com/node/9249262

Verein Foodwaste.ch. http://www.foodwaste.ch

Wakamiya, Atsuko (2011): Wie viel Fläche braucht ein Mensch um sich zu ernähren? In: Landinfo, Nr.7/2011.

Worldmapper. http://www.worldmapper.org

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RessourCITY Arbeitsblatt zum Schulbesuch der Ausstellung RessourCITY

Super Electronic

1) Welche Metalle kommen in einem Handy vor? Nenne mindestens drei.

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2) Und was ist das Problem mit diesen Wertstoffen?

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3) Was ist Seltene Erden?

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4) Wie viele Mobiltelefone werden in der Schweiz jährlich verkauft?

1 Million 2 Millionen 3 Millionen

5) Wie viele Mobiltelefone liegen in der Schweiz ungebraucht in den Schubladen?

1 Million 2 Millionen 5 Millionen 8 Millionen

6) Wie viele Mobiltelefone liegen in eurer Gruppe zu Hause ungebraucht in Schubladen?

________________

7) Wie hoch ist das Durchschnittsalter eurer Handys?

_________________

8) Welchen der gegebenen Tipps werdet ihr am ehesten umsetzen?

Benutze dein Handy möglichst lange und renne nicht jedem neuen Modell nach Lass dein defektes Handy reparieren oder gib es kostenlos zurück (im Hand-Shop) Informiere dich, ob sich der Hersteller für Mensch und Umwelt einsetzt

RessourCITY | 2015

Page 33: Begleitdossier RessourCITY - Naturmuseum...welche jedoch nur begrenzt zur Verfügung stehen. Da heisst es «Kaufen mit Köpfchen», damit der Shoppingtrip wie geplant absolviert werden

Fresh & Cheap

9) Wenn wir alle nur noch zweimal Fleisch und Milchprodukte pro Woche konsumieren würdet, wie viel an Ressourcen würden wir wohl einsparen?

20% 35% 45% 50%

10) Wie viel Essen (Foodwaste) wird in den Schweizer Haushalten pro Jahr weggeworfen?

10‘000 Tonnen 120‘000 Tonnen 250‘000 Tonnen

11) Nennt je eines eurer Lieblingsmenus, in welchem kein Fleisch vorkommt. Pro Gruppe sind mindestens fünf Beispiele zu sammeln.

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RessourCITY | 2015

Page 34: Begleitdossier RessourCITY - Naturmuseum...welche jedoch nur begrenzt zur Verfügung stehen. Da heisst es «Kaufen mit Köpfchen», damit der Shoppingtrip wie geplant absolviert werden

Recycle Me!

12) Wo fragst du nach, wenn du nicht weisst wohin mit deinem Abfall?

____________________

13) Darf man Haushalts-Chemikalien ins WC schütten?

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14) Wie viel Abfall wird pro Kopf in der Schweiz produziert?

475kg 525 kg 690 kg

15) Wieviel mal mehr ist das als vor 40 Jahren?

____________________

16) Wie viel ist das pro Kopf pro Tag?

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17) Wie viel % des Haushaltsabfalls in der Schweiz wird rezykliert?

ca. 50% ca. 30% ca. 80%

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City Jet

18) Wie viele Jahre müsstest du auf Fleisch verzichten, um die durch einen Flug von Zürich nach Australien entstandenen Klimaschäden zu kompensieren?

5 Jahre 11 Jahre 17 Jahre 20 Jahre

19) Wie viel mal weniger Energie benötigt ein Zug gegenüber einem Flug von Zürich nach Paris?

2 x 3 x 4 x 5 x

Fast Cash

20) Dein Sparbatzen oder das Geld deiner Eltern macht auf der Bank nicht Ferien und es liegt auch nicht einfach in einem Tresor. Dein Geld muss arbeiten. Weisst du, wo die Bank das Geld einsetzt? Kannst du 1-3 Beispiele angeben, wo dein Geld allenfalls investiert wird?

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RessourCITY Arbeitsblatt zum Schulbesuch der Ausstellung RessourCITY

Super Electronic

1) Welche Metalle kommen in einem Handy vor? Nenne mindestens drei.

Tantal, Indium, Kobalt, Zinn, Nickel, Gold

2) Und was ist das Problem mit diesen Wertstoffen?

Der Abbau der teuren Rohstoffe, die in Hightech-Geräten stecken, ist nicht nur sehr ressourcen- und energieintensiv. Oft findet er in Ländern statt, wo die Mineure (nicht selten sind darunter auch Kinder) unter prekären Bedingungen und für einen Hungerlohn arbeiten müssen. Zum Teil werden die Bodenschätze auch in Konfliktregionen zu Tage gefördert, so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass an den Rohstoffen Blut klebt.

3) Was ist Seltene Erden?

Eine Gruppe von 17 Elementen, die wesentlicher Bestandteil vieler hochtechnologischen Endgeräte sind (Touchscreen, LED u.a.) ist.

4) Wie viele Mobiltelefone werden in der Schweiz jährlich verkauft?

1 Million 2 Millionen 3 Millionen

5) Wie viele Mobiltelefone liegen in der Schweiz ungebraucht in den Schubladen?

1 Million 2 Millionen 5 Millionen 8 Millionen

6) Wie viele Mobiltelefone liegen in eurer Gruppe zu Hause ungebraucht in Schubladen?

7) Wie hoch ist das Durchschnittsalter eurer Handys?

8) Welchen der gegebenen Tipps werdet ihr am ehesten umsetzen?

Benutze dein Handy möglichst lange und renne nicht jedem neuen Modell nach Lass dein defektes Handy reparieren oder gib es kostenlos zurück (im Hand-Shop) Informiere dich, ob sich der Hersteller für Mensch und Umwelt einsetzt

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Page 37: Begleitdossier RessourCITY - Naturmuseum...welche jedoch nur begrenzt zur Verfügung stehen. Da heisst es «Kaufen mit Köpfchen», damit der Shoppingtrip wie geplant absolviert werden

Fresh & Cheap

9) Wenn wir alle nur noch zweimal Fleisch und Milchprodukte pro Woche konsumieren würdet, wie viel an Ressourcen würden wir wohl einsparen?

20% 35% 45% 50%

10) Wie viel Essen (Foodwaste) wird in der Schweiz pro Jahr weggeworfen?

10‘000 Tonnen 120‘000 Tonnen 250‘000 Tonnen

11) Nennt je eines eurer Lieblingsmenus, in welchem kein Fleisch vorkommt. Pro Gruppe sind mindestens fünf Beispiele zu sammeln.

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Page 38: Begleitdossier RessourCITY - Naturmuseum...welche jedoch nur begrenzt zur Verfügung stehen. Da heisst es «Kaufen mit Köpfchen», damit der Shoppingtrip wie geplant absolviert werden

Recycle Me!

12) Wo fragst du nach, wenn du nicht weisst wohin mit deinem Abfall?

Abfallkalender deiner Gemeinde oder recycling-map.ch

13) Darf man Haushalts-Chemikalien ins WC schütten?

Nein

14) Wie viel Abfall wird pro Kopf in der Schweiz produziert?

475kg 525 kg 690 kg

15) Wieviel mal mehr ist das als vor 40 Jahren?

Doppelt so viel.

16) Wie viel ist das pro Kopf pro Tag?

1.9 Kg

17) Wie viel % des Haushaltsabfalls in der Schweiz wird rezykliert?

ca. 50% ca. 30% ca. 80%

Zusatzinfo: Die Schweiz verfügt insgesamt über ein gutes Recycling-System. Behörden und Handel stellen Konsumenten ein dichtes Netz an Sammelstellen zur Verfügung, das rege genutzt wird. Die Rücklaufquote von Getränkeverpackungen beträgt beispielsweise 93 Prozent.22 Bei Glasflaschen sind es 96, Aluminiumdosen 92 und PET-Flaschen 81 Prozent. Trotz dieser guten Quoten gelangen noch immer grosse Mengen an rezyklierbaren Wertstoffen in den Siedlungsabfall. Wenn Papier, Kunststoffe, organische Abfälle, Glas usw. in der Kehrichtverbrennungsanlage landen, kann daraus immerhin noch thermische Energie, also Wärme gewonnen werden. Dieser Energiegewinnungsprozess ist allerdings nur einmal möglich. Es ist also viel sinnvoller, die Abfälle als sekundäre Rohstoffquellen zu nutzen. Aufholbedarf hat die Schweiz vor allem beim Rezyklieren von Batterien und Akkus – dort beträgt die Rücklaufquote nur rund 70 Prozent – sowie von Kunststoffen.

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Page 39: Begleitdossier RessourCITY - Naturmuseum...welche jedoch nur begrenzt zur Verfügung stehen. Da heisst es «Kaufen mit Köpfchen», damit der Shoppingtrip wie geplant absolviert werden

City Jet

18) Wie viele Jahre müsstest du auf Fleisch verzichten, um die durch einen Flug von Zürich nach Australien entstandenen Klimaschäden zu kompensieren?

5 Jahre 11 Jahre 17 Jahre 20 Jahre

19) Wie viel mal weniger Energie benötigt ein Zug gegenüber einem Flug von Zürich nach Paris?

2 x 3 x 4 x 5 x

Fast Cash

20) Dein Sparbatzen oder das Geld deiner Eltern macht auf der Bank nicht Ferien und es liegt auch nicht einfach in einem Tresor. Dein Geld muss arbeiten. Weisst du, wo die Bank das Geld einsetzt? Kannst du 1-3 Beispiele angeben, wo dein Geld allenfalls investiert wird?

Pharmaindustrie

Immobilien

Infrastrukturprojekte

Nachhaltige Entwicklung

Forschung und Entwicklung

u.a.

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