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188 Bericht: hllgemeine analytische Kethoden, analytische durch die Schwefels~ure benetzt wird, so trocknet die Kohlens~ure ge- liiigend gut aus, doch kann man auch noch, wie Fig. 15 (Seite 187) zeigt, ein RShrchen C mit Bimssteinstiiekchen, welehe mit Sehwefel- s~ure getr~nkt sind, aufsetzen. In diesem Falle kann man aueh zur Zersetzung des Carbonates verdtinnte Salzs~ure benutzen. Gewicht des Apparates etwa 30 g. Bericht iiber die Forischrille der analytischen Chemie. I. Allgemeine analytische Methoden, analytische 0perationen, Apparate and Reagentien. Von W. Fresenius, unter Mitwirkung yon W. Szhranz. Das Lehrbuch der teehnisehen Gasanalyse yon C 1 e m e n s W in k 1 e r 1), tiber dessert erste Auflage in dieser Zeitschrift 24, 71 berichtet wurde, ist nunmehr in zweiter Auflage erschienen. Wir ver- fehlen nicht die Leser dieser Zeitschrift hierauf aufmerksam zu machen, indem wir darauf hinweisen, dass das Werk unter Beibehaltung seiner knappen Form and des Grundsatzes, nur yon dem Verfasser selbst Er- probtes zu bringen, den neueren Fortschritten der technisehen Gas- analyse vSllig Rechnung tr~gt. So sind namentlich auch die yon Winkler selbst in dieser Zeitschrift 2) vor kurzem verSffentlichten Ergiinzungen and Berichtigungen zur ersten kuflage in das Buch auf- genommen, respective bei demselben verwerthet worden. Bei der W~gung yon Niedersehl~gen anf getroekneten Filtern empfiehlt Fr. Riidorff 3) in einer yon der gewShnlichen Methode etwas abweiehenden Weise zu verfahren. Dieselbe ftihrt in viel rascherer Zeit zum Ziele, als wenn man wie iiblich bis zur Gewichtsconstanz trocknet, and sell doch ganz gute Resultate liefern. Wir geben die Be- sehreibung des Verfahrens fast wSrtlich: Riidorff bedient sich eines mit Salzs~ure oder mit Salz- and Flusss~ure ausgezogenen Filters, wie dieselben z. B. yon Sehleicher 1) Erschienen bei J. G. Engelhardt (hi. Isensee) in Freiberg 1892. e) Beitr~ge zur technischen Gasanalyse, diese Zeitschrift ~8, 269. ~) Zeitschr. f. angew. Chemie 1890, S. 633.

Bei der Wägung von Niederschlägen auf getrockneten Filtern

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188 Bericht: hllgemeine analytische Kethoden, analytische

durch die Schwefels~ure benetzt wird, so trocknet die Kohlens~ure ge- liiigend gut aus, doch kann man auch noch , wie Fig. 15 (Seite 187) zeigt, ein RShrchen C mit Bimssteinstiiekchen, welehe mit Sehwefel- s~ure getr~nkt sind, aufsetzen. In diesem Falle kann man aueh zur Zersetzung des Carbonates verdtinnte Salzs~ure benutzen. Gewicht des Apparates etwa 30 g.

Bericht iiber die Forischrille der analytischen Chemie.

I . Al lgemeine analyt ische Methoden, analy t i sche 0pera t ionen, Appara t e and Reagent ien.

Von

W. Fresenius, unter Mitwirkung yon W. Szhranz.

Das Lehrbuch der teehnisehen Gasanalyse yon C 1 e m e n s W in k 1 e r 1), tiber dessert erste Auflage in dieser Zeitschrift 24, 71 berichtet wurde, ist nunmehr in zweiter Auflage erschienen. Wir ver- fehlen nicht die Leser dieser Zeitschrift hierauf aufmerksam zu machen, indem wir darauf hinweisen, dass das Werk unter Beibehaltung seiner knappen Form and des Grundsatzes, nur yon dem Verfasser selbst Er- probtes zu bringen, den neueren Fortschritten der technisehen Gas- analyse vSllig Rechnung tr~gt. So sind namentlich auch die yon W i n k l e r selbst in dieser Zeitschrift 2) vor kurzem verSffentlichten Ergiinzungen and Berichtigungen zur ersten kuflage in das Buch auf- genommen, respective bei demselben verwerthet worden.

Bei der W~gung yon Niedersehl~gen anf getroekneten Fi l tern empfiehlt F r . R i i d o r f f 3) in einer yon der gewShnlichen Methode etwas abweiehenden Weise zu verfahren. Dieselbe ftihrt in viel rascherer Zeit zum Ziele, als wenn man wie iiblich bis zur Gewichtsconstanz trocknet, and sell doch ganz gute Resultate liefern. Wir geben die Be- sehreibung des Verfahrens fast wSrtlich:

R i i d o r f f bedient sich eines mit Salzs~ure oder mit Salz- and Flusss~ure ausgezogenen Filters, wie dieselben z. B. yon S e h l e i c h e r

1) Erschienen bei J. G. Enge lha rd t (hi. Isensee) in Freiberg 1892. e) Beitr~ge zur technischen Gasanalyse, diese Zeitschrift ~8, 269. ~) Zeitschr. f. angew. Chemie 1890, S. 633.

Operationen, Apparate und Reagentien. 189

und S c hii 11 in den Handel gebraeht werden. Ein solehes Filter bringt

er in ein cylindrisches Troekengl~schen mit eingesehliffener Kappe. Die

yon ibm angewandten Gl~ser haben bis 75 #~m HJhe and 34 ~m~,~ Durch-

messer. Das Glas mit dem Filter setzt man in cinen vorher auf die gewtinsehte Temperatur erw~rmten Troekenschrankl), den Deekel des Glases stellt man a u f den Schrank. ~ach 30 Minuten wird das Glas herausgenommen und sofbrt der Deckel aufgesetzt. Das geschlossene

Glas bleibt dann 30 Minuten der Abktihlung ohne Anwendung des Exsiccators tiberlassen, die letzten 10 Minuten im Wagekasten and

dann wird gewogen, •achdem der l~iederschlag abfiltrirt and dann ausgewaschen ist, wird derselbe auf dem Triehter in einem Trocken- schrank bei 100 ° getroeknet. Sodann wird das Filter mit dem ~Niederschlag in das Wiigeglas gebracht und etwa 30 Minuten der

Temperatur wie vorher das Filter ausgesetzt. Das Glas wird aus dem Trockenschrank genommen, sofort mit dem Deckel verschlossen und

nach genau 30 Minuten Stehens an der Luft gewogen. Bei Wieder- holung der Operation zeigt sich das Gewicht v611ig constant.

Die Hauptsache ist, dass man einmal wie allemal genau 30 Minuten, die letzten 10 Minuten im Wagekasten, erkalten l~sst und dann wiigt,

Ueber den ]~influss der ]~lusss~ure auf die Silicate hat J. B. } [ a c k i n t o s h 2) Studien angestellt. Er land, dass die einzelnen Mine- ralien in sehr verschiedener Weise yon verdtinnter Flusss~ure angegriffen werden und zeigt, wie man diese Unterschiede sowohl zur Erkennung verschiedener Mineralien, als auch zur Trennung der Bestandtheile yon Gesteinen benutzen kann.

Die verschiedene Angreifbarkeit hiingt nicht yon dem Gehalt an Kiesels~ture ab, eher ist ein Einfluss der Art der vorhandenen Basen aus den Versuehen abzuleiten. Vor allem aber h~ngt die Angreifbar- keit yon der Dichte der Mineralien ab, respective sic wiichst mit dem >>empyrisehen Aequivalent-Volumen,~ z) derselben.

1) R i idorf f bedient sich meist der Troekenschr~nke, wie sic unter seinem Namen yon R. Mueneke in den Handel gebraeht werden. Bei denselben ge- schieht die Erhitzung mittelst 24 aus einem Schlangenrohr hervorbreehender Fliimmchen. Diese Apparate halten bei den normalen Gasdruckverh~ltnissen die Tenlperatur auf lO constant, wenigs~ens w~ihrend tier hellen Tagesstunden.

2) Journal of the American chemical society 8, No. 9; vomVerfasser eingesandt. 3) Die in der Abhandhng angefiihrten Volumenwerthe, sowie der Begriff des

,cmpyrisehen Aequivalent-Volumens" sind aus dem Werke yon T. S t e r r y H u n t ,A natural system of mineralogy, with a classification of native silicates" entnommen.