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Chemiewirtschaft Von der Bioregion zum Biotechcluster Holger Bengs Deutschland hat fünf international wettbewerbsfähige Biotechregionen: München, Berlin, Heidelberg, das Rheinland und Frankfurt. Größe zieht Erfolg nach sich: Forschungsförderung, Unternehmen und privates Kapital. Doch weiteres Kapital und kritische Masse sind nötig. Deutschland ist eine der führen- den Biotechnologie-Regionen welt- weit. Die Aussage mag erstaunen angesichts von nur 31 600 im Jahr 2009 gezählten Mitarbeitern, 1) wo- von mehr als die Hälfte (16 650 Mitarbeiter) bei großen Chemie-, Pharma- und Saatgutherstellern biotechnisch beschäftigt ist. Allein im amerikanischen San Diego, ei- ner der produktivsten Biotech-Re- gionen weltweit, arbeiten 14 500 Menschen. 2) Von der Spitzenpositi- on der USA ist Deutschland also noch weit entfernt, gehört aber mit Großbritannien und Frankreich zu den Verfolgern. Die Fakten in Deutschland sind: Von 1996 bis zum Jahr 2010 stieg die Zahl der Mitarbeiter in den klei- nen und mittleren Unternehmen (KMU) von weniger als 4000 Mit- arbeitern auf 14 950. Das entspricht einem Wachstum von knapp zehn Prozent jährlich über 14 Jahre. Noch besser ist das Bild beim Umsatz im gleichen Zeitraum: Er stieg von 0,3 Mrd. Euro im Jahr 1996 auf 2,2 Mrd. Euro im Jahr 2010, steigert sich also jährlich um 14,5 Prozent. Reifere Industrien können da nicht mithalten. Selbst nach dem Krisenjahr 2009 bringt es die wesentlich reifere chemische Industrie nur auf eine Umsatzstei- gerung von 2,5 Prozent [Nachr. Chem. 2011, 59, 109]. Urknall des Unternehmertums Eine Studie der Deutschen Bank nennt als Grund für die wachsende Biotechindustrie den Bioregio- Wettbewerb, den seinerzeit Zu- kunftsminister Jürgen Rüttgers losgetreten hatte. 2) Im Jahr 1995 begann damit die öffentliche For- schungsförderung der Biotech- nologie auf Bundesebene: Weg vom Gießkannenprinzip wurden die Regionen mit einem Themen- fokus und einer hohen Dichte von Forschungskompetenz und Indus- trie gefördert, um die Strukturen weiter auszubauen. Nach ame- rikanischem Vorbild sollten sich kritische Massen bilden – mit al- lem Notwendigen, um neue Unter- nehmen zu gründen: Anwälte, Pa- tentanwälte, Gründungsberater und Laboreinrichter nebst Labor- immobilien für die schnelle Aus- gründung aus der Hochschule. Die einst mit dem Bioregio- Wettbewerb in die Bioregionen München-Martinsried, Rheinland, Rhein-Neckar und Jena investier- ten 90 Mio. Euro haben entschei- dende Impulse geliefert: Von 100 Biotechnologie-Unternehmen in Deutschland im Jahr 1996 stieg die Anzahl auf 531 im Jahr 2009. Die Zahl neuer Unternehmen ist zwar nicht der entscheidende Para- meter, um die Wirtschaftskraft ei- Cluster in Deutschland mit Bezug zur Biotechnologie. 3,6) Die jeweils angegebene Zahl von Unternehmen umfasst alle an einem Thema arbeitenden Unternehmen und Verbände, geht also weit über Biotechnik hinaus. Biotechcluster Name Ziele BioRN (Heidelberg, etwa 80 Unternehmen) Zellbasierte und molekulare Medizin in der Metropolregion Rhein-Neckar Personalisierte Medizin gegen Krebs; im Jahr 2008: 1. Biotechclustersieger m 4 (München, etwa 120 Unternehmen) Biotech und Pharma, Wissenschaft, Kliniken sowie Clustermanagement, München Personalisierte Medizin und zielgerichtete Therapien Medical Valley EMN (Nürnberg, etwa 150 Unternehmen) Medical Valley – Europäische Metropolregion Nürnberg Biotechnologie für neue Therapiesysteme; Sieger der 2. Runde CI3 (Mainz, etwa 50 Unternehmen) Cluster für individualisierte Immunintervention – Immunopolis Immuntherapeutika und Diagnostika für Tumorleiden, Autoimmun- erkrankungen und Infektionen; Bewerber zur 3. Wettbewerbsrunde Nachrichten aus der Chemie | 59 | Mai 2011 | www.gdch.de/nachrichten 538

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�Chemiewirtschaft�

Von der Bioregion zum Biotechcluster

Holger Bengs

Deutschland hat fünf international wettbewerbsfähige Biotechregionen: München, Berlin, Heidelberg,

das Rheinland und Frankfurt. Größe zieht Erfolg nach sich: Forschungsförderung, Unternehmen und

privates Kapital. Doch weiteres Kapital und kritische Masse sind nötig.

� Deutschland ist eine der führen-den Biotechnologie-Regionen welt-weit. Die Aussage mag erstaunen angesichts von nur 31 600 im Jahr 2009 gezählten Mitarbeitern,1) wo-von mehr als die Hälfte (16 650 Mitarbeiter) bei großen Chemie-, Pharma- und Saatgutherstellern biotechnisch beschäftigt ist. Allein im amerikanischen San Diego, ei-ner der produktivsten Biotech-Re-gionen weltweit, arbeiten 14 500 Menschen.2) Von der Spitzenpositi-on der USA ist Deutschland also noch weit entfernt, gehört aber mit Großbritannien und Frankreich zu den Verfolgern.

Die Fakten in Deutschland sind: Von 1996 bis zum Jahr 2010 stieg die Zahl der Mitarbeiter in den klei-

nen und mittleren Unternehmen (KMU) von weniger als 4000 Mit-arbeitern auf 14 950. Das entspricht einem Wachstum von knapp zehn Prozent jährlich über 14 Jahre.

Noch besser ist das Bild beim Umsatz im gleichen Zeitraum: Er stieg von 0,3 Mrd. Euro im Jahr 1996 auf 2,2 Mrd. Euro im Jahr 2010, steigert sich also jährlich um 14,5 Prozent. Reifere Industrien können da nicht mithalten. Selbst nach dem Krisenjahr 2009 bringt es die wesentlich reifere chemische Industrie nur auf eine Umsatzstei-gerung von 2,5 Prozent [Nachr. Chem. 2011, 59, 109].

Urknall des Unternehmertums

� Eine Studie der Deutschen Bank nennt als Grund für die wachsende Biotechindustrie den Bioregio-Wettbewerb, den seinerzeit Zu-kunftsminister Jürgen Rüttgers losgetreten hatte.2) Im Jahr 1995 begann damit die öffentliche For-schungsförderung der Biotech-nologie auf Bundesebene: Weg vom Gießkannenprinzip wurden die Regionen mit einem Themen-fokus und einer hohen Dichte von Forschungskompetenz und Indus-trie gefördert, um die Strukturen weiter auszubauen. Nach ame-rikanischem Vorbild sollten sich kritische Massen bilden – mit al-lem Notwendigen, um neue Unter-nehmen zu gründen: Anwälte, Pa-tentanwälte, Gründungsberater und Laboreinrichter nebst Labor-immobilien für die schnelle Aus-gründung aus der Hochschule.

Die einst mit dem Bioregio-Wettbewerb in die Bioregionen München-Martinsried, Rheinland, Rhein-Neckar und Jena investier-ten 90 Mio. Euro haben entschei-dende Impulse geliefert: Von 100 Biotechnologie-Unternehmen in Deutschland im Jahr 1996 stieg die Anzahl auf 531 im Jahr 2009.

Die Zahl neuer Unternehmen ist zwar nicht der entscheidende Para-meter, um die Wirtschaftskraft ei-

Cluster in Deutschland mit Bezug zur Biotechnologie. 3,6) Die jeweils angegebene Zahl von Unternehmen umfasst

alle an einem Thema arbeitenden Unternehmen und Verbände, geht also weit über Biotechnik hinaus.

Biotechcluster Name Ziele

BioRN (Heidelberg, etwa 80 Unternehmen)

Zellbasierte und molekulare Medizin in der Metropolregion Rhein-Neckar

Personalisierte Medizin gegen Krebs; im Jahr 2008: 1. Biotechclustersieger

m4 (München, etwa 120 Unternehmen)

Biotech und Pharma, Wissenschaft, Kliniken sowie Clustermanagement, München

Personalisierte Medizin und zielgerichtete Therapien

Medical Valley EMN (Nürnberg, etwa 150 Unternehmen)

Medical Valley – Europäische Metropolregion Nürnberg

Biotechnologie für neue Therapiesysteme; Sieger der 2. Runde

CI3 (Mainz, etwa 50 Unternehmen)

Cluster für individualisierte Immunintervention – Immunopolis

Immuntherapeutika und Diagnostika für Tumorleiden, Autoimmun-erkrankungen und Infektionen; Bewerber zur 3. Wettbewerbsrunde

Nachrichten aus der Chemie | 59 | Mai 2011 | www.gdch.de/nachrichten

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ner Branche zu beurteilen. Die Bundesförderungen haben aber Deutschland Biotech-Unterneh-mertum als solide Voraussetzung für weiteres Wachstum beschert. So förderte die Initiative „Biopro-file“ im Jahr 2000 Regionen in Nie-dersachsen, Berlin und Baden-Württemberg mit insgesamt 50 Mio. Euro.

Zu den neuesten Initiativen des Bundes gehört „Bioindustrie“, die dieses Jahr bundesweit Projekte zur industriellen Biotechnik mit insgesamt 60 Mio. Euro unter-stützt.

Viele Diplom-, Master- und Doktorarbeiten haben einen öko-nomischen Wert. Das dürfte einige Grundlagenforscher überrascht haben. Es gibt nicht nur die Uni-versitäts- oder Industriekarriere, sondern verantwortliche Ausbil-dung weist auch auf die Möglich-keit des dritten Pfades hin: Selb-ständigkeit und Unternehmertum. Ein Naturwissenschaftler verfügt mit seinem technischen Know-how über eine grundsolide Basis dafür. Wie er einen Geschäftsplan schreibt und Partner findet, trai-niert er in Businessplan-Wett-bewerben wie dem Science4Life Venture Cup.

Privates Kapital weiterhin knapp

� Die deutsche Biotechszene ist geprägt von vielen Dienstleis-tungsunternehmen und Zuliefe-rern. Dass viele dieser kleinen Un-ternehmen – die Hälfte der 531 Be-triebe hat weniger als zehn Mit-arbeiter – bereits profitabel sind, ändert nichts daran, dass etliche davon weiter Kapital brauchen.

Wer neue Medikamente er-forscht braucht Genialität, Geduld und Geldgeber. Hier ist Deutsch-land jedoch Biotech-Entwick-lungsland: 315 Mio. Euro im Jahr 2009, davon 51 Mio. Euro För-derung, 122 Mio. Euro Kapital-erhöhungen und nur 142 Mio. Eu-ro Venture-Capital-Finanzierun-gen sind ein Armutszeugnis ge-messen an der Leistungsstärke der deutschen Volkswirtschaft.

Passend zur deutschen Risiko-scheu – Biotechnologie ist schlecht und Börsengänge sind es auch – gab es seit dem Jahr 2007 kein Ini-tial Public Offering mehr, d. h. es gab keine Aktien erst ausgabe an ei-ner deutschen Börse zur Finanzie-rung von biopharmazeutischen Unternehmen.

Konzentration setzt sich fort

� Bei der Beteiligungsfinanzie-rung muss die Politik nachbessern und auch die steuerliche For-schungsförderung fehlt bisher, um kleinen Unternehmen über die ers-ten Jahre der Unprofitabilität hin-wegzuhelfen. Immerhin nehmen sie ein hohes Risiko auf sich, um die Menschen gesund zu erhalten. Das sollte etwas wert sein. Gut

hingegen läuft die weitere Stär-kung und Konzentrierung in den Bioregionen. Heute heißen sie Cluster; das sind Regionen der kurzen Wege, die sich nicht scheu-en, die fehlenden Bindeglieder lo-kaler Wertschöpfungsketten anzu-siedeln, um die Produktivität zu steigern – in Städten Regierungs-bezirken und Bundesländern (Ta-belle).

Inzwischen entwickelt sich ein erfreulicher, bundesländerüber-greifender Trend: Der Cluster für individualisierte Immuninterventi-on (CI3) bereitet im Schulter-schluss mit dem Rhein-Main-Ge-biet seine Bewerbung am Spitzen-clusterwettbewerb der Bundes-regierung vor.3) Die Abbildung zeigt die Gewinner des Wett-bewerbs vom letzten Jahr.

Unter den Gewinnern des Spitzenclusterwettbewerbs im letzten Jahr sind die Biotechcluster

BioRN, Medical Valley EMN und m4.

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Chemiewirtschaft �Blickpunkt� 539

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Schon heute bieten Rheinland-Pfalz und Hessen 51 KMU, die sich ausschließlich mit Biotechnologie befassen. Das ist nur etwas weniger als der Großraum Berlin mit 54. Die Regionen Hessen und Rhein-land-Pfalz zeichnet jedoch die Nä-he zur Pharmaindustrie aus: Fast 40 Prozent der 260 Mitglieder des Bundesverbands der Pharmazeuti-schen Industrie dürften mit einer zweistündigen Autofahrt erreich-bar sein.5) Nähe zur Abnehmer-industrie bedeutet Effizienz, Pro-duktivität und Wohlstand.

Unnötige Cluster?

� Cluster sind ein unnötiges Pri-vileg der Biotechnologie-Indus-trie? Das ist nicht richtig: In Stutt-gart clustern sich seit langem Un-ternehmen der Automobilbranche, in Frankfurt die Banken und in Je-na die optische Industrie.2)

Auch aus technischer Sicht lässt sich Wachstum prophezeien. Denn die moderne Biotechindustrie ist 35 Jahre alt. In dieser Zeitspanne schaffte es die Automobilindustrie von Carl Benz' dreirädrigem Mo-torwagen zu Henry Ford und der Fließbandproduktion des Modells T. Heute sehen Autos anders aus.4)

Die Frage ist: Schafft's die Bio-technologieindustrie schneller als die Automobilindustrie?

Holger Bengs, ist promovierter Chemiker,

Kaufmann und Geschäftsführer von BCNP

Consultants, ehemals Dr. Holger Bengs Bio-

tech Consulting, in Frankfurt am Main.

[email protected]

Referenzen:

1) Die deutsche Biotechnologie-Branche

2010, biotechnologie.de, im Auftrag des

Bundesministerium für Bildung und For-

schung (neue Zahlen werden voraussicht-

lich in QII/2011 veröffentlicht).

2) Oliver Rakau, Deutschlands Biotechnolo-

gieregionen, Deutsche Bank Resarch, 10.

Januar 2011.

3) www.ci-3.de

4) www.bpi.de

5) Holger Bengs, IHK WirtschaftsForum

07./08.2010, S. 8 – 9.

6) www.bmbf.bund.de

Neuheit und erfinderische Tätig-

keit). Sollte Ihr Unternehmen für

die Ertragsoptimierung auf derarti-

ge biotechnologische Methoden

zurückgreifen, dann könnten Sie

Patentschutz beantragen.

Für die Fälle der rein biologischen

Züchtungen, das heißt bei Pflan-

zen, die durch übliche Kreuzungs-

verfahren neu gewonnen werden,

gilt, dass diese dem Patentschutz

prinzipiell nicht zugänglich sind.

Dies gilt auch dann, wenn im Rah-

men des biologischen Verfahrens

technische Hilfsmittel verwendet

werden, z. B. diagnostische Verfah-

ren auf biotechnologischer Basis

(wie Qualitäts- oder Quantitäts-

bestimmungen von Inhaltsstoffen

der Pflanzen). Nur am Rande sei

angemerkt: In einem solchen Fall

könnte natürlich das Diagnosever-

fahren patentfähig sein.

Für den Fall, dass Sie an derartigen,

durch konventionelle Zuchtmetho-

den erzeugten Pflanzen arbeiten,

wären Ihre Arbeitsergebnisse je-

doch nicht notwendigerweise ohne

Schutz: Einer der Gründe, warum

derartige Methoden vom Patent-

schutz ausgenommen werden, ist

das spezielle Sortenschutzrecht,

das neue Pflanzenzüchtungen

schützt. Dieses Sortenschutzrecht

existiert sowohl auf nationaler Ba-

sis (für Deutschland), als auch für

die gesamte EU.

Wie Sie sehen: Hopfen und Malz

sind nicht prinzipiell verloren, un-

abhängig davon, ob sie biologisch

oder biotechnologisch hergestellt

werden; es kommt allerdings auf

die Umstände des Einzelfalls an,

welches Schutzrecht hier mögli-

cherweise zur Anwendung kom-

men könnte. In jedem Fall gilt es,

alle Voraussetzungen des jeweili-

gen Schutzrechtes zu erfüllen.

Fragen für Thomas Seuß an: nachrichten@

gdch.de. Telefonische Beratung über www.

gdch.de/ks/service/rechtsberatung/patent

recht.htm. Alle Bei träge dieser Serie in

MyGDCh und: http://va. gdch.de/spez_

angebote/my_recht/patentrecht.asp

Thomas Seuß Patentanwalt

Thomas Seuß beantwortet Fragen zum Patentrecht

Hopfen und Malz verloren?

Ich arbeite in einem

biotechnologisch aus-

gerichteten Unterneh-

men und beschäftige mich mit der

Optimierung des Ertrages be-

stimmter Nutzpflanzen mittels

biotechnologischer Methoden.

Unsere Arbeitsergebnisse sollten

patentiert werden. Ich habe gele-

sen, dass das Europäische Patent-

amt die Patentierbarkeit der erhal-

tenen Pflanzen verneint hat und

frage mich daher, ob ich unsere Ar-

beitsergebnisse zum Patent an-

melden soll.

Antwort:

In der Tat musste sich die große Be-

schwerdekammer des Europäi-

schen Patentamtes kürzlich wieder

mit der Patentierbarkeit bio-

(techno)logischer Verfahren und de-

ren Produkte beschäftigen. Die in

dem Verfahren aufgeworfenen Fra-

gen hat die Kammer sehr ausführ-

lich analysiert und es würde mich

nicht wundern, wenn die Wieder-

gabe hiervon in der Presse unklar

gewesen wäre. In der Sache hat die

Kammer versucht, eine Abgren-

zung zu treffen zwischen Verfah-

ren, die im Wesentlichen biologisch

und solchen, die biotechnologisch

durchgeführt werden. Für biotech-

nologische Verfahren, bei denen bei-

spielsweise Gensequenzen durch

technische Mittel in das Erbgut ei-

ner Pflanze eingeführt werden, ist

der Patentschutz nach wie vor prin-

zipiell zugänglich, wenn sämtliche

anderen Patentierungsvorausset-

zungen erfüllt sind (unter anderem

Frage 50:

�Blickpunkt� Chemiewirtschaft 540

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