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13.05.2009 1 methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten Verfahren zur Analyse ordinalskalierten Daten Thomas Schäfer | SS 2009 1 methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten U T t h tTest für Überblick über die Verfahren für Ordinaldaten Test parametrische Entsprechung Testmethoden fü O di ld t Unterschiede bei unabhängigen Stichproben UT est nach Mann & Whitney t Test für unabhängige Stichproben HTest nach Kruskal & Wallis einfaktorielle Varianzanalyse Unterschiede bei WilcoxonTest tTest für abhängige Stichproben Thomas Schäfer | SS 2009 r Ordinaldaten abhängigen Stichproben Stichproben FriedmanTest Varianzanalyse mit Messwiederholung Zusammenhänge Spearman‘s Rho Kendall‘s Tau ProduktMomentKorrelation 2

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• Verfahren zur Analyse ordinalskalierten Daten

Thomas Schäfer | SS 2009 1

methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

U T t h t‐Test für

Überblick über die Verfahren für Ordinaldaten

Test                          parametrischeEntsprechung

Testmethoden fü O di ld t

Unterschiede bei unabhängigen Stichproben

U‐Test nach Mann & Whitney

t Test für unabhängige Stichproben

H‐Test nach Kruskal & Wallis

einfaktorielleVarianzanalyse

Unterschiede bei Wilcoxon‐Test

t‐Test für abhängige Stichproben

Thomas Schäfer | SS 2009

für Ordinaldaten abhängigen Stichproben

Stichproben

Friedman‐TestVarianzanalyse mit Mess‐

wiederholung

Zusammenhänge Spearman‘s RhoKendall‘s Tau

Produkt‐Moment‐Korrelation

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

Wiederholung Skalenniveaus

Thomas Schäfer | SS 2009 3

methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• wenn Ordinaldaten vorliegen (z.B. Rangplätze)• wenn die Voraussetzungen für parametrische Testverfahren 

deutlich verletzt sind (z B sehr schiefe Verteilungen) und sehr

Nonparametrische Verfahren für Ordinaldaten

deutlich verletzt sind (z.B. sehr schiefe Verteilungen) und sehr kleine und/oder unterschiedlich große Stichproben vorliegen

Beispiel für eine nicht‐normalverteilte Größedie Normalverteilung kann z.B. mit Hilfe des 

Kolmogorov‐Smirnov‐Tests geprüft werdenein signifikantes Ergebnis bedeutet hier, dass die 

Daten nicht normalverteilt sind

Thomas Schäfer | SS 2009

• die Teststärke ist deutlich geringer als bei parametrischen Verfahren!

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

Nonparametrische Verfahren für Ordinaldaten

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

Der Grund für das Ende einer Partnerschaft war/wäre …1 = stimme überhaupt nicht zu

5 = stimme voll und ganz zu1 2 3 4 5

Unterschiedliche WohnorteProbleme mit den Verwandten des Partners

Beispiel für nicht‐normalverteilte Daten

Probleme mit den Verwandten des Partnersein Seitensprungdie Meinung von Freundendas Verhalten des Partners

Thomas Schäfer | SS 2009 6

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• nonparametrisches Verfahren für Vergleich von 2 unabhängigen Stichproben hinsichtlich ihrer zentralen Tendenz anhand der mittleren Ränge

U‐Test nach Mann und Whitney

Tendenz anhand der mittleren Ränge

• Beispiel: Reaktionszeiten in msec

Sind die Reaktionszeiten beim Medikament größer?

Daten sind eindeutig nicht 

Thomas Schäfer | SS 2009 7

normalverteilt

nonparametrisch testen

methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

was sind die mittleren Ränge?

Thomas Schäfer | SS 2009 8

unterscheiden sich diese mittleren Ränge signifikant voneinander?

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• Henry Mann und Donald Whitney (1947) 

• kann ein‐ oder zweiseitig testen

U‐Test nach Mann und Whitney

• Berechnung von U (Rangplatzüberschreitungen) für jeden Wert in Gruppe 1: wie viele Werte in Gruppe 2 haben größeren Rangplatz?

⇒ Summe der Rangabweichungen = U‐Wert• entsprechend Berechnung von U´ für 

Rangplatzunterschreitungen (U´ wird nur benötigt, da für den 

Thomas Schäfer | SS 2009

gp g ( g ,Signifikanztest immer der kleinere der beiden Werte benutzt werden muss)

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

Rangplatzüberschreitungen (für jeden Wert in Gruppe 1 schauen, wie viele Werte in Gruppe 2 einen größeren Rangplatz haben):

oder einfacher:

(T1 = Summe der Rangplätze in 

Thomas Schäfer | SS 2009 10

Gruppe 1)

entsprechende Rangplatzunterschreitungen:

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

Signifikanzprüfung in kleinen Stichproben:• U‐Verteilung liefert kritischen Wert

d kl i W t U b U‘ i d P üf h

U‐Test nach Mann und Whitney

• der kleinereWert von U bzw U‘ wird zur Prüfung herangezogen

• er muss gleich oder kleiner sein als der kritische Wert

Signifikanzprüfung in großen Stichproben• der U‐Wert ist hier annähernd normalverteilt

• daher wird der U‐Wert in einen z‐Wert umgerechnet und dieser geprüft:

Thomas Schäfer | SS 2009 11

Standardfehler:                               Erwartungswert von U:

methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

U‐VerteilungAlpha einseitig von 5%, zweiseitig von 2%

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• haben zwei Personen den gleichen Wert, erhalten sie auch denselben Rang, d.h. sie teilen sich die beiden entsprechenden Ränge

Problem beim U‐Test: Rangbindungen (Ties)

entsprechenden Ränge

• z.B.: die Ränge 10 und 11 in einer Rangfolge fallen auf zwei Personen, die beide denselben Wert haben  sie erhalten beide den Rang 10,5

• damit ist eine „Trennung“ der beiden Gruppen natürlich nicht mehr möglich  die Teststärke sinkt!

Thomas Schäfer | SS 2009

• bei zu vielen Ties: Korrekturverfahren anwenden

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

Rechenbeispiel

Der Grund für das Ende einer Partnerschaft war/wäre …1 = stimme überhaupt nicht zu

5 = stimme voll und ganz zu1 2 3 4 5

Unterschiedliche WohnorteProbleme mit den Verwandten des Partnersein Seitensprungdie Meinung von Freundendas Verhalten des Partners

Frauen Männer

2 2

5 5

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5 3

5 4

5 1

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• nonparametrisches Verfahren zum Vergleich der zentralen Tendenz bei abhängigen Stichproben

h ff b l

Wilcoxon Test (Vorzeichenrangtest)

• verwendet die Vorzeichen der aus den Differenzen gebildeten Rangwerte, um zu entscheiden, ab sich ein Unterschied zwischen den zwei Treatments ergibt

• (nicht zu verwechseln mit dem Vorzeichentest – dem nonparametrischen Test für Anteile)

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• Beispiel:

• Vorgehen:

Wilcoxon Test (Vorzeichenrangtest)

1. Differenzen bilden2. Rangplätze für die 

absoluten Differenzen vergeben

3. Differenzen von 0 bleiben unberücksichtigt

4. Summe der Rangplätze der positi en Differen en

Thomas Schäfer | SS 2009 16

positiven Differenzen bilden

5. Summe der Rangplätze der negativen Differenzen bilden (Ties bei den Personen 1, 4 und 6 – sie haben alle eine 

Differenz von 2  bekommen daher alle den Rang 3 zugewiesen [Mittelwert der Ränge 2, 3, 4])

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

Wilcoxon Test (Vorzeichenrangtest)

Summe der Rangplätze der negativen Differenzen:

Summe der Rangplätze der positiven Differenzen:

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• laut Nullhypothese sollten T‐ und T+ gleich groß sein• zur Prüfung auf Signifikanz wird auch hier der kleinere der beiden 

Werte herangezogen• dieser sollte kleiner oder gleich dem kritischen Wert für T sein

methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

T‐Verteilung

Die Stichprobengröße in unserem Beispiel beträgtunserem Beispiel beträgt n = 8, da die Person mit der Differenz von 0 nicht berücksichtigt wird!

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• zum Vergleich der zentralen Tendenz anhand der mittleren Ränge aus drei oder mehr unabhängigen Stichproben

H‐Test nach Kruskal und Wallis

Tj = Rangsummen pro Stichprobe j

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• zum Vergleich der zentralen Tendenz, wenn eine Stichprobe in k Bedingungen getestet wird

Friedman‐Test (Rangvarianzanalyse)

• die Testgröße ist annähernd Chi Quadrat verteilt mit k 1

Tj = Rangsummen pro Spalte für die k Bedingungenk = Anzahl der Messzeitpunkte

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• die Testgröße ist annähernd Chi‐Quadrat verteilt mit k‐1 Freiheitsgraden

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• zur Prüfung von Korrelationen bei ordinalen Daten

• die Daten müssen als Ränge vorliegen

Rangkorrelation nach Spearman

• wenn das nicht der Fall ist, müssen die Werte jeder der beiden Stichproben in eine eigene Rangreihe gebracht werden

• Prüfgröße: Spearman‘s Rho ρ

• die Prüfgröße ist t‐verteilt und kann damit wie die normale Korrelation geprüft werden

• Problem: Spearman‘s Rho setzt gleiche Intervalle zwischen

Thomas Schäfer | SS 2009

Problem: Spearman s Rho setzt gleiche Intervalle zwischen aufeinander folgenden Rangwerten voraus!

schwierig zu prüfen

besser: Kendall‘s Tau verwenden

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• Anwendung wie Spearman‘s Rho, allerdings ohne die Voraussetzung gleicher Rangintervalle

l h “ k l

Rangkorrelation nach Kendall

• also eine „echte“ Rangkorrelation

• Prüfgröße: Kendall‘s Tau τ

• die Prüfgröße ist z‐verteilt

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• testen beide den monotonen Zusammenhang zwischen zwei Variablen

b h b l b hb k k

Sperman‘s Rho und Kendall‘s Tau im Vergleich

• sind aber nicht beliebig austauschbar und können stark voneinander abweichen

• Spearman‘s Rho entspricht der Produkt‐Moment‐Korrelation

• da hier die Differenzen von Rängen eingehen, muss gerechtfertigt sein, dass Rangdifferenzen tatsächlich gleich inhaltliche Differenzen abbilden

Thomas Schäfer | SS 2009

• Kendall‘s Tau basiert nur auf der Anzahl von Größer‐/Kleiner‐Relationen

• verwendet also rein ordinale Informationen

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

Rangkorrelation

Thomas Schäfer | SS 2009 24

auch bei nicht‐linearen Zusammenhängen bietet sich eine Rangkorrelation an (solange die Monotonie‐Bedingung erfüllt ist)

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

• Problem bei nonparametrischen Verfahren für Ordinaldaten: Effektgrößen sind schwer oder gar nicht bestimmbar

• damit sind auch keine Aussagen über die Power möglich

Effektgrößen und Power

damit sind auch keine Aussagen über die Power möglich• eine „grobe“ Abhilfe: Powerbestimmung wie bei 

korrespondierendem parametrischen Testals grobe Annäherungführt meist zu einer Überschätzung der Powerkann nur angewendet werden, wenn der jeweilige Test als Alternative zu einem parametrischen Test gemacht wurde (also nicht bei echten Rangdaten)

Thomas Schäfer | SS 2009

nicht bei echten  Rangdaten)• für eine grobe Abschätzung der Effektgrößen: den p‐Wert des 

nonparametrischen Tests in den Testwert (z.B. den t‐Wert) des entsprechenden parametrischen Verfahrens zurückrechnen (z.B. mit einem Programm) und anschließend für diesen die Effektgröße bestimmen

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methodenlehre ll – Verfahren für ordinalskalierte Daten

Zusammenfassender Überblick der Testverfahren

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