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Bericht der Kritischen AktionärInnen Renk 2015 Die Renk AG Neben MT AEROSPACE AG (Faserverbundstrukturbauteile u. a für den Kampfhubschrau- ber Tiger und den Airbus A400M, Komponenten für militärische Raketen) und Premium AEROTEC GmbH (Eurofighter-Rumpfmittelteile UAV-Prototypen, A400M- Schalenfertigung) zählt die Renk AG zu den drei bedeutenden Rüstungsbetrieben in der Friedensstadt Augsburg. Renk ist Weltmarktführer bei Getrieben für Kettenfahrzeuge zum Beispiel für die Kampfpanzer Leopard 2, Merkava und Leclerc Tropicalisè und die Panzerhaubitze 2000, sowie Getriebe für die Marine. Renk beschäftigt 2200 MitarbeiterInnen, davon rund 1100 in Augsburg. Der Jahresumsatz beträgt 480 Millionen Euro. In Augsburg entfällt rund die Hälfte des Geschäfts auf den Rüstungsbereich. Renk stellt auf seiner Homepage auch die militärischen Komponenten vor. (http://www.renk.eu/cms_flipbook/RENK_Ideen_Loesungen_Perspektiven/blaetterkatalog/in dex.htm24.05.2015). Die Presse berichtete über die Rüstungsproduktion bei Renk. Beispielhaft sei die DIE ZEIT Online 24/2013 vom 14. Juni 2013 (http://www.zeit.de/2013/24/waffenexporte) mit folgendem Bericht und die Augsburger Allgemeine vom 13.03.2015 erwähnt: Rüstungsexporte: Tödliche Puzzlestücke Das Augsburger Unternehmen Renk etwa gehört zu den Weltmarktführern im Bau von Getrieben. In Geschäftsberichten nennt das Unternehmen Nahost und Asien als wichtige Rüstungsmärkte, weil dort "weitere wesentliche Fahrzeugprogramme" vorbereitet werden. Renk beteiligt sich an solchen Programmen, etwa für den indischen Kampfpanzer Arjun. Als "herausragendes Ereignis" im 1. Halbjahr 2012bezeichnet das Unternehmen einen großen Getriebeauftrag aus Südkorea für den Kampfpanzer K2. Im Schiffbau arbeitet Renk mit Südkorea, Indien und Ländern in Nordafrika und dem Nahen Osten zusammen. Bald könnte Algerien als ein neuer Großkunde dazukommen. Dort bauen Rheinmetall und die Renk- Muttergesellschaft MAN eine Fertigungsanlage für den Panzer Fuchs auf. Bis zu 1.000 dieser Transportpanzer will der repressive Staat in Nordafrika herstellen mit deutscher Hilfe. Der Deal ist wegen der Menschenrechtslage in Algerien umstritten. Renk reagierte auf eine Anfrage der ZEIT nicht. Im Jahr 2014 erhielt Renk einen Großauftrag über 500 Getriebe für die britische Armee mit einem Volumen von 200 Millionen Euro (siehe nebenstehenden Auszug aus der Augsburger Allgemeinen vom 13.03.2015.)

Bericht der Kritischen AktionärInnen Renk · PDF filePanzerhaubitze 2000, sowie Getriebe für die Marine. Renk beschäftigt 2200 MitarbeiterInnen, davon rund 1100 in Augsburg. Der

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Bericht der Kritischen AktionärInnen Renk 2015

Die Renk AG Neben MT AEROSPACE AG (Faserverbundstrukturbauteile u. a für den Kampfhubschrau-

ber Tiger und den Airbus A400M, Komponenten für militärische Raketen) und Premium

AEROTEC GmbH (Eurofighter-Rumpfmittelteile UAV-Prototypen, A400M-

Schalenfertigung) zählt die Renk AG zu den drei bedeutenden Rüstungsbetrieben in der

Friedensstadt Augsburg. Renk ist Weltmarktführer bei Getrieben für Kettenfahrzeuge zum

Beispiel für die Kampfpanzer Leopard 2, Merkava und Leclerc Tropicalisè und die

Panzerhaubitze 2000, sowie Getriebe für die Marine.

Renk beschäftigt 2200 MitarbeiterInnen, davon rund 1100 in Augsburg. Der Jahresumsatz

beträgt 480 Millionen Euro. In Augsburg entfällt rund die Hälfte des Geschäfts auf den

Rüstungsbereich. Renk stellt auf seiner Homepage auch die militärischen Komponenten vor.

(http://www.renk.eu/cms_flipbook/RENK_Ideen_Loesungen_Perspektiven/blaetterkatalog/in

dex.htm24.05.2015).

Die Presse berichtete über die Rüstungsproduktion bei Renk. Beispielhaft sei die DIE ZEIT

Online 24/2013 vom 14. Juni 2013 (http://www.zeit.de/2013/24/waffenexporte) mit

folgendem Bericht und die Augsburger Allgemeine vom 13.03.2015 erwähnt:

Rüstungsexporte: Tödliche Puzzlestücke Das Augsburger Unternehmen Renk etwa gehört zu den Weltmarktführern im Bau von

Getrieben. In Geschäftsberichten nennt das Unternehmen Nahost und Asien als wichtige

Rüstungsmärkte, weil dort "weitere wesentliche

Fahrzeugprogramme" vorbereitet werden. Renk

beteiligt sich an solchen Programmen, etwa für den

indischen Kampfpanzer Arjun. Als "herausragendes

Ereignis" im 1. Halbjahr 2012bezeichnet das

Unternehmen einen großen Getriebeauftrag aus

Südkorea für den Kampfpanzer K2. Im Schiffbau

arbeitet Renk mit Südkorea, Indien und Ländern in

Nordafrika und dem Nahen Osten zusammen. Bald

könnte Algerien als ein neuer Großkunde dazukommen.

Dort bauen Rheinmetall und die Renk-

Muttergesellschaft MAN eine Fertigungsanlage für den

Panzer Fuchs auf. Bis zu 1.000 dieser Transportpanzer

will der repressive Staat in Nordafrika herstellen – mit

deutscher Hilfe. Der Deal ist wegen der

Menschenrechtslage in Algerien umstritten. Renk

reagierte auf eine Anfrage der ZEIT nicht.

Im Jahr 2014 erhielt Renk einen Großauftrag über 500

Getriebe für die britische Armee mit einem Volumen von

200 Millionen Euro (siehe nebenstehenden Auszug aus der

Augsburger Allgemeinen vom 13.03.2015.)

Kritische AktionärInnen Renk Bei der Veranstaltung " Waffenhandel – Wie Deutschland am Krieg verdient“ am 21.11.2014

in Augsburg hat Jürgen Grässlin, Bundessprecher der DFG-VK, die Gründung der Kritischen

AktionärInnen Renk angeregt. Zehn Freundinnen und Freunde der Augsburger

Friedensinitiative (AFI), Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen

(DFG-VK), Der LINKE und pax christi fühlten sich angesprochen und haben je ein bis zwei

Aktien der Renk AG erworben. In zwei Vorbereitungsgesprächen wurden ein Gegenantrag

zur Entlastung des Vorstands und Fragen bei der Hauptversammlung besprochen. Jürgen

Grässlin unterstützte die Vorbereitungen mit einer Telefonkonferenz, mehreren Emails und

persönlichen Gesprächen.

Hauptversammlung am 18.06.2015 Zur Hauptversammlung am 18.06.2015 um 16:00 Uhr im Kongress am Park in Augsburg

waren acht der zehn Kritischen AktionärInnen gekommen. Zwei AktionärInnen waren

verhindert. Insgesamt waren ca 200 Renk-AktionärInnen anwesend. Der einzige Gegenantrag

wurde von uns gestellt. Dieser ist satzungsgemäß schon mehrere Tage vor der

Hauptversammlung und danach auf der Homepage von Renk veröffentlicht worden (siehe

HV_Gegenantrag_2015_Version_02.pdf).

Nach der Eröffnung durch die Vorsitzende des Aufsichtsrates Frau Dr. Bartölke und der Rede

des Vorstandsprechers Herrn Hofbauer war die allgemeine Aussprache vorgesehen. Nach

einer Rede eines Sprechers einer Aktionärsvereinigung sprachen die Kritischen Aktionäre.

Von insgesamt 12 Wortmeldungen bei der Aussprache kamen 7 Wortmeldungen von den

Kritischen Aktionären. Der Beifall auf die Reden der Kritischen Aktionäre kam

erwartungsgemäß überwiegend von den anwesenden Kritischen AktionärInnen und wenig von

den anderen AktionärInnen. Ein weiterer Kleinaktionär gab zu verstehen, dass er den

Gegenantrag gut findet. Er selbst hatte ca 70 Fragen gestellt, darunter auch rüstungskritische

Fragen und Anmerkungen.

Die Antworten auf die Fragen durch den Vorstandsprechers Herrn Hofbauer waren nicht sehr

aufschlussreich. Eine interessante Information ist, dass der Bereich „Fahrzeuggetriebe“

ausschließlich Komponenten für militärische Fahrzeuge produziert. Die Informationen im

Geschäftsbericht (Zahlen, Mitarbeiter, etc.) sind entsprechend zu interpretieren. Auf mehrere

Fragen hat der Vorsitzende geantwortet, dass Renk nur das umsetzt, was die Politik will, dass

alles legal ist, dass mit der Endverbleibklausel sichergestellt ist, dass die Waffen nicht in

falsche Hände geraten, etc. Auf eine Nachfrage eines Kritischen Aktionärs kam die

Anmerkung: „Wenn Sie schon ein so schlechtes Gewissen haben dann verkaufen sie doch

Ihre Renk-Aktie“. Diese Bemerkung wurde mit mittlerem Beifall der anderen AktionärInnen

quittiert. Wie erwartet bekam unser Gegenantrag keine Mehrheit. 5.628.040 (99,84224%)

stimmten für die Entlastung des Vorstandes, 8.893 (0,15776%) stimmten gegen die

Entlastung bei 9.794 Enthaltungen.

Auf der Homepage von Renk (http://www.renk.eu/hauptversammlung.html) können die

Unterlagen zu den Hauptversammlungen seit 2010 eingesehen werden. 2011 gab es auch

einen Gegenantrag, der immer noch dort angegeben ist. Es ist davon auszugehen, dass auch

unser Gegenantrag mit der Begründung jahrelang auf der Homepage von Renk einzusehen ist.

Wir waren mit dem Verlauf sehr zufrieden.

Nachfolgend sind der Gegenantrag und die Redebeiträge der Kritischen AktionärInnen mit

den Fragen bei der Hauptversammlung wiedergegeben.

Gegenantrag zur Entlastung des Vorstands

Christian Artner-Schedler, Schwabegg

Karl Augard, Untermeitingen

Klaus Länger, Landensberg

Nikolaus Stampfer, Bonstetten

Gegenantrag zu Punkt 3 der Tagesordnung:

Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet.

Begründung:

Der Kampfpanzer Leopard 2 ist mit dem Getriebe des Typs Renk-HSWL-354 ausgerüstet.

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Leopard_2 ). Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 wurden

u.a. auch an Katar geliefert. Der SPD-Außenexperte Mützenich sagte dazu: "Katar hat in

Syrien und auch in anderen Ländern der arabischen Welt genau die Gruppen unterstützt, die

nicht auf einen friedlichen Wandel, sondern vor allem auf Gewalt gesetzt haben, auch gegen

die eigene Bevölkerung".(Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/ruestungsexport-katar-

100.html)

Der Kampfpanzer Leopard 2 wurde im Kosovo-Krieg und von der kanadischen und dänischen

Armee auch in Afghanistan eingesetzt. (Quelle: http://www.bild.de/politik/2010/bricht-alle-

rekorde-11825026.bild.html).

Der israelischen Kampfpanzer Merkava IV ist mit dem Renk-Getriebe RK 325 ausgestattet.

Dieser Kampfpanzer gilt als eines der Kernstücke der israelischen Bodenoffensiven. (Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Merkava)

Der in der Türkei hergestellte Panzer Altay enthält das Getriebe von Renk (Quelle: Deutsch

Türkisches Journal, 27. Mai 2015). Saudi-Arabien will den Panzer kaufen. Saudi-Arabien

führt Krieg im Jemen. Die Nichteinhaltung der Menschenrechte, insbesondere die

Frauenrechte in Saudi-Arabien ist bekannt.

Beim Kriegseinsatz der Kampfpanzer wurden und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit

Menschen getötet. Der Export von Rüstungskomponenten an Krieg führende und die

Menschenrechte verletzende Staaten ist unverantwortlich.

Der Hersteller von Rüstungsprodukten kann sich der Verantwortung dazu nicht entziehen.

Wer die Menschenrechte achten will, muss den Export von Kampfpanzern ächten.

Daher beantragen wir die Nichtentlastung des Vorstandes.

Die veröffentlichte Version ist unter http://www.renk.eu/hauptversammlung.html zu finden.

Reden bei der Hauptversammlung am 18.06.2015

Redebeitrag: Christian Artner-Schedler (Referent für Friedensarbeit) Sehr geehrte Frau Dr. Bartölke, sehr geehrte Herren des Vorstandes und des Aufsichtsrates, mein Name ist Christian Artner-Schedler. Ich arbeite seit 28 Jahren als Friedensreferent für die internationale katholische Friedensbewegung pax christi Augsburg als einem Teil der deutschen Friedensbewegung. Als katholischer Theologe ist mir auf diesem Hintergrund wichtig, an einer Welt für mehr Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung mitzuarbeiten, d.h. dass Arbeit immer unter der ethischen Fragestellung steht: Wie, was und wofür produziere ich? Dient es dem Leben und dem Gemeinwohl. Rüstungsproduktion tut dies nicht und ist dazu völlig konträr. Oder wie Papst Franziskus noch weitergehender in Bezug auf unser Wirtschaften generell formuliert „Diese Wirtschaft tötet!“ Renk hat ein eindrucksvolles Potential an guten und qualifizierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Auch bin ich mir sicher, dass diese in der großen Mehrheit lieber Produkte herstellen, die das Leben reicher und lebenswerter machen, anstatt die Fähigkeit für das Töten durch Waffen weiter zu entwickeln. In der Friedensstadt Augsburg sollten zivile, nützliche, sozial verträgliche und der Menschheit dienende Produkte hergestellt und weltweit exportiert werden. Da haben Sie meine volle Unterstützung. Die Sicherung der Arbeitsplätze mit zukunftsweisender, innovativer, ziviler Produktion ist mir ein großes Anliegen. Als Aktionär von Renk für pax christi ist und bleibt dies mein und unser Anspruch. Deshalb hier meine Fragen an den Vorstand:

1. Gibt es Pläne bei Renk zur Konversion der Arbeitsplätze für militärische Komponenten in Arbeitsplätze für zivile Produkte?

2. Ist Renk bereit, paritätisch besetzte Umstellungsausschüsse mit Arbeitsnehmervertretungen und Arbeitgebern einzurichten, welche die Möglichkeiten zur Umstellung auf alternative Produktion untersuchen und die Durchsetzung einleiten, um langfristig Arbeitsplätze bei Wegfall von Rüstungsproduktion zu sichern?

3. Ist Renk gewillt, der Bundesregierung ihre Bereitschaft zur Rüstungskonversion zu signalisieren und flankierende Maßnahmen zur erfolgreichen Umsetzung von dieser zu fordern?

4. Wie hoch werden evtl. Kosten für die Konversion (Analysearbeiten, Schulungen, Evaluation…) geschätzt?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich bin gespannt auf Ihre Antwort.

Antworten des Vorstands Herrn Hofbauer: Die Bundesregierung setzt die Rahmenbedingungen für Rüstungsaufträge. Jeder der Export muss beantragt und genehmigt werden. Die Endverbleibserklärungen müssen abgegeben werden, eine Weitergabe ist nicht erlaubt. Renk hat in der 90er Jahren Konversion versucht. Konversion ist Abbau. Renk wäre mit Konversion beinahe Pleite gegangen. Renk ist versucht zivile Produkte zu bevorzugen.

Nachfrage: Damit sind nicht alle Fragen beantwortet worden. Antwort des Vorstands Herrn Hofbauer:

Verkaufen Sie Ihre Aktie, wenn Sie damit besser schlafen können.

Rede Klaus Stampfer

Sehr geehrte Frau Dr. Bartölke, sehr geehrter Herren des Vorstands, sehr geehrte Herren des Aufsichtsrats, sehr geehrte Damen und Herren Aktionärinnen und Aktionäre, mein Name ist Klaus Stampfer und ich spreche zu allen Tagesordnungspunkten. Zugleich will ich den Gegenantrag zu Punkt 3 der Tagesordnung begründen. Ich bin glücklich Aktionär von Renk und damit einer Firma zu sein, die mit technisch innovativen Komponenten die Wende hin zu regenerativen Energien aktiv unterstützt. Leider muss ich auch feststellen, dass diese Firma in der Friedensstadt Augsburg militärische Komponenten produziert. Ich beantrage deshalb, dass die Mitglieder des Vorstands nicht entlastet werden. Diesen Gegenantrag möchte ich nun begründen. Der Kampfpanzer Leopard 2 ist mit dem Getriebe des Typs Renk-HSWL-354

ausgerüstet. Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 wurden u.a. auch an Katar geliefert.

Der SPD-Außenexperte Mützenich sagte dazu: „Katar hat in Syrien und auch in

anderen Ländern der arabischen Welt genau die Gruppen unterstützt, die nicht auf

einen friedlichen Wandel, sondern vor allem auf Gewalt gesetzt haben, auch gegen

die eigene Bevölkerung

Der Kampfpanzer Leopard 2 wurde im Kosovo-Krieg und von der kanadischen und

dänischen Armee auch in Afghanistan eingesetzt.

Der israelischen Kampfpanzer Merkava IV ist mit dem Renk-Getriebe RK 325

ausgestattet. Dieser Kampfpanzer gilt als eines der Kernstücke der israelischen

Bodenoffensiven.

Der in der Türkei hergestellte Panzer Altay enthält das Getriebe von Renk. Saudi-

Arabien will den Panzer kaufen. Saudi-Arabien führt Krieg im Jemen. Die

Nichteinhaltung der Menschenrechte, insbesondere die Frauenrechte in Saudi-

Arabien ist bekannt.

Beim Kriegseinsatz der Kampfpanzer wurden und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit Menschen getötet. Der Export von Rüstungskomponenten an Krieg führende und die Menschenrechte verletzende Staaten ist aus unserer Sicht unverantwortlich.

Der Hersteller von Rüstungsprodukten kann sich der Verantwortung dazu nicht entziehen. Wer die Menschenrechte achten will, muss den Export von Kampfpanzern ächten.

Daher beantrage ich die Nichtentlastung des Vorstandes.

Ich habe Informationen darüber gefunden in welche Kampfpanzer Getriebe von Renk eingebaut sind. Als Aktionär der Firma Renk habe ich jedoch noch weitere Fragen:

Frage Stampfer_1: Welche der derzeit produzierten Komponenten werden ausschließlich in militärische Produkte eingebaut? Frage Stampfer_2: An welche Länder und Kunden werden die in Frage 1 angesprochenen Komponenten geliefert? Frage Stampfer_3: Wie viele Arbeitsplätze sind bei der Entwicklung und Produktion der in Frage 1 angesprochenen Komponenten involviert? Frage Stampfer_4: Wie hoch ist der erzielte Umsatz mit den in Frage 1 angesprochenen Komponenten (in Euro und in % des Gesamtumsatzes von Renk)? Frage Stampfer_5: Welche der derzeit produzierten Komponenten werden in militärische und in zivile Produkte eingebaut (Dual use)? Frage Stampfer_6: An welche Länder und Kunden werden die in Frage 5 angesprochenen Komponenten geliefert? Frage Stampfer_7: Wie viele Arbeitsplätze sind bei der Entwicklung und Produktion der in Frage 5 angesprochenen Komponenten involviert? Frage Stampfer_8: Wie hoch ist der erzielte Umsatz mit den in Frage 5 angesprochenen Komponenten (in Euro und in % des Gesamtumsatzes von Renk)?

Antworten des Herrn Hofbauer, Vorstand: Im Geschäftsbereich Fahrzeuggetriebe sind alle Produkte Rüstungsprodukte. Im Geschäftsbericht sind die Zahlen für diesen Geschäftsbereich veröffentlicht. Zu Dual-use: Renk liefert Komponenten an Kunden und weiß nicht, wohin die fertigen Produkte geliefert werden.

Rede Rainer Nödel

Fragen an den Vorstand:

RN1) Welcher Getriebetyp wird für den britischen Panzer Scout SV geliefert?

RN2) Werden diese Panzer außer in der britischen Armee auch von Dritten eingesetzt?

RN3) Ist dieses Getriebe eine Neuentwicklung oder wird es auch in anderen Panzern eingesetzt?

RN4) Wie hat sich bei der Produktion der militärisch nutzbaren Komponenten der Umsatz und die

Anzahl der involvierten Arbeitsplätze in den Jahren 2004 bis 2014 entwickelt?

RN5) Gibt es bereits Planungen , den besonders leisen Schiffsmotor, der gerade angesprochen

wurde auch im militärischen Bereich einzusetzen.

Antworten des Herrn Hofbauer, Vorstand: Zu RN1): HSWL 256 B wie Puma-Getriebe

Zu RN2): NEIN

Zu RN3): Nur im Scout SV

Zu RN4): In etwa gleich geblieben

Zu RN5):

Haupteinsatz

- Megajachten

- Forschungsschiffe

- F125

- Ja, auch dort

Rede Klaus Länger

Renk ist Mitglied des „Förderkreis deutsches Heer e.V.“ Welche konkreten Ziele verfolgt die

Fa. Renk mit dieser Mitgliedschaft? Mit welchen finanziellen und personellen Beträgen

fördert Renk diesen Verein?

Antworten des Herrn Hofbauer, Vorstand: Kosten im unteren 1000 Betrieb, kein Personal.

Der Förderkreis soll die Interessen der Soldaten vertreten und dass die bestes Material erhalten. Die

Bundesregierung setzt den Rahmen.

Bericht in der Augsburger Allgemeinen