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1 Berufsverband der Soziologinnen und Soziologen Österreichs A-4040 Linz, Aubrunnerweg 1 E-Mail: [email protected], Homepage: http://soziologie.wordpress.com NEWSLETTER 6/2016 26. 10. 2016 Inhalt: Vorwort 1 Internes 1 BSÖ-Veranstaltungen 1 Veranstaltungen und Angebote unserer Mitglieder 2 Aufgeschnappt: Soziologie in den Medien - Die Gefahr der Verunsicherung 3 - Bringschuld der Soziologie 4 - Die Gesellschaft der Daten 6 - Soziologe Heitmeyer: "Die Gesellschaft ist vergiftet" 7 Stellenanzeigen 10 Literatur von Mitgliedern und dem BSÖ Nahestehenden 17 Mitglieder in den Neuen Medien 17 Impressum 17 Vorwort Wertes Mitglied, der Newsletter versteht sich als interne Information ist und ist ausschließlich als Service für die BSÖ- Mitglieder gedacht. Auf unserer Homepage http://soziologie.wordpress.com können Sie im geschützten Mitgliederbereich mit Ihrem Passwort sämtliche Newsletter einsehen. Fordern Sie Ihr Passwort ehest an. Informieren Sie sich bitte auch in regelmäßigen Abständen auf unserer Verbands-Homepage http://soziologie.wordpress.com . Hier finden Sie nicht nur alles Wissenswerte über den Verband, sondern darüber hinaus auch interessante Links und aktuelle Informationen. ******* Internes Die letzten Wochen waren von fieberhafter Anspannung des gesamten Vorstandsteams gekennzeichnet. Am 22. Oktober um 20.44 Uhr war es endlich soweit: die kleine Johanna wurde geboren und unser stv. Vorsitzende, Mag. Gerald Weichselbaum und Partnerin Jennifer wurden Eltern. Der Weg war lang, aber nun geht es Mutter, Kind und Gerald gut. Wir freuen uns mit den Eltern und gratulieren ganz herzlich! ******* BSÖ-Veranstaltungen Termin checken, anmelden und mitfeiern! Vor rund 40 Jahren wurde der Berufsverband der Soziologinnen und Soziologen gegründet. In rund 2 Wochen wollen wir gemeinsam unser Jubiläum feiern.

Berufsverband der Soziologinnen und Soziologen Österreichs · forschung, präsentiert im Rahmen einer Pressekonferenz zum Spendenbericht 2016 des Fundraisingverbandes Austria die

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Berufsverband der Soziologinnen und Soziologen Österreichs

A-4040 Linz, Aubrunnerweg 1 E-Mail: [email protected], Homepage: http://soziologie.wordpress.com

NEWSLETTER 6/2016 26. 10. 2016

Inhalt: Vorwort 1 Internes 1 BSÖ-Veranstaltungen 1 Veranstaltungen und Angebote unserer Mitglieder 2 Aufgeschnappt: Soziologie in den Medien

- Die Gefahr der Verunsicherung 3 - Bringschuld der Soziologie 4 - Die Gesellschaft der Daten 6 - Soziologe Heitmeyer: "Die Gesellschaft ist vergiftet" 7

Stellenanzeigen 10 Literatur von Mitgliedern und dem BSÖ Nahestehenden 17 Mitglieder in den Neuen Medien 17 Impressum 17

Vorwort

Wertes Mitglied, der Newsletter versteht sich als interne Information ist und ist ausschließlich als Service für die BSÖ-Mitglieder gedacht. Auf unserer Homepage http://soziologie.wordpress.com können Sie im geschützten Mitgliederbereich mit Ihrem Passwort sämtliche Newsletter einsehen. Fordern Sie Ihr Passwort ehest an. Informieren Sie sich bitte auch in regelmäßigen Abständen auf unserer Verbands-Homepage http://soziologie.wordpress.com. Hier finden Sie nicht nur alles Wissenswerte über den Verband, sondern darüber hinaus auch interessante Links und aktuelle Informationen.

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Internes

Die letzten Wochen waren von fieberhafter Anspannung des gesamten Vorstandsteams gekennzeichnet. Am 22. Oktober um 20.44 Uhr war es endlich soweit: die kleine Johanna wurde geboren und unser stv. Vorsitzende, Mag. Gerald Weichselbaum und Partnerin Jennifer wurden Eltern. Der Weg war lang, aber nun geht es Mutter, Kind und Gerald gut. Wir freuen uns mit den Eltern und gratulieren ganz herzlich!

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BSÖ-Veranstaltungen

Termin checken, anmelden und mitfeiern!

Vor rund 40 Jahren wurde der Berufsverband der Soziologinnen und Soziologen gegründet. In rund 2

Wochen wollen wir gemeinsam unser Jubiläum feiern.

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Jubiläumsveranstaltung 40 Jahre BSÖ 10. 11. 2016, 18.30 Uhr Altes Rathaus, Pressezentrum „Vielfalt im professionellen Handeln“ Eine Veranstaltung von Mitgliedern für Mitglieder.

Eröffnung durch Bürgermeister Mag. Klaus Luger Grußworte des Dekans der SOWI-Fakultät o. Univ. Prof. Dr. Hans Bacher Grußworte des Deutschen Berufsverbandes der Soziologinnen und Soziologen In jeweils 15minütigen Kurzpräsentationen berichten BSÖ-Mitglieder von ihren Tätigkeiten.

Mag.a Manuela Mülleder

Univ.-Ass. Dr.in Ursula Rami

Prof. DI Ernst Gehmacher

ao.Univ.Prof.i.R. Dr. Roland Girtler

„40 Jahre BSÖ – und wie geht’s weiter?“ (Dr. Claudia Pass)

Anschließend geselliger Austausch beim Buffet.

Aus organisatorischen Gründen ersuchen wir um Anmeldung bis spätestens 7. 11. 2016. Bringen Sie auch

Freunde und Interessierte mit!

Der Einladungsfolder steht auch auf unserer Homepage http://soziologie.wordpress.com unter Aktuelles zum Download bereit.

******* Bitte vormerken, weitere Info folgt noch! Vorweihnachtliches Mitgliedertreffen zum Punsch oder Tee an der Johannes-Kepler-Universität Linz. Termin: Dienstag, 13. 12. 2016, 17 bis 18 Uhr.

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Veranstaltungen und Angebote unserer Mitglieder Unser Mitglied, Dr. Georg Wiesinger, ist an der Bundesanstalt für Bergbauernfragen tätig und veranstaltet zweimal jährlich im Rahmen der AG Ländliche Sozialforschung interessante Vortragsreihen. Wir berichteten bereits im Newsletter 5/2016 darüber. Die nächste Sitzung der Arbeitsgemeinschaft ländliche Sozialforschung findet am Freitag, 11.11.2016 10.00 Uhr s.t. an der Bundesanstalt für Bergbauernfragen statt, 1030 Wien, Marxergasse 2/Mezzanin. Folgende Beiträge stehen auf dem Programm: E. Häfele (Worknet: Networking – Frauenprojekte- Kultur – Kommunikation - Kulturtourismus): Europäisch, jung, mobil – Neue Zuwanderung nach Vorarlberg 2008 bis 2014. S. Kroismayr (SWS Rundschau): Die Beziehung zwischen Dorf und Zentrum nach der Schließung der Dorfschule Weitere Infos: http://www.berggebiete.eu/cm3/de/ag-laendliche-sozialforschung/782-protokoll-zur-81-sitzung.html

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Unser Mitglied, Mag. Joachim Seidler, ist Geschäftsführer der Seidler Consulting und veranstaltet laufend interessante Tagungen, Konferenzen und Workshops u.a. zu Themen der Datensicherheit. Nächste Veranstaltung: FORUM IOT: 09.11.2016, Museumsquartier, Wien Internet of Things, Digitalisierung, M2M und Industrie 4.0 beschreiben neue Technologien, die unsere Wirtschaft und unser Leben verändern, die großen Fragen sind aber: Was bedeutet diese 4. Industrielle Revolution für Unternehmen und wie weit haben die unterschiedlichen Branchen bereits diese neuen Strategien implementiert? Diesen Fragen werden wir uns intensiv widmen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf realisierte Anwendungen und Lösungen. Nähere Infos: http://www.seidlerconsulting.at/

******* Unser Mitglied, Mag. Wilma Steinbacher, ist nicht nur Vorstandsmitglied im BSÖ, sondern auch Präsidentin von Pro Senectute Österreich. Pro Senectute ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein. Er vereint Personen, die in der Altenarbeit engagiert sind oder ein Interesse daran haben, sich für die Lebensqualität alter Menschen und ihres Umfelds einzusetzen. Alle seine Maßnahmen im Rahmen von Projekten, Kompetenzförderung und Initiativen haben ein gemeinsames Ziel: gute Bedingungen für ein lebenswertes Alter in Österreich zu schaffen. Eine der nächsten Veranstaltungen von Pro Senectute ist: ICH BIN DABEI. Kulturelle Teilhabe für Menschen mit Demenz - ein Stück Lebensqualität 21. - 23. November 2016 in Salzburg 20. - 22. März 2017 in Graz Dauer: 3 Tage /24 UE Referent/-innen: Jochen Schmauck-Langer (dementia+art) Zielgruppen: Mitarbeiter/-innen in Senioreneinrichtungen und in Kulturbetrieben/Museen Nähere Infos: http://www.prosenectute.at/

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Unser Mitglied, Dr. Bernhard Hofer, Geschäftsführer der Public Opinion GmbH/Institut für Sozial-forschung, präsentiert im Rahmen einer Pressekonferenz zum Spendenbericht 2016 des Fundraisingverbandes Austria die neuesten Erkenntnisse der jüngsten Spendenmarkterhebung. 29.11. 2016, 9 Uhr, Cafe Griensteidl, 1010 Wien, Michaelerplatz 2.

******* Wenn auch Sie hier auf interessante Angebote und Veranstaltungen aufmerksam machen wollen, dann senden Sie uns einfach ein Mail mit Ihrem Hinweis. Wir freuen uns, denn Ihr Anliegen ist unser Auftrag!

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Aufgeschnappt: Soziologie in den Medien

Die Gefahr der Verunsicherung OÖN, 25. 10. 2016 LINZ. Terror, Kriminalität, Naturkatastrophen: Das Sicherheitsempfinden der Bürger sinkt. Ob gerechtfertigt oder nicht, darüber diskutierte am Montag eine hochkarätige Expertenrunde. Das Thema Sicherheit ist ein sensibles Feld: Was sind tatsächliche Gefahren, was ist grundlose Verunsicherung? Was zählt zur notwendigen Prävention, wo beginnt die angstvolle Überreaktion? Aktuelle Umfragen zeigen, dass das Sicherheitsgefühl bei den Oberösterreichern schwindet. Sowohl für die Sicherheitsbehörden als auch die Politik ist dies ein Alarmsignal. Klaus Zapotoczky, emeritierter Soziologie-Professor der Johannes Kepler Universität, lud deshalb mit seinem Alois-Wagner-Institut gemeinsam mit

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dem Zivilschutzverband Sicherheitsexperten und Sozialwissenschaftler zur Podiumsdiskussion "Sicher leben in Stadt und Land" in den Linzer Presseclub. Anstieg in der Kriminalstatistik 2016 wird die Kriminalstatistik in Oberösterreich erstmals nach Jahren wieder ein Plus aufweisen. "Die Zahl der Körperverletzungen, vor allem mit Messern, ist gestiegen", sagte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl. Das stehe in Verbindung mit der Flüchtlingsbewegung. Es handle sich oft um "Milieudelikte" in Asylunterkünften. Trotz der leichten Steigerung in der Statistik sieht er größte Gefahr in der "wachsenden Unsicherheit der Bevölkerung". Die Angst, Opfer eines Verbrechens zu werden, hat für den Soziologen Günter Stummvoll eine irrationale Komponente. Die Gefahr, tatsächlich einer Gewalttat zum Opfer oder gar eines Terroranschlags zu werden, werde meist überschätzt, sagte Stummvoll. Martialischer als seine Vorredner präsentierte sich Militärkommandant Kurt Raffetseder. Die größte Gefahr sei "die Sorglosigkeit", meinte er. Ein Gemisch aus "organisierter Kriminalität und Masseneinwanderung" befeuere zudem die Verunsicherung. Differenzen zwischen Pilsl und Raffetseder zeigten sich auch in der Frage, ob und inwieweit das Heer zusätzliche Kompetenzen beim Schutz der inneren Sicherheit bekommen sollte. Raffetseder kann sich das gut vorstellen: "Es wird zusehends schwieriger, die Grenze zwischen einem Assistenzeinsatz und militärischer Landesverteidigung zu ziehen." Landespolizeidirektor Pilsl würde einen erweiterten Assistenzeinsatz des Heeres zwar "sehr begrüßen", pocht aber auf die Vorrangstellung der Polizei im Inland. Die Generäle müssten zur Kenntnis nehmen, dass primär Polizisten und nicht Soldaten für die Gewährleistung der inneren Sicherheit zuständig seien. Ein Blick nach Tschechien zeigte, dass es sich bei der zunehmenden Angst nicht um ein nur österreichisches Phänomen handelt. Dagmar Skodová Parmová, Prorektorin der Universität Budweis, berichtete von steigenden Waffenkäufen in ihrer Heimat. Einen Weg, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu steigern, sieht sie in einer noch engeren grenzüberschreitenden Kooperation. Hochwasser und Blackout Beim Katastrophenschutz stehen hingegen andere Bedrohungen im Fokus. Michael Gugler, Leiter der Direktion Inneres und Kommunales des Landes, sieht vor allem Naturkatastrophen oder großflächige Stromausfälle als drohende Gefahr: "Wir wissen, dass Überflutungen durch den Klimawandel weiter zunehmen werden." Um gegen solche Unglücke zumindest ein wenig gefeit zu sein, sollte jeder Haushalt Vorräte für zumindest einige Tage anlegen, empfiehlt Gugler: "Jeder Bürger, der sich im Ernstfall eine Zeit lang selbst versorgen kann, ist eine Entlastung für die Behörden." (hip) Illegal in Österreich 140.000 Menschen, die sich illegal in Österreich aufhalten, seien 2016 im Bundesgebiet bisher aufgegriffen worden, behauptete Militärkommandant Generalmajor Kurt Raffetseder gestern bei der Podiumsdiskussion in Linz. Seine Quelle für diese Zahl wollte der oberste Soldat des Landes allerdings nicht nennen. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl widersprach dieser Darstellung und führte die aktuellen und offiziellen Aufstellungen des Innenministeriums für das heurige Jahr an. Demnach seien heuer bisher 43.615 Menschen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis in Österreich aufgegriffen worden. 36.005 dieser Aufgegriffenen stellten einen Asylantrag in Österreich. In Oberösterreich wurden bis Ende September 4442 Illegale aufgegriffen. 3715 davon haben einen Asylantrag gestellt.

******* Bringschuld der Soziologie NZZ, 24. 9. 2016 GASTKOMMENTAR von Gerhard Schulze Kann die Soziologie eine ganz normale akademische Disziplin sein? Alle Wissenschaften, etwa Medizin, Biologie oder Physik, gewinnen ihre Eigenart durch den speziellen Gegenstand im Fokus ihrer Analysen. Nur bei der Soziologie ist es damit noch nicht getan. Sie ist erst dann am Ziel, wenn sie gefragt und verstanden wird. Andere Wissenschaften können dieses Verstehen professionellen Anwendern überlassen, etwa Ärzten, Gentechnikern oder Ingenieuren. Anwender der Soziologie sind dagegen potenziell wir alle. Sie gestattet uns einen neuen Blick auf unsere Sozialwelt und eröffnet damit die Möglichkeit des Andersseins.

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Am 26. September beginnt der diesjährige Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Das Programmheft führt eine ganz normale Wissenschaft vor Augen; in vielen hundert Vorträgen wenden sich Insider an Insider. Doch der Weg vom anlaufenden Soziologiekongress bis zur soziologischen Aufklärung ist noch weit. Dies bestätigt die Sonderrolle der Soziologie, dass der Vorwurf von Unverständlichkeit, Praxisferne und Selbstbezüglichkeit sie wie ein Schatten begleitet, tritt doch in dieser Kritik die Forderung ihrer Adressaten zutage, so beschrieben zu werden, wie sie es selbst nicht können, aber brauchen. Die Neugier der sechziger Jahre Ein Blick auf die Geschichte der Soziologie und ihrer Rezeption zeigt allerdings, dass die Soziologie noch nie einfach war und trotzdem verstanden wurde. So erschienen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg soziologische Zeitdiagnosen, die von einem breiten Publikum gelesen und diskutiert wurden, etwa «Die skeptische Generation» von Helmuth Schelsky, «Die Seele im technischen Zeitalter» von Arnold Gehlen oder «Die einsame Masse» von David Riesman.

Irgendeine Talkrunde läuft immer im Fernsehen, und in keiner geht es ohne Behauptungen über soziale Themen ab. Aber woher sollten beispielsweise Moderatoren und ihre Gäste wenigstens

wissen, dass die soziale Wirklichkeit weitaus komplexer ist, als sie meinen?

In den sechziger Jahren griff eine allgemeine Neugier auf Soziologie um sich, die dem heutigen Interesse an Hirnforschung, Gentechnik und Informatik gleichkam. Begriffe wie «System», «Struktur», «Schicht», «Dekonstruktion», «Distinktion», «Sozialisation» oder «Geschlechterrollen» gingen in das Vokabular öffentlicher Diskurse und privater Auseinandersetzungen ein. Rückblickend entpuppt sich die 68er Bewegung als Phase soziologisch inspirierter Ausformung neuer Sichtweisen. Soziologie wurde zum Modestudium; und 1974 proklamierte Rainer M. Lepsius die Soziologie als neue Schlüsselwissenschaft, was damalige Leitmedien wie der «Spiegel» ausführlich würdigten. All dies hat Spuren im Denken und Handeln hinterlassen, die man heute nur deshalb übersieht, weil der quasisoziologische Blick allgegenwärtig wurde. Zwar waren frühere Soziologentage nicht weniger schwere Kost als der gegenwärtige, aber ein großes Publikum fand ihre Inhalte spannend und ließ sich nicht abschrecken. Heute jedoch hat das Interesse an Soziologie deutlich nachgelassen. Warum? Weil sich die Gesellschaft ihre Soziologie inzwischen selbst zusammenbastelt. Irgendeine Talkrunde läuft immer im Fernsehen, und in keiner geht es ohne Behauptungen über soziale Themen ab. Die Zahl der Blogs, in denen sich User über Gesellschaftliches austauschen, ist unübersehbar. Feuilletons haben sich zu Foren zeitdiagnostischer Essayistik entwickelt. Managerseminare thematisieren Unternehmenskultur oder Systemtheorie. Alltagsgespräche drehen sich um Geschlechterrollen, Ungleichheit oder die Flüchtlingsfrage. Im Vergleich dazu macht die akademische Soziologie heute den Eindruck von Franz Kafkas Hungerkünstler – einstmals gefeiert, fristet er nur noch ein Nischendasein im grossen Zirkus. Akademisch arriviert, aber öffentlich überwiegend ignoriert, ist die Soziologie weit davon entfernt, als Deutungsinstanz für das Kollektiv im 21. Jahrhundert so anerkannt zu sein, wie es die Psychologie für den Einzelnen im 20. Jahrhundert wurde und immer noch ist. Wie auch? Es scheint doch alles glasklar. Es mag mit der traumwandlerischen Sicherheit der intuitiven Alltagssoziologie für den Normalfall zusammenhängen, dass den meisten Menschen nicht bewusst ist, auf welch schwankendem Boden sie sich bewegen. Angesichts der einzigartigen erkenntnistheoretischen Schwierigkeiten empirischer Soziologie offenbart die alltägliche Quasi-Soziologie ein verstörendes Maß an vermeintlicher Sicherheit und ein phantastisches Defizit an soziologischer Allgemeinbildung. Erstaunlich ist dies nicht, denn woher sollten beispielsweise Moderatoren und ihre Gäste – etwa Schauspieler, Politiker, Autorinnen von Frauenromanen, Ex-Fussballer oder Fernsehköche – wenigstens wissen, dass die soziale Wirklichkeit weitaus komplexer ist, als sie meinen? Es scheint doch alles auf der Hand zu liegen! So wird über Burnout diskutiert, über die Krise der Demokratie, den neuen Egoismus, den Islam, die europäische Staatsschuldenkrise, das Internet, die Gentechnologie, den Geburtenrückgang, die Urbanisierung oder die Bildung. Und immer steht die gleiche Frage im Hintergrund: In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich? Je mehr sich die Soziologie zurückhält, desto mehr erlangen auch noch die abwegigsten Diagnosen

Gehör, als wären sie Offenbarungen. Lügner, Verschwörer und Manipulatoren sind immer die anderen.

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Heraus kommt ein Stimmengewirr, bei dem sich die Desorientierung unter dem Vorwand ihrer Beseitigung endlos fortsetzt. Bei sozialen Fragestellungen ist Gewissheit Illusion und wird es immer bleiben; wer sich dazu äussert, muss interpretieren, Informationslücken überbrücken und methodische Probleme einräumen. Doch allwissende Propheten finden sich immer. Je mehr sich die Soziologie zurückhält, desto mehr erlangen auch noch die abwegigsten Diagnosen Gehör, als wären sie Offenbarungen. Lügner, Verschwörer und Manipulatoren sind immer die anderen. Die Suche nach kollektiver Selbsterkenntnis endet in verhärteten Beschimpfungsfronten.

******* Die Gesellschaft der Daten Süddeutsche Zeitung, 25. September 2016 von Andreas Diekmann Die Soziologen halten gerade einen großen Kongress in Bamberg ab. Aber sie drohen die Digitalisierung und neue Forschungsmethoden zu verschlafen. Ein kritischer Gastbeitrag aus der Kollegenschaft. An diesem Montag beginnt in Bamberg der 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Das Thema lautet "Geschlossene Gesellschaft". Als eben solche präsentiert sich aber erstaunlicherweise auch das Fach selbst. Die Soziologie grenzt sich, in einer rapide wandelnden Welt der Wissenschaft, beharrlich und konservativ von anderen Disziplinen ab und pocht bequem auf die Autonomie des Fachs. Früher gab die Soziologie, mit geschärftem Blick für Institutionen und soziale Normen, anderen Disziplinen kritische Anstöße, etwa den Wirtschaftswissenschaften. Heute gibt es kaum noch wechselseitige Berührungspunkte. Stattdessen sind Ökonomie und Psychologie eine fruchtbare Verbindung eingegangen, nämlich in der Verhaltensforschung über soziale Normen, Fairness, Vertrauen, Reputation, kollektive Güter und soziale Kooperation. Davon wird jedoch in der Soziologie, obwohl es sich um Grundfragen des Fachs handelt, kaum Notiz genommen. Experimentelle Wirtschaftsforschung, Sozialpsychologie, Anthropologie und biologische Verhaltensforschung haben in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Da wird über Grundfragen der Soziologie weit mehr, präziser und oft kenntnisreicher publiziert als in manchen soziologischen Fachblättern - etwa über das "Hobbes'sche Problem" der Entstehung, Stabilität und Erosion von gesellschaftlicher Ordnung. Telefonumfragen? Beziehungen? Die Digitalisierung schüttelt auch die Sozialwissenschaften durch Zwar findet man in der empirischen Sozialforschung - in Forschungen über Bildungschancen, Migration, Bevölkerung und Sozialstruktur - hervorragende Beiträge von Soziologinnen und Soziologen. Hat man bei solchen Themen früher viel unbefangener über kausale Zusammenhänge gesprochen, so ist es heute mit ausgefeilten statistischen Methoden und Längsschnittdaten möglich, den Ursachen und Wirkungen genauer auf die Spur zu kommen. Nur ist es eine Minderheit, die solche Methoden beherrscht und international beachtete Forschungsergebnisse publiziert. "Let's Shake up the Social Sciences" - zum Durchschütteln der Sozialwissenschaften hat kürzlich der Soziologie, Mediziner und Netzwerkforscher Nicholas A. Christakis in einem Essay in der New York Times aufgerufen und die Stagnation der Sozialwissenschaften beklagt. Auch in der empirischen Forschung versagen altbewährte Methoden. So sind seit Langem die sogenannten Response-Quoten bei Umfragen rückläufig. Telefonumfragen sind aber keineswegs mehr repräsentativ, wenn nur noch zehn bis zwanzig Prozent der zufällig ausgewählten Personen an der Befragung teilnehmen und viele nur noch über das Handy erreichbar sind. Die tatsächliche Teilnahmequote wird deshalb oft wie ein Geheimnis gehütet - gerade auch von den Wahlforschungsinstituten. Onlinepanels sind bisher keine Alternative und kranken oft noch stärker an Verzerrungen als telefonische Umfragen. Natürlich gibt es auch hochwertige wissenschaftliche Umfragen. Sie sind aber so teuer, dass sie kaum noch finanzierbar sind. Die neuen digitalen Technologien haben in nur wenigen Jahren die Welt verändert, und so auch die Welt der Sozialforschung. Sie schaffen aber auch ein ungeheures Potenzial neuer Möglichkeiten für die Entwicklung soziologischer Theorie. Ein paar Beispiele: Alex Pentland vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) verwendet eigens entwickelte Soziometer, um dynamisch im Zeitverlauf soziale Interaktionen aufzuzeichnen. Damit kann die wechselseitige Beeinflussung von Menschen studiert werden. Dirk Helbing, ein Kollege von mir an der ETH Zürich, und Mehdi Moussaid vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin untersuchen die Bewegung von Menschenmassen mit Hilfe von mathematischen Modellen und

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Computerexperimenten. Tom Snijders vom Soziologischen Institut in Groningen hat Werkzeuge und Software entwickelt, die weltweit zur Analyse großer, dynamischer Netzwerke eingesetzt werden. Diese Forschungen sind das Gegenteil theorieblinder Big-Data-Analytik. Die Digitalisierung bringt gewaltige Datenmengen hervor. Für ihre Erhebung braucht man aber völlig neue Verfahren und Informatikwissen. Eine Traditionszeitung wie die erwähnte New York Times liegt heute in digitalisierter Form für einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrhunderten vor. Mit automatisierter Inhaltsanalyse und sogenannten "web crawlern" kann man neue Erkenntnisse über den kulturellen Wandel gewinnen. Mit solchen Methoden lassen sich auch Regeln und Grenzen für das Funktionieren elektronischer Märkte finden - Erkenntnisse, die die Wirtschaftssoziologie bereits stark bereichert haben. Kürzlich hat ein Sonderheft der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (herausgegeben von Jürgen Friedrichs und Alexandra Nonnenmacher) wieder auf die Bedeutung von sozialem Kontext für die Soziologie aufmerksam gemacht. Gemeint ist: Der Mensch hängt stark von seinem Umfeld ab. Der Einfluss räumlicher und sozialer Bedingungen auf menschliches Handeln - auf Erwerbstätigkeit, Bildungschancen, Verkehr, Gesundheit und so weiter - kann heute mit ortsbezogenen Daten in einem "Geo-Informations-system", kurz GIS, kartografiert und statistisch analysiert werden. Das sind Erkenntnisse, die auch politisch sehr relevant werden können. Kontrollierte Interventionsstudien und Labor- und Feldexperimente geben Auskunft über Bedingungen und Mechanismen sozialen Handelns. Eine Minderheit von jüngeren Soziologinnen und Soziologen arbeitet auch in Deutschland in diesem Bereich. Mit zwei Sonderheften der Zeitschrift SozialeWelt haben die Herausgeber Norman Braun, Marc Keuschnigg und Tobias Wolbring die Zunft daran erinnert, dass kontrollierte Experimente für die soziologische Theorie von großem Nutzen sein können. Von alldem ist auf Soziologiekongressen leider nur vereinzelt die Rede. Im Soziologie-Studium erfährt man kaum etwas über die neuen statistischen Techniken der Kausalanalyse, über experimentelle Designs, über das Potenzial von Geo-Informationssystemen, die Bedeutung kontrollierter Interventionsstudien, die Erhebung internetbasierter Daten oder die neuen Entwicklungen in der Entscheidungs- und Spieltheorie. Wenn die Medizin sich ähnlich neuen Methoden verschlossen hätte, hätten wir heute noch den Aderlass. Die Herausforderungen der Gegenwart sollte man nicht nur Informatikern überlassen Sozialphysiker und Informatiker stoßen in die Lücke. Allerdings sind sie oft allzu unbekümmert gegenüber dem Vorrat an soziologischer Erkenntnis und Theorietradition. Da darf man sich dann nicht beklagen, dass die Soziologie weniger in wichtigen beratenden Gremien und Sachverständigenräten vertreten ist als andere Disziplinen, obwohl sie doch als Fach zu den vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen etwas zu sagen hätte. Wenn die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) weiterhin jene Trends verschläft (nur wenige der Gremienmitglieder sind mit den neuen Methoden und Forschungen vertraut), dann werden sich jüngere, innovative Forscherinnen und Forscher von ihrer Standesvertretung abwenden. In jedem Fall aber wird eine Soziologie, die sich den Erkenntnissen anderer Disziplinen und methodischen Neuerungen verweigert, schnell ins Hintertreffen geraten. Andreas Diekmann ist Professor für Soziologie an der ETH Zürich.

******* Soziologe Wilhelm Heitmeyer: "Die Gesellschaft ist vergiftet" profil.at, 15. 10. 2016 Interview von Edith Meinhart Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer über Feindbilder, die Erfolge von Rechtspopulisten und die Feindseligkeit der Alten. profil: „Wir müssen die Sorgen der Bevölkerung ernst nehmen.“ Unterschreiben Sie diesen Satz? Wilhelm Heitmeyer: Er wird von niemandem bestritten – es sei denn, es geht nicht um Ängste, sondern um ihre Instrumentalisierung. profil: Schwingt darin nicht auch „Wir sind das Volk!“ mit? Heitmeyer: Der Satz wurde durch Bewegungen wie Pegida zum Bestandteil der Debatte. Bei Rechtspopulisten geht es um Angst vor Abstieg, kultureller Überfremdung, politischer Entfremdung und

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Denationalisierung von Politik. All dies wird durch die Flüchtlingsbewegung zusammengebunden und erhält als emotional ausbeutbares Signalereignis eine Wucht. profil: Auf der anderen Seite steht die Willkommenskultur. Stimmt es, dass Deutsche und Österreicher entweder für oder gegen Flüchtlinge sind? Heitmeyer: Das ist zu schablonenhaft. Ich habe vergangenes Jahr einen Text über die eingebauten „Fallen“ der Willkommenskultur geschrieben. Keine der großen, liberalen Zeitungen wollte ihn drucken. Damals herrschte Euphorie. Dieses Gefühl ist flüchtig und schürt Dankbarkeitserwartungen, die in Hass umschlagen können. Flüchtlinge haben das Recht, vor Idealisierung geschützt zu werden. Ich plädiere für einen enttäuschungsfesten Alltag auf beiden Seiten. profil: Ist das Unbehagen darüber, dass die Gesellschaft auseinandertreibt, gerechtfertigt? Heitmeyer: Ja, was die soziale Desintegration betrifft. Die Frage ist, ob Menschen Zugang zu Arbeit und Wohnen haben, ob sie in öffentlichen Debatten über Solidarität vorkommen, ob ihre Identität ernst genommen wird und sie aus all dem Anerkennung beziehen. Anerkennungsdefizite führen dazu, dass schwache Gruppen wie Langzeitarbeitslose, Muslime oder Flüchtlinge von vielen Leuten abgewertet werden, die damit das Ziel verfolgen, sich selbst aufzuwerten. Daraus entsteht das, was wir gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit nennen. profil: Immer mehr Menschen sehnen sich nach einem starken Führer. Drohen finstere Zeiten? Heitmeyer: Zu Beginn des Jahrtausends prognostizierte der Soziologe Ralf Dahrendorf, die Welt stehe vor einem autoritären Jahrhundert. Das Gefährliche an der Sehnsucht nach einem Führer ist, dass sie mit Sehnsucht nach Homogenität in der Gesellschaft einhergeht. Wenn die Grenzen zwischen „uns“ und „den anderen“ hart gemacht werden, haben schwache Gruppen einiges zu befürchten.

Es ist ein wirkungsvoller, zynischer Mechanismus, dass jede Gesellschaft ihre Randgruppen erzeugt,

um sich selbst zu stabilisieren.

profil: Kaum verblassen alte Feindbilder, bilden sich neue. Kommen wir nicht ohne aus? Heitmeyer: Es rücken im Laufe der Zeit immer neue Gruppen in den Fokus der Abwertung durch Teile der Bevölkerung und auch der Eliten. In Deutschland kamen vor zehn Jahren Sinti und Roma, Langzeitarbeitslose und Obdachlose wieder auf die Tagesordnung, weil sie den Vorstellungen von Nützlichkeit in einer kapitalistischen Gesellschaft nicht entsprachen. Zwischen 2005 und 2008 nahm die Fremdenfeindlichkeit ab, mit der Finanz- und Wirtschaftskrise zog sie wieder an. Es ist ein wirkungsvoller, zynischer Mechanismus, dass jede Gesellschaft ihre Randgruppen erzeugt, um sich selbst zu stabilisieren. Die rücksichtslose Botschaft lautet: Strengt euch an, sonst landet ihr auch dort! profil: Linke und Liberale wähnen sich darüber erhaben. Haben sie keine Feindbilder? Heitmeyer: Auch bei Personen, die parteipolitisch links wählen, oder bei religiösen Menschen finden wir gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Bei den über 60-Jährigen ist sie besonders hoch. profil: Für Junge gibt es Präventionsprogramme; die Alten lässt man gewähren? Heitmeyer: Genau, sie sind eine bedeutende Wählergruppe, das ist ein Teil der Erklärung. Die These, dass die Nazis aussterben und sich das Problem damit von selbst erledigt, ist jedenfalls unsinnig. Die Muster werden an die Jungen weitergegeben. profil: Warum sind die Älteren besonders feindselig? Heitmeyer: Die Vielfältigkeit von Gesellschaft, der rasante Wandel und eine Wir-sind-länger-hier!-Einstellung spielen eine Rolle. Dazu kommt, dass man sich an die Nation klammert: Die Arbeit, Familienkreise, Freundesgruppen können einem genommen werden, aber nicht das Deutschsein. profil: Über Interessen kann man verhandeln, über Zugehörigkeit nicht. Verschärft das die Auseinandersetzungen?

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Heitmeyer: Enorm. In der Identitätspolitik gibt es keine Kompromisse und auch keine gesellschaftliche Weiterentwicklung, die ja erst durch geregelt ausgetragene Konflikte entsteht. Denken Sie an die Frauenbewegung oder die ökologische Bewegung. Auch die Konflikte der heterogenen Gesellschaft müssten geregelt ausgetragen werden. Dazu müssten Muslime sich lauter gegen den politischen Islam stellen. Wenn sie sich zurückziehen, fördert das eine völlig undifferenzierte Wahrnehmung des Islam. profil: Nicht nur unter Muslimen gibt es wenig Austausch von unterschiedlichen Meinungen. In sozialen Medien bleibt jeder in seiner Blase. Wie verhandeln wir unsere Zukunft als gemeinsames Anliegen? Heitmeyer: Dazu wird es, glaube ich, nicht kommen. An vielen Stellen ist die Gesellschaft vergiftet. Deshalb gibt es das für mich schon fast verzweifelte Betteln der Eliten um gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gleichzeitig reklamieren einflußreiche Eliten ihre Etabliertenvorrechte, und es ist keine Frage, dass sie an manchen Stellen einen Klassenkampf von oben führen, weil sie keine Visionen haben, wie es in unseren Gesellschaften weitergehen soll.

Wir hören Floskeln, die so banal sind, dass mir die Worte fehlen: Ihr müsst euch integrieren, die

Sprache lernen!

profil: Was läuft schief bei der Integration? Heitmeyer: Es beginnt damit, dass man nicht definiert, was damit gemeint ist. Auch der Begriff „sozialer Zusammenhalt“ ist mir suspekt. Das klingt nach letztem Versuch, einen gesellschaftlichen Alleskleber zu finden. Wir hören Floskeln, die so banal sind, dass mir die Worte fehlen: Ihr müsst euch integrieren, die Sprache lernen! In Wahrheit haben wir ein dreifaches Problem im Hinblick auf die Gefahren der Desintegration: nicht nur bei Flüchtlingen, sondern auch bei Migranten, die länger hier sind, und bei Deutschen, die sich nicht anerkannt fühlen. Den Begriff Integration darf man also nicht für Einwanderer reservieren. profil: Werden Ihre Botschaften gehört? Heitmeyer: 2002 konnten wir in unseren Bielefelder Untersuchungen aufzeigen, dass 20 Prozent der deutschen Bevölkerung als rechtspopulistisch einzustufen sind. Zwischen 2009 und 2011, vor dem Aufkommen der Pegida-Bewegung, registrierten wir eine steigende Bereitschaft, an Demonstrationen teilzunehmen, und eine wachsende individuelle Gewaltbereitschaft. Alles das ist frühzeitig publiziert worden. Was wir jetzt erleben, hätte man vorhersehen können. Doch große Teile der Eliten leiden unter politischem Autismus. profil: Warum gibt es so viel Ratlosigkeit im Umgang mit Rechtspopulisten? Liegt es daran, dass die gesellschaftliche Mitte rabiat wird, wie Sie sagen? Heitmeyer: Ich habe dafür den Begriff der rohen Bürgerlichkeit geprägt, um die glatte Fassade zu beschreiben, hinter der ein Jargon der Verachtung gegenüber schwachen Gruppen lauert. Schwierig sind Antworten aber auch, weil die Themen beliebig wechseln. Entscheidend ist nur die Emotionalisierung. Dagegen kommen rationale Argumente nicht an. Wenn man den Sachsen sagt, „Ihr habt doch ganz wenige Muslime“, sagen sie: „Das glauben wir nicht!“ profil: Sie erforschten schon vor 30 Jahren rechtsextremistische Orientierungen bei Jugendlichen. Sind Sie es nicht leid, die Kassandra zu spielen? Heitmeyer: Man hat mir damals erklärt, unsere Jugend habe ihre historische Lektion gelernt. 1997 untersuchte ich islamistische Einstellungen bei türkischen Jugendlichen. Die Ergebnisse waren erschreckend. Wieder bekämpfte man mich. Frustrierend finde ich, dass die gesellschaftliche Selbsttäuschung nicht aufhört. Gewalt braucht Legitimation. Auch wir, die Bevölkerung, liefern sie – mit der Gefahr der Normalisierung.

Das Destruktive ist in der Normalität angekommen.

profil: Das würden die meisten Menschen wohl abstreiten. Heitmeyer: Eben. Das Eskalationsmuster wird ignoriert. Es ist wie eine Zwiebel. Die äußere Schale sind die Einstellungen der breiten Bevölkerung. Die kleinere Schale sind rechtspopulistische Bewegungen, die mit aggressiver Sprache hantieren. Dann kommen die systemablehnenden, radikalisierten Milieus und

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gewaltbefürwortende Kameradschaften. Im Kern finden sich die terroristischen Zellen. Die Übergänge der Radikalisierung kennen wir nicht. Aber je härter die Sprüche werden, desto stärker wird der Handlungsdruck. Die Gruppen wollen nicht als Maulhelden dastehen. profil: Warum blühte in Österreich der Rechtspopulismus so viel früher als in Deutschland? Heitmeyer: Offensichtlich ist, dass es in Deutschland nicht an Potenzial fehlte, aber – anders als in Österreich – an Köpfen. Nun sind sie da, etwa Frauke Petry bei der AfD. Und nun fallen viele Medien auf die Mobilisierungsexperten herein, die ständig an der begrifflichen Eskalationsschraube drehen und die Berichterstattung anfachen. Inzwischen bestimmt die AfD die Agenda. profil: In Österreich greift der Grüne Bundespräsidentschaftskandidat die Sehnsucht nach Heimat auf. Kann das gutgehen? Heitmeyer: Riskant ist das Unternehmen jedenfalls. Es ist ja bekannt, dass an vielen Stellen nicht die Kopie, sondern das Original gewählt wird. profil: Wir debattieren über Obergrenzen für Flüchtlinge und Ausnahmezustand. Passt das zu Ihrem Langzeitbefund aus 2011, dem „entsicherten Jahrzehnt“? Heitmeyer: Absolut. Der Begriff ist von der „New York Times“ inspiriert, die 2011 über die „explosive Lage als Dauerzustand“ geschrieben hat. Die Nervosität in der politischen Klasse ist riesig. profil: Könnte das auch der Beginn von etwas Neuem sein? Heitmeyer: Wir perfektionieren die Abwehr. Das ist wahrlich kein neues Denken. profil: Das war der Versuch, Ihnen ein positives Schlusswort zu entlocken. Stünde uns nicht etwas mehr Gelassenheit an? Heitmeyer: Ja und nein. Wenn 30 Prozent Rechtspopulisten wählen, kann man sich damit beruhigen, dass der Rest demokratische Parteien wählt. Aber die Mechanismen der Eskalation erlauben uns nicht, gelassen zu bleiben. Das Destruktive ist in der Normalität angekommen. Und alles, was als normal gilt, kann man nicht mehr problematisieren. Der deutsche Soziologe Wilhelm Heitmeyer, Jahrgang 1945, forscht seit den frühen 1980er-Jahren zu Rechtsextremismus, Gewalt und soziale Desintegration. 1996 gründete er in Bielefeld das Institut für Konflikt- und Gewaltforschung. Über die Grenzen hinaus bekannt wurde Heitmeyer wegen der von ihm initiierten Langzeitstudie zur „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit”, zu der jährlich ein Band im Suhrkamp Verlag erschien („Deutsche Zustände“).

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******* Die dreisprachige Freie Universität Bozen (Italien) wurde im Jahr 1997 als nicht staatliche und rechtlich anerkannte Universität gegründet. Als international ausgerichtete Bildungseinrichtung übt sie eine wichtige Brückenfunktion zwischen dem deutschen und italienischen Kultur- und Wirtschaftsraum aus. Die Freie Universität Bozen beabsichtigt folgende Stelle zu besetzen:

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Jugendcoaching für behinderte und benachteiligte Jugendliche (faktor.c) Das WUK faktor.c sucht Mitarbeiter/innen für das Jugendcoaching für behinderte und benachteiligte Jugendliche. Zwei Stellen sind offen:

25 Wochenstunden (ab 01.01.2017 befristet bis 31.8.2017)

26 Stunden unbefristet ab 01.01.2017 WUK faktor.c bietet behinderten und benachteiligten Jugendlichen ein spezialisiertes Jugendcoaching an. Ein multiprofessionelles Team unterstützt die Jugendlichen durch Einzel- und Gruppenarbeit, Ziele in Richtung beruflicher Zukunft zu erarbeiten und umzusetzen. Im Rahmen des Kompetenzenpools unterstützen wir Kolleg_innen anderer Jugendcoachingeinrichtungen mit zielgruppenspezifischer Informationsweitergabe. Als Arbeitgeber bieten wir unseren engagierten Mitarbeiter_innen Supervision, Fortbildungsmöglichkeiten, ein gutes Betriebsklima, Entwicklungsmöglichkeiten und herausfordernde Aufgaben in einer renommierten NPO. Das WUK unterstützt jährlich rund 4000 junge Frauen und Männer bei ihrem Einstieg in die Arbeitswelt durch verschiedene Angebote der Beratung, Berufsorientierung und Basisbildung. Das WUK legt großen Wert auf die Vielfalt der Mitarbeiter_innen, deswegen sind beispielsweise Bewerbungen von Personen mit Migrationserfahrung und/oder nicht-deutscher Erstsprache, sowie von Menschen mit Behinderung ausdrücklich erwünscht. Aufgaben

Berufliche Orientierung, Beratung, Betreuung von Jugendlichen mit Behinderungen (AusBildung bis 18)

Elternberatung

Abklärung der Ist-Situation sowie der Stärken und Interessen der Jugendlichen

Case Management: Zusammenarbeit mit Angehörigen, Schulen und zielgruppenspezifischen Beratungs- und Betreuungseinrichtungen (AMS, Einrichtungen der Jugendwohlfahrt,…)

Unterstützung bei der persönlichen Zukunfts- und Perspektivenplanung

Kontinuierliche Klient_innendokumentation, Abschlussberichte

Akquisition von Praktika und Ausbildungsplatzsuche

Zielgruppenspezifische Informationsweitergabe im Rahmen des Kompetenzenpools an andere Jugendcoachingeinrichtungen in Wien

Voraussetzungen / Qualifikation

Abgeschlossene Ausbildung in den Bereichen Sozialarbeit, Sozialmanagement, Psychologie / Soziologie / Pädagogik oder vergleichbare abgeschlossene Berufsausbildung im Sozialbereich

Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen

Beratungskompetenz

Vorhandene Case Management Ausbildung bzw. Bereitschaft zur Weiterbildung im Case Management

Hohes Maß an Gender- und interkultureller Kompetenz (Nachweise)

Gute MS Office Kenntnisse

Flexibilität im Umgang mit neuen Herausforderungen und Veränderungen im Arbeitsalltag Teamfähigkeit, Belastbarkeit und Engagement sowie Freude an der Arbeit mit jungen Menschen sind Grundvoraussetzung. Dienstort: 1070 Wien, Kaiserstraße 45, 3. Stock, Stiege 2 Gehalt: je nach Vordienstzeiten zwischen € 2.369,00 und € 2865,10 (Basis 38 Wochenstunden, SWÖ-Kollektivvertrag 2016, Verwendungsgruppe 8) Wenn Sie sich durch dieses Inserat angesprochen fühlen, richten Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung bis 3.11.2016 per e-Mail mit dem Betreff „faktor.c“ an unten stehenden Kontakt.

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Arbeitsort: 1070 Wien Arbeitsausmaß: 25 bzw. 26 Wochenstunden DienstgeberIn: WUK faktor.c Email: [email protected] Homepage: http://faktorc.wuk.at/ Bewerbungsfrist: 03.11.2016

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Leitung Jugendcoaching Die Caritas der Diözese St. Pölten sucht im Bereich der beruflichen Integration eine Leitung für den Fachbereich Jugendcoaching in der Region Waldviertel. Die MitarbeiterInnen im Jugendcoaching begleiten und beraten junge Menschen im Übergang von der Schule in das Berufsleben. Ziel ist die Erhöhung der Chancen am Arbeitsmarkt und die (Re) Integration von Jugendlichen. Arbeitsausmaß: 31 Wochenstunden Arbeitsbeginn: ab 1. November 2016 Aufgabenbereich: Leitung des Fachbereiches Jugendcoaching Steuerung, Sicherung und Entwicklung der Organisationseinheit Personalführung und Controlling Kooperation und Vernetzung mit Fördergebern, Behörden, Ämter und Einrichtungen Wir bieten: abwechslungsreiche und sinnbietende Aufgabe Arbeiten im multiprofessionellen Team regelmäßige Weiterbildung wertschätzendes Arbeitsklima flexible Zeiteinteilung Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung im psychosozialen Bereich (z.B. Sozialarbeit, Sozialmanagement oder Psychologie/Soziologie/Pädagogik). Erfahrung in der Arbeitsmarktpolitik Kenntnisse der Bildungswege und des schulischen Bereichs Kompetenzen in der Jugendarbeit Gesprächs- und Beratungskompetenzen Entlohnung nach Caritas Kollektivvertrag: Mindestgehalt in Gehaltsstufe1 - Verwendungsgruppe III: € 2.348,90 (bei 38 WStd). Einreihung in höhere Gehaltsstufen je nach anrechenbaren Vordienstzeiten und Zulagen entsprechend KV und Betriebsvereinbarungen. Ihre Bewerbung senden Sie bitte an: Caritas Diözese St. Pölten z.H. Frau Maga Susanne Karner, MSc Hasnerstraße 4, 3100 St. Pölten Tel.:02742/844 500 susanne.karner(at)stpoelten.caritas.at www.caritas-stpoelten.at/jobs

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Projekt-/StudienleiterInnen - idealerweise mit Berufserfahrung in der quantitativen Markt- und Meinungsforschung.

Neben der Kundenbetreuung umfasst Ihre Tätigkeit vor allem die Konzeption und Durchführung von Markt-

und Meinungsforschungsprojekten, die Formulierung von Fragebögen sowie die Analyse und textliche Aufbereitung von Studienergebnissen.

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Hochschulstudium (Wirtschaftswissenschaft, Psychologie oder Soziologie)

Interesse an Markt- und Meinungsforschung

Idealerweise Berufserfahrung in der Markt- und Meinungsforschung

Idealerweise Institutserfahrung

Hohe Kompetenzen in der Konzeption und Durchführung quantitativer Studien

Analytisches Denken und Präsentationsstärke

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Für die Erweiterung unseres Teams in Wien suchen wir eine/n Project Assistant im Bereich Organisationsforschung und Beratung. In dieser Position unterstütz Du unsere Project Manager bei der Betreuung von nationalen und internationalen Kundenprojekten. Wir suchen engagierte, studentische MitarbeiterInnen:

Du unterstützt im Projektmanagement internationaler Befragungsprojekte (Mitarbeiter- und Führungskräftebefragungen)

Du arbeitest bei Datenauswertung und Berichtslegung mit

Du führst projektbezogene Recherchen durch Jedenfalls nötig:

Ausbildung: Student/Studentin der Soziologie, Psychologie o.ä. Studienrichtungen

Sprachen: Fließend zweisprachig (DE, EN)

EDV: SPSS- und Excel-Profi

Deine Interessensschwerpunkte: Dir liegt der Umgang mit Zahlen, Daten und Fakten.

Deine Arbeitsweise: Du arbeitest schnell & präzise und hast eine rasche Auffassungsgabe.

Teamorientierung: Du arbeitest gerne in einem kleinen Team.

Flexibilität und Belastbarkeit: Du stellst Dich flexibel auf wechselnde Anforderungen ein und bleibst auch in Stressphasen ruhig und gelassen.

Zuverlässigkeit: Du übernimmst Aufträge, die zu erledigen sind, krempelst die Ärmel auf und gehst Aufgaben überlegt und engagiert an.

Was wir Dir bieten:

Ein dynamisches, internationales Umfeld, ein junges Team sowie eine attraktive und moderne Arbeitsumgebung.

Eine spannende und sinnvolle Tätigkeit, die Unternehmen dabei unterstützt, Arbeitsumgebung, Arbeitsorganisation und Führung so zu gestalten, dass MitarbeiterInnen gerne zur Arbeit kommen und hohe Produktivität entfalten.

Die Möglichkeit zu lernen, zu wachsen und Dinge auszuprobieren.

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Bist Du neugierig? Wir auch! Wir freuen uns über Deine aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis spätestens 31. Oktober 2016 auf ENGLISCH unter vieApplications. vieconsult Vienna Corporate Research and Development GmbH [email protected] Web: www.vieconsult.at

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Die ÖSB Consulting ist führendes Beratungsunternehmen Österreichs zur Fragen der Arbeitswelt. Wir verstärken unsere Teams österreichweit an unseren Standorten in Wien, Linz, Klagenfurt und Innsbruck und suchen eine/n

ProjektmanagerIn (Vollzeit) für die Steuerung, Entwicklung und Umsetzung von Projekten im Bereich

Generationenmanagement und Arbeitsfähigkeit

Für die interne Organisation führen Sie bitte folgendes Kürzel im Betreff der E-Mail an: [20160905-THM-AW-PLGM]

Aufgaben

Ÿ Konzeption, Führung und Weiterentwicklung von Projekten

Ÿ Leitung von komplexen Projekten im Bereich der Arbeitsmarkt-, Gesundheits- und Bildungspolitik

Ÿ Eigenverantwortliche Umsetzung und Controlling des Projekts entlang von Kennzahlen

Ÿ Pflege der Beziehung mit KooperationspartnerInnen

Ÿ Eigenverantwortliche Führung des Projektteams

Ÿ Verfassen von Berichten und Konzepten

Anforderungen

ŸAbgeschlossene universitäre Ausbildung, vorzugsweise im Bereich Wirtschaft, Psychologie sowie Soziologie

ŸFundierte Ausbildung in den Bereichen Gesundheitsmanagement/Arbeitsfähigkeit/Generationenmanagement/Agemanagement

ŸZertifizierte Projektmanagementausbildung (bspw. IPMA Level C)

ŸMehrjährige und umfassende Erfahrung im Projekt-, Arbeitsfähigkeits- und Gesundheitsmanagement in Betrieben

ŸMindestens fünf Jahre Führungs- und Managementerfahrung

ŸFundierte Kenntnis des österreichischen Gesundheits- und Arbeitsmarktsystems

ŸHohe Selbstorganisations- und Kommunikationsfähigkeit

ŸHohe Reisebereitschaft innerhalb Österreichs mit eigenem PKW

Angebot

ŸEine herausfordernde Aufgabe, mit Sinn und Gestaltungsspielraum in einem lebendigen gesunden Unternehmen mit Pioniergeist

ŸArbeit an interessanten Beratungsprojekten mit verschiedenen Ausrichtungen und hoher Dynamik

ŸMitarbeit in einem etablierten BeraterInnennetzwerk

Für die Position im unselbständigen Dienstverhältnis gilt ein Mindestgrundgehalt für 40 Wochenstunden von EUR 3.300,- (brutto) pro Monat. Es besteht bei entsprechender Qualifikation die Bereitschaft zur Überzahlung und einer zusätzlichen Erfolgsbeteiligung.

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Wir freuen uns über Ihre aussagekräftige Bewerbung ausschließlich in elektronischer Form. Bitte senden Sie diese inklusive relevanter Ausbildungs- und Dienstzeugnisse an: ÖSB Consulting GmbH, [email protected]. ÖSB Consulting GmbH, Meldemannstraße 12-14, 1200 Wien Web: www.oesb.at

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Ehrenamtliche Mitarbeit in der ÖA/Marketingabteilung Jugend Eine Welt - Don Bosco Aktion Österreich

Aufgaben: Jugend Eine Welt ist eine österreichische Non-Profit-Organisation, die im Bereich der Entwicklungs-zusammenarbeit die weltweite Förderung benachteiligter junger Menschen in Sozial-, Kinder-, und Jugendprojekten, insbesondere der Salesianer Don Boscos und Don Bosco Schwestern, unterstützt. Die Zentrale der Organisation befindet sich in der St. Veit-Gasse 21, 1130 Wien. Wir benötigen Unterstützung beim Recherchieren, beim Verfassen von Texten für unsere Website, der Organisation von Veranstaltungen, im Marketing, etc. Das Ausmaß ist sehr flexibel und je nach Verfügbarkeit. Sie sind präzise, arbeiten gerne im Team und haben Interesse an der Entwicklungs-zusammenarbeit? Wir freuen uns über jede Unterstützung! Bitte wenden Sie sich für nähere Informationen gerne an Barbara Stranzinger unter [email protected]

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Literatur unserer Mitglieder und von BSÖ-Nahestehenden

Klaus Zapotoczky (Hg) Gesellschaft und Wirtschaft Schriftenreihe Analysen zu Gesellschaft und Politik, Bd. 4 420 Seiten, A5, Hardcover 1. Auflage 2012, Trauner Verlag ISBN 978-3-99033-048-7 Art. Nr. 20158041 EUR 26,40 inkl. USt. zzgl. Versandkosten

„Gesellschaft und Wirtschaft“ bietet eine Soziologie für die Berufsbildung und soll Lehrenden und Lernenden an den Pädagogischen Hochschulen als Unterlage dienen. Das Buch hat zwei unterschiedlich umfangreiche Hauptteile. Der erste Teil widmet sich der Frage „Was ist und wozu brauchen Erzieher Soziologie?“. Der zweite Teil studiert – lebensbegleitend – die Gesellschaft und setzt theoretisch und praktisch Schwerpunkte. Eingehend werden das soziale Verhalten und der Bereich Bildung, Erziehung, Qualifikation behandelt, wobei der Bildungsbericht der UNESCO „Bildung für das 21. Jahrhundert“ Berufsbilder und das duale Ausbildungskonzept speziell dargestellt werden. Die Hauptverhaltensfelder der Menschen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft werden angesprochen und dabei wird den verschiedenen Aspekten des Wirtschaftens insbesondere dem Taylorismus und seinen Folgen, der Arbeit und Arbeitslosigkeit, vor allem der Beispiele der berühmten Marienthalstudie, aber auch der Arbeitszufriedenheit und den für jeden beruflich und privat wichtigen Soft Skills nachgegangen.

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Kimberly Crow Englisch in Siebenmeilenstiefeln Hardcover, 208 Seiten ISBN 978-3-7412-2422-5 € 29,99 Paperback 208 Seiten ISBN 978-3-7412-2382-2 € 14,99 Überall im Buchhandel erhältlich und auf allen digitalen Shops, wie z. B. bod.de, amazon.de, buch.de und mehr. Auch als E-Book erhältlich!

Sind Sie schon einmal mit einem Flugzeug über den englischen Wortschatz geflogen oder mit einem Optimisten auf die Buch-stabierinsel der zwei Geschwindigkeiten gesegelt? Oder haben Sie die vielen Zimmer im Haus der englischsprachigen Höflichkeitskunst besichtigt? Das und vieles mehr können Sie in „Englisch in Sieben-meilenstiefeln“ entdecken, zusammen mit Chris, Uli und Ms. C. Machen Sie sich bereit für eine phantasievolle und kurzweilige Entdeckungsreise in die englische Sprache und genießen Sie jede Seite! Die Autorin ist Soziologin und Dolmetsch und Mitglied im Berufsverband Deutscher Soziologinnen und Soziologen e.V.

Mitglieder in den Neuen Medien

Sozialkapital - Prof. DI Ernst Gehmacher im Interview https://www.youtube.com/watch?v=rYCjHUDCp9M eine Kooperation von „soziologie heute“ und „ReStart – Konsolidierungen“ Filmproduktion: CB-Records Weitere Interviewszenen demnächst.

IMPRESSUM Gegenstand: Newsletter des Berufsverbandes der Soziologinnen und Soziologen Österreichs, Informationsorgan des Berufsverbandes für seine Mitglieder Herausgeber: Berufsverband der Soziologinnen und Soziologen Österreichs ZVR-Zahl:946995213 Vorstand: Mag. Dr. Claudia Pass (Vorsitzende), Mag. Gerald Weichselbaum (Stv.-Vors.), Mag. Josefine Straubinger (Kassierin), Mag. Wilma Steinbacher (Stv.Kassierin), Mag. Dr. Bernhard Hofer (Schriftführer), MMag.Dr. Alfred Rammer (Stv.Schriftführer). f.d.I.v.: Mag. Dr. Bernhard J. Hofer; alle: 4040 Linz, Aubrunnerweg 1 Tel.: 0043 (0)732 25 40 24 E-Mail: [email protected] http://soziologie.wordpress.com Erscheinungsfolge: mindestens 2monatlich Haftungsausschluss: Die im Newsletter enthaltenen Informationen über BSÖ-fremde Veranstaltungen wurden zum Zeitpunkt der Erstellung des Newsletters überprüft. Für allfällige Änderungen (Terminverschiebungen, inhaltliche Änderungen etc.) kann jedoch keine Verantwortung übernommen werden.