Upload
others
View
0
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
151
Bestandserhebung + Analyse + Ziele + Maßnahmen Weiherhammer Ort
152
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Stellplätze
In Weiherhammer gibt es eine ausreichende Anzahl an
Stellplätzen. Es besteht nicht der Eindruck, dass Stell-
plätze wirklich benötigt werden.
Kunden des Einzelhandels in der Hauptstraße parken
entweder auf der Straße oder auf privat bereitgestell-
ten Stellplätzen. Ein kleiner Parkplatz für Kurzzeitparker
Rathauses parken im direkten Umfeld des Rathauses.
Der Großteil der Mitarbeiter der Unternehmen BHS und
werden zwei Parkplätze an der Paul-Engel-Straße, einer
direkt am Ufer des Beckenweihers, von den Angestell-
ten genutzt. Der Parkplatz am Beckenweiher liegt im
Naturschutzgebiet und soll aufgegeben werden.
Weitere Parkmöglichkeiten gibt es am Friedhof in der
Barbarastraße, am Hallenbad, an der Kirche, an den
Schulen und am Bahnhof.
In den Wohngebieten wird weitestgehend auf den
Grundstücken geparkt.
153
Bestandserhebung + Analyse + Ziele + Maßnahmen Weiherhammer Ort
Autowerkstatt
Legende
vorhandene Stellplätze für Parkdauer
Mitarbeiter Kunden 0 - 15 Minuten
15 - 30 Minutenbenötigte Stellplätze für
30 - 60 MinutenMitarbeiter Kunden
über 1 Stunde
Metzgerei
+?
Ingenieurbüro
MetallwarenHandel
Versicherung
Pizzeria"Manuela"
Metzgerei
Blumenladen
Bäckerei
Rathaus
Raiffeisenbank
Friseur
Brautmoden
ApothekenebenberuflicheHandelsvertreterin
SparkasseVersicherungs-kammer BayernLBS Bausparen
Partyserviceehem. Gaststätte
und
Medizin
Pfarrheim
Kirc
he
ehemaligesModegeschäft
Malerbetrieb
Stellplatzerhebung, Auswertung
Stellplatzerhebung
Im Zuge der Vorbereitung zum Wettbewerb zum
Neubau des Rathause und Neugestaltung der Ortsmit-
te wurde 2009 eine Stellplatzerhebung im südlichen
Bereich der Hauptstraße unter den Gewerbebetreiben-
den durchgeführt. Mittels eines Fragebogens für die
Gewerbetreibenden wurde der Bestand und der Bedarf
von Stellplätzen ermittelt. Insgesamt wurden von 14
Gewerbebetrieben die Angaben ausgewertet.
Ergebnis
Es bestehen 61 (private) Stellplätze, 40 Stellplätze wer-
den noch zusätzlich von den Gewerbetreibenden ge-
wünscht. Die überwiegende Verweildauer der Kunden
beträgt zwischen 5 - 30 Minuten.
-
plätzen im südlichen Bereich der Hauptstraße hin, in
Realität scheinen jedoch die Stellplätze ausreichend zu
sein. Bei „Parkplatzengpässen“, die sehr selten sind wird
der öffentliche Straßenraum zum Parken herangezogen.
Für diesen Fall sind bei der Umgestaltung der Haupt-
straße Stellplätze im Straßenraum vorzusehen.
154
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
PKW-Parkplätze und Fahrradstellplätze am Bahnhof
Ein Teil der Bahnfahrgäste kommt mit dem PKW und
mit dem Fahrrad zum Bahnhof.
Insgesamt werden am Bahnhof 12 PKW-Stellplätze und
136 teilweise überdachte Fahrradabstellmöglichkeiten
angeboten.
Während der Schulzeit wurden in der Früh ca. 90 abge-
stellte Fahrräder am Bahnhof gezählt.
Die 12 Stellplätze waren morgens alle besetzt; weitere
PKWs standen auf der Straße. Das Angebot an Fahrrad-
stellplätzen scheint ausreichend, das Angebot an PKW
Stellplätzen ist nicht ausreichend und sollte zur höhe-
ren Akzeptanz des öffentlichen Nahverkehrs ergänzt
werden.
Öffentlicher Nahverkehr
Bahn
Weiherhammer ist an das deutsche Bundesbahnnetz
angeschlossen und hat einen eigenen Bahnhof.
Die ehemalige Nebenstrecke wurde 1973 zur Hauptstre-
cke umgewandelt. Heute ist man mit der Regionalbahn
in ca. acht Minuten in Weiden und in einer Stunde am
Bahnhof Nürnberg. Der Zug fährt im Stundentakt von
4.00 Uhr früh bis 20.00 Uhr abends; zu Schulschluss
fährt ein Extrazug. Nachts fährt nochmal ein Zug um
22.00 Uhr.
Der Zug wird viel von Schülern, die in weiterführende
Schulen in Weiden gehen, genutzt.
Das neue Bahnhofsgebäude wurde 1973 eröffnet, das
alte Bahngebäude liegt 300 m weiter nordöstlich und ist
nicht mehr in Betrieb, es wird als Wohnhaus genutzt.
Am Weiherhammer Bahnhof gibt es einen nicht beson-
ders attraktiven kleinen Warteraum, einen Fahrkartenau-
tomaten. Auskünfte über die Ankunfts- und Abfahrtszei-
ten hinaus gibt es nicht.
Bus
Öffentlicher Bus
In Weiherhammer gibt es keine Buslinie.
Das Bedienverbot der DB lässt keine öffentlichen Bus-
linien in Weiherhammer zu. Ruftaxen und „Discobus“
wurden in den vergangenen Jahren erprobt. Mangels
Fahrgäste wurde der Betrieb eingestellt.
Die Ortsteile Kaltenbrunn und Trippach sind ebenfalls
nicht an ein öffentliches Busnetz angeschlossen. Von
und nach Dürnast fährt im 2 Std.- Takt eine Buslinie.
Seit 2011 können auch Schulbusse von Nichtschülern
genutzt werden. Zusätzlich wurden besondere Fahr-
dienste eingerichtet.
Schulbus
Für den Schulbus gibt es drei Bushaltestellen im Ort
verteilt. Für auswärtige Schüler der fünften bis neunten
Klasse wird eine Buslinie eines privaten Busunterneh-
mens bereitgestellt.
Ein Extrabus fährt auswärtige Schulanfänger und deren
Begleitpersonen.
155
Bestandserhebung + Analyse + Ziele + Maßnahmen Weiherhammer Ort
Fuß- und Radwege im Ort
In Weiherhammer sind relativ wenige Personen zu Fuß
unterwegs. Es wird entweder der PKW oder das Fahrrad
für Besorgungen benutzt.
Die Gehwege sind besonders in der Hauptstraße
lückenhaft und gefährlich. Trotz starker Verkehrsbelas-
tung enden an manchen Stellen die Gehwege und der
Fußgänger muss mit auf der Straße laufen.
-
ge.
Fahrradfahrer werden im gesamten Ort mit auf der
Fahrbahn geführt.
Schulwege
Schüler kommen zu Fuß, mit den Fahrrad und mit dem
Schulbus in die Schule.
Es gibt keine gesonderte (sichere) Wegeführung für die
zum Teil sehr jungen Schüler (Grundschüler) zu Fuß und
mit dem Fahrrad.
156
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
157
Bestandserhebung + Analyse + Ziele + Maßnahmen Weiherhammer Ort
Stärken - Schwächen, Ziele - Maßnahmen
Stärken
gute Anbindung an das übergeordnete Verkehrs-
netz
gute Zugverbindungen nach Weiden und Nürnberg
viele Radfahrer bedingt durch ebenes Gelände
Schüler haben die Möglichkeit mit Bussen und
Bahn in die Schule zu kommen
nach Bau der Umgehungsstraße starke Entlastung
der Hauptstraße, LKW- Schwerlastverker entfällt
Schwächen
momentane starke Belastung der Hauptstraße
geringe Aufenthaltsqualität in der Hauptstraße
entlang Hauptstraße schlechte Rad- und Fußwege-
führung
Erschließung von Grundstücken von der Uferseite
des Beckenweihers
mangelhafte Schulwegführung
schlechtes Angebot an öffentlichen Buslinien in
Weiherhammer und zu den Ortsteilen
mangelhafte Warte- und Einsstiegmöglichkeit für
Schulbusse an der Grundschule
abweisender Bahnhof, unangenehme Wartesitua-
tion am Bahnhof, keine Informationsmöglichkeiten
oder Hinweise auf Weiherhammer
Ziele
Verbesserung der Gestaltung und Aufenthaltsquali-
tät der Hauptstraße
Verbesserung der räumlichen Qualitäten der Wohn-
straßen
Steigerung der Attraktivität des Bahnhofes
Verbesserung der Busverbindungen im Ort und zu
den Ortsteilen
Verbesserung der Warte- und Einstiegsmöglichkei-
ten an den Schulen
gestalterische Maßnahmen im Zusammenhang mit
der Unterführung an der Bahnlinie
Gestaltung von sicheren Schulwegen
Angebot an Stellplätzen für den Einzehandel
Stärkung des Radverkehrs
barrierefreier Ausbau wichtiger Wegebeziehungen
Maßnahmen
Erstellen eines Gestaltungshandbuches zur Gestal-
tung der Straßen, Wege und Platzräume
Neugestaltung der Hauptstraße auf der Grundlage
des Rahmenplanes „Hauptstraße“ und „Hauptstra-
ße Ortsmitte“
Neugestaltung Umfeld und Angebot am Bahnhof
Arbeitskreis „Verkehr“ in den Neubaugebieten
Institutionalisierung von Fahr-, Bring- und Holdiens-
ten
158
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Ausstattung
In Weiherhammer gibt es nur sehr wenige Sitzgele-
genheiten und wenige öffentlich gestaltete Plätze zum
Verweilen. Die Beleuchtung in den Straße ist sehr
unterschiedlich und besonders in der Hauptstraße
unangenehm.
Die „Möblierung“ eines Ortes trägt jedoch entscheidend
zur Atmosphäre bei.
In Weiherhammer gibt es bisher kein Konzept zu „Aus-
stattungsgegenständen“. Die Wahl der Lampen, Bänke
etc. ist bisher nicht aufeinander abgestimmt.
Ziel sollte es sein die Ausstattungsgegenstände ge-
stalterisch aufeinander abzustimmen und so zu einem
einheitlichen Gesamtbild im Ort zu kommen.
Eine besondere Bedeutung kommt im Straßenraum der
Beleuchtung zu. Die Wahl der Lichtintensität, der Fär-
bung, der Lichtpunkthöhe und des Designs der Leuchte
selber, tragen entscheidend zum Erscheinungsbild und
zur Atmosphäre einer Straße und damit des Ortes bei.
Vorteilhaft ist, dass ein ausgearbeitetes Ausstattungs-
konzept, das den Gesamtort berücksichtigt, die not-
wendige Entscheidungshilfe bei der Sanierung oder
Neugestaltung von Straßenzügen bietet.
159
Bestandserhebung + Analyse + Ziele + Maßnahmen Weiherhammer Ort
Stärken - Schwächen,Ziele - Maßnahmen
Schwächen
fehlendes einheitliches Konzept
unzeitgemäße Präsentation von Information
zum Teil schlechte, unangenehme Straßenbeleuch-
tung
zu wenig Sitzgelegenheiten
Ziele
Verbesserung des Erscheinungsbildes und der
Atmosphäre im öffentlichen Raum
Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentli-
chen Raum durch Bänke, Brunnen, angenehmes
Licht etc.
sukzessive Umsetzung der Ziele des Gestaltungs-
handbuches immer dann, wenn eine Neugestal-
tung einer Straße geplant ist
Maßnahmen
Erstellung eines Gestaltungshandbuches zur
Gestaltung der Straßen, Wege und Platzräume mit
einem Ausstattungskonzept
160
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
161
Untersuchungsgebiet OrtsteileBestandserhebung Analyse Ziele
162
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Dürnast
Schön gelegenes Straßendorf im Wald mit dem großen
Problem der Überalterung der Einwohner.
Ortsdaten
217 Einwohner
Bevölkerungsentwicklung: stagnierend
überdurchschnittliche Überalterung
415 ü. NN
ca. 6 km nordwestlich Weiherhammer
Geschichte
Der Ursprung von Dürnast geht auf ein sog. „Pachstall“
an der Eisenstraße in der Nähe von Kaltenbrunn zurück.
Auf dieser Eisenstraße wurde früher das Eisenerz von
Auerbach her angefahren und das fertige Roheisen von
den Hammern abgeführt.
An dieser Straße auf dem Losberg am Röthenbach be-
fand sich eine Raststelle für vorbeiziehende Fuhrleute,
eine namenlose Stelle am Bach, ein „Pachstall“.
An der Röthenbach lag 1416 die Hüttenmühle, die zum
Gericht von Kaltenbrunn gehörte. Bei dem Bruch des
Röthelweiherdammes etwa um das Jahr 1500 wurde
die Mühle von den Fluten weggerissen und an der Stel-
le des ehemaligen Pachstalls neu aufgebaut.
Sie nannte man nun „Neue Mühle“.
Im Steuerbuch von 1588 erscheint die Neue Mühle mit
ihrem Bestandsmüller Georg Pramb, die dann im Drei-
ßigjährigen Krieg zerschlagen und verwüstet wurde.
1759 wird von neun männlichen Einwohnern auf der
Neumühle berichtet.
1792 erscheinen die Namen Neumühle und Dürnast.
1817 bestand in Dürnast eine Ziegelhütte mit fünf bis
sechs Beschäftigten im Sommer und im Herbst. Der
Weiler Dürnast mit der Einöde Neumühle, die durch
den Neumühler Weiher von Dürnast getrennt wird, hat-
te neun Wohngebäude mit 73 Einwohnern. Nach 1945
entstanden entlang der Dorfstraße Siedlungshäuser,
deren Bewohner ihren Arbeitsplatz hauptsächlich in der
Forstwirtschaft und im benachbarten Truppenübungs-
platz hatten.
Gemeinsam mit dem Markt Kaltenbrunn wurde Dürnast
im Zuge der Gemeindegebietsreform 1972 nach Wei-
herhammer eingegliedert.
163
Ortsteil Dürnast
Neumühle
St 2166Manteler Straße
Hauptstraße
Kapelle
RöthenbachtalGalgenbach
164
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Ortsstruktur
Der Ort liegt auf einer Lichtung umgeben von dichtem
Wald. Er liegt im Röthenbachtal, das von Nord nach Süd
verläuft. Im Bereich des Ortes weitet sich das Röthen-
bachtal zu Weihern aus. Am nördlichen Ortseingang
Richtung Kaltenbrunn liegen der Rennbachweiher,
weiter südlich die Neumühler Weiher. Im Norden von
Dürnast verläuft in Ost-West-Richtung der Galgenbach.
Der „historische Ortskern“ von Dürnast ist wie Weiher-
hammer ein Straßendorf. Dem Ort im Osten vorgelagert
ist die Neumühle, ein aktiv betriebener landwirtschaftli-
cher Betrieb.
Im Ort treffen sich zwei große Hauptwegverbindungen:
die Haupt- /Manteler Straße (St. 2166) und die Kalten-
brunner Straße (St. 2966). Das „Rückgrat“ von Dürnast
ist die in Ost-West-Richtung verlaufende Haupt-/ Man-
teler Straße. An ihr stehen die Kapelle, zwei Gasthäuser
und 1-2 geschossige, traufständige Wohngebäude.
Baugrundstücke, die zum Teil brach liegen bzw. als Holz-
lagerplätze genutzt werden.
Nördlich der Dürnaster Hauptstraße gibt es viele ehe-
malige Hofstellen, zu denen sehr lange nach Norden
gerichtete Flurstücke gehören. Auf dieser Straßenseite
sind fast alle Grundstücke bebaut.
Die nicht bebauten Grundstücke an der Hauptstraße
und im südlichen davon gelegenen Wohngebiet reißen
große Lücken in den Gesamteindruck des Dorfes.
Entlang dem „Röthenbacher Weg“ hat sich Dürnast
nach Süden mit Einfamilienhäusern bis an die Wald-
grenze erweitert.
Bis auf zwei Gebäude im Röthenbacher Weg gibt es
keinen Leerstand in Dürnast.
-
ten, blühenden Blumenkästen entlang der Straßen und
Gärten und Vorgärten auf.
165
Ortsteil Dürnast
166
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Anbindung
Dürnast liegt ca. 6 km Luftlinie nordwestlich von Wei-
herhammer. Der Ort ist über die St 2166 von Weiher-
hammer aus zu erreichen. Über die St 2966, die im Ort
nach Norden von der St 2166 abzweigt, erreicht man
das weiter nördlich gelegene Kaltenbrunn.
Busverbindung
Neben dem Schulbus, der die Schulkinder morgens in
die Grundschule nach Weiherhammer fährt, verkehrt
in Dürnast die Buslinie 6278. Seit Mitte 2011 können
auch alle den Schulbus mitbenutzen. Der Regionalbus
bedient die Strecke Grafenwöhr - Weiden i.d. Oberpfalz
und hält in Dürnast an der Kaltenbrunner Straße. Der
erste Bus fährt Montag bis Freitag 6.08 Uhr, der letzte
20.02 Uhr. Am Wochenende fährt der erste Bus 7.37 Uhr
und der letzte 16.37 Uhr. Die Busse verkehren im Schnitt
alle 2 Stunden.
Innerörtliche Erschließung
Die Hauptstraße von Dürnast ist sehr breit und verläuft
sehr gerade durch den Ort. Autofahrer werden leicht zu
schnellem Fahren verleitet.
Zur Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer sind ge-
schwindigkeitsreduzierende Maßnahmen vorzusehen.
Anfang und Ende des Ortes müssen für den Autofahrer
klar erkennbar werden.
Nutzungen
Kapelle
Hauptstraße 11. Der Bau ist denkmalgeschützt und ist
im Jahr 2010 restauriert worden.
Gasthöfe
An der Dürnaster Hauptstraße gibt es zwei Gasthäuser:
Gasthof Hutterer täglich geöffnet.
Das Gasthaus Hoffmann wird hauptsächlich von den
örtlichen Vereinen genutzt und ist sehr selten für Gäste
geöffnet.
Einzelhandel, Handwerk, Landwirtschaft
An der Dürnaster Hauptstraße gibt es einen Friseursa-
lon, der an zwei Tagen der Woche geöffnet hat, „Am
Waldrand“ einen Handwerksbetrieb für Hartmetall-
Glasschneiderädchen. Am nördlichen Ortsrand steht ein
wird.
Der Hof Neumühle, vor dem östlichen Ortseingang, ist
ein aktiver landwirtschaftlicher Betrieb.
Kindergarten
Dürnast hat keinen eigenen Kindergarten. Es gehört
zum Einzugsgebiet des Kindergartens in Kaltenbrunn.
Dieser kann bis zu 60 Kinder aufnehmen und hat zwei
Gruppen mit allen Altersstufen.
Ehemalige Schule
Die ehemalige Schule liegt an der Südseite der Haupt-
straße. DAs Gebäude soll saniert werden und eventuell
als Gymnastik-/Jugendraum genutzt werden.
Öffentliche Infrastruktur
Dürnast hat eine bioligische Klärananlage. Die Wasser-
versorgung erfolgt zusammen mit Kaltenbrunn.
167
Ortsteil Dürnast
LegendeWohnen
Garage
Nebengebäude
Landwirtschaft
Kirche/Gemeindehaus
Einzelhandel
Gastronomie
Leerstand
Werkstatt
Dienstleistungen
Nutzungen Bestandserhebung 2009
Naturraum
Dürnast liegt östlich der Weiherkette des Röthenbachs.
Das Röthenbachtal und die Weiherkette liegen im
nordwestlich Eschenbach“. Im Norden von Dürnast
Umgeben ist Dürnast von landwirtschaftlichen Flächen
und Wald, die größtenteils als „landwirtschaftliche
sind.
Kulturelles Leben, Vereine,Freizeitangebot
• Jährliches Weinfest im Oktober
• aktiver Siedlerbund
• Jährliches Schafkopfturnier
• Eisstockschießen auf den Weihern
• Angeln
• Waldspielplatz
ehemalige Schule
168
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Flächennutzungsplan
Wesentliche Festsetzungen sind:
• Im Osten: „Neumühle“, landwirtschaftlicher Betrieb
• Beidseitig der Hauptstraße: Mischgebiet
• Am nördlichen Waldrand: Allgemeines Wohngebiet
• Im Süden: Allgemeines Wohngebiet
• Zwischen Mischgebiet nördlich der Hauptstraße und
dem Allgemeinen Wohngebiet am nördlichen Wald-
• Am Röthenbach südlich der Hauptstraße: Spielplatz
• Im Umfeld von Dürnast: Wald
• Von Nordwest bis zur Ortsmitte: oberirdische Elektrizi-
tätsleitung
• Röthenbachtal: liegt im FFH-Gebiet (gemeldetes FFH-
nordwestlich Eschenbach“)
• Im Norden: Galgenbach. Diese Flächen sind laut FNP
geschützte Biotope (feucht ganz oder überwiegende
-
fohlen)
• Südlich der St 2166: Vorschlag der Ausweisung als
„Geschützter Landschaftsbestandteil nach Arten- und
Biotopschutzprogramm“
• Im Umfeld von Dürnast: Landschaftliche Vorbehalts-
gebiete gemäß Regionalplan
169
Ortsteil Dürnast
Denkmalschutz
Denkmalgeschützt sind:
• Kapelle St. Martin 1933,
2010 restauriert, Hauptstraße 7
• Wegkreuz, 2. Hälfte 19. Jhd.,
gegenüber Hauptstraße 14
• Dorfkreuz aus Gußeisen, bez. 1869,
Hauptstraße 20
Standorte Denkmal
170
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
BürgerbeteiligungZukunftswerkstatt September 2009
Am 23. September 2009 wurde im Zuge der Bürgerbe-
teiligung in das Gasthaus Ziegler eingeladen. Es waren
die Wirtsleute und weitere 15 BürgerInnen anwesend.
In intensiven Einzel- und Gruppengesprächen wurde
neben der Fragen, den Wünschen und Bedürfnissen für
den eigenen Ort auch nach Besonderheiten, Eigenhei-
ten und nach neuen Themen gesucht die die Dürnaster,
aber auch Fremde interessieren könnten.
Dabei hat sich gezeigt, dass doch ein gewisses Poten-
zial vorhanden ist. Sei es die Klosterarbeiten von Frau
Plössl, die Töpferei von Frau Harrer oder die Bilder von
Herrn Erwin Harrer.
171
Ortsteil Dürnast
Anregungen und Meinungen
Besonderheiten jährliches Weinfest- sehr viele Besucher
Idee: Bienenwachskerzen in Form des Brunnens
Hadangerstickerei (Frau von Roland)
strahlungsarme Umgebung
im Winter Eisstockschießen auf den Weihern mit Glühweinständen und „Rahmenprogramm“
Schafkopftturnier einmal jährich im Gasthof „Hutterer“ (24 Tische á 4 Leute)
Weiher- Angler: Riesenwaller 120-160 cm, 180 cm der größte
Idee Schrebergärten als „grünes Klassenzimmer
Jugend Waldspielplatz mit Wanderweganschluss
kein Jugendtreff für Dürnaster Jugend
zwar nur wenige Jugendliche aber keiner fühlt sich für sie verantwortlich
Idee: Jugendtreff Bauwagen
Menschen Thomas May, Künstler
Annerose Harrer , Töpferin und Erwin Harrer, Maler
Maria Plößl (Frau von Wirt) macht Klosterarbeiten (Perlen und Draht)
Ort Peitschenleuchten müssen weg
Spielplatz war mal schöner
engagierte Bürger
keine Fremdenzimmer im Ort (eventuell im Gasthof Hoffmann möglich)
Potential ehemaliges Schulhaus
Tendenz. Wieder mehr kleine Kinder in Dürnast
regionale Produkte/
Nahversorgung
Gußeiserne Pfannen aus der Gießerei in Weiherhammer
Laden könnte von den Leuten im Dorf beliefert werden (Nutzgärten)
Dürnaster Produkte für den Bauernmarkt Kaltenbrunn
Landfrauen verkaufen ihre Handarbeiten auf Märkten
Vereine Siedlerbundsvorsitz Herr Schieder
Gymnastikdamen nutzen das ehemalige Klassenzimmer im Winter jeden Montag, im Sommer fahren sie
Rad
Krabbelgruppe nutzt das ehemalige Klassenzimmer
Siedlerbund und katholische Arbeitsverein
Wanderwege Rundwanderweg mit Tafeln und Brotzeit für Wanderer (von den Gasthäusern)
Europawanderweg führt an Dürnast vorbei- es gibt keine Hinweisschilder darauf im Ort
Rad- und Wanderwege herrichten auch in Eigeninitiativen möglich
Tageswanderwege durch den angrenzenden Wald, Rundwege zwischen 2 km und 10 km
Weiher Hammerweiher mit Feuerstelle und Liegewiese im Wald- sehr schön- Geheimtip
die Weiher sind im Winter und Sommer sehr attraktiv
Hammerweiher ist groß (4 km), Graskarpfen (70-80 cm)
172
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Flächenressourcen
Eine Auffälligkeit in Dürnast sind die vielen Baulücken
im bebauten Zusammenhang, die in privatem Besitz
sind. Da nicht der Wille zur Veräußerung besteht,
Grundstück.
Zum schonenden Umgang mit Flächen sind vor Neu-
ausweisung von Grundstücken Baulücken zu füllen.
Bereits bestehende Erschließung ist sinnvoll zu nutzen,
der wertvolle Naturraum außerhalb von Dürnast ist vor
weiterer Bebauung zu schützen.
173
Ortsteil Dürnast
Dürnast zeigt eine eklatante Überalterung. Das Durch-
schnittsalter liegt entlang der Hauptstraße bei 54 Jah-
ren, im übrigen Ortsteil bei 41 Jahren.
Zuwachs an jüngeren Personen ist in den letzten Jahren
nicht erfolgt. Die durchschnittliche Anzahl der Bewoh-
ner pro Haus liegt bei drei Personen.
Es ist bereits in den nächsten zehn Jahren absehbar,
dass Gebäude zunehmend leer stehen werden.
Da zahlreiche erschlossene Baugrundstücke von Privat-
Durchschnittsalter 41
Bewohner pro Haus 2,9
Durchschnittsalter 54
Bewohner pro Haus 3
Durchschnittsalter 41
Bewohner pro Haus 2,9
leuten nicht verkauft werden, hat sich die Alterstruktur
in Dürnast in den letzten 20 Jahren, durch den ohnehin
verändert.
Der Zuzug von Jüngeren war aus eigentumsrechtlichen
Gründen nicht möglich. Die vorhandenen Grundstücke
stehen nicht zum Erwerb bereit.
Legende
Ab 75 Jahre
51 bis 65 Jahre
0 bis 5 Jahre
19 bis 29 Jahre
30 bis 50 Jahre
6 bis 18 Jahre
66 bis 74 Jahre
174
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
175
Ortsteil Dürnast
Stärken - Schwächen, Ziele - Maßnahmen
Stärken
wertvoller Naturraum, Wald, Weiher etc.
den Straßenrändern
denkmalgeschützte, schöne Kapelle
noch zwei Gaststätten
aktiver Siedlerbund
Schwächen
unangenehme Atmosphäre in der Hauptstraße
fehlende Ortsmitte
zu schneller Durchgangsverkehr
fehlende Nahversorgung am Ort
zahlreiche erschlossene, aber unbebaute
Baugrundstücke
deutlich spürbare Überalterung der Einwohner
geringes Freizeitangebot
Weiher wenig erlebbar
schlechte Anbindung durch ÖPNV,
fahrgastunfreundliche Bushaltestelle
Ziele
Innenentwicklung vor Außenentwicklung, „Auffül-
len“ der vorhandenen Baugrundstücke
Verbesserung der verkehrlichen und gestalteri-
schen Situation in der Hauptstraße
Verbesserung der Altersstruktur durch Neuansiede-
lung von Familien mit Kindern
Verbesserung der Nahversorgung
Nutzen der örtlichen Potentiale, zum Beispiel durch
Entwicklung eines Themendorfes: Garten- Weiher-
und Walddorf Dürnast
Einbinden in gemeindeweite Themenspaziergänge
Verbesserung der Anbindung an Weiherhammer
Anregen von Eigeninitiativen der Ortsbewohner
Maßnahmen
FlächenmanagementFlächenmanagement, Leer-
standskataster auf der Grundlage einer Flächenma-
nagementdatenbank
Neugestaltung Ortsdurchfahrt:
Verkehrsberuhigende und gestalterische Maßnah-
men in der Hauptstraße mit Umfeld Kapelle und
Bushaltestelle
Errichten eines gemeindeweiten Wald- und Garten-
lehrpfades
Einbinden von Dürnast in ein gemeindeweites
Bildungsforum, Workshops zum Thema Wald,
Landwirtschaft und Garten in Verbindung z.B. mit
VHS oder Staatsgut in Weihenstephan
Natur und Kultur“
Partnerschaft mit dem Staatsgut DÜRNAST im
Gebiet der Stadt Freising in Oberbayern. Dürnast
ist Sitz einer Versuchsstation für landwirtschaftliche
Betriebslehre und des GHL Gewächshauslaborzent-
rums der Technischen Universität München
176
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Dürnast- Projektblatt
Flächenmanagement
Innenentwicklung vor Außenentwicklung
Im Ort sind ca. 27 Grundstücke unbebaut. Bauliche
sind zu vermeiden. Wald- und Feldgrundstücke sind zu
schützen.
Um einen genauen Kenntnisstand über die Situation in
Dürnast zu erhalten, ist eine Datenbank zu leerstehen-
den Gebäuden, potentiellem Leerstand und Brach- und
Wohnen
Dürnast ist ein Wohnort. Die Bevölkerung ist tendenziell
überaltert, neue Bewohner kommen nicht hinzu.
Es droht zunehmender Leerstand mit allen Konsequen-
zen auf die Atmosphäre und Versorgung.
werdenden Bürger von Dürnast ist ungeklärt.
Dürnast muss als Wohnstandort attraktiv (bleiben) und
werden, Bauwillige müssen die Möglichkeit haben zu
bauen:
Mögliche Maßnahmen:
• Gespräche mit den Eigentümern der leerstehenden
Grundstücke
• Verbesserung der Atmosphäre in der Hauptstraße
• Verbesserung der Versorgung (z.B. Bringdienst)
• Verbesserung der Anbindung an den öffentlichen
Nahverkehr( z.B. Fahrdienste)
• Angebot für Senioren
Versorgung
In Dürnast gibt es keine Versorgung für den täglichen
Bedarf mehr. Die Existenz eines Einzelhändlers scheint
nicht möglich. Ein Lieferservice kann Abhilfe schaffen.
Öffentlicher Personennahverkehr
Der Bedarf an zusätzlichem Busverkehr ist zu prüfen.
Die altersmäßige Entwicklung der Bevölkerung ist dabei
zu berücksichtigen. Fahrdienste (eventuelle ehrenamt-
lich) könnten einen nicht einschätzbaren Bedarf abde-
cken.
Zur Verbesserung der Akzeptanz des öffentlichen
Nahverkehrs ist die Bushaltestelle fahrgastfreundlich zu
gestalten (witterungsgeschützt, gut einsehbar, Sitzmög-
lichkeit, übersichtlicher Fahrplan kombiniert mit Infor-
mationen, angenehme Beleuchtung).
Verkehrberuhigung und Neugestaltung Hauptstraße
Die stark befahrene Staatsstraße St2166 führt durch den
Ortsteil Dürnast. Die Breite der Straße und der unge-
fasste Straßenraum verführen zum schnellen Fahren.
Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen sind an-
geraten, entsprechend gestaltete Ortseinfahrten sollen
den Autofahrer zum Abbremsen bewegen. Darüber
hinaus können gestalterische Maßnahmen den Gesamt-
eindruck der Durchgangsstraße verbessern:
Geeignete Maßnahmen sind z.B.:
• optische Verengung bei den Ortseinfahrten
• Hervorhebung der Brückensituation am östlichen
Ortseingang
• Gestaltung des Ortseinganges an der Westseite
• Geschwindigkeitsmesser
• Hinweisschilder „Achtung Kinder“
• Bäume entlang der Hauptstraße
• Mastleuchten anstelle Peitschenleuchten
• Reduzierung Fahrbahnbreite auf Mindestmaß
• Akzentuierung des Straßenraums z.B. an der Kapelle
• Verbesserung Bushaltestelle
Umfeld Kapelle
Eine besondere Gestaltung des Umfeldes der Kapelle
schafft das Gefühl einer Ortsmitte und bietet Orientie-
rung.
Ortsränder
Der Übergang von den bebauten Flächen und dem Na-
Wünschenswert ist eine Ortsrandeingrünung, die Be-
bauung und Natur harmonisch ineinander übergehen
lässt.
177
Projektblätter
Verbesserung
Gestaltung Ortseingang
Verbesserung
Gestaltung Ortseingang
keine weitere Bebauung
Ortsränder eingrünen
Gestaltung Ortsmitte
Umfeld Kapelle
Verbesserung
Gestaltung Hauptstraße
Platzreserven nutzen
178
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Kaltenbrunn
Größter Ortsteil von Weiherhammer mit schönem
Marktplatz und einer lebendigen Bürgerschaft aber
ohne gesicherte Nahversorgung.
Ortsdaten
Einwohner 795
Bevölkerungsentwicklung: gleich bleibend
ca. 448 ü. NN
ca. 8 km nordwestlich von Weiherhammer
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Kaltenbrunn im
Freiheitsbrief von Herzog Rudolf von Sachsen am 28.
November 1344. Der Freiheitsbrief kann als Markt-
rechtsverleihung bezeichnet werden.
Kaltenbrunn hatte ein eigenes Marktrecht. Siedlungsge-
mäß gesehen verdankt Kaltenbrunn seine Entstehung
dem „Kalten Prunn“, dem „Herzogbrunnen“, der als
Trinkbrunnen diente und nach dem Kaltenbrunn seinen
Namen erhielt.
Kaltenbrunn war eine Köhlersiedlung. Der hohe Holz-
kohlebedarf der Eisenhämmer an der Haidenaab zwang
die Köhler immer tiefer in den Wald vorzustoßen, so
dass eine Siedlung am kalten Brunn entstand. Im Jahre
1397 stellte König Wenzel von Böhmen den Einwohnern
des Marktes Kaltenbrunn einen Freiheitsbrief aus.
1416 werden in dem Salbuch der Herrschaft Parkstein
Seit 1421 bzw. 1427 ist der Ort mit dem Gebiet der
Herrschaft Parkstein des gebildeten Gemeinschaftsam-
tes Parkstein-Weiden zugehörig. Die Schreckenszeit
des Dreißigjährigen Krieges vernichtete die einstige
Blütezeit des Marktes.
Auch verwüsteten schwere Brände den Ort in den
Jahren 1750, 1756, 1787, 1823 und 1848 um nur einige
zu nennen. Das Gesicht des Marktes veränderte sich
dadurch mehr und mehr.
Im Steuerdistrikt 1817 werden im Markt die simultane
Kirche genannt, zwei Pfarrhöfe, zwei Schulhäuser und
ein Brauhaus. Die Einwohner werden trotz der Groß-
brände 1750 und 1787 im allgemeinen als ziemlich
wohlhabend bezeichnet. Erwerbsgrundlage neben der
Landwirtschaft und Viehzucht ist das Gewerbe. Der
betriebene Kalkofen erzeugt vor allem Düngemittel.
Auch der Hopfenanbau war von Bedeutung. Der Ort
Kaltenbrunn hatte 1817 bereits 726 Einwohner und 126
Wohngebäude.
Durch die Errichtung des Truppenübungsplatzes Gra-
fenwöhr wurde Kaltenbrunn die Hälfte seines Besitzes,
Gefüge der Bauernhöfe wurde damit vollständig ver-
ändert. Doch der Truppenübungsplatz brachte vielen
Arbeitern und Landwirten auch Beschäftigung.
Im Zuge der Gebietsreform im Jahre 1972 wurde der
Markt Kaltenbrunn nach Weiherhammer eingegliedert.
historische Karte Kaltenbrunn 1817 - 1841(Quelle: BayernViewer)
179
Ortsteil Kaltenbrunn
Weidener Straße
Marktplatz
Grafenwöhrer Straße
Lindenbach
B 299
Grabeland
Kirchplatz
Feuerwehr
180
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Ortsstruktur
Kaltenbrunn, der größte Ortsteil der Gemeinde Wei-
herhammer liegt nordwestlich von Weiherhammer und
nördlich von Dürnast und ist von landwirtschaftlichen
Flächen umgeben. Im Norden und Osten von Kalten-
brunn beginnt nach den landwirtschaftlichen Flächen
der Wald. Der Ort hat einen prägnanten langgezogenen
Marktplatz, stadträumlich gefasst durch eng stehende
giebelständige zweigeschossige Gebäude. Kaltenbrunn
ist der einzige Ort der Gemeinde Weiherhammer, der
überwiegend Wohnhäuser mit langen schmalen Grund-
stücken, die Katholische Kirche sowie zwei Gasthäuser
und eine Tankstelle.
Südlich des Marktplatzes liegt der Kirchplatz mit der
evangelischen Kirche.
Der Ort fällt von Nord nach Südwesten in Richtung
Lindenbach. Der Kirchplatz mit der evangelischen Kirche
und der Untere Markt liegt etwa 5 Meter tiefer als der
Marktplatz.
Durchquert wird der Ort durch die St 2966, die als Wei-
dener Straße von Osten kommend über den Marktplatz
in die Grafenwöhrer Straße nach Norden führt.
Im Westen verläuft der Lindenbach, der im Bogen um
den historischen Teil von Kaltenbrunn verläuft. Entlang
-
gehrtes und gut bewirtschaftetes Grabeland. Im Süden
speist der Lindenbach drei Fischweiher.
Südwesten und etwas weiter entfernt im Norden von
Bebauungspläne für Einfamilienhäuser ausgewiesen.
Auf Grund der Nähe zum Truppenübungsplatz Grafen-
wöhr entwickelte sich Kaltenbrunn zu einem beliebten
Standort für amerikanische Soldaten mit ihren Familien.
Sie leben zum Großteil in den Neubaugebieten.
Eine Besonderheit in der Ortsstruktur sind die unter
Denkmalschutz stehenden Stadel am östlichen Ortsein-
gang, die heute noch in Gebrauch sind.
Außenstelle Rathaus Weiherhammer
In keinem anderen Ortsteil als in Kaltenbrunn betreibt
die Gemeinde eine Außenstelle des Rathauses. An zwei
Tagen in der Woche ist diese für jeweils eine Stunde
Ansprechpersonen der Verwaltung vor Ort. Auch ein
Trauzimmer wurde 2011 hier eingerichtet.
Anbindung
Kaltenbrunn liegt ca. 8 km Luftlinie nordwestlich von
Weiherhammer. Der Ort ist über die Staatsstraße
St 2966, die über den Marktplatz führt, erschlossen. Im
Norden von Kaltenbrunn mündet die Staatsstraße in die
Bundesstraße B 299, Grafenwöhr-Amberg.
Vom Marktplatz zweigt die Raiffeisenstraße zum Kirch-
platz nach Süden ab.
Busverbindung
Es fahren keine öffentliche Busse nach Kaltenbrunn.
Für Schüler, die die Hauptschule und Grundschule von
Weiherhammer besuchen, wird ein Schulbus gestellt.
Der Kleinbus holt die Kinder aus Kaltenbrunn und Dür-
nast um ca. 7.40 Uhr ab. Am Nachmittag bringt er die
Kinder wieder heim. Die Bushaltestelle für den Schulbus
der Schulbus von allen Personen genutzt werden.
Hinsichtlich der sich stark verändernden Altersstruktur
fehlt es an der Anbindung an das Netz des öffentlichen
Personennahverkehrs.
181
Ortsteil Kaltenbrunn
182
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
le steht verloren in der Fläche. Die Peitschenleuchten
tragen weder tags noch nachts zu einer heimeligen
Atmosphäre bei.
Der Kanal in der Kirchstraße hinter zum Kirchplatz muss
saniert werden. Der Eigentümer des Gasthofes „Zum
Goldenen Posthorn“ möchte seine Fassade sanieren
und den Vorbereich erneuern.
Deshalb wurde der Bereich genauer untersucht und in
einer Studie Gestaltungsvorschläge für die Straßen-
räume erarbeitet.
Weiter wurde vorgeschlagen, die Verkehrsführung zu
verändern um damit mehr Raum für Fußgänger und
einen angemesseneren Vorplatz für die Kirche zu errei-
chen.
östlicher Marktplatz
westlicher Marktplatz
Innerörtliche ErschließungStraßen- und Platzgestaltung
Der zentrale Platz der ehemaligen Marktgemeinde ist
der Marktplatz. Die Staatsstraße sowie eine nördlich
liegende parallel geführte Anliegerstraße prägen die
städtebauliche Situation auf dem Platz. Auf beiden
Platzseiten dominiert der ruhende Verkehr.
Die Staatsstraße durchschneidet den Marktplatz nicht
nur in west-östlicher Richtung sondern auch von Nord
nach Süd. Der westliche Marktplatz ist somit frei von
Durchgangsverkehr.
Zahlreiche Großbäume sind mittig angeordnet, kleinere
-
ken fast zufällig; ein gestalterisches Konzept ist nicht
erkennbar. Die Bushaltestelle für die Schulkinder ist
die einzige Möglichkeit zum Verweilen; die Litfasssäu-
183
Ortsteil Kaltenbrunn
6
15
4
3
17
2
19
17
21
23
4
Kirche1
2
3
4
5
7
8
8
9
6
5
11
39
Gebüsch entfernenTreppe erneuern
Rinne weiterführen
3-5 Zeiler RinneRandbereichSchotterrasen
N
im
vor
zur
barrierefreierZugang Kirche
Mauer sanieren
Biergartenunter Kastanie
Gebüsch zurückschneiden
Straße Kirchplatz rückbauen,damit attraktiverer Kirchvorbereich
Straßenraum Am Grabenbeispielhaft gestaltet
neuer Großbaum ingepflasterterBaumscheibemscheibe
184
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Nutzungen
Katholische Kirche St. Martin
bildet eine räumliche Engstelle. Sie steht unter Denk-
malschutz und wurde anspruchsvoll saniert.
Katholisches Pfarrheim
Das katholische Pfarrhaus liegt nördlich der katholi-
schen Kirche und ist für heutige Anforderungen zu groß
und stark sanierungsbedürftig. Es soll abgebrochen
werden und an anderer Stelle neu ereichtet werden.
Evangelische Kirche
Die evangelische Kirche steht frei auf dem Kirchplatz
südlich des Marktplatzes. Sie steht ebenfalls unter
Denkmalschutz.
Gemeindehaus der evangelischen Kirche
-
dehaus der evangelischen Kirche und das alte, unter
Denkmalschutz stehende, ehemalige Pfarrhaus. Das
Pfarrhaus leer und ist stark sanierungsbedürftig.
Das Gemeindehaus wird durch die Kirchengemeinde für
vielfältige Aktivitäten genutzt.
Für das evangelische Pfarrhaus gibt es Ideen entlang
eines angedachten „Simultan-Radweges“ ein Simultan-
Museum zu installieren.
Sitzungssaal / Trauzimmer
sich im gebäude Marktplatz Ecke Raiffeisenstraße, die
vom Marktplatz nach Südwesten abzweigt. Er liegt
im Obergeschoss der ehemaligen Raiffeisenbank die
aber heute keine Geschäftsstelle mehr in Kaltenbrunn
betreibt.
Kindergarten
in der Schulstraße. Er kann bis zu 60 Kinder aufnehmen
und hat zwei Gruppen. Zum Einzugsgebiet gehören
Kaltenbrunn und Dürnast.
185
Ortsteil Kaltenbrunn
Altes Schulhaus
Mit viel Eigeninitiative der Jugendverbände und der
katholischen Kirche wurde das alte Schulhaus in Kal-
tenbrunn zu einem Jugendhaus umgebaut. Es wurde
für Gruppen bis zu 36 Personen ein günstiger Schlaf-
platz mit Gruppenräumen als Selbstversorger geboten.
Leider ist das Jugendhaus nicht mehr in Betrieb. Grund
dafür ist die nicht zeitgemäße Ausstatttung und (damit)
die sinkende Nachfrage gewesen.
Eine Idee aus der Bevölkerung ist, daraus eine Fahrrad-
pension zu entwickeln.
Gastronomie
Kaltenbrunn verfügt über drei Gasthöfe. Am Markt-
platz stehen der Gasthof „ Zur Post“ und der Gasthof
„Goldener Anker“, am Kirchplatz gibt es den Gasthof
„Zum Goldenen Posthorn“. Alle drei Gasthäuser sind
inhabergeführt. An die Gasthäuser „Zur Post“ und „Zum
Goldenen Posthorn“ sind Metzgereien angeschlossen.
Voraussichtlich wird nur der Gasthof „Zum Goldenen
Posthorn“ mit Metzgerei überleben, da Nachfolgerege-
lungen für die anderen beiden Gasthäuser und Metzge-
reien nicht geklärt sind.
Sparkasse und Raiffeisenbank
2009 und 2011 haben die Filialen der Banken ihre Nie-
derlassungen in Kaltenbrunn geschlossen.
Einzelhandel und Handwerk
Bis Sommer 2010 gab es einen kleinen Lebensmittel-
markt, dem eine Poststelle und Lotto/Toto-Service ange-
schlossen waren. Heute hat in diesem Laden ein kleines
privates Heimatmuseum seine Heimat gefunden. Unter-
stützung für den privaten Initiator wäre wünschenswert.
Des Weiteren gibt es in Kaltenbrunn eine Tankstelle mit
einem angeschlossenen kleinen Geschäft. Ausserdem
gibt es einen Autohändler mit Werkstatt, ein Fotostudio,
ein Friseursalon, eine Änderungsschneiderei, ein Bau-
stoffhandel, ein Installateurbetrieb und eine Schreinerei
im Ort.
186
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Nutzungen
Wohnen
Kaltenbrunn ist immer noch ein beliebter Wohn-
ort; auch wenn heute die Nahversorgung nicht
gesichert ist.
-
bieten im Norden, Westen und Südwesten, ist
der Bedarf an Baugrundstücken auf lange Zeit
abgedeckt.
Kaltenbrunn grenzt mit seinen Fluren an den
Truppenübungsplatz Grafenwöhr an und ist daher
attraktiver Standort für stationierte Amerikaner
mit deren Familien. Das „jüngste“ Wohngebiet ist
im Norden von Kaltenbrunn mit Einfamilienhäu-
sern für die Amerikaner entstanden.
Ambulant betreute Wohngruppe mit ambulanten
Zur Schlemm 14
-
tigen Senioren Wohnplätze in einer Wohngemeinschaft
an.
Es handelt sich um einen privaten Träger, der neben
für zu Hause wohnende Senioren anbietet.
Die Wohnplätze sind ausgleastet.
LegendeWohnen
Landwirtschaft
Kirche
Einzelhandel
Gastronomie
Gemeindehaus
öffentliche Einrichtung
Dienstleistungen
Nebengebäude
Alte Industrieschnaps-brennerei
Leerstand
187
Ortsteil Kaltenbrunn
Im Vergleich zu Dürnast ist Kaltenbrunn nicht so extrem
überaltert.
Der Altersdurchschnitt beträgt rund um den Marktplatz
jedoch auch bereits 44 Jahre; pro Haus leben dort
nur noch 2,6 Personen. Das Baugebiet südöstlich des
Altortes weist mittlerweile das gleiche Durchschnittsal-
ter auf. Unterschiedlich ist die Anzahl der Personen pro
Haus, die dort noch bei 3,4 liegt.
Dem gegenüber ist das Durchschnittalter in der west-
lichen Ortserweiterung jünger, nämlich 38, die durch-
schnittliche Anzahl an Personen pro Haus liegt bei 3,4.
Das Baugebiet im Norden, in der hauptsächlich die
stationierten Amerikaner leben, ist nicht erfasst.
Durchschnittsalter 38
Bewohner pro Haus 3,8
Durchschnittsalter 44
Bewohner pro Haus 2,6
Durchschnittsalter 44
Bewohner pro Haus 3,4
Leerstand
Derzeit gibt es noch wenig Leerstand in den Wohnge-
bäuden des Altortes. Dieser wird auf Grund des demo-
und Gastronomie jedoch absehbar zunehmen.
Den heutigen Leerstand von Gebäuden und Grund-
stücken in den Wohngebieten, sowie den potenziellen
Leerstand zu erheben wäre ein wichtiger weiterer
Schritt um das anstehende Problem in die Öffentlichkeit
zu tragen.
Legende
Ab 75 Jahre
51 bis 65 Jahre
0 bis 5 Jahre
19 bis 29 Jahre
30 bis 50 Jahre
6 bis 18 Jahre
66 bis 74 Jahre
188
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Denkmalschutz
Es stehen folgende Gebäude unter Denkmalschutz:
• Evang.-Luth. Kirche St. Martin, 1756, Kirchplatz 1
• Archäologische Befunde und Funde im Bereich der
Evang.-Luth. Kirche St. Martin, darunter die Spuren
von Vorgängerbauten bzw. älteren Bauphasen der
Kirche und der abgegangenen Kirchenbefestigung
sowie der aufgelassene historische Ortsfriedhof
• Evang.-Luth. Pfarrhaus, ehemaliges Bauernhaus, 1554
Kirchplatz 8
• Forsthaus 1820, Marktplatz 2
• Traufseithaus 1820, Marktplatz 6
• Wohnhaus mit Halbwalmdach, um 1820,
Marktplatz 10
• Kath. Kirche St. Martin, 1932, Marktplatz 18
• Seitlicher Torbogen, bez. 1808, Marktplatz 38
• Ehemaliges Schulhaus, 1725, Alte Schulgasse 6
• Scheune, Weidener Straße 1
• zwei Reihen von Scheunen, eine bez. 1824, Stein-
bauten; vor dem Ort in Richtung Dürnast, Weidener
Straße 5
• Kapelle mit Rundbogeneingang zum Friedhof, 19. Jh.,
Bürgermeister-Hörl-Straße 3
• Wolfen-Kapelle, um 1900; mit Ausstattung; an der
Straße nach Dürnast im Meilesfeld
189
Ortsteil Kaltenbrunn
190
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
191
Ortsteil Kaltenbrunn
Flächennutzungsplan
Wesentliche Festsetzungen sind:
Historischer Ortsteil: Dorfgebiet
Neuere Baugebiete im Norden, Westen und Südosten:
Allgemeine Wohngebiete
Im Norden südlich von Wohngebiet: Mischgebiet
Auf dem Marktplatz: Parken
Im Norden: Sportplätze und Kläranlage
Im Westen: Feuerwehr
Außerhalb der bebauten Gebiete sowie Grabeland am
Entlang des Lindenbachs: Maßnahmen zur Verbesse-
rung für Gewässer und Landschaft
Bebauungspläne
In Kaltenbrunn gibt es drei Bebauungspläne:
„Am Weihertal I“
Festsetzung: Allgemeines Wohngebiet
„Am Weihertal II“
überarbeitet 07.07.2008
Festsetzung: Allgemeines Wohngebiet
„Höchfeld“
Festsetzung: Allgemeines Wohngebiet
Vor allem im Bebauungsplan „Am Höchfeld“ und „Am
Weihertal II, sind noch Baugrundstücke frei.
8
22a
7
6
5
4
8
3
5
6
3
1
8
4
6
5
7
4
2
3
4
5
8
1
6
2
1
8
9
6
2
2
1
4
1
4
7
6
5
3
6
7
8
5
7
4
8
2
9
4
9
7
2
3
11a
8
1
18
a
6
14
a
4
3
57
93
12
6
17
8
48
2
6
9
4
4
1
7
2
1
5
2
3
6
4
5
7
8
8
7
9
6
5
5
3
1
1
7
3
2
7
4
6
8
9
1
2
2
1
2
4
3
4
6
5
6
97
1
8
3
21
9
5
3
6
4
1
6
8
5
4
4
3
6
7
7
8
13
9
5
8
4
7
15
93
7
9
WT IIWT I
Am Weihertal
Höchfeld
Kaltenbrunn
ö
f
d
er
fe
r
a
r
e
e
l
re
o
i
e
a
n
e
Kläran lage
Weidener (St 2966)
Weidener (St 2966)
Marktplatz (St 2966)
Str. (
St 2
966)
Übersicht Bebauungspläne Ausschnitt Bebauungsplan Weihertal II
BürgerbeteiligungZukunftswerkstatt September 2009
Am 23. September 2009 hatten die Bürgerinnen und
Bürgern den ganzen Nachmittag Zeit sich im Versamm-
lungssaal im Obergeschoss der Raiffeisenbank über
die Ortsentwicklungsplanung zu informieren.
Leider waren nur vier Personen anwesend, mit denen
aber ausführlich diskutiert wurde.
Vor allem wurde der Wegfall der Nahversorgung
beklagt, da nun einige ältere KaltenbrunnerInnen
keine Möglichkeit mehr zur Selbstversorgung haben,
sondern auf die Gefälligkeit Ihrer Mitbürger oder Ver-
wandten angewiesen sind, um sich mit Lebensmitteln
und dem täglichen Bedarf einzudecken. Die beiden
Metzgereien und der am Montag vorbeikommende
Gemüsewagen reichen für eine gesicherte Nahversor-
gung nicht aus.
193
Ortsteil Kaltenbrunn
Anregungen und Meinungen
Anbindung Busanbindung an Weiherhammer mit privatem Bürgerbusservice
Besonderheiten Bienenlehrpfad und Lehrbienenhaus, aktiver Imkerverein
Kaltenbrunn hat einen guten Posaunenchor
Kaltenbrunner Wasser aus dem Kalten Brunnen
Deutsch- amerikanisches
Verhältnis
-
baum anzünden
Ideen
Wiederbeleben der „Backofentradition“ im Ort; früher gab es 8 Stück davon im Ort
Historienweg über Kaltenbrunn rund um den Ort anlegen, mit Schautafeln
„cool“ gestaltete Papierkörbe für die Bushaltestelle, damit die Schüler sie nutzen
Glühweinstandl der Jugend auf dem Marktplatz
Marktplatz Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz und Kirchplatz
Mentalität Kaltenbrunner bleiben unter sich
Nahversorgung zwei aktive und gute Metzger in Kaltenbrunn
Metzgerei Krauss (Am Kirchplatz) verkauft Rind aus Kaltenbrunn und Schweine aus Weissenbrunn
Metzgerei Kurz, zwei Schwestern 74 und 78 Jahre
zu den Metzgern fahren jede Woche um die 400 Kunden
Eckhaus mit Fotoatelier, Töpfergeschäft und zwei Kosmetikläden ist leer, Betreiberinnen der Eck-
hausläden verkaufen jetzt von zu Hause - „wenn etwas gebraucht wird, weiß der Kaltenbrunner ja
wo er hingehen muss“
bis vor 15 Jahren haben alle Kaltenbrunner auch in Kaltenbrunn eingekauft
die Tankstelle und der angeschlossenen Laden werden gut genutzt
zur Tankstelle fahren viele Menschen aus den Nachbarorten, weil es die preiswerteste „Tanke“ in
der Umgebung ist
Zum Einkaufen gehen fahren die Kaltenbrunner nach Weiherhammer, Weiden oder Grafenwöhr
Jugend Bushaltestelle und Pavillion am Spielplatz ist Treffpunkt für die Jugendlichen am Ort
Senioren einige alte Leute im Ort sind auf den Lebensmittelmarkt angewiesen
194
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Kulturelles Leben, Vereine
2010 wurde zum ersten Mal eine „Kaltenbrunner Markt-
weihnacht“ mit Lebendkrippe und Weihnachtsspiel
veranstaltet. Die Aktion war mit über 800 Besuchern ein
großer Erfolg.
Vereine
• Fußballclub
• Feuerwehr
• Siedlergemeinschaft
• Imker- und Bienenzuchtverein
• Evangelischer Faruenkreis
•
• Bayerwaldwanderer
•
• VdK
195
Ortsteil Kaltenbrunn
Stärken - Schwächen, Ziele - Maßnahmen
Stärken
schöne Marktplatzanlage mit sanierter Pfarrkirche
nahezu intaktes Ortsbild, wenige Leerstände
selbstbewusste Kaltenbrunner BürgerInnen mit
Geschichtsbewusstsein
attraktive Landschaft rund um den Ort
intakte Stadelreihe am östlichen Ortseingang
zwei gutgehende Metzgereien
Freie Tankstelle
(noch) mehrere Gasthöfe
aktive Vereine
Betreutes Wohnen
Schulbus
Schwächen
Marktplatz in Teilbereichen gestalterisch nicht
zufriedenstellend
Beleuchtung Marktplatz nicht zeitgemäß (Peit-
schenleuchten)
Ortseinfahrten und Ortsränder gestalterisch unbe-
friedigend
keine Nahversorgung am Ort
einige wenige Leerstände
altes Schulhaus steht leer
evangelisches Pfarrhaus unter Denkmalschutz in
sehr schlechtem Zustand und leerstehend
ungestalteter Bereich um die evangelische Kirche
zugezogene Neubürger (Amerikaner) bringen sich
fehlendes Spazierwegenetzes im und um den Ort
zunehmende Überalterung der Einwohner
keine Anbindung durch ÖPNV
Ziele
Innenentwicklung vor Außenentwicklung
Stärkung des Markplatzes als Ortsmitte
Verstärken der örtlichen Potenziale
Verbesserung der Nahversorgung
Einbinden des Ortes in gemeindeweite Themen-
spaziergänge (Denkmal, Landschaft, ....)
Verbesserung der Anbindung an Weiherhammer
(ÖPNV, Fahrdieneste)
Anregen von Eigeninitiativen der Ortsbewohner
Nutzung altes Schulhaus als Fahrradhotel prüfen,
Maßnahmen
Flächenmanagement, Leerstandskataster auf der
Grundlage einer Flächenmanagementdatenbank
Überprüfung der Verkehrsführung der Staatsstraße,
Kirchplatz, Raiffeisenstraße
Verbesserung der Gestaltung des Marktplatzes
unter Einbindung der Staatstraße
Verbesserung der Gestaltung des Kirchplatzes und
des Vorbereichs des Gasthofes „Zum Goldenen
Posthorn“
Verbesserung der Gestaltung der Ortseinfahrten,
Eingrünung Ortsränder
Monatsmarkt ggf. in Kooperation mit Einzelhandel
in Weiherhammer, regionalen Anbietern und Ehren-
amtsagentur
Belebung des Marktplatzes: z.B. Fortsetzung der
Marktweihnacht, Open-Air-Kino ...
Etablierung von Nachbarschaftshilfe, Ehrenamts-
agentur etc. für Fahrdienste, Betreuung ...
Radwegeverbindung nach Dürnast und Weiher-
hammer
neuer Backofen auf dem Marktplatz
Mensch, Natur und Kultur“
196
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Trippach undGeräum
Trippach ist der kleinste Ortsteil von Weiherhammer auf
halber Strecke zwischen Weiherhammer und Weiden
und ist ein idyllisch gelegener Wohnort am Waldrand
und im Tal des Heiligenlohbachs. Das denkmalge-
schützte Gut „Geräum“ liegt südlich davon als landwirt-
schaftlich genutzter Vierseithof.
Ortsdaten
171 Einwohner
Bevölkerungsentwicklung: stagnierend
435 ü. NN
ca. 3 km von Weiherhammer entfernt
Geschichte
Herrschaft Parkstein von 1440 erwähnt. 1441 erhielt
Ulrich Dreßwitzer von seinem Schwiegervater Georg
Zenger dieses verwaldete ehemalige Dorf als pfälzi-
sches Lehen verliehen. Der Gutsbesitz wurde nach der
Lehensübergabe im Jahre 1618 an Peter zu Sazenhofen
zu Rothenstadt als ein Gutsbesitz ausgebaut. 1799
verstarb der letzte eigentliche Lehensträger auf Trip-
pach, Georg Ferdinand v. Schwab. Sein Sohn Joseph
historische Karte Kaltenbrunn 1817 - 1841(Quelle: BayernViewer)
Lehensgutes, auf dem er sich jedoch nicht länger halten
konnte.
Das Gut wurde daraufhin auf Anordnung des General-
Kommissariats des Naabkreises in Amberg einstweilen
verpachtet und zwar die Felder und Gründe an „einzelne
herumliegende Private“, die Ökonomiegebäude an den
Gutslohnbauern Ernst Franz. 1821 wird die Aufhebung
des bisherigen Lehensverbandes urkundlich erwähnt.
Es begann die Zertrümmerung des Gutes. Das Gut
von 434 Tagwerk wurde in einem Zeitraum von rund 18
Jahren (1822 bis 1840) völlig aufgeteilt. Das ehemalige
zweistöckige Schlossgebäude brannte am 25. April
1866 nieder und wurde nur noch einstöckig wiederher-
gestellt.
Die Ortschaft Trippach wurde durch die Gebietsreform
1972 von der Gemeinde Mallersricht nach Weiherham-
mer eingegliedert.
Geräum
Der Weiler Geräum, zwischen den Ortschaften Weiher-
hammer und Trippach entstand im Jahre 1739 durch
eine Ansiedlung. Durch den Ersuch eines „Eichstätter
Wasenknechtes“, sich in der Gegend von Mantel ansie-
deln zu dürfen, entstand dort ein „Fallhaus“.
Der Name Geräum lässt sich ableiten von Greuth,
-
rierendem Geschäft des Fallmeisters.
Heute ist es ein landwirtschaftlicher Betrieb.
197
Ortsteil Trippach und Geräum
TrippachGemeindestraße
Gemeindehaus
Weiher
St. Andreas
Geräum
198
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Ortsstruktur
Trippach ist ein kleiner Wohnort am Heiliglohbach. Er
grenzt im Norden, Osten und Süden direkt an den Wald.
Der ursprüngliche Ort entwickelte sich vom ehemaligen
Schloss an der Gemeindestraße in Richtung Osten den
Straßenzügen entlang. Vom ehemaligen Schloss sind
nur noch archäologische Funde vorhanden. Mittelpunkt
des Ortes sind das Gemeindehaus an einer innerörtli-
chen Straßenkreuzung sowie die Dorfkapelle St. And-
reas. Die jüngste Ortserweiterung erfolgte noch weiter
Richtung Osten, den Hang hinauf. Hier entstanden neue
Straßenzüge mit Neubauten. Westlich vom Gemeinde-
haus gibt es einen kleinen Weiher, gespeist vom Heilig-
lohbach, der gerne als Treffpunkt genutzt wird.
Das zu Trippach dazugehörige denkmalgeschützte Gut
Geräum liegt in Alleinlage als Vierseithof südlich von
Trippach.
Dorfkapelle St. Andreas
Die Kapelle steht auf einer kleinen Anhöhe. Sie wurde
von den Trippacher Bürgern hauptsächlich selber errich-
tet. Fertigstellung war 1953. Finanziert wurde sie unter
anderem mit Spenden der Trippacher Dorfbewohner.
199
Ortsteil Trippach und Geräum
200
Weiherhammer I Integriertes Ortsentwicklungskonzept
Anbindung
Trippach liegt ca. 3 km Luftlinie nordöstlich von Wei-
herhammer und ca. 8 km von Weiden entfernt. Man
erreicht es über eine Gemeindestraße auf dem Weg
vom Lohbachwinkel in Weiherhammer zur St 2166. Die
St 2166 verläuft ca. 1 km nördlich von Trippach.
Busverbindung
Es fahren keine öffentliche Busse nach Trippach. Für die
Schüler aus Trippach, die die Hauptschule und Grund-
schule in Weiherhammer besuchen, wird ein Schulbus
gestellt.
Nutzungen
Trippach ist wegen seiner schönen Lage ein beliebter
Wohnstandort. Geräum ist ein landwirtschaftlich genutz-
tes Gut.
Es gibt weder einen Kindergarten noch eine Möglichkeit
zur Nahversorgung.
Gemeindehaus
An der Haupterschließung von Trippach liegt das Ge-
meindehaus, welches in Eigenarbeit errichtet worden ist
und regelmäßig von allen Trippachern genutzt wird.
Hinter dem Gemeindehaus auf der Wiese am Heiligloh-
bach werden größere Feste gefeiert. Hier trifft sich auch
die Jugend.
Legende
Wohnen
Nebengebäude
Landwirtschaft
Kirche/Gemeindehaus
Einzelhandel
Nutzungen