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Zg. 30, ~ef~ 7/s Kurze vdssensehaft~ehe .,~,o~ ~s~÷-au-~en. 185 15. Februar 1952 Man weii~, dab man es hier mit der Au~rbeitung des Blutes nicht so eilig haben braucht. Dg aber das Interesse der praktizierenden Xrzte ~fir die alkalische Blutphosphatase immer mehr wgchst und daher mancheror~s an die bioehemi- sehen Laboratories in zunehmendem MuSe Asftr~ge fiir der- artige Fermentuntersuchungen zugeleitet werden, so ist eine prgzisere ~estlegung der H~itbarkeitsd~uer bei versehiedenen Temperaturen angezeigt, sonst sind Ieicht Fehlergebnisse mSglich. Wit haben aus diesem Grunde die Best~ndigkeit der alkalischen BlutphosphaCase bei verschiedenen Temper~turen an 10 Fifllen durehgeprtif~, Dabei wurde ~/~ S~d nach der Blutent~hme mit der yon ~tr~,~ angegebenen Mikro- methode uus dem Serum Ms Ausgangsan~lyse eine Phonpha- tasebestimmung gemacht (0,05 ema Serum in 5 cm~ Soda- Borax-Puffer, t)henylphosphat als Substrat, t~ealc~ionszeit 2 Std, Bestimmung des P naoh ~ISK~-Sv~:sA~ow), Das Serum wurde sofor~ naeh AnseCzen dieser Ausgangsbestim- mung in 3 Teile geteilt and bei Eisschranktempera.tur (4°), Zimmertemper~Cur (21--23 °) and bei 370 steril aufbewahrt. Tabelle 1 gib¢ 2 Beispiele aus den 10 Versuchsreihen wieder. Tabelle 1. Aktivit4t der alkalischen Serumphosphatase in Ab- hgngigkeit yon Dauer und Temperatur der Serumau/bewahrung. Die angegebenen Zahlen bedeuten die nach der Mikromethode yon ~vPp]~n~ ermittelten Extinktionswerte. Aufbewahrungs-, dauer 8 Std 24 Std 2 Tage 3 Tage 4 Tage 5 Tage I. i IL Ausgangsaktivit~t 4 o 22 o 37 o 0,356 0,360 0,365 0,362 0,357 0,379 0,348 0,357 0,330 0,355 0,343 0,245 o, 5 o,3 2 o,17 0,362 0,420 Temperatur Temperatur 87 o 4 ~ 22° 0,408 0,424 0,416 0,418 0,392 0,370 0,396 0,356 0,384 0,348 0,370 0,262 0,414 0,406 0,324 0,274 0,256 0,112 Aun unseren Versuchen ergibt nieh folgendes Bild: Das Serum yon Patienten mit einer durch Leber- oder Knochenerkrankung erh6hten alkMischen ]~lutphonphatase ka, nn m~n zur Bestimmung des Fermentes im Ei~chrank einige Tage aufbewahren. Es gibl~ Seren, die ihre Ausgangs- aktivit~t bei dieser Temperatur 5 Tage lung konstan~ erhalten, w~hrend andere Seren veto 2. Tag an eine Aktivitgtsminderung yon etwa 10% er]eiden, die sieh ~ber bis zum 5. Tag nieht wesentlich i~ndert, tPfir die klinische ]~eurteilung der alkMi- schen Blutphosphatase kS~mte ein der~rtiger Fehler yon 10% ohne weiteres in Kauf genommen werden; es ist jedoch zu empfehlen, aueh bei EisschrankCemperatur das Serum nieht I~nger ats 1 Tag a.ufzuheben, dama, n in dieser Zeit- spanne dann stets die wahre :FermehCaktivitat des ]~lutes ermitteln kann. Aueh bei l~aumtemperatur (21--23 °} l~nn raan jedes Serum ohne Bedenken 24 Std aufbewahren; die :~erment- aktivitgtssehw~nkungen liegen dabei im Bereich des metho- dischen :Fehters. Diene Fest.ste]lm~g ist ngmentlieh fiir die Versendbarkeit yon Blur in die Untersuehungslabor~torien mit Post oder Bahn wichtig. Ein Vermerk ,,Kfihl l~gei'n" ist dringend empfehlenswert. Bei hSherer Temperatur (37 °) h~It sich die FermenG aktivit~,t des Serums ebenfalls gut 1 Tag konstant, dann nimm~ sie jedoch viel sehneller und starker ab aln bei !gaumtempera/sur. Es ersehien uns weiterhin wiehtig, die Bestandigkeit der alJ~Mischen :Blu%phosphatase in stark alkalischem Milieu zu lorfifen. ~Ve~m man ngmlieh die Phosphatasebentimmung nicht aus Serum macht, sondern wie bei der in unserer Klinik fast aussehliei]lich verwendeten Mikromethode yon RvPP~ Vollblut a,un der lffingerbeere entnimmt (mit der Blutzueker- pipette 0,t em~) and dann in 5 ems Soda-Borgxpuffer yon p~ 10,1 aufsehwemm$, so k6nnte man befiirchten, d~8 selbst bei Zimmer~emperatur dureh die sts~rke Alkalita¢ der LSsung die Phosphatase r elativ rasch an Wirk~ng verlie~. Es kommt in einem Xlinikbetrieb 6ftern vor, dM~ eine Blutprobe nicht am gleiehen Tag ~ufgea, rbeitet werden ka.nn. Darf n~n nach Abzentrifugierung der BlutkSrperchen so eine Plasm~-Puffer- mischung bis zum n~ehsten Tag im Eisschrank oder notfalls sogar bei t~aumtemperatur stehenlassen ? Wit haben auch bier zur KI~rung dieser Frage 10 Ve~uehe mit einem Serum-Puffergemisch angestellt unter Wahrung des MischungnverhMtnisses yon der Mikromethode mit Capillarblut. Aueh bier seien 2 Beispiele angefiihrt. Tabe]le 2. Besffindigkeit der alkalischen Phosp~atase in Plasma- Puffermischung von Pa 10,1 in Abhgngigkeit von Au/bewah- rungsdauer und Temperatur. Die angegebenen Zahlen be- deuten die nach der Mikromethode yon Rvp~E~m ermittel~en Extinktionswerte. ~,,m~wa~..~s. I i- dauer in 8tunden 4 o 2 0,238 4 0,246 6 0,240 24 0,236 48 i. [ ii. Ausgungsak~iviti% 0,248 I 0,176 Tempera%re" I T¢mperatur [ 37 o 2. 0 i I 40 [ 0,242 0,203 0,237 0,202 0,235 0,172 O,240 0,080 0,173 0,175 0,177 10,185 0,175 0,176 0,170 0,174 0,177 0,182 0,142 0,123 0,022 0,020 0,019 Da alle 10 Versuehe einen gleiehsinnigen Verlauf hatten, so geht daraus hervor, dab man auch dan stark alkMisohe Plasma-1)uffergemiseh 4er Mikromethode ohne Bedenken 1--2 Tage im Eissehrank oder sogar bei l~aumtemperatur aufbewahren k~nn. ]~ei hSherer Temperatur (37 °) tritt jedoch die Hemmung der Phosph~t, aseaktivit~t wesentlieh sehneller ein aln wenn m~n Nativserum bei 370 aufbewahrt. Sie betr~gt n~eh 2 Std etwa 5-10% und nimmt dann sehr rasoh zu; uaeh 24 Std sind schon 60--90% der Ausgangsa~ktivit~t verloren- gegangen. Zusammen/assung. W~hrend nach WOODARD die sauere Serumphosph~tase sehon n~eh 30 rain bei Zimmer~emperatur eine deutliche Aktivit~tsminderung erleidet, kann man naeh unseren Versuchen zur Bestimmung der Mkalischen Phos- phatane das Serum ohne Bedenken mindentenn 1 T~g bei Zimmertemperatur aufbewahren, im Eisschrank bis zu 5Tagen, wobei aber manchmal ein AktivJt~tsverlust yon etw~ 10% ~uftritt. Selbst die starke Alkali/~i~t des Soda- Boraxpuffern (pn 10,1) iibt bei unnerer Mikromethode auf die Phosphataseaktivit~t keinen hemmenden Ein~luB aus, wenn man die Plasma-Puffermisehung 1--2 Tage im Einsehra.nk oder bei Zimmertemperatur stehenlgBt ; bei 370 tritt jedoch meist schon nach 2 St4 eine deutliche Hemmung ein. Liieratur. ~]~s~: Qua,~. J. Med. 1~, 221 (1946). - - Rv~:eE~: Z. exper. Med. 116, 378 (1950). -- WOODA~D: J. of UroL 65, 688 (1951). BESTIMMUNG DER GESAMTBASEN DURCH AMONENAUSTAUSCH. (Vorl~u~ge Mi~teilung.) Von H. SiiLL~A:N~. Aus der Chirur~-ischen Xlinik tier Universitg~ I~asel (Direktor: Prof. Dr. O. ScHglcO~I t), (Eingegangen am 14. November 1951.) Dem besonders ira k~nisehen L~boratorium empfundenen Bedfirfnis nach einer eird~ehen Methode zur Bestimmung des Gesamtbasengehaltes in K6rperfliissigkeiten kommt die En~- wieklung auf dem Gebiete der synthetisehen Ionena,ustauscher entgegen. Sic geben die MSglichkeit, die verschiedenen Kationen oder Anionengegen eine leioht bestimlnb~re Ionenart auszutausehen. ]POLLS and ~HOLD 1 haben zu diesem Zwecke einen sauren Austa~soher verwendet, der eine den vorhandenen Basen &quivalente Menge Wasserntoffionen ab- gibi, die titrimetriseh bentimm$ wird. Als Hydrogenearbonat gebundene B~sen werden dabei abet nioht mitelffai~$; sie mfissen gesondmt dureh Bestimmung der gebundenen Kohlen- naure ermittelt werden. Wir haben versuch% mit ttilfe eines st~rk b~sischen Aust~uschers (R-OH) die Gesamtbasen (B) in einem Gange zu best.immen: ]g-OH + B-X ~ R-X + :B-OH. Dan aln Chlorid erhMtliehe Itarz (Amberlite IRA-400 *) wird mit Natronlauge in die ttydroxylform fibergeffihr¢. 2 g * I~ohm & Haas Company, Philadelphia.

Bestimmung der Gesamtbasen durch Anionenaustausch

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Zg. 30, ~ef~ 7/s Kurze vdssensehaft~ehe . ,~,o~ ~s~÷-au-~en. 185 15. F e b r u a r 1952

Man weii~, dab man es hier mit der Au~rbeitung des Blutes nicht so eilig haben braucht. Dg aber das Interesse der praktizierenden Xrzte ~fir die alkalische Blutphosphatase immer mehr wgchst und daher mancheror~s an die bioehemi- sehen Laboratories in zunehmendem MuSe Asftr~ge fiir der- artige Fermentuntersuchungen zugeleitet werden, so ist eine prgzisere ~estlegung der H~itbarkeitsd~uer bei versehiedenen Temperaturen angezeigt, sonst sind Ieicht Fehlergebnisse mSglich.

Wit haben aus diesem Grunde die Best~ndigkeit der alkalischen BlutphosphaCase bei verschiedenen Temper~turen an 10 Fifllen durehgeprtif~, Dabei wurde ~/~ S~d nach der Blutent~hme mit der yon ~ t r ~ , ~ angegebenen Mikro- methode uus dem Serum Ms Ausgangsan~lyse eine Phonpha- tasebestimmung gemacht (0,05 em a Serum in 5 cm~ Soda- Borax-Puffer, t)henylphosphat als Substrat, t~ealc~ionszeit 2 Std, Bestimmung des P naoh ~ISK~-Sv~:sA~ow), Das Serum wurde sofor~ naeh AnseCzen dieser Ausgangsbestim- mung in 3 Teile geteilt and bei Eisschranktempera.tur (4°), Zimmertemper~Cur (21--23 °) and bei 370 steril aufbewahrt.

Tabelle 1 gib¢ 2 Beispiele aus den 10 Versuchsreihen wieder.

Tabelle 1. Aktivit4t der alkalischen Serumphosphatase in Ab- hgngigkeit yon Dauer und Temperatur der Serumau/bewahrung. Die angegebenen Zahlen bedeuten die nach der Mikromethode

yon ~vPp]~n~ ermittelten Extinktionswerte.

Aufbewahrungs- , dauer

8 Std 24 Std

2 Tage 3 Tage 4 Tage 5 Tage

I . i I L

Ausgangsaktivit~t

4 o 22 o 37 o

0,356 0,360 0,365 0,362 0,357 0,379 0,348 0,357 0,330 0,355 0,343 0,245

o, 5 o,3 2 o,17

0,362 0,420

Temperatur Temperatur

87 o 4 ~ 22°

0,408 0,424 0,416 0,418 0,392 0,370 0,396 0,356 0,384 0,348 0,370 0,262

0,414 0,406 0,324 0,274 0,256 0,112

Aun unseren Versuchen ergibt nieh folgendes Bild: Das Serum yon Patienten mit einer durch Leber- oder

Knochenerkrankung erh6hten alkMischen ]~lutphonphatase ka, nn m~n zur Bestimmung des Fermentes im Ei~chrank einige Tage aufbewahren. Es gibl~ Seren, die ihre Ausgangs- aktivit~t bei dieser Temperatur 5 Tage lung konstan~ erhalten, w~hrend andere Seren veto 2. Tag an eine Aktivitgtsminderung yon etwa 10% er]eiden, die sieh ~ber bis zum 5. Tag nieht wesentlich i~ndert, tPfir die klinische ]~eurteilung der alkMi- schen Blutphosphatase kS~mte ein der~rtiger Fehler yon 10% ohne weiteres in Kauf genommen werden; es ist jedoch zu empfehlen, aueh bei EisschrankCemperatur das Serum nieht I~nger ats 1 Tag a.ufzuheben, dama, n in dieser Zeit- spanne dann stets die wahre :FermehCaktivitat des ]~lutes ermitteln kann.

Aueh bei l~aumtemperatur (21--23 °} l~nn raan jedes Serum ohne Bedenken 24 Std aufbewahren; die :~erment- aktivitgtssehw~nkungen liegen dabei im Bereich des metho- dischen :Fehters. Diene Fest.ste]lm~g ist ngmentlieh fiir die Versendbarkeit yon Blur in die Untersuehungslabor~torien mit Post oder Bahn wichtig. Ein Vermerk ,,Kfihl l~gei'n" ist dringend empfehlenswert.

Bei hSherer Temperatur (37 °) h~It sich die FermenG aktivit~,t des Serums ebenfalls gut 1 Tag konstant, dann nimm~ sie jedoch viel sehneller und starker ab aln bei !gaumtempera/sur.

Es ersehien uns weiterhin wiehtig, die Bestandigkeit der alJ~Mischen :Blu%phosphatase in stark alkalischem Milieu zu lorfifen. ~Ve~m man ngmlieh die Phosphatasebentimmung nicht aus Serum macht, sondern wie bei der in unserer Klinik fast aussehliei]lich verwendeten Mikromethode yon R v P P ~ Vollblut a,un der lffingerbeere entnimmt (mit der Blutzueker- pipette 0,t em~) and dann in 5 ems Soda-Borgxpuffer yon p~ 10,1 aufsehwemm$, so k6nnte man befiirchten, d~8 selbst bei Zimmer~emperatur dureh die sts~rke Alkalita¢ der LSsung die Phosphatase r elativ rasch an Wirk~ng verlie~. Es kommt in einem Xlinikbetrieb 6ftern vor, dM~ eine Blutprobe nicht am gleiehen Tag ~ufgea, rbeitet werden ka.nn. Darf n ~ n nach Abzentrifugierung der BlutkSrperchen so eine Plasm~-Puffer- mischung bis zum n~ehsten Tag im Eisschrank oder notfalls sogar bei t~aumtemperatur stehenlassen ?

Wit haben auch bier zur KI~rung dieser Frage 10 Ve~uehe mit einem Serum-Puffergemisch angestellt unter Wahrung des MischungnverhMtnisses yon der Mikromethode mit Capillarblut. Aueh bier seien 2 Beispiele angefiihrt.

Tabe]le 2. Besffindigkeit der alkalischen Phosp~atase in Plasma- Puffermischung von Pa 10,1 in Abhgngigkeit von Au/bewah- rungsdauer und Temperatur. Die angegebenen Zahlen be- deuten die nach der Mikromethode yon Rvp~E~m ermittel~en

Extinktionswerte.

~,,m~wa~..~s. I i- dauer in 8 tunden

4 o

2 0,238 4 0,246 6 0,240

24 0,236 48

i. [ i i .

Ausgungsak~ivit i%

0,248 I 0,176

Tempera%re" I T¢mpera tu r

[ 37 o 2. 0 i I 40 [

0,242 0,203 0,237 0,202 0,235 0,172 O,240 0,080

0,173 0,175 0,177 10,185 0,175 0,176 0,170 0,174 0,177 0,182

0,142 0,123 0,022 0,020 0,019

Da alle 10 Versuehe einen gleiehsinnigen Verlauf hatten, so geht daraus hervor, dab man auch dan stark alkMisohe Plasma-1)uffergemiseh 4er Mikromethode ohne Bedenken 1--2 Tage im Eissehrank oder sogar bei l~aumtemperatur aufbewahren k~nn. ]~ei hSherer Temperatur (37 °) tritt jedoch die Hemmung der Phosph~t, aseaktivit~t wesentlieh sehneller ein aln wenn m~n Nativserum bei 370 aufbewahrt. Sie betr~gt n~eh 2 Std etwa 5 -10% und nimmt dann sehr rasoh zu; uaeh 24 Std sind schon 60--90% der Ausgangsa~ktivit~t verloren- gegangen.

Zusammen/assung. W~hrend nach WOODARD die sauere Serumphosph~tase sehon n~eh 30 rain bei Zimmer~emperatur eine deutliche Aktivit~tsminderung erleidet, kann man naeh unseren Versuchen zur Bestimmung der Mkalischen Phos- phatane das Serum ohne Bedenken mindentenn 1 T~g bei Zimmertemperatur aufbewahren, im Eisschrank bis zu 5Tagen, wobei aber manchmal ein AktivJt~tsverlust yon etw~ 10% ~uftri t t . Selbst die starke Alkali/~i~t des Soda- Boraxpuffern (pn 10,1) iibt bei unnerer Mikromethode auf die Phosphataseaktivit~t keinen hemmenden Ein~luB aus, wenn man die Plasma-Puffermisehung 1--2 Tage im Einsehra.nk oder bei Zimmertemperatur stehenlgBt ; bei 370 tritt jedoch meist schon nach 2 St4 eine deutliche Hemmung ein.

Liieratur. ~ ] ~ s ~ : Qua,~. J. Med. 1~, 221 (1946). - - Rv~:eE~: Z. exper. Med. 116, 378 (1950). - - WOODA~D: J. of UroL 65, 688 (1951).

BESTIMMUNG DER GESAMTBASEN DURCH AMONENAUSTAUSCH.

(Vorl~u~ge Mi~teilung.)

Von H. SiiLL~A:N~.

Aus der Chirur~-ischen Xl in ik tier Univers i tg~ I~asel (Di rek to r : Prof . Dr . O. ScHglcO~I t ) ,

(Eingegangen am 14. November 1951.)

Dem besonders ira k~nisehen L~boratorium empfundenen Bedfirfnis nach einer eird~ehen Methode zur Bestimmung des Gesamtbasengehaltes in K6rperfliissigkeiten kommt die En~- wieklung auf dem Gebiete der synthetisehen Ionena,ustauscher entgegen. Sic geben die MSglichkeit, die verschiedenen Kationen oder Anionen gegen eine leioht bestimlnb~re Ionenart auszutausehen. ]POLLS and ~ H O L D 1 haben zu diesem Zwecke einen sauren Austa~soher verwendet, der eine den vorhandenen Basen &quivalente Menge Wasserntoffionen ab- gibi, die titrimetriseh bentimm$ wird. Als Hydrogenearbonat gebundene B~sen werden dabei abet nioht mitelffai~$; sie mfissen gesondmt dureh Bestimmung der gebundenen Kohlen- naure ermittelt werden.

Wir haben versuch% mit ttilfe eines st~rk b~sischen Aust~uschers (R-OH) die Gesamtbasen (B) in einem Gange zu best.immen: ]g-OH + B - X ~ R - X + :B-OH.

Dan aln Chlorid erhMtliehe Itarz (Amberlite IRA-400 *) wird mit Natronlauge in die ttydroxylform fibergeffihr¢. 2 g

* I~ohm & H a a s C o m p a n y , Phi ladelphia .

]86 Neue Spezialit~ten. Klinische Wochenschrifg

des lnfttrockenen Austauschers werden fiber Glaswolle in 7 mm wei~e, unten eapillar ausgezogene GlasrShrehen ein- geffillt. Auf das tIarz wird die zu untersuehende LSsnng (mig etwa 0,02--0,05 Milligquivalenten Basen in dem ange- wandten Volumen)pipet~ierL Naehgewasehen wird mit ins- gesamt 20 em a Wasser. Die durchlaufende LSsung wird in einem ErlenmeyerkSlbchen aufgefangen und mit 0,020 n- Schwefelsfi.ure gegen Methylrot als Indicator titrier~. ])as mit 2,0 cm ~ einer 0,0150 m- Nagriumchloridl6sung (= 0,030 3lilli- ~quivalente NaC1) erhaltene Titrationsergebnis wfl'd der Berechnung zugrunde geleg~.

Das hf~trpckene Harz spaltet beim Anfbewahren merk- liche Mengen yon 15slichen, alkatiseh reagierenden Substanzen ab, die unmi~telbar vor der Analyse mit Wasser entfernt wer- den. Der bei tier Ti¢ra$ion des Durehlanfes yon 20 em a Wasser erhal%ene Leerwe~ betr~g¢ darm weniger als 0,01 em ~ der Schwefels~ure.

Mi¢ dem so vorbereiteten Austauscher zu quantita~iven Ergebnissen zu gelangen, biete~ Schwierigkeiten. In dem Durchlauf yon Salzl6sungen, die in 1 Liter 10--20 Milli/4qui- valente Ca ++ oder Mg ++ enChalten, werden zu wenige Basen- ~quivalente wiedergefunden. ])as mit verschiedenen Proben des AusCausehers festzustellende Defizit isg nicht konstant. Selbst mit Natriumchloridl6sungen werden - - bei einem nieht immer seharfen Endpunk% der Titration ~ unbefriedigende WerCe erhalten. Es ist hierzu auf die besehr~nk~e LSslichkei~ der E~dalkalihydroxyde, ferne~ auf einen yon der Aufbewah- rung abhangigen, meister~s erhebliehen Carbona~gehalt des Austausehers hinznweisen.

Die angedeute~en Sehwierigkeiten lassen sieh dutch Be- handtung des basischen ttarzes mit 4 %iger Bors/~ure beheben. Die fibersehfissige Bors~ure wird ausgewasehen.

Salzt6sungen. Mit dem in dieser Weise pr~i.parierten Aus- tauseher und init L6sungen einzelner SMze (NaC1, NHaC1, K~SO a, KtI~P04, Na~HPOa, NaHCOa, Na~(00C)~) sowie yon Salzgemisehen gelangg man zu Ergebnissen, die hSchs~ns um 1% yon der aus der Einwaage berechneten Basenmenge abweiehen. In Parallelversuchen mi¢ der als Standard ver- wende%en NatriumchloridI6sung weichen die Einzelergebnisse um nieht mehr als 0,5% voneinander ab. Auch mit 0,01 n- LSsungen yon CaCI~ und MgCt~ werden die berectmeten Basen~quivalente vollsti~ndig wiedergefunden.

Urin. In dem Durehla.uf yon 1 era ~ unverdiinntem Urin ist kein Chlorid, Phosphat und keine Harnsgure nachweisbar. Zur Bestimmung der Gesamtbasen wird der lJrin auf das 20--80fache verdiinnt. Bestandteite des SedimenCes 15sen sieh dabei ganz oder zum groBen Teile. Mit 1,0, 2,0, 3,0 und

4,0 cm ~ eines auf das 50fache verdfinnten Harnes finden wir die folgenden Milli~qnivalen~e Basen, berechnet ]e 1 Liter des urspriingliehen Haines: 251, 253, 251, 250.

Tabelle 1.

Liquor eerebrospinalis (Menseh)

Kammerwasser (Rind)

Milli~quivalente Basen je 1000 cm a

EIektro- dialyse tauscher

150,2 152,9 152,0 151,0 153,0 151,5

159,4 156,9 158,4

147,7 150,8 149,9 150,2 150,8 150,6

158,3 155,5 158,2

Differenz

2,5 2,i 2,i 0,8 1,2 0,9

1,1 1,4 0,2

Cerebrospinal]liissiglceit und Kammerwasser. Zum Ver- gleieh wurden die Gesam~basen aueh mittels tier Elektro- dialyse bestimmt. Die mit beiden Methoden erhaltenen Er- gebnisse sgimmen in engen Grenzen fiberein (Ta.belle). Mit dem Austauscher linden wir in den 9 versehiedenen Proben durch- sehnittlieh 1,4 Milli/~quivalente Basen mehr.

Serum. Bei der Verwendung yon nich~ enteiweigtem Serum beeinflussen die in den Durehlauf gelangenden EiweiB- ionen das Ti~rationsergebnis. Zur Abtrennung der Serum- proteine kommen im vorliegenden Falle nur wgnige Verfahren in Betracht, yon denen die bisher geprfif~en nich~ geeigne~ sind. Znm Beispiel finden wit in den Filtra~en, die naeh Ent- fernung der Proteine dutch W~rmekoagulation bei schwaeh saurer Reak~ion erhalten werden, mit dem Austauseher je Li~er um 4--12 ~{illi~quivalen~e hShere Werte als mi~ der Elek~rodiMyse im nieht enteiweiB~en Serum. Die Verasehung des Serumsist fiir Reihenuntersnehungen etwas zu ums~i~ndlieh.

Zusammen/assung. Der stark basische Austanseher erm6g- ]ieht eine einfaeh durehzuffihrende und genaue Bestimmung der Gesamtbasen in eiweigfreien oder -armen K6rperflfissig- keiten (Urin, Liquor, Kammerwasser). Uber die Anwenclung dieser Methode auf Serum sell naeh weiteren Versuehen berichte~ werden.

Literatur. ~ PoL~s, B. D., u. J. G. R ~ o ~ D : J. of Biol. Chem. 156, 231 (1944).

NEUE S P E Z I A L I T A T E N . Die Angaben fiber Zusammensetzung usw. entstammen Mit~eilungen der Hersteller oder sind der in Betraeht kommenden

Fachliteratur entnommen. Zusammengestellt yon W. H~B~ER und G. OTTO, Berlin. Albucid-Augensalbe enthi~lt 10% p-Aminobenzolsulfon-

aeetylamidnatrium. Hersteller: Schering AG., Berlin-West, Cordalin entMtt Oxyathyltheophyllin. (Angina pectoris,

Coronarskterose). Ampulle zu 2 cm 3 mit 0,226 g, Suppositorien mit 0,33 g und Tabletten zu 0,056 g. Hersteller: Chemiewerk Homburg AG., Frankfurt a. M.

Cordalin- Strophanthin ist Oxy~tthyltheophyllin + k~ Stroph- an~hin. Ampullen zu 5 em a entspreehend 0,226 g Ox~thyl- theophyllin und 0,25 mg Strophanthin. Hersteller" Chemiewerk Homburg AG., Frankfurt a.M.

Cholin-Citrat ,Benekisel ~' enth~lt je Tablette 0,5 Cholin. citric, und 0,1Calc. eitrieum (Lebererkrankungen). Herstel]er: Job. A. Benekiser, Ludwigshafen a. Rh.

Diwag Liehtsehutzsalbe enthalt Brombenzyl-pyridyt-dime- thyl-aminoi~thylamin-paraaminosalieylat und Oeker als Farb- stoff (Liehter3rghera). Hersteller: Diwag Chem. Fabr., Berlin- Waidmannslust und Hann.-Mfinden.

Fungiehthol; Dureh Iehthyol-hell molekular gelSste freie Fetts/~uren (Capryls~ure und Undeeylens~ure) mit einem PH yon 5,0 (Antimyotieum). Hersteller: Iehthyol-Gesellschaft, Hamburg-Lochstedt.

Dromoran enth~lt als Wirkstoff das Tartrat des linksdrehen- den 3- Oxy-N-methyl- morphinans (~ualgetieum). Tabletten zu 1,5 mg, Ampullen und Suppositorien zu 2 rag. Hersteller: Dtseh. Hoffmann-La t~oche A.G., Grenzbach-Baden.

Hepata enth/il~ Extraeta sicea yon Berberis vulgar., Carduus mar. et benedict., Ilhenm. palm., Taraxacum off., ierner O1. menth, pip. et corrigent. ; Mengenangaben fehlen. (Cholangitis u. dgl.) Hersteller: Dr. Madaus & Cie., K61n-Merheim.

Hibernon- Salbe; 2 %iges p-Brombenzyl-a-ps~-idyldimethyI- amino-iithylaminohydrochlorid in Poly/~thylenoxyd-Salben- grundlage (Atlergisehe Zustfi~nde). Hersteller: Diwag, Chem. Fabriken, Berlin-Waidmannslust und Hann.-Mtinden.

Homburg K 27 en~hi~lt je Tablette 0,25 g Gintamins/~ure, 0,01 g Phenyl~ithytbarbiturs~ure und 0,004 g Aneurin. Her- steller: Chemiewerk Homburg AG., Frankfurt a. M.

nh-Drag6es enthalten je 0,1 mg Di~thylstilboestrolpro- pionat, 0,05 mg Scopolaminhydrobromid, 0,05rag Hyos- eyaminhydrobromid, 0,05 mg ,,Secalealcaloide ', ferner ohne Angabe der Mengen Papaverin, N-Methyl~thylpheny]barbi- turs~ure, Aminophenazon und Coffein. tIersteller: C.F. Asehe & Co. AG., I~mburg.

Longaeid ist p-Carboxy-benzolsulfo-di-n-butylamid. (Zur VerzSgerung der Ausscheidung yon PAS und Penicillin.) Dra- g6es mit 0,25 g Wirkstoff. Hersteller: Cassella Farbwerke MMnknr, Frankfurt a. M.-Fechenheim.

Plastulen enthalt je K~psel 324 mg Ferrosulfat und 48,6(!) mg Hefekonzent, rat. Hersteller: C. F. Asehe & Co. AG., Hamburg.

Pr0toeid-Sa~t ent.h~lt als Wirkstoffe in je 5 %iger Suspension 2-(p-Aminobenzolsulfonamido)-4-methylpyrimidin und p-Ami- nobenzolsulfonamido-/~thylthiodiazol. 1 em 3 ent,sprieht 0,1 g Protocid. Hersteller: SeheringAG., Berlin-West.

Robadin: Extrakt aus Magen und Dfinndarm friseh ge- sohlachteter Tiere. Die wasserlSsliehen Teile stellen eine InjektionstSsung, die wasserunt6sliehen Drag6es dar (Ulcus u. dgl.). Hersteller: gobapharm, Laboratoriums-AG., Basel; Vertrieb ffir Deutschland: Remedia GmbH., Freiburg.