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Brandenburger Gemüsebautag am 20.02.2013 Martin Krumbein, LVG Erfurt

Versuche zur Bewässerung von Kohlgemüse

Bewässerungsverfahren, Bewässerungstechnik, Bewässerungssteuerung

Bewässerung

20.02.2013 Gemüsebautag Großbeeren 2013 Martin Krumbein

2 2 2

Gliederung

Überblick über die Gemüseversuche an der LVG Erfurt

Versuchsfragen der Bewässerungsversuche

Einige Ergebnisse

Weitere Arbeit zum Thema Bewässerung

Ausblick


3 3 3

Versuche im FB Gemüsebau an der LVG Erfurt Schwerpunkte

1.Freilandgem üse mit Kohlarten, Fruchtgem üse u.a. Sorten, Bew ässerung, Anbauverfahren… 2. Versuche im Gewächshaus zu Fruchtgemüse u.a. Sorten, Düngung, Anbauverfahren, Winternutzung 3. Pflanzenschutzversuche für den AK Lückenidentikation Herbizide, Insektizide, Fungizide im Freiland und Gwh


4 4 4

Versuchsschwerpunkte bei Kohlgemüsearten an der LVG Erfurt

- Sorten Blumenkohl, Brokkoli, Kopfkohl, Chinakohl, Kohlrabi

- Pflanzenschutzversuche Herbizide, Insektizide

- Bewässerung Bewässerungssteuerung, Bewässerungsverfahren


5 5 5

Bewässerungsversuche an der LVG Erfurt

Bewässerungssteuerung Blumenkohl (1997-2003, 2004-2006 )

Bewässerungssteuerung Brokkoli (2001-2003)

Bewässerungssteuerung Rosenkohl (2007 – 2010)

Bewässerungsverfahren Weißkohl (2008 – 2011)

Tropfbew ässerung Blumenkohl (2009 – 2012)

Bewässerungsteuerung Kohlrabi (2011 – 2012)

Bewässerungssteuerung Weißkohl KWB (2013 - )

Tropfbew ässerung und Fertigation Weißkohl (2013 - )

Bewässerungssteuerung an weiteren Arten …


6 6 6

Bewässerung im Gem üsebau – Situation und Probleme: - Arbeiten zur Beregnungsbedürftigkeit TLL /LVG 90er Jahre Unterschiede je nach Art, Region, Anbauverfahren… in Thüringen meist großer Zusatzwasserbedarf… - Steuerung der Bewässerung: …intuitiv, nach Empfehlung, nach Wasserbilanz,…. - Geisenheimer Methode, Prüfung von Kc – Werten Verdunstung (Penman) x Kc – Regen = Tagesbilanz - Bewässerungstechnik und wassersparende Verfahren - Regnerleitungen, Beregnungsmaschinen, Tropfbewässerung - Anpassung der Verfahren (Hacken, Düngung, Pflanzenschutz) - Kosten für Wasser und Energie sind steigend…


7 7 7


8 8 8


9 9 9

Rosenkohl Bew ässerung 2007 - 2010


10 10 10

Differenzierte Beregnung nach der Klimatischen Wasserbilanz

Varianten:

Ausgleich des Defizites der KWB zu:

100 % (25 mm/15 mm)

80 % (25 mm bei 33 mm Defizit)

50 % (25 mm bei 50 mm Defizit)

ohne Zusatzwasser

Bewässerung Rosenkohl 2007 - 2010


11 11 11

Rosenkohl Bewässerung 2008

Ertrag (dt/ha) und Sortierung

Krumbein, LVG Erfurt, 2008 (08rosenkohl_wasser.spo)

Variante

UK

100% KWB 15mm

100% KWB 25mm

80% KWB 25mm

50% KWB 25mm

dt/h

a 300

250

200

150

100

50

0

Klasse

nicht marktfähig

C: > 41 mm

B: 32 - 41 mm

M: 27 - 31 mm

A: 22 - 27 mm

D: 10 - 22 mm

242827

23

22

87

139132121

125

99

6972

7580


12 12 12

Rosenkohl Bewässerung 2008 – Bonitur der Bestandeshöhe am 13.08.2008

Variante 3: 100% KWB Variante 5: UK


13 13 13


Pflanzengröße Bonitur (1 - 9)


Variante

UK100% KWB80% KWB50% KWB

1 -

9 9

6

3

0

Sorte

'Maximus' SG

'Maximus' ct. SG

5

8

9

8

7

9

88


14 14 14


Ertrag (dt/ha) und Sortierung


Variante


dt/h

a 400

300

200

100

0

Klassen

nicht

marktfähig

C: > 41mm

B: 32-41mm

M: 27-31mm

A: 22-27mm

D: 10-22mm

3026

57747649

114128115

124

108

74104

120


15 15 15


Ertrag und Sortierung (dt/ha)

Krumbein, LVG Erfurt, 2010 (10roskohl_bw.spo)

Variante


dt/h

a 400

300

200

100

0

Klasse

nicht

marktfähig

C: >41mm

B: 32-41mm

M: 27-31mm

A: 22-27mm

D: 10-22mm

292647

596281

54

119133

123126

777568

74


16 16 16

Rosenkohlversuche 2007–2010 2008: Einfluss der Bewässerung auf Ertrag und Sortierung 2007, 2009: Einfluss der Bewässerung nur auf die Sortierung 2010: schwieriger Witterungsverlauf, kein Einfluss auf Ertrag/Sortierung


17 17 17

Fazit:

Der Einfluss der Bewässerung auf den Ertrag ist begrenzt, deutlich aber bei der Sortierung. Gründe:

tiefes Wurzelsystem,

Vegetationszeit von Rosenkohl ca. 200 Tage = 28 Wochen,

Ausgleich von trockneren Phasen scheint möglich


18 18 18

Bewässerung Weißkohl 2008 - 2011


19 19

3 Varianten der Bew ässerung:

V1 Rohrleitungen mit Kreisregner V2 Beregnungsmaschine mit Düsenwagen V3 Tropfschläuche

V4 Unbewässerte Kontrolle

4 Sorten (verschiedene Herkunft und Verwendung)

4 Wiederholungen


20 20 20

4 5 12 13 52

4 3 2 1 4

A B C D E Melonen

3 6 11 14 51 Kürbis Kürbis 3 1 4 2 3 Zucchini ÜA

A B C D E

2 Beete 1 Beet

2 7 10 15 50

2 4 1 3 2

A B C D E

1 8 9 16 49

1 2 3 4 1

A B C D E Variante1 V4 UK Melone etc Kürbis ÜA

Sellerie Sorten 4 Beete

R

36 37 44 45 20 21 28 29

4 3 2 1 4 3 2 1

A B C D A B C D

Bluko TW

35 38 43 46 19 22 27 30

3 1 4 2 4 Beete 3 1 4 2

A B C D A B C D

34 39 42 47 18 23 26 31

2 4 1 3 2 4 1 3

A B C D A B C D

33 40 41 48 17 24 25 32

1 2 3 4 1 2 3 4

A B C D A B C D

Variante 3 Bluko TW Variante 2

2 H2O 1 H2O


21 21 21

Vergleich von Bew ässerungsverfahren Einfluss auf Ertrag und Qualität, Höhe des Wasserbedarfes, parallele Messung der Bodenfeuchte, Einfluss auf die Kulturarbeiten, Einfluss auf Düngung und Pflanzenschutz, arbeitswirtschaftlicher Vergleich (ab 2010)


22 22

Bewässerung von Weißkohl in 3 Verfahren

Ausgleich der Klimatischen Wasserbilanz in den 4 Versuchsjahren 2008 – 2011

Jahr - Defizit Ausgleich der Bilanz

2008 - 280 mm alle Varianten ca. 280 mm

2009 - 230 mm V1-230 mm, V2-230 mm, V3-195 mm (85%)

2010 - 190 mm V1-190 mm, V2-180 mm, V3-160 mm (85%)

2011 - 180 mm V1-180 mm, V2-180 mm, V3-160 mm (85 %)


23 23 23

Weißkohl Bewässerung 2008

Kopfgewichte der Sorten nach Varianten (kg)

Ernte: Eton 15.09., Kalorama 22.09., RS 3342 1.10., Unifor 2.10.

Krumbein, LVG Erfurt, 2008 (08weiko_bw.spo)

Sorte

'RS 3342' Sem'Kalorama' RZ'Unifor' SG'Eton' Bejo

kg5

4

3

2

1

0

Variante

Kreisregner

Gießwagen

Tropfer


24 24 24

Umstellung der Nutzung der Rohrtrommelberegnungsmaschine mit dem Düsenwagen von einer Seite (2008) zur beidseitigen Bewässerung (ab 2009)

2008: Einzelgaben von 35 mm

Durch die Nutzung beider Ausleger können geringere Gaben von 20 – 25 mm ausgebracht werden


25 25 25


Kopfgewichte der Sorten nach Varianten (kg)

Erntetermine: Eton 09.09., Kalorama 30.09., Unifor 20.10., Kolia 21.10.

Krumbein, LVG Erfurt, 2009 (09weiko_bw.spo)

Sorte

'Kolia' Sem'Kalorama' RZ'Unifor' SG'Eton' Bejo

kg

6

5

4

3

2

1

0

Variante

Kreisregner

Gießwagen

Tropfer


26 26 26


Ertrag der Sorten nach Varianten (dt/ha)

Krumbein, LVG Erfurt, 2010 (10weiko_bw1.spo)

Sorte

'Kolia' Sem'Kalorama' RZ'Unifor' SG'Expect' Bejo

dt/h

a 1200

1000

800

600

400

200

0

Bewässerung

Kreisregner

Gießwagen

Tropfer

UK


27 27


28 28 28

Derzeitige Praxis der Bew ässerung im Thüringer Gem üsebau

Überkopfberegnung mit: - handverlegter Rohrleitung und Kreisregnern, - Rohrtrommelberegnungsmaschine mit Regner, seltener mit Düsenwagen

Vorteile: einfache Verfahren, Technik meist vorhanden, Klimatisierung möglich, keine Behinderungen anderer Kulturarbeiten, feste Düngemittel möglich Nachteile: Ausbringung bei Kreisregnern ungenauer, Verdunstungsverluste, Rohrleitungen im Bestand (Unkraut), Umsetzen der Rohrtrommel


29 29 29

Weißkohl mit Tropfbew ässerung : - Erträge wie bei anderen Verfahren, genauere Ausbringung, - Zusatzwasser mit Einsparpotential, - Umstellung auf Flüssigdüngung zu empfehlen, - Probleme: Anregnen, Maschinenhacke, trockenes Mikroklima, - Befallsdruck von tierischen Schaderregern besonders hoch

Tropfbewässerung im Weißkohl ist (noch) ein seltenes Bild

– Etabliert ist sie

dagegen im Fruchtgemüse


30 30 30

Blumenkohl Tropfbewässerung 2009 - 2012

Tropfbewässerung im Blumenkohl 24.06.2010 links - oberirdisch rechts - unterirdisch


31 31 31

Tropfbewässerung Blumenkohl

Pflanzung und Verlegung der Tropfschläuche in ca. 25 cm Tiefe


32 32 32

Blumenkohl Tropfbewässerung 2010

Anteil Marktware (%)

Krumbein, LVG Erfurt, 2010 (10bluko_tb1.spo)

Sorte

'Seoul''Chambord''Korlanu''Freedom'

Mar

ktw

are

%100

80

60

40

20

0

Tropfschlauch

oben

unten

92939497

85

92

98

93


33 33 33


34 34 34


35 35 35


36 36 36


37 37 37


38


39 39 39


40 40 40

Die Ergebnisse der Versuche zeigen beim Anbau von Blumenkohl mit Tropfbewässerung vergleichbare Erträge in Menge und Qualität.

Weitere Fragen: - Einfluss des Kleinklimas auf Erntetermin und Schaderregerdruck

- Wassereinsparpotential, Optimierung der Düngung, - optimale Schlauchanzahl, Schlauchposition und Verlegetiefe, - Technik für Verlegung und Entnahme der Schläuche bei bindigen Böden, - arbeits- und betriebswirtschaftliche Bewertung


41 41 41

30.06.2010


42 42 42


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Hintergrund:

Überprüfung der Kc-Werte für die Geisenheimer Bewässerungssteuerung an verschiedenen Standorten mit unterschiedlichen Klima- und Bodenbedingungen.

Arbeitsgruppe zur Optimierung der Steuerung der Bewässerung nach Geisenheimer Methode

Beteiligte Einrichtungen: Forschungsanstalt Geisenheim, DLR Rheinpfalz, IGZ Großbeeren, Sächs. Landesamt Dresden, Landesforschungsanstalt Gülzow, LVG Erfurt

Gemeinschaftsversuch bei Weißkohl mit abgestuftem Ausgleich des Wasserdefizites

Bewässerungssteuerung Weißkohl KWB ab 2013


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Hintergrund:

Zur Sicherung der Erträge und der Qualität ist eine bedarfsgerechte Zusatzbewässerung erforderlich.

Bei Fruchtgemüsearten wird aus technologischen Gründen schon lange die Tropfbewässerung genutzt.

In den kommenden Jahren wird die kostengünstige Wasserbereitstellung und die sparsame Ausbringung auch bei anderen Arten eine größere Bedeutung erlangen.

Die Form der Wasserausbringung (Tropfer) bedingt auch eine Anpassung der Düngung in Menge und Düngeform.

Vorgesehen ist hierbei eine Zusammenarbeit mit der Pflanzenproduktion Vogtei Niederdorla.

Tropfbew ässerung und Fertigation Weißkohl ab 2013


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Gedanken zu weiteren Auswirkungen des Klimawandels im Gemüsebau:

Chancen für den Anbau von wärmeliebenden Arten, Anpassung an veränderte Witterungsabläufe („Aprilsommer“, längere Trockenphasen, mehr Wind…) Einwanderung und Etablierung neuer Schaderreger, höhere Befallsintensität (Menge, Termin, Generationen) Einwanderung neuer Wildkräuter (Kressearten, Sommerportulak) Forderung an die Züchter nach resistenten und robusten Sorten


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Klimawandel = Anbau von Melonen in Thüringen ???


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14.07.2010 Spitzkohl nach Hagelschlag

oder … noch mehr Trockenheit in der Vegetationsperiode

und mehr Extremereignisse der

Witterung ???

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit


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