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306 Schwefelsaure aus schwefl. Saure u. Suuersloffggas. dienten, ist auch adynamisch geworden. Daher ist Lo e- w el der Meinung, die Reibung an den Gefasswanden, oder die Beriihrung mit den Substanzen, die in den Gefassen enthalten sind, machten die Luft adynamisch. (Compt. rend. 3: 34. - Chem.-phnrrn. Centrbl. 1852. NO. 36.) B. Bildung yon Schwefelsaure aus schwefliger Saure und Sauerstoffgas. Auf W o h 1 e r 's Veranlassung ermitielle Ma h 1 a Fol- gendes : 4) Ku feroxyd, Eisenoxyd, Chromoxyd, jedes fur sich in einem (Q lasrohre bis zum schwachen Gluhen erhikzt und dariiher ein getrocknetes Gemenge von ungefahr 2 Vol. schwefligsaurem Gase und 4 Vol. Sauerstoffgas geleitet, veranlassen sogleich die Bildung dicker weisser Nebel von Schwefelsaure. Ganz besonders kraftig wirkt ein durrh Fallung bereitetes Gemen e von Kupferoxyd und Chrom- ox d. Eine und dieselbe B enoe von Oxyd scheint hierbei un Y, egrenzte Mengen Gase auf $0 leichteste Art in Schwefel- saure verwandeln zu konnen. Kupferoxyd und Eisenoxyd ohno Sauerstoffgas in schwefelsaurem Gas erbitzt, werden das erstere zu rothem Oxydul, das letztere zu schwarzem Oxydoxydul reducirt unter Bildung von Schwefelsaure- dampfen, die aber nach vollendeter Reduction aufhoren. Chromoxyd ohne Sauerstoffgas in schwefligsaurem Gas erhitzt, bleibt unverandert. 2) Metallisches Kupfer, in Schwammform iiher Queck- silber in ein Genienge von 2 Vol. schwefligsaurem Gas und 4 Vol. Sauerstoffgas gebracht, veranlasst nur. wenn der Kupferschwamm erhitzt wird, die Bildung von Schwefel- sauredam fen, jedoch nicht eher, als bis das Kupl'er auf der Ober t; ache in Ox d verwandelt ist. 3) Kaustische Kallerde, in dem Gasgemenge erhitzt, wird lebhaft glubend und verwandelt sich in schwefel- saures Salz ohne Bildung von freier Schwefelsaure. 4) Platiriblech wirkt auf das trockne Gasgemenge wie Ylatinschwamm und veranlasst noch weit unter der Gliih- hitze mit grosser Leicbtigkeit die Bildun von wasserfreier seiner Oberflache. Bei gewohnlicher Temperatur wirkt es nicht. 5) Ein durch Fallung bereitetes segliihtes Gemenge von Eisenoxyd und Kupferox d, erwarmt in einem in die Luft aus- stromenden Strahl von daaserstoffgas gehalten, wird darin, Schwefelsaure ohne die geringste sicht % are Veranderung

Bildung von Schwefelsäure aus schwefliger Säure und Sauerstoffgas

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Page 1: Bildung von Schwefelsäure aus schwefliger Säure und Sauerstoffgas

306 Schwefelsaure aus schwefl. Saure u. Suuersloffggas.

dienten, ist auch adynamisch geworden. Daher ist Lo e - w el der Meinung, die Reibung an den Gefasswanden, oder die Beriihrung mit den Substanzen, die in den Gefassen enthalten sind, machten die Luft adynamisch. (Compt. rend. 3: 34. - Chem.-phnrrn. Centrbl. 1852. NO. 36.) B.

Bildung yon Schwefelsaure aus schwefliger Saure und Sauerstoffgas.

Auf W o h 1 e r 's Veranlassung ermitielle Ma h 1 a Fol- gendes :

4 ) Ku feroxyd, Eisenoxyd, Chromoxyd, jedes fur sich in einem (Q lasrohre bis zum schwachen Gluhen erhikzt und dariiher ein getrocknetes Gemenge von ungefahr 2 Vol. schwefligsaurem Gase und 4 Vol. Sauerstoffgas geleitet, veranlassen sogleich die Bildung dicker weisser Nebel von Schwefelsaure. Ganz besonders kraftig wirkt ein durrh Fallung bereitetes Gemen e von Kupferoxyd und Chrom- ox d. Eine und dieselbe B enoe von Oxyd scheint hierbei un Y, egrenzte Mengen Gase auf $0 leichteste Art in Schwefel- saure verwandeln zu konnen. Kupferoxyd und Eisenoxyd ohno Sauerstoffgas i n schwefelsaurem Gas erbitzt, werden das erstere zu rothem Oxydul, das letztere zu schwarzem Oxydoxydul reducirt unter Bildung von Schwefelsaure- dampfen, die aber nach vollendeter Reduction aufhoren. Chromoxyd ohne Sauerstoffgas in schwefligsaurem Gas erhitzt, bleibt unverandert.

2) Metallisches Kupfer, in Schwammform iiher Queck- silber in ein Genienge von 2 Vol. schwefligsaurem Gas und 4 Vol. Sauerstoffgas gebracht, veranlasst nur. wenn der Kupferschwamm erhitzt wird, die Bildung von Schwefel- sauredam fen, jedoch nicht eher, als bis das Kupl'er auf der Ober t; ache in Ox d verwandelt ist.

3) Kaustische Kallerde, in dem Gasgemenge erhitzt, wird lebhaft glubend und verwandelt sich in schwefel- saures Salz ohne Bildung von freier Schwefelsaure.

4) Platiriblech wirkt auf das trockne Gasgemenge wie Ylatinschwamm und veranlasst noch weit unter der Gliih- hitze mit grosser Leicbtigkeit die Bildun von wasserfreier

seiner Oberflache. Bei gewohnlicher Temperatur wirkt es nicht.

5) Ein durch Fallung bereitetes segliihtes Gemenge von Eisenoxyd und Kupferox d, erwarmt in einem in die Luft aus- stromenden Strahl von daaserstoffgas gehalten, wird darin,

Schwefelsaure ohne die geringste sicht % are Veranderung

Page 2: Bildung von Schwefelsäure aus schwefliger Säure und Sauerstoffgas

Loslichkeit des Chlorsilbers in sdpeters. Quecksilberoxyd. 307

wie Plalin, gliihend und bleibt gliihend. (Annal. der Chern. u. Pharm. Bd. 81. p . 255-2256.) G .

Darstellung arsenfreier Schwefelsaure aus arsen- haltigetr Kiesen.

der eoglischen Schwefelsaure sol1

und abgekuhlte Canale in die Bleikarnmern leiten, die arsenige Saure schlagt sich dann nieder, hevor sie in die Bleikammer trim. (Land. Jourm. 18.52. - Chern.-pharm.

Bei der Bereitun man die erzeugte sc P weflige Saure durch langgedehnte

Centrbl. 1852. No. 41 ) 8.

Uebei- die Loslichkeit des Chlorsilbers in salpeter- saurem Quecksil beroxyd.

W i t Riicksicht auf die auch in dies. Archiv bereits milge- theilte Brauchbarkeit des Qoecksilberchlorids als Reagem auf Harnstoff wurde eine Losung von Quecksilberchlorid mil einer Harnstofflosung vermischt, welche zuvor mil Mali- lauge versetzt worden war ; der gebildete schneeweisse Niederschlag wurde so lange rnit Wasser ausgewaschen, bis ein Theil davon in Salpetersaure gelost u n d mit sal- petersaurem Silberoxyd versetzt, vollkornmen klar blieb. In diesem Zustande.und bei ganz gleichem Verhalten des Waschwasers wurde die Verbindung fur chlorfrei gehal- ten, eben weil das gewohnliche Verfahren zur Entdeckung des Chlors keine Spur desselben zu erkennen gab

Bei der Analyse der Verbindung errnittelte indessen L i e b i g, dass dieselbe ausser Harnstoff und Quecksilber- oxyd noch einen anderen Korper enthalten musse, und die nahere Untersuchung ergab einen betrachtlichen Chlor- gehalt, welcher durch Silberox d nicht angezeigt wurde.

dung in Salpetersaure gelost und rnit Stlbersalz verselzt, durch Zusatz von Sublimatauflosung oder einer anderen Chlorverbindung einen Niederschlag ab, welcher sich durch

und das sich vollkommen loste, wenn die Flussigkeit zum Sieden gebracht wurde. Es ergab sich zuletzt, dass die Gegenwart von Harnstoff auf dieses Verhalten ohne Ein- wirkung ist und dass die Nichtfallbarkeit des Chlors durch Silber von dem salpetersauren Quecksilberox d bedingt

diesem Salz in der That in betrachtlicher Menge, wie

Es zeigte sich ferner, dass die I3 arnstoffquecksilberverbin-

seine pulverige Beschaffenheit vom 8 hlorsilber unterschied

ist. Chlorsilber lost sich in einer warrnen Au x cisung vqn

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