5
malen Zellen"= nh,Zellen fetsgelegt wurde, werden die gefundenen Zellenersterenan die Seite ges~ellt, Sie liegen auflerim Interstitiumnoch in der ,,Membrana propria" der Dr~senscldiiuche. Reticulumartigohne freieNervenendigungen sind die Nerven- mllen miteinanderverbunden. Beziehungen dieserZellenauf dem Wege iiber das vege- tative Nervensystem zur Entstehung der Prostatahypertrophiewerden als m6glich er6rtert. Sic diirI~eninnerhalb des komplexen hormonalen Geschehens yon Hoden {Leydigsehe Zellen),Hypophyse und l~ostatatrophikBedeutung haben. 8iemcn~.o Mlkroblologie. Verge, J., et H. Drieux: La th6orie infectieuse du cancer. (Die Infektionstheorie des grebses.) Ree. Mdd. vdt. 118, 305--317 (1942), Verff. gehen bei ihren Ausfiihrungen yon der Borrelschen Infektionstheorie des K~bses aus, welche als Ursache des grebses sin Virus mit epithelialer Reaktion an- sieht. Vor- und nachher sind zahlreicheBakterien verschiedenerArt als mutmaflliche Kzebsezreger bezeichnetworden~ Unter den niederen Wirbeltierenfindetman Nieren- krebs beim Leopardfr0sch, Hautepitheliom beim Triton, Hautkrebs helm Frosch Discoglossuspictus,water den V6gein das Rous-Sarkom beim Huhn und die Leuk0sen, bei den S~iugetieren zahlreicheGeschwulstarten. Zu den Pseudogeschwiilstenwird das iniekti6se Kaninchenmyxom und dss infekti6seKaninchenlibrom gerechnet, zu den echten Tumor~n die verschiedenenS~ugetierpapillomeund das S h o p esehe Kaninchen- Papilloepitheliom. Ebenso wie beim Menschen kommen auch bei den Tieren Warzen vor. Die Ubertragbarkei~ der Tumoren dutch Verimpfung yon Geschwulstmaterial kann nicht als Beweis ~ ihre Infektiositiit angesehen werden. Das Rous-Sarkom ist allerdings auch dutch zeUfreie Filtrate sowie durch getrocknete Oewebe iibergragbar. Eine Fiitratiibertragung gelingt ferner beim Myxom yon Sanarelli, beim Shope- s'ohen Fibrom und Shopeschen Papillom des Kaninchens. Bei diesen 3 Tumoren sowie beim Roussehen H~hnersarkom scheint das urs~ichliclie Agens in einem filtrierbaren Virus zu suchen sein. Bei einer ganzen Reihe yon Tumoren, kSnnen Immunit~its- vorg~nge mit dem Nachweis neutralisierender Antik6rper beobachtet werden. Neben eine~ allgemeinsn Immunitiit gibt es aueh noch sine lokale Immunitiit. Haagen. Gav zilov, W., et A. Fester: Essais sur la filtrabilit6 du virus du sareome de Rous. (Untersuchungen tiber die Ffltrierbarkeit des Rous-Sarkomvirus.) (I~st. d'Hyg, d~ la P~ov, An~s.) (8o~, Biol. Brigs, B~Ue.s, 2& I. 1941.) Acta Biol. Belg. 1, 94 his 98 (1941). Vefff.k0mmen auf Orund ihrerl~iltrationsversuche mit dem Rous-Sazkomvirus zu dem SehluB, daft die Unterschiede in der Ffltrierbarkeit der verschiedenen Virus- arten au~ Gr6fenschwankungen der Elementark6rperchen beruhen. Die Griinde hier- fiir sind soch unbekannt, ebenso auch dafiir, warum die ElementarkSrperchen ihre FKhigkeit verlieren kSnnen, in die Zellen einzudringen.' Har (Straflburg).o Zanotti, Pirro: Contributo sperimentale alia eziologia mierobiea dei tumori. (Comm. prelim.) (Experimenteller Beitrag zur Mikroben~itiologie der Tumoren.) (LaboTat. Med.-Microg~. Prov., Ravens.) Med. sper. Arch. ital. 9, 637---640 (1941). Verf. untersuchte bei 72 Tumortr~igern die Darmflora bakteriologisch. In 71 F~llen fanden sich Keime, die teils zur Gruppe der Salmonella, teils zu anderen, yore VerL noch nicht festgestellten Keimen geh6rten. Das Serum der Tumorkranken agglutinierte dessert Keime und die anclerer Tumortr~iger. Ubertragungsversuche auf Meerschwein- ehen Rthrten zu Neubildungen, die gelegentlich als echto Geschwiilste anzusehen gewesen seien. Die ~tiologie der Geschwiilsto sei daher hauptsiichlich bakterieller Natut. K. Rintdotl (BerlinL Blochemle, 8(Loffwechsel. Roux, Justin: L'origine dei tumori e Ia eliniea. (Tumorentstehtmg und ~]i~!k.) Rinasc. reed. 1~, 13---li u. 131~132 (1940). Ira Veffolg seiner Untersuehungsn tiber die Entstehung yon Tumoren erSrtert Veal. die Bedeutung der raschen Autolyse der Zelle des l~sartigen Tumors. Rip,den.

Biochemie, Stoffwechsel

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Biochemie, Stoffwechsel

malen Zellen" = nh, Zellen fetsgelegt wurde, werden die gefundenen Zellen ersteren an die Seite ges~ellt, Sie liegen aufler im Interstitium noch in der ,,Membrana propria" der Dr~senscldiiuche. Reticulumartig ohne freie Nervenendigungen sind die Nerven- mllen miteinander verbunden. Beziehungen dieser Zellen auf dem Wege iiber das vege- tative Nervensystem zur Entstehung der Prostatahypertrophie werden als m6glich er6rtert. Sic diirI~en innerhalb des komplexen hormonalen Geschehens yon Hoden {Leydigsehe Zellen), Hypophyse und l~ostatatrophik Bedeutung haben. 8iemcn~.o Mlkroblologie.

Verge, J., et H. Drieux: La th6orie infectieuse du cancer. (Die Infektionstheorie des grebses.) Ree. Mdd. vdt. 118, 305--317 (1942),

Verff. gehen bei ihren Ausfiihrungen yon der Borrelschen Infektionstheorie des K~bses aus, welche als Ursache des grebses sin Virus mit epithelialer Reaktion an- sieht. Vor- und nachher sind zahlreiche Bakterien verschiedener Art als mutmaflliche Kzebsezreger bezeichnet worden~ Unter den niederen Wirbeltieren findet man Nieren- krebs beim Leopardfr0sch, Hautepitheliom beim Triton, Hautkrebs helm Frosch Discoglossus pictus, water den V6gein das Rous-Sarkom beim Huhn und die Leuk0sen, bei den S~iugetieren zahlreiche Geschwulstarten. Zu den Pseudogeschwiilsten wird das iniekti6se Kaninchenmyxom und dss infekti6se Kaninchenlibrom gerechnet, zu den echten Tumor~n die verschiedenen S~ugetierpapillome und das S h o p e sehe Kaninchen- Papilloepitheliom. Ebenso wie beim Menschen kommen auch bei den Tieren Warzen vor. Die Ubertragbarkei~ der Tumoren dutch Verimpfung yon Geschwulstmaterial kann nicht als Beweis ~ ihre Infektiositiit angesehen werden. Das Rous-Sarkom ist allerdings auch dutch zeUfreie Filtrate sowie durch getrocknete Oewebe iibergragbar. Eine Fiitratiibertragung gelingt ferner beim Myxom yon Sanarelli , beim Shope- s'ohen Fibrom und Shopeschen Papillom des Kaninchens. Bei diesen 3 Tumoren sowie beim Roussehen H~hnersarkom scheint das urs~ichliclie Agens in einem filtrierbaren Virus zu suchen sein. Bei einer ganzen Reihe yon Tumoren, kSnnen Immunit~its- vorg~nge mit dem Nachweis neutralisierender Antik6rper beobachtet werden. Neben eine~ allgemeinsn Immunitiit gibt es aueh noch sine lokale Immunitiit. Haagen.

Gav zilov, W., et A. Fester: Essais sur la filtrabilit6 du virus du sareome de Rous. (Untersuchungen tiber die Ffltrierbarkeit des Rous-Sarkomvirus.) (I~st. d'Hyg, d~ la P~ov, An~s.) (8o~, Biol. Brigs, B~Ue.s, 2& I. 1941.) Acta Biol. Belg. 1, 94 his 98 (1941).

Vefff. k0mmen auf Orund ihrer l~iltrationsversuche mit dem Rous-Sazkomvirus zu dem SehluB, daft die Unterschiede in der Ffltrierbarkeit der verschiedenen Virus- arten au~ Gr6fenschwankungen der Elementark6rperchen beruhen. Die Griinde hier- fiir sind soch unbekannt, ebenso auch dafiir, warum die ElementarkSrperchen ihre FKhigkeit verlieren kSnnen, in die Zellen einzudringen.' Har (Straflburg).o

Zanotti, Pirro: Contributo sperimentale alia eziologia mierobiea dei tumori. (Comm. prelim.) (Experimenteller Beitrag zur Mikroben~itiologie der Tumoren.) (LaboTat. Med.-Microg~. Prov., Ravens.) Med. sper. Arch. ital. 9, 637---640 (1941).

Verf. untersuchte bei 72 Tumortr~igern die Darmflora bakteriologisch. In 71 F~llen fanden sich Keime, die teils zur Gruppe der Salmonella, teils zu anderen, yore VerL noch nicht festgestellten Keimen geh6rten. Das Serum der Tumorkranken agglutinierte dessert Keime und die anclerer Tumortr~iger. Ubertragungsversuche auf Meerschwein- ehen Rthrten zu Neubildungen, die gelegentlich als echto Geschwiilste anzusehen gewesen seien. Die ~tiologie der Geschwiilsto sei daher hauptsiichlich bakterieller Natut. K. Rintdotl (BerlinL

Blochemle, 8(Loffwechsel. Roux, Justin: L'origine dei tumori e Ia eliniea. (Tumorentstehtmg und ~]i~!k.)

Rinasc. reed. 1~, 13---li u. 131~132 (1940). I ra Veffolg seiner Untersuehungsn tiber die Entstehung yon Tumoren erSrtert

Veal. die Bedeutung der raschen Autolyse der Zelle des l~sartigen Tumors. Rip, den.

Page 2: Biochemie, Stoffwechsel

158

MasebmaRn, Ernst: l)ie sterisehe spezifitat der Peptidasen und ihre Beziehang zum Krebsproblem. (Fovsch.-I~st. /. Chemotherapie, Frank/urt a.M.) Forsch. u. Fortschr. zg:, 15--17 (194~).

Nach den Arbeiten yon KGgl und Erxleben finden sieh im Tumoreiweifl neben.. ,,natfirlichen", d.h. linksdrehcnden Aminos~uren anch ,,unnatrirliche", d.h. reehts- drehende .~minosiiuren eingebaut. Da mit der Nahrung ,,unnatfirliche Aminos~iuren" kal~n aufgenommen werden, miil~te demnach die Krebszelle die Fiihigkeit besitzen, diese zu bilden. Die Verwertung derartiger ,,partiell racemischer" Aminos~uren dutch das Krebsgewebe d ~ aber'nur bei Anwesenheit entsprechender, also ,,unnatrirlicher" '

En~fme, d. h" d-Peptidasen m6glich sein. Deren Nachweis gelang dutch ihre F~ihigkeit, d-Peptide zu spalten. Die Untersuchungen des Verf. ergaben, daI~ fast jede normale KSrperzelle fiber d-Peptid spaltende Fermente veffrigt, zum Teil sogar in erheblicherem AusmaB wie Krebszellen. Die d-Peptidase-Wirkun~ stellt daher ein auch dem nor- malen Organismus zur Veffrigung stehcndes Rristzeug dar, welches mit Geschwulst- wachstum keinen ursiichlichen Zusammenhang hat. Der Nachweis derartiger d-Peptio dasen in K6rperflfissigkeiten gestattet daher keinen Schlul3 auf das Vorhandensein einer Krebskrankheit. Wenn auch die bisherigen Untersuchungen nut einen Teil des Proteasenapparates der Zelle unffassen, so ist Verf. doch der ~berzeugung, auch in Zusammenhang mit seinen Erfahrungen fiber katheptische Proteinasen, dab ,,die Pro. teasen und ihre T~tigkeit nicht die ,Malignitiit' der Krebszelle verursachen".

Hans W. ,.qchmidt (Berlin).

Sehmidt, Otto: H meeeanismo d'azione delle sostanze organiehe eaneerogene. (I)er Wirkungsmechanismus der organischen car cinogenen Stoffe.) Tumori, II. s. 15, 475---497 (1941).

Verf. gibt eine ~bersicht fiber die physikalisch-chemischen l~ragen, die mit dem Bau der organischen carcinogenen Stoffe zusammenh~ngen. Er geht dabei von seinen frfiheren VerSffentfichungen im deutschen Schrifttum aus, auf die bier verwiesen werden muB: Z. physik. Chem. B 42, 83; 44, 185 (1939); 47, 1 (1940); Ber. dtsch, chem. Ges. 78 (A), 97 (1940); Naturwiss. 29, 146 (1941). K. Rintde~ (Berlin).~

Timofeew, Sergei, und Johann Sehewtsehenko: ~ber die eangerogenen Stoffe in der Mensehenlunge. Mitt, Grenzgeb. Med. u. Chit. 46, 93--105 (1942).

Verff. glauben, flit das Zustandekommen priicancerSser ZustAnde ,spezielle Aller- gene" verantwortlich machen zu miissen. Derartige Allergene rufen Veriinderungen im Blur, Epithel und Mesenchym hervor. Sie bewirken ,,Denaturiaation'" des Eiwei~es. Auf diese Weise wird das ,,Milieu", in dem sich die Zellen vermehren, veriindert und die Differenzierung der 7_~llen unm6glich gemacht. -- _his solche Allergene f~mL'tionieren sowohl kSrpereigene wle kGrpeffremde Stoffe. Verff. haben es sich zur Aufgabe gemaeht, derartige Allergene au/zufinden. In vorliegcnder Arbeit wurde ein Extrakt aus einer yon Staub und Kohle durchsetzten menschlichcn Lunge hergestellt: Lungengewebe ein- schlieBlich der kohlegeapeicherten Lymphdrfisen wurden 3 Tage lang der Einwirkung yon ~.tzkali, in Stricken hinzugegeben, ausgesetzt. Der dutch Zentrifugieren erhaltene Bodensatz wurde bis zu neutraler Reaktion mit Wasser ausgewaschen. Im wesentlichen enthielt diese Masse jetzt neben organischen Teilen mineralische Bestandteile, Stein- kohlenstaub, Quarz und Sand. Von dem PrSparat wurde ein Tropfen auf ein Kanin- chenohr gebraeht und etwa 10 rain mit einem Glasstab eingerieben. -- Diese Mat3nahme wurde jeden dritten Tag wiederholt und bis zu lZ/s Jahren fortgesetzt. In gewissen zeitlichen Abs~nden warden Stiickchcn aus dem Ohr zur histologischen Untersuchung entfernt. -- Die bewirkten Ver~ndertmgen sind im einzelnen beschrieben mad dutch Mikrophotogramme belegt. Es werden regelrechte pr~ieancer6se Zust~nde und auoh Ver~nderungen beobachtet, die man nicht von einem Krebs unterscheiden kann. Ebenso wurde, ahnlich wie nach Behandlung mit anderen cancerogenen Stoffen, bei den Tieren das Auftreten yon Lebercirrhose beobachtet. Hans W. 8r162 ~176

Page 3: Biochemie, Stoffwechsel

156

West, Philip M., and William H. Woglom: The biotin content of tumors and other tissues. (Der Biotingehalt yon Tumoren und anderen Geweben.) (Dep. of Cancer Re, search, Coll. o] Physic. a. Surg., Columbia Univ., New York,) Science (1~. Y.) 1941 I,

'525--527. Mit Hilfe des Testes mit Rhizobium trifolii wird der Biotingehalt verschiedener

Gewebe auf eine noch sp~iter genauer zu beschreibende Methode ausgetestet. Im Gegensatz zum Gehalt normaler Rattenorgane finden sich in'den Embryonen folgende Werte in Tausendstel ~ pro Gramm getroeknetes Gewebe:

Haut. : . . erwachsen 84 m~ Embryo 106I m~ Muskel . . . . , 191 . ,, '2150 ,, Lunge . . . . . 289 . . . . 1350 ,. Gehirn . . . . ,, 772 ,, ,, 1945 ,, Herz . . . . . . 1890 . ,, 1610 ,. Niere . . . . ,, 2273 ,, . 707 . Leber . . . . . 3393 . . . . 2030 ,.

Auffallenderweise nimmt in Herz, l~iere und Leber der Biotingehalt im Alter zu, was als Depotfunktion gedeutet werden kann und einen analytischen Vergleich erschwert: Einen ausreichenden Vergleich mi t normalem Gewebe finder man bes0nders beim ShoPeschen Rattenpapillom. Bei zahmen Kaninchen werden in der Haut 98 bzw. 63 my, im Papillom 39B bzw{ 300 m~, gefunden, beim wilden Kaninchen 119 bzw. 178 my, im Papillom 458 bzw. 440 m~. In der t taut des Embryos zaJ~mer Kaninchen finden sich 531 m~, in dem der Mutter blo~ 14 m~. In dem Vergleich mit entsprechen- den Kontrollorganen werden bei menschlichen Carcinomen folgende Werte gefunden:

Careinom d. Sigma . . . . . 787 roT' Kontrolle 284 m~ Carcinom d. Rectums . . . . 444 ,, ,, 102 ,, Carcifiom d. Lunge . . . . . 502 ,, ,, 15] ,, Caz~inom d. Lunge 352 ,, ,, 145 ,,

Bei einem Kaninchensarkom fanden sich 202 n3~ gegen nur 1,2 my in dem Mutter- gewebe, doch mull hierbei besenders beriicksichtigt werden, dal~ das 1%opla~ma vial zellreicher ist. Alle Diagnosen waren mikroskopiseh .kontrolliert, Das prim~e Carci- nora der Leber yon Ratten, die mit p-Dimethylaminoazobenzol gefiittert waren, ent- hielt 1905 b~w. 812 m~ Biotin, im gesunden Lebergewebe fanden sich 367Lbzw. 3190 m~. Dieser Unterschied kann nicht durch Nekrosen, die, soweit' wie sic sichtbar waren, ent- fernt wurden, erkl~rt werden. Es ist auff~llig, da~ der Biotingehalt des Tumors sich immer sehr scharf von dem entsprechenden Muttergewebe und yon dem der emb~yo- nalen Organe unterscheidet. Es mul~ die Frage offenbleiben, ob es sich hier um einen allgemeinen Stoff~echselumerschied handelt, oder ob dies dutch die rasche Zellteilung bedingt ist. Bei Untersuchung yon regenerierender Leber oder yon schwangeren menschlichen Uteri ergab sich kein Unter'sehied, so dab die erstere MSghchkeit z. Z. die wahrscheinlichere ist. Hinsberg (Berlin). ~ ~

Ross, Mantle% and Ralph I. Dorfman: An abortilaeient substanee :in human urines. (Eine abortverursaehende Substanz in menschlichen Urinem) (Laborat. o/ Physiol. Chem, a. Adolescence Study Unit., Yale Univ. School o/Med:, Ne~ Haven.) Cancer Research 1, 158--163 (1941).

Im Anschlul~ an die Versuche yon Elsasse r und Wal l ace versuehen die Verff. den fruhgeburtsa~sl6senden !~aktor aus menschlichen Harnen zu konzentrieren. Es wurde die Methode yon F r e e d und H e c t o r zur Isolierung der gonadotropen Substanzen- aus dem Ham (1935) mit einigen Ab~inderungen angewandt. Die Versuchstiere waren durchsehnittlich im 15. bis 17. Schwangerschaftstag und erhielten 3 Injektionen im Intervall yon je 24 Stunden. Bei 7 Carc inomf~l l en wurde j edesmal eine fr i ih- g e b u r t a u s l S s e n d e S u b s t a n z nachgewiesen, aber auch bei 3 anderartig erkrankten Frauen trod einem gesunden Mann yon 31 Jahren; nut bei 3 gesunden jungen M~nnern liel3 sich keine~derartige Substanz im Ham gaehweisen. Rodewal~l (Berlin). ~176

Page 4: Biochemie, Stoffwechsel

157

Klingmfdler, Volker: Glutamins~ure aus Tumoren. (Physiol.-Chem. Inst., Univ. Berlin.) Hoppe-Seylers Z. 278, 97--119 (1943).

Verf. hatte es sich zur Aufgabe gemacht, jenen aufsehenerregenden Befund KSgls und Erxlebens, wonach sich im Tumoreiweil] d-Aminos~uren in gr61~eren Mengen nachweisen lieflen, nachzupriifen.- Die Untersuehung beschr~nkte sich auf die Iso- lierung der Glutamins~ure, deren racemisierter Anteil im Tumor am grSBten gewesen war. - - Verf. bediente sioh fiir die Reinigung des Eiweil~es, der Hydrolyse sowie der Reinigung der isolierten GlutaminsRure neben der KSglschen Arbeitsweise auch an- deter Methoden. Die Verarbeitung der Hydrolysate und ihre Reinigung mit Kupfer I- oxyd (K6gl), oder durch Fraktionierung mit Butanol (Dakin) oder durch F~llung der Kalksalze der Dicarbons~uren mit Alkohol nach Foremann-Chibnal l wurden eingehend besprochen. Es wurde dabei besonders auf die MSglichkeit kiinstlicher Race- misierung geachtet. Zur Analyse gelangte eine normale Rindermuskulatur und 9 Krebs- geschwiilste verschiedener Herkunft. Pro TrockeneiweiB wurden folgende Mengen d-Form Glutamins~urehydrochlorid in Prozent gefunden: Normale Rindermuskulatur . . . . 0,03% Lebermetasta~e bei Magen-Ca . . . . 0,11% Mediastinalsarkom . . . . . . . . . 0,12% Magen-Ca . . . . . . . . . . . . . 0,36% Hypernephrommetastase . . . . . . 0,08% Netzsarkom . . . . . . . . . . . 0,09% Jensen-Sarkom-Ratte . . . . . . . 0,14% I~Tetzsarkom . . . . . . . . . . . 0,16% Prim. Leber-Ca. 0,19% Pro isolierte Glutamins~ure wurden bis hSchstens 5,6% d-Form festgesteilt. Damit konnte der yon K6gl ermittelte Racemisierungsgrad nicht bestiitigt werden.

' Hans W. Sehmidt (Berlin) Laurence, William L.: Induced biotin deficiency as a possible explanation ot ob-

served spontaneous reeessions in malignancy. (Ober Biotinmangel als m6gliche Er- kl~irung fiir spontane Rtickbildungen bei Tumoren.) Science (N. Y.) 1941 lI, 88--89.

Bis 1917 sind 300 Spontanriickbildungen in der Literatur beschrieben worden, davon etwa 100 w~Jarend einer akuten Infektion, meist Erysipel, was an die Wirkung yon Toxinen denken l~Bt. Letzthin beschreiben West und Woglom, dal~ der Biotin- gehalt tier Tumoren sich ebenso deutlich yon dem gesunden normalen Gewebe unter- scheidet wie der vom embryonalen Gewebe. Es ist z. B. der Biotingehalt der eml)ryo- nalen Lunge von Ratten 4real hSher als yon erwachsenen Tieren, und in menschlichen Lungentumoren wurde gegeniiber normahn Lungen ein 3 real so hoher Gehalt gefunden. Auch andere epitheliale Tumoren waren biotinreieher im wachsenden Gewebe. Biotin ist identisch mit Co-Enzym R und Vitamin H, dem Antihiihnereiweil3fal~tor vieler Organismen und hSherer Tiere. Keine Bakterien kSnnen Biotin synthetisieren. Kiicken mit Hiihnereiweil~sch~iden sind biotinarm, und EiereiweiB kann Biotin inaktivieren, wahrscheinlich dutch Bildung einer ziemlich bestRndigen Verbindung. Von GySrgy wurde aus rohem Eiweil~ Avidin isoliert, welches Biotin binder und die EiweiBerkrankung hexvorruft. Fiir die spontane Riickbiidung kommen demnach 4 Erl~irungen in Frage. 1. Tumorzellen und Bakterien haben einen besonders hohen Biotinbedaff. 2. Die spontane Riickbildung beruht danach auf einer Art Avidinwirkung, besonders durch Streptococcus erysipelatus, welcher den Tumorzellen einen lebensnotwendigen Faktor raubt. 3. Das Erysipel w~ire also eine Art yon EiereiweiBschRdigung, hervorgerufen durch eine Art Avidinwirkung. 4. Rohes Hiihnereiweil3 oder Avidin wirkt als neues therapeutisches Mittel. Die Wirkung kann dutch Biotinwirkung erkl~irt werden. Buttergelb-Lebertumoren der Ratte sind relativ arm an Biotin. Da die Leber als Speicher flit Bitamin B fungiert, kann geschlossen werden, dal~ die Lebertumoren keine Speicherfunktion mehr besitzen und dal~ die Tumoren den Biotinvorrat verbraucht haben, entsprechend der oben angegebenen Hypoth.ese 1. Die angesteltten Betrach- tungen sollen als Anregung dienen. Hinsberg (Berlin). ~176

Magrini, Aldo: Ii eomportamento del numero di iodio ncl linfogranuloma maligno e helle finfopatie. (Contributo allo studio del problcma etiologieo nel morbo di Hodgkin.) 2. (Das Verhalten tier Jodmenge beim malignen Lymphogranulom und bei den Lympho-

Page 5: Biochemie, Stoffwechsel

pathien.) (I~it. di Clin. Med. Gen. e Temp. Med., Univ., Perugia.) Clin. reed. ital., N.s. 72, 223---227 (1941).

Die Jodmenge im Blut bei syphilitischen, tuberkulSsen und py0genen Adeno- pathien betr~gt bei ersteren im Mittel 0,35 (Max. 0,42, Min. 0,28), bei beiden letzteren im Mittel 0,27 (Max: 0,35, Min. 0,19). Der Untersehied zwisehen den normalen Werten im Mittel 0,27 (Max. 0,43, Min. 0,14) ist somi~ gering. Yon den Driisenerkranlmngen ist ~nur bei der Hodgkinschen Erkrankung der Jodspiegel im Blnt hoch, im Mittel 0,79 (Max. 1,40, Min. 0,42). Der Bereitsehaftsqu0tient war bei den 3 ersten Erkrankungen normal im Gegensatz zu matignen Tumoren und dem Lymphogranulom. (1. vgl. diese Z. 53, 290.) II]in (Friedrichsheim):o

Kirstein, Richard: Zur r und mikroskopisehen Diagnose des (]hole- steatoms. (Univ.-Klin. 1. Ohren-, Na~en- u. Halskrankh., G6uinyen.) Z. Hals- usw. Heilk. 48, 108--112 (1941}.

In der vorliegenden Arbeit wurden die yon R e t j 6 angegebene chemische und clio yon E s e h w e i l e r vorgescl~lagene mlkroskopische Untersuchungsmcthode auf ihre praktische Brauchbarkeit bin naehgepriift. Es ergab sich, daft beiden Methoden keine absolute Sicherheit in bezug auf die Diagnose Cholesteatom zugesprochen werden kann.

Hr. D~r le /m (Berlin). ~176 Re|tS, Alexander: Bemerkungen zu der MitteHung yon Dr. Riehard Kirstein: ,,Zur

r und mikroskopisehen Diagnose des Cholesteatoms. Z. Hals- usw. Heilk. 48, 337--338 (1942).

Auf die Mitteilung K i r s t e i n s erwidert Verf., dal} sein Yerfahren nicht die Reako tion des Cholesteatoms, sondem des Cholesterins gibt. Er gibt zu, dal} dutch seine friiher angegebene Methode der groben Absehiitzung der Farbenintensitiit keine exakten Ergebnisse zu erhalten sind. Es sind aber in seinem Institu~ Untersuehungen im Gange, die dutch colorimetri~che Bestimmungen die Cholesteatomeiterung yon anderen Eite- l~ngen exakt abgrenzen kSnnen. Er weist dann auf eine zweite Gruppe seiner Untero suehungen bin, die sich auf den erhShten Cholesterinindex bei Cholesteat0mlrranken beziehen. Bei mehreren hundert F~llen yon Cholesteatomeitemng wurde ein st~ncliges Absinken des Blutcholesterinspiegels 8--10 Tage nach der Operation festgestellt. ( K i r e t e i n , vgl. vorsteh. Ref.) W. D ~ l e i n (Berlin).~

Hormone, Vitamine. Steigerwaldt, Felix: t~ber die Beziehungen der Yitamine zu den bS~artigen Ge-

sehwfilsten, (I. Med. Ktin., Univ. Mi~nchen.) Mschr. Krebsbekpfg I1, 1--13 u. 21--31 (1943).

Die Arbeit bringt ejne ausfiihrlicbe Literaturbespreehung fiber die bisher be~nnten ~ Be~iehungen zwisehen Vitaminen und Krebs. Im ailgemeinen l~Bt sich sagen, dab bei sehr vitamim~icber Nahrung in bezug auf das Krebsgewebe gleicbe Sch~digungen auftreten wie bei Avitaminose. Die Ergebnisse fiber den Vitamin A-Gehalt ven/Geschwulstgewebe sind nieht eindentig. Im Blur, in der Hypophyse und der Leber wird ein verminderter Vitamin A- Spiegel gefunden, ebenso in den Mitochondrien, besonders nach Behandlung mit cancerogenen Stoffen. Bei Vitamin A-Mangelund Hypervitaminose k6nnen krebsartige Metaplasien ent- steben; ebens0 wachsen in beiden F~llen Impftumoren schleehter. Die Wirkung auf Reiz- tumoren ist nicht eindeutig, Das Waehstum yon Gewebekulturen wird durch Vitamin A gesteigert und in grol3en Dosen gebemmt. Die Angaben fiber den Gehalt der Tumoren an ~itamin B schwanken sehr. Bei B 1 soil die Wachstumsintensit~t zunehmen, wl~rend Bz nut ~venig EinfluB hat. Die Leber yon Sarkomratten enth~lt etwa 7real mehr Bz als dienormaler Tiere. Bei Carcinompatienten tritt naeh Betabion keine Steigerung des Vitam~blutspiegel_s auf. B-betonte Kost flihrt zu einer St6rung des RES., die zu Geschwulstbereitsehaft und Carcinomen fiihren kann. Die Beziehungen zwischen Vitamin B trod Reiztumoren sind nicht eindeutig. Fehlen yon B s scbeint das Wachstum yon Impftumofen zu begfinstigen. Bei vitamin B-reieher Nahrtmg lassen sich ~auf Hfihnern Geschwulsttransplantate yon artfremdem Material zum Anwachsen bringen, bei M~usen nieht. B kann eine hemmende Wirkung aut alas Waehstum yon Sl~ontantumoren haben und in der Gewebekultur das Wachstum yon Tumorgewebe bemmen. Bei Krebskranken l~flt sich ein eehr hobes Defizit yon Vitam~..C nschweieen. Die Beeinflum~ det Tumo~entstehtmg und dee Temorw~clmtume dutch Vit-