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852 Kurze wissenschaftliche Mitteilungen. Xllnische Wochenschrift KURZE WISSENSCHAFTL BLUTEIWEISSK~RPER UND ANTIBIOTICA BEI DER PAPIERELEKTROPHORESE. Von H. KtlTZI~. Aus der Hautklinik der Universit~t K~51n (Direk~or: Prof. Dr. VONKI~NNEL). (Eingegangen am 16. Mai 19~2.) In der Arbeit ~ wurde gezeigt, daft die Sulfanilamide bei der Papierelektrophorese unabhgaagig yon den BhteiweiBk6r- pern wandern. KI~lVim ~ und SCH6HHOLZER a hatten die Vehikelfunktion der Albumine ftir Sulfanilamide mittels der Michaelis-Appa- ratur festgestellt. Der Unterschied zu unseren Ergebnissen wurde auf die besonderen Bedingungen der Papierelektro- phorese zurtickgeftihrt. CHOW und McKEE l zeigten, dab das Albumin aueh ftir Penicillin eine Transportfunktion austibt. Gegenstand der folgcnden Untersuehungen war das Ver- halten der Antibiotica zu den Bluteiweil?k6rpe~n bei der Papierelektrophorese. Die Versuche itihrten wir mit dem Ger~t ,,Elphor" dutch. Die Trennung erfolgte bei 110 Volt und einem p~ yon 8,6. Zun~chst wurde dem Serum in vitro kristallines K-Penicillin zugegeben. Zur Markierung des Nullpunktes war auBerdem im Serum Harnstoff enthalten. Es wurde 0,01 cm ~ Serum auf- getragen, das 10 IE Penicillin enthie]t. Der Elektrophorese- streifen war in 1 cm a breite Fe]der aufgeteilt. Nach einer Lauf- zeit yon 14 Std halbierten wir den Streifen der L~nge nach. Die eine H~Llfte wurde zur Darstellung des tIarnstoffes mi~ Ehrlieh-Reagens besprfiht, und dann in der tiblichen Weise mit Amidosehwarz 10 B angefarbt. Von der anderen tt~lfte schnitten wit 1 cm breite Felder an den markierten Stellen ab und legten die abgetrennten Streifen auf mit Staph. aureus haemolyt. SG 511 beimpfte Platten. Den analogen Versueh ftihrten wit mit Serum yon Ratten dureh, die 200 000 IE Penicillin intramuskul/~r erhalten batten. Nach dem Bebrtiten der Platten zeigte sich sowohl bei den in vitro- als auch bei den in vivo-Versuchen eine Waehstums- hemmung in dem den Albnminen entsprechenden Bereich (etwa 9 cm yon der Auftragstelle). Wir erkl~ren auch diesen Befund nicht mit einer Vehikel- funktion des Albumins, denn wit konnten nachweisen, dab das Penicillin ohne Serum an der gleichen Stelle einen ttemmhof hervorruft. Penicillin hat also bei Pi~ 8,6 die gleiche Wande- rungsgeschwindigkeit wie das Albumin. Nach Anderung des PH auf 3,3 konnte eine vollst~ndige Trennung yon Albumin und Penicillin erreicht werden. Das Penicillin war bei diesem p~ ungef~hr an derselben Stelle des Streifens nachweisbar wie bei p~ 8,6, w/~hrend das Albumin in Richtung zur Kathode abwanderte. Wurde den Ratten Depot-Penicillin injiziert, dann lieg sich im Serum die Hemmung an der gleichen Stelle naehweisen. Als Depotpenicillin benutzten Mr ein Novocain- und ein Oxy- cainpenicillin. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dag es gelingt, die beiden Depotpenieflline durch die unterschied- lithe Wanderungsgeschwindigkeit yon Novocain und Oxycain zu unterseheiden. Novoeain wandert bei pH 8;6 entsprechend seiner stark basischen Eigenschaften in grSl?erer Gesehwindig- keit zum negativen Pol. Die Darstellung anf dem Papier- streifen gelingt im UV-Licht, wobei die Substanzen auBerdem versehiedene Fluoreseenz zeigen. Die Versuche mit Streptomycin wurden in der gleichen Versuchsanordnung bei einem pa yon 8,6 durchgeftihrt. Ftir den Kulturnachweis benutzten wir Kl@sietla pneumoniae. Anf dem Streifen lieg sich im Bereich der BluteiweiBk6rper kein Streptomycin nachweisen, es war unabh/~ngig von den EiweiBfraktionen in entgegengesetzter Riehtung gewandert. Wenn das Serum-Streptomycingemiseh in der Anode aufge- tragen wurde, zeigte sieh etwa 13 cm yon der Auftragstelle in gichtung zur Kathode ein Hemmhof. Der Harnstoff lag bei diesen Versuehen in Feld 5. Aureomycin allein zeigte unter den gleiehen Versuchsbe- dingungen keine Wanderungstendenz. Es blieb an der Auf- tragstelle liegen oder wurde nur gering durch den capillaren Fltissigkeitsstrom zur Streifenmitte fortbewegt. Setzte man dem Aureomycin in vitro Serum zu, dann war in abnehmender Konzentration yon der Auftragstelle in Riehtung der Eiweil3- wanderung das Antibioticum naehweisbar. Man hatte den Eindruek, als ob das Serum das Aureomycin bei der Wande- rung mitgerissen h~tte. Im Bereich der Albumine war aber ICHE MITTEILUNGEN. nach 14 Std kein Aureomycin nachweisbar. Zu den Versuchen wurde kristallines Aureomycin benutzt. Der Kulturnachweis erfolgte mit Staphyl. aureus haemolyt. SG 511. Zusammenfassung. Es konnte nachgewiesen werden, dag die Antibiotica bei der PapiereIektrophorese unabh~ngig von den BluteiweiBk6rpern wandern. 1. Penicillin hat bei p~ 8,6 die gleiche Wanderungsgesehwin- digkeit wie das Albumin. Bei p~ 3,3 wandert es zur Anode, die BluteiweiBk6rper zur Kathode. 2. Streptomycin wandert auf Grund seiner stark basisehen Eigenschaften bei p~ 8,6 zur Kathode. 3. Aureomycin allein bleibt an der Auftragstelle liegen. Mit Serum zusammen wird es teilweise in Riehtung zur Anode mitgenommen. LReratur. ~ Kvrzi~, H.: Naturwiss. 39, 135 (1952). -- Ki~mo, J., u. H. WIESV.L~N: Arch. L Dermat. 181, 436 (1941/42).- ~ SCH6H~6LZEg, G.: Klin. Wschr. 1940, 790. -- C~ow, D. F., and C. M. McK~E: Science (Lancaster, Pa.) 101, 67 (1945). Zit. in: Die PlasmaeiweiBk6rper im Blickfeld des Chemikers. Weinheim: E. Schultze 1950. UBER DEN EINFLUSS VON 12-OXY-11-DEHYDRO-COR- TICOSTERON-ACETAT (CORTISON) AUF BENZPYREN- INDUZIERTE NEOPLASIEN DER M~USEHAUT. Von R. Se~OBXl~. Aug dem Pathologischen Institu~ der Universitiit M0nchen (Direktor: Prof. Dr. W. HUECK,) (Eingegangen am 13. Juni 1952.) Die Beziehungen der Nebennierenrindensteroide zum Wachstumsgeschehen sind seit l~ngerer Zeit bekannt, in ihren n~.hcren Zusammenh/~ngen aber noch weitgehend unaufgekl/irt, wle aus den teilweise widersprechenden Ergebnissen der ein- zelnen Untersucher zu entnehmen ist. Die erhebliche Ver- zSgerung des allgemeinen Wachstums, die nach Adrenal- ektomie am jungen Organismus zu beobachten ist 1~, kann durch Zufuhr physiologischer Hormonmengen wieder behoben werdcn~l, 2~. Die Entwicklung niederer Lebewesen ~, 1~, aber aueh gr68erer Laboratorimnstiere ~, 2s, ist sogar durch Rinden- extrakt tiber das normMe NaB hinaus zu beschleunigen. WELLS und KENDALL 41, sowie I~ARNOFSKY U. a. 22' 24 konnten dagegen zeigen, daft hohe Cortisondosen das jugend- liche Wachstum hemmend beeinfiussen k6nnen. Unter- suehungen tiber den histologischen Nachweis dieser Wirksam- keit wurden vor allen Dingen an der tIaut yon Ratten und Mausen angestellt. Tats~chlich lieB sich sowohl naeh Zufuhr von Cortison 4, 10, 42, als auch naeh ACTH-Gaben 2 eine bemer- kenswerte Atrophic der Epidermis und ihrer Anhangsgebilde, sowie auch der bindegewebigen Substanzen des Coriums beob- achten. Ganz /ihntiche Ver/~nderungen fanden SHow und W~IT~IEAD 36 nach ttypophysektomie, so dab man einen gegenseitigcn Regulationsmechanismus zwisehen Hypophysen- vorderlappen und Nebermierenrinde vermutete, in der Weise. dab den yore Vorderlappen ausgehenden Wachstumsimpulsen ein antagonistischer Hemmungsfaktor der Rinde" gegentiber- stehen solF, ~2. Es ~_rd verst~ndlich, dab ein Ausfall der Rindenfunktion gesteigerte Wachstumsleistungen des Orga- nismus zur Folge hat, wie sie an der Haut ~, ~ und am Epi- physenknorpel adrenalektomierter Tiere besehrieben warden 44. In der FoIge wurde versucht, diese Erkenntnisse auf das Tumorproblem zur Anwendung zu bringen, allerdings mit unterschiedlichem Erfolg. So hat sich herausgestellt, dal3 eine Reihe transplantabler Tiertumoren in ihrer Wachstums- neigung durch Cortison gehemmt, mitunter zur tt,tickbildung gebraeht werden konnten is, ~0, ~s. Dies gilt besonders ftir die Geschwtilste des lymphatischen Gewebes 14, z6, 2o, 2~ und die Leuk~mien6, ~5, wie es bei dem bekannten lymphoklastischen Effekt der Glykocorticcoidfraktion zu erwarten war 13, w/~h- rend andere Geschwulsttypen wenig oder kaum beeinfluBt werdeI1 konnten ~2, sT, 48 Es lag nahe, einen derartigen Einflul3 des Cortisons syste- matiseh im Zusammenhang mit Substanzen zu untersuehen, dercn neoplasmogene Wirksamkeit bekannt war. Mhuse wurden 2real w6ehentlich mit einer 0,5%igen Benzpyren-Acetonl6sung zwischen den Schulterbl/~ttern ge- tropft ; die HMfte der Tiere erhielt dazu tgglich 0,8 mg Cortison.

Bluteiweisskörper und Antibiotica bei der Papierelektrophorese

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852 Kurze wissenschaftliche Mitteilungen. Xllnische Wochenschrift

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L

BLUTEIWEISSK~RPER UND ANTIBIOTICA BEI DER PAPIERELEKTROPHORESE.

Von H. KtlTZI~.

Aus der Hautkl in ik der Universit~t K~51n (Direk~or: Prof. Dr. VONKI~NNEL).

(Eingegangen am 16. Mai 19~2.)

In der Arbeit ~ wurde gezeigt, daft die Sulfanilamide bei der Papierelektrophorese unabhgaagig yon den BhteiweiBk6r- pern wandern.

KI~lVim ~ und SCH6HHOLZER a hatten die Vehikelfunktion der Albumine ftir Sulfanilamide mittels der Michaelis-Appa- ratur festgestellt. Der Unterschied zu unseren Ergebnissen wurde auf die besonderen Bedingungen der Papierelektro- phorese zurtickgeftihrt. CHOW und McKEE l zeigten, dab das Albumin aueh ftir Penicillin eine Transportfunktion austibt.

Gegenstand der folgcnden Untersuehungen war das Ver- halten der Antibiotica zu den Bluteiweil?k6rpe~n bei der Papierelektrophorese.

Die Versuche itihrten wir mit dem Ger~t , ,Elphor" dutch. Die Trennung erfolgte bei 110 Volt und einem p~ yon 8,6. Zun~chst wurde dem Serum in vitro kristallines K-Penicillin zugegeben. Zur Markierung des Nullpunktes war auBerdem im Serum Harnstoff enthalten. Es wurde 0,01 cm ~ Serum auf- getragen, das 10 IE Penicillin enthie]t. Der Elektrophorese- streifen war in 1 cm a breite Fe]der aufgeteilt. Nach einer Lauf- zeit yon 14 Std halbierten wir den Streifen der L~nge nach. Die eine H~Llfte wurde zur Darstellung des tIarnstoffes mi~ Ehrlieh-Reagens besprfiht, und dann in der tiblichen Weise mit Amidosehwarz 10 B angefarbt. Von der anderen tt~lfte schnitten wit 1 cm breite Felder an den markierten Stellen ab und legten die abgetrennten Streifen auf mit Staph. aureus haemolyt. SG 511 beimpfte Platten.

Den analogen Versueh ftihrten wit mit Serum yon Rat ten dureh, die 200 000 IE Penicillin intramuskul/~r erhalten batten. Nach dem Bebrtiten der Plat ten zeigte sich sowohl bei den in vitro- als auch bei den in vivo-Versuchen eine Waehstums- hemmung in dem den Albnminen entsprechenden Bereich (etwa 9 cm yon der Auftragstelle).

Wir erkl~ren auch diesen Befund nicht mit einer Vehikel- funktion des Albumins, denn wit konnten nachweisen, dab das Penicillin ohne Serum an der gleichen Stelle einen t temmhof hervorruft. Penicillin hat also bei Pi~ 8,6 die gleiche Wande- rungsgeschwindigkeit wie das Albumin. Nach Anderung des PH auf 3,3 konnte eine vollst~ndige Trennung yon Albumin und Penicillin erreicht werden. Das Penicillin war bei diesem p~ ungef~hr an derselben Stelle des Streifens nachweisbar wie bei p~ 8,6, w/~hrend das Albumin in Richtung zur Kathode abwanderte.

Wurde den Rat ten Depot-Penicillin injiziert, dann lieg sich im Serum die Hemmung an der gleichen Stelle naehweisen. Als Depotpenicillin benutzten Mr ein Novocain- und ein Oxy- cainpenicillin. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dag es gelingt, die beiden Depotpenieflline durch die unterschied- li the Wanderungsgeschwindigkeit yon Novocain und Oxycain zu unterseheiden. Novoeain wandert bei pH 8;6 entsprechend seiner stark basischen Eigenschaften in grSl?erer Gesehwindig- keit zum negativen Pol. Die Darstellung anf dem Papier- streifen gelingt im UV-Licht, wobei die Substanzen auBerdem versehiedene Fluoreseenz zeigen.

Die Versuche mit Streptomycin wurden in der gleichen Versuchsanordnung bei einem pa yon 8,6 durchgeftihrt. Ftir den Kulturnachweis benutzten wir Kl@sietla pneumoniae. Anf dem Streifen lieg sich im Bereich der BluteiweiBk6rper kein Streptomycin nachweisen, es war unabh/~ngig von den EiweiBfraktionen in entgegengesetzter Riehtung gewandert. Wenn das Serum-Streptomycingemiseh in der Anode aufge- tragen wurde, zeigte sieh etwa 13 cm yon der Auftragstelle in g ichtung zur Kathode ein Hemmhof. Der Harnstoff lag bei diesen Versuehen in Feld 5.

Aureomycin allein zeigte unter den gleiehen Versuchsbe- dingungen keine Wanderungstendenz. Es blieb an der Auf- tragstelle liegen oder wurde nur gering durch den capillaren Fltissigkeitsstrom zur Streifenmitte fortbewegt. Setzte man dem Aureomycin in vitro Serum zu, dann war in abnehmender Konzentration yon der Auftragstelle in Riehtung der Eiweil3- wanderung das Antibioticum naehweisbar. Man hatte den Eindruek, als ob das Serum das Aureomycin bei der Wande- rung mitgerissen h~tte. Im Bereich der Albumine war aber

I C H E M I T T E I L U N G E N .

nach 14 Std kein Aureomycin nachweisbar. Zu den Versuchen wurde kristallines Aureomycin benutzt. Der Kulturnachweis erfolgte mit Staphyl. aureus haemolyt. SG 511.

Zusammenfassung. Es konnte nachgewiesen werden, dag die Antibiotica bei der PapiereIektrophorese unabh~ngig von den BluteiweiBk6rpern wandern.

1. Penicillin hat bei p~ 8,6 die gleiche Wanderungsgesehwin- digkeit wie das Albumin. Bei p~ 3,3 wandert es zur Anode, die BluteiweiBk6rper zur Kathode.

2. Streptomycin wandert auf Grund seiner stark basisehen Eigenschaften bei p~ 8,6 zur Kathode.

3. Aureomycin allein bleibt an der Auftragstelle liegen. Mit Serum zusammen wird es teilweise in Riehtung zur Anode mitgenommen.

LReratur. ~ Kvrz i~ , H.: Naturwiss. 39, 135 (1952). - - K i ~ m o , J., u. H. WIESV.L~N: Arch. L Dermat. 181, 436

(1941 /42) . - ~ SCH6H~6LZEg, G.: Klin. Wschr. 1940, 790. - - C~ow, D. F., and C. M. McK~E: Science (Lancaster, Pa.)

101, 67 (1945). Zit. in: Die PlasmaeiweiBk6rper im Blickfeld des Chemikers. Weinheim: E. Schultze 1950.

UBER DEN EINFLUSS VON 12-OXY-11-DEHYDRO-COR- TICOSTERON-ACETAT (CORTISON) AUF BENZPYREN-

INDUZIERTE NEOPLASIEN DER M~USEHAUT. Von

R. Se~OBXl~. Aug dem Pathologischen Institu~ der Universitii t M0nchen

(Direktor: Prof. Dr. W. HUECK,)

(Eingegangen am 13. Juni 1952.)

Die Beziehungen der Nebennierenrindensteroide zum Wachstumsgeschehen sind seit l~ngerer Zeit bekannt, in ihren n~.hcren Zusammenh/~ngen aber noch weitgehend unaufgekl/irt, wle aus den teilweise widersprechenden Ergebnissen der ein- zelnen Untersucher zu entnehmen ist. Die erhebliche Ver- zSgerung des allgemeinen Wachstums, die nach Adrenal- ektomie am jungen Organismus zu beobachten ist 1~, kann durch Zufuhr physiologischer Hormonmengen wieder behoben werdcn~l, 2~. Die Entwicklung niederer Lebewesen ~, 1~, aber aueh gr68erer Laboratorimnstiere ~, 2s, ist sogar durch Rinden- extrakt tiber das normMe NaB hinaus zu beschleunigen.

WELLS und KENDALL 41, s o w i e I~ARNOFSKY U. a . 22' 24 konnten dagegen zeigen, daft hohe Cortisondosen das jugend- liche Wachstum hemmend beeinfiussen k6nnen. Unter- suehungen tiber den histologischen Nachweis dieser Wirksam- keit wurden vor allen Dingen an der t Iaut yon Rat ten und Mausen angestellt. Tats~chlich lieB sich sowohl naeh Zufuhr von Cortison 4, 10, 42, als auch naeh ACTH-Gaben 2 eine bemer- kenswerte Atrophic der Epidermis und ihrer Anhangsgebilde, sowie auch der bindegewebigen Substanzen des Coriums beob- achten. Ganz /ihntiche Ver/~nderungen fanden SHow und W~IT~IEAD 36 nach ttypophysektomie, so dab man einen gegenseitigcn Regulationsmechanismus zwisehen Hypophysen- vorderlappen und Nebermierenrinde vermutete, in der Weise. dab den yore Vorderlappen ausgehenden Wachstumsimpulsen ein antagonistischer Hemmungsfaktor der Rinde" gegentiber- stehen solF, ~2. Es ~_rd verst~ndlich, dab ein Ausfall der Rindenfunktion gesteigerte Wachstumsleistungen des Orga- nismus zur Folge hat, wie sie an der Haut ~, ~ und am Epi- physenknorpel adrenalektomierter Tiere besehrieben warden 44.

In der FoIge wurde versucht, diese Erkenntnisse auf das Tumorproblem zur Anwendung zu bringen, allerdings mit unterschiedlichem Erfolg. So hat sich herausgestellt, dal3 eine Reihe transplantabler Tiertumoren in ihrer Wachstums- neigung durch Cortison gehemmt, mitunter zur tt,tickbildung gebraeht werden konnten is, ~0, ~s. Dies gilt besonders ftir die Geschwtilste des lymphatischen Gewebes 14, z6, 2o, 2~ und die Leuk~mien6, ~5, wie es bei dem bekannten lymphoklastischen Effekt der Glykocorticcoidfraktion zu erwarten war 13, w/~h- rend andere Geschwulsttypen wenig oder kaum beeinfluBt werdeI1 konnten ~2, sT, 48

Es lag nahe, einen derartigen Einflul3 des Cortisons syste- matiseh im Zusammenhang mit Substanzen zu untersuehen, dercn neoplasmogene Wirksamkeit bekannt war.

Mhuse wurden 2real w6ehentlich mit einer 0,5%igen Benzpyren-Acetonl6sung zwischen den Schulterbl/~ttern ge- tropft ; die HMfte der Tiere erhielt dazu tgglich 0,8 mg Cortison.