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BSL MANAGEMENT SUPPORT
BSL MANAGEMENT SUPPORTBusiness Simulation · Learning · Management Science
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BSL MANAGEMENT SUPPORT
© 2018 BSL MANAGEMENT SUPPORT Dipl.-Kfm. Guido Wolf ReichertPräsentation.pptx
Modeling & Simulation: Wie uns Computermodelle helfen, die Welt besser zu verstehen und zu managen
Projektwoche Gymnasium Schloss Plön
Plön, 5. - 9. Februar 2018Guido W. Reichert
3BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Agenda
Modeling & Simulation als Teil der Sytemwissenschaft
Kurze Einführung in System Dynamics
Modellierung mit Vensim PLE / Elementarsysteme
Ein Besuch im Systemzoo(Ökologie/Wirtschaft und Gesellschaft)
Projektarbeit: Modellierung zur Problemlösung und Policy Analyse
Vorstellung der Ergebnisse und Ausblick
4BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Ziele
Es gibt eine relativ junge, interdisziplinäre Universalwissenschaft und – Überraschung! – es ist nicht die Physik
Das Verhalten komplexer Systeme kann nicht mit dem Verhalten seiner Komponenten alleine verstanden werden („Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“)
Computermodelle helfen, das Verhalten von Systemen zu studieren, zu verstehen und zu lenken; im Gegensatz zu „Mentalen Modellen“ sind sie verlässlich und testbar
System Dynamics ist eine gut verständliche Methode, komplexere Differentialgleichungs-modelle für sozio-ökonomische Systeme zu entwickeln und Strukturähnlichkeiten zu erkennen – die Mathematik bleibt (zunächst) im Hintergrund
Bereits einfache Systeme können komplexes Verhalten aufzeigen, das teilweise kontraintuitiv ist
Komplexe und tlw. Chaotisches Verhalten nichtlinearer Systeme weist überraschenderweise oft sehr „ordentliche“ Verhaltensbilder auf (Ordnung und Chaos bedingen sich)
Was werden wir am Ende dieser Projektwoche „erarbeitet und gelernt“ haben?
Anmerkung: Aus all diesen Gründen sollte Modelierung und Simulation bereits Teil des Lehrplans an Schulen sein
5BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Agenda
Modeling & Simulation als Teil der Sytemwissenschaft
Kurze Einführung in System Dynamics
Modellierung mit Vensim PLE / Elementarsysteme
Ein Besuch im Systemzoo(Ökologie/Wirtschaft und Gesellschaft)
Projektarbeit: Modellierung zur Problemlösung und Policy Analyse
Vorstellung der Ergebnisse
6BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Systemwissenschaft
In der Projektwoche beschäftigen wir uns vor allem mit der „Systemanalyse“
Quelle: Skriptum Prof. Dr. Matthies: Einführung in die Systemwissenschaft, WS 2002/2003, Universität Osnabrück
Systemwissenschaft
Systemtheorie
Systemphilosophie
Systemanalyse Systemtechnik
Modellbildung Simulation
7BSL MANAGEMENT SUPPORT |
8BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
9 Gründe für M&S
Warum ist Simulation hilfreich oder sogar erforderlich?
kostengünstiger
schneller
ungefährlicher
kaum Grenzen(z.B. Weltmodelle)
Simulation kann zumTraining genutzt werden
Wiederholungen möglich
keine Unklarheit überUrsache und Wirkung
(realistische/ungestörter)
bessere Geheimhaltung(Waffensysteme/Produkte)
ethischer(z.B. Tierversuche)
9BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Wissenschaftliches Arbeiten
Das Simulationsexperiment erweitert die Möglichkeiten wissenschaftlichen Forschens
HypothesenExperimente Simulation
Beobachtungen
Simulierte Daten
Abbildungen desrealen Systems
Wissenschaftliche Methode
MathematischeModelle
PhysischeModelle
Erweiterte Wissenschaftliche Methode
10BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Systemdefinition nach Bossel
Eine mögliche Definition stellt auf den Zweck, die Struktur und die Integrität eines Systems ab
Systemmerkmale Beschreibung
Zweck
Es besteht aus bestimmten Elementen und Wirkverknüpfungen
Es gibt bestimmte Elemente, deren Herauslösung die Zweckerfüllung unmöglich machen (Unteilbarkeit)
Das System erfüllt eine bestimmte, erkennbare Funktion
Struktur
Integrität
11BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Systemmodell
Die Dynamik eines Systems beruht auf exogenen Umwelt-einwirkungen und endogenen Rückkoppelungseffekten
S1
S2S3
S4
S5System
SystemumweltS
System
Umwelt
E A
Systemeinwirkungen
Systemauswirkungen
Rückkoppelungen
Systemgrenze
Systemstruktur
System-elemente/
Teil-Systeme
12BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Selbstorganisation
Komplexe Systeme verfügen über Regelungsprozesse auf verschiedene Ebenen und orientieren sich an Leitwerten
13BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Modell Kategorien
Planungsmodelle unterscheiden sich vor allem im Hinblick auf zwei wesentliche Aspekte
Modell
Berücksichtigung der Zeit
statisch
komparativ-statisch
dynamisch
evolutorisch
Modell-Transparenz
beschreibendes Modell (Black-Box)
erklärendes Modell (White-Box)
teil-erklärtendes Modell (Grey-Box)
14BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Black Box/White Box
Erklärende Modelle berücksichtigen die System-Struktur und können Verhalten zeigen, dass noch nicht beobachtet wurde
15BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Verschiedene Simulationsansätze
SD-Simulationen sind vor allem für die strategische Top-Down-Modellierung auf Basis aggregierter Größen geeignet
Individuelle Objekte, exakte Größen, Distanzen, Geschwindigkeiten, Zeiten ...
StrategischeMakro-Modelle
TaktischeMeso-Modelle
OperativeMikro-Modelle
Aggregate, Globale Ursache-Wirkbeziehungen, Feedback-Dynamik ...
(meist) Zeit-diskret Zeit-kontinuierlich
Diskrete Simulation
(DES)
Agenten-basierte
Simulation (ABM)
System Dynamics
(SD)
Dynamic Systems-Modellierung (DS) passive Objekte
Flussdiagramme und Transport-Netzwerke
Ressourcen
aktive Objekte
individuelle Verhaltens-regeln
Direkte oder indirekte Interaktion mit anderen Agenten/mit der Umwelt
Bottom-up-Modellierung
aggregierte Bestands-größen (Stocks/Level)
Bestands- und Fluss-größendiagramme
Feedback-Schleifen
physikalische Zustands-variablen
Block-Diagramme; algebraische DGL (DAE)
16BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Systemanalyse
Die Grundfragen der Systemanalyse benötigen Kriterien zur Bewertung eines Systems
Entwicklungsanalyse SystementwurfEingriffsplanung
SE A
SE A
SE A
Wie verhält sich dasSystem?
Welche Parameterwerden benötigt?
Wie kann das System'verbessert' werden?
Szenarioanalyse
Sensitivitätsanalyse
Optimierung
Kalibrierung
Strukturanpassung
Stabilitätsverbesserung
Bewertungskriterien notwendig
17BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Agenda
Modeling & Simulation als Teil der Sytemwissenschaft
Kurze Einführung in System Dynamics
Modellierung mit Vensim PLE / Elementarsysteme
Ein Besuch im Systemzoo(Ökologie/Wirtschaft und Gesellschaft)
Projektarbeit: Modellierung zur Problemlösung und Policy Analyse
Vorstellung der Ergebnisse und Ausblick
18BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Geschichtlicher Überblick
Entstehungsgeschichte:
System Dynamics (SD) wurde in den 1950er Jahren von dem Elektroingenieur und Pionier der Computertechnik Jay W. Forrester an der Sloan School of Management des Massachusetts Institut of Technology (MIT) entwickelt
SD sollte die Analyse und Simulation komplexer, dynamischer Systemevor allem im sozio-ökonomischen Bereich erleichtern, wo die Differential-gleichungsmodelle der harten Wissenschaften weniger verbreitet waren
Meilensteine/Literatur:
Jay W. Forrester: Industrial Dynamics, MIT Press, 1961.
Jay W. Forrester: Urban Dynamics, MIT Press, 1969.
Jay W. Forrester: World Dynamics, MIT Press, 1971 („World2-Modell“)
Meadows, Donnella et al.: Limits to Growth, Universe Books, 1972. („World3-Modell“; Club of Rome)
Peter Senge: The Fifth Discipline, Curency, 1990.
Sterman, John D.: Business Dynamics – Systems thinking and modeling for a complex world, McGrawHill, 2000.
Die Methodik „System Dynamics“ wurde in den 1950er Jahren von Jay W. Forrester entwickelt
Quelle: Wikipedia
Jay W. Forrester14.07.1918 – 16.11.2016
19BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
SD auf den Punkt gebracht
Die Deutsche Gesellschaft für System Dynamics betont die beiden Kernfunktionen von SD: Abbilden und Analysieren
Quelle: Deutsche Gesellschaft für System Dynamics (DGSD)
System Dynamics ist eine Methode zur Untersuchung komplexer, dynamischer Probleme. Sie bietet
die Möglichkeit, aus einer Analyse der Problemstruktur und des von ihr verursachten Verhaltens
Einsichten über langfristig wirksame Entscheidungsregeln abzuleiten.
[…]
System Dynamics ermöglicht es, komplexe Kausalstrukturen umfassend abzubilden und zu
analysieren. Die Auswirkungen einzelner Entscheidungen werden so erst in ihrer Tragweite deutlich
und auch unter langfristigen Gesichtspunkten begründbar. In vielen Fällen führen Analysen mit
System Dynamics dazu, dass ursprünglich für gut befundene Entscheidungen und
Entscheidungsregeln revidiert werden, da aus der ganzheitlichen Systemanalyse zuvor unbedachte
Effekte ersichtlich werden.
»
20BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
SD-Werkzeugkoffer
Zur Abbildung und Analyse komplexer, dynamischer Strukturen stellt System Dynamics etliche Werkzeuge bereit
* System Dynamics nutzt hier die etablierten mathematischen Verfahren; erlaubt dabei jedoch einen einfacheren Zugang.
Numerische Simulation (z.B. Euler/Runge-Kutta - Integration)
Szenarioanalysen
„Flugsimulatoren“ und Spiele
Sensitivitätsanalysen
Monte-Carlo-Simulation
Dynamische Optimierung
Parameterschätzung/Kalibrierung(Maximum Likelihood, FIMLOF mit Kalman-Bucy-Filter, MCMC/Particle Filtering)
Komplexität analysieren* (quantitativ)
Subsystemdiagramme
Referenzzeitdiagramme
Modellgrenzen-Diagramme
Ursache-Wirkungs-Diagramme
Bestands- und Flussgrößen-diagramme
Entscheidungsregel-Diagramme (Policy Chart)
Komplexität abbilden (qualitativ)
21BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Referenz-Zeit-Diagramme
Dynamische »Probleme« lassen sich anhand der Zeitverläufe wichtiger System-Größen veranschaulichen
System - Leistung
Historischer
Verlauf (Warum?)
BefürchteteEntwicklung (Wohin?)
GewünschteEntwicklung (Wie?)
EntscheidungszeitpunktZeit
22BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Modellgrenzen-Diagramm
EXOGEN ENDOGEN NICHT ABGEBILDET
Die Grenzen einer System-Modellierung sollten für die späteren Nutzer klar erkennbar sein
Vorgegebene Größen des Modells (Konstanten oder Zeitreihen):
Umwelteinflüsse (nicht beeinflussbar)
Aktionsgrößen(beeinflussbar)
Anfangsbestände(tlw. auch Historien)
System-Parameter(tlw. nicht unmittelbar beobachtbare Konstanten)
Durch das Modell generierte und damit „erklärte“ Größen:
Bestandsgrößen
Flussgrößen
Hilfsgrößen zur Berechnung der Flussgrößen bzw. der beobachtbaren Verhaltensgrößen(= Funktionen von Bestandsgrößen, exogener Größen oder der Zeit)
All jene Größen/Prozesse, die im Modell keinerlei Berücksichtigung finden:
Größen/Prozesse außerhalb der Systemgrenze des Modells(Umwelt- oder Aktionsgrößen)
Größen unterhalb der Aggregationsebene des Modells (z.B. Detaillierte Alterskohorten in einem einfachen Populations-modell)
Nicht weiter relevante Systemverhaltensgrößen
23BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Endogene Erklärung
Wesentliche Rückkoppelungen sollten nicht gekappt werden, um möglichst viele Größen endogen erklären zu können
Modellgrenze B wäre in diesem Fall die bessere Wahl
24BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Feedback-Diagramme (Ursache-Wirkungs-Diagramme)
Feedback-Diagramme sind aufgrund höherer Abstraktion flexibler als typische Diagramme „vernetzten Denkens“
Positive (gleichgerichtete) Wirkung: Steigt (bzw. sinkt) die Ausgangsgröße, so wird die beeinflusste Größe größer (bzw. kleiner) oder gleich dem Wert, den sie ohne diese Änderung angenommen hätte, wenn alles Übrige gleich bleibt.
Ursache-Wirkungs-Diagramm (CLD)Vernetztes Denken
25BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Ursache-Wirkungs-Diagramme
Positive und negative Rückkoppelungsschleifen helfen, die Dynamik eines Systems verständlich zu machen
Hinweis: Ist die Anzahl der negativen Polaritäten in einer Feedback-Schleife eine gerade Zahl, so liegt eine positive Rückkoppelungsschleife, ansonsten eine negative Rückkoppelungsschleife vor.
26BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Bestands- und Flussgrößen-Diagramme
Bestandsgrößen sind die System-Speicher und werden allein durch Zu- und Abflüsse verändert
Hinweis: Allein Bestands- und Flussgrößen Diagramme taugen als Grundlage einer quantitativen Simulation.
27BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Entscheidungs-Regeln (Policy Charts)
Entscheidungen legen Flussgrößen eines Systems fest und sind Teil des „Management-Regelkreises“
Hinweis: Policy Charts verdeutlichen, welche Informationen Entscheidungen regelmäßig zu Grunde liegen.
28BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Modell-basierte Entscheiden und Lernen
Ein Theorem der Kybernetik besagt, dass gutes Management (Regelung) auf einem guten Modell des Systems fußen muss
29BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Lernbarrieren
In Organisation erschweren zahlreiche Faktoren notwendige Anpassungen der mentalen Modelle ihrer Entscheider
Quelle: Sterman, John D.: Business Dynamics: Systems Thinking and Modeling for a Complex World. McGraw-Hill, 2000
30BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Ereignisorientierte Sicht
Eine ereignisorientierte Sicht ist pragmatisch und Handlungs-orientiert: Klare Lösungen für „klar“ erkannte Probleme
31BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Kriminalitätsspirale
Die pragmatische Herangehensweise verkennt oftmals die wahre Problemstruktur
Hinweis: Eindrucksvolles Beispiel für diese Problematik der US-amerikanische „war on drugs“
32BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Teufelskreis „Straßenbau“
Die Problemstruktur ist oftmals vielschichtig und erfordert eine sorgfälltige Analyse der Wechselwirkungen
Quelle: Sterman, John D.: Business Dynamics: Systems Thinking and Modeling for a Complex World. McGraw-Hill, 2000
33BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Paradigmenwechsel
Der Umgang mit dynamischer Komplexität erfordert einen Paradigmenwechsel im Management
34BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Obschon die qualitativen, beschreibenden Hilfsmittel aus dem System Dynamics Werkzeugkoffer
helfen, Probleme und fehlerhafte mentale Modelle frühzeitig zu erkennen, ist allein die numerische
Simulation des Systemverhaltens ein verlässlicher Ratgeber!
Darum wird es uns im Folgenden vor allem gehen …
35BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Agenda
Modeling & Simulation als Teil der Sytemwissenschaft
Kurze Einführung in System Dynamics
Modellierung mit Vensim PLE / Elementarsysteme
Ein Besuch im Systemzoo(Ökologie/Wirtschaft und Gesellschaft)
Projektarbeit: Modellierung zur Problemlösung und Policy Analyse
Vorstellung der Ergebnisse und Ausblick
36BSL MANAGEMENT SUPPORT |
ZEICHENFLÄCHE (Sketch drawing area)
STATUSZEILE (Status bar)
ANALYSEWERKZEUGE (Analysis tools)
ZEICHEN- UND EINGABEWERKZEUGE (Sketch tools)
TITELLEISTE (Title bar)
MENÜ (Menu)
MENÜ-LEISTE (Menu toolbar)
37BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Referenz-Verlauf zeichnen
Berechnungsformel eingeben
Modellgröße oder Verbindung löschen
Kommentar einfügen
Ein-/Ausgabe-Objekt einfügen (Schalter/Fenster)
Schattenvariable einfügen (ghost)
Flussgröße (=Veränderungsrate) einfügen
Wirkungsverknüfung einfügen
Zustandsgröße einfügen
Variable oder Parameter einfügen
Zeichnungselement verschieben oder verändern
Zeichen- und Eingabgewerkzeuge
38BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Welche Größen wirken auf die angewählte Größe C ?
Auf welche Größen wirkt C ?
Rückkoppelungsschleifen der angewählten Größe C ?
Dokumentation der angewählten Größe
Dokumentation aller Größen
Zeitverlaufsdiagramm der angewählten Größe und Ihrer Eingangsgrößen
Graphische Darstellung der angewählten Größe
Horizontale Tabelle der angewählten Größe
Vertikale Tabelle der angewählten Größe
Parameter-Unterschiede zwischen Modell-Läufen
Analysewerkzeuge
39BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
SYSTEM
Speicherlose Systeme (Systeme nullter Ordnung)
Speicherlose Systeme beschreiben unverzögerte Ursache-Wirkungs-Beziehungen
u��� v���g
�
EINGANGSGRÖSSEN AusgangsgrößenAusgangs-funktion
40BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Wandler
Bei einem Wandler wird das Systemverhalten allein durch die Eingangsgrößen (Parameter/Umweltgrößen) bestimmt
Modell: VensimModelle\SpeicherlosesSystem\Wandler.mdl
41BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Modellzweck:
Wir wollen die Veränderung des Wasserstandes in einem (zunächst leeren) Behälter quantitativ korrekt in einem Computermodell abbilden, wenn während dieser Zeit ein gleichmäßiger Wasserzufluss aus einem Hahn in den Behälter vorherrscht. Das Modell soll neben dem aktuellen Volumen in dem Behälter auch die Füllhöhe des Behälters ausgeben.
Zeithorizont: Minute 0 bis Minute 10
Wortmodell:
Über einen Wasserhahn wird eine gleichmäßige Zuflussrate [l/min] eingestellt. Der gesamte Zufluss sammelt sich in einem zylindrischen Behälter mit gegebenem Durchmesser [cm]. Wir können davon ausgehen, dass der Behälter aufgrund seiner Größe nicht überlaufen kann.
Aufgaben:
1. Benenne die wesentlichen Modellgrößen und erstelle ein Modellgrenzen-Diagramm.
2. Erstelle einen Wirkungsgraphen für das Modell; gibt es Rückkoppelungsschleifen?
3. Erstelle ein Bestands- und Flussgrößen-Diagramm und definiere die jeweiligen Wirkbeziehungen (Gleichungen) sowie Parameterwerte. Simuliere das Modell für die Flussraten 5, 10 und 20 l/min.
Projektaufgabe:Lineares Wachstum modellierenLineares Wachstum
42BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Lineares Wachstum
Die numerische Simulation zeigt die Entwicklung der Füllmenge im Zeitverlauf
Modell: VensimModelle\LinearerZuwachs\LinearerZuwachs.mdl
43BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Euler-Cauchy-Verfahren
Zur Simulation (=Integration) verwenden wir das Euler-Cauchy-Verfahren der „kleinen Schritte“
Fazit: Bleibt die Zuwachsrate in einem Zeitintervall konstant, dann ergibt sich der Zuwachs durch einfache Multiplikation.
44BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Euler-Cauchy-Verfahren
Bei zeitvariablen Flüssen wird der Zeitschritt sehr klein gewählt und der Fluss je Rechenschritt konstant gehalten
Hinweis: Genauere Verfahren berücksichtigen Änderungen innerhalb des Zeitschritts (z.B. Runge-Kutta-Verfahren)
� � + ∆� ≈ � � + ��� · ∆�
� = � � = � ������
�
45BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Einfache Integration („Badewanne“)
Analog einer Badewanne („Reservoir“) wird ein System-zustand über Zu- und Abflüsse verändert (= Integration)
Modell: VensimModelle\Integration\Integration.mdl
46BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Zeitabhängiges Wachstum
Beliebige „empirische“ Flüsse können über sogenannte Tabellenfunktionen modelliert werden
Modell: VensimModelle\ZeitabhängigerZuwachs\ZeitabhaengigerZuwachs.mdl
47BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Modellzweck:
Wir wollen eine einfache Regelung für das Füllen einer Badewanne simulieren, die mit konstanter Abflussrate Wasser verliert. Die Badewanne soll komplett gefüllt werden und dann ihren Füllstand halten.
Zeithorizont: Minute 0 bis Minute 10
Wortmodell: Wir haben einen Wasserhahn, den wir komplett öffnen oder schließen können. Die normale Zuflussrate beträgt 20 l/min. Die Badewanne hat eine konstante Abflussrate von 5 l/min.
Aufgaben:
1. Benenne die wesentlichen Modellgrößen und erstelle ein Modellgrenzen-Diagramm.
2. Erstelle einen Wirkungsgraphen für das Modell; gibt es Rückkoppelungsschleifen?
3. Zeichne ein Referenz-Zeit-Diagramm (RZD) für den Wasserbestand in der Wanne (Ziel-Verhalten).
4. Erstelle ein Bestands- und Flussgrößen-Diagramm und definiere die jeweiligen Wirkbeziehungen (Gleichungen) sowie Parameterwerte.
5. Simuliere das Modell und prüfe, ob das Systemverhalten dem gewünschten Verlauf entspricht.
Projektaufgabe:Lineares Wachstum modellieren IIBadewanne mit konstantem Abfluss
48BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Exponentielles Wachstum und Zerfall
Modellzweck:
Es soll das sich selbst verstärkende Wachstum (Zerfall) für verschiedene Wachstums- bzw. Zerfallsraten abgebildet werden.
Zeithorizont: 10 Jahre
Wortmodell: Der Zufluss (bzw. Abfluss bei Zerfall) ist zu jedem Zeitpunkt proportional zur Höhe des jeweiligen Bestandes. Die entsprechende Änderungsrate [1/Jahr] soll sich im Intervall ( -1, +1 ) bewegen.
Aufgaben:
1. Erstelle ein Bestands- und Flussgrößen-Diagramm und definiere die jeweiligen Wirkbeziehungen (Gleichungen) sowie Parameterwerte.
2. Simuliere das Modell mit verschiedenen Änderungsraten. Warum spricht man von „exponentiellem“ Wachstum bzw. Verfall?
3. Wie lange dauert es allgemein, bis sich der Bestand verdoppelt bzw. halbiert hat? (Tipp: Schlage unter „Rule of 70“ nach …)
4. Bleibt diese Verdoppelungszeit konstant (wie viel Zeit vergeht bis zur Vervierfachung/Viertelung)?
Projektaufgabe:Exponentielles Wachstum/Zerfall modellieren
49BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Exponentiells Wachstum
Bei exponentiellem Wachstum/Zerfall ist die Zustands-änderung proportional zum Bestand
Modell: VensimModelle\ExponentiellesWachstum\ExponentiellesWachstum.mdl
50BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Einfaches Bevölkerungsmodell
Modellzweck:
Für den Zeitraum 1.1.2017 bis 1.1.2050 soll in einfacher Nährung ein Modell für die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland ohne Berücksichtigung von Zu- und Abwanderung erstellt werden.
Zeithorizont: 33 Jahre
Wortmodell: Geburten und Sterbefälle pro Jahr können als Bestands-proportional angenommen werden. Wesentliche Bestimmungsgrößen sind die Geburtenrate und die Sterberate.
Aufgaben:
1. Erstelle ein Bestands- und Flussgrößen-Diagramm und definiere die jeweiligen Wirkbeziehungen (Gleichungen) sowie Parameterwerte.
2. Finde geeignete Parameterwerte für Deutschland bzw. erstelle eine Brückenrechnung in Deinem Modell (bspw. auf Basis der Geburten pro Frau).
3. Welche Bevölkerungszahlen sind laut Modell zu Jahresbeginn in den Jahren 2030, 2040 und 2050 zu verzeichnen?
4. Welche Wachstumsrate( = Geburtenrate – Sterberate) benötigen wir, um am 1.1.2050 eine Bevölkerung von 92 Mio Einwohnern zu haben? (Kannst Du dies auch rechnerisch ermitteln?)
Projektaufgabe:Demographische Modellierung
51BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Logistisches Wachstum
S-förmiges, logistisches Wachstum beschreibt Wachstum mit Sättigung
Modell: VensimModelle\ExponentielleVerzögerung\ExponentielleVerzoegerungI.mdl
52BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Logistisches Wachstum mit Ernte
Modellzweck:
Wir wollen in einem Modell die Dynamik einer Population (z.B. Wild, Fische) abbilden, wenn jährlich eine gewisse Menge „geerntet“ wird.
Zeithorizont: 20 Jahre
Wortmodell: Das Wachstum der (abstrakten) Population kann als logistisch angenommen werden (Maximale Kapazität ist 1), maximale Wachstumsrate ist 1.
Aufgaben:
1. Erstelle ein Bestands- und Flussgrößen-Diagramm und definiere die jeweiligen Wirkbeziehungen (Gleichungen) sowie Parameterwerte.
2. Untersuche das Modell zunächst bei konstanter Ernterate für die Anfangsbestände (0.01 und 1).
3. Untersuche das Modell nun bei bestandsabhängiger Ernterate für die Anfangsbestände (0.01 und 1).
4. Beschreibe das Verhalten des Systems in Abhängigkeit von der Ernterate.
Projektaufgabe:Logistisches Wachstum mit Ernte (Yield)
53BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Exponentielle Verzögerung (Material Delay)
Bei der exponentiellen Verzögerung sind ein exogener Zufluss und zustandsproportionaler Abfluss gekoppelt
Modell: VensimModelle\ExponentielleVerzögerung\ExponentielleVerzoegerungI.mdl
54BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Exponentielle Verzögerung II (Information Delay)
Eine andere Art der Verzögerung bildet die verzögerte Aktualisierung eines Informationsspeichers ab (= Glättung)
Modell: VensimModelle\ExponentielleVerzögerung\ExponentielleVerzoegerungII.mdl
Kompaktere (äquivalente) Notation:
55BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Verzögerungen höherer Ordnung
Mit zunehmendem Ordnungsgrad nähert sich die Ver-zögerung immer mehr einer exakten Verschiebung an
Modell: VensimModelle\VerzoegerungHoehererOrdnung\HigherOrderDelays.mdl
Angekommene Einheiten
1
.5
0
0 2 4 6 8 10 12 14Time (Day)
Un
its
Angekommen : Basislauf
Angekommene Einheiten
1
.5
0
0 2 4 6 8 10 12 14Time (Day)
Un
its
Angekommen : Basislauf
Angekommene Einheiten
1
.5
0
0 2 4 6 8 10 12 14Time (Day)
Un
its
Angekommen : Basislauf
Ordnungsgrad: 1 Ordnungsgrad: 3 Ordnungsgrad: 20
56BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Modellzweck:
Wir möchten ein möglichst realistisches Modell für das Befüllen eines Behälters erstellen, der ein Leck aufweist (z.B. zylindrischer Trichter).
Zeithorizont: Minute 0 bis Minute 20
Wortmodell: Wir haben einen Wasserhahn, den wir in Minute 1 öffnen. Die Zuflussrate beträgt 20 l/min. Das zylindrische Gefäß hat einen Durchmesser von 20 cm und das Loch, dass sich im Boden des Behälters befindet hat einen Durchmesser von 3 cm. Die Ausflussgeschwindigkeit und damit die Ausflussrate ist proportional zur Wasserhöhe über dem Ausfluss (Gesetz von Torricelli).
Aufgaben:
1. Erstelle ein Bestands- und Flussgrößen-Diagramm und definiere die jeweiligen Wirkbeziehungen (Gleichungen) sowie Parameterwerte.
2. Simuliere das Modell und experimentiere mit verschiedenen Parameterwerten.
3. Erweitere das Modell um einen Behälter, der das ablaufende Wasser auffängt. Fällt Dir ein reales System ein, das eine ganz ähnliche Struktur besitzt?
Projektaufgabe:Bestandsabhängiger AbflussFüllen eines Behälters mit Leck
57BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Behälter mit Leck
Fängt man den Ausfluss in einem zweiten Behälter auf, dann ist das System der Aufnahme von Alkohol im Köper ähnlich…
Modell: VensimModelle\BestandsabhängigerAbfluss\BehälterMitLeck.mdl
58BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
SYSTEM
Zustandsbestimmte Systeme (Systeme erster und höherer Ordnung)
Die meisten dynamischen System sind nicht erinnerungslos und verfügen über eine Eigendynamik
Die Anzahl der Zustandsgrößen bestimmt die Ordnung oder Dimension n des Systems (Phasendiagramm)
EINGANGSGRÖSSEN
u��� v���g
AusgangsgrößenAusgangs-funktion
f
��
z���z′���z��
Zustands-funktion
Zustands-größen
59BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Mehrfachintegration
… und plötzlich ist klassische Mechanik (fast) einfach zu verstehen
Modell: VensimModelle\Mehrfachintegration\Mehrfachintegration.mdl
60BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Agenda
Modeling & Simulation als Teil der Sytemwissenschaft
Kurze Einführung in System Dynamics
Modellierung mit Vensim PLE / Elementarsysteme
Ein Besuch im Systemzoo(Ökologie/Wirtschaft und Gesellschaft)
Projektarbeit: Modellierung zur Problemlösung und Policy Analyse
Vorstellung der Ergebnisse und Ausblick
61BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Das Lorenz-System: Ordnung im Chaos
X
y
z
62BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Lorenz-System (Metereologische Modellierung)
1963 entdeckte Edward Lorenz in einem hoch-vereinfachten „Wettermodell“ chaotisches Systemverhalten
Modell: VensimModelle\LorenzSystem\LorenzSystem.mdl
63BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Aufgaben:
1. Schau Dir den berühmten „Schmetterling“ des Lorenz-Attraktors in 3D an: Warum kann Chaos nur bei Systemen mit mindestens drei Bestandsgrößen (Systeme dritter Ordnung) auftreten? (Hinweis: Bahnkurven liegen dicht beieinander in chaotischen Systemen; Poincaré-Bendixon-Theorem)
2. In welchem Bereich des Parameters B tritt chaotisches Verhalten auf?
3. Wie wirken sich die übrigen Parameter aus? Haben diese Einfluss auf das Auftreten chaotischen Verhaltens?
Projektaufgabe:Lorenz-ModellLorenz-Modell
64BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Romeo Julia?der Übereifrige
die Vorsichtige
die Einsiedlerin
der Narzisst
Dynamik einer Liebesbeziehung
65BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Liebestypen
Je nach Einfluss des Partners auf die Gefühle und
EIGENDYNAMIK
EINFLUSS DES PARTNERS
< 0 > 0
< 0
> 0 übereifrig
vorsichtig
narzisstisch
zurückgezogen
66BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Romeo und Julia
Vier Parameter steuern die Dynamik der Gefühle, die Romeo und Julia zueinander empfinden
Modell: VensimModelle\RomeoJulia\RomeoJulia.mdl
67BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Aufgaben:
1. Untersuche die sechzehn möglichen Kombinationen der Liebestypen und charakterisiere das entsprechende Verhalten in einer Tabelle.
2. ** Fallen Dir Modifikationen ein? (Begrenzung der Gefühlsausschläge)
3. *** Wie könnte ein Modell aussehen, das die Dynamik einer Dreiecksbeziehung abbildet?
Projektaufgabe:Dynamik einer LiebesbeziehungRomeo & Julia
68BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Phasenraumanalyse
In der Phasenraum-Darstellung kann die Entwicklung eines Systems für verschiedene Anfangswerte visualisiert werden
69BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Knoten, Strudel, Sattel und Co.
Im Phasenraum lassen sich Strukturen erkennen, die für lineare Systeme typisch sind
70BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Susceptible Infected Recovered
Dynamik einer Epidemie
Kermak and McKendrick, 1927
71BSL MANAGEMENT SUPPORT |BSL MANAGEMENT SUPPORT |
Modellzweck:
Wir wollen das klassische SIR-Modell von Kermak and McKendrick (1927) zur Untersuchung der Ansteckungsdynamik einer Krankheit nachbauen und mit dessen Hilfe Untersuchungen und Handlungsempfehlungen (z.B. Impfungen) aussprechen.
Zeithorizont: Tag 0 bis Tag 1500 (rund 4 Jahre)
Wortmodell:
1. Die Bevölkerung (40 Mio. Menschen) teilt sich auf in drei Gruppen: Susceptible, Infectious (Initial: 10) und Recovered (Initial 0).
2. Ansteckungsgefährdete Personen treffen mit einer bestimmten Kontaktrate auf andere Personen.
3. Treffen Sie auf eine infizierte Person, so wird mit einer bestimmten Übertragungswahrscheinlichkeitdie Krankheit übertragen.
4. Infizierte genesen nach einer mittleren Dauer der Krankheit.
5. Genesene könen nicht mehr angesteckt werden.
Aufgaben:
1. Welche Parameterwahl führt dazu, dass nur 50% der Bevölkerung angesteckt wird.
2. Wie können mit Hilfe des Modells Impfstrategien diskutiert werden?
Projektaufgabe:Dynamik einer EpidemieSIR-Modell (Diffusion)
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Räuber Beute
Dynamik im ExistenzkampfLotka-Volterra, 1925/26
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Lotka-Volterra
Das Lotka-Volterra-Modell ist die Mutter aller Wettbewerbs-Modelle
Modell: VensimModelle\LotkaVolterra\LotkaVolterra.mdl
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Alkohol imMagen
Alkohol im Blut
Dynamik des Alkoholkonsums
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Alkoholkonsum
Die Alkoholaufnahme im Körper läuft verzögert über zwei Bestandsgrößen
Modell: VensimModelle\Alkoholkonsum\Alkoholkonsum.mdl
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SchuldenProduktions-
anlagen
Dynamik der Schuldenkrise eines Landes
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Schuldenkrise eines Landes
Die Rückzahlung der Schulden hängt entscheidend vom Absatz auf dem Weltmarkt ab
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Population Ressourcen
Dynamik eines Ökosystems
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Kaibab-Plateau
Obschon umstritten, bietet die Geschichte der Kaibab-Hirsch-Population ein typischen Ökosystem-Lehrstück
Modell: VensimModelle\Kaibab\Z 405 Kaibab.mdl
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Fischbestand Flottengröße
Dynamik der Überfischung
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Problembeschreibung
Ursache-Wirkungs-Diagramme zeigen die qualitative Struktur des Problems „Überfischung“
Hinweise: R (positiver Feedback), B (negativer Feedback), Doppelstrich (Verzögerung)
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Subsysteme
Für ein einfaches Modell des Fischfanges können zwei Bestandsgrößen und zwei Teilsysteme identifiziert werden
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Fish Model (WPI)
Überfischung ist ein aktuelles Thema – das Modell zeigt, dass politische Maßnahmen rechtzeitig erfolgen müssen
Modell: VensimModelle\FischModell\FishModel_4.mdl
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Bevölkerung
Umwelt-belastung
Produktions-anlagen
Dynamik einer Miniwelt
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Miniwelt
Das Modell der Miniwelt kommt mit drei Bestandsgrößen aus
Modell: VensimModelle\Miniwelt\Miniwelt.mdl
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Agenda
Modeling & Simulation als Teil der Sytemwissenschaft
Kurze Einführung in System Dynamics
Modellierung mit Vensim PLE / Elementarsysteme
Ein Besuch im Systemzoo(Ökologie/Wirtschaft und Gesellschaft)
Projektarbeit: Modellierung zur Problemlösung und Policy Analyse
Vorstellung der Ergebnisse und Ausblick
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Globalisierungsdynamik
Kapazität A
Standards A
Kapazität B
Standards B
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Problembeschreibung
Ausgangslage
Wir untersuchen einen stilisierten Fall, in dem sich zwei Länder auf dem Weltmarkt gegenüberstehen. Land A ist ein hochentwickeltes Industrieland mit großen Produktionskapazitäten und hohen Standards(Umwelt-, Lohn-, Sozialstandards), die entsprechend zu vergleichsweise höheren Produktionskosten führen.
Land B ist ein sogenanntes „Entwicklungsland“, das anfangs erheblich geringere Kapazitäten und Standards aufweist.
Zunächst schützt Land A seinen Binnenmarkt durch Exportzölle und -subventionen. Nach 10 Jahren jedoch soll – ohne Übergangsphase – auf Freihandel umgestellt werden, d.h. es soll danach keinerlei Handelshemmnisse mehr geben.
Problem
Auf Basis vergleichbarer Vorhaben in der Vergangenheit und auf Basis erster Überlegungen zeigt sich den Politikern in Land A, dass dies zu einer ungünstigen Entwicklung in den nächsten Jahrzenten führen kann.
Auftrag
Wir wollen mit Hilfe eines sachgerechten Simulationsmodells in möglichst kurzer Zeit eine erste Einschätzung und Empfehlung an die Politik erarbeiten, die eine negative Entwicklung in Land A und gleichzeitig eine positive Entwicklung in Land B erlaubt.
Ein Industrieland A und ein Entwicklungsland B wollen in 10 Jahren auf Freihandel umstellen – geht dies gut?
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Vorgehensmodell
Problembeschreibung Modellentwicklung ModellprüfungMaßnahmen-entwicklung
Ein umfassendes M&S-Projekthat vier Phasen, die typischer-weise iterativ durchlaufen werden
Thematische Eingrenzung
Festlegung des Modell-zwecks
Festlegung des Zeit-honizontes
Definition von Schlüssel-variablen
Referenzzeitdiagrammefür wesentliche Größen(Historie, Business-as-usual, Zielvorstellung)
Detaillierte Beschreibung des System (Wortmodell)
Grundannahmenfestlegen
Systemgrenze festlegen
Aufzeigen der wesent-lichen Teilsysteme und deren Verknüpfungen
Bestandsgrößenidentifizieren
Entscheidungsregeln für Flüsse bestimmen
Wirkbeziehungen, exogene Größen, An-fangswerte und freie Parameter festlegen
Modellstruktur an Modellzweck und Systemstruktur prüfen (Strukturgültigkeit)
Plausibilität und Robust-heit unter extremen Bedingungen testen
Verhaltensweisen prüfen (Verhaltensgültigkeit)
Übereinstimmung mit Beobachtungen prüfen (empirische Validität)
Wird der Modellzweck erfüllt? (Anwendungs-gültigkeit)
weitere Tests…
Rahmenbedingungen für Szenarien festlegen
Einzelne Maßnahmenprüfen (Parameter-, Strategie-, Strukturan-passung)
„Was-wäre-wenn ...“-Analysen durchführen
Sensitivität bei Maß-nahmen untersuchen
Interdependenz der Maßnahmen testen
Verhalten möglichst auf elementare Strukturen kondensieren und damit erklären (Feedback-Diagramme)
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Referenz-Zeit-Diagramm
Wir befürchten folgende Entwicklung, die eine Erosion von Kapazitäten und Standards im Industrieland A zeigt
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Agenda
Modeling & Simulation als Teil der Sytemwissenschaft
Kurze Einführung in System Dynamics
Modellierung mit Vensim PLE / Elementarsysteme
Ein Besuch im Systemzoo(Ökologie/Wirtschaft und Gesellschaft)
Projektarbeit: Modellierung zur Problemlösung und Policy Analyse
Vorstellung der Ergebnisse und Ausblick
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Qualitativer Modellaufbau
Das Problem wird zunächst auf die Dynamik in den beiden Bestandsgrößen Kapazität und Standards reduziert
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Kapazitätssteuerung
Der Ausbau der Kapazitäten richtet sich nach dem Angebots-überschuss: Wird dieser negativ, dann wird investiert
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Zielsuchende Schleife (B5)
Höhere Standards führen zu sinkender Inlandsnachfrage und damit mittelbar auch zu geringeren Fortschrittsinvestitionen
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Zielsuchende Schleife (B6)
Steigende Preise steigern die Inlandsnachfrage des Auslands und senken über verminderte Exporte die Nachfrage
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Selbstverstärkende Schleife
Eine umfängliche positive Koppelung scheint zu bestätigen: „A rising tide lifts all ships“ – zumindest langfristig
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Quantitatives Modell
Auf Basis dieser Zusammenhänge kann ein erstes Simu-lationsmodell erstellt werden
Modell: VensimModelle\Globalisierung\Globalisierung.mdl
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Konversionslösung
Durch Anfangsbeschränkung bei A und erheblichen Anschub-investitionen bei B ist eine Konversion absehbar
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Finn‘s Lösung
Das Modell zeigt, dass bei hoher Investitionsbereitschaft möglicherweise bessere Verläufe möglich sind …
Hinweis: Es zeigt sich somit, dass vertiefte Untersuchungen sinnvoll sind.
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Literaturempfehlungen
Zur unmittelbaren Vertiefung dieser Projektwoche:
Bossel, Hartmut: Systeme, Dynamik, Simulation: Modellbildung, Analyse und SImulation komplexer Systeme. Books on Demand, 2004.
Bossel, Harmut: Systemzoo 1: Elementartsysteme, Technik und Physik, 2. Auflag. Books on Demand, 2007.
Bossel, Hartmut: Systemzoo 2: Klima, Ökosysteme und Ressourcen. Books on Demand, 2004.
Bossel, Hartmut: Systemzoo 3: Wirtschaft, Gesellschaft und Entwicklung. Books on Demand, 2004.
Sterman, John D.: Business Dynamics: Systems Thinking and Modeling for a Complex World. McGraw-Hill, 2000.
Ford, Andrew: Modeling the Environment, 2nd revised edition. Island Press, 2009.
Wer sich umfassender für die faszinierende Mathematik hinter dynamischen Systemen interessiert, der braucht eigentlich nur zwei Bücher:
Thompson, Silvanus P.: Calculus made easy, 1910. (Stelle ich als PDF ein; das Buch wird seid über 100 Jahren gedruckt –das hat seinen Grund…)
Strogatz, Steven H.: Nonlinear Dynamics and Chaos: With Applications to Physics, Biology, Chemistry, and Engineering.Westview Press, 2014.
Wer mehr wissen möchte, der kann seine Reise mit Hilfe guter Literatur fortsetzen