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Buehbespreehungen. G. Charlot: Qualitative Inorganic Analysis. A new physico-chemical approach. Englische Ubersetzung yon t~. C. Murray. Mit 92:Abb., X:[, 354 S. London: :~r & Co. -- l~ew York: J. Wiley & Sons, Inc. 1954. Geb. s 2/2/-. Das Buch ist eine neue physikalisch-chemische Einffihrung in die quali- tative Analyse und tin begriif3enswerter Versueh, die rnodernen Grundlagen der physikalischen Chemic an I-Iand praktischer Beispiele zu erl/iutern. Im ersten Tell des ausgezeiehneten Werkes wcrden die Theorie des chemisehen Gleichgewichtes der Reduktions- und Oxydationsvorg/~nge als Elektronen- austausch, der S/~uren und Basen als Protonenaustausch, die Theorie der Komplexe in ihrer Abh/~ngigkei$ yore PE, die Abh/~ngigkeit der I%edoxsysteme v0m S~iuregrad, die Eigensehaften yon Niederschl/~gen und deren LSslichkeit in Abh/~ngigkeit yon der Aeidid/~t, die Indikatoren und l~eagenzien nebst vielen anderen Details in kurzer und fibersich~lieher Weise besprochen. Dutch pr/~gaante und klare Wiedergabe, dutch Tabellen und iibersiehtliche Formel- bilder unterstiitzt, gelingt es dem Verfasser, die Theorie am praktischen Beispiel zu erl/iutern and so eine kurze Einfiihrung in die qualita%ive Analyse zu geben. Aueh im 2. Teil, der sieh mit den chemischen Eigensehaften und dem ~ffachweis der einzelnen Ionen befa~3t, ist immer wieder die physikalisehe Chemie Leitgedanke der Ausffihrtmgen. Gleichgewichtskonstanten, L5slieh- keitsprodukte, Normalpotentiale und in vielen Fi~llen aueh die Formal- Fof~ntiale der einzelnen 1%eaktionen sind angefiihrt. Diese erm6glichen die genaue Berechnung des Potentialwertes auch dann, wenn dutch die Abh~ngig- keit der Aktivit~ten yon der verwendeten S/~ure -- wie z. ]3. seit langem ftir des Cer bekarmt -- des Oxydationspotential je naeh dem anwesenden Anion versehieden sein kann. l:1ervorzuheben sind hier auch die vielen Diagramme, die iibersiehtlieh und klar die Beziehung z. B. der LSsliehkeit yon/tydroxyd- niedersehlhgen zum 10)t zeigcn. Der 3. Tell umfal3t die Technik und 1Vfethodik der praktischen Durchfiihrung der qualitativen Analyse. I-Iier wird versueht, unter Umgehung der klassischen Trennungsg~nge und unter Verwendung der Milligramm- und Centigrammteehnik modcrne Wege zu beschreiten. Die Angabe eines zu niedrigen LSslichkeitsproduktes yon AlUl~ininmhydroxyd auf S. 156 oder die irrige Bezeiehnung des Silbercyanids als wenig 15slich in Ammoniak (S. 330) beeintr/~ehtigeu ebenso wie einige sonstige Druckfehler kaum den Wer$ des ausgezeichneten Buches. Es ist nieh$ nur eine vortreffliche ]~ilfe ffir den Studierenden zur Einfiihrung in die qualitative Analyse, sondern es kann aueh als Lehrbueh w/~rmstens empfohlen werden. H. BaUczo-~u 52*

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Buehbespreehungen. G. Charlot: Qualitative Inorganic Analysis. A new physico-chemical approach.

Englische Ubersetzung yon t~. C. Murray. Mit 92:Abb., X:[, 354 S. London: :~r & Co. - - l~ew York: J. Wiley & Sons, Inc. 1954. Geb. s 2 /2 / - .

Das Buch ist eine neue physikalisch-chemische Einffihrung in die quali- tative Analyse und t in begriif3enswerter Versueh, die rnodernen Grundlagen der physikalischen Chemic an I-Iand praktischer Beispiele zu erl/iutern. I m ersten Tell des ausgezeiehneten Werkes wcrden die Theorie des chemisehen Gleichgewichtes der Reduktions- und Oxydationsvorg/~nge als Elektronen- austausch, der S/~uren und Basen als Protonenaustausch, die Theorie der Komplexe in ihrer Abh/~ngigkei$ yore PE, die Abh/~ngigkeit der I%edoxsysteme v0m S~iuregrad, die Eigensehaften yon Niederschl/~gen und deren LSslichkeit in Abh/~ngigkeit yon der Aeidid/~t, die Indikatoren und l~eagenzien nebst vielen anderen Details in kurzer und fibersich~lieher Weise besprochen. Dutch pr/~gaante und klare Wiedergabe, dutch Tabellen und iibersiehtliche Formel- bilder unterstiitzt, gelingt es dem Verfasser, die Theorie am praktischen Beispiel zu erl/iutern and so eine kurze Einfiihrung in die qualita%ive Analyse zu geben. Aueh im 2. Teil, d e r sieh mit den chemischen Eigensehaften und dem ~ffachweis der einzelnen Ionen befa~3t, ist immer wieder die physikalisehe Chemie Leitgedanke der Ausffihrtmgen. Gleichgewichtskonstanten, L5slieh- keitsprodukte, Normalpotentiale und in vielen Fi~llen aueh die Formal- Fof~ntiale der einzelnen 1%eaktionen sind angefiihrt. Diese erm6glichen die genaue Berechnung des Potentialwertes auch dann, wenn dutch die Abh~ngig- keit der Aktivit~ten yon der verwendeten S/~ure - - wie z. ]3. seit langem ftir des Cer bekarmt - - des Oxydationspotential je naeh dem anwesenden Anion versehieden sein kann. l:1ervorzuheben sind hier auch die vielen Diagramme, die iibersiehtlieh und klar die Beziehung z. B. der LSsliehkeit yon / t yd r oxyd - niedersehlhgen zum 10)t zeigcn. Der 3. Tell umfal3t die Technik und 1Vfethodik der praktischen Durchfiihrung der quali tativen Analyse. I-Iier wird versueht, unter Umgehung der klassischen Trennungsg~nge und unter Verwendung der Milligramm- und Centigrammteehnik modcrne Wege zu beschreiten. Die Angabe eines zu niedrigen LSslichkeitsproduktes yon AlUl~ininmhydroxyd auf S. 156 oder die irrige Bezeiehnung des Silbercyanids als wenig 15slich in Ammoniak (S. 330) beeintr/~ehtigeu ebenso wie einige sonstige Druckfehler kaum den Wer$ des ausgezeichneten Buches. Es ist nieh$ nur eine vortreffliche ]~ilfe ffir den Studierenden zur Einfiihrung in die qualitative Analyse, sondern es kann aueh als Lehrbueh w/~rmstens empfohlen werden.

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804 Buehbesprechungen.

Chromatography. British 1V~edical Bulletin, Vol. 10. No. 3. p. 161--252. Heraus- gegeben veto Medical Depar tment des British Council. London 1954. 15 s.

]:)as British Medical Bulletin, dessen drit telj~hrlieh erscheinende Folgen jewefls eine ]~bersieht fiber den gegenw~rtigen Stand eines ffir die Medizin relevanten Forsehungsg~bietes geben, widmet das letzte I-Ieft des Jahres 1954 der Chromatographie. Eine 1%eihe namhafter britiseher Forscher, an- und ein- geleitet yon A. J. P. Martin, der als Pionier der Verteilungschromatographie 1952 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden ist, t rugen als Autoren kurzer zusammenfassender Aufs~itze dazu bei, daI3 auf engem l%aum eine reiche Saturn- lung wertvoller Informationen Platz fand. Die Einbufle an Einheitl ichkeit und Vollstgndigkeit, die ]ede Darstelhmg eines Gebietes durch eine Vielzahl von Verfassern, deren jeder sein spezielles Intressengeblet Ulm'eiCt, erleiden mu~, wird hier weitgehend aufgewogen durch die hohe Qualit~t der Beitr~ge und durch die Vielseitigkeit der behandelten Themen: Diese reichen von allgemein-theoretisehen ~berlegungen bis zu praktiseh-handwerklichen Anwei- sungen und schliei~en die Behandlung der wichtigsten Gruppen von Substan- zen ein, die medizinisches Interesse besitzen und chromatographischer Analyse und Trennung zug~nglich sind. Auf ansprechende Weise erreicht das vorliegende Heft ein doppeltes Zieh Durch die Auswahl der besten Autoren wird die ffihrende ~ol le hervorgehoben, die britische Wissenschaftler bei der Er- findung, Entwicklung und Anwendung chromatographischer Methoden gespielt haben und spielen, und zugleich werden durch die G fire des Inhal ts die Metho- den selbst einem breiteren Kreis, ve t allem medizinischer Leser, nahegebraeht.

H. Tuppy-Wien.

R. E. Dodd und P. L. Robinson: Experimental Inorganic Chemistry. Mit 162 Abb., X I I , 424 S. A m s t e r d a m : Elsevier. 1954. Gln. s 2/2-.

Dieses ffir den Anf~nger gedachte Buch fiillt eine zweifellos vorhandeno Lticke in ausgezeichneter Weise aus und wird auch yon dem in der Praxis t~tigen Chemiker mit Erfolg benfitzt werden. Es enth~lt auBer der Be- schreibung der allgemeinen Operationen ausffihrliche Angaben fiber Tem- peraturmessung, automatische Temperaturkontrolle, sehr viel Wlssenswertes fiber das Arbei ten mit Gasen, Vakuumtechnik und Anleitung zu den hierffir erforderlichen Glasblgserarbeiten, Schmiermittel usw. Besonders nfitzlich ist eine Zusammenstellung der gebr~uch]ichsten Trockenmittel und deren Klassifizierung nach Wirksamkei t und Regenerierbarkeit . Ein ausgedetmtes Kapi te l ist der Darstellung und Reinigung yon Gasen und flfichtigen Ver- bindungen gewidmet. Das Kapi te l ,,Wasser, Alkalien, S~uren, LSsungsmittel ~ br ingt sowohl Angaben fiber die reinen Substanzen, wie insbesondere fiber die Darstellung yon Pr~para ten in Analysenquali t~t und die herkSmmlichen ,,specifications". I m Kapi te l ,,Kolloide und disperse Systeme" werden unter anderem Adsorptionserscheinungen, besonders ~r und die Chemle der l~adioelemente, speziell yon Spuren, besprochen. Die Schilderung der physikalischen ~r ist erschSpfend und vor allem durch die Bespreehung elektrischer Messungen, Absorptions- und Ramanspektren, magnetisehen Messungen, l~Sntgenspektren usw. wertvoll. Daran schliel~t sich ein kurzes Kapi te l fiber l~adioehemie.

Dem Ziel entsprechend, ein Buch ffir die Laborator iumspraxis zu sein, sind s~mtliche Angaben auf angels~chsische Verh~ltnisse zugeschnitten, so dal~ sich bei anderssprachigen Benfitzern 5frets der ~Tunsch nach Berfick-

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sichtigung namentlich deutscher Reinheitsvorschriften und /~hnliches ein- stellen wird. Auch ffir des dem Literaturnachweis gcwidmete Kapitel gilt ~hnliehes. Abschliel]end folgt ein ,,Safety" fibersehriebenes Kapitel, des eine Aufz/~hlung yon Gefahrenquellen, ihre Vermeidung und Anleitung zur ersten Hilfe bringS.

Beim Durchblat tern fiel dem l~ef. auf, dab die Darstellung yon Sub- stanzen mit einem definierten Kristallwassergehalt wie aueh die yon Komplex- salzen fehlt. Demgem/~l~ ist auch unter den physikalischen Me~hoden die Tensionsanalyse nicht erw/ihnt, was bei einer Neuauflage leicht geschehen k6nnte. Vielleicht k6nnte bei dieser Gelegenheit auch die Chromatographie erw/~hnt werden.

Manehmal sollten die pr/~parativen Angaben etwas ausffihrlieher sein, obwohl der offensichtliche Zweck dieser Kiirze der ist, den An/~nger zum Studium der reiehlich zitierten Originalliteratur zu veranlassen. Bei den Angaben zur Reinigung yon Thionylchlorid h/itte gut die wirkungsvolle De- stillation fiber Bienenwachs erw/ihnt werden k6nnen.

Das Buch wird sieherlich seinen Zweck erfiillen und es ist ihm allgemeine Verbreitung zu wiinsehen. W. Prodinger-Wien.

Gldment Duvah Trait@ de micro-analyse min@rale qualitative et qua~titative. Mit einem Vorwort yon Pierre Chevenard. Teil I. MJt 112 A b b , 552 S. Paris: Presses scientifiques internationales. 1954.

Im vorliegenden Band I wird die qualitative und quanti tat ive .Analyse folgender Elemente und Verbindungen behandelt: I-I, D, T, HzO, DfO , TfO, I-I~O~, Li, Na, K, Rb, Cs, Fr, Be, Mg, Ca, Sr, Be, Re, Sc, Y, La, Co, Pr , /qd , Pro, Sin, Eu, Gd, Tb, Dy, He, Er, Tin, u Lu, Ac, MsTh II . Jedem Element ist ein eigenes Kapitel gewicbnet, das fiber natfirliches Vorkon~nen, pbysikali- sehe und chemische Eigenschaften, qualitative und quanti tat ive Erkennungs- bzw. Bestimmungsmethoden, Trennungen und LSslichkeiten unterrichtet. Der Spektrographie ist namentlich bei der Besprechung der seltenen Erden ein breiter Raum vorbehalten. Die eingesehene Orlginalliteratur ist am Ende jedes Kapitels fibersiehtlicb zusammengestellt. Es ist klar, dell nicht alle besprochenen Reaktionen im Laboratorium des Verfassers fiberpr/ift werden konnten , doch ist man fiberrascht, welch reichhaltiges Material der Verfasser und seine Mitarbeiter beigesteuert baben, so insbesondere physikalische Methoden und - - last not least - - Thermolysekurven. Besonders hingewiesen sei auf die Zusammenstellung der natfirlichen und kiinstlichen Predukte, die tiberhaul0t zur Analyse in Frage kommen, mid der zweckm~i]igsten Art, sie in L6sung zu bringen. Fiir viele wissensehaftliche und praktische Zwecke werden sich die Angaben, wie man am besten eine Standardl6sung best/mmten Gehalts bereitet, als nfitzlich erweisen. Des Kapitel X X l I , ,,Seltene Erden", ist besonders dadurch wertvoll, dal~ es im Anfang eine kurz gefal]te physikali- sehe Chemie der seltenen Erden bringt, in die viel historlsehes Material verwoben ist. Demgegentiber treten Angaben fiber die exakte analy*isehe Trermung der se]tenen Erden in den Hintergrund, so daI] nur vereinzelt Angaben fiber die Trennung eines Oxydgemisches an Hand der zitierten Spezlalliteratur aufgenommen win'den.

Man muB staunen, dell der vorliegende Band die Arbeit eines einzigen Autors ist. Wenn auch vielfaeh auf Resultate yon Mitarbeitern zurfick- gegriffen werden konnte, stellt die Bearbeitung des Bandes eine Leistung dar, zu der man den Autor nu t begliiekwiinschen kann.

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Demgegeniiber fallen kleine Seh6nheitsfehler kaum ins Gewieht. Zum Beispiel ist bei der Ca-Bestimm~ng mit Pikrolons~ure wohl die ,,Makro"- Troeknungsapparatur abgebildet, aber nieht erwi~hnt, dal3 bei ,,Mikro"- Bestimmmagen zweekm&l~ig die Emichschen ivIikrofilterbeeher verwendet werden. Die Wiedergabe der einzelnen Kristallreaktionen dutch Zeiehnmagen hat wohl den Vorteil, dag nur typisehe Formen dargestellt werden, doeh glaubt I~ef. in diesem Zusammenhang auf die iiberzeugenden Mikrophoto- graphien in den ,,Bildern zur qualitativen Mikroanalyse" yon W. Geil~nann hinweisen zu diirfen.

Des Werk wird nieht nu t dem Mikroanalytiker, sondern tiberhaupt dem Anorganiker wertvolle Anregungen geben und stellt naeh Ansieht des Ref . eine wertvolle Bereieherung der Literatur dar, auf deren Fortsetzung - - der zweite Band ist bereits in Druek - - man mit Reeht gespannt sein darf.

W. Prodinger-Wien.

Ernst Ebe~'ius: Wasserbestimmung mit Karl-Fischer-LSsung, (Monographie Nr. 65 zu ,,Angewandte Chemie" mad ,,Chemie-Ingenieur-Technik".) 2tilt 38 Abb. und 83 Tab., 138 S. Weinheim/Bergstral~e: Verlag Chemie. 1954. DM 12,80.

Wohl selten hat ein urspriinglich nur ffir eine bestimmte Aufgabe ge- schMfenes Verfahren eine so universelle Bedeutung erlangt, wie die Wasser- bestimmung nach Karl.Fischer. Von 1935 bis 1939 nur yon wenigen deutschen Chemikern auf Fragen der Lebensmittelchemie angewendet, wurde sie dann yon den USA-Chemikern iibernommen und in bew-anderungswiirdiger Weise ausgebaut.

Der Verfasser, der selbst an den weiteren ]~ntwieklmagsarbeiten mal~- gebend beteiligt ist, hat in dieser Monographie den dankenswerten Versueh unternommen, die theoretisehen Grundlagen des Verfahrens iibersiehtReh darzustellen, die experimentelle Ausfiihrung ausffihrlieh zu sehildern, sowie die zahlreiehen Anwendmagsm6gliehkeiten zu bespreehen. Die Karl-Fischer- Methode hat sich als elegantes und genaues Wasserbestimmungsverfahren sowohl in der anorganisehen als in der organisehen Chemic bew/ihrt und wird seit einigen Jahren zus~tzlieh zur Bestimmung funktioneller Gruppem organischer Verbindungen verwendet.

I m ersten Tell der ~onographie wird in sehr iibersichtlicher und Marer Weise die HersteUung der L6sung, die Reinigung der Komponenten und die Titerstellung der L6sung besehrieben. Besonderes Gewieht wurde aueh auf den Chemismus der Reaktion getegt, der ~a in engstem Zusammenhang mit der Best~ndigkeit der Karl-Fiseher-L6sung steht. Deren Handhabung wird sehr eingehend gesehfldert, wobei der Verfasser auf seine eigenen Erfahrungen Bezug nimrnt. Die Bestimmung 1/~Bt sich Ms visuelle, photometrisehe mad als elektrometrische Titration ausf/ihren. Seit etwa 10 Jahren wird die Bestimmung nach der Dead-Stop-Methode durehgefiihrt, die sieh weit- gehender Beliebtheit erfreut. Deshalb ist aueh in dem betreffenden Absetmitt alles Wesentliehe fiber die theoretische Deutung der Dead-Stop-2clethode und ihre experimentelle I)urehfiihrung gesagt.

Aus dem zweiten Teil, , ,Anwendung", sieht man, dal~ es kaum ein Gebiet der anorganisehen und organisehen Chemie gibt, in dem die Karl-Fischer- Titration nieht anwendbar w~re. ]:)as gleiche gilt ftir die industrielle Chemie, die Lebensmittelehemie, die Chemie der Kunstst0ffe mad Naturprodukte.

Man mug dem Verfasser dankbar sein, dal] er die Wasserbestimmung mit Karl-Fiseher-L6sung so ausfiihrlieh dargestellt mad keine 2r geseheut

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hat, mff leicht vermeidbare Klippen bei der Anwendung sufmerksam zu machen.

Die Literatur ist b i s Ende 1952 berficksichtigt und im Schrifttums- verzeiehnis fibersichtlich zusammengesteUt.

Der Referent ist fiberzeugt, datl die Anwendung der Kurl-Fischer-Methode dureh die vorliegende Monogruphie, deren Anschaffung sich ffir jedes Labora- torium empflehlt, wesentlieh gefOrdert wird. W. Prodinger.Wien.

Fortsehritte der Cbemie organischer Naturstoffe. Progress in the C]hemistry of Organic Natural Products. Progr~s duns la chimie des substances organiques naturelles, tterausgegeben yon L. Zeehmeister. XI. Band. Mit 67 Abb., VIII , 457 S. Wien: Springer-Verlag. 1954. S 430,--, geb. S 448,-- ; ]:)M 71,80, feb. DM 74,80; sfr 74,--, feb. sfr 77,40; $17,20, feb. $18 , - - .

Der vorliegende neue Band dieser wertvol]en Schriftenreihe enth~lt uch~ ausffihrliche Abhandlungen fiber wiehtige hoeh- und niedermolekulare Natur- stoffgruppen, yon denen eine - - die seehste - - uuf eine bestimmte Arbeits- methodik ausgerichtet ist, n/~nflich die Sgulenehromutographie in ihrer Anwendung auf das Studium der Struktur yon Peptiden und Proteinen. W. A. Schroeder geht uber (auf insgesamt 47 Textseiten) gelegentlieh uuf andere Me~hoden ein, w o e s der Zusammenhung erfordert, und zeigt, dab selbst dlese fiberaus erfolgreiche Methodik ffir sich ullein nieht uusgereicht h~tte, um de n heutigen Stand unseres Wissens um Peptid- und Protein- strukturen zu erreichen.

Im ersten Artikel behandelt St. Peat (33 Seiten) die Chemie der St~rke (Amylose und Amylopectin, synthetische Versuche mit Exkursen auf die bete i l ig tenEnzyme); der Mikroanulytiker vermil~t hier im Abschnitt , , Jod- st~rke" ein Eingehen uuf die Befunde yon Craqner. Wir flnden ansch]iei3end einen Abschnitt fiber neuere Ergebnisse auf dem Gebiet des Lignins mad der Verholzung yon K. Freudenberg (31 Seiten), in dem dieser hervorrugende F~irderer des Ligningebietes an einige in der vorliegenden Summlung (Bd. 2 und 5) trod underswo erschienene Zusummenfassungen unsehliei3t und ins- besondere seine Ansehauungen fiber die Ligninbildung begrfindet. In der drit ten Abhandlung (35 Seiten) referieren H. H. Inho]]en und K. Bri~clcner fiber Probleme und neuere Ergebnisse in der Vitamin D-Chemie (Konsti- tutionsfrugen, synthetische Arbeiten, Stereoehemie), anschliel3end folgt suf 47 Seiten eine Uberschau (yon H. Schmid) fiber natfirlieh vorkommende Chromone; diese noch kleine Gruppe yon :Naturstoffen ist nicht nur in Um- belliferen und snderen Dikotyledonen naehgewiesen worden, sondern man kennt such einen Vertreter aus einer ~r so dal~ mit einer noch erheblich grbl3eren Verbreitung und Bedeutung dieser auch physiologisch interessanten Stoffklusse gerechnet werden mul3. 53 Seiten widmen dunn i . Pauling, der neueste Nobelpreistrager ffir Chemie, mid R. B. Corey der Xonfigurution der Polypeptidketten in Proteinen, wobei naturgem~t/3 den :Faserproteinen mehr Raum gewidmet werden konnte. Nach dem schon oben erw~hnten l:~eferat yon Schroeder folgen ,,Porphyrine in tier Natur" (R. Lemberg, 38 Seiten), wobei such hier nach einer Beschreibung der Indivi- duen ihre Biosynthese im Tier- und Pflunzenreich und ihr Schicksul im S~off- weehsel Interesse erregen. Der :Band sehliel~ mit einem Beitrag uus der Feder yon A. Albert fiber die Pteridine, die of t f~lschlich mi~ den Pterinen identifiziert ~verden i41 Seiten). Auch bier wird auf ihr physiologisches

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Verhalten eingegangen; man finder einen seh6nen Abschnitt fiber ihre Spektren und eine Tabelle mit Synonymen.

Sehon die Iqamen der Autoren biirgen fiir die Auswahl und die Qualit~t der Darstellung in den verschiedenen Stoffgebieten, und auch dis traditionell vorziigliche Ausstat tung des Bandes maeht sein Studinm zu einem GenuS. Bemerkenswert ist die nun schon sehr ins Auge fallende Verlagerung der M6glichkeiten fiir unsere Fragestellnngen. Fiir den Mikroehemiker bringt der Band vielfache Anregung fiir den Ausbau seiner Methoden, ohne die die groi~en Fortschritte in der Chemie organischer ~aturs toife nieht hit%en zu- stande kommen k6nnen. F. Ku~fner-Wien.

Stig Veibel: The Identilication oi Organic Compounds. A manual of qualitative and quanti tat ive methods. 4. (1. englische) Aufl., 26 Abb., XV, 346 S. Kopenhagen: G. E: C. Gad. 1954.

Erfahrungsgemg~ bietet dis Identffizierung organischer Verbindmige~ oft erhebliehe Sehwierigkeiten, da spezifische ~-achweisreaktionen in vielen Fiillen nieht zur Verfiigung stehen. Besonders fiir den Studierenden ist daher eine Einf~ihrung in dieses Gebiet der chemischem Analyse eine grund- legende Voraussetzung fiir die Arbeit im orgarAschen Laboratorium. Das erstmalig in englischer Sprache erschienene Buch ruht auf jahrzehntelanger Erfahrung des Verfassers beim Unterricht in organischer Chemie an der Universitgt Kopenhagen und behandelt in 4 Hauptabsehnit ten die Prfifung der Substanzen auf Reinheit, die Elementaranalyse (vornehmlieh qualitativ), die Ausfiihrung von Vorproben und allgemeinen Reaktionen nnd schlieSlieh den Naehweis und die Bestimmung funktioneller Gruppen. Der letzte Ab- schnitt ist natiirlieh bei weitem der umfangreichste und beschreibt die Unter- suehung aller wichtigen KSrperklassen der organisehen Chemie. Trotz d e r Vielfalt des Gebotenen ist zwar Vollstgndigkeit weder angestrebt noch auch in dem vorliegenden l~ahmen erreichbar, aber manche Tiipfelreaktionen seheinen dem Referenten gerade fiir die Identifizierung organiseher Ver- bindungen doch so instruktiv und aufschlul~reich, dab er deren Beriieksichti- gang in kiinftigen Auflagen vorsehlagen m6chte, zumal auf diesem Wege die Behandlung kleiner Substanzmengen veto Anfgnger leicht erlernt werden kann. Uberhaup~ wgre wohl auf mikroanalytische und mikroprgparative Verfahren ngher einzugehen, die heute durehaus nieht mehr nu t Angelegenheit des Spezialisten sind, sondern vielfaeh aueh in pgdagogischer Hinsieht als wertvoll betraehtet werden. Sehr zu begrtil~en sind die bei allen einzelnen .Nachweisreaktionen im Text angefiihrten Literaturangaben; denn so wird in wohltuender Unterscheidung yon sonstigen Laboratoriumshandbiichern dem Studierenden die eingehende Infolunation nicht nur sehr erleichtert, sondern er wird dazu wohl auch angeregt. M . K . Zacherl-Wien.

Herausgeber und Eigentiim~r: 8pringer-Verlag in Wien, I., ~ lkerbas te i 5 . - - F f i r den Inhalt verantwortl|ch: Prof. Dr. M~chael Karl Zacherl, Wien, XIX. , Chimanistral~e Z1.

Druck: Manzsche Buchdruckerei, Wien, IX., Lustkand|gasse 52.