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BUCHBESPRECHUNGEN Aus dem Walde: Dokumentation der Sturmkatastrophe yore 13. November 1972. Teil V, Forstschutz gegen biotische Sch~iden. Mitt. aus der Nieders~ichsischen Landesforstverwal- tung, H. 31, 1979. 190 S. Der vorliegende Bericht tiber die Probleme des biologischen Waldschutzes, die aus der nieders~ichsi- schen Sturmkatastrophe vom November 1972 hervorgingen, gliedert sich in 5 Abschnitte, deren erste zwei die Borkenk~ifer behandeln. W~ihrend hierbei H. NIEMAYER den wirtschaftlichen Aspekt (Befalls- quoten, Sch~iden und Bek~impfungsmal~nahmen) betrachtet, stellt W. THALENHORST die Populations- dynamik der Borkenk~ifer in einem Naturwaldreservat, das nicht durch Bek?impfungsm~nahmen be- einflufk wurde, in den Mittelpunkt. W. ALTENKIRCH und H. KOLBEberichten im dritten (mit 90 S. l~ingsten) Abschnitt tiber die nach der gatastrophe auf~etretenen Massenvermehrungen yon Kiefern- Grogsch-;idlingen (Diprion, Panolis, Lymantria monacha) und die zu ihrer Bek~impfung ergriffenen chemischen Maf~nahmen. Speziell mit den Kultursch~iden durch Pilze (Microspbaera. Fomes annosus, Rhizina, Melampsora u. a.) sowie Tiere (Brachyderes, Strophosomus u. a.) befagt sich der vierte Ab- schnitt von G. HARTM.~N.N und H. NIEMEYER.Eine Betrachtung der Auswirkungen der Sturmkata- strophe auf das Wild yon D. STAHLschliegt diese informationsreiche Dokumentation ab, die einmal mehr zeigt, zu welehen 6kologischen and wirtschaftlichen Kettenreaktionen eine Naturkatastrophe f(ihren kann. W. SCH~'ENKE BLESS, R. : Bestands~nderungen der Fischfauna in der Bundesrepublik Deutschland. Ur- sachen, Zustand und Schutzma~nahmen. Naturschutz Aktuell Nr. 2. Greven: Kilda Verlag 1978. 66 S., 15 Abb. Eine solche kurzgefaflte Ubersicht tiber die Gef~ihrdung unserer S~iflwasserfische, tiber die Ursachen yon Fischsterben und der Verarmung der Fischfauna, sowie fiber die Mfglichkeiten der Sanierung yon Gew~issern ist schon lange iiberf~illig. Vor allem deshalb, well Binnengewiisser besonders stark durch menschliche Eingriffe beeinflu~t werden, deren Auswirkungen afif die Fischfauna im Detail aber bisher nut in Fachkreisen bekannt und diskutiert wurden. Das Bfichlein informiert allgemeinverstSndlich, sachtich und ausgewogen, ohne l~bertreibungen oder einseitige Darste[lungen. Letztere sind auch nicht n&ig, denn die Zahlen und Fakten sprechen ftir sich. Einige Beisplele belegen, in welch erschreckendem Ausmafl hierzulande der nat(irliche Fischer- trag, der Artenreichtum an Fischen und die Zahl der Fischer in den vergangenen hundert Jahren ge- schwunden sind. In Anlehnung an die ,,Rote Liste" der gef~ihrdeten Tiere und Pflanzen in der Bundes- republik Deutschland (erschienen in der gleichen Reihe) werden etwa 50 Amen bzw. Artengruppen in verschiedene Gefiihrdungskategorien eingeteilt. Die 6kologischen Anspr/iche und die Bestandessitua- tion jeder Art werden kurz charakterisiert. Die Auswirkungen menschllcher Einfltisse, wie z. B. gew~is- serbauliche Ma~nahmen, Einbringen und Einleiten yon Stoffen aus Haushalt, Industrie und Landwirt- schaft, sowie Abw~irme, Schiffahrt, Freizeitaktivit~iten, Oberfischung, ktinstliche Zucht- und Besatz- ma~nahmen u. a. werden anhand yon Beispielen analysiert. Schliefllich werden verschiedene Schutz- maf~nahmen bzw. M6glichkeiten zur Verminderung der Schadstoffeinschwemmung, der Erhaltung oder Errichtung yon spezifischen Laich-, Frefl- und Ruhepl~itzen und der Gew-~ihrleistung des Fischwechsels aufgezeigt. Den Forstmann diirfte dabei vor allem die Bedeutung des Lebendverbaus der Uferzonen fiir das Gedeihen yon Fischen und Fischn~ihrtieren interessieren. Ein tibersichtliches Regi- ster, zahlreiche Literaturhinweise und eine Zusammenstellung der L~indererlasse tiber Wasserwirtschaft und Naturschutz vervollst~indigen die ~iuflerst wertvollen Informationen. Eine weite Verbreitung dieser fundlerten Studie ist ~iuf~erst wtinschenswert. Sie geh6rt vor allem in die H;inde derjenigen, die die bier aufgezeigten Sch~iden verursacht haben und weiterhin verursachen und in die H~inde der Verantwortliehen, die im Interesse des Gemeinwohls diese Sch~den verhindern m~ssen. W.B.~UM L~:R

Buchbesprechungen

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B U C H B E S P R E C H U N G E N

Aus dem Walde: Dokumenta t ion der Sturmkatastrophe yore 13. November 1972. Teil V, Forstschutz gegen biotische Sch~iden. Mitt. aus der Nieders~ichsischen Landesforstverwal- tung, H. 31, 1979. 190 S.

Der vorliegende Bericht tiber die Probleme des biologischen Waldschutzes, die aus der nieders~ichsi- schen Sturmkatastrophe vom November 1972 hervorgingen, gliedert sich in 5 Abschnitte, deren erste zwei die Borkenk~ifer behandeln. W~ihrend hierbei H. NIEMAYER den wirtschaftlichen Aspekt (Befalls- quoten, Sch~iden und Bek~impfungsmal~nahmen) betrachtet, stellt W. THALENHORST die Populations- dynamik der Borkenk~ifer in einem Naturwaldreservat, das nicht durch Bek?impfungsm~nahmen be- einflufk wurde, in den Mittelpunkt. W. ALTENKIRCH und H. KOLBE berichten im dritten (mit 90 S. l~ingsten) Abschnitt tiber die nach der gatastrophe auf~etretenen Massenvermehrungen yon Kiefern- Grogsch-;idlingen (Diprion, Panolis, Lymantria monacha) und die zu ihrer Bek~impfung ergriffenen chemischen Maf~nahmen. Speziell mit den Kultursch~iden durch Pilze (Microspbaera. Fomes annosus, Rhizina, Melampsora u. a.) sowie Tiere (Brachyderes, Strophosomus u. a.) befagt sich der vierte Ab- schnitt von G. HARTM.~N.N und H. NIEMEYER. Eine Betrachtung der Auswirkungen der Sturmkata- strophe auf das Wild yon D. STAHL schliegt diese informationsreiche Dokumentation ab, die einmal mehr zeigt, zu welehen 6kologischen and wirtschaftlichen Kettenreaktionen eine Naturkatastrophe f(ihren kann. W. SCH~'ENKE

BLESS, R. : Bes tands~nderungen der Fischfauna in der Bundesrepubl ik Deutschland . Ur - sachen, Zustand und Schutzma~nahmen. Naturschutz Aktuell Nr. 2. Greven: Kilda Verlag 1978. 66 S., 15 Abb.

Eine solche kurzgefaflte Ubersicht tiber die Gef~ihrdung unserer S~iflwasserfische, tiber die Ursachen yon Fischsterben und der Verarmung der Fischfauna, sowie fiber die Mfglichkeiten der Sanierung yon Gew~issern ist schon lange iiberf~illig. Vor allem deshalb, well Binnengewiisser besonders stark durch menschliche Eingriffe beeinflu~t werden, deren Auswirkungen afif die Fischfauna im Detail aber bisher nut in Fachkreisen bekannt und diskutiert wurden.

Das Bfichlein informiert allgemeinverstSndlich, sachtich und ausgewogen, ohne l~bertreibungen oder einseitige Darste[lungen. Letztere sind auch nicht n&ig, denn die Zahlen und Fakten sprechen ftir sich. Einige Beisplele belegen, in welch erschreckendem Ausmafl hierzulande der nat(irliche Fischer- trag, der Artenreichtum an Fischen und die Zahl der Fischer in den vergangenen hundert Jahren ge- schwunden sind. In Anlehnung an die ,,Rote Liste" der gef~ihrdeten Tiere und Pflanzen in der Bundes- republik Deutschland (erschienen in der gleichen Reihe) werden etwa 50 Amen bzw. Artengruppen in verschiedene Gefiihrdungskategorien eingeteilt. Die 6kologischen Anspr/iche und die Bestandessitua- tion jeder Art werden kurz charakterisiert. Die Auswirkungen menschllcher Einfltisse, wie z. B. gew~is- serbauliche Ma~nahmen, Einbringen und Einleiten yon Stoffen aus Haushalt, Industrie und Landwirt- schaft, sowie Abw~irme, Schiffahrt, Freizeitaktivit~iten, Oberfischung, ktinstliche Zucht- und Besatz- ma~nahmen u. a. werden anhand yon Beispielen analysiert. Schliefllich werden verschiedene Schutz- maf~nahmen bzw. M6glichkeiten zur Verminderung der Schadstoffeinschwemmung, der Erhaltung oder Errichtung yon spezifischen Laich-, Frefl- und Ruhepl~itzen und der Gew-~ihrleistung des Fischwechsels aufgezeigt. Den Forstmann diirfte dabei vor allem die Bedeutung des Lebendverbaus der Uferzonen fiir das Gedeihen yon Fischen und Fischn~ihrtieren interessieren. Ein tibersichtliches Regi- ster, zahlreiche Literaturhinweise und eine Zusammenstellung der L~indererlasse tiber Wasserwirtschaft und Naturschutz vervollst~indigen die ~iuflerst wertvollen Informationen.

Eine weite Verbreitung dieser fundlerten Studie ist ~iuf~erst wtinschenswert. Sie geh6rt vor allem in die H;inde derjenigen, die die bier aufgezeigten Sch~iden verursacht haben und weiterhin verursachen und in die H~inde der Verantwortliehen, die im Interesse des Gemeinwohls diese Sch~den verhindern m~ssen. W.B.~UM L~:R

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244 Bucbbesprecbungen

Holz als Rohs tof f in der Weltwir tschaf t . H. 220 der Schriftenreihe des Bundesministers fiir Erni/hrung, Landwirtschaft und Forsten ,,Landwirtschaft - Angewandte Wissenschaft" M~inster-Hiltrup: Landwirtschaftsverlag G m b H . 1979. 537 S. mit zahlr. Abb. und Tab. Ba- lacron brosch. 29,- DM.

Mk der dritten vonder Miinchner Messegesellschaft im Vierjahresturnus veranstatteten INTERFORST 1978 war wiederum ein wissenschaftlicher internationaler Kongref~ verbunden. Die hierbei in drei Se- minarreihen gehaltenen 22 Vortr/ige sind in der vorliegenden Schrift zusammen mit der Er6ffnungsan- sprache zu INTEXFORST yon Bundesminister EgTL enthalten. Wer sich fiir Probleme internationaler Holzversorgung, Fragen der Planung und Prognose in der Forstwirtschaft und ~ r einen Uberblick iiber Stand und Entwicklung der Forsttechnik interessiert, wird diese Dokumentation sicher willkommen aufnehmen. W. K~.OTH

GRUNDEWALDT-ST6CKER, G.; NIE~HAtlS, F.: Mycoplasma-/ ihnliche O r g a n i s m e n als Krankhei t ser reger in Pflanzen. Acta Phytomedica. H. 5, 1977. 115 S., 36 Abb. , 8 Tab. Kart. 44,- DM.

Das vorliegende Beiheft zur Phytopathologischen Zeitschrift gibt einen umfassenden, bis ins Detail gehenden Uberblick yore derzeitigen Wissensstand iiber mycoplasma-iihnliche Organismen, die bei Pflanzen i.d.R. Stauchungen, Hexenbesen oder Vergilbungen hervorrufen. Mehr als 300 Literaturstel- ten werden zitiert. Die Autoren zeigen abet auch, daft unser Wissen yon diesen Organismen noch sehr liickenhaft ist.

Das Buch informiert/.iber die besonderen Eigenschaften dieser Gruppe und stellt in tibersichtlichen Tabellen die bisher bekannten Wirtspflanzen und die zur Ubertragung notwendigen Vektoren dar. Ei- gene Kapitel besch~iftigen sich mit der Diagnose und Bek~mpfung, wobei oft komplizierte Verfahren angewendet werden miissen.

Alles in allem eine hervorragende Informationsquelle yon hohem wissenschaftlichen Wert, die we- niger ffir den Praktiker als fiir den Phytopatho[ogen geeignet ist. H . J . Sc~ucK

ROZSNAY, Z. ; SCHULTE, U. : Der Reichsfors tgese tzentwurf yon 1942 und seine Auswir - kungen auf die neuere Fors tgese tzgebung. Schriften aus der Forstlichen Fakultiit der Uni- versit~it G6ttingen und der Niedersiichsischen Forstlichen Versuchsanstalt. Bd. 60. Frank- furt /M.: J. D. Sauerliinder's Verlag. 1979. 220 S., kart. 18,- DM.

Ein Gesetzentwurf, der nie in Kraft gesetzt wurde, vermag selten das lnteresse der Nachwelt zu erregen. Es ist den Autoren zu danken, daft sie den Entwurf eines Reichsgesetzes yon 1942 der Vergessenheit ent- rissen und nachweisen, welch tiefgreifender Umdenkungsprozefl er in Zielen, Zwecken und Instrumen- ten der Forstpolitik dokumentierte und welch weitreichende Auswirkungen yon ihm auf die Forstge- setzgebung des letzten Vierteljahrhunderts ausstrahlten.

Dieses ehrgeizige Ziel der Arbeit war nut zu erreichen, wurde sie in einen welt gr6fleren zeitlichen Rahmen gestelk. Die Forstgesetzgebung des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts bilden daher den Hintergrund der Analyse, vor dem die forstpolitische und forstrechtliche Situation, vie auch die politischen Ziele in der Zeit zwischen 1933 und 1945 ausgebreitet werden. Am Entwurf eines Reiehs- forstgesetzes kann dann aufgezelgt werden, wie man bestrebt war, die Zielverwirklichung zu erreichen.

Die Arbeit folgt dabei der Gliederung des Entwurfes in neun Kapiteln. Insbesondere den Bereichen der Bewirtschaftungspfllcht, der speziellen Re~elungen f/.ir die Waldeigentumskategorien, wie den Schutzwald- und Forstrechtsbestimmungen, ist c~abei breiter Raum einger~iumt. Daft jeweils am Einzel- problem, sei es die Begriffsbestimmung Wald, der Wirtschaftsplanzwang im K6rperschaftswald oder die Bildung yon forstlichen Zusammenschl/issen, ein Abrifl der Rechtsgeschichte gegeben, der Inhalt des Gesetzes dargetegt und interpretiert sowie ~ler Einflu8 auf die Forstgesetzgebung nach dem zweiten Weltkrieg aufgezeigt wird, gibt der Schrift nleht nur Leben und Farbe, sondern verleiht ihr auch beson- deren Weft. Das Forstrecht seit Aufhebung der Forstordnungen ist hier in seinen wesentlichen Aspek- ten und Grundzi.igen dargestelk. Klar wird dabei herausgearbeitet, wie der Reichsforstgesetzentwurf mit der Verfolgung vielf~iltiger gemeinwirtschaftlicher, gerade auch gesellschaftspolitischer Ziele forst- politisches Neuland betrat; ein Verdienst, das in erster Linie H. ESER'rs, aus dessen Schriften mehrfach zitiert wird, als auch K. ABE-rz anzurechnen ist. Wenn die Autoren allerdings daraus das Primat der Entwicklung einer Waldfunktionenlehre EBra'rs zuschreiben und V. DIE'rSRXCH in die Rolle eines Mannes verweisen, der sein Lehrgeb~iude erst aus dem Inhalt des Reichsforstgesetzentwurfes formulier- re, so blelben sie f~ir diese gewagte Aussage den Nachwels schuldig.

Wenn daneben auch zu bedauern ist, daft im Aufzeigen der Auswirkungen des Reichsforstgesetz- entwurfes auf die neuere Forstgesetzgebung eine etwas einseltige Wahl der Beispiele erfolgte, so vermag dies am Weft der Arbeit nichts zu ~indern. Wen die Entwicklung unserer Forstgesetzgebung interessiert, wer nach ihren Wurzeln sucht, wie nach den Stationen und Durchbrfichen, dem wird diese Schrift Ein- stieg und vielseitige Anregung vermitteln. R. PLOCHMaNN

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Hn.LIS, W. E.; BaowN, A. G. (Hrsg.): Eucalypts for wood product ion. Unter Mitwir- kung yon 33 Autoren. Melbourne: CSIRO 1978. XII + 434 S. SA 28.G0.

Die Herausgeber haben zusammen mit fiber 30 anderen austragischen Autoren ein umfassendes und ein- drucksvoUes Buch fiber fast alle mit Eukalyptus zusammenh~ngenden Probleme geschrieben. Die Bei- triige reichen yon der Auswahl der geeigneten Eukalyptusarten fiber die Anpflanzung und den Schutz der Pflanzen und Bes61nde gegen Insekten, Siiugetiere, Epidemien und Feuer bis bin zur Bestandesbe- handlung und dem zu erwartenden Zuwacbs. In weiteren Kapiteln werden Holzernte, Verarbeitung und Verwendung ausfiihrlich dargestellt. So finder man unter der Verarbeitung eine Beschreibung der bei vielen Eukalyptusarten nieht einfachen S~igewerkstechnik, der Trocknung und des Holzschutzes. In abschllel]enden Kapiteln wird die Wirtschaftlichkeit des Eukalyptusanbaues beleuchtet sowie auf so- ziale Funktionen, auf Umweltfunktionen und auf zukfinftige Notwendigkeiten eingegangen. Alle Ka- pitel sind reichlich mit Literatur belegt. AUerdings konzentrieeen sich die Ausfiihrungen verstiindli- cherweise sehr stark auf die Erfahrungen mit Eukalyptus in Australien und stellenweise hatte man sich gewfinscht, aueh die Erfahrungen in anderen Kontinenten starker berficksichtigt zu sehen. Das umso mehr, als es in kaum einem anderen Lande so viele ausgewiesene Eukalyptus-Spezialisten gibt wie in Australien.

Trotz aller Verschiedenheiten in Aufmachung und Stil der einzelnen Kapitel, die bei der Vielzahl yon Autoren wahrscheinlich unvermeidbar war, ist dieses Buch allen denen, die an Eukalyptus interessiert sind, drlngend zu empfehlen. H. SCHULZ

NIESSLEIN, E. : Waide igentum u n d Gesellschaft. Eine Studie zur Sozialbindung des Eigen- turns. Hamburg: Paul Parey 1979. 174 S. mit 15 Abb. und 2 Tab. Batacron brosch. 38,- DM.

Die Berficksichtigung 6ffentlicher Interessen bei der Waldbewirtschaftung ist eL1 altes Ph~nomen. Die in unserer lndustriegesellschaft st~indig zunehmenden Anforderungen an den Wald haben aber die Auseinandersetzung zwischen der bereks yon THOMAS YON AQUIN herausgestellten Individual- und Sozialfunktion des Eigentums verschiirft. Mit der vorliegenden Studie wird die viel diskutierte Frage der Grenzen der Sozialbindung des Waldeigentums einer eingehenden Analyse unterzogen. Die aus den un- terschiedlichen Ansprfichen an den Wald resultierenden Zielkonflikte werden herausgestellt. Die gri.indliche Auseinandersetzung mit der Rechtssprechung liiflt die Schwierigkeiten einer exakten Grenz- ziehung zwischen Sozialbindung und entsch~idigungspflichtiger Enteignung erkennen. Die vom Autor dargestellten Grunds~itze sowie die katalogartig aufgeffihrten hoheitlichen Einwirkungen und beurteil- ten Konfliktsituationen sind sicher eine wertvolle Grundlage zur Einzelfallentscheidung und tragen auch zum Abbau der gerade auf diesem Gebiet bestehenden Rechtsunslcherhelt bei. W. KRO'rH

HrG~, G.: I l lustr ierte Flora von Mitteleuropa. Bd. III. T. 2, Lfg. 9: Caryophyllaceae. Hrsg. v. W. RrCmNGE~. 2. v611ig neubearb. Auflage. Berlin und Hamburg: Verlag Paul Parey 1979. 80 S., 72 Abb., I Farbtafel. Brosch. 28,- DM.

Die 9. Lieferung yon Bd. III, Tell 2 der Hegischen Flora setzt die Besprechung der Caryophyllaceae fort. Sic wurde yon Prof. H. MEUS~:L und Dr. K. WE~Nra bearbeitet. Hier enthalten sind zwei Gat- tungen: Silene (m it den restlichen 18 Arten) und Lychnis mit Ausnahme yon L. alpina. Man fragt sich, warum diese Art nlcht auch noch mlt aufgenommen wurde und ob rich der Verlag bei der Abgrenzung der einzelnen Lieferungen nicht etwas enger an die Gattungsgrenzen haken kann.

Die einzelnen Arten werden wieder sehr umfassend dargestellt, wobei morphologische, anatomi- sche, 6kologische, geographische, systematische und bliitenbiologische Aspekte behandelt werden. Die ,,Heglsche Flora" ist damit die umfassendsto und informativste Flora yon Mitteleuropa.

H. J. SCHUCK

HEGt, G.: I l lustrierte Flora von Mitte!europa. Bd. VI, T. 2, Lfg. A: Die Cucurbitaceae. Hrsg. v. G. WAGEN~TZ, 2. v611ig neubearb. Auflage. Berlin und Hamburg: Verlag Paul Pa- rey 1979. 36 S., 14 Figuren. Brosch. 16,- DM.

In der vorliegenden Lieferung des 6. Bandes der ,,Hegischen Flora" werden die Cucurbitales mit der einzigen Familie der Cucurbitaceae abgehandelt. Bearbeitet wurde dieser Tell yon Prof. H. SCHOt.Z, Berlin. In bewiihrter Weise werden zun~ichst Familiencharakteristika sehr detailliert beschrieben, wobei auch pollenmorphologische, chemische, 6kologische und genetische Aspekte beachtet werden. An- schlief~end werden die sechs in Mitteleuropa anzutreffenden, abet nicht immer heimischen Arten be- s prochen (Bryonia, Citrullus, Echinocystis, Sicyos, Cucurbita). Informiert wird dabei fiber Morpholo- gle, Nutzen, Verbreitung und Krankheitserreger. Gute Bestimmungsschliissel ffihren sogar zu den Un- terarten. Kurzum: eine hervorragende Darstellung der Cucurbitales. H . j . SCHUCK

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246 B~chbesprechungen

HEox, G.: I l lustr ier te Flora von Mit te leuropa. Bd. I, T. 3, Lfg. 1 : Poaceae 2. z .T. vSllig neubearb. Auflage. Berlin und Hamburg, Verlag Paul Parey 1979.80 S.; 23 Abb. 35 , - DM.

Mit der vorliegenden Lieferung werden yore Bearbeiter H. J. CONXgT die Unterfamilien Bambuso- ideae, Andropogonoideae, Panicoideae, Oryzoideae und ein Teil der Eragrostoideae behandelt und dazu der BestimmungsschRissel gegeben. Die guten Detailzeichnungen zur Morphologie und Anatomie sind neben den Farbtafeln fiir den Beniitzerkreis sehr hilffeich. Dariiber hinaus werden ausfiihrliche Angaben fiber Inhaltsstoffe einzelner Pflanzengattungen gemacht. Nicht nur der Spezialist kann ferner Informatives fiber Vorkommen und Verbreitung sowie fiber Nutzen und Verwendung einiger wichtiger Vertreter der Poaceae erfahren.

Es ist zu wiinschen, daf~ mit dem raschen Erscheinen der noch fehlenden Lieferungen dieser Band bald abgeschlossen werden kann. H. BLASCHgZ

KATO, F.; BP, AB~NDZR, H. D. : S t ruk tu r und E inkommensbe i t r ag des Bauernwaldes in Westfalen-Lippe. Schriften a. d. Forstlichen Fakulti/t der Universit~it Gf t t ingen und der Nieders~chsischen Forstlichen Versuchsanstalt, Bd. 57. Frankfurt: J. D. Sauerliinder's Verlag 1978. 160 S., 12 Abb., 39 TabeUen. Kart. 12,80 DM.

Ffir den gew~ihlten, klar abgegrenzten Raum untersuchen die Autoren den m6glichen Beitrag des Wal- des zum laufenden Einkommen gemischter land- und forstwirtschaftlicher Betriebe. Angeh~ingt an eine 1973 durchgefiihrte Vollerhebung der sozial6konomischen Betriebsdaten der landwirtschaftlichen Be- triebe mit mehr als fiinf Hektar landwirtschaftlicher Nutzfl~iche konnten fi.ir alle gemischten land- und forstwirtschaftlichen Betriebe mit Waldfliichen yon 0,5-200 ha auch die Erfassung der forstlichen Strukturdaten angeschlossen werden. Die Untersuchung basiert daher auf dem sehr breiten Material von fiber 17 500 Betrieben mit mehr als 136 000 ha Wald. Die erhobenen Daten, im forstlichen Bereich sind es neben den Waldfl~ichen, Baumartenanteile, Ertrags- und Ahersklassendifferenzierung, gestatten es die Strukturen der Untersuchungsbetriebe - gegliedert nach vier Teilr~iumen - Weserbergland, Mfin- sterland, Hellwegzone und Sauerland - und nach verschiedenen Merkmalen zu durchleuchten. R~iumli- che Differenzierung und damit Ertragsmerkmale, Gr6f~enklassen der forstlichen Nutzfl~ichen und so- zial6konomische Betriebstypen dienen dabei als Gliederungskriterien. Aus der F/ille der Ergebnisse ste- chen hervor: - die wachsende Gr6f~e der Waldfliiche mit dem Ansteigen der landwirtschaftlichen Nutzfl~iche im Mit-

tel der Betriebe, - die Erhaltung der Laubbaumbeteiligung auch in jfingeren Altersklassen, - der Mangel an hiebsreifen und ann/ihernd hiebsreifen Bestiinden,

die deutllche Verschlechterung der Altersklassenstrukturen yore Voll- und Nebenerwerbsbetrleb. Unbestimmt und damit auch unsicher bleibt, welche Genauigkeit die forstlichen Strukturdaten - abge- sehen yon der Fl/iche - besitzen. Da die Erhebungsmethode keine Inventur, sondern eine Besitzerbefra- gung war, k6nnen Fehler, auch gleichgerichtete, nicht ausgeschlossen werden. Im iibrigen beweist der Versuch einer zusammenfassenden graphischen Darstellung der Ergebnisse, daf~ dies nicht unbedingt zu einer besseren Lesbar- und Verst~/ndlichkeit fiihren mull

Der Strukturanalyse schlief~t sich die Kalkulation der forstlichen Betriebseinkommen, bezogen auf den Stand der Kosten und Preise am 1. 10. 1972 an. Dies ermfglicht im Vergleich yon land- und forst- wirtschaftlichen Betriebseinkommen das prozentuale Verhiilmis beider zu ermitteln, um mit dieser Kennziffer die ,,materielle Interessiertheit" der Eigentiimer am forstlichen Betriebsteil auszudrs Die Autoren sind sich bewuf~t, daf~ eine solche einkommensorientierte Betrachtungsweise die Ziele und Zwecke der Eigentfimer nut bedingt zum Ausdruck zu bringen vermag. Derart an Modellkalkulationen gewonnene Kennwerte verm6gen daher auch viel eher den potentieUen Beitrag der Waldfl~ichen zu cha- rakterisieren als die privatwirtschaftlichen Ziele ihrer Eigentiimer, die yon einer Vielzahl anderer Nut- zenerwartungen mit gepr~igt werden. Aus diesem Grunde ist es auch zu begri.if~en, datg diese Kalkulatio- hen ffir die reale wie die ideale Altersklassens~ruktur, fiir den Einsatz betriebseigener wie fremder Ar- beitskriifte und in einer Mischung beider vorgenommen wurden. Gelungen ist mit dieser Methode der Beweis, welch extrem welter Rahmen bier f~ir die gerne als homogen betrachtete Gruppe biiuerlichen Kleinprivatwaldes gegeben ist. Bezogen auf Forstiimter- nicht Betriebe- reicht er yon Minuswerten his 26,5 % beim realen und yon 2,0 bis 67,1% bei einem idealen Altersklassenverhiilmis. Dies wird in einem eigenen Kapitel am Beispiel zweier typischer Vollerwerbsbetriebe aus dem Miinsterland und dem Saner- land nochmals elndriicklich nachgewiesen und dabei auch eingehend auf die Arbeitsausgleichsfunktion der Waldfliichen eingegangen. Da8 die Kalkulationen auf einen Zeitpunkt bezogen sind, in dem die forst iche Ertragssituatx~on sehr ungtinstig war, ist heute in die Interpretation der Ergebmsse m t e'nzu- beziehen.

Mit einer Vollerhebung der Strukturdaten gemischter land- und forstwirtschaftllcher Betriebe und der Kalkulation der Betriebseinkommen aus ihren Teilen ist ein neuer Weg zur Erforschung der wesent- lichen Kriterien und Zusammenhiinge fiir die H6he forstlicher Einkommen aus Bauernwiildern und ih- rer Bedeutung f(ir die Gesamtbetriebe beschritten worden. Damit ist der Katalog der Entscheidungshil- fen Rir forstliche Ma~nahmen um einen neuen und wichtigen Baustein erweitert. R. PLOCSMA.XN

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Buchbesprechungen 247

MOHR, H. ; SCHOVFER, P.: Lehrbuch der Pflanzenphysiologie. Berl in-Heidelberg-New York: Springer Verlag 1978. 3., v611ig neubearb, und erw. Aufl. 639 Abb., 35 Tab. IX, 608 S. 78,- DM. Mit des dritten, v611ig neu geschriebenen, erweiterten und umgestalteten Auflage des bekannten Lehr- buches liegt derzeit zweifellos das modernste und richer auch tiefschtirfendste Buch dieser Art vor. Be- sondere Wiirdigung verdienen folgende Leistungen: In allen behandelten Gebleten gelingt es den Ver- fassern, den Leser an die vorderste Front der Forschung einschliefllich der modernen Methodik zu fiih- ren, um ihm einen lebendigen Eindruck yon den Fragen zu vermitteln, die heute den Wissenschaftler bewegen. So entsteht auch eine klarere Vorstellung der Grenzen unserer Kennmisse. Trotz eigenwilli- gen Ausdrucks wird der oft schwierig darzustellende Stoff didaktisch gliinzend gemeistert. In diesem Zusammenhang sei anerkennend die ffir ein Lehrbuch wohltuende Mitlieferung naturwissenschaftlicher Grundkennmisse aus den Bereichen der Physik und Chemie her~zorgehoben, die liistiges und zeitrau- bendes Nachsuchen in einschliigigen Bfichern erspart.

Auch der Forstmann, ob forschend oder praktisch t~itig, findet einiges ihn unmittelbar Ansprechen- des. Genannt sei beispielsweise ,,Die verholzte Zelle" mit einem umfassenden Konstitutionschema des Buchenholzlignins, was man vergeblich in den meisten Lehrbiichern der Biochemie suchen wird; der Abschnitt fiber ,,Wasserferntransport" mit besonderer Beriicksichtigung der Wasserleitung in hohen Biiumen bzw. dem Ferntransport von organischen Molekfilen.

Daneben finden sich viele fiber den gesamten Text verstreute Hinweise zur Baumphysiologie. Wer sich als Forst- oder Landwirt iiber die physiologischen Grundlagen praktisch bedeutsamer Erscheinun- gen des Pflanzenlebens unterrichten will, sei es ~m Zusammenhang mit Ziichtungsaufgaben, der Pfropf- und Transplantationstechnik wie der Wachstumssteuerung, Kelmstimulation, Gewebeziichtungen usw., finder das in diesem Lehrbuch zuverl~issig und griindlich mit Angaben zu weiterfiihrendem Schrifttum. Das Werk ist mit hervorragenden Bildern ausgestattet und kann ohne Ubertreibung als ,,grofler Wurf" bezeichnet werden. W. KOCH

WEBERLING, F.; SCHWANTES, H. O. : Pflanzensystematik. Einftihrung in die systematische Botanik, Grundziige des Pflanzensystems. Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer 1979.3., neube- arb. Aufl. 395 S., 116 Abb. Uni-Taschenbuch Nr. 62. 26,80 DM.

Durch die Preisentwicklung auf dem Biichermarkt gewinnen Lehrbiicher im Taschenformat einen im- mer grSfleren Zuspruch. So ist auch die ,,Pflanzensystematik" yon WEBERLtNG/SCHWA.XTES an den deutschen Hochschulen gut eingeffihrt und bewiihrt, well sie das Stoffgebiet umfassend und einpriigsam vermittelt. Nun llegt dieses Taschenbuch in der 3. Auflage vor. Durch die schnelle Folge der Auflagen war es m6gtich, den Inhalt dem aktuellen Wissensstand anzupassen. Besonders deutlich wurden die Ka- pitel fiber die Grundlagen der systematischen Botanik und/iber das System der niederen Pflanzen iiber- arbeitet und mit weiteren Abbildungen illustriert.

Kurzum: ein umfassendes, aktuelles und dabei relativ preiswertes Lehrbuch der Botanik, das rich auch in der Neuauflage bewiihren wird. H.J . SCHUCg

M I T T E I L U N G

Fors t l iche H o c h s c h u l w o c h e 1980 in G 6 t t i n g e n

Die diesj~ihrige Forstliche Hochschulwoche wird in der Zeit yore 13.-16. 10. 1980 yon der Forstlichen Fakult~it der Universitiit G6ttingen veranstaltet.

R a h m e n t h e m a : De r Wald als Rohs to f fque l l e

Montag, 13. 10., 15.15 Uhr: Er6ffnung, Begriiflung Bericht des Dekans: A. HOT'rEaMANN : Die Forstliche Fakult/it zehn Jahre in G6ttingen - Versuch einer Bilanz. Festvorrrag: W. KNtGGE: Sinn und Selbstverstfindnis der Forstwissenschaften an den Universitgten- heute.