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Bürgerstiftungen Fakten und Trends 2013 +++ Bürgerstiftungsmodell bewährt sich in der Finanzkrise — mehr Vermögen, mehr Spenden, mehr Förderung: Stiftungsvermögen wächst auf 235 Millionen Euro. Über 10 Millionen Euro spenden Bürger, Unternehmen und andere 2012 an Bürgerstif tungen. Diese fördern Bildung, Kultur oder Soziales vor Ort mit 14 Millionen Euro. +++ Gemeinsam mehr erreichen — immer mehr Stifter wählen Bürgerstiftungen als Partner für ihre eigene Stiftung: 530 Stiftungsfonds und Treuhandstiftungen mit 82 Millionen Euro Vermögen haben sie den Bürgerstiftungen anvertraut, das sind doppelt so viele wie vor fünf Jahren. So bündeln Bürgerstiftungen in Zeiten von Niedrigzinsen die Kräfte und sichern Kontinuität. +++ Liebe Leserinnen und Leser, vor 100 Jahren hatte der Anwalt und Bankier Frederick Goff aus Cleveland, USA, eine brillante Idee. Er erfand die Commu- nity Foundation, in der sich viele Stifter — zu Lebzeiten oder von Todes wegen — gemeinsam für ihre Region engagierten. Fach- und ortskundige Bürger in den Gremien sorgten dafür, dass die Wünsche der Stifter gewahrt blieben. Mit den Erträgen aus dem Stiftungskapital sollten dauerhaft lokale Probleme gelöst und die Lebensqualität verbessert werden. Bis heute bündelt und finanziert die Cleveland Foundation verlässlich bürgerschaftliches Engagement. Nach dem Vorbild der Community Foundation sind seit 1996 in Deutschland knapp 350 Bürgerstiftungen entstanden. Wie dynamisch sie sich hierzulande verbreiten und entwickeln, dokumentiert seit 2006 jährlich der „Länderspiegel Bürger- stiftungen. Fakten und Trends“ der Aktiven Bürgerschaft. Die aktuellen Fakten belegen: Bürgerstiftungen genießen zu- nehmend das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, Unter- nehmen und anderen Institutionen. Gerade in Zeiten der Fi- nanzkrise wählen diese verstärkt Bürgerstiftungen als Partner für ihre eigene Stiftung, sei es als Stiftungsfonds oder Treu- handstiftung. Auch für Vereine und andere gemeinnützige Einrichtungen sind Bürgerstiftungen weiterhin verlässliche Partner: Im vergangenen Jahr haben sie mehr denn je für Bil- dung, Soziales, Kultur oder Gesundheit ausgeschüttet. Leider führt der Erfolg der Bürgerstiftungen zunehmend zu Imitationen: Kommunen und andere gründen Stiftungen, die sich Bürgerstiftung nennen, aber in denen nicht die Bürger selbst entscheiden: Stiftungen für die Bürger statt von Bürgern für Bürger. Die „10 Merkmale einer Bürgerstiftung“ definieren, was eine Bürgerstiftung auszeichnet. Potenzielle Stifter und Interessierte finden in unserem Bürgerstiftungsfinder alle Bürgerstiftungen, die diesen Kriterien entsprechen. Vier von fünf veröffentlichen dort auch ihre Finanzdaten und setzen damit ein Zeichen für mehr Transparenz. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Mehr Infor- mationen und Geschichten finden Sie auf unserer Webseite. Bernadette Hellmann Projektleiterin Bürgerstiftungen Dr. Stefan Nährlich Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft: Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken AK T IVE BÜ RGE RSCH AF T

Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2013

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Page 1: Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2013

BürgerstiftungenFakten und Trends 2013

+++ Bürgerstiftungsmodell bewährt sich in der Finanzkrise — mehr Vermögen, mehr Spenden, mehr

Förderung: Stiftungsvermögen wächst auf 235 Millionen Euro. Über 10 Millionen Euro spenden Bürger, Unternehmen und andere 2012 an Bürgerstif tungen. Diese fördern Bildung, Kultur oder Soziales vor Ort mit 14 Millionen Euro. +++ Gemeinsam mehr erreichen — immer mehr Stifter wählen Bürgerstiftungen

als Partner für ihre eigene Stiftung: 530 Stiftungsfonds und Treuhandstiftungen mit 82 Millionen Euro Vermögen haben sie den Bürgerstiftungen anvertraut, das sind doppelt so viele wie vor fünf Jahren. So bündeln Bürgerstiftungen in Zeiten von Niedrigzinsen die Kräfte und sichern Kontinuität. +++

Liebe Leserinnen und Leser,

vor 100 Jahren hatte der Anwalt und Bankier Frederick Goff aus Cleveland, USA, eine brillante Idee. Er erfand die Commu-nity Foundation, in der sich viele Stifter — zu Lebzeiten oder von Todes wegen — gemeinsam für ihre Region engagierten. Fach- und ortskundige Bürger in den Gremien sorgten dafür, dass die Wünsche der Stifter gewahrt blieben. Mit den Erträgen aus dem Stiftungskapital sollten dauerhaft lokale Probleme gelöst und die Lebensqualität verbessert werden. Bis heute bündelt und fi nanziert die Cleveland Foundation verlässlich bürgerschaftliches Engagement.

Nach dem Vorbild der Community Foundation sind seit 1996 in Deutschland knapp 350 Bürgerstiftungen entstanden. Wie dynamisch sie sich hierzulande verbreiten und entwickeln, dokumentiert seit 2006 jährlich der „Länderspiegel Bürger-stiftungen. Fakten und Trends“ der Aktiven Bürgerschaft.

Die aktuellen Fakten belegen: Bürgerstiftungen genießen zu-nehmend das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, Unter-nehmen und anderen Institutionen. Gerade in Zeiten der Fi-nanzkrise wählen diese verstärkt Bürgerstiftungen als Partner für ihre eigene Stiftung, sei es als Stiftungsfonds oder Treu-

handstiftung. Auch für Vereine und andere gemeinnützige Einrichtungen sind Bürgerstiftungen weiterhin verläss liche Partner: Im vergangenen Jahr haben sie mehr denn je für Bil-dung, Soziales, Kultur oder Gesundheit ausgeschüttet.

Leider führt der Erfolg der Bürgerstiftungen zunehmend zu Imitationen: Kommunen und andere gründen Stiftungen, die sich Bürgerstiftung nennen, aber in denen nicht die Bürger selbst entscheiden: Stiftungen für die Bürger statt von Bürgern für Bürger. Die „10 Merkmale einer Bürgerstiftung“ defi nieren, was eine Bürgerstiftung auszeichnet. Potenzielle Stifter und Interessierte fi nden in unserem Bürgerstiftungsfi nder alle Bürgerstiftungen, die diesen Kriterien entsprechen. Vier von fünf veröff entlichen dort auch ihre Finanzdaten und setzen damit ein Zeichen für mehr Transparenz.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Mehr Infor-mationen und Geschichten fi nden Sie auf unserer Webseite.

Bernadette Hellmann

Projektleiterin Bürgerstiftungen

Dr. Stefan Nährlich

Geschäftsführer

Aktive Bürgerschaft: Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der

genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken

AKTIVE BÜRGERSCHAFT

Page 2: Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2013

Bürgerstiftungen: Ein Überblick

348 Bürgerstiftungen gibt es bundesweit. Über 38 Millionen Menschen leben im Ein-zugsgebiet einer Bürgerstiftung und können sich dort als Stifter, Spender und Ehrenamt-liche engagieren. Die größte Bürgerstiftungs-dichte hat Baden-Württemberg mit 7,5 Bür-gerstiftungen pro eine Million Einwohner. Es folgen Niedersachsen (6,8) und Nordrhein-Westfalen (5,6).

Das Stiftungsvermögen wächst weiter auf

insgesamt 235 Millionen Euro zum 31.12.2012. Mehr als 25,6 Millionen Euro vertrauten Stif-terinnen und Stifter den Bürgerstiftungen im Jahr 2012 an Zustiftungen an, das ist ein Wachstum um 12,3 Prozent.

Bürgerstiftungen schütten mehr denn je für

gemeinnützige Zwecke aus: Über 14 Millionen Euro haben sie insgesamt im Jahr 2012 in das lokale Gemeinwohl investiert. Nahezu 72 Mil-lionen Euro haben sie seit 2005 für Bildung, Soziales, Kultur und andere gemeinnützige Zwecke ausgeschüttet.

Bürger spenden so viel wie noch nie an Bür-

gerstiftungen. 10,2 Millionen Euro haben Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und andere Institutionen 2012 an die Bürgerstif-tungen gespendet. Das ist die bisher höchste Spendensumme, die Bürgerstiftungen inner-halb eines Jahres eingeworben haben.

Stifter wählen verstärkt Bürgerstiftungen als

Partner für ihre eigene Stiftung. Sie haben den Bürgerstiftungen 530 Stiftungsfonds und Treuhandstiftungen mit einem Gesamtver-mögen von 82 Millionen Euro zum 31.12.2012 anvertraut, das sind doppelt so viele wie noch vor fünf Jahren. Damit liegen 35 Prozent des gesamten Stiftungskapitals der Bürger-stiftungen in Stiftungsfonds oder Treuhand-stiftungen, denen die Stifter einen eigenen Namen und Zweck geben können.

Bürgerstiftungen setzen sich für Zukunfts-

themen ein. Fast die Hälfte ihrer Mittel für gemeinnützige Zwecke investieren sie in Bil-dung und Erziehung (47 Prozent), gefolgt von Kunst und Kultur (17 Prozent) und Sozialem (15 Prozent).

12.000 Ehrenamtliche insgesamt engagieren

sich mit Zeit und Ideen: 8.000 sind ehren-amtlich in Projekten oder Geschäftsstellen der Bürgerstiftungen aktiv, weitere 4.000 in den Gremien. Die ehrenamtlichen Gremien-mitglieder sind in hohem Maße kompetent, engagiert und lokal vernetzt.

Bürgerstiftungen sind ein etabliertes Stif-

tungsmodell für private und privatwirt-

schaftliche Stifter und Spender. Rund 90 Pro-zent des zugestifteten Kapitals kommen von Privatpersonen und Unternehmen.

Bürgerstiftungen können erster Ansprech-

partner für Bürgerengagement in der Region

werden, wenn sie sich konsequent als un-abhängige Akteure positionieren, ihr Profi l dahingehend schärfen und ihr Stiftungsver-mögen kontinuierlich aufbauen.

Der Bürgerstiftungs-Benchmark bietet den

Gremienmitgliedern Orientierung für die Ent-

wicklung ihrer Bürgerstiftung und das stra-tegische Management. Potenziellen Stiftern, Spendern und Projektpartnern verdeutlicht er die Leistungsfähigkeit einzelner Bürger-stiftungen.

In Deutschland gibt es weit über 700 Stif-

tungen, die sich selbst als Bürgerstiftungen bezeichnen. 348 dieser Stiftungen erfüllen die „10 Merkmale einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, die anderen aber nicht. Der Bürgerstiftungsfi n-der verzeichnet die Bürgerstiftungen, die den Merkmalen entsprechen.

BÜRGERSTIFTUNGEN. FAKTEN UND TRENDS 2013SEITE 2

LÄNDERSPIEGEL BÜRGERSTIFTUNGEN. FAKTEN UND TRENDS 2013

© Aktive Bürgerschaft 2013

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Weitere Analysen und alle Grafi ken druckfähig zum Download:www.aktive-buergerschaft.de/

laenderspiegel

348 Bürgerstiftungen bundesweit

38 Mio. potenzielle Mitstifterund Mitmacher in den Regionen

235 Mio. €Stiftungskapital

(31.12.2012)

10,2 Mio. € Spendeneinnahmen 2012

14,1 Mio. € Ausgaben für Projektförderung 2012

Privatpersonen (68 %)

Wirtschaft (20 %)

Staat (7 %)

Gesellschaft (5 %)

4.000 ehrenamtliche Gremienmitglieder*

8.000 weitere ehrenamtlichEngagierte, u.a. in Projekten

Mittelherkunft der Zustiftungen*

Anderes (14 %)

Bildung und Erziehung (47 %)

Kunst und Kultur (17 %)

Soziales (15 %)

Gesundheit und Sport (7 %)

Förderung gemein-nütziger Zwecke*

Abb.: Bürgerstiftungen in Deutschland: Fakten und Trends

* Sonderumfrage Mittelherkunft 2008/Gremienmitglieder 2009/Mittelverwendung 2010

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Weitere Informationen

Transparenz

Der Bürgerstiftungsfi nder der Aktiven Bürgerschaft listet die

Bürgerstiftungen, deren Satzung den „10 Merkmalen einer

Bürgerstiftung“ entspricht, mit Kontaktadressen, Finanzdaten

und Presseartikeln.www.aktive-buergerschaft.de/

buergerstiftungsfi nder

Methodik

Der „Länderspiegel Bürgerstiftungen 2013“ basiert auf einer Vollerhebung aller Bürger-stiftungen, die den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deut-scher Stiftungen entsprechen und bis zum 30.06.2013 gegründet wurden. Der Rücklauf lag bei 78 Prozent. Stichtag der Finanzdaten war der 31.12.2012. Der Länderspiegel er-scheint seit 2006 jährlich.

Mehr Analysen, Zahlen, Grafi ken

Weitere Analysen, Zahlen und Fakten sowie die Grafi ken des „Länderspiegels Bürgerstif-tungen 2013“ fi nden Sie zum Lesen oder He-runterladen auf unserer Internetseite.

Bürgerstiftungs-Benchmark 2013

Welche Bürgerstiftungen sind am erfolg-reichsten? Der Bürgerstiftungs-Benchmark 2013 hat Vermögenswachstum, Spendenein-nahmen und Projektförderung der Bürger-stiftungen in Deutschland ausgewertet.

100 Jahre Bürgerstiftungen

Ihren 100. Geburtstag feiert die von Fre-derick Goff gegründete Cleveland Foundati-on, USA, am 2. Januar 2014. Goff s Vision, dass die Menschen in einer Region gemeinsam Stiftungskapital aufbauen, um aus den Er-trägen dauerhaft „die gemeinnützigen Zwe-cke zu fördern, die am besten das mentale, moralische und physische Wohl der Bürger verbessern“, wurde Wirklichkeit. Nicht nur in Cleveland: Bürgerstiftungen sind eine der innovativsten Stiftungsformen weltweit. Heute gibt es mehr als 1.680 Bürgerstiftun-gen in 51 Ländern. Besonders dynamisch verbreiten sie sich seit Mitte der 1990er Jah-re in Deutschland.

Weitere Informationen

www.aktive-buergerschaft.de/

laenderspiegel

Kampagne Bürgerstiftungen

Die Volksbanken und Raiff eisenbanken en-gagieren sich seit 2002 systematisch für Bürgerstiftungen in Deutschland. Mehr als vier von fünf Bürgerstiftungen profi tieren heute vom Engagement ihrer örtlichen Ge-nossenschaftsbank.

Band „Diskurs Bürgerstiftungen“

Seit Mitte der 1990er Jahre haben sich die lo-kalen „Stiftungen von Bürgern für Bürger“ von vereinzelten Initiativen zu einem viel-beach teten Phänomen mit bundesweiter Ver breitung entwickelt. In dem Band be-schreiben 60 Aktive aus den Bürgerstiftungen und Experten, was Bürgerstiftungen bewegt und was sie bewegen.

LÄNDERSPIEGEL BÜRGERSTIFTUNGEN. FAKTEN UND TRENDS 2013

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BÜRGERSTIFTUNGEN. FAKTEN UND TRENDS 2013SEITE 4

100 JAHRECommunity Foundations USA

Seit 1996 bei uns

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Bürgerstiftungen in den Bundesländern

Impressum

Herausgeber: Aktive Bürgerschaft e.V.GeschäftsstelleReinhardtstraße 2510117 BerlinTel. 030 2400088-0, [email protected]

Kuratorium: Werner Böhnke (Vorsitzender)Vorstand: Dr. Peter Hanker (Vorsitzender)Geschäftsführer: Dr. Stefan Nährlich V.i.S.d.P.Leiterin Presse und Kommunikation:Christiane BiedermannRedaktion: Bernadette Hellmann,Andreas Grabsch,Dr. Stefan NährlichGestaltung: Ayse Gökmenoglu

© 2013 Aktive Bürgerschaft e.V.

Bürgerstiftungen gibt es in allen Bundeslän-dern außer im Saarland. Spitzenreiter ist Nordrhein-Westfalen mit 100 Bürgerstiftun-gen, gefolgt von Baden-Württemberg (81) und Niedersachsen (54). In den drei Ländern liegt über die Hälfte des Gesamtvermögens aller Bürgerstiftungen, aus dessen Erträgen Bildung, Kultur, Soziales oder Umwelt geför-dert werden. Die nordrhein-westfälischen Bürgerstiftungen liegen mit fast 53 Millionen Euro vorn. Die Baden-Württemberger stif-teten 2012 mit 8,3 Millionen Euro am meis-ten an Bürgerstiftungen.

Die BürgerStiftung Hamburg ist mit einem Kapital von über 30 Millionen Euro die ver-mögendste Bürgerstiftung bundesweit und

die einzige in diesem Stadtstaat. Überdurch-schnittlich hoch ist auch das Stiftungskapital der Bürgerstiftungen in Sachsen, Bremen, Hessen und Niedersachsen.

Bundesweit leben 46 Prozent der Einwohner im Einzugsgebiet einer Bürgerstiftung und können sich dort mit Geld, Zeit oder Ideen einbringen. Überdurchschnittlich gut ist der Zugang in den Stadtstaaten sowie in Hessen. In Ostdeutschland gibt es nur 30 Bürgerstif-tungen, diese erreichen potenziell aber be-reits 47 Prozent der Menschen. Ihr Stiftungs-kapital ist im Durchschnitt deutlich niedriger als das im Westen, doch können sie durch höhere Spendeneinnahmen mehr für das Gemeinwohl ausschütten.

Abb.: Stiftungskapital der Bürgerstiftungen in den Bundesländern zum 31.12.2012

Baden-Württemberg

Niedersachsen

Deutschland

Hessen

Thüringen

Sachsen

Rheinland-Pfalz

Bayern

Mecklenburg-Vorpommern

Sachsen-Anhalt

Brandenburg

Schleswig-Holstein

Berlin

Hamburg

Saarland

Bremen

Nordrhein-Westfalen

674

528

30.037

906

533

745

1.092

441

1.028

430

211

278

131

83

0

736

569

234.541

52.822

39.726

46.122

30.037

22.655

18.646

5.961

5.459

4.851

3.085

1.722

1.474

833

653

496

0

BÜRGERSTIFTUNGEN. FAKTEN UND TRENDS 2013 SEITE 5

Stiftungskapital (absolut) in Tsd. Euro

durchschnittliches Stiftungskapital in Tsd. Euro

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genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken

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Bürgerstiftungen in Deutschland 2013

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genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken

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Deutschland

+11 Neugründungen von Bürgerstiftungen von 01.01.2012

bis 30.06.2013

= 348 Bürgerstiftungen insgesamt

46 % der Einwohner haben potenziell Zugang zu einer

Bürgerstiftung

Stand: 30.06.2013

1-20 % 21-40 % 41-60 % 61-80 % 81-100 %

Baden-Württemberg

+2 = 81

45 %

Bayern

+2 = 35

34 %

Saarland

Zugang:

Potenzielle Mitstifter

und Mitmacher

Rheinland-

Pfalz

11

43 %

Hessen

+2 = 25

80 %

Thüringen

7

36 %

Sachsen

5

35 %

Berlin

3

100 %

Sachsen-

Anhalt

5

39 %

Niedersachsen

54

42 %

Nordrhein-Westfalen

+3 = 100

46 %

Bremen

3

100 %

Schleswig-

Holstein

8

19 %

Mecklenburg-Vorpommern

4

31 %

Brandenburg

+2 = 628 %

Hamburg

1

100 %