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bulletin Touristik-Magazin für PraktikerInnen P. b. b.; 05Z036024M; Verlagspostamt 1040 Wien Oktober/November 2012 plus: Markt Australien Bundesländer im Porträt Vom Fremdenzimmer ins Gästebett Wie sich Tourismusgesinnung pflegen lässt

bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

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Tourisitik-Magazin für Praktikerinnen und Praktiker der Österreich Werbung

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Page 1: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

bulletinTouristik-Magazin für PraktikerInnen

P. b. b.; 05Z036024M; Verlagspostamt 1040 Wien

Oktober/November 2012

plus:Markt Australien

Bundesländer im Porträt

Vom Fremdenzimmerins GästebettWie sich Tourismusgesinnung pflegen lässt

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bulletininhalt

Vom Fremdenzimmerins GästebettFür das Wohlbefinden von Österreichs Gästen sorgen nicht nur herzliche Gastgeber, sondern auch eine zuvorkommende Bevölkerung. Wie sich eine positive Tourismusgesinnung pflegen lässt, zeigt das bulletin auf. Seite 14

Markt AustralienDer Kultur auf der Spur Seite 6

Touristische WertschöpfungIns rechte Licht gerückt Seite 12

Bundesländer im FokusÖsterreich neunmal anders: Vorarlberg und Burgenland Seite 22

PorträtHaya Molcho, Chefin der Restaurants „Neni“ Seite 28

FlusskreuzfahrtenAuf Wachstumskurs Seite 26

ETC-Prognose Seite 4

Neues aus den Märkten Seite 10

Travel-Trends Seite 11

Multimedia im Hotel Seite 18

Innovationen Seite 20

Kurz notiert & Impressum Seite 21

Relaunch der ÖW-B2B-Seite Seite 24

6 Top-Tipps für Ihren persönlichen Gewinn Seite 30

außerdem:

Touristik-Magazin für PraktikerInnen

Oktober/November 2012

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bulletin

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Europa-Tourismus

Europas Tourismusbranche hat sich in denersten Monaten des laufenden Jahres gut

entwickelt: Vor allem ost- und zentraleuropäi-sche Länder wie Lettland, Polen, Litauen oderRumänien konnten sich über stark steigendeAnkünfte internationaler Gäste mit zweistelligenZuwachsraten freuen. Aber auch Deutschland,Großbritannien und Österreich haben bei denAnkünften ausländischer Gäste deutlich zu -gelegt. Zu diesen Ergebnissen kommt die European Travel Commission (ETC) in ihremBericht für das zweite Quartal 2012.

Hotelnachfrage abgeschwächt

Ein Vergleich mit den Vorjahren zeigt, dasssich die Nachfrage nach Hotelbetten in deneuropäischen Regionen heuer abschwächte:Während sie 2010 noch um 5,5 Prozent und2011 immerhin noch um drei Prozent zulegte,betrug die Steigerung in den ersten fünf Mona-ten 2012 nur 0,3 Prozent. Dies sei, so die Autoren des ETC-Berichts, angesichts derjüngsten wirtschaftlichen Trends nicht weiterverwunderlich und trifft sich mit den generellenErwartungen einer glanzlosen Tourismusnach-frage 2012. In Sachen Ertragssteigerung proverfügbarem Zimmer hat innerhalb Europasdie osteuropäische Hotellerie mit 8,3 Prozentdie Nase vorne.

Der ETC-Bericht wirft auch einen umfassen-den Blick auf die großen Herkunftsmärkte in-nerhalb Europas und in Übersee: Die Gästeaus Deutschland, Großbritannien, den Nieder-landen, Frankreich oder Italien, aber auch Besucher aus den USA und Japan gaben imersten Halbjahr zentral- und osteuropäischenZielen den Vorzug. In Rumänien, Estland undLitauen erhöhten sich die Ankünfte deutscherUrlauber beispielsweise um jeweils über 20 Prozent. Kaum Nachfrage herrschte aufdem deutschen Markt – vermutlich aus Kosten -gründen – nach Trips in westeuropäische Län-der wie Großbritannien, Italien und Spanien.Im Ranking der meistbesuchten europäischenDestinationen der Niederländer liegen zentral-und osteuropäische Länder auf den ersten achtPlätzen. Ebenso deutliche Präferenzen für Zen-tral- und Osteuropa weisen auch die Italienerund die Franzosen auf. Für die beste Performance auf den europäi-

schen Zielmärkten sorgte im ersten Halbjahr2012 Russland. In jedem der 19 Staaten, dieder ETC-Report erfasst, erhöhten sich die An-künfte russischer Gäste um zehn Prozent undmehr. Die Liste der beliebtesten Reisezieleführte Italien (knapp 50 % mehr Ankünfte) vorLitauen und der Slowakei an.

Blick auf die Marktanteile

Ein Schlaglicht auf Europas Marktanteil imweltweiten Tourismus wirft eine Spezialaus-wertung im ETC-Bericht (Daten für 2011): • USA: 81 Mio. US-Amerikaner reisten im Vor-jahr ins Ausland, davon knapp 62 Prozent(50 Mio.) nach Übersee. Daran hält Europaeinen Anteil von 42,2 Prozent.

• Brasilien: Aus diesem Hoffnungsmarkt erzieltEuropa einen Marktanteil an den Übersee-trips von knapp 51 Prozent.

• Indien: Die meisten Auslandsreisen aus demSubkontinent führen auf der Langstrecke anweit entfernte Ziele (11,2 Mio.). Der AnteilEuropas daran beträgt 21 Prozent.

• China: Fast 35 Prozent der Auslandsreisender Chinesen zu anderen Kontinenten habenEuropa zum Ziel.

Kurze Durststrecke in SichtNach einem guten Jahresstart muss Europas Tourismusbranche heuer mit einer Stagnation rechnen. Die Durststrecke ist jedoch nur von kurzer Dauer. Bereits 2013 geht’s wieder aufwärts.

Foto: ÖW/Mooslechner

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Editorial

Dr. Petra StolbaGeschäftsführerin

der Österreich Werbung

Glücksmomente

Das Thema Glück hat in den vergangenen Jahren zunehmendan Bedeutung gewonnen. Dabei geht es aber nicht um Lotto-

gewinne, sondern um Glück in Form von Glücksgefühlen oder,anders gesagt, Lebenszufriedenheit. Es gibt mittlerweile sogareine eigene Wissenschaft, die sich mit diesem Thema befasst –die Glücksforschung. Diese versucht herauszufinden, was Glückfördert oder hemmt, um daraus Empfehlungen für den Einzelnen,für Unternehmen, aber auch für die Politik und die Gestaltungvon Rahmenbedingungen abzuleiten. Denn Glück ist nicht mehretwas nur Höchstpersönliches, sondern hat auch Einzug in Politik,Wirtschaft und Gesellschaft – und damit auch in den Tourismus –gehalten.Denn auch unsere Urlaubsgäste suchen nach einzigartigen

Urlaubserlebnissen, nach lange nachwirkenden Glücksmomen-ten, die sie in Österreich erleben können. Und das auch bzw. ge-rade in schwierigen Zeiten. Denn trotz Krisen lassen sich dieMenschen ihren Urlaub nicht nehmen. Sie wollen Neues kennen -lernen, sie wollen mit anderen Lebenswelten, anderen Kultur-kreisen, anderen Menschen in Kontakt treten, sie wollen inspiriertwerden. Aber sie wollen auch Abstand zum Alltag finden, beisich selbst ankommen und Kraft tanken. Und Österreich mit seinen Gastgebern ist der ideale Ort, um anzukommen und auf-zuleben. Wichtig dabei ist allerdings – und darauf hat auch derGlücksforscher Prof. Karlheinz Ruckriegel im Rahmen der dies-jährigen ÖWork_Shop-Serie hingewiesen –, dass die Aufmerk-samkeit und die Freundlichkeit, die den Gästen entgegengebrachtwerden, authentisch sind. Wobei sich diese Notwendigkeit derAuthen tizität nicht nur auf die unmittelbar im Tourismus Beschäf-tigten beschränkt, auch die Bevölkerung spielt eine bedeutendeRolle. Denn für das Wohlbefinden unserer Gäste sorgen nichtnur herzliche Gastgeber, sondern auch zuvorkommende Bewoh-ner. Die freundliche Geste auf der Straße, das Lächeln des Kassiers im örtlichen Supermarkt, das gepflegte Ortsbild – alldas prägt den Eindruck unserer Gäste. In unserer Coverstory abS. 14 lesen Sie, wie sich eine positive Einstellung der Bevölkerungzum Tourismus – und damit zu den Gästen – pflegen lässt. Dennschließlich geht es darum, dass Gastfreundschaft von allen gelebtwird und von Herzen kommt. Nur so entstehen echte Glücksmo-mente für unsere Gäste – und für uns selbst.

• Japan: 60 Prozent der japanischen Auslands -reisenden bevorzugen weiter entfernte Destinatio-nen. Der Marktanteil Europas daran liegt bei 32 Prozent.

• Vereinigte Arabische Emirate: 1,1 Mio. Menschenaus diesem Land unternahmen Fernreisen – derAnteil Europas liegt hier bei knapp 60 Prozent.

• Russland: 27 Mio. Russen machen Ferien jenseitsihrer Landesgrenzen. Rund 80 Prozent hatten europäische Destinationen zum Ziel.

Für heuer rechnet die ETC mit einer Zunahme derAnkünfte ausländischer Gäste rund um den Globusum 1,7 Prozent nach 4,5 Prozent im Vorjahr. Nachdieser Wachstumsverlangsamung im heurigen Jahrsoll 2013 wieder ein spürbarer Aufschwung (+3,1 %)erfolgen. Die größte Zunahme an Auslandsgästenunter den Weltregionen dürfte heuer Afrika mit einemPlus von sieben Prozent gefolgt von Asien und dempazifischen Raum mit 5,2 Prozent verzeichnen. FürEuropa ist mit einer Stagnation (–0,7 %) zu rechnen.Diese Talsohle dürfte 2013 bereits überwunden sein(+1 %). Für 2014 bzw. 2015 geht die ETC von Zu-wachsraten bei internationalen Gästen in der Höhevon 3,5 bzw. 4,2 Prozent aus.

Österreich: erfreuliche Bilanz

Das Urlaubsland Österreich startete dynamisch indas erste Halbjahr 2012: Die Ankünfte ausländischerGäste erhöhten sich um 5,4 Prozent, jene der Inländerum 4,7 Prozent. Insgesamt stieg die Zahl der Öster-reich-Besucher um 5,2 Prozent auf rund 17,6 Mio. In der ersten Hälfte der Sommersaison (Mai bis

Juli) verbuchten die österreichischen Beherbergungs-betriebe laut Statistik Austria 9,5 Mio. Ankünfte (+3 %) und 31,2 Mio. Nächtigungen (+2,5 %). DieAufenthaltsdauer blieb mit 3,3 Nächten konstant.Österreich-Urlaub lag vor allem bei Gästen aus demAusland hoch im Kurs: Die ausländischen Ankünftelegten in den ersten drei Sommermonaten um vierProzent auf 6,1 Mio. und die Nächtigungen um 3,9 % auf 21,2 Mio. zu. Nächtigungsrückgänge ausdem Ausland mussten Niederösterreich (–2,3 %) unddas Burgenland (–3,8 %) hinnehmen. Sehr zu Öster-reich hingezogen zeigte sich das Dreigespann ander Spitze der ausländischen Herkunftsnationen: AusDeutschland konnte ein Zuwachs um 2,5 % auf elfMio. Nächtigungen erzielt werden. Die Nächtigungenaus den Niederlanden stiegen um 10,9 % auf 2,1 Mio. und jene aus der Schweiz um 5,2 % auf 1,2 Mio. Abgenommen haben die Nächtigungen ausBelgien, Großbritannien, Italien, Frankreich und Spanien.

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Text: Susanna Gassner In Sachen Reisen haben die Australier ihreeigene Meinung: Auslandstrips gehören zurAllgemeinbildung junger Menschen, denn sieschärfen die Sicht auf die Welt, sind die reise-begeisterten Australier überzeugt. Ihre Reiselust haben sie in den vergangenen

Jahren deutlich unter Beweis gestellt: Von 2000bis 2010 verdoppelte sich das Volumen derAuslandsreisen auf 7,1 Mio. Trips. Eine beacht-liche Zahl angesichts der Tatsache, dass Zielejenseits der Landesgrenzen für Australier nichtgerade um die Ecke liegen – die nächste Aus-landsdestination findet sich drei Flugstundenweit entfernt. Und Auslandsreisen bleiben im Trend: Bis

2020 dürfte ihre Zahl jährlich um 4,5 Prozentzunehmen und dann erstmals die magischeGrenze von zehn Mio. erreicht haben, so diePrognose des australischen „Tourism Fore -casting Commitee“ (TFC). Mit ein Grund fürdie ungebrochene Reiselust der Australier istdie hervorragende wirtschaftliche Performance,die u. a. in einer Aufwertung des AustralischenDollars um 40 Prozent gegenüber dem Euroin den vergangenen drei Jahren zum Ausdruckkommt. Aufgrund der geografischen Nähe führt der

Nachbarkontinent Asien mit einem Marktanteilvon 44 Prozent das Ranking der beliebtestenWeltregionen an, gefolgt von Ozeanien undNeuseeland (Marktanteil 22,8 %). Aber bereitsjede sechste Auslandsreise führt Australiernach Europa (Marktanteil 15,5 %) – und damitans 24 Flugstunden oder 17.000 Kilometer ent-fernte andere Ende ihrer Welt.

Österreich verzeichnete 2011 ein Rekorder-gebnis auf dem australischen Markt: Die Zahlder Nächtigungen erhöhte sich um neun Prozent und überstieg damit erstmals die300.000er Marke. Die Ankünfte legten um 10,2 Prozent auf rund 126.000 zu. Und fürheuer kündigt sich eine Fortsetzung des Boomsan: Im ersten Halbjahr nahmen die Nächtigun-gen australischer Gäste um 13,6 Prozent zu,während die Ankünfte um 11,1 Prozent stiegen.Der mit 63 Prozent größere Teil der Nächtigun-gen entfällt auf die Sommermonate. Die erfreuliche Bilanz zugunsten Österreichs

erfährt noch eine Aufwertung, wenn man dieaustralischen Passagiere miteinbezieht, die aufDonaukreuzschiffen in Österreich unterwegssind, aber statistisch nicht als Nächtigungsgästeerfasst werden. Nach Schätzungen des „Inter-national Cruise Council Australasia“ (ICCA) wa-ren 2011 25.000 Australier auf der österrei-chischen Donau unterwegs, was zu rund 75.000zusätzlichen Nächtigungen im Land führte. Wenn Australier Europa besuchen, geschieht

dies meist im Zuge einer längeren Reise, diedie Gäste aus Down Under durch mehrere eu-ropäische Länder führt. Immer größerer Beliebt-heit erfreuen sich – vor allem bei Australiern,die schon in Europa hineingeschnuppert haben– spezielle Regionstrips wie zum Beispiel nachGroßbritannien und Irland, in den mediterranenRaum und auch nach Österreich in Kombinationmit Destinationen in Zentral- und Osteuropa.Auch Reisen zu Themen wie Wein in Italien undFrankreich finden sich auf dem Wunschzettelder Australier. Ebenfalls hoch im Kurs steht

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6 Oktober/November 12

Markt Australien

Der Kultur auf der SpurJede sechste Auslandsreise führt die Australier nach Europa. Und Österreich ist immer öfter Teil des Programms dieser kulturbegeisterten Gäste. Wie Sie das ausgabefreudige Publikum in Down Under für sich gewinnen, dazu hier einige Tipps.

Dos & Don’ts

• Die unkomplizierten und anpassungsfähigenAustralier schätzenSmalltalk, kleine Rat-schläge und Tipps.

• Bieten Sie ihnen freund-lichen Service – sie sindes gewohnt.

• Sprechen Sie Englisch,das erwarten Ihre Gäste.

• Ermöglichen Sie denEmpfang englischspra-chiger TV-Programmeam Zimmer.

• Tee- bzw. Kaffeekochergehören wie Bügelbrettund -eisen zur Standard-ausstattung des Zimmers.

• Stellen Sie die Konsu-mation von Leitungs-wasser nicht in Rechnung.

• Akzeptieren Sie Kredit-karten.

• Australier setzen rauch-freie Restaurants voraus.

• Seien Sie flexibel bei An- und Abreisetagen,vor allem im Winter.

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„River Cruising“ auf der Donau, das seit einigen Jahren mitzweistelligen Zuwachsraten aufwartet. Über 60 Prozent der Australier, die nach Europa reisen,

halten sich zwischen drei Wochen und zwei Monaten auf demKontinent auf. Möglich wird dies durch eine spezielle Regelung,wonach Arbeitnehmern nach zehnjähriger Tätigkeit für den-selben Arbeitgeber zwei Monate bezahlter Urlaub zusteht.

Authentische Erlebnisse gefragt

Bei Erstreisen nach Europa bucht der Australier gerne eineBustour, da er mit dem Kontinent nicht vertraut ist und vor derVielzahl an Sprachen und der Komplexität des Trips an sicheine gewisse Scheu empfindet. Derzeit fällt der Löwenanteilder australischen Europareisen noch auf Großbritannien. Er-fahrene Reisende hingegen unternehmen gerne Individual-reisen und fragen verstärkt das authentische Urlaubsangebotnach. Sie wollen neue Kulturen entdecken und sich auch innicht englischsprachigen Destinationen abseits des „beatentrack“ bewegen. Die größten Konkurrenten Österreichs im Stadt- und Kultur-

tourismus sind gleichzeitig „Partner“, wie beispielsweise dieStädte Prag und Budapest, deren Besuch die Australier gernemit Wien kombinieren. In Europa befindet sich Österreich vorallem mit der Schweiz in direktem Wettbewerb. Deutschlandpunktet vor allem beim Geschäfts- und Jugendtourismus. DieEU-Osterweiterung und die damit verbundenen Reiseerleich-terungen werden das Reiseaufkommen der Australier nachZentral- und Osteuropa weiterverstärken. Österreich ist in diesem Zusammenhang nicht nur geografisch hervorragendpositioniert. Beim Wintersporturlaub steht Österreich in Konkurrenz zu Nordamerika, aber auch zu Japan, das sich u. a. dank direkter Fluganbindung nach Hokkaido und günstigerPackages zur neuen Trenddestination entwickelte. Unter denalpinen Destinationen ist Österreich nach Frankreich das zweit-beliebteste Winterziel.

Foto: ÖW/Peter Burgstaller

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Australier suchen in Europa und auch inÖsterreich Erlebnisse, die ihnen ihr junger Kon-tinent nicht bieten kann: Kultur und historischgewachsene, jahrhundertealte Städte zählendaher zu den klassischen Beweggründen füreinen Europatrip. Auch die einzigartige alpineLandschaft, vor allem als Terrain für den Win-tersport, fasziniert. Badeaufenthalte an Seenoder Wellnessangebote interessieren die Gästeaus Australien nicht. Da Australier auf dem eigenen Kontinent teil-

weise oft lange Strecken zurücklegen müssen,haben sie im Gegensatz zu Europäern einenanderen Umgang mit dem Faktor Distanz.Selbst Ausflüge zu Orten, die bis zu vier Stun-den entfernt liegen, unternehmen Australiergerne des Erlebnisses willen. Was Gäste wünschen, die bereits mindes-

tens eine Nacht in Österreich oder der Schweiz

verbrachten, also über ein wenig Reiseerfah-rung in Österreich verfügen, verrät eine Befra-gung des australischen ForschungsinstitutsRoy Morgan Research aus dem Vorjahr. Da-nach wollen 87 Prozent der Befragten die lo-kale Kultur erleben, 71 Prozent versuchen denMassen tourismus zu vermeiden, 66 Prozentmöchten im Urlaub in Kontakt mit der Naturtreten und 23 Prozent würden in ihren nächstenFerien gerne Öko-Tourismus erleben.

Kultur punktet

Österreich steht in Australien für sein einzig -artiges Kulturangebot – vor allem im Bereichder klassischen Musik. Auch die imperiale Geschichte und die historischen Städte be-geistern. Österreich gilt als sichere Urlaubs-destination im geografischen Herzen Europas,die sich als Land der Kaffeehäuser, des Apfel-strudels und der Gemütlichkeit einen Namengemacht hat. Auch die kultivierte Landschaftmit Almhütten auf satten Blumenwiesen undtraditionell malerische Dörfer mit Holzhäusernund Blumenbalkonen gefallen. Der weiße Winter, Schnee und Wintersport mit Après-Skisind ebenfalls in den Köpfen potenzieller australischer Gäste präsent. Als Informationsquelle für ihre Überseereise

nutzen 39 Prozent der Australier das Reisebüronoch vor dem Internet (38 %). Die Buchungder komplexen Auslandstrips nach Europa er-folgt zu 55 Prozent im Reisebüro. Aufgrund der„entgegensetzten Saisonalität“, aber auch we-gen anderer Buchungsgewohnheiten, geltenandere Planungszeiträume als für Gäste auseuropäischen Herkunftsmärkten. Ein Europa-trip, der meist als Hauptreise gilt und in meh-rere Länder führt, wird gut und frühzeitig ge-plant. Die Veranstalter stehen daher unterDruck, ihre Kataloge früh auf den Markt zubringen. Erscheinungstermin für die Sommer-kataloge der Touroperators mit Europa im Pro-gramm ist November/Dezember des Vorjahrs.Die Skireiseveranstalter publizieren ihre Ange-bote im Mai/Juni. Österreich-Produkte finden sich in den Kata -

logen von etwa 75 australischen Reiseveran-staltern. Neben dieser hohen Anzahl ist auchdie Vielfältigkeit des Produktes hervorzuheben.Städte- und Kulturpackages gehören ebensozur Produktpalette der Reiseveranstalter wiebeispielsweise Angebote für Weihnachtstourenund Regionaldestinationen (wie z. B. das Salz-kammergut), deren Zahl in den letzten Jahrensehr stark zugenommen hat. Wein und Kuli-narik in Österreich entwickelt sich zu einem

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8 Oktober/November 12

Markt Australien

Astrid Mulholland-Licht Markt Manager Australien

Die Rahmenbedingungen sind hervorragend: Der Australische Dollarhat innerhalb der letzten drei Jahre gegenüber dem Euro um etwa

40 Prozent aufgewertet. Das macht Reisen nach Europa für die Australierderzeit natürlich besonders attraktiv. Außerdem steht die australischeWirtschaft im Vergleich zum Rest der Welt sehr solide da. Unsere Marktstrategie setzt in der B2C-Marktbearbeitung einen Schwer-

punkt bei Kulturträgerkooperationen. Dass wir hier den richtigen Wegeinschlagen, bestätigen die Effekte der „Vienna: Art & Design“-Ausstellungin Melbourne, die von Juni bis Oktober 2011 lief. In den Folgemonatenverzeichnete Wien überdurchschnittlich hohe Zuwachsraten bei australi-schen Gästen. Nicht nur in Wien, aber auch in anderen österreichischenStädtedestinationen finden sich Australier übrigens weit vorne in derNächtigungsstatistik. In den bevorzugten Destinationen der Australier(Wien, Tirol und Salzburg) warten vor allem im 4- und 5-Sterne-Segmentgute Geschäfte. Auch die extrem hohe Zunahme der Nächtigungen in den Top-Skige-

bieten spricht für sich: So konnte etwa St. Anton in der letzten Saison einPlus von 39 Prozent aufweisen, Lech sogar einen Anstieg um 47 Prozent. Australien ist ein kleiner, aber feiner Markt mit einer sehr hohen Wert-

schöpfung für Österreich und guten Zukunftsaussichten. Das Engagementlohnt sich also.

Lohnendes Engagement

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Trendthema, das 2011 erstmals auch Auf-nahme in die Kataloge einzelner Veranstaltergefunden hat.

Die Zielgruppen

Die Österreich Werbung (ÖW), die den austra -lischen Markt von Sydney aus bearbeitet, legt ihr Hauptaugenmerk auf zwei Ziel -gruppen:• Kultur- und Städteurlauber: Die ÖW wen-det sich vor allem an erfahrene Europarei-sende. Bestehende Produkte (z. B. Städte-packages) werden mit kulturellen Erlebnis-sen zu den Themen Musik, Kunst, Ge-schichte, Kulinarik, Land & Leute sowie at-traktiven Ausflugstipps und Sehenswürdig-keiten in der Umgebung angereichert. In die-ses Angebot integriert die ÖW den Aspektder Begegnung mit den österreichischenGastgebern, die den Australiern ein beson-deres Anliegen ist. Das Gesamtpotenzial derKulturgäste liegt bei zwei Mio. Besuchern.Außerdem spricht die ÖW Veranstalter undLiebhaber von Donau kreuzfahrten an.

• Genussskiläufer: Die ÖW setzt auf die di-rekte Ansprache der Wintersportler aus demoberen Segment. Etwa die Hälfte der austra -

lischen Winterurlauber verbringt bereits ei-nen Urlaub in Österreichs verschneiten Ber-gen. Skifahrer sind eine finanzkräftige Ziel-gruppe, da Wintersport in Australien sehrteuer ist. Im Vergleich dazu ist Skifahren inÖsterreich günstiger bei besserem Produkt.Wichtig in diesem Zusammenhang: Australierfragen flexible Aufenthaltsdauer (nicht Sams-tag auf Samstag) und auch topausgestatteteFamilienappartements nach. In Australiengibt es rund eine Mio. Skifahrer bzw. Snow-boarder.

2013: große ÖW-Kampagne

Zur Bewerbung von Urlaub in Österreich startetdie ÖW im nächsten Jahr auch auf dem australischen Markt die großangelegte Marke-tingkampagne „Ankommen und aufleben.“ In-haltlich stehen das authentische Kulturangebotmit dem Schwerpunkt „identitätsstiftende Architektur“, Flusskreuzfahrten auf der Donau,das sommerliche Naturerlebnis und der Ge-nussskilauf im Vordergrund.

Kontakt: Astrid Mulholland-Licht, Markt Manager Australien, Tel.: +61/2/9299-3621, E-Mail: [email protected]

Der australische Gastauf einen Blick

Unterkunft: 43,9 in der 5- und 4-Sterne-Katego-rie, 19,9 % in der 3-Sterne-KategorieAufenthaltsdauer:2,4 Nächte (2011)Submärkte: BundesstaatNew South Wales mitSydney (34 %), Victoriamit Melbourne (26 %),Queensland mit Brisbane(15 %) und Western Australia mit Perth (13 %) Haushaltseinkommen:98.000 Euro im Jahr(australischer Durch-schnitt: knapp 50.000 Euro)Beliebteste Ziele: Wien(44 % der Nächtigungen),Tirol (23,6 %) und Salz-burg (19,2 %)

Quellen: TourMIS, Roy Morgan Research

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bulletin

10 Oktober/November 12

Neues aus den Märkten

Michael Strasser hatmit Anfang Septem-ber die Leitung desMarkt büros der Öster-reich Werbung (ÖW)in Italien übernom-men und ist nungleichzeitig Region

Manager für Italien und Spanien. Der 49-jäh-rige Salzburger begann seine ÖW-Karriere1990 im Berliner Büro. Nach Stationen in Ham-burg, Moskau, Kopenhagen, Madrid und derÖW-Zentrale in Wien war Strasser die letztendrei Jahre Markt Manager Japan und RegionManager für Asien mit Sitz in Tokio. Dort hatteer auch die Aufgaben als General Managerdes Vienna Representative Office (der Wirt-schaftskammer Wien und der Stadt Wien) inne.

Strasser ist in seinerneuen Funktion FritzBauer nachgefolgt,der mit Ende Septem-ber in den Ruhestandgegangen ist. Bauerwar seit 1979 für dieÖW tätig und arbei-

tete in den ÖW-Büros in New York und Los An-geles, Hamburg, Paris, Frankfurt, Madrid undBerlin. In den vergangenen elf Jahren leitete

der gebürtige Oberösterreicher erfolgreich dieRegion Italien und Spanien mit Sitz in Mailand.

Durch den Wechselvon Strasser nachMailand kam es auchin der Region Asienzu Neubesetzungen:Norbert Lerch, seit2010 Mitarbeiter desÖW-Büros in Tokio,

fungiert seit Anfang September als Markt Ma-nager für Japan. Lerch hat von Strasser auchdie Leitung des Vienna Representative Officeübernommen. Vor seiner Tätigkeit am asiati-schen Markt war der 37-jährige Salzburger be-reits vier Jahre für die ÖW in Zürich tätig.

Neuer Region Mana-ger für Asien ist KlausEhrenbrandtner. Der40-jährige Salz burgerstieg im Jahr 2000 inDeutsch land in dieÖW ein und ist seit2006 Markt Manager

für den arabischen Markt im ÖW-Büro Dubai.Ehrenbrandtner nimmt die zusätz liche Aufgabeals Region Manager Asien seit September vonDubai aus wahr.

Wechsel in den ÖW-Marktbüros

Mobiles Internet im Urlaub hat noch PotenzialMobile touristische Anwendungen via Smartphone oder Tablet-PC haben noch ein enormes Wachstumspotenzial. Wenn

deutsche User im Urlaub in den Alpen unterwegs sind, rufen sie über ihre Smartphones und Tablet-PCs meist Mails aboder klinken sich in ihre sozialen Netzwerke ein. Touristische Anwendungen stehen augenblicklich noch nicht im Vordergrund,dürften jedoch in Kürze mit der Nutzung nicht reiserelevanter Inhalte gleichziehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentativeBefragung deutscher Alpenurlauber im Rahmen der Deutschen Reiseanalyse, einer Studie, die die ForschungsgemeinschaftUrlaub und Reisen F. U. R. 2011 durchführte. Demnach hat im Vorjahr jeder zweite deutsche Alpenurlauber im Vorfeld seiner Reise über das mobile Endgerät Informationen

für seinen Trip abgerufen, aber nur 17 Prozent nutzten diese Möglichkeit auch von unterwegs. 13 Prozent der User buchtenvor Reiseantritt über ihr Smartphone oder ein anderes mobiles Gerät, jedoch reservierten nur vier Prozent der Befragten touristische Dienstleistungen von unterwegs aus. Jeder zweite Nutzer mobiler Anwendungen wünscht sich auf Reisen vorallem Informationen über das Angebot vor Ort und den Wetterbericht. Die Barrieren für die Nutzung von unterwegs liegen in der Angst vor hohen Datentransferkosten im Ausland und der Info -

suche selbst, die auf mobilen Endgeräten als eher kompliziert wahrgenommen wird. Lokalisierte Dienste spielen heute nocheine untergeordnete Rolle. Zwar ist fast jeder zweite Nutzer des mobilen Internets an standortbezogenen Diensten interessiert,aber nur ein Fünftel betrachtet die Ortung seines aktuellen Aufenthaltsorts als unproblematisch.

Fotos: ÖW

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Travel-Trends

Wie die Reisenden selbst ist auch die Tourismusbrancheständig in Bewegung. Dasbulletin präsentiert unter

dem Motto „Welt-Ideen“ die interes santesten und originellsten Trends aus dem globalen Reisegeschehen in Serie.

Skippy lässt Steine springen

Am Ufer eines ruhigen Bergsees stehen und Steinchen überdas Wasser hüpfen lassen: In diese Urlaubsidylle entführtekürzlich eine Initiative des Natur- und Erholungsgebiets „SunValley“ im US-Bundesstaat Idaho Internetnutzer aus aller Welt.Der über den Browser steuerbare Roboter „Skippy“ – positio-niert am Seeufer – übernahm den mechanischen Teil, dieNutzer verfolgten die Szenerie in Echtzeit per Videostreamauf ihrem Bildschirm. Die Eindrücke sollten besonders beiMenschen aus urbanen Gegenden die Sehnsucht nach einemUrlaubsaufenthalt in der Natur wecken.

http://www.stoneskippingrobot.com

Mitfahren leicht gemacht

Eine smarte und umweltschonende Alternative zu Taxis bietetdie Firma SideCar aus San Francisco. Über die gleichnamigeSmartphone-Anwendung lassen sich vertrauenswürdige Fahrer aufspüren, die Mitfahrgelegenheiten anbieten. NachEingabe des eigenen Aufenthaltsorts und gewünschten Zielserhalten die Nutzer eine Auswahl an verfügbaren Fahrern mitderen Namen und Autos sowie einem Foto. Um zertifizierterSideCar-Fahrer zu werden, müssen sich Autofahrer erst an-melden und ein Videointerview absolvieren.

http://www.side.cr

Auf Tauchstation

„150 Feet of Awesome“: Um das Monterey Bay Aquarium imkalifornischen Monterey zu bewerben, gestaltete die Agentur„Engine Company 1“ eine interaktive Bushaltestelle, die wieein Aquarium aussieht. Nach Berührung der Taste „Dive In“auf dem Touchscreen begaben sich die Besucher auf einenvirtuellen Tauchgang bis zu 150 Fuß in die Tiefe. Um das Unter -wasser-Erlebnis auch mit Freunden zu teilen, konnten die vir-tuellen Taucher für personalisierte Postkarten im Aquariumposieren, die sie dann direkt auf Facebook und Twitter posteten.

http://www.enginecompanyone.comQuelle: Executive Future Travel Trendreport by TrendONE

Foto: iStockphoto.com

Welt-Ideen

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Page 12: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

Jeden Monat landen sie auf den Tischender Tourismusmanager: die Daten der Sta-

tistik Austria zur Entwicklung der Nächtigungenund Ankünfte. Je nach Ergebnis jubeln die ei-nen, trauern die anderen – und manche fragensich, welche Aussagekraft das Auf und Ab derNächtigungs- und Ankunftszahlen wohl hat.Natürlich deuten steigende Nächtigungen

und Ankünfte darauf hin, dass das Angebotmehr oder weniger den Wünschen der Gästeentspricht, aber über die wirtschaftliche Leis-tungsfähigkeit bzw. die erzielten Umsätze ver-raten sie nichts. Diese Erkenntnis schwingtauch im Kommentar von Hans Schenner, Ob-mann der Bundessparte Tourismus- und Frei-zeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Öster-reich (WKÖ), mit, wenn er die Winterzahlen2011/12 analysiert: „Selbstverständlich freuenwir uns über gute Nächtigungszahlen – keineFrage … Dass die Nächtigungen zum Teil auchüber vergünstigte Zimmerpreise erkauft wordensind, ist auch kein Geheimnis. Das bedeutet,dass die Erträge hinter den Zuwächsen derNächtigungen zurückbleiben.“ In dieselbe

Kerbe schlägt auch Reinhold Mitterlehner, Bun-desminister für Wirtschaft, Familie und Jugend,angesichts der Ergebnisse der vergangenenWintersaison: „Die Umsatzentwicklung hält oftnoch nicht mit den steigenden Ankünften undNächtigungszahlen mit.“

Mehr Faktoren berücksichtigen

Fazit: Wenn es um die Beurteilung der wirt-schaftlichen Performance der Tourismus -branche geht, sollte die Umsatzkomponentejedenfalls auch berücksichtigt werden. DieseMeinung vertritt auch Egon Smeral, Wirt-schaftsforscher am WIFO und Vorsitzender des Expertenbeirates „Tourismusstrategie“ im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (siehe nebenstehendes Interview). Als Basis zur Messung der österreichweiten

Umsätze der Tourismusbranche dienen die Er-gebnisse der sogenannten „Leistungsbilanz“,die auch die Einnahmen aus dem in- und ausländischen Reiseverkehr erfasst, sowieWIFO-Berechnungen in Bezug auf die Reise-ausgaben der Österreicher im Inland. Im Vor-

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12 Oktober/November 12

Touristische Wertschöpfung

Ins rechte Licht gerücktTourismus in Zahlen: Wie sich die wirtschaftliche Leistung der Branche am besten lesen lässt, dazu liefert das bulletin hier einige Anregungen.

Text: Susanna Gassner

Foto: dreamstime.com

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jahr betrugen die Gesamtumsätze des Tourismus 22,6 Mrd. Euro, wasgegenüber 2010 einem Plus von 3,3 Prozent entspricht. Allerdings nurnominell, denn in dieser Steigerung ist die Inflationsrate nicht berück-sichtigt. Diese lag laut Statistik Austria im Vorjahr bei 3,3 Prozent –real stagnierten die Umsätze somit.

Umsatzdaten online abrufen

Das Wirtschaftsforschungsinstitut veröffentlicht seit Kurzem – nahezuzeitgleich mit der Veröffentlichung der Ankunfts- und Nächtigungsdatendurch die Statistik Austria – auf seiner Website (www.wifo.at) monatlicheUmsatzdaten aus der Tourismusbranche. Unter dem Menüpunkt „Wifo-Datenbank/Wirtschaftsdaten“ findet sich der Unterpunkt „Tourismus“(Übersicht 10.7). Beim Anklicken öffnet sich eine Tabelle mit folgendenDaten, aufgeschlüsselt jeweils nach Bundesländern und für Gesamt-österreich: • prozentuelle Veränderung der kumulierten Tourismusumsätze derlaufenden Saison in Relation zur Vorjahresperiode

• prozentuelle Veränderung der kumulierten Nächtigungen der lau-fenden Saison in Relation zur Vorjahresperiode

• zum Vergleich finden sich auch immer die Daten der abgeschlossenenVorjahressaison – derzeit sind die Änderungsraten der Sommer -saison 2011 gegenüber den entsprechenden sechs Monaten desVorjahrs, also 2010, online.

Diese Zahlen geben Einblick in die aktuelle wirtschaftliche Entwicklungder Tourismusbranche. So bedeutet beispielsweise ein stärkeresWachstum bei den Nächtigungen als bei den Umsätzen, dass Öster-reichs Gäste weniger pro Nacht ausgeben. Wenn die eigenen Umsätzestärker als jene der Gesamtbranche steigen, kann sich der Hotelierdie Hände reiben – andersherum muss er sich fragen, was er bessermachen könnte.

Internationale Reiseverkehrs einnahmen als Benchmark

Als Messgröße für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Urlaubs -lands Österreich gilt sein Marktanteil, der die Umsatzentwicklung inRelation zur Konkurrenz aufzeigt. Basis für die Berechnung diesesMarktanteils sind die Einnahmen aus dem internationalen Reiseverkehr,die 2011 bei 16,2 Mrd. Euro lagen. Dies entspricht einer Zunahme ge-genüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent. Hier setzen auch die Ziele derÖsterreich Werbung (ÖW) an, die sich gemeinsam mit allen öster -reichischen Tourismuspartnern für Erhalt und Ausbau der Wett -bewerbsfähigkeit des Tourismuslands Österreich einsetzt.

Österreich in den EU-15

Der Marktanteil Österreichs, dessen Erhöhung laut Programm der Bun-desregierung erklärtes Ziel der Tourismuspolitik ist, lag 2011 innerhalbden EU-15 bei knapp sechs Prozent. Damit belegt Österreich densechsten Platz. An der Spitze dieses Rankings steht Spanien mit einemAnteil von rund 18 Prozent an der Gesamtheit der Einnahmen aus denAufenthalten internationaler Gäste. Im langfristigen Vergleich hat Öster-reich seit 1995 etwas mehr als zwei Prozentpunkte seines Marktanteilseingebüßt. Bei den Tourismuseinnahmen pro Kopf der Bevölkerunglässt Österreich das Feld der Mitbewerber in den EU-15 hingegen weithinter sich: 2011 entfielen auf jeden Österreicher 1.694 Euro an Ein-nahmen aus dem internationalen Reiseverkehr. Damit liegt Österreichweit vor Schweden (1.055 Euro), Belgien und Luxemburg (1.002 Euro)sowie Griechenland (934 Euro).

Interview

Wirtschaftsforscher Egon Smeral zurMessung der Branchenperformance

Warum sollte die Umsatzkomponente stärkerzur Beurteilung der Performance der Touris-musbranche herangezogen werden?Ankünfte und Nächtigungen sagen wenig überdie wirtschaftliche Entwicklung aus, da sie wirt-schaftliche Faktoren wie z. B. Nebenausgabennicht berücksichtigen. Im Klartext: Ob der Gastim Restaurant isst, mit dem Taxi fährt usw.,kommt weder in den Nächtigungs- noch in denAnkunftszahlen zum Ausdruck.

Welche Parameter fließen in die Berechnungder Umsätze ein?Die Zahl der Nächtigungen und der Aufwandje Nächtigung, der alle Konsumgüterkategorienerfasst. Dabei werden nicht nur Mengenkom-ponenten (Nächtigungen), sondern auch Qua-litäts- und Preiskomponenten der verschiede-nen Aufwandspositionen erfasst.

Seit Kurzem lassen sich Daten zu den Touris-musumsätzen auf der Homepage des WIFOonline abrufen. Für wen ist dieser neue Servicegedacht?Die Zahlen erlauben ein Benchmarking mit derGesamtbranche, sie sind also für alle Touristi-ker interessant, die wissen wollen, wie sich ihreUmsätze in Relation zu jenen der gesamtenSparte entwickeln.

Welchen Nachteil hat es, wenn Erfolg oderMisserfolg nur an Nächtigungen und Ankünftenfestgemacht wird?Ein Plus oder Minus an Nächtigungen oder An-künften sagt nichts über die Entwicklung derUmsätze aus, was aber entscheidend ist –denn schließlich zählt, was in der Kassa bleibt.

Aber sagt zum Beispiel die Entwicklung derAnkünfte nicht auch etwas über die Attraktivitäteiner Destination/eines Betriebes aus? Ja, natürlich, aber der wirtschaftliche Einflussbleibt unberücksichtigt. www.wifo.at

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Durchs Zusammenspiel entsteht Touris-mus“, mit diesen Worten eröffnete Stefan

Susana, Dirigent aus Vorarlberg, seinen Vor-trag im Rahmen der diesjährigen Kleinwalser-taler Dialoge, die unter dem Motto „Was gööndmi d Gescht aa?“ standen. In seiner Rede ver-gleicht er Tourismus mit einem Orchesterkon-zert: Jedes Mitglied der Gruppe leistet seinenpersönlichen Beitrag zum Gelingen eines har-monischen Gesamtwerks, das das Publikumbegeistern soll. Wie in der Musik ist die Ver-bindung der individuellen Kompetenzen unter-schiedlicher Persönlichkeiten zu einer Einheitauch im Tourismus ein entscheidender Erfolgs-faktor. Denn um dem Gast ein positives Ur-laubserlebnis zu ermöglichen, ist die Unter-stützung jedes einzelnen Einwohners einerDestination notwendig. Nicht nur die Erfahrun-gen mit dem Hotelier oder Vermieter prägenden Eindruck der Besucher, sondern auch eingepflegtes Ortsbild, eine freundliche Geste aufder Straße oder zuvorkommender Service imörtlichen Supermarkt. In der Praxis ist das Gesamtbild der Besucher

nicht immer stimmig: Gäste aus teilweise frem-den Kultur kreisen, die mit neugierigen Blickendie Gegend erkunden, scheinbar unbedarfteFragen stellen und die gewohnten Regeln des Zusammenlebens nicht beachten, werden vonEinheimischen, die nicht direkt im Tourismusarbeiten, oft als Störfaktoren empfunden. Auchder Massentourismus könnte der lokalen Be-völkerung, aber auch den Gästen selbst einDorn im Auge sein, läuft doch auf diese Weiseeine Region Gefahr, ihre Authentizität zu ver-lieren. Im Verantwortungsbereich der Touristikerliegt es, hier steuernd einzugreifen und eineLösung im Sinne der Nachhaltigkeit zu finden. Insgesamt schreiben laut T-MONA (Touris-

mus MONitor Austria) aus 2011/12 57 Prozentder Gäste ihrer österreichischen Urlaubsdes-

tination die Eigenschaft „gastfreundlich“ zu. Einzwar hoher Wert, der aber durchaus noch Ver-besserungspotenzial hat.

Gemeinschaftssinn stärken

Mit einem freundlichen, respektvollen Umgangkönnen die Menschen aus einer Destinationden Gästen dabei helfen, sich auch in einerneuen Umgebung schnell einzugewöhnen. DieBasis dafür ist eine funktionierende Gemein-schaft, in der weitgehende Einigkeit über dieWertschätzung gegenüber dem Gast herrscht.Mangelt es daran, hat das wie etwa in Gmun-den zur Folge, dass touristische Infrastruktur-projekte immer wieder auf Ablehnung stoßenund sich Kooperationen zwischen den Interes-sengruppen schwierig gestalten. Derzeit sendetdie Ferienregion Traunsee daher ein freundli-ches Gegensignal: Unter dem Titel „Griaß di“setzt die Region eine Kampagne um, dieGmunden als weltoffene Bezirkshauptstadt prä-sentieren und zugleich den Zusammenhalt amnördlichen Traunseeufer stärken soll.

Wirtschaftsfaktor Tourismus

Oft entwickelt sich die Tourismusgesinnung po-sitiver, wenn sich die lokale Bevölkerung derwirtschaftlichen Bedeutung der Branche be-wusst wird. Hier ein Blick auf die gesamte öster-reichische Volkswirtschaft: 2011 trug der Tou-rismus 7,5 Prozent oder rund 22 Mrd. Euro zurgesamten Wertschöpfung bei, wie das Touris-mus-Satellitenkonto (TSA) verrät. Mit 344.300Vollzeitarbeitsplätzen beschäftigt die SparteTourismus knapp zehn Prozent aller Erwerbs-tätigen in Österreich. Eine Befragung des In-stituts für Freizeit- und Tourismusforschung(IFT) zeigte, dass sich 71 Prozent der öster-reichischen Bevölkerung über die allgemeinewirtschaftliche Abhängigkeit der Region vomTourismus im Klaren sind. Im Westen ist das

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14 Oktober/November 12

Tourismusgesinnung

Vom Fremdenzimmer ins Gästebett Für das Wohlbefinden von Österreichs Gästen sorgen nicht nur herzlicheGastgeber, sondern auch eine zuvorkommende Bevölkerung. Wie sich einepositive Tourismusgesinnung pflegen lässt, hat das bulletin recherchiert.

Text: Sabina König

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Bewusstsein der Befragten stärker ausgeprägtals im Osten des Landes, was sich durch dasgrößere Gewicht der Branche in den Alpen -regionen erklären lässt.

Erfolg macht satt

„Wenn sich der Tourismus lange Zeit gut ent-wickelt hat, schwindet die positive Einstellungihm gegenüber zusehends“, so Peter Marko,Geschäftsführer von Kitzbühel Tourismus. Umauch in Zeiten des Wohlstands die Lebens-grundlage nicht aus dem Blick zu verlieren,besteht eine zentrale Aufgabe von Tourismus-organisationen darin, immer wieder an die Be-deutung der Branche zu erinnern. „Denn Erfolgmacht satt und müde, satt durch den Wohl-stand und müde im Tun und Teilenwollen“,meint Andreas Gapp von der Walser RaiffeisenHolding, die die Kleinwalsertaler Dialoge ver-anstaltet. Sättigung und Ermüdung markierenden Wendepunkt von der Wahrnehmung desTouristen als Bereicherung hin zur Wahrneh-mung als Notwendigkeit – eine Frage der Hal-tung, die der Gast bei Begegnungen spürt.

Emotionen gefragt

In dieselbe Kerbe schlägt auch Manfred Kohl,Geschäftsführer des auf Tourismus speziali-sierten Beratungsunternehmens Kohl & Part-ner. Seiner Meinung nach gehe Tourismusge-sinnung über das reine Bewusstsein der wirt-schaftlichen Notwendigkeit der Sparte hinaus.Damit Gastfreundschaft gelebt werde und vonHerzen komme, brauche es zusätzlich emo-tionales Einverständnis: „Die persönlich wahr-genommene Diskrepanz zwischen Wissen um

die Notwendigkeit des Tourismus auf der einenSeite und den subjektiven Empfindungen aufder anderen Seite wird immer stärker. Um positive Emotionen bei den Einheimischen zuwecken, reicht Information alleine nicht aus,dazu müssen die Menschen die gleichen Wert-vorstellungen haben.“Dem Thema Tourismusgesinnung vermehrt

Aufmerksamkeit zu schenken, dafür plädiertKohl aus folgenden Gründen:• Touristiker seien heute weniger in die Orts-gemeinschaft integriert als noch vor einigenJahrzehnten. Mit dem Aufbrechen traditio-neller Wertegemeinschaften seien auch dieeinflussreichen Führungsrollen verloren ge-gangen. Touristiker erhielten daher wenigerAnerkennung, was ihr Durchsetzungsver -mögen beeinträchtige. Eine Entwicklung, diein Zusammenhang mit der Professionalisie-rung der Branche stehe, die immer mehr Arbeit im Büro erfordere und Führungskräfteoft isoliere.

• Die Gemeindepolitik in vielen Tourismusge-meinden orientiere sich mehr an den Inte-ressen ihrer Wählerschaft, den Einwohnern,als an jenen der Gäste.

• Schließlich trage auch das Schwinden derprivaten Vermieter zur Minderung der Touris -musgesinnung bei, da diese in ihrer neuenRolle als Einheimische nicht mehr in direktemKontakt mit dem Gast stünden und diesenzunehmend als Last empfänden.

Dialog initiieren

Um die Aufmerksamkeit für das Thema in derBevölkerung zu wecken und den Gemein-

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Foto: TVB Fuschl am See

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schaftssinn zu stärken, setzen Touristiker aufAufklärung. Mit der „Griaß di“-Kampagne am Traunsee

will das Gmundener Tourismusbüro einen of-fenen Dialog über die Wertschätzung desGasts in der Region anregen. Entsprechenddes interaktiven Charakters dieses Projektsdient Facebook als Plattform zum Austausch.Werte wie Respekt, Offenheit und Miteinanderprägen die Kampagne. Durch Maßnahmen wieden „Griaß di“-Tag, bei dem kürzlich die Ein-wohner zum gemeinsamen Feiern zusammen-fanden, sollen diese Werte fest in der Regionverankert werden. Schwerpunkt der Initiativeist ein Film, in dem etwa 400 Einheimischegemeinsam mit Gästen heiter den Tag erleben– er wurde vor Kurzem auf der Video-PlattformYouTube veröffentlicht und soll sich viral im In-ternet verbreiten. „Wir möchten ein fröhlichesAusrufzeichen für die Ferienregion Traunseesetzen, indem wir unter dem Motto ‚sympa-thisch – crazy‘ neue Bilder aus der Region indie Welt schicken“, erklärt Alexandra Hosp,Ortsstellenleiterin im Tourismusbüro Gmunden.An einer positiven Tourismusgesinnung in

der Region ist auch die Walser Raiffeisen Hol-ding mit Beteiligungen etwa an der Kleinwal-sertaler Bergbahn AG oder dem Allgäu Airportinteressiert. Als Initiator der KleinwalsertalerDialoge setzt die Holding jährlich Akzente zurAuseinandersetzung mit Zukunftsfragen fürden Tourismus – eine Plattform, bei der sichExperten und Interessierte austauschen. An-lässlich der diesjährigen Veranstaltung ent-stand eine fiktive Filmdokumentation, die in dieZukunft einer Alpenregion blickt, in der dieGäste ausgeblieben sind. Die Folgen sind ver-heerend: Die Infrastruktur veraltet, Arbeitslo-sigkeit greift um sich, die letzten Nahversorgermüssen schließen, junge Menschen wandernab, die Landschaft verwahrlost und das Dorf-leben kommt langsam zum Erliegen. Der Filmsoll Touristiker und Einheimische auf kreativeWeise zur Reflexion der eigenen Haltung ge-genüber Gästen anregen. Auf YouTube wurdeder Clip bereits knapp 6.000-mal angesehen.

Nachwuchs integrieren

Im Rahmen der Kleinwalsertaler Dialoge 2011entstand die „Ideenschmiede“, eine Koopera-tion mit der Höheren Lehranstalt für Tourismusin Bezau. Die Initiative hat zum Ziel, für dieRegion bedeutsame Themen aufzugreifen undim Austausch zwischen Experten und Nach-wuchs-Touristikern zu bearbeiten. Gapp siehteine wesentliche Funktion der Ideenwerkstatt

auch darin, die Ausbildung im Tourismus attrak -tiver zu machen. Denn eine höhere Beschäfti-gungsrate von Einheimischen im Tourismuswürde sich auch positiv auf die Tourismus -gesinnung auswirken. Das diesjährige Sieger-projekt der „Ideenschmiede“ beschäftigt sichetwa mit Möglichkeiten, die Beziehung zwi-schen Hoteliers und Einheimischen zu fördern.Demnach sollten Hoteliers einmal im Jahr zehnEinheimische in ihr Haus zu Abendessen undÜbernachtung einladen, um sich dabei überTourismus auszutauschen.

Veränderungen begünstigen

Auch Anne Riedler, Geschäftsführerin vonKleinwalsertal Tourismus, sieht die Basis füreine positive Tourismusgesinnung in der Siche -rung des touristischen Nachwuchses. Klein-walsertal Tourismus setzt daher auf Projekteund Kurse, die junge Menschen an touristischeBerufe heranführen und Betriebsnachfolgenunterstützend begleiten. Um innovative Ideengemeinsam mit den Partnern professionell um-setzen zu können, liegt ein weiterer Schwer-punkt auf Information und Service – etwa mitWorkshops in Sachen Internetpräsenz. „Un-sere Funktion als Leistungspartner für Touris-tiker wird zunehmend wichtiger, nur so könnenwir den Partnern die Ängste vor Innovationennehmen“, so Riedler.

Stammtische etablieren

Die deutsche Beraterin und Psychologin AsmaSemler weist auf die Verantwortung der Tou-ristiker hin, die lokalen Partner regelmäßig aneinen Tisch zu bringen, Anreize zur Beschäfti-gung mit dem Thema Tourismusgesinnung zusetzen und überzeugende Argumente für not-wendige Maßnahmen zu finden. Den hohenStellenwert regelmäßiger Meetings zugunsteneiner gemeinsamen Identitätsfindung hebtauch Marko von Kitzbühel Tourismus hervor:„Den Grundstein für die Identifikation der Touristiker und Einheimischen mit der Markelegen wir mit dem regelmäßigen Marken-stammtisch, der Vertreter unterschiedlicher Interessengemeinschaften an einem Tisch ver-eint.“ Wie im Markenbildungsprozess von Kitz-bühel Tourismus sind darin alle Bevölkerungs-gruppen involviert – von Landwirten überKünstler, Lehrer und Unternehmer bis hin zuVereinen. Mittlerweile setzen sich auch Bewoh-ner aus den Nachbarorten mit an den Tisch,weil sie sich für die Geschehnisse in Kitzbühelinteressieren und sich an der Diskussion be-teiligen möchten.

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16 Oktober/November 12

Tourismusgesinnung

Für das Miteinander

• Informationsmedien(Journale, Flyer, Intranet, Foren etc.)

• Veranstaltungen mit allen Einwohnern

• Wettbewerbe zur Aktivierung der lokalen Bevölkerung

• Fortbildungskurse fürTourismuspartner

• Bewusstseinsbildung bei politischen Ent-scheidungsträgern

• touristischen Nach-wuchs aus Region rekrutieren

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Facebook-Studie

Z ahlreiche Unternehmen nutzen die Social-Media-PlattformFacebook als festen Bestandteil ihrer Öffentlichkeitsarbeit.

Immer wieder setzen sie dabei aber auf Nachrichten, die sichfür das Medium nicht eignen. Welche Kriterien über den Erfolgvon Postings entscheiden, hat die Agentur vi knallgrau in Zu-sammenarbeit mit der Fachhochschule Joanneum in Graz ineiner neuen Studie untersucht.Erfolg bei Social-Media-Aktivitäten lässt sich über die „Vira-

lität“ messen: Sie beschreibt, in welchem Umfang bestimmteInhalte von anderen Nutzern geteilt werden. Die Viralität be-rechnet sich aus dem Verhältnis von Likes, Shares und Kom-mentaren zu einem Beitrag im Verhältnis zur aktuellen Fanzahlder Seite. Die Untersuchung nahm Facebook-Seiten von 100B2C-Marken mit insgesamt 2.324 Facebook-Postings ausDeutschland, Österreich und der Schweiz unter die Lupe.

Einfach und konkret

Das ideale Posting ist „einfach“, „konkret“ und „emotional“ for-muliert. Inhaltlich kommen die Kategorien „Customer Insightsgewinnen“, „Neuigkeiten“, „Gewinnspiele“ sowie Alltagsthemenam besten an. Weniger beliebt sind Produkt- und Personal-Themen. Postings, die Gefühle auslösen, können außerdemum bis zu zwei Drittel höhere Viralitätswerte erreichen. Die Au-

toren der Studie empfehlen, Texte mit einer Länge von wenigerals vier Zeilen mit möglichst doppelt breiten Bildern zu posten,die sich über beide Spalten der Facebook-Maske erstrecken.

Posten in der Freizeit

Fragen und Aufforderungen an die Nutzer können den Virali-tätsfaktor nicht signifikant steigern, Links und Videos wirkensich sogar negativ aus. Ebenso wie eine hohe Postingfrequenz:Pages, auf denen nur etwa jeden dritten Tag ein neuer Postveröffentlicht wird, erzielen weit höhere Viralitätswerte als Sei-ten mit täglichen Beiträgen. User verbreiten bevorzugt jenePostings, die am Wochenende geteilt werden, unter der Wocheeignen sich Vormittage und Abende. Das richtige Timing zuerreichen, dabei hilft etwa die neue Facebook-Funktion „Sche-duled Postings“, die Nachrichten zu Zeiten postet, an denensonst wenig veröffentlicht wird.

Total viral

Foto: dream

stim

e.co

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Text: Sabina König I ns Hotelzimmer kommen, den Fernseher ein-schalten und sich dank persönlicher Begrü-ßung und der Lieblingssendern aus der Heimatprompt wie zu Hause fühlen: Moderne Unter-haltungselektronik erlaubt es Hoteliers, indivi-duelle Angebote für den Gast zu kreieren undseinen Service noch besser auf die Zielgruppeabzustimmen. Die Integration von Internet undinteraktiven Anwendungen auf dem Hotelfern-sehgerät sorgt dafür, dass der TV-Bildschirmzur multifunktionalen Plattform für Unterhaltung,Information, aber auch fürs Marketing wird.

Internet-TV ist Standard

Die technische Ausstattung von Hotelzimmernist etwa für deutsche Geschäftsreisende einimmer wichtigeres Kriterium bei der Hotelwahl.Dies belegt eine Umfrage des unabhängigenForschungsinstituts SurveyShack im Auftragvon Samsung Hotel-TV, durchgeführt inDeutschland, Großbritannien, Frankreich, Spa-nien und Italien. Für mehr als die Hälfte allerGeschäftsreisenden ist ein mit Internet-TV aus-gestattetes Zimmer einer der Gründe für dieBuchung. 87 Prozent der Befragten erwartensich, dass die Ausstattung im Hotel mindestensdem technischen Standard entspricht, den sieaus ihrem Wohnzimmer kennen. Dass die in-dividuelle Abstimmung des Unterhaltungs -angebots bei den Gästen auf Wohlgefallen trifft,zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Befra-gung unter den Nutzern des BuchungsportalsHRS: 44 Prozent der User nannten auf dieFrage, welche Annehmlichkeiten aus der Heimatsie im Hotel am wenigsten missen möchten,an erster Stelle den Empfang deutscher TV-Sender.Der neue TV-Trend, der zunehmend auch in

der Hotellerie Einzug hält, heißt „Hybrid-TV“bzw. auch „Connected TV“ oder „Smart-TV“:Dem Gast stehen dabei sowohl klassisches

Fernsehen als auch speziell für den TV-Bild-schirm angepasste Online-Inhalte zur Verfü-gung, die auf einer Nutzeroberfläche miteinan-der verknüpft sind. Der mit der Einführung vonIPTV (Fernsehen via Internet) losgetreteneWandel vom Einwegmedium Fernsehen hinzum Dialogmedium erfährt damit neuenSchwung. Die Verbindung von Internet undFernsehen auf einem Bildschirm bringt Vorteilesowohl für den Gast, der sich über Ausflugs-möglichkeiten in der Region informieren odersich über den Speiseplan im Restaurant aufdem Laufenden halten kann, als auch für denHotelier. Er kann individuell mit dem Besucherin Kontakt treten und ihm auf eigenen Senderngezielte Angebote, etwa freie Massagetermineoder Pay-TV, offerieren und dadurch zusätzli-che Einnahmen generieren.

Reibungslose Integration

In dasselbe Netzwerk, über das IPTV ange-boten wird, lassen sich Anwendungen unter-schiedlichster Art integrieren, wie etwa die Regulierung der Beleuchtung. Je mehr Anwen-dungen ein Hotel über das IP-Netzwerk anbie-tet, desto schwieriger werden allerdings dieWartung und das reibungsfreie Zusammen-spiel der unterschiedlichen Technologien. Pro-dukte wie ConnectedHotelTV von SwisscomHospitality Services und LG Electronics ver-binden den Bildschirm ohne zusätzlichen Decoder direkt mit dem Hotel-Netzwerk undlassen sich über ein einheitliches Wartungs-system updaten. Auch den Anwendungen derInfotainment- und Multimedia-Lösungen dergoingsoft GmbH liegt ein einheitlicher Daten-Pool zugrunde, der über eine Schnittstelle mitdem Front-Office-System des Hotels verbun-den ist. Für den günstigen Einstieg ins IPTVbieten sich etwa Mietmodelle an, wie sie z. B.die Televis Telekommunikation und ServiceGmbH sowie einige andere anbieten.

Steuerung über Tablet

Für Überraschung bei den Gästen sorgt eineneue Lösung von Swisscom, die Internet, TVund Video zusammen mit Funktionen der Zimmersteuerung über ein zentrales Zimmer-Tablet nutzbar macht. Die Gäste können überdas Tablet sowohl Freunden auf FacebookNachrichten schicken als auch die Zimmerhei-zung regulieren. Erstmals kommt diese inte-grierte Zimmersteuerung bei der niederländi-schen Hotelkette CitizenM zum Einsatz.Neben der Möglichkeit, zusätzliche Einnah-

men durch Pay-TV und effiziente Angebotsver-

bulletin

18 Oktober/November 12

Multimedia

Das smarte HotelzimmerModerne elektronische Ausstattung im Hotelzimmer bietet dem Gast Infotainment nach Maß, und das rund um die Uhr. Welchen Nutzen der Hotelier daraus zieht, hat das bulletin recherchiert.

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marktung über hauseigene Infosender zu ge-nerieren, bietet Fernsehen über das Internetdie Möglichkeit, den Hotelservice besser andie Wünsche des Gasts anzupassen. Dennimmer mehr Hoteliers wollen auch den elek-tronischen Weg nutzen, um Daten über ihreGäste zu sammeln. „Dem Besucher, der sichheute einen zusätzlichen Kopfpolster per Fern-sehen bestellt, kann beim nächsten Besuch ineinem Haus derselben Hotelkette bereits einweiteres Kissen bereitgelegt werden, voraus-gesetzt das Property-Management-System derHotelkette lässt eine entsprechende Verwer-tung der Daten zu“, so Arndt Mielisch, Kom-munikationsverantwortlicher bei Swisscom. Mitder systematischen Erfassung von Gästewün-schen lassen sich „Nutzertypologien“ erstellen,wodurch sich Hoteliers einen Überblick überdie Ansprüche der unterschiedlichen Zielgrup-pen wie Familien oder Geschäftsreisende oderWochenend-Besucher verschaffen können,meint Peter Kulmbrein, Geschäftsführer vonTelevis. Laut Datenschutzbestimmungen bleibtdie Nutzung dieser Daten dem jeweiligen Un-ternehmen vorbehalten.

Mobile Geräte einbinden

„Der Wunsch der Gäste, die eigenen Medienwie Notebook und Smartphone im Hotelzimmernutzen zu können, wird immer größer – dazumüssen die im Zimmer installierten Geräte mitpassenden Anschlüssen und Strukturen aus-gestattet sein“, meint Reiner Käsbach, Ge-schäftsführer der TASCAN Service GmbH. Zu-dem binden hoteleigene Anwendungen die mo-bilen Geräte der Gäste in die Kommunikationdes Hotels ein und ermöglichen es, den Besu-

cher stets über aktuelle Angebote des Hotelsoder Umgebungsinfos auf dem Laufenden zuhalten. „Der Gast sollte in der Lage sein, sämt-liche Informationen, die er über das TV-Geräterhält, auch mit seinem Smartphone abrufenzu können“, so Florian Haselsberger, Marke-ting-Leiter bei goingsoft. Zudem würden mobileInformationssysteme eine geeignete Lösungfür kleinere Hotelbetriebe mit bestehendemWLAN-Netz bieten, da hier ein Großteil der oftkostspieligen Hardware für IPTV wegfällt.

Allerorts informiert

Mit „Digital Signage“ ist das elektronisches In-formationssystem über Bildschirme nicht nurin den Zimmern, sondern auch in der Lobby,im Lift oder im Outdoorbereich präsent. So las-sen sich weitere Informationen an die Gästeübertragen, die im Hotel unterwegs sind, wiezum Beispiel Wetterinformationen oder Live-Mitschnitte aus der Hotelumgebung. BrunoWolf, stellvertretender Geschäftsführer von Planet Digital, empfiehlt die überbetrieblicheProgrammgestaltung, sodass zusätzliche Ein-nahmen durch Werbeeinschaltungen Drittergewonnen werden können. Eine solche Lösungbaut Planet Digital derzeit in Alpbach als Pilotprojekt auf. „Das Um und Auf bei Digital Signage ist ein System, das einfach und flexi-bel zu bedienen ist, damit die Mitarbeiter In-halte flexibel einwarten können“, so Wolf. DieLösung erlaubt es auch, Inhalte schon im Voraus zu erstellen und den Zeitpunkt der Ver-öffentlichung zu steuern. Für die Hoteliers, diedem Gast TV- und Internetservices auf demLetztstand der Technik bieten wollen, gibt esalso ein breites Spektrum an Produkten.

Foto: dream

stime.com

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Wo die Mariazellerbahn ihre Talstreckefährt, ist die Heimat der „Dirndln“. Die

kleine, rote Frucht mit dem markanten Aromagibt dem „Dirndltal“ im oberen Pielachtal inNiederösterreich seinen Namen und steht zu-gleich als Symbol für den natürlichen Reichtumder Region. Zudem weist das Tal eine markantekulturelle Identität in den Bereichen Kulinarikund kreatives Handwerk auf, die von rund 300Vereinen und vielen engagierten Privatperso-nen gepflegt wird. Aufbauend auf diesen Kern-kompetenzen setzt die Region nun ein innova-tives Projekt um, das vom Bundesministeriumfür Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ)als Leuchtturm-Projekt ausgezeichnet wurde.

Tourismus trifft Bildung

Das Projekt hat seinen Ursprung im Tagungs-und Naturhotel „Steinschalerhof“, wo Tourismusund persönliche Weiterbildung seit Jahren engmiteinander in Verbindung stehen. Zusammenmit regionalen Vereinen wie „Daheim an derMariazellerbahn“ und der ARGE Natour sowieGastronomie und Hotellerie entwickelte derGeschäftsführer des Steinschalerhofs, JohannWeiß, ein Kooperationskonzept, bei dem krea-tive Köpfe aus dem Pielachtal ihre Fertigkeiten

an Gäste weitergeben. Besucherinnen und Be-sucher haben etwa die Möglichkeit, sich imUrlaub unter Anleitung der TrachtenschneiderinAnneliese Kaiser ihr eigenes Dirndl zu schnei-dern oder sich beim Kurs „Koch dir den Som-mer ein“ die Früchte des Pielachtals in Formvon Marmeladen und Chutneys für zu Hausezu konservieren. Ebenfalls im Programm: dasSingcamp mit dem Pielachtaler Chorleiter Gerhard Wirth sowie Malen mit Pflanzenfarben.Termine finden an den Wochenenden oder inPaketen über vier bis sieben Tage statt. Veran-staltungsort ist meist der Steinschalerhof, zurÜbernachtung stehen unterschiedliche Beher-bergungsbetriebe bereit. Die regionale Gastro -nomie profitiert bei Ausflügen von der Koope-ration.

Auszeit für Familien

Die „Dirndltaler Kreativwerkstatt“ macht es sichzur Aufgabe, Familien flexible Urlaubsmöglich-keiten anzubieten. Unter dem Motto „Holiwork“– ein eigens kreierter Ausdruck für die Verbin-dung von „Holiday“ und „Work“ – verbringenFamilien einen aktiven Urlaub gemeinsam,ohne auf individuelle Urlaubsaktivitäten ver-zichten zu müssen. Moderne Kommunikations-möglichkeiten wie Internetzugang in denKoope rationshotels erleichtern den Kontakt zurAußenwelt, vielfältige Betreuungsangebote fürKinder entlasten die Eltern.Bereits seit Mai laden die ersten Programme

aus den Bereichen Kunst, Natur, Kulinarik undHandwerk zum Mitmachen ein. „Bisher warenalle Kurse ausgebucht, ins nächste Frühjahrmöchten wir mit zusätzlichen Kooperationspart-nern und einer noch breiteren Angebotspalettestarten“, kündigt Weiß an. Die Gäste freuensich besonders darüber, dass sie aus dem Urlaubetwas mitnehmen – neues Wissen, Erfahrun-gen und selbst fabrizierte Gegenstände. Ver-anstaltungen wie zum Beispiel das Abschluss-konzert des Singcamps lassen auch die Be-völkerung am Projekt teilhaben und schaffenein authentisches Gemeinschaftserlebnis.

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20 Oktober/November 12

Innovationen

Die Leuchtturm-Projekte

Das Bundesministeriumfür Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) unddie Bundesländer fördernseit 2011 touristischeLeuchtturm-Projekte mitjährlich einer Mio. Euro.Damit sollen innovativeProjekte, die Vorbild -charakter für die Branchehaben, in die Auslage gestellt werden. Dieseumfassen die Entwicklungund Umsetzung kreativerund buchungsrelevanterinnovativer Angebotedurch überbetrieblicheKooperationen entlang der touristischen Wert-schöpfungskette in den Destinationen. DiePrämierung der Gewinnerdes diesjährigen Wett -bewerbs erfolgt am 25. Oktober. Detailinfosunter www.oeht.at

Urlaub in der WerkstattDas Pielachtal im Mostviertel bündelt seine kreativen Ressourcen in einem Projekt, bei dem sich Besucher im Urlaub persönlich weiterbilden. Wie die „Dirndltaler Kreativ-werkstatt“ den regionalen Tourismus belebt, hat das bulletin recherchiert.

Text: Sabina König

Foto: Mostviertel Tourismus/weinfranz.at

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Page 21: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

Neuzugang im ÖW-Führungsteam

Richard Bauer hat mit 1. Oktober 2012 die BereichsleitungKundenmanagement in der Österreich Werbung (ÖW) über-nommen. Der 39-jährige Steirer studierte Tourismus-Manage-ment am Modul Wien und sammelte verschiedene Praxis -erfahrungen im In- und Ausland – etwa als Strategieberaterbei der Zolles & Edinger Tourismusberatung. Bisher als Team-leiter für den Aufbau von Systempartnerschaften und Innova-tionsimpulsen für die Branche zuständig, wird sich Bauer inZukunft mit seinem Team der Kundenbe-ratung, dem Verkauf von Marketingaktivi-täten und dem Wissenstransfer an dieBranche widmen. Der Bereich Kunden -management ist die direkte Schnittstelleder ÖW zu den touristischen Partnern inÖsterreich. Bauer folgt Michael Duschernach, der in den Kulturbereich wechselt.

www.austriatourism.com

Thesen zum Wintersport

Stagnierende Märkte – stagnierende Umsätze? Dieser Fragewidmet sich die Tourismus Community Austria (TCA) am Mittwoch, dem 21. November 2012, im Wiener Haus der Musik.Experten von Kohl & Partner präsentieren ab 18.30 Uhr Thesen zur Zukunft des für den heimischen Tourismus so bedeutenden Wintersports. Im Anschluss diskutieren die Teil-

nehmer über aktuelle Wandlungsprozesse und daraus resul-tierende Chancen und Gefahren für die Ski-Destinationen. Alsoffenes, unabhängiges Forum für Touristiker greift die TCAwichtige Zukunftsthemen der Tourismus- und Freizeitwirtschaftauf und regt zum Gedankenaustausch und zur Vernetzungzwischen den Teilnehmern an.

www.tourismuscommunity.at

Gold und Silber für Österreich

Erfolg für das Blumenbüro Österreich: Bei der „Entente Florale2012“, dem europäischen Lebensqualitäts- und Blumen-schmuckwettbewerb, erreichten die beiden österreichischenTeilnehmer Top-Platzierungen. Neben Gold für Gamlitz in derKategorie „Dorf“ und Silber für Fürstenfeld in der Kategorie„Stadt“ wurden beide steirischen Gemeinden mit je einem voninsgesamt drei Spezialpreisen ausgezeichnet. Die Jury würdigte damit Angebote wie den Motorikpark in Gamlitz; inFürstenfeld überzeugten neben dem Active-Ageing-Projekt„Augustiner Hof“ die zahlreichen Nachhaltigkeitsinitiativen.

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Kurz notiert

Foto: ÖW

IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Österreich Werbung, Marga-retenstraße 1, A-1040 Wien, Tel.: 01/588 66-326, Fax: 01/588 66-266, Internet:www.austriatourism.com/bulletin Chefredaktion: Dr. Katja Horninger, [email protected] Redaktion: Mag. Susanna Gassner, Mag. Sabina KönigFür den Inhalt verantwortlich: Mag. Ulrike Rauch-Keschmann Aboservice:Yvonne Tremmel, [email protected] Anzeigenmarketing: Gassner& Hluma Communications, Alsegger Straße 18/10, A-1180 Wien Layout: Greiner& Greiner/Peter Schaberl, Cactus Design Gestaltung: Greiner & Greiner, Wolf-gang Greiner Druck: Ueberreuter Titelfoto: TVB Fuschl am See

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Page 22: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

Genussvolle Lebenskunst in Vorarlberg

Kunst am Berg, richtungsweisende Holzarchi-tektur, kulinarische Wanderungen – dies sindnur einige Angebotsfacetten, die Vorarlberg alsReiseziel einzigartig machen. „Genussvolle Lebenskunst also“, wie Christian Schützinger,Geschäftsführer von Vorarlberg Tourismus, das Alleinstellungsmerkmal von Österreichswestlichstem Bundesland zusammenfasst. Vorarlberg soll jener Raum in den Alpen sein,in dem sich Menschen am besten entfaltenkönnen. Die Marke Vorarlberg verspricht ihren Besu-

chern unberührte Naturräume, die zu jederJahreszeit zur Inspiration anregen und Land-schaft, Kultur sowie Kunst gekonnt verbinden.Darüber hinaus dürfen Gäste sehr hohe Qua-lität in allen Erlebnisleistungen und Servicessowie einen „vielfarbigen Gestaltungsraum“ fürindividuelle Urlaubswünsche erwarten.Vorarlberg sieht sich, so Schützinger, als

weltoffene alpine Region, die ihren Gästen einbreites Spektrum an Erholungsmöglichkeitenbietet, zum Beispiel Wandern, Biken und Ski-fahren im „perfekten Raum“. Gleichzeitig be-geistert Vorarlberg mit einem anspruchsvollenKulinarium, hoher Aufmerksamkeit und Profes-sionalität seiner Gastgeber. Als weitere Ange-botsstärke gilt das bunte Kunst- und Kultur -angebot, das den Gästen „Land und Leute“näherbringt.Zu den Zielgruppen von Vorarlberg Touris-

mus gehören die sogenannten „EtabliertenPostmateriellen“, also Menschen, die z. B. aktiveErholung bei Bergaktivitäten in allen Varianten

kombiniert mit Genuss suchen, sich aber auchvon der Urlaubsregion und ihren Bewohnernanregen lassen. Die Nachfrage nach Urlaub in Vorarlberg hat

sich in den vergangenen zehn Jahren sowohlim Winter als auch im Sommer grundsätzlichsehr positiv entwickelt. „Dass die Urlaubsaus-gaben unserer Gäste stärker als die Ankünftegestiegen sind, bestätigt, dass unser Motto‚Qualität vor Quantität‘ wirtschaftlich erfolgreichist“, meint Schützinger. Zum Erfolg haben u. a. die konsequente Aus-

richtung auf die Ganzjahressaison – unterstütztvon Infrastrukturinvestitionen vor allem amBerg – und die ständige Professionalisierungim Destinationsmanagement beigetragen, sagtSchützinger. In die Produktentwicklung sinddabei kreative, kunstvolle Elemente und fürVorarlberg typische Ambienteleistungen einge -flossen.Für die Zukunft hat sich Schützinger vor allem

die Internationalisierung des Gästemix vorge-nommen: Bis 2015 will Vorarlberg Tourismusdie Ankünfte aus fremdsprachigen Ländern um15 Prozent steigern.

bulletin

22 Oktober/November 12

Bundesländer im Fokus

Österreich neu Neun Bundesländer, neun Urlaubsdestinatio touristischen Angeboten, die das bulletin in e Ausgaben präsentiert. Lesen Sie hier mehr ü

Steckbrief Vorarlberg• Fläche: 2.601km²• Einwohner: 372.590• Gästebetten: 66.254 (Sommer), 70.348 (Winter)• Nächtigungen 2011: 7.983.458, +1,6 % seit 2001

• Ankünfte 2011: 2.060.159, +21,83 % seit 2001• Saisonverteilung nach Nächtigungen: 56 % Winter, 44 % Sommer

• Auslastung: 43,6 % in Hotels und ähnlichenBetrieben 2011

• wichtigste Herkunftsmärkte nach Ankünften:Deutschland (54 %), Österreich (16 %),Schweiz/Liechtenstein (12 %), Niederlande (6 %)und Frankreich/Monaco (2 %)

• Tourismusregionen: Kleinwalsertal, Bregenzer wald, Bodensee-Vorarlberg, Montafon, Alpenregion Bludenz, Arlberg

www.vorarlberg.travel Quellen: Statistik Austria, WKO, www.vorarlberg.at

Auf einen Blick

Markenversprechen: an-regendste Verbindung vonNatur, Kultur und Kunstim AlpenraumAngebotsstärken: aktiveErholung in den Bergen,anspruchsvolles Kulina-rium, buntes Kunst- undKulturangebotZiele: Internationalisie-rung des Gästemix

Foto: Bregenzerwald Tourismus/Christoph Lingg

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Page 23: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

Burgenland: auf der Sonnenseite

Fällt der Name Burgenland, entsteht im Kopfdas Bild vom Neusiedler See. Neben seineraußergewöhnlichen Landschaft besticht Öster-reichs östlichstes Bundesland mit seinem mil-den Klima, in dem große Weine gedeihen,hochwertiger Gastronomie, natürlichen Heilvor -kommen sowie dem umfangreichen Thermen-und Wellnessangebot. Gemeinsam mit dergrößten Festivalbühne in Mörbisch ergibt sichso eine touristische Alleinstellung, meint MarioBaier, Direktor von Burgenland Tourismus.Mit dem Markenversprechen „Die Sonnen-

seite Österreichs“ ist Burgenland Tourismus,so Baier, seit vielen Jahren erfolgreich amMarkt unterwegs. Im Zuge des Markenrelaunchswerde es ab 2013 „Urlaub mit Sonne drin“ hei-ßen. Zu den Angebotsstärken zählt Baier diehochwertigen Produkte aus den BereichenWellness und Gesundheit. Mit sechs Thermen-standorten habe das Burgenland die „ganzgroße Chance“ auf Ganzjahrestourismus. Wei-ters stehen in der Vor- und Nachsaison Natur,Wein und Kulinarik im Vordergrund. Als Ziel-gruppe hat Burgenland Tourismus das Milieuder Postmateriellen, aber auch generell Gästeim Alter von 40 Jahren und mehr sowie Familienund Paare im Visier. Dank EU-Förderungen konnte das Burgen-

land seit 1995 verstärkt in den Wellness- undGesundheitstourismus investieren. Allein imMittel burgenland haben sich die Übernachtun-gen durch die Errichtung der Familienthermein Lutzmannsburg und neuer Beherbergungs-betriebe von rund 42.000 im Jahr 1995 aufrund 289.000 im Jahr 2011 fast versiebenfacht.Insgesamt betrug das Plus in den vergangenenzehn Jahren bei den Übernachtungen 20 Pro-zent. Für diese gute Performance war nicht nur

die Aufwertung der Infrastruktur, sondern vorallem die Qualitätsverbesserung entscheidend.Heute könne das Burgenland auf eine Reihevon 3-, 4- und 5-Sterne-Hotels sowie auf Gastro -nomiebetriebe der gehobenen Kategorie ver-weisen. Außerdem setzt das Burgenland, sagt

Mario Baier, seit den 90ern auf die Professio-nalisierung der regionalen Tourismus organi -sationen. Auf dem Arbeitsprogramm von Burgenland

Tourismus bis 2015 stehen die Forcierung desGanzjahrestourismus sowie die verstärkte In-ternationalisierung. Darunter versteht Baiernicht nur die Erhöhung des Nächtigungsanteilsausländischer Gäste, sondern vor allem dieHer anführung des Qualitätsniveaus an inter-nationale Standards. Die Marke Burgenlandsoll künftig verstärkt kommuniziert werden.Auch der weiteren Professionalisierung der tou-ristischen Organisationen werde großes Au-genmerk geschenkt. Vor mehr als einem Jahr wurde die neue

Tourismus-Strategie 2015 präsentiert. Nebenden fünf Kernstrategien – Angebotsentwick-lung, Technologie und Wissen, Organisations-entwicklung, Markenmanagement sowie Tou-rismuswahrnehmung – stellt die Stärkung derMarke „Burgenland“ ein wichtiges Ziel. „Alleinesind wir stark, aber gemeinsam sind wir un-schlagbar – in diesem Sinne wollen wir wei-terhin agieren“, so Baier.

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eunmal anders stinationen – mit unterschiedlichen

in in einer Serie in den nächsten mehr über Vorarlberg und das Burgenland.

Steckbrief Burgenland• Fläche: 3.962 km²• Einwohner: 286.215 • Gästebetten: 23.994 (Sommer), 21.979 (Winter)• Nächtigungen 2011: 2.932.034, +20,4 % seit 2001• Ankünfte 2011: 926.254, +49,8 % seit 2001• Saisonverteilung nach Nächtigungen: 30 % im Winter, 70 % im Sommer • Auslastung: 35,3 % in Hotels und ähnlichen Betrieben 2011• wichtigste Herkunftsmärkte nach Übernachtungen: Österreich (78 %), (davon 22 %Wien), Deutschland (16 %), Schweiz (1,14 %), Ungarn (1 %) und Tschechien (0,7 %)

• Tourismusregionen: Neusiedler See, Südburgenland, Mittelburgenlandwww.burgenland.info Quellen: Statistik Austria, WKO

Auf einen Blick

Markenversprechen: dieSonnenseite Österreichs Angebotsstärken: 6 Ther-menstandorte, Wellnessund Gesundheit, Natur,Wein und KulinarikZiele: Internationalisierungdes Gästemix, Heranfüh-rung des Qualitätsniveausan internationale Standards

Foto: NTG/Mike Ranz

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Page 24: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

A ttraktives Erscheinungsbild, leichtere Les-barkeit und Navigation gepaart mit neuen,

praktischen Features – so präsentiert sich dieB2B-Website der Österreich Werbung (ÖW)www.austriatourism.com nach dem kürzlichdurchgeführten Relaunch. Dank neuer Funk-tionalitäten kann die ÖW mit dieser Website,die sich an Touristiker in Österreich wendet,nun noch besser einer ihrer Kernaufgaben –nämlich dem Wissenstransfer an die Branche– nachkommen. Gerade in Zeiten laufenderVeränderungen gewinnen Wissensaufbau und-weitergabe noch mehr an Bedeutung. Profun-des und stets aktu elles Wissen über Gästeund Märkte, wie es die ÖW als Netzwerkknotenfür die Touristiker bereithält, sind daher gefrag-ter denn je.

Neue Funktionen für die Branche

Ab sofort zeigt die Website den Besuchern alleInformationen zu einem bestimmten Markt ineiner Übersicht komprimiert auf einer Seite.Ein spezielles Tool ermöglicht Touristikern eineschnelle Auswahl der für sie und ihre Bedürf-nisse geeigneten Marketingaktivitäten. Gefiltertwerden kann dabei nach unterschiedlichstenKriterien wie zum Beispiel nach Marketingmix,Urlaubsthema, Budget, Zeitraum u. a.

Die Marktseiten des B2B-Auftritts, die übereine Landkarte angewählt werden können, ge-ben einen ersten Überblick über den jeweiligenMarkt. Da finden sich zum Beispiel Angabenzu den Urlaubsinteressen des Gasts, die Be-deutung des Markts für Österreich, seine Ent-wicklung in den letzten Jahren oder ein kurzerAbriss über die touristischen Produkte, die Be-sucher aus dem jeweiligen Markt nachfragen.Darüber hinaus vermitteln die Marktseiten auchinterkulturelles Know-how und beinhalten dieKontaktadressen des ÖW-Büros und der An-sprechpartner.

Log-in zum Wissen der ÖW

Ein neuer Service auf der Website ist der so-genannte „WiPool“ – eine Wissenssammlungfür österreichische Touristiker. Dort steht derBranche das gesammelte Wissen der ÖW-Touris musforschung zur Verfügung, die laufendfundierte Studien und Analysen zum inter -nationalen und nationalen Tourismus erstellt.Neben den Basisinformationen, die wie bislangder Branche gratis zur Verfügung stehen, kön-nen User künftig gegen einen einmaligen, jähr-lichen Kostenbeitrag im WiPool alle T-MONA-Berichte, Länderstudien, die Ergebnisse derDeutschen Reiseanalyse, Trendpapiere undvieles mehr zu sehr günstigen Konditionendownloaden. Das heißt, im Unterschied zu frü-her können alle Studien in der Langfassungdirekt bezogen und für die eigene Arbeit ge-nutzt werden. Den Zugang zum WiPool derÖW erhalten ausschließlich österreichischeUnternehmen. Die Jahresgebühr liegt bei 1.890Euro, wobei es für Betriebe eine vergünstigteJahresgebühr – mit eingeschränkten Publika-tionsrechten – in der Höhe von 790 Euro gibt.

Die Marke im Fokus

Darüber hinaus richtet die B2B-Seite beson-deres Augenmerk auf die Marke „Urlaub inÖsterreich“. Diese wird nach dem Relaunch inall ihren Facetten noch emotionaler und erleb-barer als bisher dargestellt. Gleich zum Ein-stieg kann der User ein Video ablaufen lassen,das in bewegten Bildern zeigt, was es heißt,

bulletin

24 Oktober/November 12

ÖW-B2B-Website

Relaunch bringt neue FeaturesAuf ihrer B2B-Seite, die die ÖW vor Kurzem einem Relaunch unterzogen hat, steht Österreichs Touristikern neuerdings ein Wissenspool zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es weitere interessante Features zu entdecken.

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Page 25: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

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in Österreich „anzukommen und aufzuleben“.Darüber hinaus können Besucher online imMarkenhandbuch der ÖW blättern. Darin findetsich alles Wissenswerte zu den Bausteinenund der Architektur der Marke, zu ihrer Posi-tionierung, der Differenzierung gegenüber denMitbewerbern, ihren Zielgruppen u. v. m. Au-ßerdem erhält die Branche Anhaltspunkte, wiesich die Marke „Urlaub in Österreich“ erlebbarmachen lässt, etwa in der Bildsprache, derMediastrategie u. a.

Service für Praktiker

Bewährte Funktionen wie etwa der internatio-nale Ferien- und Terminkalender wurden eben-falls in die neue Website übernommen. Einweiterer Service: die Prospektplattform. Auf ihrkönnen nicht nur ÖW-Broschüren gelesen undheruntergeladen werden, Österreichs Touris -tiker können hier auch ihre eigenen Prospektehoch laden, um sie einem größeren Leserkreiszur Verfügung zu stellen.

T-MONA – Gästemeinung im VisierT-MONA, der Tourismus Monitor Austria, ist eine repräsentative Befragung derprivaten Österreich-Urlauber und ein in seiner Form einzigartiges Kooperations-projekt der ÖW und der Firma MANOVA mit den Landes touris musorganisationen,touristischen Regionen, dem Bundes ministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend sowie der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Nach den Ergebnissenaus dem Sommer 2011 liegen seit Kurzem auch die Resultate aus der Erhe-bungsphase im Winter 2011/12 vor. Während beider Saisonen wurden öster-reichweit insgesamt rund 35.000 Gäste aus etwa 15 verschiedenen Nationen zuihrem Urlaubsverhalten befragt. Von soziodemografischen Merkmalen über den Entscheidungs- bzw. Buchungs-prozess bis hin zu Aktivi täten während ihres Aufenthalts, Zufriedenheit undImagewerten stehen der österreichischen Tourismuswirtschaft nun aktuelle undumfangreiche Informationen über den Gast in Österreich zu Verfügung. Die Touris musforschung der ÖW erstellt zahlreiche Berichte (sowohl Gratis-Kurzin-fos als auch umfangreichere Analysen) zu einzelnen Themenbereichen bzw.führt auf Wunsch individuelle ausführliche Auswertungen zu einem konkretenThema durch. Alle Berichte können ab sofort auch über den WiPool der ÖW-B2B-Website bezogen werden.

epic relations –mehr als JournalistendatenJournalistendatenbanken gibt es viele, epic relations ist mehr. Durch die intelli-gente und moderne Software in Kombination mit bester Datenqualität bietet sich Touristikern ein exakt auf deren Bedürfnisse zugeschnittenes Medienverteilersys-tem. Mehr als 70.000 Journalistendaten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz stehen topaktuell zur permanenten Verwendung bereit – selbstverständ-lich kann der Bestand auch um eigene Daten erweitert werden.

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Page 26: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

Text: Sabina König

Auf ihrem Weg vom Schwarzwald bis zumSchwarzen Meer zieht die Donau vorbei

an malerischen Städtchen, pulsierenden Me-tropolen, üppigen Obstplantagen und mittelal-terlichen Burgen. Auf einer Kreuzfahrt amzweitlängsten Strom Europas lassen sich gleichmehrere Länder mitsamt ihren natürlichen undkulturellen Schätze komfortabel und ressour-censchonend vom schwimmenden Luxushotelaus erkunden – Vorteile, die immer mehr Ur-lauber überzeugen.Seit der Öffnung des Rhein-Main-Donau-

Kanals im Jahre 1992 verkehren zahlreiche in-ternationale Kreuzfahrtschiffe auf der Donau.Es geht volle Kraft voraus: Im Jahr 2011 warenlaut Jahresbericht der Österreichischen Was-serstraßen-Gesellschaft „via donau“ 1,1 Mio.Menschen mit Schiffen auf der österrei-chischen Donau unterwegs – davon etwa270.000 Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen.Welchen Aufschwung die Kreuzfahrten auf derDonau genommen haben, zeigt die Entwick-lung in Wien. In den letzten zehn Jahren hatsich die Zahl der Kreuzfahrtschiffe, die in Wienanlegen, auf 112 Kreuzfahrtschiffe verdoppelt,verrät Vera Schweder, Unternehmensspreche-rin von WienTourismus.

Wirtschaftsfaktor Kreuzschifffahrt

Obwohl Gäste auf Kabinenschiffen in denösterreichischen Nächtigungsstatistiken nichtausgewiesen sind, leisten sie einen nicht uner -heblichen Beitrag zur Wertschöpfung im Touris -mus. Alleine Niederösterreich generiert laut einer Schätzung der Donau SchiffsstationenGmbH jährlich einen Umsatz von rund 40 Mio.Euro – etwa ein Drittel davon entfällt auf Kreuz-fahrttouristen, die großteils zum ersten Malnach Österreich kommen. Während der imDurchschnitt neuntägigen Reise unternehmendie Urlauber meist drei geführte Landgänge,die Umsätze etwa für Museen, Veranstalter,Handel und Gastronomie bringen. Zudem ar-

beiten Reedereien wie Viking oder A-Rosa mitregionalen Verkehrsbetrieben zusammen undsetzen auf die Produkte regionaler Produzentenwie z. B. der regionalen Winzer. Nicht zuletztprofitiert Österreich von der Werbewirkung fürdie Donauregionen und der auffallend hohenNeigung der Kreuzfahrer, die Region an Freundeund Bekannte weiterzuempfehlen oder sienochmals ausführlicher zu besuchen: „Aus un-serer Gästebefragung ging hervor, dass dieHälfte der Passagiere die Region erneut be-reisen möchte“, so Christoph Madl, Ko-Ge-schäftsführer der Donau SchiffsstationenGmbH und Geschäftsführer der Niederöster-reich Werbung.

Chancen nutzen

Eine Chance für Österreichs Donau-Städte,noch stärker von den Schiffsurlaubern zu pro-fitieren, bietet die Profilierung als Abfahrts- undZielort. Denn die meisten Passagiere verbrin-gen jeweils zwei Tage vor und nach der Reisean den End- bzw. Anfangspunkten ihres Do-nautrips. Wien, das „Flaggschiff“ unter denmeistbesuchten österreichischen Städten, giltseit jeher als beliebter „Hub“ von Reisen aufder Donau. Die Bemühungen der Werbegemein -schaft Donau OÖ, Linz als Startort für Kreuz -fahrten zu etablieren, tragen erste Früchte: Die

bulletin

26 Oktober/November 12

Flusskreuzfahrten

Auf WachstumskursKreuzfahrten boomen – nicht nur auf hoher See, sondern auch auf der Donau – und beleben den Tourismus in Österreichs Städten am großen Strom. Worauf die Passagiere genau Kurs nehmen, zeigt das bulletin hier.

Donautourismus

• Länge der öster-reichischen Donau:ca. 350 Kilometer

• Passagiere 2011:1,1 Mio. Passagiere(+4,6 %), davon ° Linienverkehr: 700.000Passagiere (+2,3 %)

° Flusskreuzfahrten:270.000 Passagiere(+10,2 %)

° Gelegenheitsverkehr:120.000 Passagiere(+6,1 %)

• Zahl der geschleustenPersonenschiffe (2002–2011): plus 70 Prozentauf rund 14.000

Quelle: viadonau

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Page 27: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

Reederei Croisi Europe aus Straßburg startetmittlerweile ihre Flusskreuzfahrten in Linz.Neben den deutschen Nachbarn, die

laut Gerhard Skoff, Präsident der internatio-nalen Werbegemeinschaft „Die Donau“, etwa 60 Prozent der Gäste ausmachen, verzeichnenReise veranstalter Zuwächse bei den Gästenaus Übersee. „In den angelsächsischen Märk-ten beobachten wir einen regelrechten Booman Flusskreuzfahrten, auch auf der Donau. Typische Strecken für Amerikaner, Engländerund Australier führen von Nürnberg nach Buda-pest und umgekehrt oder als längere Rhein-Main-Donau-Kombinationen“, meint CarolinBodens, Marketingleiterin bei Viking Fluss-kreuzfahrten. Diese Fernreisenden unterneh-men Donaukreuzfahrten, um einen Streifzugdurch die Kulturen mehrerer europäischer Län-der zu machen und in deren Kultur, Kulinarikund Geschichte einzutauchen. Auf der Wunsch -liste stehen laut Petra Riffert, Geschäftsführerinder Werbegemeinschaft Donau OÖ, ausgie-bige Einkaufsmöglichkeiten ganz oben. AlsZugpferde für die internationalen Gäste geltendie bekannten Donaustädte Linz und Wien sowie die Wachau – etwa Dürnstein, Melk oderKrems. Die Niederösterreich Werbung bemüht sich,

den Veranstaltern weitere Anlegestellen – etwa

in den Marktgemeinden Rossatz oder Weißen-kirchen in der Wachau – schmackhaft zu ma-chen. Bei der Vermarktung dieser „Geheim-tipps“ spielen Themenschwerpunkte eine wesentliche Rolle. Skoff weist auf deren Be-deutung für die Saison ausweitung hin: „Kreuz-fahrten werden besonders für den Sommergebucht. Durch spezielle Themen wie Advent-fahrten, Kulturveranstaltungen, Wein oder Golfkönnen wir die Saison ausdehnen.“

Aktivprogramm gefragt

Die komfortable Art, per Schiff zu reisen, stehtbesonders bei Reisenden über 50 Jahre hochim Kurs. Für Linz, eine Stadt, die hauptsächlichjüngere Städtereisende und Besucher des Donauradwegs anzieht, stellt diese Gruppeeine Bereicherung dar: „Wir erreichen so einezusätzliche Zielgruppe“, meint Riffert. Da dieAnzahl der Stammgäste, die mit dem Schiffanreisen, hoch ist, muss das Angebot laut Riffert breit gefächert sein. Linz bietet dahernicht nur klassische Stadtspaziergänge, son-dern gewährt auch andere Blicke auf die Stadt– etwa durch einen Besuch in der „Stahlwelt“,dem Museum des Industrieunternehmens voestalpine. In den letzten Jahren versuchen die Veran-

stalter verstärkt, auch ein jüngeres Publikumins Boot zu bekommen. Als sportliche Variantedes Kreuzfahrens erfreut sich die Kombinationmit Radfahren auf dem Donauradweg immergrößerer Beliebtheit. Besucher bestreiten Teileder Etappe mit dem Fahrrad und gehen späterwieder an Bord. Unter dem Titel „Urlaub mitRad und Schiff“ bietet die Oberösterreich Tou-ristik GmbH eigene Angebote für diese Gruppe.Auch die Niederösterreich Werbung setzt aufAktivprogramme wie etwa Wanderungen aufdem Welterbesteig Wachau.

International vernetzen

Effiziente touristische Nutzung der Donauschiff-fahrt ist nur unter Zusammenarbeit der Donau-länder möglich. Initiativen wie die internationaleWerbegemeinschaft „Die Donau“ oder dieARGE Donauländer bemühen sich um die Ver-netzung in puncto Kreuzfahrttourismus. UndKooperation ist notwendig: Passagiere bevor-zugen Abreisetermine an Wochenenden, wes-halb die Schiffe in Passau meist an Freitagenoder Samstagen ablegen. An Anlegestellenund Schleusen kommt es daher immer wiederzu Staus. Laut Skoff wird derzeit an einem zen-tralen Überwachungssystem mittels GPS ge-arbeitet, das Wartezeiten verkürzen soll.

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Foto: Niederösterreich Werbung/Cathrine Stukhart

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Page 28: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

bulletin: Mit den Restaurants Neni am Nasch -markt, dem Neni im Zweiten und dem Tel AvivBeach, einer Strandbar am Donaukanal, sindSie zu einer fixen Größe in der Wiener Gastro-szene aufgestiegen. Wie erklären Sie sich IhrenErfolg?Molcho: Ich habe wohl die richtige Sache zurrichtigen Zeit gemacht – nachdem ich 15 Jahrezu Hause war und vier Buben großgezogenhabe. Und ich gehe leidenschaftlich gerne je-den Tag zur Arbeit. Woran man Spaß hat, darinist man auch erfolgreich.

Wie würden Sie Ihren Kochstil beschreiben –multikulturell, nahöstlich? Als eklektisch: Ich komme ja aus Tel Aviv, einermultikulturellen Stadt mit Einwanderern ausvielen Nationen. Da hatte ich jede Menge Ge-legenheit, mich durch die unterschiedlichstenKüchen zu kosten. Heute bereite ich für unsereGäste einfach das zu, was meiner Familie undmir schmeckt – natürlich mit orientalischemTouch, wie zum Beispiel die Mezze.

Und wo haben Sie Kochen gelernt? Eigentlich bei meiner Mutter, ich bin sozusagenin der Küche aufgewachsen. Auf den Tourneenmit meinem Mann Samy (Schauspieler undPantomime, Anm. der Red.) konnte ich auf derganzen Welt an Kochtöpfen schnuppern undauch mit vielen Köchen sprechen.

Was steckt hinter dem Namen „Neni“?Der Name der Restaurants setzt sich ganz ein-fach aus den Anfangsbuchstaben der Vor -namen meiner vier Söhne zusammen: Nuriel,Elior, Nadiv und Ilan.

Was wollen Sie Ihren Gästen im Speziellenbieten? Unser Motto lautet: Kommt nach Hause insNeni, bevor ihr nach Hause geht! Wir wollenunseren Gästen eine legere und lockere Atmo -sphäre bieten. Wir sind ja nicht die perfektenGastronomen, aber so glaube ich, umso authen -tischer.

Welche Zielgruppen sprechen Sie an? Natürlich das Naschmarktpublikum aus Wienund dem Ausland – und alle anderen sympa-thischen netten Leute – wir haben ja nie darü-ber nachgedacht, wen wir ansprechen wollen.In unserer Familie fallen die Entscheidungenspontan.

Abgesehen von schmackhafter Küche undfreundlichem Service – was macht die Qualitäteines guten Gastgebers aus? Bei uns ist immer ein Mitglied der Familie inden Betrieben anwesend, denn Gastfreund-schaft lässt sich am besten durch den Gast-geber selbst vermitteln. Der Gastgeber hatgleichsam die Rolle einer Mutter über, die gerneihre Kinder betreut. Das Neni ist übrigens einesder wenigen Lokale am Naschmarkt, dessenSpeisekarte die Gerichte auch auf Englischauflistet.

bulletin

28 Oktober/November 12

Porträt

Aus LeidenschaftMit ihren beiden „Neni“-Restaurants und der Tel-Aviv-Baram Donaukanal ist Haya Molcho zu einer Gastrogröße inWien aufgestiegen. Das bulletin sprach mit der leidenschaft-lichen Köchin über Erfolg, Gastfreundschaft und ihre Pläne.

Interview: Susanna Gassner

Das Reich der Haya Molcho

Die Restaurants „Neni amNaschmarkt“ und „Neniim Zweiten“, die Strand-bar Tel Aviv am Donau -kanal, ein Cateringunter-nehmen und die Produk-tion für die Spar-Marke„Neni am Tisch“

www.neni.at

Fotos: neni

28-29_Porträt_Bull0512_Layout 1 28.09.12 14:25 Seite 28

Page 29: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

In Ihren Lokalen haben Sie viel Kontakt zuausländischen Gästen. Wie stellen Sie und IhreMitarbeiter sich auf den Umgang mit Besuchernaus unterschiedlichsten Kulturen ein? Wir stellen nur Kellner ein, die auch Fremd-sprachen sprechen bzw. deren Muttersprachenicht Deutsch ist. Es ist einfach schön zu sehen,wie die Augen des Gasts leuchten, wenn erbei uns in seiner Muttersprache angesprochenwird. Damit erweisen wir anderen Kulturen Respekt.

Die ersten Jahre Ihrer Kindheit verbrachten Siein Tel Aviv, danach sind Sie nach Bremen über-siedelt. Mit Ihrem Mann haben Sie die ganzeWelt bereist. Wo haben Sie sich als Gast an-genommen gefühlt? Ich fühle mich in Wien sehr wohl, das nebenTel Aviv meine Heimat ist. Ich könnte zwarüberall auf der Welt leben, denn ich bin einsehr offener Mensch. Aber Deutschland, woich einen Teil meiner Kindheit verbrachte, liegtmir weniger. Wien ist runder, mehr Balkan, undmir vielleicht auch sympathischer, weil ich ru-mänischer Abstammung bin.

Wie vermarkten Sie Ihre Restaurants? Auf wel-che Marketing-Tools setzen Sie – und warum? Wir sind auf Facebook sehr aktiv und machenauch Pressearbeit – und dann hilft uns natürlichdie Mundpropaganda. Darüber hinaus betrei-ben wir aber kein aktives, zielgerichtetes Mar-keting.

Sind Ihre Kochbücher Teil Ihrer Marketing -strategie? Die beiden Kochbücher habe ich geschrieben,um meine Rezepte für meine Söhne und derenKinder aufzubewahren. Aber natürlich bin ichdadurch bekannter geworden und so betrachtetbin ich froh, dass ich die beiden Bände ge-macht habe.

Wie kam Ihre Zusammenarbeit mit der Super-marktkette Spar zustande?Das Unternehmen hat bei uns angefragt, obwir einige Mezzesorten unter unserer Marke„Neni am Tisch“ über die Spar-Geschäfte vertreiben wollen. Damit konnten wir uns einweiteres Standbein schaffen. Mittlerweile liefernwir Humus und andere Vorspeisenvarianten an

35 Spar-Standorte – hauptsächlich in Wien.Weitere sollen folgen.

Drei Ihrer Söhne arbeiten in Ihrem Unterneh-men mit. Wie sieht die Aufgabenteilung aus? Nuriel kümmert sich ums Marketing, Elior führtdie Restaurants und Ilan nimmt sich der Buch-haltung an. Ich selbst bin für die Küche zu-ständig, koche aber nicht mehr jeden Tagselbst. Aber wenn ein Koch ausfällt, stelle ichmich gerne an den Herd.

Haben Sie weitere kulinarische Projekte imAuge? Nein, im Augenblick wollen wir das Begonnenegut weiterführen und uns nicht verzetteln. Even-tuell schreibe ich ein weiteres Kochbuch …

Welche Investitionen planen Sie in der nächstenZukunft? Unsere größte Investition läuft bereits: In dieGeräte für die Mezze-Produktion für Spar müs-sen wir einige 100.000 Euro investieren.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten...Die harmonische Zusammenarbeit mit meinenKindern soll so weitergehen wie bisher, dannbin ich schon sehr zufrieden.

Wo verbringen Sie Ihren Urlaub am liebsten? Einmal im Jahr, meistens im Jänner, wenn inden Lokalen weniger Betrieb ist, unternimmtdie gesamte Familie eine große Reise. NächstesJahr geht’s vielleicht nach Indien. Und wennSie mich nach meinem Lieblingsplatz in Öster-reich fragen, dann ist das die Steiermark.

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Haya MolchoDie Wiener Gastronomin, geboren 1955 in Tel Aviv, studierte Psychologie und Philosophie in Bremen. Seit 1978 lebt sie mit ihrem Mann, dem Pantomimekünst-ler Samy Molcho, in Wien. In den ersten Jahren begleitete sie ihn auf seinen Tour-neen durch die Welt, wo sie regelmäßig Kochkurse absolvierte. 2000 gründete sieschließlich ein eigenes Catering-Unternehmen. Im März 2009 eröffnete sie das Lokal Neni am Naschmarkt und den Tel Aviv Beach am Donaukanal. Im Dezember2010 folgte das Restaurant Neni im Zweiten. Ihre drei Söhne Nuriel, Elior und Ilan sind Miteigentümer des Betriebs, der vierte Sohn Nadiv lebt als Schauspielerin Los Angeles. Bisher veröffentlichte Molcho zwei Kochbücher, „Lust auf fremdeKüche“ und „Feuerküche“. Beide Bände sind im Amalthea-Verlag erschienen.

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Page 30: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

bulletin

30 Oktober/November 12

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Regionen-Roadshow nach Wahl• Präsentation Ihres Angebots im

B2B- und B2C-Newsletter der ÖW(4.500 bzw. 20.000 Empfänger)

• zweiwöchiges Advertorial aufwww.austria.info

• Übersetzungen übernimmt die ÖW

FamilienurlaubMit der Familienkampagne „GroßeAben teuer für kleine Entdecker“ kom-munizieren Sie Ihr Angebot von Februarbis September 2013 an Schweizer Familien, die Österreich in ihren Ferienaktiv entdecken oder entspannt ge -nießen möchten.

Buchbar: bis 19. OktoberÖW Zürich, Eva WallimannTel.: +41/44/[email protected]

Ihre Vorteile:• Kommunikation mit der Zielgruppe

über Print, Direct Marketing, Web 2.0, Internet und POS

• langfristige Präsenz auf www.austria.info/ch

• Auswahl zwischen unterschied -lichen Beteiligungspaketen

• Optimierung Ihrer Bilder und Inhalte, auch Videos möglich

• laufendes Monitoring, Reportingund exzellente SEO

E-MarketingDas Bausteinsystem bietet Hotels undregionalen Verbänden modulartige E-Marketing-Aktivitäten für den Marktein -stieg im Winter. Wählen Sie aus siebenPaketen und sichern Sie sich Ihren per-sönlichen Auftritt in den onlineaffinenMärkten Dänemark und Schweden.

Buchbar: laufendÖW Kopenhagen, Monika GrinschglTel.: +45/3373/[email protected]

Ihre Vorteile:• mehr Erfolg durch ausgezeichnete

Marktkontakte sowie Sonderkondi-tionen der ÖW beim Mediaeinkauf

• Bewerbung Ihrer Angebote in modernsten multimedialen Kommunikationskanälen

• einfacher Zugang zu Ihren buchbaren Angeboten

• laufendes Monitoring und Reporting

6Top-Tipps

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Teilnahme ab € 600,– Teilnahme ab € 500,– Teilnahme ab ca. € 4.600,–

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Page 31: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

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PR-PaketNeben Journalisten werden die Kon-takte zu Bloggern für die Öffentlich-keitsarbeit immer wichtiger. Nutzen Siedie langjährigen Journalistenkontakteund die guten Beziehungen der ÖWLondon zur Bloggerszene mit dem PR-Paket.

Buchbar: bis 30. NovemberÖW London, Karoline ScheiberTel.: +44/20/7440 3835 [email protected]

Ihre Vorteile:• Präsentation Ihres Themas im PR-

Newsletter an 1.000 Journalisten• Aussendung über TravMedia an

4.600 Journalisten und PR-Kontakte• zwei Einzelmedienfahrten• elektronisches Clipping mit Endaus-

wertung für sechs Monate (Paket„Silber“) bzw. ein Jahr (Paket „Gold“)

• Infos zum B2B-Paket auf Anfrage

Ihre Vorteile:• intelligenter Cross-Marketing-Mix

und höhere Durchdringung desMarktes durch Budgetbündelung

• ausgezeichnete Marktkontakte und attraktive Konditionen

• prominente Bewerbung in multi -medialen Kommunikationskanälen

• laufendes Marketingcontrolling mitKampagnenoptimierung sowie kostenlose Urlaubsberatung durchÖW-Mitarbeiter

Ihre Vorteile:• gemeinsamer und dadurch

verstärkter Auftritt• günstige Konditionen und

Platzierungen• attraktive, für Social Web, mobile

Endgeräte und Suchmaschinen optimierte Angebotsdarstellung

• Einsatz redaktionell erscheinenderFormate

KurzreisenDie Weiterentwicklung der Kulturge-flüster-Kampagne startet 2013 als Kurz-reisekampagne am deutschen Markt.Gewinnen Sie neue Gäste für saison-unabhängige Kurzreisen und bewerbenSie Ihr Angebot zu den Themen Stadt,Kultur und Natur.

Buchbar: bis 26. Oktober ÖW Deutschland, Erik RieglerTel.: +49/30/[email protected]

WinterkampagneMit der ÖW-Winterkampagne „Natur-nahe Erholung im Winter“ stellen Sie dem inländischen Gast Ihr Winterange- bot in reichweitenstarken und qualitativhochwertigen Onlinemedien vor.

Buchbar: bis 25. OktoberÖW Wien, Hannes LechthalerTel.: +43/1/[email protected]

für IhrenpersönlichenGewinn

Sie brauchen eine maßgeschneiderte Marketingstrategie für Ihre Region? Eine umfassende PR-Betreuung? Oder Sie interes-sie ren sich für ein Direct Mail an eine ausgewählte Zielgruppe?Greifen Sie zu und maximieren Sie Ihren Erfolg mit den Produktender Österreich Werbung. Hier einige Top-Angebote, auf www.austriatourism.com finden Sie weitere Top-Tipps.

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Teilnahme ab ca. € 4.500,–

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Teilnahme ab € 3.500,– Teilnahme ab € 3.000,–

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Page 32: bulletin Ausgabe Oktober/November 2012

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