Bundeserlass und Berliner Verordnung welche … FSC AGD 2005 einfach (nur der letzte Vorlieferant muss geprüft werden) weltweit einheitlich kontroverse Produkte werden ausgeschlossen

Bundeserlass und Berliner Verordnung

welche Nachweise müssen bei der Beschaffung von nachhaltig erzeugtem Holz vorgelegt werden?

Wilhelm Unnerstall, Jüterbog

Beschaffungsbeschränkungen nach Nr. 4 Punkt 13 der Berliner Verwaltungsvorschrift „Beschaffung und Umwelt

(VwVBU)“

Holzeinsatz ausschließlich aus legaler und nachhaltiger Waldwirtschaft zulässig

„Holz und Holzprodukte, die nicht nachweislich aus legaler und nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen.

Der Nachweis ist vom Bieter durch Vorlage eines Zertifikats von FSC oder durch einen gleichwertigen Nachweis in Form eines Zertifikats oder durch Einzelnachweise zu erbringen.

Vergleichbare Zertifikate oder Einzelnachweise sind anzuerkennen, wenn vom Bieter nachgewiesen wird, dass die für das jeweilige Herkunftsland geltenden Kriterien des FSC erfüllt werden.„

Foto: Unnerstall

Beschaffungserlass des Bundes 6.10.2017

Holzeinsatz ausschließlich aus legaler und nachhaltiger Waldwirtschaft zulässig

Weitestgehend Übernahme des Berliner Ablaufes

- Prüfung durch Sachverständigen - Holzfertigprodukte weiter gefasst- Bauleiterbestätigung vor Ort - Beschaffungsgrenze 2 T€ Holz

Nach 2 Jahre Evaluierung

Foto: Unnerstall

Praxistaugliche Nachweisführung

Zur lückenlosen Nachweisführung (Chain-of-Custody - CoC) muss das endverarbeitende Unternehmen (z.B. Spielplatz-/GaLabauer Tischler, Zimmerer, Dachdecker, GALA-Bauer), welches das gelieferte zertifizierte Holz verarbeitet,

selbst über ein gültiges Holz-Zertifikat (u.a. Gruppenzertifikat)

oder

über einen geprüften Einzelnachweis verfügen.

Praxistaugliche Nachweisführung mittels Einzelnachweis

Ist der endverarbeitende Betrieb (Bieter) nicht nach FSC oder nach einem gleichwertigen Zertifikat wie PEFC zertifiziert, muss der Betrieb einen Einzelnachweis für das konkrete Bauvorhaben vorlegen.

Eine vom Betrieb (Bieter) beauftragte akkreditierten Zertifizierungsstelle (z.B. GFA, TÜV, NEPCon) muss die Einhaltung folgender vier Kriterien in einem Einzelnachweis bestätigen und vorlegen: Wareneingangskontrolle Zeitlicher Bezug zum Auftrag Inhaltlicher Bezug zum Auftrag Mengenmäßiger Bezug zum Auftrag

Foto: Unnerstall

Geprüfter Einzelnachweis

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Ausschreibung Leistungsbeschreibung: Einsatz von Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft, welches in das Eigentum des öffentlichen Auftraggebers übergeht. Nachweis gemäß den Kriterien von FSC, einem gleichwertigen Zertifikat oder einem Einzelnachweis.

AngebotsabgabeErklärung, dass der Bieter im Auftragsfall den Nachweis erbringen wird, Formblatt 248

Vorlage des Nachweises: Nachweis durch einen endverarbeitenden Betrieb (u.a. Dachdecker): CoC-Zertifikat des endholzverarbeitenden Betriebes oder durch einen bestätigten Einzelnachweis durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle

Ablaufschema zur nachhaltigen Holzbeschaffung

Erklärung zur Verwendung von HolzproduktenAlle zu verwendenden Holzprodukte sind nach FSC, PEFC oder gleichwertig zertifiziert oder erfüllen die für das jeweilige Herkunftsland geltenden Kriterien des FSC oder PEFC

Ich werde Holzprodukte verwenden, die nach FSC und/oder PEFC zertifiziert sind.Als Nachweis werde ich das Produktkettenzertifikat (CoC-Zertifikat) meines Unternehmens vorlegen.

Erklärung zur Verwendung von HolzproduktenAlle zu verwendenden Holzprodukte sind nach FSC, PEFC oder gleichwertig zertifiziert oder erfüllen die für das jeweilige Herkunftsland geltenden Kriterien des FSC oder PEF


Formblatt 248e









Grundlagen der Zertifizierung

Rückblick - Historie, Situation

• Tropenholzboykott in den 80er

• Riokonferenz 1992

• Gründung FSC 1993

• Gründung PEFC 1998

Warum Zertifizierung? - Globale Verantwortung!

Warum Zertifizierung?

Betroffenheit angesichts der Waldzerstörung weltweit, insbesondere in den Tropen.

Holzernte allgemein wird als problematischangesehen. Schlachthof‐Effekt

Seit der der Umweltkonferenz von Rio 1992 steht die nachhaltige Waldbewirtschaftung im Fokus.

Foto: fotolia

Die Zertifizierung von Holzprodukten aus nachhaltiger Waldwirtschaft

Zertifizierter Forstbetrieb

Verbraucher

Übergabe des Holzes an der Waldstrasse

Sägeindustrie Holzhandel

Holzwerkstoff-industrie

Handwerk

Papierindustrie

HolzverarbeitendeIndustrieHandel

Produktkette vom Wald zum Endverbraucher

Was ist Zertifizierung?

Eine Zertifizierung ist eine externe Prüfung der Tätigkeiten einer Firma nach vorgegebenen Regeln

Wer zertifiziert?

Die Zertifizierung wird von unabhängigen Institutionen („Zertifizierungsstellen“) durchgeführt, welche vom FSC oder vom PEFC ihrerseits geprüft wurden und eine Zulassung erhalten haben.

Was wird zertifiziert?

Zertifiziert wird

1. Die Qualität der Waldbewirtschaftung nach den Prinzipien und Kriterien PEFC/FSC.

2. Die Produkte, welche ein Forstbetrieb in seinem zertifizierten Wald geerntet hat.

3. Die gesamte Verarbeitungskette vom Rundholz bis zum Endprodukt.

Warum Zertifizierung?

• Der Kunde fordert es im Rahmen einer Ausschreibung

• Marktnische bedienen

• Wachstumsfelder

bietet den Verbrauchern Gewähr dafür, dass Holzprodukte aus umwelt-und sozialverträglicher Forstwirtschaft kommen,

verbessert den Marktzugang von Holzprodukten in Konkurrenz zu Kunststoff, Aluminium, Stahl und Beton.

Die Chain-of-Custody

garantiert, dass man sich über den Ursprung der Holzprodukte informieren kann,

minimiert die betriebswirtschaftlichen und ökologischen Risiken,

Ziele der Wald‐ und Holzzertifizierung

Warum Zertifizierung der Produktkette ?

Mengenfluss / Plausibilität

Quelle: FSC AGD 2005

einfach (nur der letzte Vorlieferant muss geprüft werden)

weltweit einheitlich

kontroverse Produkte werden ausgeschlossen

Labelling / Kennzeichnung von Produkten wird ermöglicht

Warum gibt es zwei Zertifizierungssysteme?

FSC – Forest Stewardship Councilursprünglich gegründet von Umweltgruppen

PEFC - "Programme for the Endorsement of Forest CertificationSchemes", (Programm für die Anerkennung von

Forstzertifizierungssystemen). Initiative von Waldbesitzern und Industrie

FSC – Chain of Custody

1. Legalität - Ausschluss von illegal geerntetem Holz

2. Ausschluss von Holz aus Gebieten, in denen gegen traditionelle und bürgerliche Grundrechte verstoßen wird

3. Ausschluss von Holz aus Wäldern, deren besondere Schutzwerte durch die Waldbewirtschaftung gefährdet sind – Schutzgebiete

4. Ausschluss von Holz, das aus der Umwandlung von Naturwäldern in Plantagen oder in nicht-forstliche Nutzungsformen stammt und

5. Ausschluss von Holz aus Wäldern, die mit gentechnisch veränderten Baumarten bepflanzt sind

EFC – Chain of Custody - Due Diligence System (DDS)

1. Legalität - Ausschluss von illegal geerntetem Holz

2. Keine Verwendung gefährdete oder bedrohte Arten nach CITES-Klassifikation

3. Ausschluss von Holz aus Regionen mit Sanktionen der UN oder maßgeblicher EU- oder Länderregierungen

4. Ausschluss von Holz aus Waldumwandlung

5. Ausschluss von gentechnisch veränderten Baumarten

Wie komme ich zum Nachweis!

1. Einzelzertifizierung

2. Mitglied in einer Zertifizierungsgruppe

3. Einzelnachweis

Anmeldung (Formular Angebotsanfrage) Individuell angepasstes Angebot Vertrag

Auswahl des Zertifizierungsunternehmens

Dokumentiertes Kontrollsystem Managementsystem

spätestens nach 12 Monaten Mengenbilanzen

Vor-Ort-Überprüfung (Hauptaudit)

Bericht und Erteilung des Zertifikats für 5 Jahre

Jährliche Vor-Ort-Überprüfung (Wiederholungsaudit)

CoC

Ablauf der COC Zertifizierung

Schritte zur Einführung einer Chain-of-Custody im Betrieb:

Um die Verwendung von Holz aus unkontrollierten Quellen zu vermeiden sollenUnternehmen

sich dazu in einer öffentlich verfügbaren Unternehmenspolitik verpflichten,

auf Nachfrage eine Liste aller Länder und Gebiete vorzeigen können, aus denen sie ihr/e Holz/Holzfasern beziehen und dies entsprechend dokumentieren,

sich für jede eingehende Lieferung vom Zulieferer bestätigen lassen, das es sich um kontrolliertes Holz handelt,

eine Risikoprüfung der Holzquellen durchführen.

Kosten - Einzelzertifizierung

Zertifzierung nach FSC oder PEFC- 2.000 bis 2.500 Euro / Jahr

Kombiaudit FSC und PEFC- ca. 2.600 bis 3.000 Euro / Jahr

plus Gebührenplus ggf. externe Vorbereitungshilfeplus eigener Aufwand zur Vorbereitung

Gruppenzertifizierung

Gruppenteilnahme FSC®- Nicht mehr als 3 Mio. EUR Jahresumsatz- weniger als 15 Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter

Gruppenteilnahme PEFC™- Nicht mehr als 7 Mio. EUR Jahresumsatz- nicht mehr als 50 Mitarbeiter

Gruppenzertifizierung (FM und COC)

Gruppenvertretung als Vertragspartner gegenüber der Zertifizierungsstelle und Zertifikatsinhaber

Gruppenvertretung als Vertragspartner gegenüber den Gruppenmitgliedern mit folgenden zentralen Funktionen: • Aufnahme und Ausschluss• Kontrolle von Gruppenmitgliedern

Gruppen-vertretung

Zertifizierer

Gruppenzertifizierung

Jedes Gruppenmitglied erhält sein eignes, individuelles PEFC und/oder FSC-Zertifikat für seinen

Betrieb wird in die weltweiten PEFC- und/oder FSC-Datenbänke eingetragen, erhält die Berechtigung, zertifiziertes Holz und Holzprodukte zu

vermarkten erhält die Berechtigung zur Nutzung der entsprechenden Logos

Kosten - Gruppenzertifizierung

Zertifizierung nach FSC oder PEFC- ca. 1.500 Euro / Jahr

Kombiaudit FSC und PEFC- ca. 2.000 Euro / Jahr

plus Gebühreninkl. externe Vorbereitungshilfeplus eigener Aufwand zur Vorbereitung

Geprüfter Einzelnachweis

Fallbeispiele

Errichtung eines Dachstuhles im Rahmen einer Gebäudesanierung

Neuer Dachstuhl auf Bestandsgebäude

Komplexes Projekt, viele Teilschritte, zahlreiche Anlieferungen auf der Baustelle, Vermischung mit Material aus dem eigenen Lager ist möglich.

Foto: fotolia

Errichtung eines Dachstuhles im Rahmen einer Gebäudesanierung

Neuer Dachstuhl auf Bestandsgebäude

Komplexes Projekt, viele Teilschritte, zahlreiche Anlieferungen auf der Baustelle, Vermischung mit Material aus dem eigenen Lager ist möglich.

Fazit: Start mit Einzelnachweis möglich, Unternehmen wird aber i.d.R. zertifiziert sein.

Foto: fotolia

Lieferung und Einbau Holzfußboden

Belag, Unterkonstruktion, Anschlüsse

Komplexes Projekt, Material wird so verbaut, dass keine eindeutige Identifizierung möglich ist. Vermischung mit Material aus dem eigenen Lager ist möglich.

Foto: fotolia

Lieferung und Einbau Holzfußboden

Belag, Unterkonstruktion, Anschlüsse

Komplexes Projekt, Material wird so verbaut, dass keine eindeutige Identifizierung möglich ist. Vermischung mit Material aus dem eigenen Lager ist möglich.

Fazit: Start mit Einzelnachweis möglich, Unternehmen wird aber i.d.R. zertifiziert sein.

Foto: fotolia

Austausch von alten durch neue Fenster in einem Gebäude

Kompletttausch durch Montagebetrieb

Fenster sind über die Lieferdokumentation rückverfolgbar (Stückzahl, Maße, Anschläge)

Foto: fotolia

Austausch von alten durch neue Fenster in einem Gebäude

Kompletttausch durch Montagebetrieb

Fenster sind über die Lieferdokumentation rückverfolgbar (Stückzahl, Maße, Anschläge)

Fazit: Einzelnachweis oder Nachweis durch Vorlage der Lieferscheine und des gültigen Zertifikates des Vorlieferanten möglich

Foto: fotolia

Errichtung einer Steganlage aus Holz

Pfähle, Unterkonstruktion, Dielen/Planken, Reling, Leiter

Bauteile sind über die Lieferdokumentation rückverfolgbar

Foto: fotolia

Errichtung einer Steganlage aus Holz

Pfähle, Unterkonstruktion, Dielen/Planken, Reling, Leiter

Bauteile sind über die Lieferdokumentation rückverfolgbar

Fazit: Einzelnachweis möglich

Besonderheit: Pfähle werden beigestellt

Foto: fotolia

Lieferung und Einbau Spielgeräte

Geräte, Einfassungen, Palisaden

Komplexes Projekt, viele Teilschritte, mehrere Anlieferungen,

Foto: fotolia

Lieferung und Einbau Spielgeräte

Geräte, Einfassungen, Palisaden

Komplexes Projekt, viele Teilschritte, mehrere Anlieferungen,

Fazit: Start mit Einzelnachweis möglich, Unternehmen wird aber i.d.R. zertifiziert sein.Foto: fotolia

Aufstellung eines Gerüstes zur Fassadensanierung

Gerüstbohlen sind aus Holz, temporärer Einsatz auf der Baustelle

Foto: fotolia

Aufstellung eines Gerüstes zur Fassadensanierung

Gerüstbohlen sind aus Holz, temporärer Einsatz auf der Baustelle

Fazit: Kein Eigentum, somit keine Forderung, dass das Unternehmen zertifiziert sein muss

Foto: fotolia

Verbau von Holz, welches auf der Baustelle anfällt

z. B. Faschinen, Stammabschnitt zur Einfassung

Rückschnitt, Durchforstung Windschutzstreifen, Stadtbaumfällung

Foto: fotolia

Verbau von Holz, welches auf der Baustelle anfällt

z. B. Faschinen, Stammabschnitt zur Einfassung

Rückschnitt, Durchforstung Windschutzstreifen, Stadtbaumfällung

Fazit: Material kommt nicht aus der Waldwirtschaft, keine Forderung, dass Material zertifiziert sein mussFoto: fotolia

Modellansatz: Baumpfähle, Banklatten

Foto: fotolia Foto: fotolia

Modellansatz: Baumpfähle, Banklatten

Rahmenvereinbarung mit Handel oder Dienstleister

Fazit: Keine Nachweispflicht, da beigestelltes Produkt

Foto: fotolia Foto: fotolia

Weitere Informationen:

Nachhaltige Holzbeschaffung: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/sen/uvk/service/ge

setzestexte/de/beschaffung/beschaffungshinweise.shtml

Informationen über Newsletter: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/sen/uvk/service/gesetzestexte/de/download/beschaffung/Gruene_Beschaffung_Nr_07.pdf

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Foto: Unnerstall

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Bundeserlass und Berliner Verordnung welche … FSC AGD 2005 einfach (nur der letzte Vorlieferant muss geprüft werden) weltweit einheitlich kontroverse Produkte werden ausgeschlossen