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Bundestags-Sportausschuss, DOSB-Ausarbeitung Spitzensportförderung Bundespolizei, Bundeswehr etc

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Bundestags-Sportausschuss, DOSB-Ausarbeitung Spitzensportförderung Bundespolizei, Bundeswehr etc

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Informationen DOSB zur Vorbereitung der Sitzung des Sportausschusses am 9. Juni 2010
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Auszug aus der Olympiaanalyse des DOSB zu Sportfördergruppen der Bundeswehr, der Bundespolizei

und des Zolls

Insgesamt gehörten der deutschen Olympiamannschaft 99 Athleten an, die entweder bei der Bundeswehr, der Bundespolizei und dem Zoll gefördert werden. Den größten Anteil nimmt dabei die Bundeswehr (63) ein, gefolgt von Bundespolizei (24) und Zoll (12). Dies entspricht einem Prozentanteil an der Gesamtmannschaft von fast 65%! Rechnet man dazu noch die Gruppe der Berufssportler (hauptsächlich Eishockey), so bestand die deutsche Olympiamannschaft bei den Winterspielen in Vancouver 2010 zu 87% aus Athleten, die sich unter professionellen Rahmenbedingungen vorbereiten konnten (Abb. 17).

Abb. 17: Berufsstatus der 153 Athleten umfassenden deutschen Olympiamannschaft bei den OS 2010

Dieser hohe Anteil an ‘Profis’ in der deutschen Olympiamannschaft ist ein besonderes Merkmal im Wintersport und spiegelt auch die Erfolgssituation wider.

Von den 99 Angehörigen der institutionell geförderten Sportler gewinnen 33 Athleten (17 Männer und 16 Frauen) eine Einzelmedaille und/oder Medaillen in den Teamwettbewerben. Verteilt auf die Förderinstitutionen heißt dies:

Bundeswehr 20 von 63 Athleten gewinnen 17 Medaillen Bundespolizei 8 von 24 Athleten gewinnen 8 Medaillen Zoll 5 von 12 Athleten gewinnen 8 Medaillen

Jeder Dritte der insgesamt 99 nominierten Athleten aus den Sportfördergruppen gewinnt persönlich Edelmetall bzw. sind an den insgesamt 30 Medaillen der deutschen Olympiamannschaft beteiligt.

Beispiele für die herausragenden Leistungen der Angehörigen der Sportfördergruppe sind:

Bundeswehr: André Lange, Stephanie Beckert, Kati Wilhelm, Axel Teichmann Bundespolizei: Felix Loch, Michael Uhrmann, Björn Kircheisen, Martina Beck Zoll: Magdalena Neuner, Maria Riesch, Viktoria Rebensburg, Tim Tscharnke

Diese Erfolgsbilanz unterstreicht die herausragende und unersetzbare Bedeutung der Spitzensportförderung durch die Bundeswehr, die Bundespolizei und den Zoll für den deutschen Leistungssport.

Berufsstatus_TTT.pr4 BLS 02/2010

Berufsstatus Deutsche Olympiamannschaft 2010 Vancouver

Bundeswehr 41,2%

Zoll 7,8% Berufssportler(in) 22,2%

Schüler(in) 2,0% Student(in) 3,9% Azubi 0,7%

Berufstätig 6,5%

63

24

12 34 3 6

1 10

133

20

Profi's (87 %)

Bundespolizei 15,7%

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Dazu DOSB Präsident Dr. Thomas Bach: „Ohne Sportförderung der Bundeswehr, der Bundespolizei und des Zolls könnte Deutschland in der Weltspitze nicht mehr mitmischen. Sie ist fester Bestandteil der Planungen im deutschen Leistungssport und bietet den Aktiven beste Rahmenbedingungen, um sich intensiv auf internationale Wettkämpfe vorzubereiten.“

Am Beispiel der Spitzensportförderung der Bundeswehr verdeutlichen die Entwicklungszahlen von den Olympischen Spielen Albertville 1992 bis zu den Olympischen Spielen Vancouver 2010 die herausragende Bedeutung für den Erfolg des deutschen Wintersports. Bei den letzten sechs Olympischen Winterspielen seit 1992 – Albertville, Lillehammer, Nagano, Salt Lake City, Turin und Vancouver – haben Athleten der Bundeswehr 103 Medaillen (39 - 41- 23) der gesamt 173 Medaillen der deutschen Olympiamannschaft errungen (60%). Weitere zahlreiche Medaillen bei Junioren-Weltmeisterschaften, Europa- und Weltmeisterschaften im gleichen Zeitraum runden diese Erfolge ab.

In der Tabelle 48 sowie den Abb. 18 und 19 wird diese Entwicklung mit konkreten Zahlen sichtbar gemacht:

Tab. 48: Anteil Sportfördergruppen Bundeswehr in der deutschen Olympiamannschaft und prozentuale Entwicklung der Medaillengewinne am deutschen Gesamterfolg im Zeitraum Olympische Winterspiele 1992 – 2010.

Anteil Bundeswehr

Albertville 1992

Lillehammer 1994

Nagano 1998

Salt Lake City 2002

Turin 2006

Vancouver 2010

Teilnehmer 26 % 33 % 30 % 43 % 45 % 41 % Medaillen 50 % 54 % 55 % 71 % 66 % 57 %

Abb. 18: Größe der deutschen Olympiamannschaften und Anteile der Bundeswehrangehörigen bei den OS 1992 – 2010.

116 117134

158 162 153

1992 1994 1998 2002 2006 2010

3039 43

68

26 %33 %

30 %43 %

7245 %

6341 %

Albertville Lillehammer Nagano Salt Lake City Turin Vancouver

Bundeswehr - Winter.pr4 BLS 02/2010 Abb. 19: Größe der deutschen Olympia-Teilmannschaften und Anteile der Bundeswehrangehörigen bei den Olympischen Winterspielen im Zeitraum 1992 – 2010 (differenziert nach Männer und Frauen) 1

78 80 8388

97 95

38 37

51

7064

58

1992 1994 1998 2002 2006 2010 1992 1994 1998 2002 2006 2010

27 33 2840

35 %41 % 34 %

45 %4041 %

Männer (95) Frauen (58)

38 %

616 % 15

29 %

2840 %

3250%

Albertville Lillehammer Nagano Salt Lake City Turin Vancouver Albertville Lillehammer Nagano Salt Lake City Turin Vancouver

4143 %

2238%

Bundeswehr - Winter.pr4 BLS 02/2010 1 Der geringere Anteil von Frauen bei den Olympischen Spielen 2010 ist im Zusammenhang mit der Nicht-Qualifikation der Damen-Eishockeymannschaft zu bewerten.

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In der Zusammenarbeit mit dem Bundesverteidigungsministerium und dem für den Spitzensport der Bundeswehr verantwortlichen Streitkräfteamt ist als neuer positiver Akzent festzustellen, dass nun mehr auch die vom DOSB initiierte Traineroffensive von der Bundeswehr inhaltlich unterstützt wird. D.h., innerhalb der mit dem DOSB abgestimmten Obergrenze von Sportlerstellen werden zukünftig bis zu 50 Plätze ausschließlich für Trainer mit Bundesaufgaben in olympischen Sportarten zur Verfügung gestellt. Der Einsatz von Soldaten als Trainer erfolgt zukünftig möglicherweise auf der Basis von Dienstposten als Zeitsoldat (SaZ) und als Berufssoldat.

Mit dieser Initiative leistet die Bundeswehr in hervorragender Weise einen wichtigen Beitrag für die duale Karriereplanung zahlreicher Spitzensportler/innen.

Neben der Bundeswehr hat sich die Spitzensportförderung der Bundespolizei und des Zolls zu einer festen Größe im deutschen Spitzensportsystem entwickelt.

Mit einem Rekordteam von 24 Athleten stellt die Bundespolizeischule in Bad Endorf bisher das stärkste Team bei Olympischen Spielen seit Beginn der Sportförderung im Jahr 1978: Lillehammer 1994 (8 Teilnehmer), Nagano 1998 (10 Teilnehmer), Salt Lake City 2002 (17 Teilnehmer), Turin 2006 (22 Teilnehmer) und Vancouver 2010 (24 Teilnehmer). Auch die Erfolgsbilanz der Spitzensportförderung für den Wintersport im Rahmen des ‘Bad Endorfer Modells’ ist sehr beeindruckend. Seit 1978 wurden von den Athleten/innen bei Junioren-WM, EM, WM und Olympischen Spielen über 400 Medaillen erkämpft. Im Vancouver-Team der Bundespolizei gewannen acht Athleten Edelmetall und bestätigten die hohe Effizienz der Sportförderung.

Die Spitzensportförderung des Zolls ist ein weiterer wichtiger Baustein im Wintersport. Die Bundeszollverwaltung fördert ausschließlich in den drei Sportarten Ski Alpin, Skilanglauf und Biathlon. Das Zoll-Ski-Team für die Olympischen Spiele umfasste insgesamt 12 Athleten und überzeugte insgesamt mit Klasseleistungen, wobei insgesamt die drei Goldmedaillengewinnerinnen Magdalena Neuner, Maria Riesch und Viktoria Rebensburg herausragten.

Aus Sicht des DOSB ist es erfreulich, dass die beiden Bundesminister Karl-Theodor zu Guttenberg für die Bundeswehr und Thomas de Maizière für die Bundespolizei bei ihrem Besuch der deutschen Mannschaft erklärten, dass sie weiter starke und verlässliche Partner des Sports sein wollen. Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg versprach als Dienstherr von aktuell 824 Sportsoldaten „die Unterstützung auf hohem Niveau“; Bundesinnenminister de Maizière stellte einen Aufwuchs von Stellen bei der Bundespolizei in Aussicht.

Ausblick und Erwartungen des DOSB an die zukünftige Spitzensportförderung der Bundeswehr, der Bundespolizei und des Zolls

Die drei Partner – Bundeswehr, Bundespolizei und Zoll – verfolgen mit ihrer dargestellten Spitzensportförderung gemeinsam das Ziel der sportlichen Förderung der Athleten, unterscheiden sich aber auf dem Weg dorthin konzeptionell und im Interesse einer umfassenden Sportförderung deutlich voneinander. Gerade dieser Unterschied im Konzept der Spitzensportförderung bietet den Athleten eine optimale Auswahlmöglichkeit entsprechend ihrer individuellen schulischen und beruflichen Vorbildung, ihrem Lebensalter und den künftigen Berufs- und Ausbildungswünschen.

Die Qualität der Spitzensportförderung wird im Wesentlichen durch die Anzahl der zur Verfügung gestellten Plätze für Spitzensportler/innen bestimmt. Dagegen sind z.B. Anzahl und Größe der einzelnen Sportfördereinrichtungen eher nachrangig, da das tägliche Training weiterhin an den dafür vorgesehenen Leistungszentren, Bundesstützpunkten und Olympiastützpunkten stattfindet.

Die Förderung der drei Partner muss als ein ‘Gesamtpaket’ betrachtet werden. Wie im DOSB-Papier „Zur Zukunftsfähigkeit im Spitzensport in Deutschland“ beschrieben, ist unter dem Anspruch ‘Deutschland – Weltspitze im Sommer- und Wintersport’ eine Kapazität von über 1000 Spitzensportlerstellen bei Bundeswehr und Bundespolizei sportfachlich notwendig.