3
Bzittersiiure. 29 1 bei 140° und deslillirt anscheinend ohne Zersetzung. Diese fcste Saure, welche P e lo iiz e und G 6 1 i s acide bzih~ripe qzindricliloi% nennen, ist zu Folge ihrer Analyse nacli der Foriiiel : zusammengeselzt. Diese Saure aetlierificirt sich cbcnhills mit grdsw Leichtigkeit. Buttersiiure, ein Product der Faulnib des Fibrins ; von Ad. TVurt; ”j. Ueberlirst man Fibrin sich selbst, wiihrcnd der Sominerhilze, so hat es sich nach Verlauf von aclit ‘hgcn vollsliindig vcrflus- sigt. Die Fliissiglieit riccht nach fiiulcni Iiiise und wird durch die \Viirmc coagulirt. Die lelztere Eigcnschaft riihrt vori Albu- min her, wclclics innn mit Leicli$$cit isoliren liann, wenn nian die niit Wasscr ~crdiinn!c fillrirte Fliissiglieit init basiscli essig- saurein Blciorytl ~ersclzt , don n’iedcrschlag wascht und durch eincn I<olilcosiureslroiii zcrlegt. Man erliiilt einc Fliissiglieit, welche durch die Wirnie coa- gulirt wird. Das Coagulum besitzt alle Eigenscliaften des Albumins. Die ubrigcn Fliulnifs~sprodiicte sind Iiohlensiiure, Essigsiiure, Buttcrsiiure und Ammoni;ili. Die Bultersiure erhielt W u r t z auf folgcnde Wcise rein. Die durch Fiiulnirs entstandene Fliissiglieit wurde init ilirein dop- peltcn Volunicii Wasser verdiinnt, crliilzt und niit cineni ltleinen Uebcrschufs von Scli~vcfelsiiure vcrselzt. Alsdann wurde die von dcm ansgcschicdenen Albumin abfillrirte klare Fliissigkcit *) Aiiii. de Chitil. rt dr Pliys. 3 ser. T. XI p. 253. i9 %

Buttersäure, ein Product der Fäulniss des Fibrins

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Buttersäure, ein Product der Fäulniss des Fibrins

Bzittersiiure. 29 1

bei 140° und deslillirt anscheinend ohne Zersetzung. Diese fcste Saure, welche P e lo iiz e und G 6 1 i s acide bz ih~r ipe qzindricliloi% nennen, ist zu Folge ihrer Analyse nacli der Foriiiel :

zusammengeselzt. Diese Saure aetlierificirt sich cbcnhills mit grdsw Leichtigkeit.

Buttersiiure, ein Product der Faulnib des Fibrins ; von Ad. TVurt; ”j.

Ueberlirst man Fibrin sich selbst, wiihrcnd der Sominerhilze, so hat es sich nach Verlauf von aclit ‘hgcn vollsliindig vcrflus- sigt. Die Fliissiglieit riccht nach fiiulcni Iiiise und wird durch die \Viirmc coagulirt. Die lelztere Eigcnschaft riihrt vori Albu- min her, wclclics innn mit Leicli$$cit isoliren liann, wenn nian die niit Wasscr ~crdiinn!c fillrirte Fliissiglieit init basiscli essig- saurein Blciorytl ~ersclzt , don n’iedcrschlag wascht und durch eincn I<olilcosiureslroiii zcrlegt.

Man erliiilt einc Fliissiglieit, welche durch die Wirnie coa- gulirt wird. Das Coagulum besitzt alle Eigenscliaften des Albumins.

Die ubrigcn Fliulnifs~sprodiicte sind Iiohlensiiure, Essigsiiure, Buttcrsiiure und Ammoni;ili.

Die Bultersiure erhielt W u r t z auf folgcnde Wcise rein. Die durch Fiiulnirs entstandene Fliissiglieit wurde init ilirein dop- peltcn Volunicii Wasser verdiinnt, crliilzt und niit cineni ltleinen Uebcrschufs von Scli~vcfelsiiure vcrselzt. Alsdann wurde die von dcm ansgcschicdenen Albumin abfillrirte klare Fliissigkcit

*) Aiiii. de Chitil. rt dr Pliys. 3 ser. T. XI p. 253.

i 9 %

Page 2: Buttersäure, ein Product der Fäulniss des Fibrins

292 Wu r t z i , Butlersciure, ein Product der Fciu1iiif.s

zur Hiillle destillirt. Das Dcslillat reagirle stark saucr, man neulralisirte cs rnit Iiohlensaurcin Bleioxyd und verdarnpftc die Fliissiglicit. Rei einem gewisscn Concenlrationsgrad scltied sich buttersaures Bleioxyd in Gestalt cines zdtcn Oe!es ails, welclies beim Abkulilcn der Fliissiglieit zu eincr wcichcn , liarzar~igen Masse ersltirrlc. Die Fliissiglteit vvurde decantirt , zur Trockne abgedanipft und der Riidistand in Allioliol wieder aufgcliist. Beitn \'crtiiiscIien i n i t Wasscr tr i ible sicli die alltoholisclic Liisung untl lit-fs ciiw new QuonWit buttcrsauren Bleioxytls fdlcn. Die- ses Salz \vurtle in scliwacliem \Vcitigcist wiedcr aurgeliist und rlurcli cine Iiitireic.Iiendc llenge Kali zcrselzt. Die filtrirte Lij-

sung des.Kalisalzes dainpne man nun beinahc bis zur Trocltne ab; bei der Beliandlung dieses Riiclrslandes scliied sich die Butter- siiure in Gestalt ciner iiligen Schiclite aus, wclclic durcli Destil- lation farblos crlialten wurdc.

W. hat sicli durcli cine llcngc vcrgleicliender Versuclie von der Idenlilat scincs Producles init tler Brtllersaure iibcrzeugt und seine Angabe durch zwei Zalilen ldestigt. Er fand iin Kallcsalz 26,9 pC. Kalli (Rechnung 26,5 pC.), im Silbersalz 54,7 pC. Silber (Rcclinung 55,4 pC].

Man Iiiinnt~ den Einwurf machen, dic auf dem angcdculcten Wege crlialtenc Buttcrsaure entstelie nicltt tius dern Fibrin, son- dern rlurcli Oxydalion dcr das Fibrin bcgloitetitlcn fetlcn Mate- rien. Allein Gijy-Lussac hat nachgewicsen, dafs sich aus gefaultctn Fibrin eine eben so grofsc Mcnge von Feltsubstanzen auszielien liifst, als das frische liefert. Fcrner hat sich W. iiber- zcugt , dafs das niit Alliohol und Aellier ersclliiplle Fibrin bci der Fiiulnifs ebcnfalls Buttersaurc linfi>rt.

Das init Aetltcr behandelle Fibrin gelit niclit so Iciclit in Faulnifs iibcr; utii sic einzuleitcn, ~ w t l e cs n i i t M-asscr, dein sehr wenig Salzsiiure bcigemiscltt war, iibergossen , worin es betrachllich aufquoll.

Page 3: Buttersäure, ein Product der Fäulniss des Fibrins

des Fibrins. 293

Nrutralisirtc man nunniehr (lie Shure und enlfernte sic dann durcli Waschen, so stelltc sich die Fiialnit bald ein.

Nicht nur durch Fiiiilnih venvantlelt sich rlas Fibrin in einen fluchligen fetten Iiijrper. Wird ciii Gernengc! von reineni Fibrin titit Kallikdi in eincni 0cll)atle Iiis n u f !GO - 180u er- hitzt , so bildet sich eine klciiie illciig:.~ eincr fliicliligen felten Saure, welclie mit clein liali cinc Ycrbiiitliing eingcltt , wiiltrend Aniinoniak und sntlere fliiclilige Protlucte enlweichen. Diess Siiure besilzt die Eigcnscliaficn der Bnltersaure, indessen hat W. noch keine Analyse davon getnnclit.

Die fliichtigen felten Siiuren slchen im engsten Zusammen- hange mit den neulralcn f e k n R i j t p m i ; i i m begreift daher, dars sich tinter gewissen Uuisliiritlen das Fibrin nicht nur in Buttersiiure, sondern auch in cinen neutralen felten Iiiirper ver- wandeln kann. Wiire man nuch nicht int Stande, eine solchc Uinwandlung kiinstlicli liervorzubringen , so wlre sie immerhin im Organismus gedcnlibnr,

Buttersarire im gegolireiien Gurkensafte.

Naoh Versuchen von BI a r c h a ii d *) ist in detn Sauerkraute ticben blilcltsiiure, tlic bek;innllich voii I, i el) i g +$;$) zuerst nach- gcwiescii wurde, aucli nocli Bullcrsitorc enlhallen. 11. iiber- zcugte sich, d a b tier gcgohrene Salt tler Gttt.liCi1 dicse beiden Siiuren glciclifalls enlliir!t. !Ah vcrtnischt die Fliissiglieit, in wel- cher die Gurken gcgohren Iialren , r n i t liallitnilch , welche einc Quanlildt Aminoniak enlwichrlt ond die Fdlung eines grunen

*) Jonrn. fiir pmkt. Clicmie Bd. XXXII S. 506. **) Dicse Ann. Ud. XS111 S. 113.