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LES CAHIERS DE L’AUTONOMIE N° 25 • Oktober 2012 Jeder Tag ein guter Tag Den Lesern das Wort Nummer 25 Sonderausgabe

Cahiers de l'autonomie n25 - Den Lesern das Wort

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Cahiers de l'autonomie n25 - Den Lesern das Wort

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LES CAHIERSDE L’AUTONOMIE

N° 25 • Oktober 2012

Jeder Tag ein guter Tag

Den Lesern das Wort

Nummer

25 Sonderausgabe

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Seite 3Seite 2 Les cahiers de l’autonomie - n° 25 - Oktober 2012

Inhalt Edito

Der Tod von John Castegnaro, Präsident von HELP seit der Entstehung im Jahr 1998, hat uns alle tief getroffen. Es liegt uns am Herzen ihm in dieser Ausgabe der Cahiers de l’Autonomie Ehre zu erweisen indem wir auf sein Handeln und sein außergewöhnliches Engagement für die Entstehung des Pflegenetzwerkes eingehen. Herr Alvin Sold war damit einverstanden einen Nachruf für diese 25. Ausgabe zu verfassen.

Es war der Wunsch von Herrn Castegnaro, dass die Cahiers de l’Autonomie sich direkt an den Patienten und an dessen Angehörige wenden : „ Patienten haben Rechte. Informieren wir sie und geben wir ihnen das Wort, zeigen wir den anderen Sozialakteuren unsere Initiativen und beweisen wir, dass wir die Lebensqualität von pflegebedürftigen Menschen verbessern können “. Diese Initiativen haben Einfluss auf die Gesellschaft und schaffen Arbeitsplätze.

Um diese 25. Ausgabe zu feiern, die insbesondere unseren Lesern gewidmet ist, organisieren wir Ende des Jahres 2012 eine Konferenz.

Wir hoffen Sie zahlreich dort begrüßen zu dürfen.

José LUxEN

Würdigung

José Luxen,Generalkoordinator des Hilfs- und Pflegenetzwerks HELP

John Castegnaro : ein großer Präsident

John Castegnaro starb am 16. Juli diesen Jahres. Viele wussten von seiner Krankheit, aber niemand hatte mit seinem Tod gerechnet, der von vielen als zu plötzlich empfunden wurde. Er hatte offen mit seinen Angehörigen über diesen sich ausbreitenden Krebs gesprochen, dem er versuchte entgegenzutreten ; und man wollte glauben, dass ihm dies gelingen würde. Dieser außergewöhnliche Mann schöpfte im Inneren seines Wesens eine außergewöhnliche Kraft, die ihn dazu anspornte soziale und politische Herausforderungen anzunehmen, vor denen andere zurückschreckten. HELP ist eine der edelsten Früchte seiner verbissenen Arbeit auf der größten aller Baustellen: den Bau einer menschlicheren Gesellschaft. Ist es nicht richtig, dass trotz dem, durch eine kollektive Anstrengung, geschaffene Reichtum viele Menschen fallen gelassen werden, wenn sie körperlich oder geistig schwach werden ?

Geboren wurde er im Jahr 1944 als Sohn einer Arbeiterfamilie in Differdange. John verlor seinen Vater, einen italienischen Immigranten im Jahr 1951 durch einen Arbeitsunfall. Seine Mutter, eine gebürtige Luxemburgerin, erzog ihn, seinen Bruder und seine Schwester in, wie man heute sagt, schwierigen Umständen. Die Frau schlug sich so gut es ging durch. In dieser

Zeit, die der Großeltern der jetzigen Führungskräfte, waren die Rechte auf Unterstützung erst im Anfangsstadium. Der Sozialstaat musste erst geschaffen werden.

Wie hätte ein Junge mit einer höheren Intelligenz und natürlicher Gutherzigkeit einen anderen Weg einschlagen können als er es tat ? Ein Studium, die Universität waren für ihn aus Geldgründen nicht möglich. Er musste ein Handwerk erlernen, das des Metallbauers, sicherlich ehrenwert, er aber nutzte die Chance seiner Berufung nachzugehen : die Schwachen unterstützen, als die Gewerkschaft ihm den Posten des Sekretärs anbietet.

John Castegnaro war 31 Jahre alt zu Beginn der großen Krise im Jahr 1975. Sie führte zum raschen Verfall der Stahlindustrie und zwang alle Akteure der luxemburgischen Politik und Wirtschaft neue Grundlagen für das Überleben des Landes zu finden. Der, der später Vorsitzender von HELP werden sollte, schuf in diesen äußerst komplexen Bedingungen den Grundstein des luxemburgischen Modells, der Ausdruck ist des allgemeinen Willens und somit des Konsens, der sicherlich Einbüßungen mit sich bringt, jedoch faire Einbüßungen.

Indem er den Konsens vorzog, um den sozialen Frieden zu konsolidieren, machte sich John Castegnaro nicht nur Freunde. Andere, die für ihre direkten Interessen kämpften, hätten Brüche, drastische Lösungen vorgezogen, die Rückkehr in die

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Würdigung 3John Castegnaro : ein großer Präsident

HELP informiert 5Den Bürger informieren

Zusammenfassend 6 Gestaltung eines Cahier de l’Autonomie

Interviews Frau Noesen 7Frau Jung Thome, Frau Poupart 8

Erfahrungsbericht 9Mein Tag in Begleitung von HELP

Interview 10 Herr Gitzinger

Redaktionsvorstand :Die Mitarbeiter des Pflegenetzwerks HELP

Verantwortlicher Herausgeber :José Luxen, Generalkoordinator des Pflegenetzwerks HELP

Adresse der Redaktion :54, rue Emile MayrischL-4240 Esch-sur-Alzettetel. 26 70 26

Ausführung : Alternatives Communication S.à r.l.Druckerei : Imprimerie CentraleFotos : HELP, images bankAuflage : 7 000 Exemplare

Die „ Cahiers de l’autonomie “ erscheinen 4 Mal pro Jahr.Die Veröffentlichung der Texte geschieht mitVerantwortung der verschiedenen Autoren.

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gute alte Zeit, die Zeit vor dem sozialen Fortschritt, am Anfang der 50er Jahre wo Frau Castegnaro-Alesch, da sie keine Rechte hatte, nach Geld fragen, betteln musste.

Ist es nicht bemerkenswert, dass John Castegnaro, der wusste, die einen wollen dies, die anderen das, es oft fertig gebracht hat, mit guten Argumenten aber auch mit dem Einsatz seiner Truppen, eine Einigung der Sozialpartner herbei zu führen ?

Die Castegnaro Methode stammte aus keinem Lehrbuch. Sie ergab sich aus der Persönlichkeit. Alle die die Chance und die Ehre hatten mit ihm zu arbeiten, bei LAV, OGBL, beim Tageblatt, bei Editpress, im Regierungsrat, in der Abgeordnetenkammer, beim Roten Kreuz, bei Objectif Plein Emploi, bei Elysis, bei HELP und anderweitig, ohne die lokalen Clubs zu vergessen, die er unterstützt hat, sind sich einig : er war einer der wusste und der sein Wissen teilen wollte, auf die sanfte oder auf die strengere Art nachdem er der jeweilig anderen Partei zugehört hatte.

HELP findet sich in der Logik des Aktionsmenschen John Castegnaro wieder. In Erwartung des Wohlfahrtsstaats an den er nicht mehr als an andere Märchen glaubte, musste man die notwendigen Maßnahmen ergreifen, das war seine Devise.

Die notwendigen Maßnahmen ? Sehr einfach, eine Versamm-lung, nicht nur um einen Tisch sondern auf dem Feld, mit allen Akteuren der kleinen Luxemburger Sozialwelt, die den Willen und die Mittel hatten ein System mit Dienstleistungen und Un-terstützungen für geschwächte Personen aufzubauen. Eine Syn-ergie der Kompetenzen und Mittel schaffen über die nationale, regionale und lokale Kräfte verfügten, um da zu handeln wo es zu handeln gilt, weil die Probleme der Verwaltung entgleiten, weil es dringend ist, weil man Männer und Frauen nicht in den schwierigen Lebensmomenten, die einen meistens überwälti-gen, alleine lassen kann, im Alter, bei längerer Krankheit, einer schmerzhaften Trennung oder einfach nur in einer Pechsträhne.

Die ersten Schritte von HELP gehen auf den 15. Juli 1998 zurück. Heute stützen sich die Dienstleistungen von HELP auf die Ressourcen des Roten Kreuzes, des Centre Hospitalier Emile Mayrisch, des Hôpital Intercommunal de Steinfort, des Muselheem, von Objectif Plein Emploi, des Syrdall Heem, von Uelzechtdall.

Zusammen sind das 1100 hoch qualifizierte Mitarbeiter, die dem, von Jose Luxen koordinierten Pflegenetzwerk zur Verfügung stehen und der die Ausmaße des Engagements des Vorsitzenden John Castegnaro selbst mit erlebt miterlebt hat : 60 Verwaltungsräte, 100 leitenden Ausschüsse, 35 Pressekonferenzen und insbesondere zahlreiche Kontakte, um jene kleinen Dinge zu erledigen, die für die Betroffenen große Probleme darstellen können. So viel investierte Zeit,

unentgeltlich, freimütig !Während den letzten Monaten seines Lebens verausgabte John Castegnaro sich um den Dienst HELP24 voranzutreiben. Ist es nicht moralisch, ethisch unzulässig, in einer fortgeschrittenen Gesellschaft, die Dienstleistungen für geschwächte Menschen nach einer willkürlich festgesetzten Uhrzeit festzulegen, und dies aus finanziellen Gründen? Ist es nicht besonders in der Nacht, wenn die Einsamkeit Ängste erwachen lässt, erforderlich eine menschliche Unterstützung anzubieten ?

HELP24 konnte im Februar eingeführt werden und es gilt nun diesen Dienst, wie HELP im Allgemeinen, weiter auszubauen.

Dies sollte im Sinne des Vorsitzenden geschehen !An Unterstützung wird es nicht fehlen.

Alvin Sold

HELP informiert

Bei HELP suchen wir stets nach verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten, um den Mit-bürgern relevante Informationen rund um das Thema Gesundheit zu bieten.Die Thematik der Krankenversicherung und der Pflegeversi-cherung ist komplex. Es scheint uns demnach wichtig, den Austausch mit den Mitbürgern sowohl bei ihnen zu Hause, als auch bei Informationsveranstaltungen zu suchen, um über un-seren Beruf aber auch über ihre Erwartungen zu diskutieren. Über diese Komplexität hinaus, beschäftigen wir uns mit diesen Fragen oft erst wenn wir dem Problem begegnen. Daher die Wichtigkeit der Prävention und der Sensibilisierung im Bereich der öffentlichen Gesundheit, der Lebensqualität und der Auto-nomieerhaltung. Mit der Entwicklung von neuen Möglichkeiten ist es an der Zeit diese neuen Botschaften auf verständliche Art und Weise weiterzuleiten.Im täglichen Leben haben wir alle eine gewisse Routine. Die Beteiligung an Treffen mit der Öffentlichkeit gibt uns neue An-haltspunkte und fordert uns auf, etwas Distanz zu diesen tag-täglichen Abläufen zu nehmen.

Die Cahiers de l‘AutonomieZweck der Cahiers de l’Autonomie ist es Informationen rund um Gesundheitsthemen all jenen zu bieten, die Schwierigkeiten haben sich zu einer Informationsveranstaltung zu begeben, um sich über die Angebote zu informieren. Die „ Cahiers “ müssen daher im Sinne der Achtung der Rechte der Bürger und Patienten agieren und diese zu den verschiedenen Initiativen informieren, deren Ziel es ist die Herangehensweise an Gesundheitsthemen und die Lebensqualität von abhängigen Personen zu verbessern.

Die GesundheitstageZahlreiche Städte und Gemeinden organisieren Gesundheitstage zu verschiedenen Gesundheitsthemen. Diese Initiativen sind bereichernd, die Besucher verbringen eine angenehme Zeit und können, wenn sie es wünschen, mit den verschiedenen Akteuren des Gesundheitsbereichs Kontakt aufnehmen. Es ist eine Gelegenheit sich unter Patienten, Familienmitgliedern, -Pflegepersonal und lokalen Vertretern auszutauschen.

HELP ist bei verschiedenen Veranstaltungen präsent, so z.B. auf der „ Foire de l’Automne “ seit etwa zehn Jahren.

Die SymposienDie Symposien werden von Gesundheitsorganismen organisiert und vereinen zahlreiche Beteiligte. Jeder kennt seinen beruflichen Bereich, ist aber nicht unbedingt gut über die Aktivitäten der anderen Organismen informiert. Es ist eine Gelegenheit sich auszutauschen und Ansätze vorzuschlagen, um gemeinsam effizienter zu sein.In Luxemburg sind diese Initiativen ziemlich häufig, sie geben auch den betroffenen Personen die Möglichkeit sich auszudrücken. All diese Wege erlauben es die wissenschaftlichen Entwicklungen einzusetzen ohne jedoch den Mensch zu vergessen. Die Experten sind auch die Personen, die jeden Tag betroffen sind.

Internationale KonferenzenDie Vorgehensweise bei den Pflegediensten in Luxemburg interessiert auch zahlreiche Akteure im Ausland. Wir unterstützen den Austausch mit Gesundheitsakteuren in anderen Ländern, versuchen gemeinsame Projekte zu initiieren und werden regelmäßig u.a. nach Paris oder Brüssel eingeladen.

Den Bürger informieren

Besuchen Sie uns auf unseren

nächsten Informationsständen:

5.-7. Oktober : Salon Top50+ im Casino 2000

in Mondorf

9.-10. Oktober : Seniorendag in Diekirch

in der „Aal Seeërei“

10. Oktober : Journée 60+ im “Konviktsgaart”

in Luxemburg-Stadt

13.-21. Oktober : Foire d’Automne in der

LuxExpo, Kirchberg

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Club Atertdall - Zesummen erliewen

Interview

Frau Noesen wohnt in Elvange und besucht den Seniorenclub „ Atertdall “. Mit 74 Jahren ist sie Witwe und wohnt mit ihren beiden Schwestern in dem Haus ihrer Familie. „ Wir waren Bauern in Elvange. Unsere Tochter hat den Hof dann übernommen. Wenn ich an die Vergangenheit denke, muss ich sagen, dass wir viel gearbeitet haben. Keinen Tag Ruhe. Wir kannten keine Freizeit und hatten wenig Zeit für uns. Und dann änderte sich alles als mein Mann verstarb. Heute bin ich in einer Situation, die ich in der Vergangenheit nicht gekannt habe. Die Zeit vergeht nicht und ich fühle mich manchmal unnütz.

Als ich das Programm des Club Atertdall durchsah, habe ich mir gesagt, es wäre vielleicht eine Lösung, um anderen Menschen zu begegnen und gemeinsam andere Aktivitäten zu unternehmen. Ich musste etwas unternehmen und neue Kontakte suchen. Also habe ich mich eingeschrieben. Ich war nicht enttäuscht und meine Begegnungen mit den anderen Personen sind sehr angenehm. Ich habe einige Kontakte geknüpft und heute bin ich stolz, dass ich diese Wahl getroffen habe. “

„ Einige Aktivitäten gefallen mir besonders gut: Nordic Walking Touren Schulungen wie z. B. wie man ein Handy benutzt Ein Ausflug auf der Mosel mit dem Schiff Princesse Marie Astrid Ein Ausflug auf die Schueberfouer Und am liebsten mag ich die „ Poterstonn “

Wenn Sie mich nach meinen Wünschen fragen, würde ich sagen mehr reisen. “

„ Was den Transport betrifft, verläuft alles sehr gut. Da ich selbst nicht mehr Auto fahre, nehme ich den „ Bummelbus “. Der Fahrer ist sehr sympathisch. “

„ Warum ich in den Club Atertdall gehe? Wegen allen Dienstleistungen, die sehr auf den Menschen bezogen und rund um verschiedene Aktivitäten organisiert sind. Das gibt uns Geborgenheit und motiviert uns regelmäßig an den Aktivitäten teilzunehmen. “

Frau Noesen,Mitglied des Seniorenclubs „ Atertdall “

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Gestaltung eines Cahier de l’Autonomie

Zusammenfassend

Im Zuge unseres 25. Cahier de l’Autonomie möchten wir Ihnen die verschiedenen Etappen der Gestaltung eines Cahier de l’Autonomie zeigen.

Es ist auch die Gelegenheit allen Beteiligten der 25 Ausgaben für ihren Einsatz zu danken. Ohne sie wäre die Umsetzung der Cahiers nicht möglich gewesen.

Sie können dieses Heft regelmäßig beziehen indem Sie den nachfolgenden Coupon ausfüllen und uns zuschicken.

2 Interviews /

Erfahrungsberichte: Verfassen der Artikel –

Auswahl der Fotos

3 Ehrenamtliche

Mitarbeiter – Spiele – Übersetzungen

4 Grafische Gestaltung – Koordinierung der

grafischen Gestaltung des Cahier mit einer

externen Grafik-agentur

5 Druck durch eine luxemburgischeDruckerei (Im

Durchschnitt 7500 Exemplare pro

Ausgabe)

6 Auslieferung an den Leser durch die Post

HELP Team – Koordinierung der Gestaltung des Cahier de

l’Autonomie

1 Auswahl der Themen

Schicken Sie diesen Coupon ausgefüllt an die untenstehende Adresse.

Name : .........................................................................................................................

Vorname : ...................................................................................................................

Strasse : ......................................................................................................................

Postleitzahl: ...............................................................................................................

Ortschaft : ..................................................................................................................

Coupon schicken an : HELP, 54, Rue Emile Mayrisch • L-4240 Esch-Sur-Alzette • Fax : ( +352 ) 26 70 26 70 • [email protected]

HELP verpflichtet sich Ihre persönlichen Angaben absolut vertraulich zu behandeln und sie nicht an Drittpersonen weiterzugeben.

Ihre Meinung interessiert uns :

Was halten Sie von dieser Ausgabe ?

sehr interessant

interessant

nicht interessant genug

Für Information zu den anderen Seniorenclubs von HELP, kontaktieren Sie uns unter der Nummer 26 70 26.

Club Atertdall1, rue d’Ell L- 8526 ColpachTel.: 27 55-3370 Fax: 27 55-3371Email: [email protected]

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Mein Tag in Begleitung von HELP

Erfahrungsbericht

Antoine Juncker,Nimmt seit 2 Jahren die Dienstleis-tungen von HELP in Anspruch

Wie lange nehmen Sie die Dienstleistungen von HELP schon in Anspruch ? Welche Dienste sind das ?Ich nutze die Dienstleistungen von HELP bereits seit etwa 2 Jahren. Ich habe Hilfe bei verschiedenen Handgriffen des täglichen Lebens. Ich sitze im Rollstuhl und so muss man mir z.B. mehrere Male am Tag meinen Urinbeutel leeren.Außerdem habe ich Hilfe bei der Hausarbeit für die Wäsche, die Einkäufe, die Arztbesuche, und sonstige Behördengänge.

Der Dialog und das Vertrauen mit den Pflegern, haben diese einen Sinn im Alltag ? Wenn man mit den Pflegern und Pfleger helfern Pflegehelfern sprechen und ihnen vertrauen kann, fängt der Tag schon gut an.

Welchen Mehrwert bringt Ihnen die Tagespflegestätte ?Man sieht andere Leute in der Tagespflegestätte, die auch Probleme haben und oft schwerwiegendere als ich. Man kann diskutieren und mit anderen reden. Nur die Anfahrt erscheint mir zu lange für 25 Km.

Was könnten wir bei Ihren Dienstleistungen verbessern ? Die Fahrt zur Tagespflegestätte Die Pflege vielleicht auf den Nachmittag erweitern

Welche Ratschläge würden Sie jenen Personen geben, die zögern unsere Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen ?Man soll keine Angst haben nach Hilfe zu fragen, denn für jedes Problem gibt es eine Lösung.

Welches sind die Schlüsselworte die Sie mit HELP verbinden ? Pflege Hilfe Dienstleistungen

Kommentar des Leiters der Zweigstelle in Dudelange Frédéric Vinci :„ Herr Juncker ist eine Person, die gerne per Internet kommuniziert und uns auf diesem Weg auch Nachrichten schickt, um uns mitzuteilen, wann er abwesend ist, für Arztbesuche usw. Er meldet sich bei seiner Rückkehr um die Pflegeinterventionen zu vereinbaren. Er fügt stets ein freundliches Wort hinzu für das Pflegeteam oder für den Pfleger, der ihn als letztes einen Tag vorher oder am gleichen Tag besucht hat. Er schmückt diese Nachrichten mit Smilies, kleinen Herzchen oder Blumen. “

Zusammengetragen von Jose Luxen anhand eines E-Mail-Austauschs

Interviews

Welches war Ihre Motivation bei der Wahl einer Tagesstätte?„Ich muss ehrlich sagen, dass es mir wirklich schwer fiel alleine zuhause in meinen vier Wänden zu bleiben. Ich wollte mehr soziale Kontakte und Aktivitäten.“„Die Wahl erfolgte zusammen mit meinen Kindern; meine Söhne und meine Enkelin kümmern sich gut um mich. Sie möchten, dass ich tagsüber nicht alleine bin wenn sie bei der Arbeit sind oder ihren Beschäftigungen nachgehen. Sie bevorzugen, dass ich in guter Betreuung bin und mein Tagesablauf etwas strukturiert ist. Meine Kinder werden auch nach einer geeigneten Lösung suchen wenn ich nicht mehr zuhause bleiben kann.“

Kurz, welches sind die Aktivitäten, die Sie am meisten mögen?„Heute ist Braderie und wir werden einen Teil des Nachmittags dort verbringen. Das Personal schlägt unterschiedliche Aktivitäten vor.“„Verreisen gefällt mir auch sehr gut. Wir waren dieses Jahr 4 Tage im Schwarzwald und 2011 haben wir Ostende entdeckt.“„Die Gesellschaftsspiele, wir haben einen neuen Spieltisch erhalten.“

Die richtige Wahl?„Das Leben ist regelmäßig, die Pfleger kommen nach einem gut strukturierten Zeitplan zu mir nach Hause, ich brauche dieses stabile System. Die Pfleger bieten regelmäßig Dienstleistungen an (den Gang zur Apotheke oder Begleitung bei den Einkäufen zum Beispiel) und suchen den Dialog mit uns. Aber wir können auch mitreden und es liegt mir am Herzen meine Meinung sagen zu können. Ich lebe zuhause und komme ganz ohne Zwang in die Tagesstätte. Ich möchte nicht in ein Altersheim gehen.“„Je älter man wird, desto schwerer sind die Anpassungen. Ich

denke aber, dass man früh in die Tagesstätte gehen sollte um aktiv zu bleiben, seine intellektuellen Kapazitäten zu erhalten und neue Kontakte zu knüpfen. Ich wiederhole das oft meiner Nachbarin. Ich möchte, dass sie auch hierher kommt, sie sagt aber, dass sie dafür noch zu jung ist.“„Wir achten auch auf unser Äußeres. Morgens ziehe ich mich an, als würde ich in die Stadt gehen und ich nehme regelmäßig einen Termin beim Frisör.“ „Es gibt nur wenige Männer, warum aber auch verlassen sie uns so früh?“

Besuchen Sie die Tagesstätte bei einem Tag

der offenen Tür oder dem Bazar. Hier finden

Sie unsere Bastelerzeugnisse und können

eine angenehme Zeit verbringen.

Warum nicht ein oder zwei Tage in die

Tagesstätte kommen, um zu sehen wie und

was bei uns los ist?

Centre de jour Muselheem

12, rue Saint Martin

L-6635 Wasserbillig

Tél : 74 87 87

Für Informationen zu einer der 8 anderen Tagesstätten von HELP, kontaktieren Sie uns unter 26 70 26.

Frau Suzette JUNG THOME, 83 Jahre alt

Besucht seit November 2011

die Tagesstätte.

Frau Vitaline POUPART, 74 Jahre alt Geht seit drei Jahren an 4 Tagen in der Woche in die Tagesstätte Muselheem in Wasserbillig.

„Am Anfang kam ich 2 Mal die Woche, es war eine neue Erfahrung für mich, ich war alleine zu-hause. Da ich mich freute zu kommen, habe ich nach einigen Wochen beschlossen 4 Mal in der Woche in die Ta-gesstätte zu gehen. Ich komme gerne und treffe hier meine Be-kannten.“

„Meine Angehörigen unterstützen mich sehr, sie sind erleichtert zu wissen, dass ich tagsüber nicht

alleine bin. Ich habe ein gutes Gleichgewicht gefunden zwischen den 4 Tagen in der Tagesstätte und zuhause wo ich mich ausruhen kann und machen kann wie ich will, dieses System ist ziemlich flexibel.“

Die Tagesstätten – Ein Ort der Begegnung

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Interview

„ Ich finde das wunderbar “„ Ich bin oft alleine und fahre gerne hin und wieder mit dem Auto oder gehe entlang der Mosel spazieren. Eines Tages war ich in Vianden und habe mich auf eine Bank gesetzt und das Gerät getestet das HELP mir zum Testen gegeben hatte. Ich habe auf den Alarmknopf gedrückt und kaum 30 Sekunden später, hat mich eine Frauenstimme gefragt, ob ich Hilfe bräuchte. Sie hat mir gesagt ich sei in der Rue du Château in Vianden. Ich fand das wunderbar.

Es steht mir frei das Gerät zu wählen, das meinen Erwartungen entspricht, es mitzunehmen ohne mich als „ ältere Person “ stigmatisiert oder eingestuft zu fühlen.Ich glaube in der Vergangenheit wurde das Augenmerk zu sehr auf die Kontrolle und die Überwachung gesetzt. Wir sind schließlich eigenständige Erwachsene. In den Geschäften findet man zahlreiches Zubehör für ältere Menschen. Ich glaube aber, dass es wichtig ist uns die Freiheit zu lassen, unter den angebotenen Lösungen zu wählen und diese zu testen. Die Lösung muss mir vor allem Sicherheit geben. Ohne egoistisch zu sein, meine Angehörigen haben ganz ähnliche Anforderungen und finden es beunruhigend wenn sie mich nicht erreichen können “.

Umdenken erforderlich„ Aber über die neuen Technologien hinaus, kann die Luxemburger Gesellschaft auch ihren Teil dazu beitragen und die Kommunikation mit den betroffenen Mitbürgern erleichtern. Es gibt nicht nur die großen Projekte für einen Staat und tägliche Aktionen für die Lebensqualität von älteren Menschen sind wirklich nützlich. Und dies gilt nicht nur für ältere Menschen sondern auch für Menschen mit einer Behinderung und Kinder. Die Prävention und die Sicherheit betreffen alle Mitbürger. Wenn die Gemeinschaft die Innovationen unterstützt, geht dies zum Nutzen der gesamten Bevölkerung. Zuerst denke ich hier an die lokalen Behörden, die Gemeinden.

Die neuen Technologien haben eine allgemeine Wirkung auf der Ebene der Notdienstzentralen und des lokalen Lebens. Ich war selbst Feuerwehrmann. Vorbeugung verringert die Intervention der Feuerwehr. Die Rufzentralen können die Anrufe genauer einstufen und echte Notfälle herausfiltern und so unnötige Ausfahrten vermeiden. All dies erfordert ein Umdenken und eine sozialere Vorgehensweise auf lokaler Ebene. Ich denke, dass andere private Unternehmen sich an solch einem Projekt beteiligen könnten, da sie ein direktes Interesse daran haben “.

Zur Schlussfolgerung…„ Ich bin gerne unabhängig und organisiere meinen Tagesablauf so wie ich es möchte. Das Gerät Nemo mit integriertem Telefon und Geolokalisierung erfüllt meine Erwartungen und aus diesem Grund habe ich mir diese neue Technologie zugelegt “.

„ Die Technologie steht mir zu Diensten “

Robert Gitzinger,„ Député maire honoraire “, 90 Jahre, Remich

Interview und Redaktion : Jose Luxen