24
campus delicti # 261 Januar 2008 WOCHENMAGAZIN DES ASTA HEINRICH-HEINE-UNIVERSITÄT DÜSSELDORF DEMO GEGEN KOPFNOTEN ab Seite 03 PODIUMSDISKUSSION CHE-RANKING ab Seite 06 ACCESSMENTCENTER IM KLOSTER Seite 16

Campus Delicti #261

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Campus Delicti #261

campus delicti# 261 Januar 2008

WOCHENMAGAZIN DES ASTA HEINRICH-HEINE-UNIVERSITÄT DÜSSELDORF

DEMO GEGEN KOPFNOTENab Seite 03

PODIUMSDISKUSSION CHE-RANKINGab Seite 06

ACCESSMENTCENTER IM KLOSTERSeite 16

Page 2: Campus Delicti #261

02––INHALTEDITORIAL

EDITORIAL # 261 Januar 2008 Demo gegen Kopfnoten ........................................... Seite 03

Bericht zur Podiumsdiskussion über das CHE-Ranking .......................................... Seite 06

Vernetzungstreffen für Bildungsaktivisten .............. Seite 11

Interview: Referat für Hochschulpolitik .................. Seite 12

Studium vergeigt: Was nun? .................................... Seite 14

Initiative: www.genuggespart.de .............................. Seite 15

Reportage:Assessmentcenter im Kloster ............................... Seite 16

Filmrezension: Control ......................................... Seite 18

Streit um Kommunalwahltermin ........................ Seite 20

Veranstaltungen ..................................................... Seite 22

Verlosung für Karten im Wert von 300 Euro ........... Seite 23

Termine, Impressum ............................................... Seite 24

Die Wahlen zum AusländerInnenreferent

vom 22.-24.01.08 finden NICHT statt.

Liebe CampusleserInnen,

das Klischee, die Jugend sei nicht politisch engagiert, ist in der ver-gangenen Woche indeutig wider-legt worden: Zahlreiche Schü…ler fanden sich in Düsseldorf ein zur Demo gegen die nun erstmals auf den Zeugnis stehenden Kopfnoten. Um schwierige Bewertungen geht`s auch beim CHE-Ranking. Campus Delicti hat auf der Podiumsdiskussi-on die Statements dazu zusammen-gefasst. Ach ja: Wen es gewundert hat, dass die Wahlen zum Auslände-rInnenreferat nicht wie angekündigt stattgefunden haben: Ob es einen neuen Termin geben wird, ist der-zeit noch unklar.Politik ist die eine Sache, persön-liche Zukunftsplanung die ande-re. Für viele von uns geht es jetzt in die letzte Runde des Studiums. Aber was kann man tun, wenn man sein Studium vergeigt hat?Wie das Leben weitergehen kann, dazu hält Cmapus Delicti einige Tipps parat. Und noch was: Wir sprachen mit Christian Albert, einem 21-Jäh-rigen, der sein Lebenskonzept ra-dikal auf eine Sache fokussiert: auf Gott. Der gelernte Bankkaufmann war am vergangenen Samstag beim „Schnuppertag“ im katholischen Kapuzinerkloster in Münster – und will nun dort eintreten, um dort nach den Glübten Gehorsam , keusche Ehelosigkeit und Armut zu leben.Alle armen Studis können sich übri-gens auf einen tollen Gewinn freu-en: Der AstA verlost Party-Karten fürs Stone im Gesamtwert von 300 Euro. Also: Schlagt Seite 23 auf und versucht euer Glück.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch Euer Pressereferat

Page 3: Campus Delicti #261

03––

KOPFNOTEN-DEMO

„KÖPFT DIE KOPFNOTEN!“Ein Bericht von der Demonstration gegen Kopfnoten in Düsseldorf

Vorbei an verblüfften Passanten an der Königsallee marschierten die Schüle-rinnen und Schüler lauthals durch die Düsseldorfer Innenstadt, bis zum Burg-platz, wo sogar die Zeugnisse für Barba-ra Sommer an Luftballons in den Himmel stiegen. Die Demonstration hatte viele Leute versammelt: Medienvertreter von Sat.1 und Deutsche Wellen waren auch anwesend.Die Campus Delicti hat einige Stimmen auf der Demonstration eingefangen.

„Menschen ändern sich – Kopfnoten belasten ewig!“

„Ich finde Kopfnoten nicht gerecht, da sie auch für das weitere Leben nach der Schu-le relevant sind. Es ist doch normal, dass man sich als 16jähriger anders verhält. Warum soll man es eine Lebenlang vorge-halten bekommen?“ Schülerin, 12.Klasse, Wuppertal.

Das wohl gravierendste Argument gegen

die Kopfnoten ist, dass diese auch auf Abschlusszeugnissen vermerkt werden. Es kann also passieren, dass man sich als pubertierender Jugendlicher in einer prekären Situation befindet; das Verhal-ten wird auf dem Zeugnis vermerkt, und ab dann weiß der zukünftige Personaler, wie der vermeintliche Charakter der Per-son aussieht. Doch Barbara Sommer, seit 2005 Ministerin für Schule und Weiter-bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und maßgeblich verantwortlich für die

Trotz des matschig-kalten Wetters kamen am 19. Januar über 1500 Schüler und Schülerinnen und

Eltern aus ganz NRW zur Demonstration gegen Kopfnoten, zu der u.a. die LandesschülerInnenvertre-

tung NRW (LSV) aufgerufen hatte. Kopfnoten wurden im letzten Schuljahr in NRW eingeführt, und

heißen so, weil sie sich am Kopf des Zeugnisses befanden. Es werden „Soft Skills“ wie Leistungsbe-

reitschaft, Arbeitsverhalten, Zuverlässigkeit und Sorgfalt benotet.

1500 SchülerInnen und Eltern demonstrierten vergangenes Wochenende gegen Kopfnoten.

Page 4: Campus Delicti #261

04––KOPFNOTEN-DEMO

Kopfnoten, sieht es nicht so eng. Sie geht davon aus, „ dass die größte Anzahl der Jugendlichen und Kinder in unseren Schu-len sich entsprechend der Note „gut“ oder vielleicht sogar darüber hinaus befinden.“ Sehr optimistisch auf das Wohlwollen der Lehrer zu vertrauen.

Kopfnoten als Repressalien

„Wir lassen uns nicht zu undemokra-tischen Menschen erziehen! Wir sagen, was wir denken!“ Sprecherin der Landes-schülerInnenvertretung.

Schon in der DDR wurden die Kopfnoten dazu genutzt, „störende“ Schüler zu stig-matisieren. Wer legt fest, dass dies nicht passiert? Während teilweise Sympathien in die Fachnoten einflossen, werden nun die Kopfnoten von einem einzigen Lehrer beschlossen, nämlich vom Klassenlehrer. Es steht jeder Schule frei, wie sie das hand-habt, in einigen Schulen liegen z.B. Listen mit den Kopfnoten aus, und die Fachleh-rer müssen sie sich noch einmal anschau-en. Doch die Schulministerin sieht da kein Problem, nicht dass sie meint, dass alle Schüler die Note „gut“ bekämen, nein, sie

suggeriert sogar, dass „keiner verpflichtet [ist], [sich] in unserem Land, in unseren Schulen, schlecht zu verhalten.“ Was mag sie wohl damit meinen? Eine Pflicht sich schlecht zu verhalten? Existiert gar eine Verpflichtung unser Verhalten zu bewer-ten? Zu welchem Zweck?Der Redner der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend argumentierte gegen Kopf-noten mit der Begründung, dass Kopfno-ten als Druckmittel gegen Aufmüpfigkeit benutzt werden würden. Zudem gebe es keine verbindlichen Kriterien für die Be-notung. Die Lehre sei der Willkür und Ratlosigkeit der Politik ausgesetzt. Zudem zwängen die Kopfnoten Schüler zu Kon-kurrenzverhalten und Anpassung.

Den Charakter eines Menschen benoten?

„Man verhält sich nicht befriedigend oder ungenügend!“ Rainer Matheisen, AStA-Vorsitzender der HHU.

Wie der AStA – Vorsitzende schon an-sprach, ist es schwierig Verantwortungs-bereitschaft oder Konfliktverhalten zu benoten. Großer Kritikpunkt seitens der

Schüler und Schülerinnen ist, dass die individuellen Stärken nicht in dem Raster berücksichtigt werden.Eine Infobroschüre des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen gibt auf fünf Sei-ten eine Orientierungshilfe für Lehrer an. Barbara Sommer ist sich der Uneindeutig-keit bewusst und sagt: „Natürlich steht es jeder Schule frei, darüber noch mal zu dis-

Schüler befürchten ein pauschalisiertes Urteil über ihren Charakter durch die Kopfnoten.

AStA-Vorsitzender Rainer Mattheisen unter-stützte die Schüler

Page 5: Campus Delicti #261

05––

KOPFNOTEN-DEMO

kutieren, was verstehen wir hinsichtlich unseres speziellen Schulprofils darunter. Aber ich denke, da ist eine Vorleistung ge-schaffen worden, an der man sich orien-tieren kann.“ Klingt ein wenig willkürlich und schwammig. Doch tatsächlich wird in einigen Schulen abgesprochen, welche Noten durchschnittlich vergeben werden sollen. Wo bleibt da die Transparenz?

„Kopfnoten sind zu subjektiv. Ich bin ge-nerell nicht gegen Kopfnoten, sondern gegen die jetzige Durchführung. Wie soll man Konfliktverhalten benoten? Es ist au-ßerdem ein unmoralisches Verhalten den Charakter eines Menschen zu benoten.“ Schüler, 11. Klasse, Düsseldorf.

Die Kopfnoten bereiten auf die Leistungsgesellschaft vor

„Banken und Konzerne - raus aus der Bil-dung!“, SDAJ.

Die Schulministerin stellt in einem In-terview klar, dass die Sozialkompetenz ein Soft Skill und in der heutigen Zeit gefragt sei. „ Eine weiche Fähigkeit, ein weiches Kriterium ist, das benötigt wird, eben um einen sehr sicheren Übergang von der Schule in die Zukunft, das heißt in die Arbeitswelt, auf die Universität zu be-kommen.“ Die Kopfnoten sollen der Wirt-schaft und vor allem den Arbeitgebern erleichtern, ihre zukünftigen Arbeiterneh-mer einzuschätzen. Was aber sicherlich eine Erleichterung darstellt, kann für die Schüler gar fatal sein. Die Landesschü-lerInnenvertretung NRW befürchtet gar, dass die Kopfnoten von der Wirtschaft genutzt werden, um die Schüler gegen-einander ausspielen. Die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend geht sogar so weit und spricht von einem Zwang zu Konkurrenzverhalten und Anpassung.Insgesamt ist zu sagen, dass die Demons-tration schon für viel Aufsehen gesorgt hat, da teilweise ganze Straßenzüge in der Innenstadt und sogar die Königsallee gesperrt war, und viele Passanten auf die Problematik aufmerksam gemacht wer-den konnten.

Sylvia BratzikFotos: Michael Schulze v. Glacer, Nora Wächter

Die Botschaften kamen an!

Gegen Konkurrenzverhalten und Anpassung!

Vehement widersprachen die SchülerInnen den Beschlüssen von Schulministerin Barbara Sommer.

Page 6: Campus Delicti #261

06––CHE-RANKING

Lest die ausgewählten Zitate. Oder hört es euch an - demnächst auf der Seite des Hochschulradios: www.hoerrhein.de/do-c9552A. Außerdem existiert ein kom-pletter Mitschnitt des Abends. Was den Veranstalter betrifft: Der AK Bil-dungspolitik besteht aus rund zehn Stu-dierenden verschiedener Fachrichtungen. Er freut sich über jeden, der dazu stoßen und mitarbeiten will. Das nächste Treffen

ist am Samstag, den 9. Februar, ab 11°° im Unikom – kommt einfach, oder schreibt eine Mail an [email protected], weil so Einiges hinterfragt werden sollte.

Orientierungshilfe

„Das CHE-Ranking bietet eine Verbesse-rung der Chancen für Studieninteressierte, ihre Wahl mit guten Gründen abgesichert

zu treffen. Das ist doch besser, als wenn das Ranking nicht existieren würde!“ Mi-chael Baurmann

„Studien zeigen, dass die Abiturienten sich nicht primär am Ranking orientieren – entscheidend ist vielmehr die Stadt und andere Dinge.“ Andrea Remmers

„Es scheint ja zum Glück nur ein ganz

EIN RANKING IST NICHT DIE ANTWORT

Die Stimmung war angespannt: Befürworter und Gegener diskutierten über das CHE-Ranking.

Letzten Mittwoch fand die Podiumsdiskussion zum CHE-HochschulRanking statt. Sie war gut besucht

und dauerte lange: rund 80 Studenten, Mitarbeiter und Professoren waren zweieinhalb Stunden da, um

den Ausführungen der Befürworter und der Kritik der Gegenseite zuzuhören und angeregt bis aufgeregt

mitzudiskutieren. Die Stimmung war angespannt und konzentriert. „Zufrieden stellende Diskussionen

gibt es nicht“, stellte Moderator Björn Siebke am Ende fest. Vielmehr werden durch ein solches Streitge-

spräch noch mehr Fragen aufgeworfen, und das Thema wird noch eine Weile aktuell bleiben.

Page 7: Campus Delicti #261

07––

CHE-RANKING

kleiner Prozentsatz an Studierenden zu sein, der sich ausschließlich am Ranking orientiert. Das wäre ja fatal.“ Petra Gie-bisch

„Man sollte dafür sorgen, dass die Leute es stärker benutzen!“ Michael Baurmann

„Was die Nutzung angeht - wir haben mitt-lerweile Zugriffszahlen von einer Million pro Monat.“ „Rund 60% der Studienan-

fänger zieht das Ranking aber zumindest ergänzend zu Rate.“ Petra Giebisch

„Das Ranking ist nicht die volle Wahrheit, aber es hat einen gewissen Informations-gehalt, der keinesfalls Null ist.“ Michael Baurmann

„Es wundert mich, dass sie anpreisen, Ab-iturienten könnten sich ihren Studienort aussuchen. ‚Da ist es toll, da will ich hin.’

Dabei ignorieren Sie doch völlig, dass man in Deutschland sich nicht einfach so eine Uni aussuchen kann. Sie sagen, Sie wol-len eine Orientierungshilfe für die Studie-renden schaffen, aber sagen gleichzeitig, dass es Ihre Zielsetzung ist, die Reformen in der Bildungspolitik voranzutreiben – die es nicht gerade einfacher machen für die Studienanfänger, sich einen Studienort auszusuchen. Vielleicht müssen sie wegen der Studiengebühren bei Mama wohnen bleiben, oder ihre Bewerbung wird abge-lehnt.“ Publikum

Qualitätskontrolle

„Ein Instrument zu schaffen, um Trans-parenz in die Bildungslandschaft zu tra-gen, das ist der Gründungsauftrag von der Hochschulrektorenkonferenz an das CHE.“ Petra Giebisch

„Es geht überhaupt nicht um Studienbei-träge, es geht um Steuergelder! Meine Güte, die Universitäten finanzieren sich zu einem Bruchteil aus den Studienbeiträ-gen. Die Universitäten werden über Steu-ergelder finanziert, und ich möchte als Steuerzahler bitte, dass eine Qualitätskon-trolle stattfindet über das, was mit meinen Steuergeldern gemacht wird.“ Michael Baurmann

Andrea Remmers, AStA-Vorsitzende der Alice-Salomon-Fachhochschule (ASFH) in Berlin

Prof. Michael Baurmann, Geschäftsführer des sozialwissenschaftlichen Instituts der Heinrich-Heine-Universität

Page 8: Campus Delicti #261

08––CHE-RANKING

„Es spricht grundsätzlich überhaupt nichts dagegen, die Leistung von Hochschulen öffentlich zu dokumentieren. Auch in Form quantitativer Daten, das ist allein schon ein Mittel demokratischer Transpa-renz, weil Universitäten aus Steuermitteln finanziert werden.“ Thorsten Bultmann

„Wer hat denn KEIN Interesse an einem Ranking? Die haben Sie nicht erwähnt – es sind vor allem die faulen Professoren, nicht motivierte Professoren, nachlässige Verwaltungen, es sind Universitäten, in denen keiner sich engagiert für die Inte-ressen der Studierenden. Es ist schon sehr merkwürdig, dass Sie als Studierenden-vertreter Ihren doch sehr fragwürdigen Interessen schützen helfen. Das ist schon eine verwunderliche Allianz.“ Michael Baurmann

„Ich habe ja in den 60er und 70er Jahren studiert. Wenn uns damals jemand gesagt hätte: Wir machen so eine Umfrage, wo wir euch alle befragen, wie ihr die Quali-tät eurer Professoren, eurer Studiengänge findet, da hätten wir gejubelt und das ganz toll gefunden - aber vollkommen uto-pisch.“ Michael Baurmann

„Was das Ranking leistet - das ist Mei-nungsforschung.“ Thorsten Bultmann

„Die Daten dienen als Grundlage, um in den Dialog zu treten mit den Studierenden – der u.U. sonst nicht stattgefunden hätte.“ Petra Giebisch

„Natürlich ist das kein 100% valides Messinsrument.“ Michael Baurmann

„Ist es nicht so, dass schlecht gerankte Studiengänge durch Mittelentzug „be-straft“ werden?“ Björn Siebke

„Es ist ja nicht so, dass wir ins Internet gu-cken: aha, diese Fachbereiche sind gut ge-rankt, und die anderen schließen wir jetzt mal.“ Michael Baurmann

„Kennzahlen können ein Instrument sein, um Entscheidungen zu rationalisieren und nicht, um sie zu ersetzen. Auf der Basis von Daten, über deren begrenzte Reich-weite man immer im Klaren sein muss, kann eine politische Diskussion z.B. über Reformprozesse gefördert werden. Die Daten selbst sind aber noch nicht die Ant-wort! Rankinglisten tendieren hingegen dazu, aufgrund der Pseudo-Evidenz und Pseudo-Neutralität von Zahlen ihre eigene Interpretation gleich mitzuliefern durch Behauptung einer Rangfolge zwischen ‚gut’ und ‚schlecht’. Sie tendieren folglich ebenso dazu, die eigentlich erforderliche

politische Reformdebatte gewissermaßen als Placebo zu ersetzen.“ Thorsten Bult-mann

Anderweitige Nutzung

„Das CHE zeigt Unterschiede auf, die be-stehen. Wir haben mit dem Mythos aufge-räumt, alle Hochschulen in Deutschland wären gleich.“ Petra Giebisch

„Ich glaube, dass das Ranking teilweise leichtfertig eingesetzt wird. Das ist aber nicht unsere Absicht. Wir können nur im-mer wieder darauf hinweisen, die Zahlen auch zu hinterfragen.“ Petra Giebisch

„Rankinglisten messen nicht nur Ver-gangenes, sondern haben auch immer eine Legitimationsfunktion für Zukünftiges, etwa für eine zunehmend ungleiche Mit-telverteilung zwischen Universitäten und Fachbereichen.“ Thorsten Bultmann

„Ich weiß um Fälle, in denen Rankinger-gebnisse in die Diskussion um Zielver-einbarungen [zwischen Hochschulen und Land] einbezogen werden – um Hinter-gründe zu erfragen usw.“ Petra Giebisch

„Rankings haben die Funktion, not-wendige komplexere Sichtweisen zu

Moderator Björn Siebke Thorsten Bultmann vom Bund demokra-tischer WissenschaftlerInnen

Petra Giebisch, Mitarbeiterin des CHE für Öffentlichkeit und Hochschulranking

Page 9: Campus Delicti #261

09––

CHE-RANKING

verbauen.“ Thorsten Bultmann

„Durch das Ranking sollen Fakten GE-SCHAFFEN werden.“ Andrea Remmers

„Das Prinzip von Rankinglisten ist die Idee durch ständiges Wiegen in regelmä-ßigen Abständen die Sau fetter zu ma-chen, ohne ihr mehr zu fressen zu geben.“ Thorsten Bultmann

„Relevant ist das Ranking auch zuneh-mend für Personalberater, wenn sie eine Auswahl für ihre Recruiting-Messen tref-fen, wo sie Absolventen anwerben wol-len.“ Petra Giebisch

„Die Arbeitgeber fangen schon an, danach zu gucken, wen sie einstellen und wen nicht – je nachdem, wie die Hochschule abgeschnitten hat.“ Andrea Remmers

„Wir wollen, völlig losgelöst von Ver-schwörungstheorien, den Schülern und Studienanfängern ein Instrument zur Ver-fügung stellen, um sich zu orientieren. Das ist die Zielsetzung des Rankings, und mehr verbinden wir damit nicht.“ Petra Giebisch

Kriterien

„Ist Lehre nicht viel mehr als ein paar In-dikatoren, die man aneinanderreiht und aufaddiert oder auch isoliert betrachtet? Sind es nicht eigentlich Tausende von Faktoren, die da eine Rolle spielen?“ Björn Siebke

„Das Ranking enthält eine ganze Reihe von Kriterien, die in keinster Weise die Qualität von Lehre messen, z.B. die Quan-tität von Publikationen.“ Publikum

„Die inhaltliche Breite des Lehrangebots wird mit nur einer Frage abgehakt, aber wirtschaftliche Aspekte viel tiefer, viel breiter behandelt – und das Ganze wird in der ZEIT aufbereitet in einer Form, in der das Urteil der Studierenden nur einen ge-ringen Anteil hat zwischen den verschie-denen ökonomischen Kriterien.“ Publikum

„Was als gut gilt, ist auch immer vom gesamtgesellschaftlichen Interessenstand-punkt abhängig.“ Publikum

„Die neuen Indikatoren, wie Sie auf der Homepage des CHE stehen und die dem-

nächst mit einbezogen werden sollen, zielen eindeutig auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit des Studiums ab.“ Andrea Remmers

„Welches Ziel verbinden Sie mit einem Studium, Frau Remmers? Ich war immer davon ausgegangen, dass ein Studium auch eine berufsorientierende Funktion hat. Und das ist ja, was im Ranking ab-gefragt wird. Das ist der Sinn und Zweck von einem Studium – es will Sie vorbe-reiten, dass Sie danach vernünftig arbeiten können. Publikum

„Es geht uns nicht darum, dass wir alle faul in der Sonne liegen und alle keinen Job haben. Aber als junger Mensch muss ich auch die Wahl haben, was will ich ma-chen, und nicht auf so ein eingeschränktes Feld zumarschieren, weil die Wirtschaft alles andere weggestrichen hat.“ Andrea Remmers

„Sie können ja gerne eine Veranstaltung machen zur Kritik am CHE und privat-wirtschaftlichen Verstrickungen. Aber wenn sie über die Qualität des Rankings urteilen, dann zeigen Sie doch bitte, wo sich diese Kritikpunkte im Ranking nie-derschlagen.“ Michael Baurmann

„Allgemeines hochschulpolitisches Ziel [von Rankinglisten] ist: die Verkürzung der Studienzeit. Größter gemeinsamer Nenner der meisten Rankinglisten ist die Studiendauer. Es wird behauptet, das sei

ein Qualitätskriterium.“ Thorsten Bultmann

„Studiendauer soll langfristig wieder als Kriterium im Ranking eingeführt wer-den.“ Petra Giebisch

„Es gibt so viele miese Rankings. Guckt in den Spiegel und in den Focus, das ist zum Kotzen! Es ist doch absurd, sich am besten, differenziertesten aufzuhängen.“ Michael Baurmann

Verzerrung

„Inwieweit kann man denn darauf ver-trauen, dass die Ergebnisse verlässlich sind? Es gibt zum Beispiel eine Studieren-denvertretung der Berufsakademie Mann-heim, die auf Ihrer Homepage schreibt: ‚Es ist für uns Ansporn, wenn die Stu-dierendenurteile über das Lehrangebot und insbesondere den Praxisbezug prima ausfallen würden.’ Das ist doch ein ganz klarer Aufruf dazu, das Ranking sozusa-gen im eigenen Sinne zu manipulieren!“ Björn Siebke

„In einem Klima allgegenwärtigen Wett-bewerbs wird es nicht bei Beeinflussungs-versuchen an der BA Mannheim bleiben.“ Thorsten Bultmann

„Wir haben im Internet eine große Anzahl von Fachbereichen gefunden, wo eine sol-che Beeinflussung versucht wurde. Uns wurden Schreiben von Dekanen oder von Hochschulleitungen zugeleitet, die in di-

Pros und Contras flirrten durch die Luft.

Page 10: Campus Delicti #261

ese Richtung gehen. Wir werden diese Fachbereiche aus dem Ranking ausschlie-ßen, zumindest das Urteil der Studieren-den, wenn sich die Ergebnisse signifikant zum Positiven gewendet haben.“ Petra Giebisch

„Wenn ich selber in der Vorlesung schon mehrmals gehört habe, wie wichtig dieses Ranking ist, und dass wir gut dastehen sollen, da werde ich mir schon denken, ‚da schreib ich mal besser supertoll hin’.“ Publikum

„War für ein Bild haben Sie eigentlich von sich selbst? Dass Sie sofort hinrennen und etwas supergeil finden, wenn wir so et-was sagen? Soll ich etwa Ihre Perspektive übernehmen? Und Ihnen sagen: ‚Lassen Sie sich nicht so schnell beeinflussen?’“ Michael Baurmann

„Es gibt sehr negative Äußerungen über die Studiengänge. Es ist einfach nicht der Fall, dass jeder seinen Fachbereich po-sitiv bewertet. Sie können ja im Internet nachgucken, da wird oft drastisch negativ über die eigenen Studiengänge geurteilt.“ Michael Baurmann

CHE

„Warum macht das CHE dieses Ranking - ist es wirklich nur dieses selbstlose In-teresse, Informationen für Studierende zusammenzustellen?“ Publikum

„‚Stifung’ klingt immer gut: Das sind Gutmenschen, die wollen das Beste für die Gesellschaft. Wir müssen uns fragen: Mit wem machen wir da gemeinsame Sache? Wer stellt die Frage, und warum? Es schien überhaupt keine Bedarf für ein Ranking zu geben.“ Andrea Remmers

„Zunächst einmal wollte ich mich einmal verwundert äußern darüber, dass sich das Konzept vom Vorsitzenden des CHE so deckt mit den gesellschaftspolitischen Vorstellungen der Bertelsmann Stiftung.“ Publikum

„Reinhard Mohn hat sich zum Ziel ge-setzt, dass eine Gesellschaft entsteht mit dem Ziel, Reformen in der Hochschulpo-litik voranzutreiben. Was wir dazu einset-zen, ist nicht vorgeschrieben, das ergibt sich aus dem Dialog.“ Petra Giebisch

„Bei uns macht man gern den Witz: ‚CHE, HRK - die natürlichen Feinde der Studie-renden`.“ Andrea Remmers

„Was ist mit dem Ranking – ist das jetzt das eine gute Ei im faulen Nest?“ Publi-kum

„Ich würde Sie bitten, nicht großartig zu spekulieren, was das CHE allgemein, son-dern was die in DIESEM Punkt machen. Dann müssen Sie bitte nachweisen, am Ranking, wo die finsteren Absichten ste-cken.“ Michael Baurmann

„Ein politisch neutrale Position ist nicht im Sinne des Geschäftsführers. Ich glau-be, dass Sie einem ultrakapitalistischen Konzern unterstellt sind, und Sie deshalb auch nicht die Legitimation haben, für eine gesamtgesellschaftliche Problematik zu sprechen. Was Sie machen, die Wir-kung vom CHE, von Ihren Forschungen, ist eine Implizierung von Bedürfnissen, ähnlich wie in der Werbung, eine künst-liche Erschaffung von dem Bedürfnis, hier die Wirtschaft mit rein zu bringen, möglichst viele Drittmittel anzuwerben.“ Publikum

Politik

„Bitte vor lauter Fixierung auf das CHE nicht die Politik aus der Schusslinie las-sen! Herr Müller-Böling hat in der Sache völlig Recht, wenn er immer sagt: ‚Wir empfehlen, die Politik entscheidet.’ Und die muss man auch entsprechend unter Druck setzen und in die Kritik nehmen.“ Thorsten Bultmann

„Es ist für mich kein Zufall, dass die Konjunktur von Rankinglisten in einem Zusammenhang steht damit, dass vor 20 Jahren die Grundfinanzierung von Hoch-schulen eingefroren wurde.“ Thorsten Bult-mann

„Niemand behauptet, dass wir hier in Deutschland in einem Paradies leben, was die Universitäten angeht. Ich habe viel an den Universitäten auszusetzen und auch viel an der Unterfinanzierung der Uni-versitäten. Ich bin ein scharfer Kritiker unserer Hochschulentwicklung in vieler-lei Hinsicht. Die Tatsache, dass ich sage, ‚das CHE-Ranking ist ein gutes Instru-ment, um die Qualität von Studiengänge zu messen, ich bin dafür, dass es zur An-

wendung kommt’, heißt überhaupt nicht, dass ich mit allem einverstanden bin, was an unseren Universitäten passiert.“ Micha-el Baurmann

„Wenn Minister Pinkwart gesagt hätte: ‚Ich gebe der RWTH Aachen eine Menge Geld, das ich vorher den anderen Univer-sitäten weggenommen habe’, dann wäre diese Maßnahme politisch nicht durch-setzbar gewesen. Diese an sich politische Entscheidung wird entpolitisiert - durch die scheinbare Neutralisierung dieser Um-verteilung über ein Ranking mit quantita-tiven Indikatoren. “ Thorsten Bultmann

„Wie können Sie [das CHE] das mora-lisch verantworten, dass ein Rektor da-herkommt und nach dem Ranking seine Gelder verteilt? Dass so ein Pinkwart da-nach seine Gelder verteilt. Die benutzen das! Egal, ob Sie das wollen oder nicht. Sie liefern die Legitimation für den Mist, den die im Ministerium machen.“ Publi-kum

„Was die Legitimation betrifft hat das CHE als gemeinnützige, private Einrichtung genauso wie die Hans-Nixdorf-Stiftung, wie die Böckler-Stiftung und andere das Recht, politische Positionen, über die man dann streiten muss, in die Öffentlichkeit zu bringen. Kritisch wird es manchmal, wenn das CHE im Auftrag von Ministeri-um beim Umbau von Fachbereichen oder bei der Umsetzung des Hochschulfrei-heitsgesetzes hoheitliche Aufgaben als private Agentur übernimmt, die eigentlich der Gesetzgeber, also der Landtag verant-worten muss.“ Thorsten Bultmann

„Herr Müller-Böling, der Leiter des CHE, war ja hier in Düsseldorf um den Pro-fessoren sein Konzept der ‚Entfesselten Hochschule’ vorzustellen. Sie können mir glauben, der Empfang war nicht sehr freundlich. Wenn Sie denken, dass CHE ist der mächtige Akteur und alle springen, dann ist das falsch. Das CHE wird gese-hen als das, was es ist: eine Stimme im Diskurs über Hochschulreformen. Ob das letztlich umgesetzt wird, ob Rektoren, ob Politiker sich daran orientieren, ist eine ganz andere Sache.“ Michael Baurmann

Hannah Schade

11––

BILDUNG

10––CHE-RANKING

Page 11: Campus Delicti #261

Das Vernetzungstreffen war nicht als Gegenverband zu schon vorhandenen Verbänden und Vernetzungen wie be-spielsweise die Bundesanstenkonferenz oder Bundesaktivistinnentreffen gedacht, sondern wollte vielmehr eine Vernet-zung anderer Art schaffen, die politisch aktiven Gruppen und Einzelpersonen an den Hochschulen die Möglichkeit gibt Erfahrungswerte und Wissen mit Ande-ren auszutauschen.Hierbei sollen Prinzipien wir Hierar-chiefreiheit, Basisdemokratie, Betrof-fenheitsprinzip und Konsensprinzip die Arbeitsweise bestimmen.Auf dem Treffen ging es vor Allem da-rum eine gemeinsame Utopie zu erarbei-

VERNETZUNGSTREFFEN FÜR BILDUNGSAKTIVISTENVom 11. bis zum 13. Januar fand an der Uni Bremen ein Vernetzungstreffen von Bildungsaktivisten

statt. Geladen waren Studentengruppen, die zu bildungspolitischen Themen arbeiten und sich nicht in

ein “politisches Korsett” zwängen lassen wollen. Ziel war und ist es, ein Netzwerk zu schaffen, das

sich für eine freie Wissensgesellschaft einsetzt.

ten, von der aus gemeinsames politisches Handeln im Alltag möglich wird. oder um es mit den Worten des Aufrufs zu sagen: „Nicht die Gründung einer Or-ganisation für Studierende, sondern die Organisierung der anden Hochschulen politisch aktiven Studierenden ist unser Anliegen!!! Diese Aktiven vertreten nur sich selbst.”Es soll ein Ort geschaffen werden, an dem jedes Individuum zwanglos sein Wissen mit anderen teilen kann. Um einen solchen Ort zu schaffen, bedarf es allerdings einer freien Gesellschaft. Was das genau bedeutet war Inhalt der Diskussionen und wird auch weiterhin in einem offenen Diskurs zu konkretisie-

ren sein. Aber nicht nur eine allgemeine Utopie war Thema des Treffens, sondern darüber hinaus auch andere Aspekte, wie beispielsweise Ökonomisierung von Bil-dung, offene Diskussionskultur, Orga-nisationsformen und Emanzipation. Die Vernetzung soll weiter gehen. Ende März wird es eine Seminarwoche geben, in der verschiedenste Themen diskutiert und bearbeitet werden. Die Themen werden (im Vorhinein) von den Teilnehmern be-stimmt. Im Mai soll ein weiteres Vernet-zungstreffen stattfinden.

Alexis Michaltsis

11––

BILDUNG

10––CHE-RANKING

Studierendengruppen wehren sich gegen die Verschulung der Unilehrpläne.

Page 12: Campus Delicti #261

12––INTERVIEW

Zahlreiche Veränderungen der studen-tischen Lebenslage gehören zur aktuellen politischen Situation an unserer Univer-sität. Auch im Rahmen der Referate des AStA ist dieses Jahr ein Neuzugang zu verbuchen: Das Referat für Hochschulpo-litik, kurzum: HoPo Referat.

Rajiv Strauß, Alexander Möthe und And-re Baltes bilden die Köpfe dieser neuen Arbeitsgruppe, die den aktuellen hoch-schulpolitischen Entwicklungen die Stirn bietet. Als Sprachrohr für studentische Probleme, beschäftigt sich das HoPo Re-ferat damit, sowohl den AStA Vorstand, als auch Studenten durch intensive Re-cherche über aktuelle Debatten rund um

die Hochschule auf dem neuesten Stand zu halten.

Das HoPo Referat bildet kein Novum in NRW. Eine so genannte Arbeitsgemein-schaft im Rahmen des AStA, die sich aus-schließlich mit Hochschulpolitik befasst, ist ein längst bewährtes Muster an anderen Universitäten im Bundesland. Die Asten in Bonn, Bochum, Dortmund, Münster, Duisburg- Essen und Aachen sind mit gutem Beispiel vorangegangen. Die Idee wurde Anfang des Wintersemesters in Düsseldorf ebenfalls erfolgreich umge-setzt. Wir haben Rajiv Strauß vom HoPo Referat nach ihren ersten Erfahrungen als junges Referat befragt.

C.D (Campus Delicti): Kannst du uns noch mal in kurzen Worten sagen, wofür das HoPo Referat steht?

R.S (Rajiv Strauß): Das HoPo Refe-rat, der korrekte Name ist „ Referat für Hochschulpolitik“, beinhaltet natürlich in erster Linie das Themengebiet Hoch-schulpolitik. Unsere konkrete Aufgabe liegt darin, den AStA Vorstand mit In-formationen zu versorgen. Das heißt im Klartext: Wenn der Vorstand zu aktuellen hochschulpolitischen Themen Infos will, recherchieren wir als HoPo Referat für sie und tragen anschließend alle Fakten zu-sammen. Danach planen und koordinieren wir in Zusammenarbeit mit dem Vorstand,

„UNSERE AUFGABE IST ES, ZU HELFEN UND ZU VERMITTELN!“

Das Referat für Hochschulpolitik, als Neuankömmling unter den AStA-Referaten, hat im Gespräch mit

der Campus Delicti die Bilanz seines ersten Semesters gezogen und auch ihre Pläne für die kommende

Zeit erläutert.

Alex Möthe Rajiv Strauß André Baltes

Page 13: Campus Delicti #261

13––

INTERVIEW

Problemlösungen. Wir greifen also dem Vorstand unter die Arme. Ihre Arbeit ist sehr zeitintensiv und durch unsere Beiträ-ge kommen wir ihnen entgegen.

C.D: Seit wann genau gibt es das HoPo Referat?

R.S: Uns gibt es nun seit Oktober 2007. Im Laufe der Koalitionsverhandlungen, anlässlich der Ergebnisse der letzten SP Wahlen, kam die Idee zur Gründung des besagten Referats auf. Die Idee wurde kurze Zeit danach in die Tat umgesetzt. Bei der SP Sitzung im Oktober wurden wir dann auch gewählt. Seither arbeiten wir sehr intensiv an der Verwirklichung unserer Projekte.

C.D: Wieso gibt es das HoPo Referat? Wieso konnte das nicht bereits vorher ge-gründet werden?

R.S: Naja, zuerst ist es sehr wichtig zu er-wähnen, dass die Heinrich Heine Univer-sität eine der letzten Unis in NRW war, die noch kein Referat für Hochschulpolitik hatte. Daher sind wir sogar etwas verspä-tet entstanden. Es ist aber sehr wichtig zu erkennen, dass wir uns momentan in einer Phase der Hochschulpolitik befinden, in der es ganz klar kritische Entwicklungen gibt. Es kommt noch mit hinzu, dass sich die Vielfalt der komplexen Themen und Probleme vermehrt. Der AStA Vorstand allein, kann, aufgrund der eigenen Pflich-ten, diesen Themen nicht nachkommen. In der jetzigen Legislaturperiode des Vor-standes gibt es neben Studiengebühren, auch problematische Themen, wie das so genannte „ CHE Ranking“ und das Hoch-schulfreiheitsgesetz. Das sind Themenge-biete, mit denen wir uns intensiv ausein-andersetzen und effektive Lösungswege suchen. Neben den genannten Bereichen, setzen wir uns als HoPo Referat auch für die Lösung individueller Probleme der Studierenden ein.

C.D: Welche Art von individuellen Pro-blemen meinst du damit?

R.S: Das sind alltägliche Fälle und Pro-bleme der Studierenden. Dazu gehören Probleme im Zusammenhang mit Gebüh-renpflichtigkeit und andere Auswirkungen der aktuellen Hochschulpolitik. Als Bei-spiel dafür können Konflikte mit dem Studierendensekretariat gesehen werden.

Unsere Aufgabe ist es, zu helfen und zu vermitteln.

C.D: Kommt ihr dabei anderen Referaten nicht „ in die Quere“, indem ihr vielleicht in deren Arbeitsbereiche eingreift?

R.S: Nein, ganz im Gegenteil. Wir unter-stützen damit sogar ihre Arbeit! Der Vorteil daran liegt im folgenden Aspekt: Referate haben Alltagsaufgaben, die sie jeden Ar-beitstag lösen und behandeln müssen. Das HoPo Referat dagegen geht gezielt auf ak-tuelle Probleme ein und sucht ad hoc nach Lösungsmöglichkeiten.

C.D: Wenn du jetzt zurückblickst auf euer erstes Semester: Womit habt ihr euch in erster Linie beschäftigt?

R.S: Die erste Phase unserer Arbeit bil-deten die koordinierenden Tätigkeiten und die Planung unserer Ziele. Wir kön-nen mit Zufriedenheit sagen, dass wir uns als HoPo Referat erfolgreich in der Mitorganisation der Demonstration gegen die umstrittene Vorratsdatenspeicherung eingebracht haben. Auch war es für uns von enormer Wichtigkeit, die Demons-tration gegen Kopfnoten mit zu organi-sieren. Die Demonstration war ebenfalls sehr erfolgreich. Daneben haben wir uns sehr intensiv mit aktuellen Themen, wie den Prüfungsgremien an den Fakultäten beschäftigt und hierzu wichtige Aspekte ausgearbeitet. Des Weiteren unterstüt-zen wir natürlich den AstA Vorstand in der Verwirklichung ihrer Aktionen. Wir haben dieses Semester bereits zu einer AstA Aktion einen Artikel in der Campus Delicti veröffentlicht und möchten diese Form der Publikationen auch in Zukunft verstärken.

C.D: Welche Ziele stehen für das kom-mende Semester an? Womit wollt ihr euch beschäftigen?

R.S: Unser Hauptziel ist es, uns im kom-menden Semester damit zu beschäftigen, eine systematische Strukturierung darüber zu erstellen, an welchen Fakultäten Studi-engebühren wofür angewandt wurden. Da-bei möchten wir veranschaulichen, ob die Studiengebühren wirklich zur Besserung der Studienbedingungen genutzt wurden. Um dies zu verwirklichen, werden wir die Kooperation mit studentischen Vertretern der Fakultäten und auch Fachschaften

verstärken und ein effektives Arbeitsnetz-werk entwickeln.Ein weiterer und sehr wichtiger Punkt sind studentische Hilfskräfte, die an der Hochschule tätig sind. Wir möchten uns in direkten Gesprächen mit ihren Sorgen und Nöten befassen und Lösungsmög-lichkeiten suchen. Es sind Gespräche zum Thema Tarifverhandlungen für stu-dentische Hilfskräfte angedacht. Daran möchten wir gezielt arbeiten.Ein weiteres Projekt wird im kommenden Semester wieder in Kooperation mit dem AStA Vorstand stattfinden. Wir möchten so genannte „Infopoints“ für Studierende an den Fakultäten anbieten, wo sie sowohl dem Vorstand als auch uns Ideen, Anre-gungen, Kritik mitteilen können. Damit möchten wir die Kommunikationsebene zu Studierenden stärken um somit ihnen in Bezug auf ihre alltäglichen Probleme entgegenzukommen.

C.D: Was waren nun eure Ergebnisse? Kannst du eine Bilanz aus den bisherigen Erfahrungen ziehen?

R.S: Das kann man momentan so nicht sagen. Wir haben erst bisher uns mit den Vorbereitungen beschäftigt um eben ge-nannte Ziele zu verwirklichen. Wenn wir das alles geschafft haben sollten, was ich eben sagte, dann haben wir mehr ge-schafft, als in so einem Arbeitswust zu schaffen ist.Das sind eben einige Ziele, die wir ge-zielt angehen und verwirklichen werden. Ich möchte hiermit den Studierenden nur empfehlen bei Problemen auf uns zuzu-kommen. Wir würden uns sehr über An-regungen und Ideen freuen.

C.D: Vielen Dank für das Interview.

Bei Fragen und Anregungen, schickt bitte eine Mail an:[email protected]

Eda Akcan

Page 14: Campus Delicti #261

14––HOCHSCHULE

STUDIUM ENDGÜLTIG NICHT BESTANDEN. WAS NUN?

In den nächsten Tagen und Wochen ist

es wieder so weit: die Prüfungszeit.

Während die Erstis sich darauf freuen

– oder auch nicht - ihre ersten Prüfungen

schreiben zu dürfen, blicken nicht we-

nige Studierende den anstehenden Prü-

fungen mit großer Sorge entgegen. Denn

diese könnten zugleich auch ihre letzten

sein! Für diejenigen Kommilitonen, die

auch beim dritten Versuch durchfallen,

weiß „Campus Delicti“, wie sie dennoch

weiter studieren können.

Die Umstellung auf die Bachelor- und Ma-sterstudienordnung hat für die meisten Fä-cher einige Änderungen mit sich gebracht. Während es früher in den Magister- und Diplomstudienordnungen an fast allen Universitäten in NRW einheitliche Stan-dards gegeben hat, können die Unis seit der Umstellung selbst in vielen wichtigen Punkten entscheiden. Verantwortlich da-für ist das neue Hochschulfreiheitsgesetz (HFG), das am 25. Oktober 2006 vom NRW-Landtag beschlossen wurde und seit dem 1. Januar 2007 in Kraft getreten ist. Das neue Hochschulfreiheitsgesetz hat für die Studierende einige Nachteile, aber auch Vorteile mit sich gebracht. So durften früher Studierende, die ihr Studi-engang an einer Universität endgültigen nicht bestanden hatten, den gleichen Stu-diengang an einer anderen Universität nicht mehr weiter studieren. Das Studium galt als endgültig nicht bestanden, wenn man eine Prüfung dreimal nicht bestanden hatte. Damit war es Schluss und die/der Studierende musste sich neu orientieren

und einen anderen Weg einschlagen.Es ist weiterhin festgelegt, dass man für eine Prüfung nur drei Versuche hat, sie zu bestehen. Fällt man in allen drei Versu-chen durch, so ist es aus mit dem Studi-um. Doch jetzt hat man die Möglichkeit, das Studium an einer anderen Universität fortzusetzen. Dazu muss man sich bei der Wunschuniversität für einen höheren Fachsemester bewerben. Eine Garantie hierfür besteht jedoch nicht. Die neue Universität entscheidet selbst, ob sie in diesem Fall einer Aufnahme zustimmt. Es kann nämlich sein, dass sie der/dem gescheiterten Studierende/n keine weitere Chance gibt, das Studium doch noch er-folgreich zu Ende zu bringen.So heißt es im § 50, Absatz 1b, des Hoch-schulfreiheitsgesetzes, dass eine Ein-schreibung außer im Falle der fehlenden Qualifikation oder fehlender Nachweise gemäß § 48 Abs. 1 zu versagen ist, „wenn die Studienbewerberin oder der Studienbe-werber in dem gewählten Studiengang an einer Hochschule im Geltungsbereich des

Grundgesetzes eine nach der Prüfungs-ordnung erforderliche Prüfung endgültig nicht bestanden hat; dies gilt entsprechend für verwandte oder vergleichbare Studien-gänge, soweit dies in Prüfungsordnungen bestimmt ist.“Entscheidend ist also die Prüfungsord-nung des jeweiligen Studienganges. Al-lein sie entscheidet, ob ein/e gescheiterte/r Studierende den gleichen Studiengang an einer anderen Universität studieren darf oder nicht.Auf einer Anfrage von „Campus Delicti“ an das Ministerium für Innovation, Wis-senschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW wurde mitgeteilt, dass jeder Einzelfall „anders“ liegt. In der Antwort des Ministeriums heißt es weiter: „Das können wir von hier aus nicht bewerten. Wenn es um einen konkreten Fall geht, da müsste sich der/die Betroffene an die Stu-dienberatung wenden.“Also: Bestehst du deine Prüfung zum drit-ten Mal nicht – was wir natürlich nicht hoffen – und du von der Heinrich-Heine-

Dreimal durchgefallen..... Abbrechen? Nein Danke!

Page 15: Campus Delicti #261

15––

GENUG GESPART

Die neu ins Leben gerufene „Initiative Öffentliche Dienste“ will den Finger in eine Wunde legen. Eine Wunde, die laut der Vereinten Dienstleistungsgesellschaft „Ver.di“, des Deutschen Beamtenbundes „dbb“ und der Tarifunion, durch ein beih-nahe Totsparen bei Öffentlichen Diensten entstanden ist. Dazu soll der Verbraucher erst einmal informiert werden, worin die Leistung der Öffentlichen Dienste über-haupt besteht. Unter dem Stichwort „Öf-fentliche Dienste sind mehr wert“ hält die Website der Initiative deshalb eine lange Liste mit allen Diensten bereit. Beispiels-weise bei „Politik, Finanzen, Recht + Si-cherheit“ wird ersteinmal jede einzelne Institution erklärt und dann werden Zalen, Daten und Fakten zu ihnen geliefert. Wie viele Menschen arbeiten dort, auf welcher Grundlage und so weiter. Aufklärungsar-beit. In anderen Bereichen wird manches auch angeprangert. So zum Beispiel in der Sparte „Gesundheit, Umwelt + Sport“. Das medizinische Personal sei oft über-arbeitet und der Medikamentenverkauft wäre zu profitorientiert. Ganz gut weg kommt die Kategorie „Städtebau, Infra-struktur + Versorgung“. Die Initiative will nicht nur für ein größeres öffentliches Bewusstsein über diese Dienste, sondern auch für eine „faire Bezahlung“ und für weniger Stellenabbau sorgen.Wer die Plakate noch nicht gesehen hat,

SCHLUSS MIT DER SPARORGIE?!

Unter einem Schild mit der Aufschrift „Hörsaal 1“ drängen sich Menschen in der offenen Tür. Sie

stehen oder sitzen auf dem Boden. Eigentlich kein unbekanntes Bild, oder? Und das Mädchen im Vor-

dergrund, das die Arme verschränkt und anklagend in die Kamera guckt, könnte jede von uns sein...

kann sich auf der Homepage ein Bild von ihnen machen. Und auch davon, wo der Kampf der Initiative besonders fruchten soll. Theater, Kitas, öffentliche Bäder, Krankenhäuser, Jugendarbeit und Schie-nenverkehr sind die Schlagworte auf der Liste der Einsparungen. An oberster Stelle dieser Liste stehen aber die Hochschulen.20.000 Stellen seien in den letzten Jahren an Hochschulen gestrichen worden, heißt es auf der Page. So sei Bildung zu einer Massenabfertigung geworden. Und das ist nur der Anfang von dem anklagenden Text. Die Uni-Gebäude seien marode, es fehle an Lehrkräften, wissenschaftlichen Hilfskräften, Büchern, Technik und Labo-ren. Wegen der Stellenkürzungen wären die Vorlesungen überfüllt. Und anstatt in angemessener Form auf diese Probleme zu reagieren, würden stattdessen die Stu-dienplätze weiter abgebaut, die NCs er-höht und die Mittel weiter gekürzt. Eine angemessene Form der Bildung sei einer Sparorgie zum Opfer gefallen. Zugege-ben: Vor allem die Bachelorstudierenden der letzten Jahre sind sehr geübt darin, auf Treppen zu sitzen oder Büchern hinterher-zurennen. Auch die eine oder andere Kla-ge über Stellenstreichungen wurde in den Hörsälen laut. An der Darstellung, dass unser Bildungssystem auf Kursrichtung Abgrund ist, ist also eventuell etwas dran. Und dass wir international nicht bildungs-

wettbewerbsfähig sind, weiß jedes Schul-kind spätestens seit PISA. Um die Zustände zu verändern, ist bei der Initiative natürlich Mitmachen angesagt. Es gibt beispielsweise einen Fotowettbe-werb, bei dem bewusst Dinge abgebildet werden sollen, die in den öffentlichen Diensten Einsparungen zum Opfer gefal-len sind. Außerdem gibt es zu den oben genannten Oberthemen jeweils ein Forum, das zum „Diskutieren“ anregen soll. Und wer direkt „Protestieren“ will, kann sich per SMS auf eine Unterstützerliste ein-tragen, die online abrufbar ist. Fast 9.000 Menschen haben das schon gemacht.Es bleibt also die Hoffung, dass wir ir-gendwann nicht mehr aufgebracht vor einem überquellenden Hörsaal stehen oder von vorne herein in einem Seminar kein Platz für uns ist. Im Moment scheint das bloße, naive Träumerei. Laut Bundes-regierung geht es am sichersten mit vielen kleinen Schritten in die Zukunft. Dinge wie diese Initiative bieten uns die Mög-lichkeit, unsere eigenen winzigen Schritte zu machen.

Mehr Infos zur Initiative unter: www.genuggespart.de

Stefanie Söhnchen

Universität Düsseldorf exmatrikuliert wirst, dann schaust du nach, an welcher anderen Universität du deinen Studien-gang studieren kannst. Dort gehst du zu der Studienberatung deines Hauptfaches und erkündigst dich, ob du dein Studium dort fortsetzen darfst. Es ist zu empfehlen,

bei vielen Universitäten wie möglich zu fragen. Denn wenn eine Universität dich nicht aufnehmen will, heißt es nicht, dass die anderen es genau so tun. Denn: Jede Uni entscheidet selbst!Um diesen ganzen überflüssigen Ärger zu vermeiden, hilft nur eins: Lernen, ler-

nen, lernen! Denn nur wer sich auf einer Prüfung gut vorbereitet, kann diese auch bestehen.Viel Erfolg bei Euren Prüfungen!

Siruan H. Hossein

Page 16: Campus Delicti #261

17––

REPORTAGE

16––REPORTAGE

„Jetzt muss ich`s meiner Mutter schonend beibringen, dass ich hier eintreten will“, resümiert der gelernte Bankkaufmann abends während der Abschlussrunde im Musikraum des Klosters. Die Umgebung hat nichts von dunklen, muffigen Gemäu-ern, sondern es herrscht eher Jugendher-bergs-Atmosphäre. Nun sitzen sie hier gemeinsam an langen Tischen unter den Blicken des Gekreuzigten an der Wand: drei Ordensbrüder in langen braunen Kutten und insgesamt sechs Interessen-ten zwischen 21 und 45 Jahren in Jeans und Pulli. Alle haben sich auf die „Stel-lenanzeige“ gemeldet, in der gefordert war: „katholisch, unverheiratet, kinderlos, abgeschlossene Berufsausbildung, soli-de körperliche und geistige Gesundheit.“ Nach einem Tag unter Leitung von „Gottes Headhunter“ Bruder Paulus Terwitte (48) geht es für die Männer um die Entschei-dung: Widme ich mein Leben ausschließ-

lich Gott? Und obwohl es die wohl wich-tigste Entscheidung in ihrem Leben ist: Es wird viel gelacht. Zum Beispiel als einer der Männer sich der Presse vorstellt, er sei jetzt 33 Jahre alt. „Da ist auch im Leben von Jesus etwas ganz Entscheidendes pas-siert“, antwortet Bruder Paulus und spielt auf die Kreuzigung Jesu an. Eine Ad-Hoc-Entscheidung fürs Kloster ist das für niemanden hier. Christian ist schon länger auf der Suche. „Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann wurde ich nicht übernommen. Da war ich plötz-lich gezwungen, mir zu überlegen, was ich im Leben machen will. Vorher lief es halt immer einfach so.“ Beim Weltju-gendtag fiel ihm ein Stundenbuch in die Hände. Er begann, daraus morgens und abends zu beten. Er reiste zum Katholi-kentag, engagierte sich in der Kirche und hörte dann vom Schnuppertag in Münster. Am Abend nach diesem Tag ist für ihn

Bankkaufmann Christian Albert (21) will Mönch werden

ASSESSMENTCENTER IM KLOSTER

Für viele Studierende geht es

bald in die letzte Runde: das

Studium neigt sich seinem Ende

entgegen. Unter allen zu spü-

ren: Dieses Flirren, diese Un-

ruhe, Neugierde und ein Hauch

Angst. Was kommt nach dem

Studium? Christian Alberts ist

ruhig. Gefasst und irgendwie

befreit stellt er am vergangenen

Samstag nach dem Schnupper-

tag im katholischen Kapuziner-

kloster Münster fest: „Hier ge-

höre ich hin!“

klar: Hier gehöre ich hin. „Mit einer de-finitiven Entscheidung habe ich aber noch niemanden in meiner Familie oder dem Bekanntenkreis konfrontiert.“ Christians Mutter hatte bereits im Vorfeld die Hän-de über dem Kopf zusammengeschlagen: „Oh mein Gott! Das ist bestimmt eine Sekte!!!“ Auch Jens Kusenberg, ein ande-rer Anwärter, erzählt: „Meine Mutter hat Tränen über Tränen vergossen, als ich ihr davon erzählte, doch mittlerweile können wir darüber reden.“ „Wir sind keine Sekte, wir wollen auch keinen einfangen. Hier sollen Männer das finden, was ihr Leben ist“, erzählt Bruder Paulus. „Ich bin so zu sagen der Pförtner im Kloster, für die, die anklopfen, der Headhunter Gottes. Ich schaue bei den Interessenten fürs Ordensleben wie eine hübsche Frau auf einen Mann schaut: Hat der Arbeit? Kann der reden? Ist der klar im Kopf? Kann der dir in die Augenschauen?

Christian ist Bankkaufmann (21) und will Mönch werden.

Page 17: Campus Delicti #261

Ist er engagiert und hat er Freunde?“ Be-trachtet man die fröhliche Runde, entsteht alles andere als der Eindruck, hinter den Klostermauern sei das Leben zu Ende. „Es ist auch keine Weltflucht. Wovor sol-len wir flüchten?“, wirft ein Teilnehmer ein. Ein anderer grinst und meint: „Mei-ne Mutter sagte nur: Bettelorden? Prima! Dann kannst du wenigstens mal abspe-cken.“ Nach dem gemeinsamen Abend-essen deutet Philip Heger (23), der schon seit drei Jahren bei den Kapuzinern ist, auf die Kordel seiner braunen Kutte und erklärt Christian: „Die drei Knoten stehen für die drei Gelübde Gehorsam, Armut und keusche Ehelosigkeit.“ Gehorsam be-deutet, auf Gott und die Heilige Schrift zu hören. „Was am meisten schmerzt, ist das Loch einer fehlenden Partnerschaft. Das merke ich nach drei Jahren. Diese Her-zenswunde bleibt. Aber ich spüre, dass ich hier richtig bin, das ist mein innerer Trost.“ Auch für Christan ist der Verzicht auf eine Beziehung ein schwerer Schritt: „Aber was kriege ich dafür!“ Philip merkt an: „Wir sind ja hier nicht beziehungslos. Man pflegt Gemeinschaften, nur nicht in dieser Intimität.“ Früher hatte er einmal eine Freundin, eine Sandkastenfreund-schaft, die sich vertieft hat über Jahre hinweg. „Wo ich dann aber auch schon in dieser Zeit gespürt habe: Es geht für mich einen anderen Weg.“ Der 23-Jährige aus Dillingen in Bayern hat bereits durchlau-fen, was Christian noch bevorsteht: Nach dem Studium der Religionspädagogik trat er in den Orden ein: „Zuerst muss man eine Bewerbung schreiben an den Provin-zian. Es folgen Gespräche. Ist man aufge-nommen, folgt ein einjähriges Postulat. Danach gibt`s die Kutte und es folgen das Noviziat sowie drei Jahre Praktika, zum Beispiel im Bereich Sozialarbeit.“ Jetzt befindet sich Philip gerade im Abschnitt des Juniorats, einer Spezialausbildung im Beruf. „In meinem Fall das Studium der Theologie mit dem Blick natürlich auf die ewige Profess.“ Heute gibt es in Deutschland 167 Kapuzi-ner mit einem Altersdurchschnitt von 67 Jahren. Nur vier im ganzen Land sind un-ter 30. Jährlich bewerben sich bundesweit zirka fünf Männer, davon bleiben etwa zwei, bis zur ewigen Profess hält nur noch einer der fünf durch. Im Kloster in Mün-ster leben derzeit 32 Brüder, die sich Gott und der Hilfe von Notleidenden verschrie-ben haben. Eine gravierende Veränderung mit Eintritt ins Ordensleben: das Leben in

17––

REPORTAGE

16––REPORTAGE

Bankkaufmann Christian Albert (21) will Mönch werden

ASSESSMENTCENTER IM KLOSTER

Philip Heger (23) ist schon seit drei Jahren bei den Kapuzinern. Fotos: Katrin Schmidt

Page 18: Campus Delicti #261

18––FILM

Kurt Cobain sagte (als er noch unter den Lebenden weilte), dass es das Video von Anton Corbijn zu „Heartshaped Box“ gewesen sei, dass dasjenige Musikvideo der Band gewesen sei, dass seinen künst-lerischen Ideen am nächsten gekommen ist. Anton Corbijn, gebürtiger Holländer

ist als Fotograf und Regisseur weltbe-rühmt. Er hat das Image zahlreicher Mu-sikstars kreiert und geprägt, insbesonde-re das von Depeche Mode, U2. Die Liste der Künstler, die Corbijn abgelichtet und in Szene gesetzt hat liest sich wie großes Who is Who der Musikwelt und des

Showbiz und reicht bis hin zu Herbert Grönemeyer. Ein besonderes Faible hat Corbijn für Schwarz-Weiß-Ästhetik.Anton Corbijn war für diesen Stoff der richtige Mann, nicht allein, weil er Kunst und Musik zu verbinden vermag, son-dern auch, weil ihm der Stoff am Herzen

LOVE WILL TEAR US APART

Der bekannte Fotograf und Regisseur von Videoclips

Anton Corbijn legt einen Film über den jung verstorbenen

Sänger Ian Curtis der legendären britischen Rockband

Joy Division vor. Ein Film der es in sich hat, musikalisch

und künstlerisch. Und der ohne die elende MTV-Ästhe-

tik des zeitgenössischen Mainstream-Kinos auskommt.

Kein gewöhnliches Biopic.

Armut, denn die Brüder leben nach dem Vorbild des Heiligen Franz von Assisi, Sohn eines wohlhabende Tuchhändlers, der all seinen Besitz verschenkte. Was macht man mit seinem voll gestopften Jugendzimmer? „Von meinem Zimmer zu Hause habe ich etwas Kleidung mitge-nommen, Schulsachen und einen Laptop für die Uni. Der Rest ist bei meinen El-tern. Tja und meine Playstation, die habe ich meinem Kumpel als Dauerleihgabe überlassen. Meine Konten gibt es noch, aber ich habe vertraglich festgeschrieben, dass ich dieses Geld nicht mehr antaste, so dass ich vollkommen abhängig bin von der Gemeinschaft“, erzählt Philip. Das Geld, das die Brüder in ihren Berufen, etwa in der Hochschule oder im Kranken-haus, verdienen, sowie Spenden fließen in einen Topf und wird unter allen geteilt. Auch Christian hat sich bereits Gedanken über die Armut gemacht: „Ich habe schon zum Jahreswechsel angefangen, alles in meinem Zimmer zu sortieren, und viele

Sachen habe ich schon verschenkt.“ Die Aufgabe von Besitz kann durchaus seinen reiz haben, wie Philip erzählt: „Der Schritt, sein Leben komplett Gott und dem Enga-gement für andere Menschen zu widmen, das hat eine Radikalität, und das hat mich auch gezogen. Wenn, dann möchte ich es ganz oder gar nicht machen.“ Der junge Mann zupft schmunzelnd an seiner Kut-tenkordel: „Und dann muss ich aber ent-decken: Ich habe ja immer noch so viel! Ich habe immer noch meinen Laptop, mein Zimmer mit Bett, Schrank, Schreib-tisch, Regalen und einer Nische, wo ich meine Meditation halten kann. Die Regale sind gefüllt, die Wände geschmückt mit Postkarten und Fotos.“ Vier Wochen pro Jahr kann Philip, wie die anderen 36 Brüder auch, den Orden ver-lassen. Dann legt er seine Kutte ab, zieht Zivilkleidung an und hat Urlaub. „Es ist schon ein Schritt, lange nicht zu Hau-se zu sein, aber irgendwie vermisse ich, wenn ich bei meinen Eltern bin, auch die

Brüder, den geordneten Tagesablauf, um sechs Uhr aufstehen, beten, schweigen…“ Kriegt man da keinen Kulturschock, wenn man wieder raus in die Welt geht und sieht: schnell, laut, viel? „Ich bin ja jeden Tag auch draußen an der Hochschule und so-mit täglich damit konfrontiert. Und auch innerhalb des Klosters: mit Fernsehen und Internet hat man ja auch die ganze Welt so zu sagen bei sich auf der Zelle. Aber man merkt schon, dass gewissen Formen einfach nicht mehr das meine sind. Denen ich auch vorher nicht so viel abgewinnen konnte. Auf Raver-Partys war ich vorher auch nicht“, erzählt Philip. Er ist jedenfalls überglücklich, vielleicht bald Christian im Orden begrüßen zu können: „Es gibt Leu-te, die in den Orden eintreten wollen. Das gibt mir Mut, dass ich nicht der letzte sein werde, der hier das Licht ausmacht.“

Katrin Schmidt

Ian Curtis, Sänger von Joy Division.

Page 19: Campus Delicti #261

19––

FILM

lag. Eine Platte von Joy Division war für den jungen Corbijn der Grung Holland zu verlassen und nach England zu ziehen, um die Band zu fotografieren. Es waren seine ersten großen Fotos. Nun schließt sich der Kreis.So, zum Film. Der ist in schwarz-weiß und besticht tatsächlich in erster Linie durch seine formale, künstlerische Aus-gestaltung. Die Fotografie ist erlesen, eine wunderbar gewählte Einstellung folgt auf die nächste. Keine schnellen Schnitte, wenig Kamerabewegung, auf diese Weise kann sich die Ganze Tiefe der Einstellungen entfalten. Corbijn hat natürlich auch ein Händchen für Musik. Der Soundtrack ist exzellent ausgewählt. Neben Joy Division sind einige der be-sten Artists vertreten, die die ausge-henden 70er Jahre zu bieten hatten, die Bandbreite reicht von Iggy Pop bis Kraft-werk. Eines der besten Stücke bewahrt sich der Film für den Abspann auf, eine Joy-Division-Coverversion, eingespielt von The Killers.Im Mittelpunkt des Films steht Ian Curtis, Sänger der englischen Post-Punk-Band Joy Divison, die zu den bedeutendsten Bands des Übergangs vom Punk-Rock

Ende der 70er hin zum Post-Punk der 80er zählt. Der große Ruhm und kom-merzielle Erfolg stellte sich allerdings erst ein, als es die Band nicht mehr gab: der junge, charismatische Ian Curtis hat sich im Mai 1980, im Alter von nur 23 Jahren, zwei Tage vor der geplanten er-sten Amerika-Tour, in seinem Haus in Macclesfield bei Manchester erhängt. Die mutmaßlichen Beweggründe für den Suizid liegen zum einen in der sich ver-schlimmernden Epilepsie, als auch in der sensiblen Persönlichkeit Curtis’ begrün-det. Hin und hergerissen zwischen dem Wunsch nach einem geordneten, eigent-lich eher bürgerlichen Leben, dass er mit Ehefrau, Kind, Reihenhaus und regelmä-ßigem Job zu führen versuchte und der anarchischen Seite auf Tour mit all ihren Verführungen, wurde Curtis zwischen den unterschiedlichen, widersprüchlichen Wünschen seines Umfelds aufgerieben. Als eine Geliebte ins Spiel kommt ist es endgültig aus mit der Seelenruhe: die da-mit einhergehenden Konflikte mit seiner Frau, die er mit 19 geheiratet und wenig später geschwängert hat treiben in immer weiter in den Abgrund.Neben diesen Gewissenskonflikten in

Sachen Liebe ist es auch der wachsende Erfolg der ihm zu schaffen macht. So er-zählt der Film den Lebensweg des Joy-Division-Frontmannes von seinen Tee-nager-Tagen bis zu seinem Selbstmord durch Strang. Er schildert die innere Zerrissenheit seines Protagonisten sehr authentisch und vermeidet dabei Pathos, Kitsch und Verklärung. Teilweise wirkt er beinahe dokumentarisch. Sam Riley ist hervorragend als Ian Curtis, Alexand-ra Mara Lara weiß ebenfalls zu gefallen und, kleine Kuriosität am Rande, Her-bert Grönemeyer ist 20 Jahre nach „Das Boot“ wieder in einem Film aufgetaucht und spielt eine kleine Cameo-Rolle. Kein Biopic. Kein Hollywood-Scheiß. Ein guter Film.

„Control“, tgl. um 21.30 Uhr im Bambi.

Linus Wörffel

Sam Riley in der Rolle des Frontmanns von Joy Division in Anton Corbijns Film „Control“.

Page 20: Campus Delicti #261

21––

LOKALES

20––LOKALES

In NRW gibt es Ärger wegen des Kom-munalwahltermins im kommenden Jahr. Eigentlich müssten im Herbst 2009 neue Stadträte gewählt werden. Das passt je-doch der an der Landesregierung betei-ligten FDP gar nicht in den Kram. Denn dann könnte es einen „Super-Wahltag“ geben, bei dem die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger gleichzeitig auch zur Bundestagswahl ihre Stimme abgeben. Dies würde zwar die Kosten für die Durchführung der Wahl verringern, die Wahlbeteiligung jedoch erhöhen. Und das ist so gar nicht im Sinne der Liberalen. Denn je höher die Wahlbetei-ligung, desto weniger Stimmen kann die FDP prozentual auf sich vereinigen.

Das hat gerade das Wahljahr 1994 gezeigt, wo Kommunal- und Bundestagswahl zu-sammengelegt wurden. 81,7 Prozenten der Wahlberechtigen gaben damals ihre Stimme für die Kommunalwahl ab (die bis dahin höchste Wahlbeteiligung bei einer Kommunalwahl), die FDP erhielt

jedoch im Landesschnitt nur 3,8 Prozent der Stimmen – das schlechteste Ergebnis der FDP überhaupt.

Zusammen mit dem großen Koalitions-partner CDU legen die Liberalen den Wahltermin für die Kommunalwahl fest. Die FDP hätte lieber, dass die Kommu-nalwahl mit der Europawahl im Frühjahr 2009 zusammengelegt wird. Zur Eu-ropawahl ist auch die Wahlbeteiligung geringer. Dadurch müssten jedoch die neu gewählten Ratsmitglieder ein halbes Jahr in Wartestellung bleiben, weil die alte Riege erst im Oktober ausscheidet. So lange müssten aber beide Apparate bezahlt werden. Alternativ wäre noch ein eigener Wahltermin denkbar. Der würde die Städte und damit dem Steuerzahler jedoch 45 Millionen Euro kosten.Ganz so neu ist das Kalkül bei der Festle-gung der Wahlen nicht: Schon Johannes Rau hat zu seiner Zeit als Ministerpräsi-dent von NRW wert darauf gelegt, dass Landtagswahlen möglichst am Muttertag

DIE ANGST VOR DEN WÄHLERNIn NRW gibt es Ärger um den Kommunalwahltermin im Jahr 2009. Eine Zusammenlegung der

Kommunalwahl mit der Bundestagswahl bietet sich an. Doch dagegen hat die NRW-Regierungs-

partei FDP etwas. Denn dann würden viele Menschen wählen gehen – und das ist so gar nicht im

Sinne der FDP.

stattfinden. Denn das passte zu seinem Landesvater-Image.

Kommentar:

Da hat die FDP wohl den Vogel abgeschos-sen. Die Kommunalwahl zu verlegen, mit dem Ziel, dass weniger Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme abgeben, hat nichts mit den Wahlen in einem demokratischen Land zu tun. Einerseits erregen sich die Gemüter (zumindest kurzzeitig) über im-mer geringere Wahlbeteiligungen, gerade bei Kommunalwahlen (wie in Sachsen) oder Landtagswahlen und dann versucht anderseits eine Partei genau das zu er-reichen: Weniger Bürger sollen wählen

„Stimmzettelauszählung“: Wann geht’s wieder ans Stimmen auszählen? Foto: Stefan Finger

Wenn es nach dem Willen der FDP-Landtags-fraktion geht, sollten bei der Kommunalwahl möglichst wenige ihre Stimme abgeben. Denn dann wählen prozentual mehr die Liberalen. Foto: Rolf van Melis/Pixelio.de

Page 21: Campus Delicti #261

21––

LOKALES

20––LOKALES

gehen. Freiheitlich Demokratische Partei – was dieses Kalkül mit dem „Demokra-tisch“ in dem Namen FDP zu tun hat, soll mal einer erklären. Wenn bei einer hohen Wahlbeteiligung prozentual weniger Menschen für die

FDP stimmen und die FDP damit weniger Einfluss in den Städten und Gemeinden hat, ist das eben der Wille der Mehrheit der Wahlberechtigten. Und darum geht es bei einer demokratischen Wahl. Wenn die Wahl tatsächlich auf einen FDP-gün-

stigen Termin verschoben werden sollte, ist das eine Ohrfeige für jeden Wahlbe-rechtigten. Und ein schlag gegen demo-kratische Abstimmungsprozesse.

Stefan Finger

Page 22: Campus Delicti #261

22––VERANSTALTUNGEN

Das Erasmus Student Network (ESN)

Düsseldorf sucht Verstärkung bei der

Betreuung ausländischer Austauschstu-

denten.

Was wir machen:- Events: Wir bieten Erasmus-Studenten ein umfangreiches Kultur- und Freizeitprogramm.- Mentorenprogramm: Jeder Austauschstudent erhält auf Wunsch einen deutschen Ansprech- partner, der für Fragen aller Art zur Verfügung steht, bei der Erledigung der Formalitäten hilft und das Einleben am neuen Studienort erleichtert- Erasmus-Forum: Bei unserem internationalen Stammtisch kommen Austausch-Studenten schnell in Kontakt mit deutschen und internationalen Kommilitonen.

Hast Du Interesse? Dann schau bei unserem Erasmus-Forum vorbei (jeden Montag ab 20 Uhr im Scotti’s, Haltestelle Christophstraße)! Du erreichst uns auch per E-Mail unter:[email protected] oder telefonisch über unsere AnsprechpartnerinFabiana Oscari Tel.: 0176/23508669

Das ESN-Teamwww.esn-duesseldorf.de

Interesse, internationale Studenten zu treffen? Spaß an Events und Partys? Und vielleicht selbst ein Auslandssemester in Planung?

Page 23: Campus Delicti #261

23––

VERANSTALTUNGEN

We give you fever!Innerhalb der nächsten drei Wochen

verlosen wir Karten im Wert von

300 Euro für die „Fieberkurve“-

Party im Stone.

Nachdem es durch euren AStA seit einem Jahr jeden ersten Donnerstag im Monat bei „Cam-pus Rockt“ abgeht, liegen für euch jetzt auch 50 x zwei Karten für die allmittwöchige Party im Stone bereit.

Hier sind innerhalb eines „Rockblicks“ alle Hits von Elvis bis heute versprochen. Die „un-verschämte“ Fieber-Party startet um 21 Uhr mit drei Happy Hours. Wer Karten gewinnen will, schicke seinen Namen und seine Kontakt-daten an folgende Emailadresse: [email protected] gilt: Wer zuerst kommt, malt zuerst.

Abzuholen sind die Karten auf der nächsten Campus-Rockt-Party am Donnerstag, den 07. Februar 2008., Beginn 22 Uhr im Stone. Der Eintritt ist – wie immer – frei.

Die Verlosung läuft vom 24.01.- 07.02.08. (Pro Person max. zwei Karten) Weitere Infos zu den Partys unter: www.stone-club.de

Wer kann Blut spenden? Blutspenden kann jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 - 60 Jahren.Mindestgewicht von 50 kgKompletter Gesundheitscheck bei jeder Spende.

Wofür wird die Spende verwendet? z.B. für Leukämie- und Tumorpatienten, bei größeren Operationen.

Wie lange dauert der Spendevorgang? Die Blutspende selbst 10 Min., Gesamtzeitaufwand 1 1⁄2 Stdn.

Das Universitätsklinikum Düsseldorf benötigt dringend Ihre Blutspende.

Aufwandsentschädigung: von 25 EUR ab der zweiten Spende

Zur Blutspende benötigt man einen gültigen Personalausweis.

Spendezeiten: Mo - Fr 7 - 12 h, Di + Do 14 - 18 h

Uni-Blutspendezentrale Moorenstr. 5, Gebäude Chirurgie Tel. 0211 - 811 8558www.uni-blutspende.de

Page 24: Campus Delicti #261

campus delictiHERAUSGEBER

Presse- und Öffentlichkeitsreferat des AStA der Heinrich-Heine-Uni

Gebäude 25.23. | Raum U1.46Universitätsstraße 1 40225 Düsseldorf

Tel. 02 11 / 8 11 - 32 90Fax 02 11 / 8 11 - 23 73

[email protected]

REDAKTIONLinus WörffelKatrin SchmidtSylvia BratzikHannah Schade

Eda AkcanSiruan Hadsch-Hossein

Stefanie SöhnchenStefan Finger

LAYOUTNora Wächter

FREIE MITARBEITERINNENMichael Schulze von Glaßer

Alexis Michaltsis

DRUCKTupper, ASten-Druckerei

ERSCHEINUNGSWEISEwöchentlich donnerstags

auf dem Campus der HHUoder online unter

http://asta.uni-duesseldorf.de

AUFLAGE1500 Stück

V.I.S.D.P.der AStA-Vorstand

Donnerstag, 24.01.Roy-Lichtenstein Saal der Medizinischen Fakultät: Aktionswoche „Papierlose Migranten in Deutschland“ noch bis zum 26. Januar: Plakatausstellung „Kein Mensch ist Illegal“ mit 88 preisge-krönten Großformatplakaten

Hörsaal 13E, Medizinische Fakultät, 17h: „Lebensrealität papierloser Mi-granten“ Podiumsdiskussion

Linkes Zentrum „Hinterhof“, Corneli-usstr. 108, ab 19h vegane VoKü. / Film ca. 20.30 Café Bunte Bilder

Pretty Vacant, Mertensgasse 8, 21h: Kombinat Computerstaat electro, discopunk, wave

Freitag, 25.01.FFT Kammerspiele, Jahnstraße 3, 22h: BEAT BY FIVE& DAMIR AVDIC Rock‘n Roll-Quintett und Avdic, die Kultfigur der ex-jugoslawischen Post-Punk-Szene. Seine Songs beschäftigen sie sich mit den Phänomenen der Nach-kriegszeit, mit Politik, Gott, dem Teufel und dem Guten (die Songs werden live auf Deutsch untertitelt).

SP-Saal im AStA-Gebäude hinter der Unibibliothek, 21h: Party Fachschaft Geschichte

AK47, Kiefernstr. 23, 22h: Skanker‘s Delight - CK Trust‘s Birthday Special-Dubstep / Grime / 2Step / Bassline / Reg-gae / Jungle Back 2 Back Session

Pretty Vacant, Mertensgasse 8, 22h: Superpunk Record Release w/ Verlo-sung Schnik-Schnak DJ Max & Pascal Indie / Alternative

Samstag, 26.01.FFT Juta, Kasernenstr. 6, 20h: Branko Simic „Ein Kind unserer Zeit - Dijete Naseg Vremena“ nach Ödön von Hor-váth Ein junger Mann, fasziniert vom Faschismus und der Idee des Krieges, meldet sich als Freiwilliger beim Mi-litär und kehrt als Krüppel in die Zivil-gesellschaft zurück. Er steht vor dem hässlichen Nichts ... Regisseur Branko Simic erzählt „Ein Kind unserer Zeit“ als

Punk‘n‘Roll-Märchen zwischen Realität und Fiktion und schafft eine bizarre Welt zwischen gestern, heute und morgen.

AK47, Kiefernstr. 23, 21h: Supabond + Nazi Dogs + 1-2-Fuck-U Punkrockkon-zert

Linkes Zentrum „Hinterhof“, Corneli-usstr. 108, ab 20h: Trans-Global-Ex-press: Balkan-Mestizo-Ska explosiver ukrainischer Zigeuner-Ska, krachender serbischer Balkan-Bass, geschmeidiger griechischer Hirten-Reggae aber auch abgehenden kolumbianischen Cumbia, fette Mestizo Sounds und noch Meer...Gereicht wird selbstverständlich wieder preisgekröntes kroatisches Bier...

Café Knülle, Oberbilker Allee 24, 21h: Knülle am Samstag mit DJ Philipp Otterbach. (Substance) + DJ Frank D`Arpino (Combination Rec.)

Sonntag, 27.01.Black Box, Schulstr. 4, 17h: Der Tag an dem ich zur Frau wurde In drei lose miteinander verknüpften Episoden schildert die junge Iranerin Marziyeh Meshkini Ausschnitte aus dem Alltag dreier Frauen unterschiedlichen Alters auf der Insel Kish im Persischen Golf. Regie: Marzieh Meshkini, Iran 2000

Montag, 28.01.Filmkunstkino Lichtburg Studio Theater: täglich 16.45h, 19.30h: Drachenläufer Der Afghane Kamir lebt in Amerika. Ein Anruf führt ihn zurück zu einem trau-matischen Kindheitserlebnis, das ihn in Kabul der späten 70er Jahre von seinem damals besten Freund Hassan trennte. Regie: Marc Forster, Hauptdarsteller: Khalid Abdalla, Homayon Ershadi, Saïd Taghmaoui, Shaun Toub, Atossa Leoni

Dienstag, 29.01.SP-Saal im AStA-Gebäude hinter der Unibibliothek, 21h: Local Heroes TBA

Mittwoch, 30.01.Linkes Zentrum „Hinterhof“, Corneli-usstr. 108, ab 19.30h: Input: „Pro NRW“ und „Pro Deutschland“ - Rechtspopu-

lismus in Gestalt einer „Bürgerbewe-gung“ Referent: Alexander Häusler

damenundherren e.v., oberbilker allee 35, 20-1h: afterwörkwizzdezzmeddel

Geb. 24.21, Raum 00.27. Veranstaltung des Schwulenreferats: Special: Eislau-fen Auf die Kufen und dann aber hurtig übers Eis! Treffpunkte: Mitfahrgelegen-heit um 1930h im Referat oder um 20h direkt am Eingang des Eisstadions, Breh-mstr, 27 (Flingern). Schlittschuhe können vor Ort entliehen werden.

24––TERMINEIMPRESSUM