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Blickpunkt CARITAS IM RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS S.03 Linsenpost und Hühnergolf S.02 Vorwort / Caritas-Wallfahrt S.04 Kommunionkinder besuchen Kindertagesstätte S.05 “Spannende Zeit“ - Vier Fragen an Hans-Peter Bolz S.06 Idomeni: „Endstation vieler Hoffnungen“ / Impressum S.07 Kleefelder Sponsorenlauf S.08 Matsch-Anlage stilecht eingeweiht 3 16 INHALT

CARITAS IM RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS Blickpunkt · TEXT WOLFGANG DRÖTBOOM FOTOS FELIX EICKE. IV gemeinsamen Bewegung von Kindern, Jugendlichen und Senioren einfallen las - sen

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Page 1: CARITAS IM RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS Blickpunkt · TEXT WOLFGANG DRÖTBOOM FOTOS FELIX EICKE. IV gemeinsamen Bewegung von Kindern, Jugendlichen und Senioren einfallen las - sen

BlickpunktC A R I T A S I M R H E I N I S C H - B E R G I S C H E N K R E I S

S.03 Linsenpost und Hühnergolf

S.02 Vorwort / Caritas-Wallfahrt

S.04 Kommunionkinder besuchen Kindertagesstätte

S.05 “Spannende Zeit“ - Vier Fragen an Hans-Peter Bolz

S.06 Idomeni: „Endstation vieler Hoffnungen“ / Impressum

S.07 Kleefelder Sponsorenlauf

S.08 Matsch-Anlage stilecht eingeweiht

3 16I N H A LT

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Am 7. Juli 2016 haben rund 1.600 haupt- und ehrenamtliche Caritas-Mitarbei-terinnen und -Mitarbeiter ein gemein-sames Ziel: das Kloster Knechtsteden. Unter dem Motto: „Barmherzigkeit will ich – nicht Opfer“ machten sie sich ge-meinsam auf den Weg um zu beten, zu singen und zu schweigen. Auf Einladung des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln wanderten Caritas-Ak-tive aus allen Regionen des Erzbistums, darunter auch fast 100 Caritas-Aktive aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis, von mehreren Stationen aus sternförmig zum Kloster Knechtsteden im Rhein-Kreis Neuss. „Alle vier Jahre ist das bei uns gute Tradition. Wir machen uns auf und haben ein gemeinsames Ziel vor

Augen“, sagte Diözesan-Caritaspfarrer Matthias Schnegg.

Zusammen mit Weihbischof Ansgar Puff haben die Mitarbeitenden die Heilige Messe und die abschließende Vesper in der romanischen Klosterkirche der Spi-ritaner gefeiert. Die Zeit dazwischen stand im Zeichen der Begegnung, des ge-meinsamen Singens und geistlicher und kultureller Angebote. Die seit 1992 statt-fi ndenden Wallfahrten dienen als geist-liche Impulse für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas und sollen ihnen helfen, sich auf die gemeinsamen spirituellen Grundlagen ihrer Arbeit zu besinnen.

Kranke pflegen, Nackte kleiden, Durstige tränken, Fremde beher-bergen … . Jeder von uns hat schon einmal von ihnen gehört – den Wer-ken der Barmherzigkeit. Sie sind eine beispielhafte Aufzählung von Hand-lungen, in denen sich Nächstenliebe äußert. Weil Barmherzigkeit in un-serem Alltagsdenken und im politi-schen Alltag oftmals zu kurz kommt, hat Papst Franziskus dieses Jahr zum „Heiligen Jahr der Barmherzigkeit“ ausgerufen.

Papst Franziskus: „Barmherzigkeit ändert die Welt. Ein wenig Barmher-zigkeit macht die Welt weniger kalt und viel gerechter.“ Papst Franziskus möchte jeden Einzelnen für Barm-herzigkeit sensibilisieren und zeigen, wie aktuell und unverzichtbar sie für unser menschliches Zusammenleben heute ist: „Mir ist eine „verbeulte“ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straße hinausge-gangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die ei-genen Sicherheiten zu klammern, krank ist.“

Die Kinder auf dem Titelfoto zeigen uns stolz ihr gebadetes Kuscheltier. Sie spielen 20 Meter neben der har-ten Grenze mit scharfem Nato Draht, dahinter – nicht zu sehen – Militär. Das war auch der Alltag im Camp Idomedi, dem zwischenzeitlich ge-räumten Lager an der Grenze von Griechenland zu Mazedonien. Lesen Sie dazu in diesem Blickpunkt den Bericht. Christoph Winterhoff , Lei-ter im Wohnhaus Horizont, hat einen Teil seines Jahresurlaubs gemeinsam mit seiner Frau Angela genutzt, dort tätige Freiwillige eine Woche zu un-terstützen.

Vorwort

G E O R G E K O L D E W E Y

Vorstand

Sternwallfahrt der Caritas

H E R R ,

D E M L E B E N B E G E G N E N W I R

I N S E I N E R F R E U N D L I C H K E I T U N D V E R L E T Z L I C H K E I T

D A S L E B E N P F L E G E N W I R ,

M I T J E D E R B E R Ü H R U N G U N D J E D E M W O R T

D E M L E B E N G E B E N W I R ,

I N D E I N E M N A M E N T R O S T U N D H O F F N U N G .

S TÄ R K E U N S I N U N S E R E M TÄ G L I C H E N H A N D E L N ,

S E I D U S P Ü R B A R U N S E R E H O F F N U N G U N D U N S E R T R O S T,

W E I L D A S L E B E N I N D I R S E I N E N B E S TÄ N D I G E N H A LT H AT.

A M E N

© B R U N O S C H R A G E

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C A R I T A S I M R H E I N I S C H - B E R G I S C H E N K R E I S

Linsenpost und Hühnergolf

Wer an seine Schulzeit denkt, erinnert sich auch an die erstmals 1951 in der BRD durchgeführten Bundesjugendspiele. Zum Leidwesen mancher Sportmuffel sind die jährlich an deutschen Schulen durchgeführten Sportfeste für die Schü-ler eine verpflichtende Veranstaltung. Der deutsche Bundespräsident fungiert als Schirmherr. Von den teilnehmen-den Schülern wird erwartet, dass sie in bestimmten Disziplinen (Leichtathle-tik, Turnen) möglichst gute Leistun-gen erzielen. Tja, und manches Mal bin ich „nur“ knapp an der begehrten Sie-ger- oder gar Ehrenurkunde vorbei ge-schrammt.

Nun hat auch die Caritas ihre Bundes-spiele. Allerdings im Gegensatz zu den „Bundesjugendspielen“, die vorrangig das Ziel haben, sportliche Einzelleistun-gen zu prämieren, setzen die Bundesge-nerationenspiele der Caritas auf Mann-schaftsspiele, bei denen das Miteinander der Generationen und Nationalitäten so-wie der gemeinsame Spaß entscheidend sind. Die Bundesgenerationenspiele fin-

den bundesweit statt, unterstützt von der Musikgruppe „Die Prinzen“. Band-Mitglied Sebastian Krumbiegel hat mit der Caritas gewettet: Wenn sich zu den Bundesgenerationenspielen mindestens 1.000 Teams zusammenfinden, dann wird er eines vor Ort besuchen. Ver-ständnis wächst durch Begegnung und gemeinsames Tun. Hier setzt die Idee der Bundesgenerationenspiele an. Sie sind innerhalb der Kampagne zur Gene-rationengerechtigkeit ein wichtiges ge-meinsames Aktionselement. Spielerisch verbinden sie Generationen und Natio-nen, laden Flüchtlinge ein mitzumachen.

Auch wenn uns der Titel „Bundesgenera-tionenspiele“ nicht gerade zum Mitma-chen animiert hat, haben wir drei Star-terpakete bestellt und waren neugierig, welche Ideen denn die Macher hinein ge-packt haben. Käserollen, Inselspringen, Ruflabyrinth und Handtuch-Volleyball sind nur einige der Ideen, die die Macher in das Regelheft gepackt haben. Die Ini-tiatoren haben sich Strategie-, Geschick-lichkeits- und Konzentrationsspiele zur

T E X T W O L F G A N G D R Ö T B O O M F O T O S F E L I X E I C K E

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gemeinsamen Bewegung von Kindern, Jugendlichen und Senioren einfallen las-sen.

Mit dem Odenthaler Verein „Die Spiel-baustelle e.V.“ konnten wir einen kom-petenten Partner für unsere Pilotveran-staltung an Pfingsten im Oberbergischen Bergneustadt gewinnen. Im Rahmen ihrer Spielreise boten die Spielbaustel-len-Teamer als Outdoor-Event in diesem Jahr die Bundesgenerationenspiele der Caritas an.

Schnell waren die Materialien für einige der 15 Spielideen des Starterpakets or-ganisiert und mit eigenen Kreationen angereichert. Als Team-Hit erwies sich

dabei das von der KJG ausgeliehene Kult-Teamspiel „Hühnergolf“ Dabei muss vom Team ein Gummihuhn mittels Be-senstielen - möglichst in der Luft - über eine vorgegebene hindernisreiche Dis-tanz bewegt werden - super spannend und teamfördernd.

Zehn Fünfer-Teams mit einem Mix von U18 bis Ü70-Teilnehmern hatten einen erlebnis- und begegnungsreichen Nach-mittag.

Die Bundesgenerationenspiele kön-nen besonders in der Zusammenar-beit zwischen Senioren-Einrichtungen und weiterführenden Schulen - z.B. als Sportprojekt oder als Projekt in Sozi-

alkunde durchgeführt werden. Ebenso eignen sich die Spielideen für Feste im Freien oder in einem größeren Raum. Die Materialzusammenstellung benö-tigt etwas Vorbereitungszeit dürfte aber kein Problem sein, da hier viele Alltags-dinge genutzt werden können.

Starterpakete mit Regeln, Spielkarten und Grundmaterialien sowie Tipps für die Durchführung erhalten Interessier-te bei

Ö F F E N T L I C H K E I T S A R B E I T

W O L F G A N G D R Ö T B O O M

T E L . 0 2 2 0 2 10 0 8 - 516

W. D R O E T B O O M @ C A R I TA S - R H E I N B E R G . D E

Kommunionkinder besuchen Kindertagesstätte

Eine kleine Delegation der Kürtener Kommunionkinder mit Eltern besuch-te Anfang Juni die Bergisch Gladbacher Caritas-Kindertagesstätte Cederwald im Haus der Familie. Anlässlich der Hl. Erstkommunion-Feiern in der Pfarr-gemeinde St. Marien Kürten hatten die Kinder, ihre Eltern und die Gäste unter dem Leitgedanken „Brot sein – Fürei-nander“ die stolze Summe von 772,27 Euro für den Sterntaler Fonds der Cari-tas RheinBerg zur Linderung von Kin-derarmut gesammelt.

Die beiden Caritas-Mitarbeiterinnen Alexandra Heyberg und Michaela Wink-

ler freuten sich riesig über das Engage-ment der Kinder und ihrer Familien für Kinder aus benachteiligten Familien. Die Mitarbeiterinnen erzählten der De-legation, die von Gemeindereferent Willi Broich begleitet wurde, mit einigen Bei-spielen, wie der Sterntaler Fonds Kin-dern aus armen Familien hilft.

„Es sind viele kleine Situationen im All-tag der Familien mit knappem Budget, die Kinder immer wieder spüren lassen, dass sie nicht am Alltag der anderen teil-nehmen können. Die Gründe dafür sind vielfältig: Arbeitslosigkeit, Krankheit, Behinderung oder geringer Lohn“ schil-

dert Alexandra Heyberg. Die Kinder wie-derum zählten die vielen Gelegenheiten auf, bei denen sie mit ein paar Euro mit anderen Kindern gemeinsam etwas er-leben können. „Darum hilft der Stern-taler Fonds auch mal, damit die Familie ein Geburtstagsgeschenk besorgt und ein Kind der Familie die Einladung zur Geburtstagsfeier des Freundes oder der Freundin auch annehmen kann“ sagt Michaela Winkler und bedankt sich für die tolle Spende aus Kürten.

I N F O R M A T I O N

D E R S T E R N TA L E R F O N D S

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C A R I T A S I M R H E I N I S C H - B E R G I S C H E N K R E I S

„Es war eine spannende Zeit“Nach fast fünfzehn Jahren als ge-schäftsführender Vorstandsvorsit-zender des Caritasverbandes für den Rheinisch-Bergischen Kreis e.V. und als Geschäftsführer der Katholischen Er-ziehungsberatung e.V. wird Kreisdirek-tor Hans-Peter Bolz am 1. September aus dem Amt scheiden und sich in den Ruhe-stand verabschieden.

Im Blickpunkt-Interview blickt er zu-rück – und auch ein bisschen in die Zu-kunft. Herr Bolz, im August beenden Sie Ihre langjährige Tätigkeit als Geschäftsfüh-rer bzw. Vorstandsvorsitzender der Ca-ritas RheinBerg und gehen in den Ruhe-stand. Mit welchen Gefühlen, Gedanken ist das verbunden?

Das war´s denn also: 45 Arbeitsjahre lie-gen hinter mir, fast fünfzehn davon als geschäftsführender Vorstand der Cari-tas RheinBerg. Nun ist für mich die Zeit gekommen, zu gehen – nur ein wenig früher, als ich ohnehin müsste. Nach ei-nem langen Arbeitsleben erwartet mich eine neue Freiheit, auf die ich mich sehr freue. Zugleich blicke ich dankbar und zufrieden auf die vielen Erfahrungen und Begegnungen zurück.

Ich habe meinen Beruf, ob als Vermes-sungstechniker, Leiter des Katholischen Jugendamtes, Mitarbeiter des Kreisju-gendamtes, Leiter des Jugendamtes der Stadt Overath oder Geschäftsführer des Caritasverbandes immer gerne gemacht und Freude und Zufriedenheit an meiner Arbeit gehabt. Jetzt bin ich auch ein biss-chen froh, dass die Last der Verantwor-tung nun weg ist. Was waren die prägendsten Erlebnisse Ihrer Caritaszeit?

Wenn ich heute zurückblicke, dann war es eine abwechslungsreiche und span-nende Zeit, natürlich auch oft Routine. Besonders intensiv und auch erfüllend habe ich die Caritasarbeit erlebt, wenn wir uns im Schulterschluss mit den Mit-

arbeitenden als Anwalt für Benachteilig-te und uns als Solidaritätsstifter auch ge-gen Widerstände durchsetzen konnten. Aber vor allem sind mir die vielen Begeg-nungen, Erlebnisse und Gespräche mit den Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen vor Augen. Ich habe erfahren, was es bedeutet: Der Mensch zählt!

Die Caritas, wie auch die freie Wohl-fahrtspflege, war/ist in vielen Arbeits-feldern unter großen wirtschaftlichen Druck sowie unter Qualitäts- und Wett-bewerbsdruck geraten. Der sorgsame

Umgang mit personellen und wirtschaft-lichen Ressourcen trägt dazu bei, dass die Caritasarbeit fortgesetzt und gesi-chert werden kann.

Ich hatte in den vergangenen Jahren auch die ein oder andere Herausforde-rung zu bestehen. Aber die Aufgaben waren irgendwie zu bewältigen. Es gab Menschen, mit denen ich mich beraten konnte und es gab viele, die mit mir ge-meinsam ans Werk gegangen sind. Eine Vielzahl an Maßnahmen und Projekten konnte auch in immer schwieriger wer-denden Zeiten initiiert und realisiert werden. Weltweit leistet die Caritas akute Nothilfe und engagiert sich gleich-zeitig für langfristige Wirkungen. Das konnte ich auch bei meiner Caritasreise nach Kolumbien unmittelbar erfahren. Was wünschen Sie der Caritas Rhein-Berg für die Zukunft?

V I E R F R A G E N A N H A N S - P E T E R B O L Z

Die Weichen sind gestellt. Es gibt einen personellen und strukturellen Wechsel des Vorstandes. Ich wünsche der neuen Doppelspitze, dass es ihr auch in Zukunft gelingt, eine Balance zwischen Fachlich-keit und Wirtschaftlichkeit, zwischen der Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen und den Bedingungen der Mitarbeitenden zu finden. Möge der neue Vorstand den Verband mit Kompetenz und Fingerspitzengefühl eindeutig und behutsam in eine gute Zukunft führen.Die Caritas soll ein verlässlicher Dienst-leister im Rheinisch-Bergischen Kreis bleiben. Der Verband ist, wie alles andere im Leben, Veränderungen und dem Zeit-geist unterworfen. Wer da nicht mitgeht, verliert schnell den Kontakt zu den Men-schen und ihren Lebenssituationen. Ich wünsche dem Caritasverband, der Er-ziehungsberatung und der „mitten im le-ben“ GmbH achtsame, motivierte Mitar-beitende für die Anliegen der Menschen und Kraft und Mut für das Engagement in Kirche und Gesellschaft.

Ich bin allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Mitgliedern des Caritasrates und den Vorstandskollegen dankbar für die ver-trauensvolle Zusammenarbeit, für die vielfältigen Anregungen und konstruk-tive Kritik. Das ist nötig, um die eigene Arbeit immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und weiterzuentwickeln. Welche Pläne/Wünsche haben Sie für die neue Lebensphase?

Konkrete Pläne für meinen Ruhestand habe ich noch nicht, aber der Wegfall der Arbeit als ein wichtiger und geliebter Teil meines Lebens bedeutet sicherlich eine Herausforderung und wird für mich auch noch ein spannender Suchprozess.„Immer ist Anfang.“ Ich breche gelassen und erwartungsvoll auf in die neue Le-bensphase. Mal schauen, wie viele und welche Windungen der Weg noch hat. Wie sagte doch Loriot in „Pappa ante Portas“: „Entschuldigung, das ist mein erster Ruhestand. Ich übe noch.“

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VI

Idomeni: „Endstation vieler Hoffnungen“

Mai 2016: Zehn Tage vor der Räumung des Flüchtlingscamps, begaben wir uns auf den Weg, an die Grenze von Grie-chenland zu Mazedonien, nach Idome-ni. Helfer aus Wuppertal, die schon auf der Balkanroute und in Idomeni wa-ren, hatten uns vorbereitet und uns am ersten Tag begleitet.

Direkt nach der Grenze verließen wir die Autobahn und standen mitten im Flüchtlingscamp, von Kindern um-ringt. Es gab drei kleinere Camps von Geflüchteten am Autobahngrenzüber-gang und ein großes Camp am Bahn-grenzübergang im Ort Idomeni mit ca. 10.000 Menschen.

Unser Besuch im Camp von Idomeni überwältigte uns. Tausende Menschen, zur Hälfte Kinder, in kleinen Zelten. Das Camp hatte nach über vier Mona-ten dörf liche Strukturen entwickelt - mit den täglichen Ereignissen des menschlichen Lebens, u.a. Geburten, Hochzeiten, Tod, etc... .

Wir wurden im Camp von Vielen freundlich begrüßt und gefragt, wo wir herkommen. Viele stellten uns stolz ihre Kinder vor und gaben uns zu ver-stehen, aus welchem Kriegsgebiet sie geflohen waren und wie lange sie schon in Idomeni ausharrten. Am abendli-chen Feuer waren wir diejenigen, die auf einer Liege Platz nehmen mussten, während die Anderen auf Decken sa-ßen. Mit mehreren Familien saßen wir in der Nacht mitten im Lager, erzähl-ten, lachten und schwiegen. Wir waren empört über die unwürdigen Lebens-bedingungen, in denen die Menschen versuchten, ein würdevolles Leben zu führen.

Im Camp gab es von griechischer Sei-te und dem UNHCR lediglich Zelte, Dixie-WC´s, Duschen, Müllabfuhr, Wasser – kein Trinkwasser und nur minimalste Versorgung mit Lebens-

mitteln. Lediglich die „Ärzte ohne Grenzen“ und „Save the Children“ wa-ren als Organisationen vor Ort.

Im gleichen Maße, wie die Geflüchteten von den Europäischen Regierungen al-lein gelassen wurden, gab es eine über-wältigende Anzahl von freiwilligen Helfern aus der ganzen Welt. Hunderte von Helfern, die mit unermüdlichem Einsatz dazu beitrugen, das Überle-ben im Camp zu sichern, und dies aus-schließlich durch Spenden finanziert.

Eine Feldküche, in der Helfer jeden Tag 3.500 bis 8.000 Essen kochten und ver-teilten, eine Teeküche in der fünf junge Menschen mit Gef lüchteten gemein-sam jeden Tag 2.000 Liter Tee kochten, katalanische Feuerwehrleute, die wö-chentlich 1.600 Familien mit Gemüse und Brennholz versorgten, eine Grup-pe die sicherstellte, dass jedes Kind jeden Tag eine Banane erhielt - das be-deutete täglich 1 Tonne Bananen -, eine Gruppe, die Familien mit Solarlampen bestückte, so dass sie auch nachts ihre Kinder im Igluzelt versorgen konnten, Ärzte, die ihre Praxis schlossen, um im Camp die Menschen zu versorgen, und, und, ...

Wir haben im Camp Obst und Wasser-flaschen verteilt, um auch die Familien zu versorgen, die sich bei den Essens-verteilungen nicht in die Schlange stel-len konnten. Wir konnten den „Ärzten ohne Grenzen“ helfen, 3.351 Kinder zu impfen und haben den Feuerwehrleu-ten geholfen, Gemüsetüten zu packen.

Wir konnten kurzfristig unsere Kol-legen der Caritas RheinBerg, der Stif-tung „Die Gute Hand“ und auch Kir-chengemeinden, Freunde und Familie über unsere Fahrt nach Idomeni infor-mieren. Hierdurch wurden uns 5.250 € mitgegeben, die wir den Geflüchteten direkt über die privaten Hilfsorganisa-tionen zugutekommen lassen konnten.

T E X T / F O T O S : A N G E L A & C H R I S T O P H W I N T E R H O F F

I M P R E S S U M

„Blickpunkt Caritas“ erscheint viermal jährlich,

davon zweimal als Einhefter in der Zeitschrift

„Sozialcourage“

HERAUSGEBER (V.i.S.d.P.Ges.)

Caritasverband für den

Rheinisch-Bergischen Kreis e.V.

Laurentiusstraße 4-12

51465 Bergisch Gladbach

Hans-Peter Bolz, Kreiscaritasdirektor

REDAKTION

Wolfgang Drötboom (drö),

Dorothea Sälzer (Lektorat)

Tel. 02202 1008-516

Mail: [email protected]

LAYOUT / SATZ

Benedikt Osterhammel, www.osterhammel.net

AUFLAGE

2.500, davon 2.100 im Versand

REDAKTIONSSCHLUSS

15. Nov. 2015, das Heft 4/16 erscheint im De-

zember 2016 als Einzelheft.

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C A R I T A S I M R H E I N I S C H - B E R G I S C H E N K R E I S

Mit dieser großzügigen Unterstützung konnte die „Hot food kitchen“ 3.500 Mahlzeiten zubereiten, konnte jedes Kind im Camp eine Banane erhalten, konnten 450 Familien eine halbe Wo-che mit Gemüse und Brennholz ver-sorgt werden, konnten 10.000 Becher mit süßem Tee im Teezelt „Solidaritea“ zubereitet werden. Eine Frauenärztin und ein Allgemeinmediziner konnten mit Medikamenten und Verbandsma-terial ausgestattet werden.

Wir bringen den Dank der Geflüchte-ten, den Dank der Helfer und die vielen berührenden Eindrücke mit nach Hau-se und leiten dies gerne weiter.

Nach unserem Aufenthalt wurde das Hauptcamp geräumt. Inzwischen sind auch die kleineren Camps geräumt und die Menschen zum Teil in Militär-camps umgesiedelt, deren Bedingun-gen vom Flüchtlingshilfswerk UNHCR stark kritisiert werden.

Idomeni gibt es nicht mehr, doch die Arbeit der Volunteers geht in anderer Form unverändert in den griechischen Camps weiter. Jederzeit ist finanziel-le und persönliche Hilfe willkommen. Auch wenn die Berichterstattung in den Medien geringer wird, leben dort noch viele tausend Gef lüchtete und hoffen auf ein sicheres und würdevol-les Leben. Sie möchten nicht vergessen werden!

Kleefelder Sponsorenlauf

Am 6. Juni 2016 drehten über 200 Schü-lerinnen und Schüler der Realschule Im Kleefeld, Bergisch Gladbach, bei schweißtreibenden Temperaturen ihre Runden im Stadion der Belkaw-Arena, um beim diesjährigen Sponsorenlauf Geld für einen wohltätigen Zweck zu er-laufen. Die Fachschaft Sport unter Lei-tung von Sonja Noack hatte den Lauf in bewährter Weise vorbereitet.

Durch das Engagement der vielen Teil-nehmer und den verschiedenen Spon-soren konnten 3.200 € eingesammelt werden. Dieser erzielte Erlös wird zu

gleichen Teilen dem Sportbereich der Schule sowie der Flüchtlingshilfe in Bergisch Gladbach zugutekommen.

Dafür ein riesengroßes DANKESCHÖN an alle Beteiligten! Stellvertretend für die vielen Läufer erhielten Tom Schütz (9b) und Till Missal (6a) eine kleine Auf-merksamkeit, da sie die größte Distanz gelaufen sind bzw. den höchsten Spen-denbetrag durch viele Sponsoren er-reicht haben.

Die Übergabe des „symbolischen“ Schecks erfolgte am Montag, 4. Juli 2016,

vor dem Eingang des Schulgebäudes. Der neue Vorstand des Caritasverbandes, George Koldewey, freute sich besonders, dass sich bei dieser Aktion junge Men-schen für- und miteinander engagiert haben. Er erhielt den Scheck von Tom Schütz.

Die Caritas RheinBerg unterstützt die Vorbereitungsklasse der Schule für Flüchtlingsschüler (Sprachfördergrup-pe) seit ihrem Bestehen vor zwei Jahren, u. a. mit ehrenamtlichen Kräften und dem Schulsachenbüdchen-Projekt.

T E X T: W O L F G A N G D R Ö T B O O M , M A R T I N H A V E R S

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Matsch-Anlage stilecht eingeweiht

Mit großen Buchstaben bedanken sich die Kinder der Caritas-Kindertages-stätte (s. Foto li.) in Bergisch Gladbach-Katterbach bei den Unterstützern. Viele haben geholfen, damit sie auf ihrem Au-ßengelände eine neue Rutsch-Kletteran-lage haben, die ihrem kindlichen Bewe-gungsdrang entspricht.

„Viele Kinder sind mehr als 40 Stunden in der Woche in unserer Einrichtung, und dann wird sehr deutlich, wie wich-tig ein ansprechendes Außengelände für die Kinder ist“, bedankte sich Dagmar Schättler bei den anwesenden Fördern, die zur Rutschen-Einweihung in die Ein-richtung gekommen sind.

An der Finanzierung haben sich die Ko-ber-Stiftung, die Thomas-Verzelletti-Stiftung, Bürger für uns Pänz e.V., die Pfarrcaritas St. Clemens Paffrath so-wie die Kreissparkasse Köln als auch die Raiffeisenbank Kürten-Odenthal beteiligt. Ein großes Danke von allen Kindern!

Unsere Begegnungsstätte „Mittendrin - Treff für Alt und Jung“ an der Bergisch Gladbacher Hauptstraße wird noch schöner: Mit den Spenden am Sommer-fest und der Unterstützung durch die Rundschau-Altenhilfe DIE GUTE TAT

kann der Bodenbelag im großen Ta-gungsraum ersetzt werden.

Dank der vielseitigen Förderung durch die Deckert-Stiftung können Fach-dienste der Caritas RheinBerg hierher geflüchteten Menschen bei der Suche nach geeigneten Übersetzungen, mit der Förderung von Sprachkursen, Frauen-begegnungsmöglichkeiten und Unter-stützung bei Freizeitaktivitäten in ihren Integrationsbemühungen sehr unter-stützen.

Das Müttercafe-„Mama Mia“ kann durch die großzügige Unterstützung ei-ner Treuhandstiftung der Caritas-Stif-tung in vollem Umfang weiteraufrecht erhalten werden und einfache Begeg-nungsmöglichkeiten für junge Frauen mit Kleinstkindern anbieten.

Im Alter weiterhin im Kontakt mit Be-kannten zu bleiben, an Ausflügen teil-zunehmen und sich integriert zu fühlen, wird für Senioren mit kleinem Geldbeu-tel dank der Unterstützung durch die Rundschau-Altenhilfe DIE GUTE TAT, dem örtlichen Lions-Club Bergisch Gladbach/Bensberg und der VR Bank Bergisch Gladbach/Overath/Rösrath möglich.

Die Würde von Menschen macht sich auch daran fest, ob man auch bei kleins-ten gesundheitliche Problemen eine Un-terstützung bekommt. Das Stiftungs-zentrum des Erzbistums Köln nimmt diese Überlegung sehr ernst und unter-stützt ein Angebot der Fußpflege für Be-wohner des Hauses Horizont

Durch das großartige Engagement der Eltern der KiTa Ferrenberg und zahl-reicher Spender sowie der Marianne und Emil Lux Stiftung und der Pax Bank Stiftung konnte Ende Juni die Matsch-anlage in der KiTa Ferrenberg im strö-menden Regen in Gang gesetzt werden. Nachdem das rote Absperrband endlich durchgeschnitten war, gab es keine Hal-ten mehr... endlich matschen! Da war es egal, dass es Bindfäden regnete. Ein tol-ler Höhepunkt beim diesjährigen Kin-dergartenfest der KiTa-Ferrenberg.

W E N N S I E H E L F E N W O L L E N ,

W E N D E N S I E S I C H A N

F U N D R A I S I N G

M I C H A E L A W I N K L E R

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S P E N D E N @ C A R I TA S - R H E I N B E R G . D E

R Ü C K B L E N D E A U F E I N E A K T I O N S R E I C H E Z E I T