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Atlas – Holzbau Seminararbeiten WS 2002/03 M. Pfeiffer-Rudy LVA 254.017 KATALOG KATEGORIE OBJEKTBEZEICHNUNG [NR.] BEARBEITER/IN Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte „Der Kristall“ [37] Günther Leitner Eva-Maria Streit Tjibaou Kulturzentrum Nouméa [123] Bernd Stuffer Seiwa Bunraku-kan Puppentheater [210] Roman Ivancsits Sonderbauten (SO) Haus GucklHupf [358] Magdalena Goebel Reithalle St. Gerold [139] Eva-Maria Streit Flughafen Gardemoen [143] Christian Waglechner Ausstellungshalle Hergatz [156] Mario Mosonyi Hauki Halli [168] Catrin Huber Freizeitpark Zell [179] Regina Schock Toscana Therme [217] Bernhard Wiesinger Manggha-Zentrum [262] Magdalena Goebel Japan Pavillon Expo 92 [268] Martina Szaal Dächer und Hallen (DH) Aufbahrungshalle d. israelischen Friedhofs [402] Regina Schock Damaschke Siedlung [11] Bernd Stuffer Volpe 1 [14] Mario Mosonyi Wohnanlage Ölzbundt [19] Martina Szaal Wälluden [52] Florentin Altmann Universität Ulm-West [331] Catrin Huber Bürogebäude INFRACOM [334] Florentin Altmann Österreichhaus [339] Günther Leitner Feuerwehrhaus Weitersfeld [341] Christian Waglechner Geschossbauten (GB) Wohnanlage an der alten Säge [343] Bernhard Wiesinger

Catalogo Estruturas de Madeira

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estruturas de madeira - Atlas – Holzbau

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Atlas – Holzbau Seminararbeiten WS 2002/03

M. Pfeiffer-Rudy LVA 254.017

KATALOG

KATEGORIE OBJEKTBEZEICHNUNG [NR.] BEARBEITER/IN

Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte „Der Kristall“ [37]

Günther Leitner Eva-Maria Streit

Tjibaou Kulturzentrum Nouméa [123] Bernd Stuffer

Seiwa Bunraku-kan Puppentheater [210] Roman Ivancsits

Sonderbauten (SO)

Haus GucklHupf [358] Magdalena Goebel

Reithalle St. Gerold [139] Eva-Maria Streit

Flughafen Gardemoen [143] Christian Waglechner

Ausstellungshalle Hergatz [156] Mario Mosonyi

Hauki Halli [168] Catrin Huber

Freizeitpark Zell [179] Regina Schock

Toscana Therme [217] Bernhard Wiesinger

Manggha-Zentrum [262] Magdalena Goebel

Japan Pavillon Expo ’92 [268] Martina Szaal

Dächer und Hallen (DH)

Aufbahrungshalle d. israelischen Friedhofs [402] Regina Schock

Damaschke Siedlung [11] Bernd Stuffer

Volpe 1 [14] Mario Mosonyi

Wohnanlage Ölzbundt [19] Martina Szaal

Wälluden [52] Florentin Altmann

Universität Ulm-West [331] Catrin Huber

Bürogebäude INFRACOM [334] Florentin Altmann

Österreichhaus [339] Günther Leitner

Feuerwehrhaus Weitersfeld [341] Christian Waglechner

Geschossbauten (GB)

Wohnanlage an der alten Säge [343] Bernhard Wiesinger

Atlas – Holzbau 37

Günther Leitner, Eva-Maria Streit WS 2002/03

Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte „Der Kristall“

Nationalpark Hohe Tauern, Kaiser-Franz-Josefs-Höhe / Grossglockner, AT 1998

Architekt: Arch. D.I. Dr. Herwig und D.I. Andrea Ronacher, Khünberg 86 / Hermagor

Tragwerksplanung: D.I. Welf Zimmermann, Nötsch Detailstatik: D.I. Kurt Pock / Lienz Zimmerer: Holzleimbau Hofer / Lienz

Die Struktur des "Kristalls" baut auf einem sechseckigen Grundriss mit einer Seitenlänge von 5,40 m auf.

Konstruktion: Der innere Säulenkranz führt durch das ganze Bauwerk nach oben und trägt neben den Besu-cherplattformen die Mittelpfette der Dachkonstruktion. Der äußere Säulenkranz setzt auf den über zwei Geschoße laufenden Au-ßenmauern auf. Um die Quer-schnitte so schlank wie möglich zu halten wurden alle Bauteile in ein räumliches Tragkonzept ein-gebunden.

Die Hauptlast übernehmen runde Brettschichtholzsäulen (20 cm bzw. 24 cm Durchmesser im EG), die durch Manschetten aus Stahl miteinander verbunden sind. An diese Rohrabschnitte schließen die Schwertbleche der einzelnen horizontalen Hölzer an und bilden somit klar definierte Knoten. Die Funktion der Stahlteile wurde durch bewusstes Absetzen der Holzquerschnitte optisch ver-stärkt. Die lotrecht verlaufenden Glasträger werden zusätzlich zur Abtragung der vertikalen Belas-tung herangezogen und entlasten die Plattformträger. Kreuzweise im inneren Sechseck angeordnete Stahlzugstangen bilden den "aus-steifenden Kern" des Bauwerkes.

Atlas – Holzbau 123

Bernd Stuffer WS 2002/03

Tjibaou Kulturzentrum Nouméa

Nouméa, NC 1991 - 1998

Architekt(en): Renzo Piano Building Workshop Architects

Tragwerksplanung: Ove Arup and Partners

Kulturzentrum für Musik/Theater/Ausstellung

Konstruktion:

Legende: 1. Brettschichtholzstütze 2. Verbindungselement aus

Stahlguß 3. Gewindebolzen d18mm 4. Horizontalstab Windverband 5. Diagonalstab Windverband 6. Stahlrohr als Horizontal-

verbindung der Stützen

Das Tragwerk besteht aus Leim-schichtholz. An den Verbindungs-stellen kommen Stahlgussteile zum Einsatz. Die Schichtholzele-mente sind im Abstand von 2,25m mit horizontal laufenden Stahlrohren verbunden und diago-nal ausgesteift. Die gesamte Schalenkonstruktion ist äußerst stabil und kann auch Wirbelstür-men mit Geschwindigkeiten bis zu 240Km/h standhalten. Der zwei-schalige Wandaufbau dient wei-ters der natürlichen Belüftung.

Ausführungsschnitt, Systemgrafik Der Fassadenzwischenraum zwi-schen der gebogenen äußeren und der vertikalen inneren Schale wirkt als Warmluftkamin und ermöglicht die Lenkung der Luftströme. Über Sensoren und Messgeräte gesteu-erte Öffnungsklappen regeln die Durchströmung der Fassade und der dahinter liegenden Räume.

Detail Windfängerzwischenraum

Atlas – Holzbau 210

Roman Ivancsits WS 2002/03

Der Zuschauerraum des Puppentheaters mit seiner einzigartigen Dachkonstruktion

Grundriss der drei klaren Baukörper – Ausstellungsbau, Zuschauerraum und Bühnenhaus. Deckenuntersicht

Deckenuntersicht des Ausstellungsbaus

Das Prinzip der sich gegenseitig stützenden Stäbe

Seiwa Bunraku-kan Puppentheater

Seiwa-mura, JP 1992

Architekten: Kazuhiro Ishii Architect & Associates, Tokio

Tragwerksplanung: Tadashi Hamauzu

Im Zuge eines Wirtschaftsförde-rungs-Programms für die regionale Holzindustrie sollte der Neubau des traditionsreichen Bunraku-Theaters diesem ein angemesse-nes Zuhause geben und gleichzei-tig andere kulturelle Veranstaltun-gen ermöglichen.

Konstruktion: Jeder der drei Gebäudeteile – Bühnenhaus, Zuschauerraum und Ausstellungshalle – weist eine unterschiedliche Dachkonstruktion auf, die in der Tradition der japa-nischen Holzarchitektur steht. Das Prinzip beruht jeweils auf sich gegenseitig stützenden Stäben.

Legende: 1. Dachkonstruktion des

Zuschauerraums 2. Ausschnitt der

Trägerrostverbindung 3. Detailplan des

Ausstellungsbaus

Das Hauptmerkmal der sich gegenseitig stützenden Stabsys-teme liegt darin, dass jeweils ein Stabende auf dem nächsten Stab aufliegt.

Dieses System wurde hier in drei unterschiedlichen Varianten aufgenommen.

Bühnenhaus: 2 axiale Stäbe werden durch normal einge-schobene gesperrt.

Zuschauerraum: 4 normal auf-einander aufliegende Träger bilden jeweils ein Feld des Trä-gerrostes.

Ausstellungsbau: 12 kreisförmig aufeinandergelegte Träger bilden einen sich selbst tragenden Kranz

Atlas – Holzbau 358

Magdalena Goebel WS 2002/03

Haus GucklHupf

Innerschwand am Mondsee, AT 1993

Architekt: Hans Peter Wörndl

Tragwerksplanung: Hans Peter Wörndl

Ausstellungsraum und Experiment für ein mögliches Wohnhaus, 2-geschossig

Konstruktion: Das Gebäude wurde in Ständer-bauweise konstruiert, einer Rah-menbauart, die aus einem stab-förmigen Tragegerippe und einer äußeren, das Traggerippe stabili-sierenden Beplankung gebildet wird.

Das verwendete Material für die Tragkonstruktion ist Konstrukti-onsvollholz und für die Beplan-kung Sperrholzplatten mit innen-liegender Wärmedämmung.

Die Holzelemente werden mit Nägeln und Winkelblechen ver-bunden, die Fundamente und Stützen mittels eines Stützen-fußes.

Legende: 1. Wandaufbau 2. Stützenfuß 3. Winkelblech

Die Decke und der Boden sind als Rippenplatte ausgeführt, die über Druckstoß mit den Stützen verbun-den werden. Die Kräfte werden dann über die Stütze und den gelenkigen Stützfuß in das Funda-ment geleitet.

Die Stabilisierung wird durch die Beplankung, die als Scheibe wirkt, erzielt.

Atlas – Holzbau 139

Eva-Maria Streit WS 2002/03

Reithalle St. Gerold

St. Gerold, Vorarlberg; AT BJ 1997

Architekt: Dipl.-Ing. Hermann Kaufmann; 6858 Schwarzach

Tragwerksplanung: Merz + Kaufmann / Dornbirn Das Kloster in St. Gerold im Gro-ßen Walsertal war bis 1960 dem Zerfall preisgegeben, bis Pater Nathanael das Kloster wieder belebte und als Kultur-, Tagungs- und Kurszentrum zu betreiben. Die Reithalle dient zur Durchführung des Therapiereitens.

Konstruktion: Aufgrund der Hanglage wurde eine Stützmauer geschaffen, die einen ebenen Platz schafft. Das schwebende Pultdach ermöglicht eine gute Belichtung. Große Schiebetüren verbinden den Reit-platz mit der Südseite des Bau-werks.

Die elegante Leichtigkeit des Gebäudes unterstreicht die Auflö-sung der Fassaden in Glaswände, die großflächig gegliedert sind.

Die überspannte Fläche erstreckt sich über 15x30m. Wegen hoher Schneelasten von 400kg/m² wur-de jeder zweite Binder mit einem Zahlzugband unterspannt, von dessen Knotenpunkte jeweils sechs räumliche Druckstäbe die Konstruktion unterstützen. Da-durch wurde die Spannweite der Binder gedrittelt. Die Glastafeln wurden durch auswechselbare Klemmleisten in die Konstruktion eingebaut.

EINLEITEN DER DACHLASTEN IN DIE DRUCKSTÄBE DES UNTERZUGS

KNOTEN

ÜBERTRAGUNG DER KRÄFTE ÜBER ZUGSEIL IN DIE PRIMÄRKONSTRUKTION

KONSTRUKTIONSPRINZIP EINES DACHSEGMENTS

Ständerwand mit horizontalen Riegeln, horizontale Aussteifung mittels Stahlzugbändern, Dach als Scheibe ausgebildet; Dach-träger unterspannt

DRUCKSTAB

KNOTEN

ZUGSEIL

Dachlasten, Eigenlasten und Schneelasten werden vertikal über Stützen in die Streifenfun-damente eingeleitet. Die auftre-tenden Horizontalkräfte (Wind) werden von gekreuzten Stahl-bändern in den Fassadenflächen aufgenommen. Die vollflächige 55 mm starke einfach gespunde-te Dachschalung ergänzt die Gebäudeaussteifung.

Die Verbindung der Druckstäbe des Daches und die Übertragung der Lasten auf das Zugseil er-folgt über einen speziell gefertig-ten Stahlbauteil. Die sechs Stahllaschen des Knotens sind mittels vier Bolzen mit den Kopf-teilen der Druckstäbe verbun-den. Das Stahlseil des Unter-zugs wird durch einen ange-schweißten Teil durch den Kno-ten geführt.

Die Kräfte des Daches werden an den Seiten über die Druck-stäbe in verstärkte Seitenstützen eingeleitet.

Atlas – Holzbau 143

Christian Waglechner WS 2002/03

Lageplan

Querschnitt

Längsschnitt

Flughafen Gardermoen

Oslo, NO 1993 -1998

Architekt(en): Aviaplan / Oslo

Tragwerksplanung: Wise, Arup / Ort

Das Hauptgebäude wurde als großzügiger Raum für die Passa-giere entworfen mit einem gegen norden ansteigenden Dach. Es beinhaltet die elementaren Räume eines Flughafens wie Ticketver-kauf, Check-in, Sicherheitskon-trolle und Passkontrolle.

Vom Hauptgebäude werden die seitlich situierten Piers erschlossen

Konstruktion: Das Dach des Hauptgebäudes basiert auf einem Stützenraster von ca. 50 x 15m. Die einge-spannten Säulen tragen auf dop-pel V-förmigen Auflager je einen Bogensegmentbinder der als Fachwerk gebaut wurde und im Anschluss verkleidet.

Die Nebenträger sind Fachwerks-träger mit parallelem Ober- und Untergurt. Die Nebenträger sind mittels Stahlstreben am Hauptträ-ger befestigt. Die Seitenflächen sind offen.

Die Untersicht ist mit durchschei-nendem Stoff bekleidet. Zwischen den Hauptträgerpaaren ist die Beleuchtung situiert.

Detail: Auflagerkonstruktion für Hauptträgerpaar

Atlas – Holzbau 156

Mario Mosonyi WS 2002/03

Ausstellungshalle Hergatz

Hergatz, DE 1994

Architekten: Baumschlager + Eberle / Lochau

Tragwerksplanung: Plankel / Bregenz

Austellungs, Lager, und Büro-räume der Holzhandelsfirma Altenried.

Konstruktion: Zehn BSH – Binder mit einem Achsabstand vom 5,50m bilden das Haupttragwerk.

Senkundärkonstruktion sind Nebenträger Achsabstand 0,5m die zugleich Austeifung und Trag-konstruktion für Fassade und Dach bilden.

Fassade und Dach sind mit einer Schalung aus Lärchenholz verkleidet.

Querschnitt

Legende: 1. Nebenträger 10/26cm 2. BSH – Rahmen 3. Kastenrinne 4. Lärchenholzschalung

BSH - Binder

BSH – Binder und Nebenträger

Untergeschoss Obergeschoss

1

2

3

4

4

4

Atlas – Holzbau 168

Catrin Huber WS 2002/03

Hauki Halli

Haukivuori, FI 1999

Architekt(en): Markku Suomela, Marita Majaharju / Haukivuori

Tragwerksplanung: Bois-Consult Natterer SA / Etoy

Überdachung einer 1550 m² großen Mehrzweckhalle

Konstruktion: Dieses Bauwerk ist ein gelungenes Beispiel für den Einsatz von mas-siven Holzkonstruktionen. Ein filigranes, räumliches Fachwerk leitet die Lasten aus dem Brett-stapeldach über Brettstapelwände und Rundholzstützen in die Fun-damente ab. Als Deckensystem kamen Brett-stapel- und Holzbetonverbund-decken zum Einsatz.

Konstruktion Holzbetonverbund-decken

Längsbinder

Anschluss Flachstahl an Quer-binder

Der Fachwerkträger in Hallen-querrichtung besitzt eine Spannweite von 24 m stellt aus statischer Sicht einen mit Stahl unterspannten Träger dar. Der Obergurt setzt sich aus Kanthöl-zer und einer verleimten Kerto-Platte zusammen und wird von 4 ebenfalls unterspannten Bögen unterstützt.

Das Nebentragsystem in Hallen-längsrichtung leitet seine Lasten in den Hauptträger wie bei einem Durchlaufträger ein. Durch die örtliche Erhöhung der Steifigkeit (Trägerhöhe) wird das Stützmoment des Nebenträgers entsprechend erhöht und das Feldmoment entsprechend vermindert.

Dämmung aus Leinen

Montage der Längsbinder an die Querbinder

Atlas – Holzbau 179

Regina Schock WS 2002/03

Freizeitpark Zell

Zell am Ziller, AT 1996

Architekt(en): helmut reitter architect / Innsbruck

Tragwerksplanung: Christian Aste / Innsbruck

Das Bauwerk ist auf zwei Seiten völlig verglast und ermöglicht damit eine Athmosphäre der Offenheit. Der Freizeitpark gliedert sich in Außenanlagen und Hoch-bauten.

Konstruktion: Beim gegenständlichen Tragwerk wurden Drei-Schichtplatten auf dem bogenförmigen Leimbinder in die Berechnung als mittragend eingeführt. Zusätzlich wurde das Montage-Firstgelenk für den End-zustand gesperrt. Das Resultat der mittragenden Platten war ein verblüffen schlankes Bogentrag-werk, das allen Anforderungen gerecht wird, u.a. auch den Stei-figkeiten für die großzügigen Glasfassaden.

Legende: 1. Auflager Breite: 250cm 2. Formteil BI. 15/100/450 3. Stabdübel 4. Formteil BI. 22/100/450 5. Auflageplatte 15/250/650 6. Auflageplatte 15/200/650

eingeschlitzte Platte 15/200/657

Steifigkeit ausreichend für eine große Glasfassade.

Montage: Dreischichtplatten werden auf den Bögen befestigt.

Auf einer Seite stützen sich die Auflager auf sogenannte Holz – Multiboxen. Punktstützungen auf Einzelsäulen wurde innerhalb dieser Boxen ausgeführt. Die Stahlrohrstützen schlüpfen in fertige fingerhutartige Kopfla-schen, welche die Auflagerkräfte aufnehmen und das Durchstan-zen verhindern.

Atlas – Holzbau 217

Bernhard Wiesinger WS 2002/03

Toscana Therme

Bad Sulza, DE 1999

Architekt(en): Ollertz & Ollertz-Architekten BDA / Fulda

Tragwerksplanung: Ollertz & Ollertz-Architekten BDA / Fulda

Überdachung einer 2000 m2 großen Badeanlage

Konstruktion: Die Dachkonstruktion wurde als durchgehende, vornehmlich druckbeanspruchte Holzrippen-schale mit einem Minimum an stählernen Verbindungen konzipiert. Als Schalenform wurde eine freie Form gewählt, die sich organisch über die vielgestaltete Grundrissform mit Auflagerpunk-ten in verschiedenen Höhen wölbt

Legende: 1. Steckverbindungen der Rippen 2. Fußpunkt (Stahlschuh)

Für die Fertigung der Haupt-rippen wurde eine numerisch gesteuerte Abbundanlage ein-gesetzt.

Hierzu wurden die numerischen Fertigungsdaten direkt an die Anlage übergeben.

Eine besondere Leistung des Holzleimbaues sind die doppelt gekrümmten verdrillten Rand-bögen.

Atlas – Holzbau 262

Magdalena Goebel WS 2002/03

Manggha-Zentrum Japanischer Kunst und Technik

Krakau, PL 1994

Architekten: Arata Isozaki & Associates / Tokyo Ingarden-Ewy & Jet Atelier/ Krakau

Tragwerksplanung: Jan Grabacki / Krakau

Ein 3.200 m² großes Museum

Konstruktion: Das Gebäude wurde in der Ske-lettbauweise konstruiert, die aus einer tragenden Stahlbetonkon-struktion und raumabschließenden Ziegelwänden gebildet wird.

Die Holzüberdachung setzt sich aus zwei Pult- und dazwischen lie-gendem Sheddach mit Belich-tungsöffnung zusammen.

Das Sheddach bildet einen Drei-eck-Binder. Die einwirkenden Kräfte werden über die gelenki-gen Auflager (Stützenfüße) an die, als Scheibe wirkenden, Sheddach- und Pultdachträger (2 Durchlaufträger) geleitet. Der Pultdachträger ist das Auflager für die Hallenüberdachung, die aus einem Einfeldträger mit Aussteifung gebildet wird. Diese Elemente bilden die gesamte Dachkonstruktion, die die Kräfte entweder über einen Rahmen oder über Durchlaufträger in das Untergeschoss und dann in die Fundamente leiten.

Montage

Die Holzelemente werden vor-gefertigt und auf der Baustelle mit Stahlschrauben zusammen-gefügt.

Atlas – Holzbau 268

Martina Szaal WS 2002/03

Japan Pavillon Expo '92

Sevilla, ES 1992

Architekt: Architekt & Associate Tadao Ando; J.C. Theilacker Pons; J. F. Chico Contijoch; J. M. Marco Cardona

Tragwerksplanung: J. Martinez Calzon

Halle mit speziellem Stützensystem Konstruktion: Detail des wichtigsten Verbin-dungsknoten von Dach und Stützen:

Legende: 1. Stahlprofil I 360/170 2. Stülpschalung Iroko 40mm 3. Dachentwässerung

d 114,3mm 4. Stahlprofil I 300/300 5. Befestigung der Dachhaut:

verzinkte Stahlschraube M 12 Stahlflachprofil 125/12mm

6. teflonbeschichtetes Glasfasergewebe

7. Stahlprofil I 200/200 8. Stahlprofil I 160/160 9. Stahlrohr d 200mm 10. BSH 265/265 mm Fundamentierung:

2 mächtige "Stützenbäume" aus Brettschichtholz durchdringen die Erschließungsebene und tragen eine gering gewölbte transluzente Dachhaut aus tef-lonbeschichtetem Glasfaser-gewebe.

Stützenbaum: Stützenkrone

Trägerrost: BSH 265/265mm

Eine elegant geschwungene Brücke führt den Besucher nach oben auf eine weit offene Plattform.

Die Ausstellungsbereiche wer-den von oben nach unten durch-schritten. Im Erdgeschoß erlaubt ein Drehkino die Präsentation 5 verschiedenen Filmen für 5 Besuchergruppen zu 100 Personen.

Atlas – Holzbau 402

Regina Schock WS 2002/03

Entwurfsentwicklung

Aufbahrungshalle d. Israelischen Friedhofs

Graz, AT 1988-1990

Architekt(en): Mayr & Mayr / Graz

Tragwerksplanung: Richard Pischl, Dr. Siegfried Koller

Das Gebäude entwickelt sich aus der Friedhofsmauer und bildet somit eine Einheit. Die Belichtung erfolgt über ein umlaufendes Fensterband, unter der Kuppel. Die beiden Seitenflügel steigen zur Mitte hin an. Die Höhenunter-schiede spiegeln die Rangordnung der Räume wider.

Konstruktion: Eine halbkugelförmige Kuppel über dem Zeremonienraum wird von vier, im Raum freistehenden, Säulen getragen. Die Halbkugel hat einen Durchmesser von 9 Metern. Ein Netzwerk aus zwei Scharen von Bögen mit je glei-chem Radius umfassen die Ober-fläche. Den unteren Abschluß bildet ein Spannring in der Ebene der Kuppelbasis. Das Netz besteht aus 32 Rippen. Davon sind je 16 in gleichen Abständen im Halbbo-gen um eine Achse angeordnet. Die beiden Achsen kreuzen sich rechtwinkelig und mittig in der Basisebene der Halbkugel. An den Auflagerpunkten der Stützen laufen je 16 Rippenenden zusam-men und werden dort in speziell angefertigten Stahlschuhen fixiert.

Legende: 1. Stützen 28/28 2. eingeschlitzte Platten 3. Stahlkreuz 4. Auflageplatte 5. Stahlring 6. Schale 12/9

Netzwerk von 2 Scharen bilden die Kuppel. Alle Bögen laufen in 2 Auflagern zusammen. Den unteren Abschluss bildet ein Spannring.

Auflagerdetail der 4 Stützen.

Zusammenlaufen der Bögen über der Stütze.

Unterhalb der Kuppel befindet sich ein Lichtband.

Atlas – Holzbau 11

Bernd Stuffer WS 2002/03

Damaschke Siedlung

Regensburg, DE 1995 - 1996

Architekten: Fink + Jocher / München

Tragwerksplanung: Seeberger Friedl und Partner / München

Mehrfamilienhaus

Konstruktion: Die Gebäude wurden nach den Konstruktionsprinzipien des Holz-rahmenbaus im Raster von 62,5 cm geplant. Die zweischaligen, tragenden Außenwandelemente bestehen aus 6/12 cm und 8/6 cm starken, technisch getrockne-ten Kanthölzern. In die äußere Schicht wurden 12 cm Wärme-dämmung eingebaut, so dass ein k-Wert von nur 0,32 erreicht werden konnte. Amerikanische OSB-Platten zwischen den beiden Lagen der Traghölzer übernehmen die Aussteifung.

Legende: 1. Stahlbeton i. Ortbeton

100mm 2. Deckenbalken BSH 80/140 3. Vorsatzschale

(Holzstiel 80/60) 4. Geschossrahmen

(Wandstiel 60/120)

Rahmenbau aus Holz mit Stahl-betondecken auf Brettschicht-holzdeckenträgern.

Schematischer Aufbau: Der prinzipielle Bauablauf erfolgt im Holzrahmenbau nach folgen-dem Schema: Nach der Fertig-stellung des Fundamentes oder des Kellers wird zunächst eine Schwellenlage zur Aufnahme der Wandelemente mittels Unterkei-lung horizontal ausgerichtet. Die Schwellenlage ist gegen aufstei-gende Feuchte zu sichern. Sie gehört zu den wenigen Bautei-len, bei denen ein chemischer Holzschutz oder die Wahl geeig-neter Hölzer mit ausreichender natürlicher Resistenz erforderlich ist. Die Wandelemente werden auf der Schwellenlage befestigt und vorerst provisorisch abge-stützt. Sie werden durch eine übergreifende Beplankung mit-einander gestoßen und durch oberseitig durchlaufende Rähme miteinander verbunden. Der nächste Schritt besteht im Ver-legen der Deckenbalken und der nachfolgenden Beplankung der Decke oder der Verlegung kom-plett vorgefertigter Deckenele-mente. Jedes fertiggestellte Stockwerk dient als Plattform für die Montage des nächsten Geschosses. Bei sorgfältiger Ausführung ist eine erneute horizontale Ausrichtung der Schwellenlagen nicht erforder-lich. In jeder Ausbaustufe ist für einen genügenden temporären Witterungsschutz, z.B. durch Abdeckungen, zu sorgen. Das Dach wird entweder zimmer-mannsmäßig vor Ort oder durch das Verlegen vorgefertigter Dachelemente erstellt. Das Gebäude sollte umgehend durch Fertigstellung der Dachdeckung bzw. Dachabdichtung und der Außenwandbekleidung vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Anschließend folgen die Installations- und Ausbau-arbeiten.

Atlas – Holzbau 14

Mario Mosonyi WS 2002/03

Volpe 1

Weiz, AT 1999

Architekt: Josef Hohensinn / Graz

Wohnanlage mit 72 Wohneinhei-ten auf dem ehemaligen Betriebs-areal der Volpe Ziegel und Beton-werke.

Konstruktion: Tafelbauweise (Rahmenbauweise) Diese gewählte Bauweise mit Werksvorfertigung und Baustel-lenmontage der Großtafelelemente aus Holz ersparten zusätzliche Fundierungen (aufgrund geringer Gesamtlast trotz Dreigeschossig-keit keine Verstärkungen der bestehenden Betonplatte erforder-lich). So konnten die Gebäude auf die bestehenden Fundamente gestellt werden. Die vorhandene Bausubstanz wurde bis auf die Stahlrahmen, die jetzt die Dach-konstruktion der Wohnungen bilden abgetragen.

12

3 4 5 6

7

89

1011

CO M PR IBA ND

INSE KTE NSC H UTZG ITTE R

RA ND BLEC H/TR O PFN ASE

DU ALA N 75 /150

D UA LA N 75/150

CO M PR IBA ND

23 2425 26 27 28

3332

3029

1213

14

1920

2122

DÄ M MS TRE IFEN

S OC KE LLEISTEW IN KE LRA ND STR EIFEN

CO M PR IBA ND

DU ALA N 75 /1507

7

31

A BD EC KSTR EIFE N

LB -VER BIN DU NG

O B ERG U RT

FAS ERZE ME NT -

HOLZPFETTEN

RE GE NR INN E

+5,67

+5,50

Legende: 1. Leimbinderdecke 14 cm 2. Dualan 7,5/15,0 cm 3. Träger 5/20 cm

Bestehende Stahlrahmen, darun-ter Wohnungen in Tafelbauweise eingeschoben.

Schnitt

Schema Lastabtragung

1

2

3

Atlas – Holzbau 19

Martina Szaal WS 2002/03

Wohnanlage Ölzbundt

Dornbirn, AT 1997

Architekt: Dipl.- Ing. Hermann Kaufmann / Schwarzach

Tragwerksplanung: Merz + Kaufmann / Dornbirn

Mehrgeschossiges Wohngebäude als Passivhaus

Konstruktion: Detail des wichtigsten Verbin-dungsknoten von Decke und Stützen:

Die schachtelartig ausgebildeten Deckenelemente haben in ihren Eckbereichen eine vertikale Boh-rung, in welche bei der Montage ein an der Stirnseite des Stehers montierter Bolzen gesteckt wird.

In den Außenwänden befinden sich 35 cm Wärmedämmung. Die Schmalseite nach Norden wurden weitgehend geschlossen gehal-ten. Die Fenster bleiben trotz der guten k- Werte der Dreifach- Verglasung thermische Schwach-stellen der Fassade.

Die Holztragkonstruktion kann als „Tischsystem“ bezeichnet werden. Sie steht auf einem Untergeschoß in Massivbau-weise und wird aus geschoss-hohen Holzstützen im Raster von 2,4 x 4,8 m und punktgelagerten Decken- und Dachelementen ( System K Multibox ) aufgebaut.

Die Decken und Dachelemente werden zu großflächigen ausstei-fenden Geschoss- Scheiben verbunden und übernehmen zusammen mit wenigen in den Stützenachsen angeordneten vertikalen Aussteifungselemen-ten die Stabilisierung des Trag-gerüstes. Die vorgehängten Außenwandelemente und die Innenwände sind nichttragend.

Das Lüftungssystem ist zugleich Heizsystem; die Abluft wird in Küche, Bad, WC abgesaugt und die beheizte Zuluft in Wohn- und Schlafräume eingeblasen. Für die Warmwasserbereitung sorgt eine Solaranlage mit 33 m² Kollektoren.

Zum energetischen Konzept gehört ein Erdwärmetauscher, ein Kreuzwärmetauscher, der zur Wärmerückgewinnung aus der Abluft dient, sowie eine Wärme-pumpe, mit der die Luft nachge-heizt wird.

Atlas – Holzbau 52

Florentin Altmann WS 2002/03

Wälluden

Växjö, SE 1996

Architektin: Tina Wik, Mattson & Wik / Stockholm

Tragwerksplanung: Skanska Teknik / Malmö, Institute of Technology - Department of Structural Engineering / Lund

Holzwohnbau 4-5 Geschosse

Konstruktion: Für die tragenden Wandelemente wurde nur ein einziger Querschnitt 4,5/12 cm für die Pfosten und Riegel verwendet. Dort wo es erforderlich war wurden Stabbün-del gebildet und mit Stahlprofilen fixiert. Die Lasten aus der De-ckenkonstruktion werden über einen Auflagerbalken in die Wände abgeleitet. Der Liftschacht ist als Skelettkonstruktion aus Leimholz-stützen und aussteifenden Riegeln ausgeführt. Der Dachstuhl besteht aus einer Reihe von Satteldach-fachwerken mit angehobener Traufe, auskragendem Obergurt.

Anschluss Außenwand-Decke

Aufbau Wohnungstrennwände

Legende: a Außenputz 20 mm b Mineralwolleplatte 50 mm c GK-Platte 9 mm d 120/45 mm Pfosten

dzw. Mineralwolle e GK-Platte 13 mm f 70/45 mm Riegel

Installationsschicht g GK-Platte 15 mm h Eichenparkett 25 mm i TRP-Stahlprofil 45 mm k Deckenbalken (LVL-Kerto)

45/300 mm l Akustikprofil 45mm m Spanplatte 22 mm n Sperrholzplatte 8 mm o Balken Funrierschichtholz

1/200 mm

Montage: Wand-, Deckenele-mente und die Dachbinder wur-den in einer Anlage vor Ort vorgefertigt. Nach dem Aufstel-len der Wandelemente des Erd-geschosses wurde das Dach aufgesetzt und für die Montage jeden weiteren Geschoßes wie-der abgenommen. Um diese Vorgang zu vereinfachen wurde die Dachkonstruktion in drei Teile geteilt.

Achsabstand der Fachwerkbin-der 1,20 m. Die Aussteifung erfolgt über die Dachschalung.

Die Staffelung der Fassade bewirkt eine Selbstaussteifung der als Scheiben wirkenden Außenwandelemente. Vertikale Zugkräfte werden über Stahl-winkel aufgenommen.

Horizontale Kräfte werden über die Deckenkonstruktion aufge-nommen, welche eine gewisse Scheibenwirkung hat.

Die Stiegenhauskonstruktion dient nicht zur Aussteifung des Gebäudes.

Atlas – Holzbau 331

Catrin Huber WS 2002/03

Grundrisse

Schnitt Schiene

Universität Ulm-West

Ulm, DE 1993

Architekt(en): Prof. Otto Steidle und Partner / München

Tragwerksplanung: Sailer-Stepan-Bloos / München

Ein fast 400m langer Holzskelett-bau als Erschließungszone.

Konstruktion: Einfache Konstruktionen und leichte Ausführbarkeit standen bei der Detailplanung im Vordergrund, Kosten und kurze Bauzeit waren zusätzliche bestimmende Faktoren.

Aus dem massiven, in Stahlbeton ausgeführten Keller entwickelt sich im Erdgeschoss ein Stahlbe-tonskelettbau (7,20 x 4,80 m), darüber sitzt ein Holzskelett.

Die äußerste Schicht der Fassaden besteht aus zementgebundenen Spanplatten bzw. Faserzement-platten (Duripanel und Pelicolor von Eternit), deren Elementstöße Holzleisten überdecken.

Anschluss Stütze-Decke bzw. Untergurt –Stütze

farbige Faserzementplatten von Eternit

Die Lasten werden über den Fachwerkträger über die durch-laufenden Stützen (Doppelzange) abgeleitet. Stahlstäbe dienen der Aussteifung.

Die auskragenden Deckenbalken tragen Fluchtbalkon und Rank-gerüst.

Fassadenschnitt

Atlas – Holzbau 334

Florentin Altmann WS 2002/03

Bürogebäude INFRACOM

Griffen, AT 2000

Architekt: Edmund Hoke/ 9131 Grafenstein, Schloß Saage

Tragwerksplanung: Fa. Griffnerhaus/ 9112 Griffen

Mehrgeschossiger Holzrahmenbau

Konstruktion: Die Konstruktion besteht aus einem tragenden Skelett aus Leimholzstützen und –balken. Die Geschoßdecken und die Dachkon-struktion sind aus 10 cm starken, 3-schichtig verleimten Massiv-holzplatten konstruiert. Die Aus-steifung wird von den als Außen-wänden fungierenden 8 cm star-ken 3-schichtig verleimten Mas-sivholzplatten übernommen. Die Funktion der horizontalen Ausstei-fung übernehmen die 10 cm starken KLH Holzdeckenelemente.

Anschluss Wand – Dach

Eckdetail Außenwand

Verbindung der Wandelemente

Die Wandelemente wurden lt. Aufbau vorgefertigt. Im Überplattungsbereich wird ein zusätzliches Außenschalungs-element vor Ort montiert. Durch die geographische Nähe der Produktionsstätte der ausfüh-renden Firma GriffnerHaus war auch der Transport größerer Elemente problemlos.

Konstruktionsraster

Das Tragskelett wurde in Einzel-teilen an die Baustelle geliefert und über die vorgefertigten Elemente mit den eingeleimten Gewindestangen zusammenge-steckt und verschraubt.

Verbindung der Stöße über Gewindestangen.

Statisches System als Stabmodel.

Atlas – Holzbau 339

Günther Leitner 0026276 WS 2002/03

Österreichhaus

Olympische Winterspiele, Nagano, JP 1997 (danach überführt nach Riedau, AT – 1997)

Architekt: Arch. D.I. Oskar Leo Kaufmann, Kaufmann 96 GmbH

Das Österreichhaus diente als temporärer Treffpunkt für Sport-ler, Medien, Organisatoren und Fans. Neben einem großen Veran-staltungsraum, waren auch eine kleine Gastronomie, ein Büro und Sanitäranlagen untergebracht.

Die Nutzung des Hauses ist sehr vielfältig. Mit dem Vorentwurf wurde versucht, diese verschie-denen Nutzungen durch eine gegliederte Grundrisslösung zu ermöglichen. Das Gebäude be-steht aus drei Körpern welche nach hinten kleiner werdend und in drei Niveaus gestaffelt sind.

Konstruktion: Die gesamte Holzkonstruktion wurde in Reuthe (Bregenzerwald) vorgefertigt, in Container verpackt und per LKW und Schiff nach Japan transportiert. Nach der ursprünglichen Verwendung in Japan wurde der gesamte Gebäu-dekomplex wieder nach Riedau (Oberösterreich) transportiert, dort aufgestellt und dient jetzt als Museum. Durch einen hohen Vorfertigungsgrad in den Werk-stätten der Firma Kaufmann Holz-bauwerk GmbH in Reuthe wird die Montage in Hakuba auf eine kür-zest mögliche Zeit reduziert. Das gesamte Gebäude besteht im wesentlichen aus ca. 60 Einzel-teilen, welche auf der Baustelle zu einem Ganzen zusammengefügt werden. Die Montage aller Holz-teile vor Ort wurde durch österrei-chisches Montagepersonal bewerkstelligt.

Die Fachwerke übernehmen die Windaussteifung und Erdbebensi-cherung in Querrichtung des Gebäudes. Die auf Zug bean-spruchten Teile sind aus dünnen Stahlzugstangen mit Gabelköpfen. Die Boden-, Wand- und Dachele-mente sind als statische Scheiben ausgeführt und übernehmen die Windlasten in Längsrichtung, sowie die Horizontalkräfte durch die anzusetzenden Erdbebenlas-ten. Die statische Festigkeit errei-chen diese Elemente durch ein neuartiges Konstruktionssystem.

Atlas – Holzbau 341

Christian Waglechner WS 2002/03

Feuerwehrhaus Weitersfeld

Weitersfeld, AT 1999

Architekt(en): Kislinger Architekten und Partner / Weitersfeld

Tragwerksplanung: Dipl.Ing. Helmut Lutz / Wien

Das zu errichtende Gebäude soll eine Feuerwehr mit Einstellhalle und Räumlichkeiten für den örtli-chen Musikverein vereinen. Die Einstellhalle soll für 4 Fahrzeuge ausgelegt werden.

Der Neubau umfasst im Erdge-schoß die Räume der Freiwilligen Feuerwehr: Vorraum, Sanitär-räume, Lagerraum, Kommando-zentrale und Besprechungsraum, sowie nach Süden orientiert einen Schulungsraum.

Über eine unabhängig erreichbare Treppe wird das Musikerheim erschlossen. Dieses umfasst einen Vorraum, Besprechungsraum mit kleiner Teeküche, Sanitärraume, ein Proberaum mit Archiv, sowie ein Lagerraum.

Konstruktion: Die Einstellhalle hat massive Seitenwände, Stahlbetonsäulen im Einfahrtsbereich als Anfahrschutz und eine Dachkonstruktion aus einem Balkenrost und einer Dach-haut. Das Haupthaus hat massive Sei-tenwände die jedoch nur Ausstei-fende Funktion haben. Die Lasten der Decke über EG werden von Holzstützen übernommen und im auskragenden Bereich von schräggestellten Stahlrundrohren. Das Obergeschoss besitzt massive Seitenwände, die punktuell auf dem Balkenrost lagern. Die Dach-haut lagert auf Dreiecksbindern, die in den Seitenwänden einge-spannt sind.

Die Hauptträger 20/71 der Ein-stellhalle lagern auf Holzsäulen 20/20 und Stahlbetonsäulen 25/45. Dazwischen sind Sekun-därträger 20/40 in Balkenschu-hen eingehängt. Die Seiten-wände bestehen aus KLH Platten.

Die Decke über EG bestehend aus Trämen 15/26 auf Pfetten mit 20/32. Die KLH-Außen-wände un die Ligno-Massi-vinnenwände dienen der Aus-steifung des Systems.

Das Obergeschoss besteht aus tragenden KLH Wänden. Das Hauptgespärre des nach unten offenen Daches bilden Dreiecks-binder aus Leimholz. Die Dach-haut besteht aus Fertigteilele-menten der Fa. Domico.

Eine besondere Stützkonstruk-tion musste in die schräge Wand integriert werden, welche ihre Last über die im gleichen Winkel geneigte Stahlstützen auf das Fundament abträgt und als zusätzliche Sicherung an die ersten beiden Dreiecksbinder der Dachkonstruktion rückverhängt ist.

Die vorgefertigten Wände sind vollverleimte KLH bzw. Ligno-Trend Wände. Sie wurden in der Firma hergestellt und zur Bau-stelle transportiert. Nur die Trennwand zwischen Halle und Mannschaftsgebäude und die Seitenwände der Halle mussten geteilt werden, da ein so großer Transport nicht möglich war. Der Stoß erfolgt über einen kleinen Falz.

Atlas – Holzbau 343

Bernhard Wiesinger WS 2002/03

Wohnanlage an der alten Säge

Klaus, AT 1996

Architekt(en): Kathan und Strolz / Innsbruck

Tragwerksplanung: Kathan und Strolz / Innsbruck Die Erschließung dieses streng symmetrischen Zweispänners erfolgt von hier aus über einen mittig gelegenen gemeinsamen Windfang, von dem man sowohl die beiden Erdgeschoßwohnun-gen, als auch mittels einer Stiege die beiden Maisonettwohnungen im Obergeschoß erreicht.

Konstruktion: Die Konstruktion beruht auf dem Prinzip der Holzständerbauweise. Die Tragstruktur besteht aus geschossweise vorgefertigten Tafeln (Wände in Holzständer-bauweise, Decken und Dach als verleimte Holzdielenkonstruktion).

Legende: 1. Montageknoten-Element wird

versetzt und verschraubt 2. Decke sitzt nicht direkt auf

Triply-Platte geht durch

Ständerwerk wurde innen mit Triply Platten als Scheibe ausge-bildet – Feuermauer als zusätzli-che Aussteifung. Kraftschlüssige Verbindung der geschoßhohen Außenwandelemente, gesamte Außenwand wirkt als Scheibe. Ableitung der Horizontalkräfte in das Fundament.