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2 Koraktor

Infoladen in der KTS

"Hier werden linksextremistische Informatio-nen in Form von Zeitschriften, Broschüren,Flugblättern, Büchern, Videos sowie Ton- undDatenträger archiviert, diskutiert und verbrei-tet." [Verfassungsschutz NRW über Infoläden]

Geöffnet Mo17-19 Uhr undMi 17-20 Uhr----------------------------------------------------------------------------------------------

*Ebenfalls gibt es Bücherverleih, eine kleine Auswahl vonButtons & Patches und manchmal Kaffee

KTS-BürokratieJeden Montag um 20 Uhr Plenum.

Veranstaltungsplenum jeden ersten und dritten Montag imMonat.ProgrammundKoraktorbeiträge bitte spätestens bis zum 15.

des Vormonats per Formular: www.kts-freiburg.org/formularKTS, Baslerstraße 103, 79100 Freiburg, 0761/4002096

http://kts-freiburg.orgBei Politischen Angelegenheiten bitte die Gruppen kontaktieren

Die Openpgp-Fingerprints der Gruppen in der KTS:Name-Adresse

Schlüssel-ID-FingerprintKoraktor - koraktor[at]kts-freiburg.org

A86F 7B3A 31 85 8034 8FA6 5863 9D99 D64D 906A 9856Anarchistische Gruppe Freiburg - kontakt[at] ag-freiburg.org

F8E7 4D40 EF39 351 C C89F 8466 7C02 1 993 0757 9AD3Autonome Antifa Freiburg - freiburg[at]autonome-antifa.org

84B6 41 A1 295D 946B 628C 6883 99A2 9586 B4B7 08F3Infoladen KTS - infoladen[at]kts-freiburg.org

ECA2 756D 09CA 9DEF F9CF 9CC5 7D30 BD2F 6C56 FDA2Webmaster KTS - webmaster[at]kts-freiburg.org

DCB7 EA9D 3248 9E38 4C87 5E60 DD3D 1 B0B 55B6 FDC6La Banda Vaga - info[at] labandavaga.org

E350 F83A E1 20 1 F1 3 E1 37 0A0D E657 A0B9 AB3D 66CBErmittlungsausschuss Freiburg - ea-freiburg[at] linksunten.ch

2625 E37E 7A3A 82C7 44C7 77CA 51 90 A271 43DF 8894Antispe Freiburg - antispe.freiburg[at] immerda.ch

6AA7 6BCB 40AD 6DA6 D368 F78E 752C F4A9 FF11 0A86Schlüssel unter keyserver.net. Praxis unter riseup.net/en/tag/pgp

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Koraktor 3

Seit dem 28. Mai feiert die KTS Freiburg ihren 20.Geburtstag mit einer Autonomen Kulturwoche. Biszum 8. Juni lädt das Autonome Zentrum zumBesuch von Kunst- und Fotoausstellungen,Workshops, VoKüs, Konzerten und politischenAktionen ein.

Der bisher einzige Zwischenfall fand am 31. Maistatt, als vier Schweizer Zivibullen von der KTSverwiesen wurden, die sich undercover unter dieFeiernden mischen wollten. Am 5. Juni,dem Jahrestag des Mordes an ClémentMeric, findet um 18 Uhr eineAntifakundgebung amBertoldsbrunnen statt. ZumAbschluss gibt es am 7. Juni um14 Uhr ab Johanneskirche eineLove or Hate Parade mitanschließender Party in derKTS.

Den Auftakt zum KTS-Jubiläummachte am 28. Mai ein EA-Workshop, dessen Inhalteheutzutage wie die des IT-Security-Workshops am 2. Juni zur Grundlage autonomerPolitik gehören. Anschließend wurden Filmegezeigt und mit ZeitzeugInnen der '80er und '90erJahre über linksradikale Politik im Wandel der Zeitdiskutiert.

Am 29. Mai war Tag der offenen AZ-Tür undAusstellungseröffnung. Im Café wird noch bis zumEnde der Jubiläumswochen die Fotoausstellung„Kein Tag ohne Autonomes Zentrum –Widerständige Fotos 2004 -2014“ gezeigt, im Kellerund im Außenbereich geschweißte Kunst und inden Gängen Gemälde und Wandgrafiken. Es gabein grandioses Kuchen- und Tortenbuffet und sehrleckere VoKü. Am Abend wurde der Film „KTSbleibt!“ gezeigt.

Am Freitag war der erste Tag desVernetzungstreffen autonomer Freiräume undPlätze. Das Treffen wurde vom bla-Kollektiv in dreiSprachen übersetzt: deutsch, französisch undenglisch. Abends wurde der Film „DieSchattenparker“ gezeigt. Am Samstag wurde dasVernetzungstreffen fortgesetzt, an dem Freiraum-AktivistInnen aus Deutschland, Frankreich und derSchweiz teilnahmen.

An der Feuertonne vor dem Eingang derKTS wurden am Abend vier Zivibullenaus der Schweiz erkannt. Sie warenbei der Demonstration am 25.Mai für den bedrohtenWagenplatz in Baselaufgefallen. Egal ob dasinternationale Treffen oder dieAbschätzung desWiderstandspotenzials imFalle einer Räumung das Zielder Schweizer Bullen war: wirunterstützen die Basler

GenossInnen jetzt erst Recht!

Wenige Tage vor dem 20. Geburtstag der KTSwurde in Barcelona das seit 17 Jahren besetzteSoziale Zentrum Can Vies geräumt. Die Reaktionenwaren tagelange Proteste und Demonstrationen,die auch eine Woche nach der Räumung nichtabflauen. Das Freiraum-Treffen in der KTSveröffentlichte am 31. Mai eine Solierklärung fürdas Can Vies.

Natürlich waren auch die beschlagnahmtenWägen der Wagengruppe Sand im Getriebe Themabei den Jubiläumsfeierlichkeiten der KTS. Wirgeben nicht eher auf, bis unsere GenossInnen ihreWohnungen zurück haben und es einen weiterenWagenplatz in Freiburg gibt.

YOU CAN GET IT IF YOU REALLY WANT!

20 Jahre KTS – Ein Fest der Kunst, Kultur & Politik

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4 Koraktor

ALLE MACHT DEN RÄTEN? IST DERRÄTEKOMMUNISMUS HEUTE NOCHRELEVANT?

Während der revolutionären WelleAnfang des 20. Jahrhunderts gehörteder Rätekommunismus zu denradikalsten Strömungen derArbeiter_innenbewegung.

Programmatisch strebte er die Übernahme derFabriken durch die Selbstverwaltungsorgane derRäte an. Er stützte sich auf das Wissen derFacharbeiter_innen, die die Produktion effektiverals die betriebsfremden Chefs organisierenkonnten. Seine Basis fand er in denArbeiter_innenmassen der großen Fabriken. Ist derRätekommunismus auch heute noch, in Zeitenprekarisierter, vereinzelter und individualisierterArbeitsverhältnisse, aktuell? Diese Frage wollen wirnach einer kurzen Einführung gemeinsam diskutie-ren.

MITTWOCH 02.07. 20 UHRFABRIK HABSBURGERSTR. 9IM HAUPTHAUS 1 . OG)

QK- ACTION WEEK 201 4

Vom Montag, den 7. Juli bis Samstag,den 12. Juli 2014 findet die diesjährigeKuCa Action Week statt. In dieserWoche werden die im KuCaorganisierten Gruppen, Personen undInitiativen ihre politische, soziale undkulturelle Arbeit vorstellen und nach

Außen tragen. Gleichzeitig soll diese bunte Wochewieder die Möglichkeit bieten, sich mit Menschenund Initiativen, welchen der Erhalt des KuCa amHerzen liegt, zu treffen, auszutauschen und sich zuvernetzen. Wir werden versuchen, Ideen zuspinnen und weiter zu entwickeln, wie derdrohende KuCa-Abriss verhindert werden kannbzw. ob und wo für uns alternative Räume fürunkommerzielles und undogmatischenZusammenleben sein können und wie wir diesesgestalten wollen. Letztes Jahr hat uns dieWagengruppe Sand im Getriebe solidarischunterstützt und bis Ende März den Parkplatz amKuCa bewohnt und belebt. Seit April sind ihreWägen von der Stadt beschlagnahmt. In naherZukunft (wir rechnen mittlerweile mit 2015,offizielle Statements gibt es nach wie vor nicht)droht nun der KuCa-Abriss...Kommt vorbei, plant mit uns Aktionen gegen dierepressive Stadtpolitik, den KOD,Zwangsräumungen, den rassistischenNormalzustand und für das bedingungsloseBleiberecht von Geflüchteten, für Wagenplätze, denCSD und natürlich das KuCa.

KEIN TAG OHNE KUCA!FREIRÄUME KONSEQUENT ERKÄMPFEN &VERTEIDIGEN!!!IM UND UM DAS KUCAEin ausführliches Programm folgt. Haltet Ohrenund Augen offen...

âìÅ~JÄäÉáÄíKàáãÇçKÅçãäáåâëìåíÉåKáåÇóãÉÇá~KçêÖ

„CASA POUND ITALIA. MUSSOLINISERBEN”

Die AUTONOME ANTIFA FREIBURGlädt HEIKO KOCH ein, Autor des imOktober 2013 erschienenen Buches„Casa Pound Italia. Mussolinis Erben”.Er wird die faschistische Bewegung

#02Mittwoch

20 Uhr

#07-1 2Montag bis

Freitag

#1 5Dienstag

20 Uhr

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Koraktor 5

BIKE KITCHENFahrradselbsthilfewerkstatt imPolytechnikum

G1 9Infoladen, Bücherei, Umsonstla-den und Essensverteilpunkt ge-öffnet

OFFENES PLENUMKomm vorbei! Mach mit!

BUNTER LUXUSBRUNCH

G1 9 # IMMERMittwoch &Freitag1 4-1 6 Uhr

Täglich1 2-1 6 Uhr

1 . Sonntagim Monat

Jeden Sonn-tag

KTS # IMMER1 . und 3.Mi i . Mo-nat 20Uhr

Mi ab21 Uhr

3. Do imMonat

Donnerstag 1 8-20 Uhr

Montag1 9-20Uhr

Mo 1 7-1 9, Mi1 7-20Uhr

20 Uhr

Dienstagab 1 9Uhr

Dienstagab 1 9Uhr

BeiBedarf

BeiBedarf

KÜFAEingeladen wird, zum gemeinsamenschlemmen und zur Kneipe. Kommt vor-bei! AM DONNERSTAG IST PUTZTAG INDER KTS!

UNZUMUTBAR IM EXILPunker_innen Kneipe mit mehr oi undweniger bla!

UMSONSTLADENAbgeben, Abholen, Mitnehmen.Alles für Nix.

EA/ROTE HILFEHilfe bei Problemen mit der Polizei , Re-pression und politischen Prozessen.

INFOLADENBücher und Zeitschriften, Buttons undAufnäher, T-Shirts, Kaffee, etc.

FAU FREIBURGJeden 3. Freitag in der FabrikJ. 1 . Donnerstag gewerkschaftliche Be-ratung im Strandcaféwww.fau.org/freiburg

OFFENES ARTISTIKTREFFENim Café

RECHERCHE-UND MEDIENZIMMER(RUMZ)Kopieren, Drucken, Recherchieren, Videosschneiden, Flyer layouten, uvm.Kein Problem, einfach Mail anrumz[at]riseup.net schreiben.

OFFENE SIEBDRUCKWERKSTATTAb und zu offen, einfach ne Mail andruckeberger[at]riseup.net schreiben.

SAMIBASTA!Sambaband als politische Aktionsform.We have everything toplay for!!!

NÄHKNEIPEKlamotten flicken, verschönern, selbernähen.. .

„Casa Pound“ in seinem Vortrag vorstellen und dieBezüge nach Deutschland beleuchten.

„Casa Pound Italia“ nennt sich eine seit 2003bestehende Nazibewegung in Italien. Ihre Wurzelnsieht sie im historischen Faschismus zu Beginn der1920er Jahre; in der Zeit als der italienischeFaschismus noch nicht Regime, sondern eineBewegung mit revolutionärem Anstrich war undsich mit Terror und Gewalt den Weg zur Machtebnete.„Casa Pound Italia“ schaffte es, sich von Rom ausüber die ganze apenninische Halbinsel zuverbreiten und trat 2013 das erste Mal zu Wahlenan. In ihrer derzeitigen Propaganda arbeitet siebewusst mit den Folgen der ökonomischen Kriseund agitiert von ganz rechts außen gegenförderalistische und demokratische Strukturensowie gegen die Europäische Union.

Auch in Deutschland nehmen Neonazis Bezug auf„Casa Pound“. So trat ein Vertreter „Casa-Pound“-Studentenorganisation „Blocco Studentesco“ beimJN-Kongress im März 2014 inKirchheim/Thüringen auf.

ìåê~ëíJîÉêä~ÖKÇÉLåÉìÉêëÅÜÉáåìåÖÉåLÅ~ë~JJéçìåÇJáí~äá~JÇÉí~áä

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Einzige Lösung: Wiederaufbau!Solidarität mit Can Vies

Am Montag den 26. Mai wurde das seit 17 Jahrenbesetzte Sozial-Zentrum Can Vies in Barcelona-Sants geräumt und teilweise zerstört. Die Stadtwollte lieber einen Touristen-Park errichten, anstattautonomen und sozialen Aktivitäten weiter einenRaum zu geben. Daher war Can Vies die letzten 15Monate bereits räumungsbedroht gewesen.

Ab März hatten die AktivistInnen Barrikadengebaut, um das besetzte Projekt zu verteidigen. Esdauerte 6 Stunden das Gebäude zu räumen. Nachder Räumung demonstrierten 4000 Menschen undzeigten ihre Wut: Banken, Parteigebäude undMedienanstalten wurden angegriffen. Am nächstenTag wurden die Abrissbagger angezündet undzerstört.

Die nächsten Tage protestierten Tausende undrebellierten gegen die Repression. Am Mittwochwurden einige Hundertschaften Spezialkräfte nachBarcelona verlegt um die Protestierenden zubekämpfen. Während der Auseinandersetzungenwurden mehr al 60 Personen festgenommen undeinen unbekannte Anzahl verletzt. In der Folgezeitbreiteten sich die die Kämpfe auf andere StadtteileBarcelonas und die Demonstrationen erreichtenauch andere Städte wie Madrid, Hamburg oder Pal-ma.

Der UnterstützerInnenkreis des Stadtteils Santsforderte den Rücktritt des Bürgermeisters vonBarcelona und den Stopp der Abrissarbeiten vonCan Vies. Heute, am 31. Mai, findet eineDemonstration unter dem Motto „Can Vieswiederaufbauen!“ statt.

Zur gleichen Zeit fand ein Treffen autonomerZentren und Zusammenhänge ausSüddeutschland, Frankreich und der Schweiz statt.Themen des Treffens waren die praktischeSolidarität, Repressionserfahrungen sowieProbleme und Perspektiven autonomer Politik. DieTeilnehmenden wollen diese Solidaritätserklärungan ihre BesetzerInnen-Kolleg@s und dieFreiraumaktivistInnen in Barcelona senden: Wirwünschen Euch Kraft und Mut für die kommendenKämpfe!

WIR FORDERN DAS ENDE DER POLIZEIGEWALTUND DIE SOFORTIGE FREILASSUNG ALLERGEFANGENEN!

FÜR DEN WIEDERAUFBAU UND DIEAUSWEITUNG VON CAN VIES UND ALLENANDEREN AUTONOMEN ZENTREN!

cêÉáê~ìãJqêÉÑÑÉå áå ÇÉêhqpI îçã PNKMRKOMNQ

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Koraktor 7

Am Abend des 3. Juni demonstrierten in Freiburgüber 100 Menschen in Solidarität mit der heutefrüh teilweise geräumten Wagenburg IG Hafenplatzin Basel. Zahlreiche kulturelle Projekte die imDunstkreis der Basler WagenbewohnerInnenentstanden waren, wurden heute früh vernichtet –in Bildern, die uns an die Räumung vonKommando Rhino auf der Vauban vor zweieinhalbJahren erinnern. Wir entschlossen uns kurzfristigeine Spontandemo unter der Hand zu mobilisieren,die am Abend lautstark durch die Innenstadt zog.

Am heutigen Abend versammelten sich zahlreicheLinke am Augustinerplatz in Freiburg.FeuerjongleurInnen aus der Wagenszeneveranstalteten bei Einbruch der Dunkelheit einkleines Feuerinferno. Wir solidarisieren uns mit derSponti mit den Basler WäglerInnen, von denenzahlreiche am Vormittag von der Polizei festgesetztwurden. Wir wünschen den verletztenGenossInnen gute Besserung!

Gegen 22:30 Uhr formierte sich ein Demozug mitmobilem Sound und einem Beamer, der Bilder derWagenburgen projizierte. Ein größerer Umzugverlief dann lautstark über Salzstraße, Kajo,Bermudadreieck, Bertoldstraße, Konzerthaus undBlaue Brücke bis zum Stühlingerpark. Dort wurdedie recht erfolgreiche und von Action-Sambabegleitete unangemeldete Aktion aufgelöst.

Wichtige Infrastruktur unserer Wagen-FreundInnen aus Basel wurden heute morgenOpfer der Gentrification im Hafengebiet derRheinknie-Metropole. Wir sind stinksauer dassschon wieder mit Gewalt und ohne Weitsicht gegenalternative, experimentelle und Kommerz-kritische

Wohnformen und Initiativen vorgegangen wird.

Auch wir protestieren dieser Tage gegen dieVertreibung und Beschlagnahme der Wagen vonSand im Getriebe, sowie gegen das drohende Ausdes KuCa in Freiburg. So protestierten heute erneutWäglerInnen vorm Gemeinderat. Bei Sekt undangemessener Kleidung wurdenGemeinderätInnen dazu eingeladen, durch einen„Laster“ hindurch zur Sitzung zu gehen. Auf einemTransparent war zu lesen: „ExperimentelleWohnformen begrüßen den Gemeinderat“.

Im Rahmen des Jubiläums des AutonomenZentrum KTS ist es uns wichtig auch Solidariät zupraktizieren. Es gab eine Radtour zu linkenRäumen wie SUSI, G19, Grether und KuCa und ineinem Vernetzungstreffen Autonomer Räume ausder Region wurde sich bereits mit dem vergangeneWoche in Barcelona geräumten Can Viessolidarisiert.

Am 5. Juni ist eine antifaschistischeGedenkkundgebung in Freiburg geplant. Und jetzterst recht werden wir am Samstag für mehrWagenleben demonstrieren und tanzen. Kommtnach Freiburg am Samstag den 7. Juni 2014: Youcan get it if you really want – Love or Hate Parade7.0! Autonome Geburtstagspolonaise der KTS fürden Ausbau und die Verteidigung autonomerRäume für Kunst und Kultur!

RÜCKT DIE KARREN RAUS! LASST DIE LEUTEFREI! RHEINHATTAN FUCK OFF AS GREEN CITY!FÜR VIELE WAGENPLÄTZE IN FREIBURG,BASEL UND ÜBERALL!

^de~ÑÉåëçäá

1 00 auf Sponti gegen Wagenplatzräumung in Basel

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8 Koraktor

Pour Clément – Antifaschistische Kundgebung am5. Juni in Freiburg

Wir sind heute hier, um an den vor einem Jahr voneinem Faschisten ermordeten Antifa ClémentMéric zu erinnern. Wir werden im Folgenden aufseine viel zu kurze Geschichte eingehen und aufden Kontext und die Bedeutung, die sein Tot füruns hat. Clément stammte aus der Bretagne. Erengagierte sich früh in deranarchosyndikalistischen CNT. Der gerade mal 18-Jahre junge Mann war für sein Politikstudium in dieHauptstadt gezogen. Hier engagierte er sich auch inantifaschistischen Strukturen wie der „ActionAntifasciste Paris-Banlieue“. Er starb am 5. Juni anden Folgen der Blessuren einerAuseinandersetzung mit einer Naziskin-Gruppe,inmitten von Paris.

Der Mörder Esteban Morillo stammt aus demUmfeld der „Jeunesses NationalistesRévolutionnaires“ und des „Troisième Voie“ (derDritter Weg). Diese rechten Skindhead-Gruppensind vor allem für ihre Gewalttätigkeit bekannt. Inden letzten Jahren wurden zunehmend auchAntifaschistInnen Opfer der Neonazi-Gewalt.

Vor nunmehr neun Monaten, am 18. September2013 wurde der Rapper und Antifaschist PavlosFyssas in Pyräus in Griechenland von Nazis derGoldenen Morgenröte umgebracht.

Seit Jahren nimmt rechte Hetze und faschistischesMorden wieder zu. Der Hass und die Angst undeine offensive neue faschistische Kultur prägenvielerorts den europäischen Alltag. Neben denimmer wieder bedrohten und vom rechten Mobverfolgten Flüchtlingen müssen besonders auchgewerkschaftlich oder sozialpolitisch engagierteMenschen, organisierte Antifas undHausbesetzerInnen um ihr Leben fürchten.

Sei es in Mailand, wo der Hausbesetzer Dax vorbald 11 Jahren erstochen wurde und Faschistenauch nach 90 Jahren erneut Jagd auf MigrantInnenund Linke machen können. Sei es in Moskau, SanktPetersburg oder Iakutsk, wo Olga, Fjoedor, Iwan,Alexandr, Ilja und viele weitere ihr Leben ließen. Seies der Mord an dem - ebenfalls gerade einmal 18-Jährigen Jan 2008 im Tschechischen Píbram. Oder

der von Falangisten in Madrid erstochene CarlosPalomino – soweit das Auge reicht: rechte Gewaltund staatliches Schweigen.

Auch hier in Südbaden gibt es zum Teilorganisierte Gewalt von Nazis. Dass es in denletzten Jahren keine Todesopfer im Raum Freiburggab, ist erstaunlich. Im Oktober 2011 fuhr derNPDler Florian Stech in Riegel einen Antifa mitseinem Auto an. Glücklicherweise überlebte derAntifaschist. Trotz vorheriger Gewaltfantasien, dieFlorian Stech auf Facebook veröffentlichte, wurdeder Nazi 2012 in erster und 2014 in zweiter Instanzvom Landgericht Freiburg freigesprochen.

Bereits im Frühjahr 2009 enttarnte die AutonomeAntifa Freiburg den Nazi Thomas Baumann, dereinen Bombenanschlag plante. Bei seinerHausdurchsuchung in Weil am Rhein fanden dieBullen 22 Kilogramm Material für Sprengstoff. Erwurde anschließend lediglich wegenWaffendelikten angeklagt und nicht wegen desgeplanten Sprengstoffanschlags auf Linke inFreiburg.

DOCH NICHT GENUG DER IRRENNAZISTROLCHE.Auch im letzten Jahr machten BombenbauendeNazis aus der Region wieder Schlagzeilen. Die vierNazis um Sascha Hiller aus Freiburg plantenBombenanschläge auf Linke und hatten bereits miteinem selbstgebauten Sprengsatz in DortmundAntifaschistInnen bei einer Demonstration verletzt.

Ein weiteres Beispiel für rechte Gewalt zeigte sichvor 18 Monaten einige hundert Meter die Straßerunter, in der Gartenstraße 19. Eine Gruppebesoffener Nazis verübte im Herbst 2012 einenBrandanschlag auf das seit mittlerweile vier Jahrenbesetzte Haus hier in Freiburg. Auch in diesem Fallwar es die Antifa, die die TäterInnen benannte. EinProzess hat jedoch bis heute nicht stattgefunden.

NAZIS MORDEN UND DER STAAT IST AUF DEMRECHTEN AUGE BLIND.Wie schon beim NSU zeigt sich immer wieder,dass Nazis und deren Gewaltpotential massiv

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unterschätzt werden. Doch nicht nur das, Polizeiund Justiz drücken gerne das ein oder andere Augezu. Oder mischen sogar mit.So wurde bei den Ermittlungen der Morde desNSU, bevor dieser als Tätergruppe bekannt wurde,gegen die Angehörigen und das soziale Umfeld derOpfer rassistisch ermittelt. Das Racial Profiling derErmittlungsbehörden und die unterstützendeBerichterstattung der Medien zeigen in was füreinen Klima Nazis morden können.

Einen rassistischen Grundtenor vertritt auch dieBadische Zeitung. Seit mehreren Wochen hetzt siegegen minderjährige Flüchtlinge und derStühlinger Kirchplatz wurde als „No-Go-Area“ausgerufen. Auch Medienschaffende tragenVerantwortung für das gesellschaftliche Klima indem Diskriminierung, Rassismus, Repression undDummheit den Ton angeben.

WOHIN GEHT EUROPA?Der „kleine Rechtsruck“ wie er in Freiburg bei denKommunal-Wahlen vor zwei Wochen zu verspürenspiegelt einen europaweiten Trend wieder.Wie verankert Rassismus und Homophobie inunserer Gesellschaft sind zeigen besonders dieWahlergebnisse bei der Europawahl.Rechtspopulistische und Rechtsradikale Parteienkonnten stark zulegen. So erhielten fast alle rechtenParteien in Dänemark, Finnland, Frankreich,Griechenland, Niederlande, Österreich, Polen,Schweden und Ungarn einen deutlichen ZuwachsanWählerInnenstimmen.

Ein bedrohlicher Rechtsruck in Europa ist nichtmehr von der Hand zu weisen.Hierzu einige Zahlen:

Umfragen unter Studierenden in Ungarn zeigen,dass ein drittel die Nazi-Partei Jobbik wählenwürde.Mehr als jedeR dritte Erstwählende hat inFrankreich für den Front National gestimmt.Bereits in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dassin Athen rund die Hälfte der Bullen für dieGoldenen Morgenröte stimmten. Dass sindbeschissene Verhältnisse!

Natürlich sind dass nur Zahlen und gerade maljede zweite Wahlberechtigung wurde überhaupt inAnspruch genommen.Klar dürfte jedoch sein, dass die Verschiebung inder parlamentarischen Landschaft auchAuswirkungen auf die Handlungsfähigkeitrechtsradikaler Gruppen in der näheren Zukunfthaben wird.

Die autoritäre und gewaltbetonte Praxis derAbschottung und Migrationskontrolle macht dieStaaten der EU nicht gerade zu glaubwürdigenMahnerinnen. Besonders, wenn es um einePerspektive in Sachen Menschenrechte geht.Im Gegenteil: Die EU hat bisher vor allemProgramme, Direktiven und Gipfeldekrete, wie dievon Stockholm, Maastricht, Schengen, Lissabonund Dublin, entstehen lassen, die in erster Linie derAushöhlung der Menschenrechte und dieFestlegung der Form der Ausgrenzung bestimmterunerwünschter BürgerInnen zur Folge hat.

Die Mörder von Frontex werden nicht Müde, dasvorherrschende repressive Demokratieverständnismit Gewalt durchzusetzen. Erst vergangene Wochestürmten erneut hunderte MigrantInnen dieGrenzzäune der spanischen Enklaven in Marokko.Immer wieder ertrinken Hunderte vor deneuropäischen Küsten. Was vor fünf Jahren die Weltnoch erschütterte, verkommt immer mehr zurRandnotiz.

Für diejenigen Flüchtlinge, die es schaffen nachEuropa zu kommen, wartet meist ein Überlebenzwischen Behördendjungle und überfülltenWohnheimen, wenn nicht Obdachlosigkeit unddrohende Einsperrung. Der mangelnde politischeWille und der nationalistische und chauvinistischeGeist fördern die Ausgrenzung, um Privilegien zufestigen.

qê~åëéá ~ìÑÇÉêhìåÇÖÉÄìåÖ~ã_ÉêíçäÇëÄêìååÉå

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Nur, um es erneut zu betonen: Der Staat alsmahnende, moralische Figur, die den Finger hebt,wenn es um rechte Gewalt geht – das ist ein ganzganz schlechter Witz.Und wenn uns dann mit dem Vorwurf derHumorlosigkeit begegnet wird, dann werden wirerwidern, dass der Staat es ist, der das rechteMorden und die Abschottung zu verantworten hat.Keine Appelle an den Staat, sondern dasÜberwinden aller Staaten, muss unsere Losungsein. No Border – No Nation!

ABER ZURÜCK NACH FRANKREICH.. .Der „Front National“ erreichte mit 25 % bei derEuropawahl ein besseres Ergebnis als alle anderenParteien in Frankreich. Dies ist auch auf dieDemonstrationen gegen die Legalisierung der„mariage pour tous“, gleichgeschlechtliche Ehe,zurückzuführen.

Es demonstrierten im vergangenen Jahr Religiöse,Konservative und Nazis unter dem Motto „La Manifpour tous“ („Demo für alle“) . Der „Front National“nutzte diese homophoben Aufmärsche alsPlattform. Seit einigen Jahren versucht die Nazi-Partei sich hinter einem rechtspopulistischenImage verstecken.

So distanzierte sich der Front National schnell vonCléments Mörder, obwohl die Partei zuvor auchnoch öffentlich eng mit dem „Troisième Voie“zusammengearbeit hat. Die Nazipartei verfügt auchim Elsass über eine starke Anhängerschaft undstellt in der Region eine faschistische Gefahr dar.Doch sogar die rechtskonservative UMP -Partnerin der CDU auf Europaebene - tat sich inder Region vor einigen Jahren unter anderemdurch den rechtsradikalen EnsisheimerBürgermeister Michel Habig hervor.Dieser verbrannte, mit Unterstützung der Polizei,eine Wohnwagen-Siedlung von rumänischen undkroatischen Fahrenden. Ein weiteres schrecklichesBeispiel für eine nicht-überwundene und breitakzeptierte faschistische Kultur inmitten Europas.Ein weiteres schreckliches Beispiel bei dem derStaat mit Mitteln des braunen Sumpfes agiert.

KEIN VERGEBEN, KEIN VERGESSEN!Spätestens seit dem NSU wissen wir, dass Nazisauch heute noch morden oder es zumindestversuchen. Besonders in Baden-Württemberg sind

die Verstrickungen staatlicher Stellen in denNaziterror, die Gründung von NeonazistischenOrganisationen wie Kameradschaften oder einerdeutschen Ku-Klux-Klan-Sektion, sowie dasErmorden unliebsamer ZeugInnen keineabgeschlossene Geschichte. Vielmehr scheint sichStuttgart als Standort für Politik und Wirtschaft ineiner undurchtrennbaren faschistischen Traditionzu befinden. Es ist und bleibt ein bodenloserSkandal, wenn Bündnis 90/Die Grünen mit derSPD 2014 einen Untersuchungsausschuss zumNSU weiter verhindern. Der Ermittlungseiferhiesiger Behörden beschränkt sich auf Repressiongegen Linke undMigrantInnen.Auch um bombenbauenden Nazis auf dieSchliche zu kommen, müssen wir die badischenBullen und Staatsanwaltschaften regelrecht zumJagen tragen.

Rechtes Morden und das Gewaltpotential rechterBewegungen darf nicht länger verharmlost werden.Wir müssen uns diesen Entwicklungenentschieden entgegen stellen. Das fängt beimAnprangern der Homophobie vermeintlicherBildungsplan-KritikerInnen in Stuttgart an. Gehtweiter mit dem Protest gegen dieSozialchauvinistInnen der Alten Naiven fürDeutschland. Dem Widerstand gegen denAlltagsrassismus, der auch noch von der BadischenZeitung verstärkt wird. Und es hört nicht auf beialljährlichen Blockieren der klerikal-faschistischenPiusbruderschaft und anderer religiöserFundamentalistInnen.

Die Ermordungen von Clément und Pavlos sindkeine Einzelfälle. Lasst uns weiter gegen die Nazisauf die Straße gehen, hier, in Wunsiedel, Bern oderBesançon. Lasst uns grenzenlos handeln undorganisieren, um den Nazis Paroli zu bieten.Antifaschismus darfkein Lippenbekenntnis sein.Clément, Pavlos und viele andere wurden wegenihres Antifaschismus ermordet. Erinnern wir unsan unsere ermordeten GenossInnen!

NI OUBLI, NI PARDON! – ORA E SEMPRERESISTENZA!

SIEMPRE ANTIFASCISTA! – SICH ERINNERNHEIßT KÄMPFEN!

^ìíçåçãÉ^åíáÑ~ cêÉáÄìêÖ

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Koraktor 11

Clément Méric unvergessen!

Genau vor einem Jahr, am 05. Juni 2013, wurde deraktive Antifaschist und Gewerkschafter ClémentMéric in Paris durch Faschisten ermordet. AlsClement aus einem Haus kam wurde er direkt vonmehreren Faschisten angegriffen und unter

anderem mit einem Schlagring attackiert. WenigeStunden nach dem Angriff verstarb Clement ineinem Krankenhaus an seinen schwerenVerletzungen.

Um an den Mord an Clement zu erinnernbrachten in der vergangenen Nacht mehrereAntifaschistinnen und Antifaschisten Graffitis inder Stadt an. Bereits im letzten Jahr kam es inFreiburg zu einer ähnlichen Aktion.

WIR VERGESSEN NICHT!

REMEBERING MEANS FIGHTING!

CLÉMENT? À JAMAIS UN DES NÔTRES!

^åíáÑ~ë cêÉáÄìêÖ

Rathaus unter Wasser: Wer mit Ordnungswahn umsich wirft, wird Chaos in die Innenstadt ernten!

Am 13.06.2014 um 14h13m09s haben wir dasRathaus unterWasser gesetzt.

Nach der Invasion letzten Samstag, von 600Helium gefüllten pinken Luftballons in derInnenstadt, haben heute 700 Wasserbomben dasRathaus überflutet.

Die Ordnungshüter haben diesmal den ganzenSpaß verpasst, und keiner konnte sich erklären aus

welchen Löchern die alle gekrochen sind.

Wir waren schneller, und wir kommen wieder!

FÜR MEHR SAND UND WASSER INS GETRIEBEDER STADTVERWALTUNG!

WIR ROSTEN EUCH WEG!

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PM der Wagengruppe Sand im Getriebe:Zu Ordnungswahn, Willkür und weiterenUnverschämtheiten der Stadt Freiburg.

cêÉáÄìêÖI NOK gìåá OMNQIm Folgenden wollen wir zu zwei Ereignissen derletzten Woche Stellung beziehen. Wir beginnen mitden Unverschämtheiten aus dem OB-Büro undgehen weiter zu den Unverschämtheiten desOrdnungsamtes, was uns dann zu unseren wildenAktionen führt.

BESCHLAGNAHMTE FAHRZEUGE: DASOBERBÜRGERMEISTERBÜRO DREHT DÄUM-CHENSeit dem 14.4.2014 sind unsere Fahrzeugebeschlagnahmt. Eine Herausgabe macht dieFreiburger Stadtverwaltung vom Nachweis „legalerStellplätze“ abhängig.

VERZÖGERUNGSTAKTIKAm 13.5.2014 hat der Freiburger Gemeinderat dieVerwaltung beauftragt, 5 von Sand im Getriebevorgeschlagene Flächen in Stadtbesitz für dieVermietung an uns zu prüfen.

Die Verwaltung erklärt, dass die Flächenprüfungder von uns vorgeschlagenen Gelände “sich als sehrkomplex darstellt“. (Mail vom 10.6.2014) DasErgebnis werde „nach Auskunft desfederführenden Baudezernates voraussichtlichauch nicht in den nächsten Wochen zu erwartensein.“ Solange bleiben unsere Wohnungenbeschlagnahmt.

Hinhaltetaktik! Im Fall des Geländes amWiehrebahnhof, das wir Ende April vorgeschlagenhatten, hat es nur zwei Tage gedauert, bis dieVerwaltung ein siebenseitiges Papier erarbeitethatte. Wir glauben, dass die Verwaltung daraufspekuliert, dass uns die Puste ausgeht, wenn dasThema nur lang genug verschleppt wird.Pustekuchen!!

PRIVATPLATZ WIRD VERHINDERTWir haben es satt, immer wieder von der Stadt zuhören, dass wir uns doch um Privatgeländekümmern sollten.

Natürlich schauen wir auch nach privatenFlächen, aber der Markt an zu vermietendenFreiflächen ist klein und wenn wir als Wagenburgbei einem privaten Vermieter anklopfen, stellen wirfest, dass die Angst vor Ärger mit derStadtverwaltung (durch die die Verwaltung in denletzten Jahren geschürthttp://sandimgetriebe.noblogs.org/post/2011/09/01/privatgelaende2011/) größer ist als dasWohlwollen was uns entgegengebracht wird. Denprivaten Vermieter, der mit uns durch denBehördendschungel zieht, haben wir bisher leidernoch nicht gefunden.

SCHLUSSFOLGERUNGAlso: Vermieter werden vergrault und eine Lösungwird verschleppt. Wir sehen deshalb die Stadt inder Pflicht und Verantwortung, uns in der Zeit derFlächenprüfung ein Übergangsgelände zurVerfügung zu stellen, damit die Wagenherausgegeben werden können.

ES GIBT KEINE FLÄCHE DAFÜR, SAGT DIESTADT??Wir sagen: Es ist skandalös, dass unsereWohnungen beschlagnahmt auf einer städtischenFläche stehen, wir diese aber dort nicht bewohnenkönnen!Wir werden wie ein lästiger Verwaltungsaktbehandelt, dass es um Existenzen und Menschengeht, scheint die Stadtverwaltung nicht zubegreifen.WER WÄGEN BESCHLAGNAHMT, WIRDSANDSTURM ERNTEN!

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LOVE OR HATE PARADE: DAS ORDNUNGSAMTPOSITIONIERT SICHAm Samstag, den 7 Juni, hatten wir zur Love orHate Parade mit aufgerufen - einer Parade für dieHerausgabe der Wägen der Wagengruppe Sand imGetriebe, zur Feier des zwanzigsten Geburtstagsder KTS und gegen den Ordnungswahn derFreiburger Ordnungsbehörden.

Das Amt für Öffentliche Ordnung hat uns miteinem Geschenk bedacht: Als Ergebnis derRepression gegen die Love or Hate gibt es jetzt vielegute Gründe für weitere Demonstrationen inFreiburg. Ob deren Charakter eher mit Love oderHate zu beschreiben sein wird, hängt durchausvom weiteren Verhalten des Willkür-Amts füröffentliche Ordnung ab.

AUSNAHMEGESETZE UND ORDNUNGSWAHNVeronika Sester, mit Ordnungsamtchef WalterRubsamen ihres Zeichens Unterzeichnerin undDurchführerin unserer Beschlagnahme, scheintvon unseren sog. „rechtswidrigen“ Taten angestecktworden zu sein. Ganz heimlich hat sie zwei illegaleAllgemeinverfügungen vorbereitet, die zuvor nichtöffentlich gemacht wurden, wie es eigentlich indem Verwaltungsverfahrensgesetz vorgeschriebenist (§ 41 Absatz 4 VwVfG).

In einer dieser Allgeheimverfügungen stehtSchwarz auf Weiß, dass “Fahrzeuge mitwagenburgtypischen Aufbauten, die denpotentiellen Versammlungsteilnehmernzuzuordnen sind“, nicht in die Innenstadt einfahrendürfen.

Aber warte mal, Amt für Ö - "Der Gemeinderatbegrüßt grundsätzlich die Existenz experimentellerWohnformen (z.B. Leben in Wagen) imStadtgebiet." Dieser Satz ist ein Beschluss, der am13.5.2014 ohne Gegenstimme (!) vomGemeinderat angenommen wurde. Aber jetztdürfen die Menschen, die es sich ausgesuchthaben, im Wagen zu wohnen, nicht mal mehr dieStadt betreten, um sich solidarisch gegen AngriffeaufWagenleben zu zeigen?

Diese Allgemeinverfügungen und ein massivesPolizeiaufgebot ließen weder denLautsprecherwagen noch die anderen Fahrzeugezur Demonstration gelangen. Das autonome

Zentrum KTS, das Wohnprojekt S.U.S.I. und derWagenplatz Schattenparker wurden blockiert unddie Fahrzeuge, die von diesen Punkten startenwollten, wurden über Stunden vonPolizeibeamt/innen mit widersprüchlichenAussagen drangsaliert und an der Teilnahme ander Demonstration gehindert.

Die Gewalt und Machtdemonstrationen derPolizei wurden im Laufe des Nachmittags immergrößer. Ein Mensch musste ambulant imKrankenhaus behandelt werden; nicht einmal denDemosanitäter/innen wurde der Zugang zu einemweiteren von der Polizei festgenommenenDemonstranten gewährt.

WER MIT ORDNUNGSWAHN UM SICH WIRFT,WIRD CHAOS IN DER INNENSTADT ERNTENVon dieser Arroganz der Polizei ließen sich dieDemonstrierenden aber nicht einschüchtern. Um17 Uhr startete die Wiedereroberung derInnenstadt. Mehrere hundert trommelnder undschreiender Menschen besetzten denBertoldsbrunnen, um sich danach, von aggressivenPolizist/innen gejagt, dezentral und lautstark in derInnenstadt zu verteilen. Spontane Umzügestarteten an mehreren Punkten, um sich dann fürein Straßenfest wieder zusammenzufinden undletztendlich als Demonstration zur KTS zu ziehen.

In der Nacht zogen weitere 400 Menschen vomAugustinerplatz zum von der BZ so diffamierten„Gefahrengebiet“ Stühlingerpark , wo nach ein paarStunden Musik und Tanz eine weitereSpontandemonstration zur KTS startete.

War es das, was das Ordnungsamt mit seinerAllgemeinverfügung erreichen wollte? DenKontrollverlust? Wenn es das ist was sie wollen,dürfen sie gern an dieser beschissenen Liniefesthalten – aber der Drang, gegen diese Alles-verboten-Politik zu agieren, wird immer größer.

WIR SIND VIELE, WIR SIND WÜTEND, UNDWERDEN IMMER MEHR UND WÜTENDER!

WIR BLEIBEN SAND IM GETRIEBE, UND WERORDNUNGSWAHN SÄT, WIRD ERKÄMPFTEFREIRÄUME ERNTEN!

p~åÇ áãdÉíêáÉÄÉ

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Freiburger Love or Hate-Parade 201 4:Bullenstress & Spontandemos

Am Samstag, den 7. Juni, sollte bei über 30°C diesiebte Love or Hate-Parade als Abschluss der 20Jahre KTS-Wochen stattfinden. Dies wurde durcheinen massiven Polizeieinsatz und zweiAllgemeinverfügungen des Ordnungsamtesversucht zu verhindern. Als Reaktion gab esSpontandemos am Nachmittag und umMitternacht eine Nachttanzdemo, die mit über 400Leuten und Feuerwerk vom Augustinerplatz durchdie Straßen zog.

Unsere fantastisch dekorierten Sound- undPlanschwägen wurden auf dem Weg zumDemostartpunkt der Johanneskirche an vier Ortenüber Stunden blockiert. Die meisten wurden unterAndrohung von Beschlagnahmungen endgültig ander Demoteilnahme gehindert. Ohne Wägen – abermit einer gehörigen Menge Wut im Bauch –machten wir uns am Nachmittag auf in dieInnenstadt. Hier versuchten die Bullen erneut unszu drangsalieren, waren aber oftmals einfachüberfordert mit den hunderten FreundInnen derKTS, die in Gruppen und Demonstrationszügenihre Ordnung störten.

Während sich die ersten Linken an derJohanneskirche um kurz nach 14 Uhr sammeltenund sich an mit Helium gefüllten, pinkenLuftballons erfreuten, kamen viele andere nureinige Meter weit: In der Baslerstraße wurden dreiWägen kurz nach der KTS blockiert. EinSoundwagen und die kosmische Diskokugelwurden von den Bullen zur Umkehr gezwungen.Ein Traktor mit Anhänger wurde schließlich nachdrei Stunden durchgelassen. Zur selben Zeit wurdezwei Wägen vor SUSI auf dem Vauban-Geländevon der Bullen aufgehalten. Ein Planschmobil hatteeinen Swimmingpool-Aufbau mit Rutsche! Ebenso

erging es den vielen Wägen, die vom Eselswinkelund den Schattenparkern kommen wollten. Eineweitere Karre, die sich der Demo anschließenwollte, wurde in der Lorettostraße gekesselt undeine „verdachtsunabhängig“ kontrolliert. AuchDemonstrierende, die von außerhalb anreisten,wurden von den Bullen drangsaliert.

GANZ FREIBURG HASST DIE POLIZEIDer Ruf des Amts für öffentliche Willkür unterBürgermeister Otto Neideck (CDU) undinsbesondere Amtsleiter Walter Rubsamen (SPD)ist sowieso bereits seit Jahren ruiniert, da verbietetes sich ganz ungeniert. Mit gleich zweiAllgemeinverfügungen beantwortete Rubsamendie Frage: „Love or Hate?“ Mit der ihminnewohnenden Arschlochmentalität richtete ersich an „alle Personen, die mit Fahrzeugen mitwagenburgtypischen Aufbauten an einer nichtangemeldeten Versammlung in Freiburg i. Br.teilnehmen wollen“ und untersagte alle von SUSI,dem Eselswinkel oder den Schattenparkernkommenden Wägen das Ausfahren von 12 bis 20Uhr. Die zweite Allgemeinverfügung forderte einenVersammlungsleiter und verbot generell alles, wasSpaß macht. In der Begründung derAllgemeinverfügungen wird unter anderenangegeben, dass bei der Wagendemo anlässlich derBeschlagnahme der Wägen von Sand im Getriebeder Straßenbahnenverkehr für satte 15 Minutenverzögert worden sei. Rubsamen wurde seinemmiesen Ruf auch mit der Nichtveröffentlichung derAllgemeinverfügungen gerecht: sie wurdenzunächst geheim gehalten und nicht öffentlichausgehängt. Erst nach einigen Stunden Blockadewurden sie Personen auf der Demo ausgehändigt.Der zynische Kommentar der Bullen: „Ihr könnt ja

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klagen, dann bekommt ihr vielleicht in ein paarJahren vor dem Verwaltungsgericht Recht.“

Als Reaktion auf die Wagenblockade der Bullenvor der KTS besetzten Demonstrierende dieKreuzung Heinrich-von-Stephan-Straße / BaslerStraße. Die Bullen kesselten die Demonstrierendenfast eine Stunde und räumte dann so brutal, dasseine Person verletzt ins Krankenhaus musste. Eineandere wurde wegen einer Wasserspritzpistolefestgenommen. Die DemobesucherInnen an derJohanneskirche wurden von einem großenBullenaufgebot an einer Solidemo Richtung KTSgehindert.

WO DIE HERRSCHENDEN RUHE WOLLEN,GEHT'S DEN BEHERRSCHTEN SCHLECHTVon der Repression und den Hinhaltetaktiken derBullen genervt, machten sich schließlich gegen 17Uhr etwa 400 Leute ohne Wägen auf den Weg indie Innenstadt. Dort besetzten Sambasta, vieleLeute von der Johanneskirche und viele neuhinzugekommene Linke den Bertoldsbrunnen.Schnell breitete sich die wütende und trotzdem gutgelaunte Menge über die zentralen Plätzen undStraßen der Innenstadt aus. Die Bullen warensichtlich verwirrt von den vielen kleinenDemonstrationen. Umso brutaler versuchten dieRobocops die Lage wieder in den Griff zubekommen. Vor dem Gebäude der BadischenZeitung kam an einigen Stellen zu Rangeleien, aucheine Polizeikette wurde durchbrochen. Eineweitere Person wurde auf der KaJo festgenommen.Die Bullen zerrten sie vom Fahrrad und drücktensie zu Boden. Trotz offiziellem Sanitätsausweiswurden die autonomen Demosanis nicht zurPerson durchgelassen. Von dem allgemeinenKontrollverlust völlig überfordert brabbelteEinsatzleiter Hochuli wilde Drohungen und

Aufforderungen in einem Wutausbruch insMikrofon. Selbst der SWR musste lachen über denkindisch-autoritären Stil des obersten Schupos.

Währenddessen kumpelte sich der Ex-BoxerPierre Vogel auf dem Kartoffelmarkt durchGottesbeweise. Der Salafist wurde von einemGroßaufgebot der Bullen mit einer doppelten ReiheHamburger Gittern vor GegendemonstrantInnengeschützt, von denen die lautstärkste Fraktion dieHisbollah-AnhängerInnen waren.

Eine größere Gruppe KTS-DemonstrantInnenhatte sich derweil am Holzmarkt versammelt. Siezogen mit dem Soundtraktor mit Bühnen-Anhänger zur Kreuzung Rempartstraße /Rotteckring, wo es ein ausgelassenes Live-Konzertgab. Am Rande nahmen die Bullen eine weiterePerson brutal fest. Bei einem vorläufigen Fazit riefunter anderem ein Junge ins Mikrofon: „Ich findseinfach nur scheiße! Ich hab mich in dieses Outfitgeschmissen, um in den Pool zu steigen! Und dieBullen, die nehmen uns den ganzen Spaß weg!!“

YOU CAN GET IT IF YOU REALLY WANT!Die Love or Hate-Parade ist seit den 1990ern einradikales Zeichen von uns, wenn unsere Freiräumeund Projekte gefährdet sind. Die KTS ist seit 20Jahre ein Teil von Freiburg und nicht mehrwegzudenken. Die letzten 20 Jahre hat sie eineGrundlage und Plattform autonomer Politik, Kulturund Kunst geboten und tut dies hoffentlich nochdie nächsten 200 Jahre. Doch nicht nur AutonomeZentren sind ein wichtiger Bestandteil dieser Stadt.In den letzten 20 Jahren waren die Kämpfe umWagenburgen ein entscheidener Teil unsererPolitik. Die Wägen der Wagengruppe „Sand imGetriebe“ sind seit über 55 Tagen beschlagnahmtund unsere 15 Freund*innen von der Stadt

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obdachlos gemacht worden. Mit der Love or Hate-Parade wollten wir auch darüber unseren Wutausdrücken und unsere Forderung nach einersofortigen Herausgabe der Zuhause von „Sand imGetriebe“ und nach einem neuen Wagenplatz fürFreiburg unterstreichen.

Trotz der vielen Strapazen und derBullenrepression in einem Ausmaß, mit demniemand gerechnet hatte, haben wir am Samstagein Zeichen gesetzt: Es wurden 5.000 Flyer und 500Luftballons verteilt, das massive Polizeiaufgebotverstörte viele PassantInnen und zeigte mal wiederallen, was sie sowieso vermuten: wir sind dieGuten!

„DIESE DRECKIGEN ANARCHISTEN! ABER GUTEMUSIK HABEN SIE SCHON.“EsçäâÉë píáããÉ~ìÑÇÉã^ìÖìëíáåÉêéä~íòF

Die Bullen hatten am späten Abend alsProvokation eine Wanne vor der KTS postiert. Siespielten aber aus lauter Langeweile nur mit ihremSchlagstock und verpassten deshalb die Party aufdem Augustinerplatz. Nach dem Eintreffen deskosmischen Ravemobils stieg Feuerwerk über derrot leuchtenden Säule der Toleranz auf. Eine KTS-Demonstration mit über 400 Menschen zoganschließend die Gerberau hoch insBermudadreieck – und lachte sich schlapp, als

mehrere Bullenkarren falsch abbogen und dieDemo verfehlten. Ziel war der von der BZ-Hetzezum Gefahrengebiet erklärte Stühlinger Kirchplatz,wo weiteres Feuerwerk gezündet wurde. LautBullen-PM wurde hier zudem ein Streifenwagenbeschädigt. Rund 100 Linke machten sichanschließend auf den Rückweg zur KTS undwurden dort herzlich begrüßt – natürlich wiedermit Feuerwerk.

Insgesamt hatten wir die Energie von Stadt undBullen unterschätzt, mit der eine fröhlicheStraßenparade zum KTS-Geburtstag verhindertwurde. Stattdessen gab es unkontrollierteVersammlungen bei Tag und Nacht, eineausgelassene Party in der KTS und ein weiteresKapitel im Kampfum autonome Freiräume.

GEBT DIE WÄGEN RAUS! KTS BLEIBT!

Videoclip: Love or Hate 7.0 - Wem gehört dieStraße? Wem gehört die Stadt?

Anlässlich der Jubiläums-Kulturwoche zum 20-jährigen Bestehen des autonomen Zentrums KTSwird zur 7. Love or Hate Parade in Freiburgaufgerufen. Das Wagenburgkollektiv Sand imGetriebe und die autonomen Zusammenhängewollen einerseits unkommerzielle Subkultur inSelbstverwaltung, sowie emanzipatorische Politikauf die Straße tragen und andererseits gegen diezunehmende Law and Order Politik der StadtFreiburg demonstrieren. 15 Lautsprecherwagenund mehrere Hundert TeilnehmerInnenversuchen, ihren Weg zum Treffpunkt zu finden,werden dabei aber massiv von der Polizeiverhindert. Doch die mit Parolen, pinkenLuftballons und Trommeln bewaffneten

Demonstrierenden lassen sich die Feier nicht soschnell verderben. Clip anschauen

Länge: 8:05 Minuten

WWW.CINEREBELDE.ORG

Weitere Filme und Clips zum Thema in vollerLänge online anschauen:

KTS Bleibt!Die SchattenparkerRubrik 'Freiräume'

ÅáåÉ êÉÄÉäÇÉ

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píê~≈ÉåÑÉëí áå cêÉáÄìêÖ ~ã NUKMSKOMNQ áãdêΩå

. . . GEHT’S NOCH? RÜCKBLICK ZUMSTRAßENFEST AM 1 8.06.201 4 IN FREIBURG.Gestern Abend nahmen sich über 200 Menschendie Straße am Eck Wilhelmsraße/Belfortstraße.Zum Auftakt des Abends gabs Volxküche und einKonzert mit drei Bands. Danach saßen dieTeilnehmer_innen auf der Straße rum, mit Musikim Hintergrund. Das spontane unkommerzielleFest im öffentlichen Raum und seine große Zahl anTeilnehmer_innen zeigt, dass solche Events, unddie damit einhergehende Rückeroberung desöffentlichen Raumes, richtig und wichtig sind – undessentieller Bestandteil einer lebendigenGesellschaft.

Die Polizei positionierte sich im Laufe derVeranstaltung an den umliegendenStraßenkreuzungen in mehreren vollbesetzenFahrzeugen. Dort langweilten sie sich bis 24:00 Uhr,ohne das es zu einer Kontaktaufnahme mit demFest kam. Erst als die Zahl der Leute auf demStraßenfest auf ca. 50 Personen geschrumpft war,stolzierte eine Gruppe von vier Bullen durch dieMenge und stellten ihre Maschinenpistole zurSchau.

Die Vierergruppe blieb daraufhin direkt nebendem Straßenfest stehen und posierte weiter inKampfmontur und mit Kriegswaffen. DiesesRumgeprolle ließ die Anwesenden nicht kalt. Einpaar Leute gingen auf die Vier zu und fragten wasein Maschinengewehr bei einem Straßenfestverloren hat. Von solch einer Ansprache fühlte sichscheinbar ein Bulle beleidigt und kam auf die Idee

einen der Interessierten wegen „Beleidigung“ brutalfestzunehmen. Die Leute vor Ort waren mit dieserIdee nicht einverstanden und es kam zu einemordentlichen Gerangel zwischen Robocops undPartygästen. Die überforderten Bullen ließendennoch nicht von ihrer Festnahme ab undprügelten wild in die Menge und versprühtenPfefferspray wie Wasser, was nicht nur ihreKontrahent_innen traf. 5 Minuten später warensämtliche Freiburger Einsatzkräfte mit Blaulichtaus der gesamten Stadt angefahren und besetztendie Kreuzung im Freiburger Stadtteil Grün. DasStraßenfest war damit abrupt beendet.

WAS GEHT DENN AB?Wie kann es sein dass die Bullen bei einemharmlosen Straßenfest auf die Idee kommen ihrMachinengewehr zu präsentieren?Die Polizei und das Amt für öffentliche Ordnunghaben mit dieser Aktion nur einen weiterenTropfen in das schon seit Wochen überlaufendeFass gegossen.

Bereits vor 10 Tagen, hat die Stadt eine Love-or-Hate-Parade für mehr Wagenleben undselbstverwaltete Räume mit einer rechtswidrigen,da geheim gehaltenen, Verfügung und ca. 1000Polizist_innen verhindert. Es gab Festnahmen undVerletzte: Das Recht auf Versammlungen wurdeerneut massiv vom Freiburger Ordnungsamtausgehöhlt! Wir haben die Schnauze voll von eurenDurchsuchungen und der Überwachung unsererProjekte und Freund_innen!

Wenn auch mit mäßigem Erfolg ging dieStadtverwaltung repressiv gegen das alljährliche 1 .Mai-Fest 2014 im Grün vor und schickte hunderte

Maschinenpistole gegen Straßenfest

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HATE ORDNUNGSWAHN KOD UND BULLENAm Abend des 20. Juni demonstrierten in Freiburgrund 150 Menschen ab dem Augustinerplatz gegenden Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) und dieSchikanen und Repressionen gegenüber linkenProjekten. Mit lautstarken Parolen, einemholprigen Soundsystem und etwas Feuerwerkkonnte die von vorerst zwei Bullen begleitete Demounbehelligt durch die Innenstadt laufen. GegenEnde versuchten nachrückende Bullen dieVersammlung erneut zu eskalieren, indem sieKräfte zusammenzog und begann Pesonen zukontrollieren.

Nach dem Maschinengewehrauftritt vor zweiTagen brauchten die Bullen heute ähnlich lang, umdie Demo aufden Schirm zu bekommen. Nachdemdie Anlage gegen 22:30 am August ankam wurdeeine Soundcollage zum Freiburger Ordnungswahnabgespielt. Erneut gab es eine Beamerprojektion zu

Freiraumkämpfen und zahlreiche Flugblätterwurden verteilt.

Nach etwa 20 Minuten tauchten zweiStreifenbullen auf. Die Demo startete umgehend indie Gerberau und umging am Martinstor denWochenend-Bullenmob, um durchsBermudadreieck und über den Uniinnenhof inRichtung Rempartstraße und zum Holzmarkt zudemonstrieren. Hier wurden mehr Bullenzusammengezogen, mindestens eine Personwurde kontrolliert aber nicht in Gewahrsamgenommen.Die Aktion löste sich ohne größeren Stress in derInnenstadt auf.

GEBT SIG DIE KARREN ZURÜCK! NIEDER MITDEM ORDNUNGSMOPPELKOTZDRECK!

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Polizeieinheiten um das verbotene fröhlicheTreiben zu verhindern. Es lassen sich zahlreicheBeispiele finden, bei denen die Behörden mitGewalt gegen nicht-kapitalistisches Geschehenvorgehen. Wir wollen keine Polizeigroßaufmärsche,die sich gegen die freie Entfaltung und dasunkommerzielle Betätigen der Bevölkerung dieserStadt wenden. Wir wollen überhaupt keinePolizeigroßaufmärsche. Wir kommen sehr gutohne Polizei aus.

Dem entgegen droht der Gemeinderat Freiburgseine neue Stadtsheriff-Truppe aus 18 bewaffnetenGemeindevollzugsdiener_innen zusätzlich zu denohnehin schon vom Land aufgestocktenPolizeieffektiven einzuführen. Der sogenannteKOD ist ein weiterer repressiver Schritt entgegender Freiheiten der Bewohner_innen dieser Stadt.Stoppt die Repressionspolitik! Zu Beginn des Jahreswurde die KTS von der Polizei per Videoüberwacht. Zahlreiche Verfahren wurden kürzlichwegen Blockaden von Aufmärschen rechterSpinner_innen gegen Antifaschist_innen dieserStadt eingeleitet. Anfang April hat dasOrdnungsamt Freiburgs 11 Wagen der Gruppe„Sand im Getriebe“ geräumt und beschlagnahmt.

Sie sind es bis zum jetzigen Zeitpunkt!Die Stadtverwaltung betreibt eineEskalationspolitik in Sachen Freiräume. Daseinzige was gefördert wird sind kommerzielleEvents und Alkoholorgien für Hock- undFußballfans. Wir jedoch kämpfen für mehrFreiräume und solidarische Strukturen in der Stadt.Wir werden so schnell keine Ruhe geben. Wirhaben noch einiges vor diesen Sommer undwerden Wege und Mittel finden, denVerantwortlichen unsere Anliegen nach mehrFreiräumen zu verdeutlichen.

ÄMTER PASST BLOß AUF, DER SOMMER WIRDHEIß!

WIR BLEIBEN SAND IM GETRIEBE!

KEIN TAG OHNE AUTONOMES ZENTRUM!

RÜCKT ENDLICH DIE KARREN WIEDER RAUS!

ORDNUNGSDIENST ZUR HÖLLE!

RUBSAMEN ABSÄGEN!

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Sponti gegen Ordnungswahn,Wagenbeschlagnahme und Bullenstaat

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„Über die Maas, über Schelde und Rhein“ – Hintergründezum «Blood & Honour» Konzert am 1 9. April 201 4 im Elsassçããìåáèì¨îçã OPKMSKOMNQAm 19. April 2014 spielten sieben Nazibands amVorabend von Hitlers Geburtstag imsüdelsässischen Dorf Oltingue. Das Nazikonzertwar seit Monaten in einschlägigen Foren und aufFacebook beworben worden. Doch nicht einmal300 Nazis machten sich an diesem Samstag aufdenWeg Richtung Dreiländereck – ungewöhnlichwenige für ein Konzert dieser Größenordnung.Abgesehen von der miserablen Qualität derSoundanlage und der viel zu großen Halle konntedas Konzert ohne Probleme stattfinden. Nach einerantifaschistischen Veröffentlichung auf Indymedialinksunten und einer darauf folgendenAgenturmeldung von Agence France-Presse fragteder Vizechef der konservativen OppositionsparteiUMP, Roger Karoutchi, in einem offenen Brief denfranzösischen Premierminister Manuel Valls, wie essein könne, dass „200 Nazis in einem öffentlichenSaal einer französischen Gemeinde ungestraftHitler feiern“. Die Medien in Deutschland und derSchweiz berichteten anschließend über denNachklang des Nazikonzerts in Frankreich, dochdie entscheidenden Fragen nach denHintergründen wurden nirgendwo gestellt:WER HAT DAS KONZERT ORGANISIERT?WER SIND DIE VERANTWORTLICHEN?

Es gab wie zu erwarten Nazis aus Südbaden unddem Elsass, die vor Ort das Konzert organisierten.Angeleitet wurden sie von «Blood & Honour»-Nazismit Überschneidungen zu «Furchtlos & Treu» ausStuttgart und den «Autonome Nationalisten

Göppingen». Einnahmen des Konzerts sollten anein Nazihaus im thüringischen Ballstädt gespendetwerden, bei dem es Überschneidungen zum«Objekt 21» in Oberösterreich gibt. Unterstützunggab es aus den Niederlanden, die Bands kamen ausDeutschland, Finnland und den USA. Die Nazisdiskutierten auf der Website nationale-revolution.net, dem inoffiziellen Nachfolger vonthiazi.net. Im Herbst soll der Prozess gegen dieVerantwortlichen von thiazi.net in Rostockbeginnen. Die bisher bekannten «Thiazi»-ModeratorInnen kamen aus ganz Deutschland,inzwischen konnten weitere in Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen, Brandenburg,Berlin, Hamburg und Südengland identifiziertwerden. Darunter der Sänger der Naziband«Deutsch, Stolz, Treu», die auch bei dem Konzertspielten, der Gründer der «Kampfgruppe Priem»,eine Kita-Mitarbeiterin und CDU-Kandidatin ausBrandenburg und ein Nazi mit Kontakten zu«Combat 18 Pinneberg». Von «Combat 18»schließlich führt die Recherche zum Bassisten von«Oidoxie», dem Hauptorganisator des Konzerts:Alexander Gorges. Der Thüringer lebt mittlerweilein der Schweiz und organisiert Nazikonzerte vonFrankreich bis Ungarn. Und nie ist derInlandsgeheimdienst „Verfassungsschutz“ weit ent-fernt.

^ìíçåçãÉ^åíáÑ~ cêÉáÄìêÖDas vollständige Communiqué online:autonome-antifa.org/?article285linksunten.indymedia.org/node/116875

Wir haben in der Nacht auf den 23. Juni 2014 dieFassade der Kapelle des Priorats Freiburg derPiusbruderschaft markiert und die Scheibeneingeschmissen. Damit wollen wir unsere Wutüber die Repression gegen Antifaschist_innenausdrücken, welche den Aufmarsch der Piusbrüderin Freiburg in den letzten Jahren zu blockierenversuchten. Ebenso wollen wir den Betroffenen ausStuttgart Solidarität zukommen lassen, die gegenrechte Allianzen auf die Straße gehen und dafürverurteilt wurden.

Mit der Parole "KEIN GOTT, KEIN STAAT, KEIN

PATRIARCHAT" weisen wir auf die sexistische,homophobe und menschenverachtende Ideologieder Piusbruderschaft hin. Außerdem geht dieNachricht an die Bullen, die jedes Jahr ihrefaschistischen Aufmärsche mit massiver Gewaltdurchsetzen. Solidarität kennt keine zeitlichenGrenzen, deshalb gibt es auf jede Repression eineAntwort.

REAKTIONÄRE KRÄFTE BEKÄMPFEN!SOLIDARITÄT ÜBER ALLE GRENZEN HINWEGSTÄRKEN!

^åíáÑ~ _ÉíòÉåÜ~ìëÉå

Piusbruderschaft attackiert

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Kritik an der Weltmeisterschaft des NationalismusWenn im Sport die besten Spieler aus den bestenMannschaften in einer speziellen Auswahl neuzusammengestellt werden und gegeneinanderantreten, verspricht das für die Interessierten meistspannend zu werden. Man kann sich zurücklehnenund das sportliche Kunstwerk angucken oder sichentscheiden irgendwie Partei für eine derMannschaften zu ergreifen.

Wie beim Wetten kann man dann ohne Geld zuverlieren mitfühlen, sich also bequem undunanstrengend ein wenig Nervenkitzel ins Lebenholen. In den Höhen des Profisports, zumal beimFußball, kann man weiter davon ausgehen, dassanders als im wirklichen Leben, die Verlierer imKonkurrenzwettbewerb nicht mit einem Hungerlohnoder Hartz IV nach Hause gehen. Mitleid mit denSpielern der WM, abgesehen davon dass diese stupidihr ganzes Leben dem runden Leder unterordnen,kannman also haben, muss man aber wirklich nicht.

Wenn allerdings mal wieder dieNationalmannschaften in einem Turniergegeneinander antreten und sowohl die Spieler, dieBürger, die Politik und die Werbung dieNationalfarben flächendeckend ausbreiten, dannsteht viel mehr auf dem Spiel als die Kunst den Ballzu treten. Sie tragen dann ihre nationaleZusammengehörigkeit zur Schau, behauptenallesamt eine Gemein-samkeit – hierzulande deutschzu sein – und man entschließt sich nicht erst mit derdeutschen Nationalelf mitzufiebern, sondern fiebertmit, weil die deutsche Elf doch nur stellvertretend fürdie-jenige Gemeinschaft antritt, der man sichsowieso schon zugehörig fühlt. Das Eintreten für dieNationalelf halten alle für eine Selbst-verständlichkeit, und sofern man selber zumdeutschen Kollektiv dazugerechnet wird, wird manam Kiosk oder bei der Arbeit genau mit dieserSelbstverständlichkeit angesprochen: „Den Amishaben wir es aber ganz schön gezeigt, wa?“ Begegnetman dieser Frage mit Gleichgültigkeit („ist mir dochegal“) oder aber sagt man frei raus, dass man für dieNationalelf nichts übrig hat, sind die Leuteverwundert bis verärgert. Sie vermuten einenübertrieben ernsten Umgang mit dem deutschenNationalismus und selbst so mancher Linker siehtallenfalls anti-deutsche Reflexe bei denjenigen, dienoch aus der total unschuldigen, weil bloß

sportlichen Weltmeisterschaft einen Gegenstandpolitischer Auseinandersetzungmachenwollen.

WARUM SOLL MAN DENN NICHT FÜR DIEMANNSCHAFT DES LANDES SEIN, IN DEM MANAUFGEWACHSEN IST?Zunächst möchten wir einfach mal zurückfragen:Warum sollte man es denn sein? Weil „wir“ angeblichdasselbe Blut in unseren Adern haben? EinSchwachsinn sondergleichen, aber malangenommen so wäre es: Warum sollte eineEigenschaft der Biologie eine gesellschaftlicheEinheit stiften? Und warum sollte man über eineNatureigenschaft in einen Jubel darüber ausbrechennach dem Motto: „Juhu, wir haben alle fünf Fingerund ich möchte aller Welt demonstrieren, dass ichfür diese Gemeinsamkeit bin“? Soll man fürDeutschland sein, weil es seit mehr als einemJahrhundert besteht (manche setzen da ja auchschon bei den germanischen Stämmen an)? DieDauer des Ladens, in dem man lebt, soll Anlass fürpositive Gefühle hergeben? Warum denn? Soll mansich mit anderen als „wir“ betrachten, weil der Staatmanche Menschen mit einem Personalausweisausgestattet hat und sie damit als seine Untertanenidentifiziert? Weil man in einem Territorium geborenist, deren Grenzen der Staat nach einigen Kriegenfestgezogen hat? Die letzten beiden Punkte sindschließlich die einzigen tatsächlichenGemeinsamkeiten, die so ein Volk hat. Ansonstenhaben die Menschen hierzulande noch jede MengeAlltagssorgen, und der Großteil hat genau mit derGemeinschaft zu tun, zu der sich so zugehörig fühlen,dass sie sich in ihre Fahnen kleiden wollen.

VON WEGEN GEMEINSAMKEIT! FÜRNATIONALISTEN LEIDER KEIN PROBLEM...Im ökonomischen Alltag ist von derGemeinsamkeit, die da behauptet wird, nicht viel zusehen. Unternehmen versuchen die Löhne zudrücken, die Arbeitszeit zu verlängern und dieIntensität in den Betrieben zu erhöhen, wenn sienicht gleich die Leute wegen Rationalisierungentlassen. Vermieter wiederum versuchen möglichsthohe Mieten durchzudrücken und hier in Berlinkann man in manchen Bezirken gut beobachten wiedadurch sogar eine ganze Mieterschaft durch einemateriell besser ausgestattete ersetzt wird. DieseGegensätze sind dabei so alltäglich zu erfahren, dass

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man die Idee der großen Gemeinschaft mal wirklichin den Mülleimer schmeißen könnte.Paradoxerweise sind aber genau diese Erfahrungenfür Nationalisten gar kein Grund den Glauben an diegroße Gemeinschaft zu verlieren, sondern ständigerAnlass Elemente ausfindig zu machen, welche sichan der Gemeinschaft vergehen, die doch eigentlichvorhanden sei oder zumindest sein sollte. Sieschielen dabei auf den Staat, der doch mit seinenGesetzen die Gegensätze so regeln soll, dass

angebliche Egoisten nicht zum Zuge kommen unddie Sache daher für alle positiv aufginge. Wieder soein großer Irrsinn. Die Gegensätze sollen gar nichtverschwinden, sondern man akzeptiert sie und findetsie sogar ganz gut, weil z.B. der Mensch angeblich soein fauler Sack sei, dass er ohne Leistungszwang, derihm durch andere Konkurrenten aufgenötigt wird, zunichts komme. Weiter wird der Nationalist geständig,dass seine schöne Gemeinschaft ohne einen großenGewaltapparat mit Polizei und Justiz und Politikern,welche Gesetze beschließen, denen sich dann dieBürger zwangsweise unterordnen müssen, gar nichtauskommt.

Der wirkliche ökonomische Alltag strukturiert sichja auch nicht deswegen so auffällig einheitlich, weilalle nur von Deutschland beseelt sind. Leute gehenLohnarbeiten, weil sie sonst keineEinkommensquelle haben. Sie müssen sich aufLöhne einlassen, die vorne und hinten nicht reichen,weil alleine Unternehmen über diejenigenGeldmassen verfügen, die es ihnen erlauben, Land,Produktionsmittel, Wissenschaft und Leuteeinzukaufen, um darüber reicher zu werden. DerStaat mit seiner Gewalt sorgt über Eigentum undGesetze dafür, dass den meisten Menschen nichtsanderes übrig bleibt als sich diesen fremdenInteressen dienstbar zumachen. Sie müssen sich vonBetriebskalkulationen abhängig machen, in denenihr Lohn ständig zu hoch ist und ihre Leistunggesundheitsschädlich strapaziert wird; mit demNebeneffekt, dass man in der Freizeit nicht nur zuwenig Geld hat, um sie zu gestalten, sondern auchnoch zu kaputt ist, um das vielfältige Warenangebotgenießen zu können. Gewalt und daraus abgeleiteteAbhängigkeiten sind der Grund für den armseligenAlltag, den die meisten Leute genießen dürfen.

NATIONALISMUS IST DAS JA ZUR HERRSCHAFTWenn anlässlich der WM lauter Autos, Balkone undMenschen sich in Plakatwände für dieNationalfarben verwandeln, dann verleihen dieUntertanen ihrer positiven Einstellung zu demökonomischen und politischenZwangszusammenhang, dem sie untergeordnet sind,Ausdruck. Unternehmen, von deren Kalkulationensie abhängen, staatliche Institutionen, welche mitGewalt die Regeln des Zusammenlebensvorschreiben, die Nachbarn und Leute, mit denenman sein ganzes Leben nichts zu tun haben wird,werden in der Nation als große Einheitzusammengedacht. Vom Staat, der die gewaltsameKlammer um die hiesige Konkurrenzgesellschaft ist,sind die Menschen abhängig gemacht. Sie aberbesetzen diese Abhängigkeit vom Staat positiv undvollziehen in ihren Gefühlen die Erfolge undMisserfolge des Staates nach. Heutzutage anhandder Nationalelf, weil es vor allem darum geht,

„WIE UNSER LAND SICH REPRÄSENTIERT.“EjÉêâÉäI pwI MTKMSKOMMUFNDer Nationalismus der Leute ist also keineDummheit ohne Konsequenzen. Erstens machen siedamit ihr dauerhaftes Abmühen an denKonkurrenten und den Gesetzen des Staates auf

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einer abstrakten Ebene erst gangbar. Mit demGlauben, dass alles an der richtigen Einstellung zumGroßen und Ganzen, abhängt, gelingt es ihnen aufhöherer Ebene jedem Scheiß, der ihnen passiert (z.B.Arbeitslosigkeit), noch einen Sinn für sichabzulauschen.2 Über die höherenGesundheitskosten ärgert sich so jeder einzelne, weilnoch mehr Belastung auf ihn zukommt. Dass aberDeutschland für einen selbst nur funktionieren kann,wenn alle sich ein wenig zurücknehmen, also Opferbringen, nimmt so einer Gesundheitsreform diekritikable Spitze. Zweitens ist der Nationalismus fürden Staat unverzichtbar, wenn er von seinen Bürgernihr Leben verlangt. Im Krieg oder auch an derHeimatfront des Kampfes gegen den Terror ist derNationalismus eine wichtige Stütze, wennUntertanen aus eigener Überzeugung bereit sind, ihrLeben für das große Ganze aufs Spiel zu set-zen.Daran denkt wahrscheinlich keine besoffene Sau,die sich in Schwarz-Rot-Gold eingehülltirgendwelchen Leuten aufder Fan-Meile in die Armeschmeißt. Der brutale Inhalt dessen, auf dem dieFußball-Fans gerade ihre große Party knüpfen, ist dasschon.

WARUM AUSGERECHNET EIN FUßBALLTUNIERALS FEIER DER NATION?Wegen der tatsächlich vorhandenen Gegensätze impolitischen und ökonomischen Leben, eignen sichSportveranstaltungen für solche Demonstrationender Einheit besonders, da hier das Ereignis selbstkeine direkte materielle Auswirkung aufdieses Lebenhat. Auch wenn die Bahn die Dauer der Bahncard alsWerbetrick an gewonnene Spiele der Nationalelfknüpft, hängt vom Erfolg der Elf kein Arbeitsplatzund auch nicht der Krieg in Afghanistan ab. Anjedem Gesetz aber, das die Politik beschließt, hatirgendein Anteil der Bevölkerung etwas auszusetzen.Von daher eignet sich z.B. eine Gesundheitsreformnicht, um die deutsche Einheit herauszukehren.Auch der Bericht über eine groß angelegteRationalisierungsmaßnahme bei BMW oder Daimlerzeugt nicht von Einheit und gibt Anlass zumgemeinsamen Jubeln.

SPORTVERANSTALTUNGEN ILLUSTRIEREN DIEKONKURRENZ DER NATIONEN UNDUNTERSTELLEN SIE ALSSELBSTVERSTÄNDLICHKEITNicht zuletzt findet aber die Nation zu ihrer Einheitimmer noch am zielsichersten, wenn gegen die

Anderen gekämpft werden muss undGeschlossenheit in den eigenen Reihen gefordert ist.Bei der WM oder ähnlichen Veranstaltungen tretenRepräsentanten der Nationen gegeneinander an undmindestens ideell fühlt sich da jeder Bürger berufen,die eigene Mannschaft zu unterstützen und diesallen anderen zu zeigen.Dass eine Weltmeisterschaft oder sonstigeinternationale Wettkämpfe nicht einfach inVolksbelustigung aufgehen, zeigt sich auch amfolgenden Statement der Bundeskanzlerin:

„AUCH WENN MIR FUßBALL ZIEMLICHGLEICHGÜLTIG WÄRE, WÜRDE ICH EINER EMODER WM IM EIGENEN LAND ALS KANZLERINTROTZDEM DIE EHRE GEBEN, JA SOGAR GEBENMÜSSEN, WEIL ES AUCH DARUM GEHT, WIEUNSER LAND SICH REPRÄSENTIERT.“EjÉêâÉäI pwI MTKMSKOMMUFDie Agenten der Staaten, die ansonsten damitbeschäftigt sind gegeneinander, umHandelsbedingungen und politische Einflusssphärenzu streiten, die jeweils ihrem Standort aufKosten desanderen zum Vorteil gereichen sollen, fühlen sichgenötigt auf internationalen Sportveranstaltungenaufzutauchen.

Aus der blöden Gründungsidee der neuzeitlichenOlympiade, nach der weniger Kriege herrschenwürden, wenn die Nationen ideell zumKonkurrenzkampf antreten würden, hat noch fastjedes Staatspersonal die Gelegenheit entnommen,auf internationalen Sportwettkämpfen könne dieGröße der Nation ideell gut dargestellt werden. Klarist, dass z.B. Frankreich nicht auf die Idee kommenwird, dass Deutschland keinen Krieg mehr führenkönne, weil die deutsche Elf beim Fußball malunterliegt. Aber wie ein großangelegtes neuesRegierungsviertel die beanspruchte Größe des neuenDeutschlands ausdrücken soll, so halten dieRegierenden aller Länder es für notwendig auch imSport Anerkennung von den Konkurrenznationeneinzusammeln.

Da fiebert der nationalistische Untertan mit undvollzieht gefühlsmäßig - in den Formen des Stolzesdie gewonnene Ehre und in den Formen der Trauerbzw. des Ärgers die entgangene Ehre - dieStaatenkonkurrenz auf der ideellen Ebene nach.Dass Staaten konkurrieren, dass es schwer um dieAnerkennung durch die anderen Nationen

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ankommt, dass man sich von bestimmten Staaten,z.B. Russland, auch nichts zu sagen haben lassenmuss, also eine Hierarchie von Über- undUnterordnung vorhanden ist, dass man dieseHierarchie auch letztendlich mit Krieg durchsetzenwürde, das ist bei dieser Form der Völkerfreundschaftals Selbstverständlichkeit unterstellt.

Wegen der Staatenkonkurrenz um politische undökonomische Macht, taugt auch die Unterscheidungvon Patriotismus und Nationalismus nicht. Erster sollangeblich nur die Liebe zu den Seinigen sein,während letzterer sich gegen die Anderen richtenwürde. Die Liebe zum Vaterland schließt nun malnotwendig die Gegnerschaft gegen die anderen ein.Auch das gehört zum brutalen Inhalt des erhofftenneuen Sommermärchens.

BESONDERHEIT IN DEUTSCHLAND: DIE FREUDEÜBER DIE UNGEZWUNGENE FREUDE ÜBER DIENATIONWegen des verlorenen Krieges, hielten es diedeutschen Nachkriegs-Politiker für angebracht, denNationalismus nicht allzu vehement zur Schau zustellen, ja sogar die Scham für die NS-Zeit zu einemTeilstück des deutschen Nationalismus zu machen.Damit sollte ein alternativer Weg zur Weltmachteingeschlagen werden. Nicht gegen die sonstigenWeltmächte – wie Hitler – sollte die deutsche Nationgroß gemacht werden, sondern mit Hilfe derwestlichen Alliierten. Für diesen politischen Wegsahen sich deutsche Politiker gezwungen dieständige Läuterung als Moment des deutschenNationalismus ins Feld zu führen. Was in anderenLändern üblich ist, einfach ungebrochen stolz auf dieNation zu sein, wurde in der deutschen Öffentlichkeitzwar durchaus akzeptiert, aber immer mit einemkleinen Kommentar dazu, dass manselbstverständlich nicht übertreiben dürfe.Seit der vollzogenen Vereinigung allerdings ist deröffentliche Diskurs ein wenig anders. Es wirdbehauptet, dass die Deutschen heutzutage in eineandere Richtung übertreiben würden, sich zu sehrschämen und verstecken würden, obwohl das sonicht nötig wäre. Relativ zu dieser Einschätzungwurde der WM-Taumel 2006 (das sogenannte„Sommermärchen“) geradezu als Befreiungsschlaggesehen.

Zunächst ist zu bemerken, dass dieser Taumel garnicht so einmalig war und das Bild, dass die

Deutschen nie so recht ungezwungen ihr Deutsch-Sein gefeiert hätten, stimmt angesichts desMauerfalls und derWM 1974 überhaupt nicht.These: Der schräge Blick auf den tatsächlichenNationalismus resultiert vielmehr aus den neuenAnsprüchen, die Deutschland gegenüber der Weltstellt, seit es mit der Vereinigung die Souveränitätwiedererlangt hat.

1 Die Zitate stammen von vergangenen Meister-schaften.

2 „Süddeutsche Zeitung: Klinsmann wollte ‚derWelt zeigen, wer wir sind’: Eben kein mutloses Volk,das über zweistellige Arbeitslosenquoten jammertund im Zeitalter der Globalisierung den Anschlussverpasst. Wie wichtig sind Siege im Fußball für denNationalstolz?

Merkel: Wir haben gefeiert und uns gefreut,obwohl wir gar nicht Weltmeister, sondern Drittergeworden sind. Ich war über die großartigeStimmung in Deutschland sehr, sehr froh. Sie hatteeine wunderbare Leichtigkeit.“EpwI MTKMSKOMMUF

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Internationaler Aufruf zu Sabotage und direktenAktionen gegen die Weltmeisterschaft in Brasilien

Am 12. Juni 2014 begann dieFußballweltmeisterschaft in Brasilien, einSportevent, das Geschäftsleute, PolitikerInnen,JournalistInnen und SympathisantInnen kaumerwarten konnten, manche aus Gier, andereaufgrund eines nationalistischen Deliriums, eineWeltmeisterschaft, die das größte Budget derGeschichte aufweist (über 600.000 MillionenDollar, und das war noch nicht alles… ).

Doch hinter der farbenfrohen Atmosphäre, denTänzen, dem Karneval und der Heiterkeit sieht dieRealität anders aus:

In Carioca (Rio de Janeiro) vollzogen dierepressiven Kräfte, die unter dem Kommando desbösartigen Dilma Rousseff stehen und von US-Antiterrorbrigaden trainiert werden, nämlich dieArmee, die Polizei oder die ironisch bezeichnete„Polizei Pazifizierungs-Einheiten“ (UPP), die vonden Milizionären Alexandre Braga und EzequielOliveira de Mendonça angeführt wird, eine Politikder Vernichtung gegen marginalisierteBevölkerungsgruppen. Ihre Angriffe konzentriertensich auf die Favelas und die ärmsten Gebiete dieserRegion. Diese Vernichtung nahm seit dem Einsatzder Militärpolizei, der vom Polizeichef TarcísioAndreas Jansen und Oberst Marcelo Rochainszeniert wurde, alles andere als ab sondern spitz-te sich mit dem Herannahen derEröffnungszeremonie zu.

Allein in Städten wie São Paulo wurden fast 70.000Familien während der Bauarbeiten zurVorbereitung der WM vertrieben, während in Riode Janeiro circa 40.000 Familien das gleicheSchicksal erlebten.Der brasilianische Staat, der mit seinem Fortschrittund seinem Ruf als perfekter Gehilfe prahlt, hateinigen der Geräumten (von denen natürlichniemand aus den bürgerlichen Bezirken kam, denndiese waren nicht im Geringsten betroffen) einenGeldbetrag angeboten, der nicht im mindestenausreicht, um die Kosten der Wiederherstellungihrer ursprünglichen Wohnungen abzudecken.Damit spucken sie auf die Würde derBewohnerInnen und denken, mit Geld das ganze

Blutvergießen kaschieren zu können.

Und wo wir schon von Blutvergießen sprechen, esgab Hunderte von Verletzten und Dutzende vonToten in den letzten Monaten in Brasilien.

Wir können nicht die abscheulichen Aktivitätendes Staates verschweigen, der Kinder, die auf derStraße überleben auf feigste Weise ermordet, umgeschätzte 600.000 Touristen im Land zuempfangen und diesen stattdessen dieAberhunderte von Körpern der Frauen undMädchen anzubieten, die der Prostitutionunterworfen sind.

Diese Postkartenansichten sind, für viele vielleichtunbekannt, die Währung in Süd-Amerika; daher istunsere Wut aus aufrichtigstem Hass, aus dürftiggedeckten Grundbedürfnissen, den täglichenUnterwerfungen und den ständigenDemütigungen geboren, daher kommt unsere Wutnicht aus Langeweile oder revolutionärer Pose,sondern ist notwendig und dringend und natürlichschön gewalttätig…

Als AnarchistInnen können wir gegenüber so vielElend, so viel Schmerz, so viel Folter und so vielTod nicht gleichgültig bleiben.

Diejenigen, die für diese Gräueltatenverantwortlich sind, verstecken sich nicht; sie sinddie Sponsoren, die multinationalen Konzerne, dieGesellschaft selbst, die dieses Turnier mit ihrerPassivität und Diensteifrigkeit tolerieren und un-terstützen.

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Von Ersteren können wir Büros und Vertretungenin allen möglichen Teilen des Globus finden; alsnächstes müssen wir nichts weiter tun als sie insVisier zu nehmen und zu schießen.

Von Letzteren erwarten oder erbitten wir nichts,also rufen wir uns selbst zum Handeln auf, dieanarchistischen Kämpfer in verschiedenenRegionen, die für diese dreckige Ordnung nichtanfällig sind, und die Subversiven, die verstehen,dass der einzige Weg die direkte und realeKonfrontation ist.

FÜR KONSEQUENZ UND KOHÄRENZ INREBELLION UND AKTION.Aus diesem Grund ist dieses Schreiben nicht alsbloße Zurückweisung gedacht, sondern als klareAufforderung zur Verschwörung, Sabotage und

Angriff gegen alle Instrumente desHerrschaftssystems, das darauf abzielt, uns zudomestizieren, und in diesem Fall besonders,gegen diese beschissene Weltmeisterschaft.

Wir unsererseits, quasi als Anstoß, machten einenanonymen Anruf zum Flug JJ8011 der TAMFluggesellschaft von Buenos Aires nach São Paulound warnten vor einem Sprengsatz mit dem Ziel,den normalen Strom von Touristen in das vombrasilianischen Staat kontrollierte Gebiet zu stören.Entweder merken sie nicht, was da drüben passiertoder sind wegen ihrer Apathie Komplizen.

WENN NICHT DU, WER DANN? WENN NICHTJETZT, WANN DANN?

AKTIVE SOLIDARITÄT MIT DENAUFSTÄNDISCHEN GENOSSINNEN INBRASILIEN!

RACHE FÜR DIE VOM STAAT VERLETZTEN,EINGESPERRTEN UND ERMORDETEN!

ES WIRD KEINE WELTMEISTERSCHAFT GEBEN!

fåíÉêå~íáçå~äÉ pçäáÇ~êáí®íëòÉääÉdÉïáååÉå çÇÉêëíÉêÄÉå ÑΩêÇáÉ^å~êÅÜáÉK

WM201 4.NOBLOGS.ORG

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