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ALLG. INFORMATIONEN Abo-Konzerte Veranstaltungsort Pförtnerhaus Feldkirch Konzertbeginn 20 Uhr für alle Konzerte Abonnement Kategorie I zu EUR 78,-/*EUR 63,- Kategorie II zu EUR 65,-/*EUR 50,- *Ermäßigung für SchülerInnen/StudentInnen mit gültigem Ausweis Vorverkauf Abo-Bestellung telefonisch oder per E-Mail möglich. Tel.: +43 (0)5522 304 1272 E-Mail: [email protected] Einzelkarten Kategorie I zu EUR 21,-/*EUR 15,- Kategorie II zu EUR 17,-/*EUR 12,- *Ermäßigung für SchülerInnen/StudentInnen mit gültigem Ausweis Vorverkauf Kartenbüro Montforthaus Feldkirch Tel.: +43 (0)5522 760 013 110 Der Einzelkarten-Vorverkauf beginnt jeweils 1 Monat vor dem entsprechenden Konzerttermin. Abendkasse ab 19 Uhr Einlass ab 19.30 Uhr Freier Eintritt für Schüler bis 15 Jahre Abendbuffet nach jedem Konzert musikalische Spaziergänge Einzelkarten EUR 11,-/*EUR 8,- *Ermäßigung für SchülerInnen/StudentInnen mit gültigem Ausweis Vorverkauf Kartenbüro Montforthaus Feldkirch Tel.: +43 (0)5522 760 013 110

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ALLG. INFORMATIONEN

Abo-KonzerteVeranstaltungsort Pförtnerhaus Feldkirch

Konzertbeginn 20 Uhr für alle Konzerte

Abonnement Kategorie I zu EUR 78,-/*EUR 63,- Kategorie II zu EUR 65,-/*EUR 50,- *Ermäßigung für SchülerInnen/StudentInnen mit gültigem Ausweis

Vorverkauf Abo-Bestellung telefonisch oder per E-Mail möglich.Tel.: +43 (0)5522 304 1272E-Mail: [email protected]

Einzelkarten Kategorie I zu EUR 21,-/*EUR 15,- Kategorie II zu EUR 17,-/*EUR 12,-*Ermäßigung für SchülerInnen/StudentInnen mit gültigem Ausweis

Vorverkauf Kartenbüro Montforthaus FeldkirchTel.: +43 (0)5522 760 013 110Der Einzelkarten-Vorverkauf beginnt jeweils 1 Monatvor dem entsprechenden Konzerttermin.

Abendkasse ab 19 UhrEinlass ab 19.30 Uhr

Freier Eintritt für Schüler bis 15 JahreAbendbuffet nach jedem Konzert

musikalische Spaziergänge

Einzelkarten EUR 11,-/*EUR 8,- *Ermäßigung für SchülerInnen/StudentInnen mit gültigem Ausweis

Vorverkauf Kartenbüro Montforthaus FeldkirchTel.: +43 (0)5522 760 013 110

Abendkasse

Begegnungen mit Sofia GubaidulinaNähere Informationen ab Seite 56.

Sekretariat Elisabeth Müller

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Palais Liechtenstein, A-6800 FeldkirchTel.: +43 (0)5522 304 1272

ÜBERSICHT ABO-KONZERTE

Konzert 1: Freitag, 25. Februar 2005, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

Fata Morgana – Die tanzende SonneBegegnung mit Sofia Gubaidulina

pforte-CelloensembleHansheinz Schneeberger, Klaus Christa, Imke Frank& Sofia Gubaidulina

Konzert 2: Freitag, 1. April 2005, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

GrenzenlosBarockmusik aus England, Deutschland, Frankreich und Italien

François Coupérin, Giuseppe Sammartini, Johann Sebastian Bach, John Jenkins u.a.

conSequenza.

Konzert 3: Freitag, 27. Mai 2005, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

Neue Bahnen Robert Schumann und Johannes Brahms

Robert Schumann, Johannes Brahms

Vertavo String QuartetKlaus Christa, Imke Frank

Konzert 4: Freitag, 23. September 2005, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

ZeitlosVon der Ewigkeit des Emotionalen in der Musik

Madrigale, Balladen, Frottele, Cantus-firmus-Vertonungen des 14–16. Jhdt.

RAYUELA

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Konzert 5: Freitag, 21. Oktober 2005, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

Vor deinen Thron tret ich hiermitTrauer und Erlösung

J. S. Bach/Klaus Christa, Oedoen Partos, Paul Hindemith, Antonin Dvorák

epos:kammerorchesterKlaus Christa, Viola & Leitung

Konzert 6: Freitag, 25. November 2005, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

Antonio Vivaldi und seine ZeitAn der Grenze zwischen Solokonzert und virtuoser Kammermusik

Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann, Johann Friedrich Fasch, Johann Joseph Fux

conSequenza.

ÜBERSICHT MUSIKALISCHE SPAZIERGÄNGE

musikalischer Spaziergang 1: Sonntag, 8. Mai 2005, 17 UhrPfarrkirche Meschach

Fagottissimo!Tri Omph

musikalischer Spaziergang 2: Sonntag, 26. Juni 2005, 17 UhrPfarrkirche Meschach

und werde Welt in dir.

Julia Schröder, Inge Hager, Klaus Christa, Elke Hager& Hannes Ludescher

musikalischer Spaziergang 3: Sonntag, 10. Juli 2005, 17 UhrPfarrkirche Meschach

Viola TotalKlaus Christa und seine Schüler

musikalischer Spaziergang 4: Sonntag, 7. August 2005, 17 Uhr

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Pfarrkirche Meschach

Die tanzende GeigeDie Geschwister Küng

Konzert 1: Freitag, 25. Februar 2005, 20 UhrPförtnerhaus Feldkirch

Fata Morgana – Die tanzende Sonne

Sofia Gubaidulina (*1931)Fata Morgana – Die tanzende Sonne für acht Celli (2002)Aus den Preludien für Violoncello solo (1974)Streichtrio (1987)Am Rande des Abgrundes für sieben Celli und zwei Aquaphone (2002)

pforte-CelloensembleImke Frank, Cäcilia Chmel, Detlef MielkeAlexander Scheierle, Jae-won Song, Andreas Plattner Elke Hager & Penelope Gunter-Thalhammer; Violoncello

Jürg Wyttenbach, LeitungHansheinz Schneeberger, ViolineKlaus Christa, Viola & AquaphonImke Frank, Violoncello

sowie Sofia Gubaidulina, Aquaphon

Die Fee (Fata) Morgana wurde im Volksglauben für die Luftspiegelungen auf der Straße von Messina verantwortlich gemacht – ebenso ist Sofia Gubaidulina eine Fee für musikalische „Luftspiegelungen“. Ihre Musik führt uns heraus aus unserer gewohnten Wirklichkeit in eine innere Wirklichkeit. Die seelische Erfahrungswelt ist eine unsichtbare Welt und die Fata Morgana eine wunderbare Metapher für diese Welt der immateriellen Bilder. Sofia Gubaidulina gehört zu jenen Menschen, die diese geheimnisvolle Innenwelt schon seit vielen Jahren durchforschen und als große Musikerin eine begnadete Führerin in diese inneren Welten ist. Ich werde den Moment nie vergessen, als bei der langen Nacht der Komponistinnen 2001 der letzte Ton ihres „Garten von Freuden und Traurigkeiten“ verklungen war und sich eine vielleicht einminütige Stille anschloss, auf die ein frenetischer Applaus folgte. Diese eine Minute hatten wir alle gebraucht um wieder aus unseren inneren Gärten in die „Wirklichkeit des Pförtnerhauses“ zurück zu kehren. Der Applaus war wie der Klang der Erlösung. Ich bin überzeugt, dass alle, die diesen magischen Moment erlebt haben, sich noch ebenso wach erinnern. Tiefe Erlebnisse werden durch „große Musik“ möglich – so gehört Sofia Gubaidulina sicher zu den ganz großen musikalischen „Erscheinungen“ unserer Zeit und ich glaube, dass sie

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an der Seite von Musikern wie Dimitri Schostakowitsch oder Béla Bartók in die Musikgeschichte eingehen wird. An diesem Abend dürfen wir uns freuen, dass sie „lebende“ Musikgeschichte ist, und mit uns die siebte pforte-Saison eröffnet...

Klaus Christa

„...Sie antwortet auf Fragen, obwohl ihre Antworten manchmal an einen anderen Ort führen als man erwartet hat. Sie ist ein Mensch, der immer wieder überrascht. Ich würde sie einen ‘fliegenden Einsiedler’ nennen, denn sie befindet sich immer auf einer Umlaufbahn und besucht nur gelegentlich terra firma. Sie ist nicht der Typ von Einsiedler, der in seiner Höhle bleibt. Für sie ist es wichtiger, zum Licht zu schauen, und ab und zu kommt sie zu uns auf die Erde und bringt uns Licht und geht dann wieder auf ihre Umlaufbahn. Sie ist viel interessanter als jemand, der sich der Welt hier unten verschrieben hat. Bei ihr habe ich nicht das Bild eines Menschen, der sich sehr weltlich und effektiv mit den Alltagsdingen beschäftigt. Sie erscheint mir wie jemand, der eine beinahe nicht mehr auszuhaltende spirituelle Ekstase in ihre Musik hineinfiltert. Vielleicht liegt es an unserer Sprachbarriere, da wir nicht so einfach miteinander sprechen können. Aber ich habe das Gefühl, dass sie meist damit beschäftigt ist, diese Dinge einzufangen. Und obwohl ihre Palette sehr dunkel, sehr russisch ist, beschäftigt sie sich mit dem Licht. Man braucht ja dunkle Gläser, wenn man bei einer Sonnenfinsternis ins Licht blickt.“

Sir Simon Rattle über Sofia Gubaidulina

Konzert 2: Freitag, 1. April 2005, 20 UhrPförtnerhaus Feldkirch

GrenzenlosBarockmusik aus England, Deutschland, Frankreich und Italien

Robert de Visée Prélude(um 1650– nach 1725)

François Coupérin Concert g-Moll für Blockflöte und B.c.(1668–1733) Gravement – Allemande. Vivement – Sarabande. Grave – Fugueté

Giovanni Batista Fontana Sonata sesta(um 1580–1630/31)

Giovanni Girolamo Kapsberger Toccata prima(um 1580–1651)

Giuseppe Sammartini Sonate G-Dur für Blockflöte und B.c.(1693–1750) Andante – Allegro – Affettuoso – Allegro assai

Georg Philipp Telemann Sonate B-Dur für Blockflöte, obligates Cembalo und B.c.(1681–1767) Dolce – Vivace – Siciliana – Vivace

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Johann Sebastian Bach Concerto D-Dur (1685–1750) (nach dem Concerto op. III/9 von Antonio Vivaldi)

Allegro – Larghetto – Allegro

John Jenkins Sonate d-Moll(1592–1678) für Blockflöte, Viola da gamba und B.c.

John Playford Auswahl an Tanzweisen(1623–1686) aus „The English Dancing Master“ von 1651

conSequenza.Thomas Engel, BlockflöteJohannes Hämmerle, Cembalo & OrgelArno Jochem, Viola da gambaThomas C. Boysen, Theorbe & Barockgitarre

Selbst bei einem oberflächlichen Blick auf die Musikgeschichte fällt auf, dass bestimmte Epochen jeweils von Musikern und Komponisten einer ganz speziellen Nation geprägt wurden. Die Musik des 15. und auch noch 16. Jahrhunderts zum Beispiel wurde über fünf Generationen hinweg so sehr von Musikern aus den Niederlanden beherrscht, dass der entsprechende Zeitraum als „Epoche der Niederländer“ in die Geschichte einging. Mit dem Eintritt in das barocke Zeitalter um 1600 wurde Italien die bei weitem führende Nation. Dies führt in heutiger Zeit beispielsweise dazu, dass wir in Konzertprogrammen mit Musik des frühen 17. Jahrhunderts meistens italienische Komponisten vorfinden.

Selbst begnadete Künstler aus Frankreich und Deutschland suchten in jenen ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts den Kontakt nach Italien, weil sie dort die größten Möglichkeiten vorfanden. Das ging so weit, dass die Künstler bisweilen sogar ihre Namen „italienisierten“, wie zum Beispiel der deutsche Lautenvirtuose Johannes Hieronymus Kapsberger, der schon in jungen Jahren den Kontakt nach Venedig und später nach Rom suchte, in Italien eine große Karriere durchlebte, und schließlich unter dem Vornamen Giovanni Girolamo in die Geschichte einging.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts hatte sich schließlich auch in Deutschland und Frankreich eine eigenständige Musiktradition etabliert, die in den Komponisten am Hofe König Ludwig XIV. von Frankreich und später in Deutschland mit großen Musikerpersönlichkeiten wie Bach, Telemann oder (dem Wahlengländer) Händel ihren ersten großen Höhepunkt fand. England blieb am wenigsten von den Einflüssen aus dem Süden geprägt. Es scheint, als würde sich die geographische Trennung vom Festland tatsächlich in der Entwicklung der englischen Kunst widerspiegeln, die weitgehend autonom voranschritt – ein Faktum, das in der Musik durch mehrere Jahrhunderte hinweg auch deutlich hörbar blieb.Unser Programm „Grenzenlos“ macht die unterschiedlichen nationalen Prägungen der Musikstile förmlich greifbar. Zwischen einem Concert von François Coupérin und einer Sonate von Giuseppe Sammartini liegen stilistische Welten, vielleicht erhören wir Georg Philipp Telemann als einen Vermittler zwischen diesen beiden Polen? Gleichzeitig bleibt auch die gegenseitige Beeinflussung der unterschiedlichen Musiksprachen spürbar. Am deutlichsten wird diese „Grenzenlosigkeit“ in der Bearbeitung eines Concertos von Antonio Vivaldi durch Johann Sebastian Bach. Was hören wir? Deutsche Musik? Italienische Musik? Oder vielleicht doch einfach nur Musik ...?

Thomas Engel

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Konzert 3: Freitag, 27. Mai 2005, 20 UhrPförtnerhaus Feldkirch

Neue BahnenRobert Schumann und Johannes Brahms

Hugo Wolf Italienische Serenade (1887)(1860–1903)

Robert Schumann Streichquartett op. 41/3 A-Dur (1842)(1810–1856) I. Andante espressivo

II. Assai agitatoIII. Adagio moltoIV. Finale Allegro molto vivace

Johannes Brahms Streichsextett op. 18 B-Dur (1860)(1833–1897) I. Allegro ma non troppo

II. Andante ma moderatoIII. ScherzoIV. Poco Allegretto e grazioso

Vertavo String QuartetÖyvor Volle, ViolineBerit Cardas, ViolineHenninge Landaas, ViolaBjørg Værnes, Violoncello

Klaus Christa, Viola; Imke Frank, Violoncello

Es ist keinesfalls selbstverständlich, dass sich ein berühmter Komponist für ein junges Genie leidenschaftlich einsetzt. Der Aufsatz „Neue Bahnen“, in dem Robert Schumann den jungen Johannes Brahms prophetisch willkommen heißt, ist ein einzigartiges Beispiel dafür, wie ein Etablierter einen jungen Kollegen würdigt und fördert. Robert Schumann und Johannes Brahms blieb wenig Zeit sich aneinander zu freuen – 1854 wurde Schumann nach seinem Sprung in den Rhein in die Nervenheilanstalt in Endenich eingeliefert, in der er bis zu seinem Tode 1856 blieb. Der junge Brahms besuchte ihn öfters und freute sich, wenn zwischen beiden ein Dialog entstehen konnte. Er begleitete Schumann bis zu dessen Tode, bei dem er anwesend war. Brahms war ein echter Freund für seinen großen arrivierten Kollegen – als Schumann 46-jährig starb, war sein jungen Nachfolger und Freund 23 Jahre alt.

Wir werden diese Begegnung musikalisch mit Schumanns letztem und Brahms ersten Streicherkammermusikwerk beleuchten. Dass wir dies mit den außergewöhnlichen Interpretinnen des Vertavo String Quartets tun, kann nur als Idealfall bezeichnet werden ...

Klaus Christa

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Konzert 4: Freitag, 23. September 2005, 20 UhrPförtnerhaus Feldkirch

ZeitlosVon der Ewigkeit des Emotionalen in der Musik

14. Jahrhundert

Anonymus Per troppo fede talorJohannes Cicconia Gli atti col danzarAnonymus Che ti çova nasconder

16. Jahrhundert

Francisco de la Torre La Spagna – Danza AltaAntonio de Cabezón Diferencias sobre el canto llano del CavalleroLuis de Narváez Guarda me las vacasAntonio de Cabezón Pavana Italiana

15. Jahrhundert

Rossino Mantovano Lirum bililirumAntonio Caprioli Non si vedra gia mai stancaMarchetto Cara Tante volte: sí, sí, síAnonymus Tu dormiJoan Ambrosio Dalza CalataMichele Pesenti Dal lecto me levava

Ausschnitte aus der Sammlung „Harmonice Musices Odhecaton“(Venedig 1501)

Anonymus Dit le burguygnonAnonymus RompeltierAnonymus Je ne fay plusJosquin Desprez De tous bien playneJean Japart Helas que il est a mon greAlexander Agricola Ales regres/ Hayne van GhizeghemAntoine Bruhier Latura tuAnonymus Hor oires une chanzon

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Irgendwann im Frühjahr 1491 verlässt der 25-jährige Italiener Ottaviano Petrucci seine Heimatstadt Fossombrone in der Nähe von Ancona in Richtung Venedig. Ein genialer Geist mit einem klar formulierten Ziel bricht auf in jene Stadt, in der sich die großen Künstler ihrer Zeit ein Stelldichein geben. Sein Ziel ist es, eine neue und verbesserte Methode des Notendrucks zu entwickeln, die – im Gegensatz zu vorangegangenen Errungenschaften auf diesem Gebiet – auch den Druck komplexer mehrstimmiger Musik mit beweglichen Drucktypen ermöglicht.

Er hatte mit Sicherheit bereits zu Hause in Fossombrone intensiv an der Verwirklichung seiner Vision gearbeitet, dennoch sollten nach seiner Ankunft in Venedig noch 10 Jahre vergehen, ehe er 1501 mit seinem Werk „Harmonice Musices Odhecaton“ erstmals in der Geschichte eine gedruckte Sammlung mehrstimmig polyfoner Musik vorlegen konnte. Der lange Zeitraum der Vorbereitung ist nicht weiter verwunderlich, wenn man sich vor Augen führt, dass er die erforderlichen Drucktypen für unterschiedliche Tonhöhen und verschieden lange Notenwerte eigenhändig herstellen musste.

Ottaviano Petrucci war offensichtlich von Beginn an vom Erfolg seines Vorhabens überzeugt, und er muss darüber hinaus ein hervorragender Geschäftsmann gewesen sein. Denn bereits im Jahre 1498 – also drei Jahre vor Erscheinen seines ersten Druckes – hatte er in Venedig ein Privileg erwirkt, das ihm und seiner Druckerei eine Monopolstellung für 25 Jahre (!) zusicherte.

Heute – fast 500 Jahre später – fasziniert uns der Druck von 1501 vor allem, weil wir darin eine 96 Kompositionen umfassende Sammlung der besten Musikstücke ihrer Zeit vorfinden. Unsere Auswahl für den zweiten Konzertteil gibt ein lebendiges Bild von den zahlreichen Facetten an musikalischer Ausdruckskraft jener längst vergangenen Zeit.

Wir sind der festen Überzeugung, dass Musik zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte letztlich nur ein einziges großes Ziel verfolgte: Das Herz der Menschen anzurühren und Gefühle und Bilder in uns wachzurufen, die im Einerlei des Alltäglichen oft verborgen bleiben.

Musik, die uns vertraut ist, kann sich unversehens ihren Weg in unser Inneres bahnen, wohingegen unbekannte, fremdartig wirkende Musik schnell auf Ablehnung stößt – zu seltsam, zu schwer verständlich erscheint sie uns. Musik des Mittelalters und der Renaissance entstand vor so langer Zeit, dass es scheint, als hätte sie nichts mehr mit uns und unserem Leben zu tun. Wenn wir uns aber die Zeit nehmen, ihr zu lauschen, wird trotz aller stilistischer Unterschiede schnell deutlich, dass sie vor dem Hintergrund der selben zeitlosen menschlichen Emotionen entstanden und erklungen ist wie die vertraute Musik späterer Epochen.

Thomas Engel

Konzert 5: Freitag, 21. Oktober 2005, 20 UhrPförtnerhaus Feldkirch

Vor deinen Thron tret ich hiermitTrauer und Erlösung

Michael Amann „Stinguendo“ für Viola und Streicher (2005)(*1964) Uraufführung

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Oedoen Partos Yizkor (in memoriam Holocaust) (1907–1977) ür Viola und Streicherorchester (1947)

J. S. Bach/Klaus Christa Choralvorspiele für Soloviola und Streichorchester(1685–1750) Ach wie flüchtig, ach wie nichtig

Alle Menschen müssen sterbenWenn wir in höchsten Nöten sind

Paul Hindemith Trauermusik(1895–1963) für Viola und Streichorchester (1936)

I. LangsamII. Ruhig bewegtIII. LebhaftIV. Choral „Vor deinen Thron tret ich hiermit“ sehr langsam

Antonin Dvorák Serenade für Streicher op. 22 E-Dur (1875)(1841–1904) I. Moderato

II. Tempo i vivaceIII. Scherzo i vivaceIV. LarghettoV. Finale: Allegro vivace

epos:kammerorchesterKlaus Christa, Viola und Leitung

Das dunkle, melancholische Timbre der Viola ist besonders geeignet Trauer auszudrücken. So werden wir einen ersten Teil erleben, der den dunklen, traurigen Seiten des Lebens eine Stimme gibt.

„Stinguendo“ (verlöschend) heißt das Werk von Michael Amann, das bei diesem Konzert uraufgeführt wird. Wir freuen uns auf die Begegnung mit Michael Amann, einem der aufregendsten österreichischen Komponisten unserer Tage. Die Choralvorspiele sind ein ganz besonderes Kapitel im Werk Johann Sebastian Bachs und die drei dieses Abends sind dem Thema „Trauer und Erlösung“ besonders nahe. Meine Bearbeitung verbindet sie mit kurzen akustischen „Gängen“ und stellt sie in ein klangliches Feld, aus dem sie erlösend herauswachsen.Oedoen Partos war Schüler Kodalys in Budapest, emigrierte nach Israel und was als Solobratschist im Israel Philharmonic Orchestra und als Komponist eine prägende Persönlichkeit für das israelische Musikleben. „Yizkor“ (in memoriam Holocaust) ist geprägt vom Klagegebet der Viola, die anlehnend an die jüdische Liturgie die Funktion des Rabbis übernimmt und von der „Gemeinde“, dem Orchester, begleitet wird. Mit Partos verbindet Paul Hindemith die Doppelbegabung, als Komponist und Bratschist zu wirken. Die Trauermusik schrieb Hindemith anlässlich des Todes des britischen Königs Georg V. im Jahre 1936. Er schrieb das Werk in wenigen Stunden und führte es am selben Tage für den britischen Rundfunk auf.Nachdem Paul Hindemiths Trauermusik mit dem berührenden Choral „Vor deinen Thron tret ich hiermit“ verklungen ist, wagen wir im zweiten Teil des Abends einen Blick ins Paradies: Die Streicherserenade Antonin Dvoráks ist der Inbegriff der Schwerelosigkeit – duftende weiße Himmelswolken ziehen an unserem inneren Auge vorbei, während wir diese wunderbare Musik genießen ...

Klaus Christa

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Konzert 6: Freitag, 25. November 2005, 20 UhrPförtnerhaus Feldkirch

Antonio Vivaldi und seine ZeitAn der Grenze zwischen Solokonzert und virtuoser Kammermusik

Antonio Vivaldi Konzert g-Moll (RV 105)(1678–1741) für Blockflöte, Oboe, Violine, Fagott und B.c.

Allegro – Largo – (Allegro)

Georg Philipp Telemann Sonate d-Moll(1681–1767) für Blockflöte, Violine und B.c.

Allegro – Adagio – Allegro – Presto

Johann Friedrich Fasch Sonate B-Dur(1688–1758) für Blockflöte, Oboe, Violine und B.c.

Largo – Allegro – Grave – Allegro

Antonio Vivaldi Sonate a-Moll (RV 86)für Blockflöte, Fagott und B.c.Largo – Allegro – Largo cantabile – Allegro molto

Johann Joseph Fux Sinfonia F-Dur („Nürnberger Partita“)(1660–1741) für Blockflöte, Oboe und B.c.

Adagio – Andante – Allegro – Allegro. La joye des fidels sujets – Aria. Andante – Les enemis confus

Antonio Vivaldi Konzert g-Moll (RV 101)für Blockflöte, Oboe, Violine, Fagott und B.c.Allegro – Largo – Allegro

conSequenza.Thomas Engel, Blockflöte & LeitungKatharina Suske, BarockoboeN.N., BarockviolineEckhard Lenzing, BarockfagottJohannes Hämmerle, CembaloThomas C. Boysen, TheorbeArno Jochem, Viola da gamba & Violone

Irgendwie lässt mich der Satz von Igor Strawinsky nicht los: „Vivaldi wird sehr überschätzt, ein langweiliger Mensch, der ein und dasselbe Konzert sechshundert Mal hintereinander komponieren konnte.“

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Es liegt etwas Hartes, fast Verletzendes in diesen Worten, doch das mag vielleicht auch an der Überlieferung des Zitates oder an der Übersetzung liegen. Interessant scheint mir vor allem, was zwischen den Zeilen zu lesen ist. Denn zwischen den Zeilen spricht Strawinsky eine nicht zu leugnende Gleichartigkeit vieler Concerti Vivaldis an – und er ist mit seiner Meinung durchaus nicht alleine.

Fest steht, dass man Vivaldi offensichtlich nur lieben oder ablehnen kann. Es wird sich kaum jemand finden, der seine Musik durchschnittlich oder nebensächlich findet. Denn die Werke Vivaldis, insbesondere seine Concerti, sind ungemein kraftvoll. Es scheint, als wenn die Energie, die die Musiker bei der Interpretation der manchmal technisch äußerst anspruchsvollen Instrumentalparts freisetzen, durch die Musik verstärkt und unmittelbar an die Zuhörer weitergegeben wird. Außerdem versteht es Antonio Vivaldi wie kaum ein anderer, die so aufgebrachten Gemüter nach einem schnellen Satz durch ein herrliches Adagio mit unvergleichlich schönen Melodien von einer Sekunde auf die nächste zu besänftigen.

Dieser Faszination kann sich auch ein Kritiker Vivaldis nicht entziehen. Besonders deutlich wird dies an einem Zitat des Musikwissenschaftlers Philipp Spitta aus dem Jahre 1873: „... Im Formalen lag seine Hauptstärke; seine Gedanken sind häufig matt und unbedeutend, zuweilen jedoch auch feurig und ausdrucksvoll.“ Als Vertreter der ungezählten Fans des „Prete Rosso“ – wie er wegen seines ursprünglichen Priesteramts und seiner roten Haarpracht genannt wurde – sei Marc Pincherle erwähnt, der 1948 schrieb: „In den Konzerten mit Werken vergangener Jahrhunderte bleibt dem Zuhörer oft keine andere mögliche Haltung als die historischer Bewunderung, die der Langeweile nahe verwandt ist ... Nichts davon bei Vivaldi ... Man fragt sich nicht mehr, ob es sich um ‘Alte Musik’ handelt oder nicht.“ Und was mag wohl Johann Sebastian Bach dazu motiviert haben, Concerti grossi Vivaldis für Orgel zu bearbeiten? Wohl kaum die Tatsache, dass er seine Musik langweilig fand ...

Wir machen uns an diesem Novemberabend unser eigenes Bild und ergänzen die eindrucksvolle Musik Vivaldis mit weiteren konzertanten Kompositionen der beiden Rivalen um den Posten des Thomaskantors in Leipzig Georg Philipp Telemann und Johann Friedrich Fasch. Die geniale Schlichtheit der „Nürnberger Partita“ des Österreichers Johann Joseph Fux bildet in diesem Feuerwerk an Virtuosität eine willkommene Abwechslung.

Thomas Engel

MUSIKALISCHE SPAZIERGÄNGEDie musikalischen Spaziergänge haben sich mittlerweile zu einer pforte-Institution entwickelt. Dieses Jahr werden uns alle vier Spaziergänge nach Meschach führen. Dies ergab sich durch die hervorragende Zusammenarbeit mit Dr. Walter Fehle, dem Betreuer der Meschacher Kirche und ab 2005 mit der Marktgemeinde Götzis. Hiermit sei herzlich für diese schöne Kooperation gedankt.

Der Musikernachwuchs war uns immer ein besonderes Anliegen und wir freuen uns in drei der vier Spaziergängen, junge MusikerInnen zu präsentieren, die in ihrer Frische und Leidenschaft weit mehr sind als Nachwuchshoffnungen, es sind junge KollegInnen – die neue Generation an MusikerInnen eben. Der zweite Spaziergang bietet eine Reminiszenz an ein denkwürdiges pforte-Konzert im Jahr 2002 und eine Wiederbegegnung mit Hannes Ludeschers faszinierendem „floating stone“.

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Wir werden dieses Jahr erstmals, falls es die Wetterverhältnisse erlauben, in pforte-Manier zu einer bescheidenen Agape auf dem herrlichen Vorplatz der Meschacher Kirche einladen.

In Vorfreude auf vier wunderbare Spaziergänge zur wunderbaren Meschacher Kirche verbleiben

Thomas Engel &Klaus Christa

musikalischer Spaziergang 1: Sonntag, 8. Mai 2005, 17 UhrPfarrkirche Meschach

Fagottissimo!

Eugène Bozza (1905–1991) DivertissementsPeter Engl (*1971) Faces of the Megacity (2004)J.B. de Boismortier (1689–1755) Sonate e-Moll, arr. Thomas-MifuneEtienne Rolin (*1952) Sérénade à StravinskiF.H.J. Castil-Blaze (1784–1857) Trio Es-Dur op. 17

Tri OmphHeidrun Wirth, Benedikt Schobel, Matthew Smith; Fagott

Dass ein Vorarlberger Fagotttrio beim größten österreichischen Hochschulmusikbewerb alle möglichen ersten Preise (Holzbläserkammermusik und großer Jurypreis) gewinnt, kann durchaus als Sensation gesehen werden. Alle Sensationen haben meist eine lange Geschichte. Diese beginnt wahrscheinlich mit der Gründung des Vorarlberger Landeskonservatoriums, die es möglich gemacht hat, dieses wunderbare wohlklingende Instrument in Vorarlberg zu erlernen. Bald nach Gründung trat der charismatische Musiker Allen Smith in den Lehrkörper ein und nun, nach über zwanzig Jahren, trägt ein Netz aus Schülern, die ihre Schüler wieder ans Konservatorium zu Allen Smith schicken, Früchte und Vorarlberg hat sich zu einer österreichischen Fagotthochburg entwickelt. Große musikalische Leistungen sind immer Frucht großer Liebe zur Musik, die Geduld, die das Lernen verlangt, eine Folge dieser Liebe.

„Die Drei reden, lachen, streiten, schmeicheln, witzeln durch ein zwei Meter langes Holzrohr namens Fagott, improvisierend, probierend und einander provozierend bis an die Grenzen. Oder darüber.“ (Allen Smith)

Ich freue mich ungemein, unsere diesjährige Muttertagswanderung in der Meschacher Kirche „ausklingen“ zu lassen.

Klaus Christamusikalischer Spaziergang 2: Sonntag, 26. Juni 2005, 17 UhrPfarrkirche Meschach

...und werde Welt in dir.

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Hildegard von Bingen In Matutinis Laudibus(1098–1179)

Sofia Gubaidulina Streichquartett Nr. 2 (1987)(*1931)

Ludwig van Beethoven Streichquartett op. 131 cis-Moll(1732–1809) I. Adagio, ma non troppo e molto cantabile

II. Allegro molto vivaceIII. Allegro moderatoIV. Andante, ma non troppo e molto cantabile – Andante moderato lusinghiero – Adagio – Allegretto – Adagio ma non troppo esemplice – AllegrettoV. PrestoVI. Adagio, quasi un poco andanteVII. Allegro

Julia Schröder, 1. Violine, Klaus Christa, ViolaInge Hager, 2. Violine, Elke Hager, Violoncello

und Hannes Ludescher, Installation „floating stone“

Diese Worte drücken aus, was wir als Musiker bei unserem denkwürdigen Programm „Wandlungen“ im Jahr 2002 erlebten.Es ist uns ein Bedürfnis, diesen magischen Moment noch einmal entstehen zu lassen und das an einem Ort, der wie dafür geschaffen scheint: der Meschacher Kirche.

Das Zusammentreffen von Hannes Ludeschers faszinierenden „floating stone“ und den Tönen Hildegards von Bingen und Sofia Gubaidulinas laden uns auf fesselnde Weise dazu ein, uns „aus Zeit und Raum“ zu heben.

Klaus Christa

musikalischer Spaziergang 3: Sonntag, 10. Juli 2005, 17 UhrPfarrkirche Meschach

Viola Total

Werke von Allesandro Rolla, Jean-Marie Leclair, Carl Stamitz, Max von Weinzierl, John Cage, Michael Amann u.a.

Klaus Christa und seine Schüler

Die Viola ist ein eigenwilliges, charakterstarkes Instrument. Wer ihr die verführerischen Klänge entlocken will, muss sich vollkommen auf ihre Wünsche einlassen. Sie schenkt ihre unwiderstehlichen Klänge nur dem, der sich spürend auf sie einlässt. Viola unterrichten heißt für mich, zwischen den Menschen, der Musik und dem Instrument eine

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Beziehung zu ermöglichen, die tragfähig und herausfordernd ist. Diese Herausforderung ist so umfangreich und spannend, dass ich diesen Prozess als eine Entdeckungsreise ohne Grenzen erlebe. Der ständige Dialog mit meinen Studentinnen und Studenten auf diesem Weg ist ein wichtiger Teil meines Lebens und ich freue mich, diesen Dialog an diesem Juli-Sonntag in einem farbigen Konzert „musikalisch“ zu führen...

Klaus Christa

musikalischer Spaziergang 4: Sonntag, 7. August 2005, 17 UhrPfarrkirche Meschach

Die tanzende GeigeDie Geschwister Küng

Mirena Küng, Violine; Clarigna Küng, ViolineLaraina Küng, Cello; Roland Küng, HackbrettMadlaina Küng, Kontrabass; Valeria Küng, Kontrabass

Ihr Repertoire enthält vor allem traditionelle, vielfach nicht mehr bekannte Appenzeller Musikstücke, zudem ausländische, besonders osteuropäische Volksmusik und verschiedene Eigen- und Neukompositionen. Sie versuchen auch, neue Elemente der Musik einzubringen. Es werden u.a. Werke von W. und U. Alder, R. Küng und A. Moser sowie überlieferte Stücke aufgeführt.

Die lebensfrohe Begegnung mit den Citoller Tanzgeigern aus der Steiermark ist allen pforte-Freunden noch in bester Erinnerung. An diesem sonnigen Tag wollen wir uns einer Tanzgeigertradition aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft zuwenden: der Appenzeller Geigenmusik.

Es gibt ein herausragendes Ensemble, das dieses Volksmusikrepertoire mit Liebe und Innovationsfreude pflegt: Die jungen Geschwister Küng, die letztes Jahr fulminant den großen schweizer Volksmusikwettbewerb gewonnen haben. Nach einem konzertanten und eher besinnlichen Teil in der Meschacher Kirche werden wir auf dem stimmungsvollen Kirchplatz in den lauen Abend tanzen...

Klaus Christa

SOFIA GUBAIDULINA IN DER PFORTE, INFO:Der Garten von Freuden und TraurigkeitenBegegnungen mit Sofia Gubaidulina

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Freitag, 25. Februar 2005, 20 Uhr, Pförtnerhaus FeldkirchAbokonzert 1 „musik in der pforte“ Fata Morgana – Die tanzende Sonne Eintritt: Kategorie I zu EUR 21,-/*EUR 15,- Kategorie II zu EUR 17,-/*EUR 12,-

*Ermäßigung für SchülerInnen und StudentInnen mit gültigem Ausweis

Samstag, 26. Februar 2005, 10 UhrBibliothek des Vorarlberger LandeskonservatoriumsWorkshop mit Sofia Gubaidulinain Kooperation mit dem Vorarlberger LandeskonservatoriumEintritt frei

Zur Aufführung gelangen unter anderem die Duo-Sonate für zwei Fagotte sowie die Sonate für Kontrabass und Klavier. Dieser Workshop beleuchtet die handwerkliche Seite Sofia Gubaidulinas, die vor Ort Auskunft darüber gibt.

Samstag, 26. Februar 2005, 20 Uhr, Bildungshaus St. ArbogastDer Garten von Freuden und TraurigkeitenEintritt: EUR 12,- / EUR 7,- für SchülerInnen und StudentInnen

Sonntag, 27. Februar 2005, 17 Uhr, Dom St. Nikolaus FeldkirchDer Sonnengesang des heiligen FranziskusEintritt: EUR 14,- / EUR 10,- für SchülerInnen und StudentInnen

Generalpass: EUR 40,- EUR 35,- für SchülerInnen und StudentInnen EUR 25,- für Abonnenten

Die Menschen hinter den großen Kompositionen waren immer ein zentrales Thema von „musik in der pforte“. Der Schaffensprozess, die Persönlichkeit der schöpferischen Menschen, all das hat uns über Jahre beschäftigt und fasziniert. Es war ein naheliegender Schritt und doch ist es fast eine Sensation: Die wahrscheinlich bedeutendste Komponistin unserer Tage, die 74-jährige Sofia Gubaidulina, wird für eine Woche nach Vorarlberg kommen und mit unseren MusikerInnen arbeiten, sie inspirieren und bereichern.Sofia Gubaidulina ist eine äußerst faszinierende Musikerin und sie hat in einer (vermeintlichen) „Männerdomäne“ einen Platz erobert, der in der Musikgeschichte einzigartig ist: Sie ist vielleicht die erste Frau, die zu ihren Lebzeiten einen herausragenden Rang als Komponistin in der Musikszene erobert hat. Wer ihren Lebenslauf kennt, der kann ermessen, wie sehr Gubaidulina diesen außergewöhnlichen Weg Dank ihrer Inspiration und ihres Könnens gemacht hat.

Für Sofia Gubaidulina gilt ganz bestimmt, was Edwin Fischer in seinem Aufsatz „Kunst und Leben“ wunderbar formuliert.

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„Wenn ein junger Werdender sich die Frage vorlegt: wie, woher kam den alten Meistern die Kraft zu ihrer Vollendung? Wenn rückblickend ein Vollendeter nach den Ursachen seines Werdens forscht – immer wird die Antwort lauten: aus dem reichen, voll gefühlten Leben, dem inneren wie dem äußeren, kommt Entwicklung, schöpft sich geistig-künstlerische Kraft.“

Klaus Christa

„Als Ideal betrachte ich ein solches Verhältnis zur Tradition und zu neuen Kompositionsmitteln, bei dem der Künstler alle Mittel – sowohl neue als auch traditionelle – beherrscht, aber so, als schenke er weder den einen noch den anderen Beachtung. Es gibt Komponisten, die ihre Werke sehr bewusst bauen, ich zähle mich dagegen zu denen, die ihre Werke eher ‘züchten’. Und darum bildet die gesamte von mir aufgenommene Welt gleichsam die Wurzeln eines Baumes und das daraus gewachsene Werk seine Zweige und Blätter. Man kann sie zwar als neu bezeichnen, aber es sind eben dennoch Blätter, und unter diesem Gesichtspunkt sind sie immer traditionell, alt. Den größten Einfluss auf meine Arbeit hatten Dimitri Schostakowitsch und Anton Webern. Obwohl dieser Einfluss in meiner Musik scheinbar keine Spuren hinterlassen hat, ist es doch so, dass mich diese beiden Komponisten das Wichtigste gelehrt haben: ich selbst zu sein.“

Sofia Gubaidulina

Sofia Gubaidulina1931 in Tschistopol (Tatarische Republik) geboren. 1945 beendete sie ihre Ausbildung am Konservatorium von Kasan in den Fächern Klavier (bei Grigori Kogan) und Komposition, dann bis 1959 Kompositionsstudium bei Nikolai Pejko am Moskauer Konservatorium. Seit 1963 freischaffende Komponistin. 1975 Gründung der Gruppe „Astraea“, in der man auf seltenen russischen, kaukasischen sowie mittel- und ostasiatischen Volks- und Ritualinstrumenten improvisierte. Sie zählt zu den führenden Vertreterinnen der Neuen Musik, viele CD-Einspielungen, Aufträge namhafter Institutionen, u.a. BBC, Berliner Festwochen, Library of Congress, NHK, The New York Philharmonic. Lebt seit 1992 in der Nähe von Hamburg. Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, der Freien Akademie der Künste in Hamburg sowie der Königlichen Kunstakademie Stockholm. 1999 Aufnahme in den Orden „Pour le mérite“. Unzählige Preise, u.a. Internationaler Kompositionswettbewerb Rom (1974), Prix de Monaco (1987), Russischer Staatspreis (1992), japanischer Kaiserpreis Praemium Imperale (1998), Goethe-Medaille der Stadt Weimar (2001), Cannes Classical Award: Living Composer 2003. Einige ihrer Partituren zeugen von ihrer Beschäftigung mit mystischem Gedankengut und christlicher Symbolik. Ihr literarisches Interesse ist sehr vielfältig, sie vertonte altägyptische und persische Dichter, aber auch Lyrik des 20. Jahrhunderts.

Samstag, 26. Februar 2005, 20 UhrKapelle Bildungshaus St. Arbogast

Der Garten von Freuden und Traurigkeiten

Sofia Gubaidulina (*1931)De Profundis für Bajan soloSilenzio für Violine, Violoncello und Bajan

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Der Garten von Freuden und Traurigkeiten für Flöte, Viola und Harfe

Inge Hager, ViolineElke Hager, VioloncelloGoran Kovacevic, AkkordeonConsuelo Guillanelli, HarfeEugen Bertel, FlöteKlaus Christa, Viola

Musik hat eine wunderbare meditative Kraft. Die bedeutendste lebende Komponistin, Sofia Gubaidulina ist eine Magierin und Mystikerin der Musik. Wir werden einen Abend erleben können, an dem wir ihr und ihrer Musik begegnen – einer Musik, die die „gemessene“ Zeit aufhebt und uns eintauchen lässt in unseren inneren Garten von Freuden und Traurigkeiten. „Ich habe das Gefühl, als würde ich ständig meine Seele durchwandern. Einerseits ist es immer dasselbe, andererseits sind es immer wieder neue Blätter – wie in der Natur.“ Sofia Gubaidulina

Im Rahmen des Sofia Gubaidulina-Festivals von „musik in der pforte“ werden wir an diesem Abend der Komponistin und ihrer spirituellen musikalischen Kraft begegnen. Josef Kittinger und Klaus Christa werden mit Sofia Gubaidulina in einen Dialog treten. Davor und danach wird die Musik dieser großen Komponistin uns helfen, unsere Seelen zu durchwandern und „immer wieder neue Blätter“ zu finden.

Klaus Christa

Sonntag, 27. Februar 2005, 17 UhrDom St. Nikolaus Feldkirch

Der Sonnengesang des heiligen Franziskus

Sofia Gubaidulina Hell und Dunkel (1976) für Orgel (*1931)

Hildegard von Bingen Studium Divinitas(1098–1179) Deus enim

Aer enim volatEt ideo puellae

Sofia Gubaidulina Der Sonnengesang des heiligen Franziskus von Assisi (1997)für Violoncello, Kammerorchester und Schlagzeug

Kammerchor von musik in der pforte

Cäcilia Chmel, VioloncelloImelda Natter, OrgelMichael Zeller, PercussionHermann Merz, Percussion

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Martin Lindenthal, Leitung

DIE ENSEMBLES

conSequenza.

Das Ensemble conSequenza. wurde 2002 von Thomas Engel gegründet. Aus seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Johannes Hämmerle und dem Lautenisten Thomas Boysen ergab sich die Kernbesetzung des Ensembles, die eine umfangreiche Arbeit an großen Teilen aus dem Repertoire des 17. und 18. Jahrhunderts ermöglicht und je nach Programmanforderungen bisweilen bis hin zum mehrfach besetzten Barockorchester erweitert wird. Mannigfaltige Kontakte zu Spezialisten aus dem Bereich der „Alten Musik“ eröffnen dem Ensemble so die Möglichkeit der Interpretation auch größer besetzter Werke aus dem Zeitraum vor 1750. Neben Kammermusikprojekten zählen ein Jubiläumsprogramm zu Ehren des Vorarlberger Dichtermusikers Laurentius von Schnifis und die Aufführung des Oratoriums „Il Sacrifizio di Abramo“ von Camilla de Rossi zu den Höhepunkten der bisherigen Ensemblearbeit. In Zusammenarbeit mit der Sopranistin Dorothee Mields entstanden zwei von Publikum und Presse gleichermaßen begeistert aufgenommene Programme mit Kantaten und Arien von Telemann und Händel.

RAYUELA

RAYUELA entstand aus der Zusammenarbeit von Claudia Gerauer, Martina Joos und Thomas Engel mit befreundeten Musikern. Als „Trio O’Henry“ hatten die drei BlockflötistInnen zahlreiche europäische Länder bereist und unter anderem beim Sächsisch-Böhmischen Musikfestival, dem Festival „Moskowskoje destvo“ in Russland oder zuletzt bei „Musica e poesia a San Maurizio“ in Mailand gastiert und mehrere internationale Auszeichnungen erhalten. Aus der Zusammenarbeit des Trios mit einer vierköpfigen Continuogruppe entstand das Programm „Veränderungen“, das im Rahmen der Konzertreihe „musik in der pforte“ erstmals vorgestellt wurde.Nach einer Live-Produktion für den ORF in der Propstei Sankt Gerold (A) wurde das Programm im Sommer 2004 unter dem neuen Ensemblenamen RAYUELA in Italien auf CD eingespielt. Die Mitglieder von RAYUELA absolvierten ihre Diplome an führenden europäischen Musikhochschulen (Zürich, Wien, Basel, Trossingen) und sind seit vielen Jahren als Mitglieder verschiedener Ensembles für Alte Musik international tätig. Bereits im ersten Jahr seines Bestehens wurde das Ensemble für Sommer 2005 zu einer Tournée nach Brasilien eingeladen.

epos:kammerorchester

„Kolumbus musste sich seine Matrosen gut aussuchen!“ sagte ein guter Freund vor Jahren zu mir.Dieses Bild hatte eine magische Wirkung auf mich. Mir war sofort klar: das Schiff auf dem wir reisen, ist die Musik und das Ziel unserer Reise ebenso unerforscht wie die Route, die

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Christoph Kolumbus entdecken wollte. Mir dämmerte, dass wir mit diesem Schiff „Musik“ auf den unendlich scheinenden Seelenozeanen reisen können und das es da sagenhafte Kontinente zu entdecken gibt, in diesen riesigen Seelenmeeren. Mir wurde ebenso bewusst, dass eine Reise, die uns weit in diese Meere führen soll, sehr gut vorbereitet sein muss. Großes „seefahrerisches“ Können und genaues Studium der Karten sind dazu ebenso von Nöten wie der unerschütterliche Glaube daran, dass es ein „Amerika“ zu entdecken gibt und dass wir dieses auch tatsächlich schaffen können.Durch meine Tätigkeit als Kammermusiker und Kammermusiklehrer bin ich mit vielen leidenschaftlichen Seefahrern zusammen gekommen. Eines Tages war klar, dass aus diesen gleichgesinnten Musikern eine tolle Crew für eine Reise in die entfernteren Regionen der Ozeane entstehen könnte. Ich freue mich das pforte-Publikum als Passagiere auf diese Schiff einzuladen, um diese Mannschaft aus ausgesuchten Matrosen, die ihre Handwerk beherrschen und das Herz am rechten Fleck haben, auf eine große Reise in unbekannte Gewässer zu begleiten.

Vertavo String Quartet

Öyvor Volle, Violine; Berit Cardas, Violine; Henninge Landaas, Viola; Bjørg Værnes, Violoncello

Das aus Norwegen stammende Vertavo String Quartet wurde 1984 gegründet. Erste internationale Aufmerksamkeit bekam das Quartett 1995 beim 2. Internationalen Kammermusikwettbewerb in Melbourne. Dort wurden die vier Musikerinnen mit dem 1. Preis, dem Publikumspreis sowie mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet. Im Jahr danach war das Vertavo String Quartet Preisträger beim Nordischen Kammermusikwettbewerb in Kopenhagen und erhielt außerdem den Kritikerpreis der norwegischen Presse. Das Vertavo String Quartet hat in Europa, Australien, Neuseeland sowie in den USA und Japan konzertiert. Außerdem waren die Musikerinnen bei fast allen skandinavischen Kammermusikfestivals, des weiteren beim Edinburgh Festival, beim Internationalen Musikfestival in Bath, beim Kuhmo Kammermusikfestival in Finnland sowie bei den Berliner Festspielen eingeladen. In den deutschsprachigen Ländern gehört das Vertavo String Quartet noch zu den Geheimtipps unter den Kammermusikfreunden.

Sternstunde mit den Vertavos"Manchmal reichen schon drei Minuten eines Konzerts, um den Zuhörer dankbar zu machen. Dankbar dafür, dass er so etwas Beglückendes erleben durfte. ... Als die charismatischen Norwegerinnen in der drei Minuten kurzen, melancholisch getönten "Sarabande" von Atatol Liadow jede Note mit dem Bogen zu liebkosen schienen und das eigentlich gar nicht so schwergewichtige Stück durch ihr innig beseeltes Legato-Spiel zum Meisterwerk veredelten, da wünschte man sich, die Zeit möge stehen bleiben.“Hamburger Abendblatt, 1. März 2004

Tri Omph

Benedikt Schobel, Heidrun Wirth, Matthew Smith; Fagott

Nach dem Credo !Form mit Inhalt nie verwechseln“ erfindet, empfindet, zelebriert Tri Omph das immer werdende Innenleben ihrer Literatur. Im Klartext: in den Proben geht es manchmal zu wie in einem Kindergarten oder Irrenhaus. Die drei reden, lachen, streiten, schmeicheln, witzeln, durch ein zwei Meter langes Holzrohr namens Fagott, improvisierend, probierend und einander provozierend bis an die Grenzen. Oder darüber.

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Bei aller Homogenität haben wir es mit drei Individuen zu tun, die im Trio ihre musikalische Weltanschauung zur Geltung bringen. Benedikt Schobel ist der jüngste, Jahrgang 1988. Seine Statur ist groß, ebenso sein Sound. Heidrun Wirth perfektioniert ihre Fagottkunst weiter in der Meisterklasse von Richard Galler an der Musikuniversität Wien. Matthew Smith spielt in einer „Band“ nach der anderen, sei es Fagott, Percussion oder gelegentlich E-Bass.

Der bisherige Höhepunkt in der Karriere des jungen Trios ist der Gewinn des großen Gradus ad Parnassum-Preises und der 1. Preis in der Kategorie Holzbläserkammermusik des österreichischen Hochschulnachwuchswettbewerbes ad Parnassum.

Die Geschwister Küng

Mirena Küng, Violine; Clarigna Küng, ViolineLaraina Küng, Cello; Roland Küng, HackbrettMadlaina Küng, Kontrabass; Valeria Küng, Kontrabass

Vor zehn Jahren begannen die Geschwister Küng gemeinsam zu musizieren. Damals ermunterte sie ein Musiklehrer, nebst der klassischen Musik auch die Volksmusik zu pflegen. Eins nach dem anderen kam hinzu bis zur heutigen Besetzung als Appenzeller Original-Streichmusik; d.h. sie spielen mit zwei Geigen, mit Kontrabass, Cello und Hackbrett. Ihr Repertoire enthält vor allem traditionelle, vielfach nicht mehr bekannte Appenzeller Musikstücke, zudem ausländische, besonders osteuropäische Volksmusik und verschiedene Eigen- und Neukompositionen. Sie versuchen auch neue Elemente in die Musik hinein zu bringen. Es werden Werke gespielt von Alder, Küng, Moser und überlieferte Stücke.

Im Jahre 1997 und 2000 haben die Geschwister Küng zwei CDs mit Appenzeller Musik und einer kleinen osteuropäischen Volksmusik-Auswahl herausgegeben. Die Geschwister Küng treten regelmäßig in verschiedenen Gebieten der Schweiz und gelegentlich im Ausland auf, so gastierten sie u.a. an der Weltausstellung in Hannover, zweimal in Japan und einmal in China. Zudem haben sie an zahlreichen Radio- und Fernsehauftritten mitgewirkt. Im Jahre 2003 gewannen sie in Bulle am Eidgenössischen Ländlermusikfest den ersten Preis als „Nachwuchssieger“.