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814 Verbindung von Jod, Jodkalium und Zimmtiil. - Beirn Zu~ammenbringen YOU 2 Pfund Zinimtwaeser init UO Grail Jodkaliurn uud 10 Grail Jod bei Oo erbiell A yjshn*) eine in bronzefarbigeu, metallgliinzendeu, viemeitigen Prismen kryetollhirte eigentliiiniliche Verbindung, die ndch der ha- lyoe aw 1 At. Jodkalium, 0 At. Jod und 6 At. Zimrntiil, waa in 100 Theiien l2,2(f Jodkalium, 28,W Jod urrd 50,66 Oel eirt- qricht , berctehen soll. Aue der alkoholisclieH und atherischen Auflijsung kryelol- lisirt die Verbinduug unverandert heraus , TO~I Wavser wird sie wber zersetrt, unter AuRiiseir voii Jodkalium und Abscliei- dupg oliger Tropfen. Durch UeberschuIb an Jodkalium kaiiri dlese Zerserzung verhindert bterden. Die Verbiiiduv schanilzt be1 !4?--28O C. zu einer dunkeln, beini Erkalteii wieder eratar- renden Fliiisigkeit. 1st die Temperatur bei der Darslelluug ctwas hoher alo Oo, 60 hildel sich, scliun bei 4,5O C. ein brau- nee Polrer, was gleiclru Zulianimensetzuirg haben sol1 und bei niederer Temperatur in den kryotallirrischen %usland uhergeht. Chemische trntersuchung des cliinesiuohen and jsvanisuhen Thees; von G. J. Mdder. - Wir thdlea dime, mit aller der (frlindllchteit , welche unsere jetzigen Kenntnisse der Pflanzencheinie gestatteri und erfordern, aluegeftkhrte Untmuchung ilea ale Qetriink in 80 allgemcinein Cebnuche sich befindenden Thees etwsis aus Whrlichcr mit, da wir ohnehin bi3 jetat uber eeine chemirche Katur riocb fast ganz im Dunkeln waren. - - - _-- a? bad. and. Edinb. pbiloc. Mq. 1838. Aug. S. 118.

Chemische Untersuchung des chinesischen und javanischen Thees

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814

Verbindung von Jod, Jodkalium und Zimmtiil. - Beirn Zu~ammenbringen YOU 2 Pfund Zinimtwaeser init

UO Grail Jodkaliurn uud 10 Grail Jod bei Oo erbiell A yjshn*) eine in bronzefarbigeu, metallgliinzendeu, viemeitigen Prismen kryetollhirte eigentliiiniliche Verbindung, die ndch der h a -

lyoe a w 1 At. Jodkalium, 0 At. Jod und 6 At. Zimrntiil, waa in 100 Theiien l2,2(f Jodkalium, 28,W Jod urrd 50,66 Oel eirt- qr ich t , berctehen soll.

Aue der alkoholisclieH und atherischen Auflijsung kryelol- lisirt die Verbinduug unverandert heraus , T O ~ I Wavser wird sie wber zersetrt, unter AuRiiseir voii Jodkalium und Abscliei- dupg oliger Tropfen. Durch UeberschuIb an Jodkalium kaiiri dlese Zerserzung verhindert bterden. Die Verbiiiduv schanilzt be1 !4?--28O C. zu einer dunkeln, beini Erkalteii wieder eratar- renden Fliiisigkeit. 1st die Temperatur bei der Darslelluug ctwas hoher alo Oo, 60 hildel sich, scliun bei 4,5O C. ein brau- nee Polrer, was gleiclru Zulianimensetzuirg haben sol1 und bei niederer Temperatur in den kryotallirrischen %usland uhergeht.

Chemische trntersuchung des cliinesiuohen and jsvanisuhen Thees;

von G. J. Mdder. -

Wir thdlea dime, mit aller der (frlindllchteit , welche unsere jetzigen Kenntnisse der Pflanzencheinie gestatteri und erfordern, aluegeftkhrte Untmuchung ilea ale Qetriink in 80

allgemcinein Cebnuche sich befindenden Thees etwsis aus

Whrlichcr mit, da wir ohnehin bi3 jetat uber eeine chemirche Katur riocb fast ganz im Dunkeln waren. - - - _--

a? b a d . and. Edinb. pbiloc. Mq. 1838. Aug. S. 118.

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Mulder, Uderatech. rlsscMneuiac#en u.juratlischen Threr. 315

Mnlder reoljsirte 4 'Chcesorten, niimlich Haysau- Thee (giiaeu ' b e ) urid Congo-'rhee (schwdr&en Thee), beide sowolrl ron China a h von Java. Der griine iind der schwane 'i'hee aerden von clerselben PWanze gewonnen, der 1Jnkrachied zwischen beiclen iet Mofs dnrch die reracliiedeiie Bereilungs welse hervorgerufeen; auck die Vmcliietleiiheit der einaeliien Arteo des gt6neii ltud des schwarzen 'i'liw~s, obwohl m m 'I'heil mn der Verdiiedenhdt dee Bodens and des KUinas Bewirkt, rGhren hauptstchtich her ron der Zeit , in welcher die Blatter abgepfltickl weden nnd von deren uachheriger Behandlungsweise. Im griineii Thee iet doe Blatt am weit+ atca verandert, irn Rchwarzen dagegeii stark getrocknet.

Der Waesergelialt wurde iu deli genaiiuteri 'I'heesortee auf die Wtina bestirumt, ads man de mehrere Tage an einem ZOOo C. warmen Orte oofbewahrte, biLl eie iiichts mehr an Ge- wicht \ d o r m . All= Tbeegeruclr t v u nun verschaunden, cter Verlust war Warner und Etheiiaehes Oel, er b e h g :

beirn chinesischwi Hrgaaii . . 4,M Prec. *Y 9 9 Congo . . 4,W ,, ,, ,jet airtsclien iiaysan . . 4,OO ,, ,* 99 Congo . . 5,W ,,

Dia Auearittelung uiid Abjcheidung Bee Btherisciiea Thee.. ols gelang am besten auf die Weise, dub man 100 Grm. Thee mil I t i ter reinem Aetlrer lauwarm in vcrrchloeaenen Kolhen digcrirte, nach 4H St. nbgofw und den Aether bei 2a0 C. im Waaserbodc bio aul ohhgefiihr 3 Unreu Kiickstand abdc%tiltlrte. Dam \vurde eirt andcrer Recipient vorgelegt, eine Unze dest. Waerer in die Retorte gebncht und dae Gauze in einem KO&- balrb.de m r Trockne deatillirt. Das Geruenge ron Aether und Wasser wurde in eirien Schsidetrichter gebracht, daa Was. RW ebgezapft, dem heiher durch Cblorcalciurn drs W m r enhogen, nnd der Aether in etnem lflasschiilchen der freC wiliigen Verdunetung Uberlassen.

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316 MUldeTr C h d C f i C U&S#WbChU#lg

Die nicPit fiiicbtigen Bestandthtlle dee 'I'bees wurdon aof nachetehende Weise hesiimint :

25 O m . trocknen Theea wurdeii kochend suceeeaiv mit Aathcr. dlkolroL Warrser, verdiiniiter Salzsanre (0,MconcenMrt e Giiurc enthdlclid) und Aetekalilaugc (-44) Crm. Aetzkali in 3 Liter Watiscr) emchiipft, dazsischen irnruer wiedcr gctrocknet nnd der T-erlrrst hcstimmt. Die vier ersten Aumiige wurden eul dem Waseerbade zur Trockiie verdampfi. unid bei derr h i - den letatcwii Fliissigkeibn die Biatter, nrch der dusaieliirng, so langc niit Wasser gewrsrhen, bie sic nicht mehr sauer ctder dkolisch reagirtcn. So wurden erhalten ron :

Cltiucaiselt . Java dsch. f i a p a i i . Co~igo. Hagsai~. Coiigo

A. .kclheriacheb Extract . 3.48 .- 4,22 - b.16 -- 4,M H. nlkoholiscber ,, . . 5,fO - 5,92 - 6,08 --. 5 , s C. W3mriges ,, . . f,B - 2,lZ - 3,21 - 3,W D. source ), . . 5,w - R,78 - 5,CB - 4,56 E. Vdrret in Knlilauge . 0,75 - 0,70 -- 0 , Y l - (432 'F. Hcst ( P i h z e r i ~ k e l ~ t t ) 4,2f - ?,OS - 4,155 -- 6,?S

Die Laiisclre Fliissigkeit. an der Luft bie aiif 4 Unzen eingedarnr i't. liefa durcti Einuaugen voii Kohlensiore, Fiocken von Eiweil's fdleii, desseti Merige a m dew Veriust der Slit- ter in Kali bvstirumt wurde.

A. Das iitherische .&tract enthiclt Thein, Qerbstoff, Wach, PIlarz u!id Chlorophyll, Die beiden ersten Stofk wur- den dtrrch Kocheii rnit Wmer auwgezogen, die E'luesigkeit dann liitrirt und zurTrorkne verdiimpft. Dae mit Wasser cr- scbiipl'lc htiterieclre Esl rnct wurde init dlhohol ausgelocht, wsl- &er W~cfrw, Clrlorophyll and Ham aufiiahm. Wachrr und Chioroplij I! wurdeii durch succeseives Abdampferr , ErkaIten- lassen iind Filtriren obgesondert ; ww dann irn Altohol gelsat hlieh war Ilarz. Wache nnd Chlorophyll wurden rom Filter durch Aather kochefid anfgeliiet; beiin Erkallen schitd aioh daa eretere ab u:id lebteru blieb gelost.

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dss dinesikchen und jawni.&n Tks. Bl?

B. Dm ulkoWsclls Erlrcrtt enthielt Apothem, Gstrac- tirstoff, Garbstaff, etwae Chiomyhyil and Wachs. Es wurds mit lieilirern W w e r auegezopn aad diem, nachdem ee kalt flltrkt, daa Apothem uad Spume von Wachs abgesetot haUe, sur Trwkene verdampft. Der Ricketaad, bestehend Q U ~ EK- tractivstoff und Gerbstoff, wurde mit Aether awgekocht, wel- cber ielzttren StofF ioste.

DRB wasmge E ~ t r a c t , welchen aus Gummi uiid Er- tmctivsfoff bestand, wurde durch dualrochen mit Alkohoi, wel- eher den Extnctivstoff ILte, zerlegt.

Dae SU~ZSRWC Ezfracl! beetand aus kunstlichem Gerb- stoJT,dersen Menge ausdemVerluate derBIPtterbestimmt rvurde.

E. Dps kaliwha &tract eutbielt EiweiTsstoB, dsr auP gleiclie Wcisc bestimmt wurde.

Die Meiige tler feuerbestlndigen Siiuren unE Rasen wurde 25 Grm. d e ~ 4 'I'hxmrien

C.

n.

dureh Einisclierung beotimtut. gaben a n Asche:

Chiiieaiwher Hayean 1,111) Jovan. Hayean l,l9 >$ Congo 1,31 ,, Congo 1 , s .

Der chinevische Thee gab cine vie1 riitliere A L C ~ C , der javaniselte cine hallrothe. Der Unterschicd In dei- Farbe iat 80 pd", d a t man dudurch aliein beirfe SIX teu utitersclieiden katin. We .bche erirlridt Sciiwefelsiiurc., Phosphorbiiiue, Sah- eiiure, !ink, b l i , Eiseaoqd, Xieederde.

Die Renultatc der Anrrl=jecn auf tlH) 'rh. Lwcchncl eind: Chitiwiscb J iraiti4icr

liayrsri. C h g o Bn)mh. Congo. Aetharisehea Oel b , . 0,SY - 0,W -- 0$8 - 0,05 Chlorophyll . . . . 2,23 - X,M -- 3,21 -- I,% Wachcr . . . . . 0,B - 0,W -- 0,$2 - - v,88

Gummi . . . . . . 8,56 - 2,28 - 14,2c) - 1Xm Hara . . . . . . " 2.22 - 3.64 - i,gz - 2,44

GrsbStoP . . . 1 . 1z,m - 12,M - 13,s - 1;go

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318 Mtilder: ckmiseike Unleretzchuq

Chittdseher Haysao. Congo.

Thein . . . . . . 0,48 - 0,M Extractivttoff . . . . =,&I - 1qaS Apothem . . . . Spuren - 1,48 Extract d. Salzsaure !B,W - 19.12 Eiweifssetoff . . . . &QO - 2330 Faser . . . . . . lf,W 28,82 Solre (Ascbe) . . . 6 ,s - 534

Jrrrabeher M.ysan. COO^

- 0,su - 0,s - Zl,@ -- 18,M -.-@pure. - 1,sl - 20,s --_ 1%24 - 3,cw - 1,m

- 4,m - 436. .

- l&20 - 27,OO

Betrachlutig der im Thee gefundenm Be8fmndlheile.

Flihhtiges Oel. Eckaiiiitlich eeigt der Thee gif%e F:i- genechaften , weiia er in EU grober Menge genosaen wire; ntirvenschwachc Personen bekoinrneii Beben und die auf S l i f - fen in der Niihe des Tiices uchlafende Manuschaft erkrankt nicht selteri bedcutend. Diese giftigen Eigenschaften, 80 wie seineii Gerucli, hat der Thee Ton dem atherischen Oel. Heifgee Waeser aielit dieaee Oel aus und jemehr davoii in einem Thee enthalfen ist, deeto mehr Wasser kann znm Aufgufe verwen- dct werden. Die Chiriesen vermengen den 'l(liee, urn ihn wddriecbender zn macheii, wiihrend dee Trocknens mit Blat- tern und Blumen, vorzCglirh aher mi& den geietigen oder wiwrigen Aueziigen , vim CunteUia frugrans, Polygala thee- %am, Chlurunthm incw~epicurta, Oleu fragrane, Illicium mi- 8UtUm 11. R. w. h i m Trockneti bleibt dos Stherischc Oel diteer Ptleweutheile im Thee amuck ; bei der Bereitnng dee Thees geht ubrigens ein groker Tlieil des Oels rerloren, wehhalb die lroclnen Bliitter nicht PO getiibrlich sihd als die frischeii, von deneii man selbst in Chins nicbt uelten gefiihr- liche Folgen geseheii hat.

Das Tltceiil erstarrt leicht . iet citrongeib , leichter alo wassoy, hat den Geruch iind Geechmack des 'I'hees in hohem Grade, rlncli uhne Zusamrneuiiehung. Es i s l so beliiubend,

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dea rhinedrckn und jeuanis~hcn Thw8. WB

b f s es ohne Zwdfel bei Menecheir nnd 'rhieren ob dr- ken wurde; in Verbindnng init GlerhtoR hat e b diuretioche und diaphoretische W-irkung.

DOR Thein Lt nicht, wle Oudry glaubte , der wirksrme Beetnndtbeil des TJiees ; die bekeiinten Ei~neclraftea des I&- tercn l a m u eieli am beeter am cleiireii 4 Hauptbeetandtheilen, dem f luch t ip Oel, aerbstuff, Qummi und Elrtractivatof? her- leiten. Das Thein mag damn The11 iiehmen, rlfein ea Ist kel- neswegs der deir Thee characterinirende Bestandtheil.

Nach Mnlder erhklt man daa Theiri am eiiifucltsten darcb Aiiskocheu der Theestaubs mit Weseer und I)lagiie#ia, heif8 filtriren, Verdnmpfen zuc Trockne und Aumaiehen dcs ?Extracts mit Aether. Dae Thein iat in dem Thee mit Gerbsiiare per- bunden, welche Verbindun8 sic11 im Wawer last; be1 der Behaiidlnng mit oiner Smlabasfs (hlagneeia oder K d k j entatehb gerbsaure Magnesia oder Kaik und dan 'l'hein bleibt im War- ser geliislt, ond l rht eich drnn durch Aueziehcn der verdampf- ten Pliissigkeit mit Aether sogleicli gang rein guwianen. Die roa Jobs t angewandte Methode ist ebeiiso einfack (Annaleu Bd. XXV. 6. 61.)

Bei l 9 O o C. getrocknetes'i'lieiii kist Rich hei gew, Temp. in @3 Th. Waeser, Of 'l'h. absolulem Alkohol und 194 'l'h. Aethcr. Dan krystallisirte Thein iet in !J3 Th. Wasaer, 1.38 Alkohol nnd '208 Aether Iowlich. hi der Yiedlritae liivt es siclr ieiciit und aclrnell auf. Es schmilst bei 17?,08C.und Ill% sic11 bei SEH,O7C. ah weifser, aich zu kleirion Nadeln eondenrrireiider h m p f s u b limiren. I)ic Rrptalle des Theills knirachen zuisehen den Zlhnen, der Geschmack iat bitter, atchl sehr stark. 'i'rocknes Chlor wirkt nicht auf 'I'hein. Conceiitrirte Sciiwefeldure aer mtzl es uritcr Bchwiirmwg. Sslpeetersiiure last ee ohne Fnr- benucriinderung und ohiie Bildung von KleesBurr! a u f

Airs ecincr wlssrigen Autlouung wird das 'lheiii fsst durch kein ~iillungsmitlel niedespchlagen ; nur Gallepfdmfgufs uder

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sw, Mwlder , chsmisehe Untersuclrung

cine AnBlisiiiig Ton reinem Gerbstoff brfngt In eiiier wlssrigen Tbeeanflijaang einen weifseo, flockigco Niederschtag ton gerb- aaurem Thein ~ C A T O T , der sich aber, wean man ihn mit der Fliiaaigkeit, aim der er IjeT'llt wordcn, erhibt, #chon vor der 8iedhitze vollkommen w i d e r auflast. Da NUI~ freier Gerbstoff hn Thee vorhandcn ist, M mi& do8 Thein 8113 gerbsautr darin cnthalten sryn. In dieuer Gertall findet es sich auch im heifiien Theeeuf'pFs: beim Erhalten ecbidgt Bich abcr dsr Gerbskff and das gerbaanre Thein %urn griik'szen 'rheile wieder nieder. In einern kallen Theeoufguh is t slao kein Thein enthalten.

i)nr nus W88ser trptaliioirle ?'hein elithalt etwae uber 7 Proc. Krystallwsaser, wan CY bei 1'20° vediert. Aua Aether krgstaMfsitt ist es wirsserfrei. Aus der concentrirten rcvissrjgan Aufiosang erlialt inan Llciric wasrcrf.&~ Kadeln , wenn mart einige kieine , iius Aetlier tingevchosnene rheii~krystallc hia- einlegt. In doiuralbee GeFiL , und a w dersclben Fliissigkeit bllden sich henlac-h, an anderen Stellen dee Gefihea abgtxetrt, farblase Theinkrptalle rnit Krjstallwasser.

Ans den durcir die An~lyse gefundcnen Zahleu leitete Mnlder anfangs die Formel C 1 8 1lz4 NP 0, ab; Bcrzeliua fend jedoch, dab die yrocentiaciic Zueamrnensetzung derr Theinr, sir wic aic BUS M i ~ l d e r ~ 4rialjse hcrrorging, berwer mit der Zueamrne~ucta:~ng deb Cdeins ti&ereinNi:imme, deren vollige Idp.ntitCtItrrkpr.nllicf! auch 5 01% J u bs t bestimrirt dargethan wurde.

Muldes analgsirtz, zur Aurmitte!ung des Atomgewichtes de6 'rheint, auf dun vor8chhg \ou Beraulius, die gerbasurr: Verbindung, die I P ; R I ~ dwch k'iliraug der Gerbsiiure mit Thein, and nick wngekel~rl crbiit. Die 'b'evbindung enthielt auf 9 At. Thein Z At. Geuhshuru, worrritsb men, alrc .4tomgewicht des 'i'heim $ x lW 1=: CaarS;,,O erhiilt. Qw Atoiugewicht des Calkins ist ,I G I 3 fB.3.

Reim fiwliw d c i 'E*tieins mit Barytusascr fdlt , uater scbvarber A t ~ i ~ ~ i i i i k e n ~ ~ i&eJimg kohlerisaurer ITaryt nieder.

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dss chi'nss;sckn wnd &vw&ckn *. st1

Entfmrt man a m der heiben Fliissigkeit dnrch Kohlen~hre den iibemhiissigen Baryt, m erhiilt man beim Verdampfm dm Au%huog wieder koblemuren &ryt nad Ammonimk ; ealpa- tcnoarajl sliberoxyd erzmgt dariu einen weiben, in vie1 Was- sex a d sehr leicht in hmoniek liislichen, Niedersclilag, der C ~ ~ E U E I E Bilbcroxyd iet.

Die voa diuem Niedercchlag ab5itrMe F1ussiC;lreit w h l nach einigen Augenblicken scbwora.

Kocht man, bei grhindertem Lnftzutritt daa Thein oder W e i n mehrere Tage fang mit Barytwasser, so nird to voilig ~brseLZt, unter Bildung von amsiasnsourein B a y &

Ninunt man, nach einer schon von Lieb ig ausgespmche- nen B e h h t n n g , welche M ni der *) aus obigern Verlialten des Theino noch wahrrchelalicher zu macheii sucht , an, da& & Thein eine Verbindung VOR Aetliyloxyd rnit einer cyadgen aare sey, 80 HCjt sich obige Zemetcung durch folgendeFar- mela veminnlicben.

4 At. Thelo, 4 CN, C, H, 0) rind = 4 (C, Hb 04) + 4 (N, C, 04); verbinden sich letztere 4 At. der cyanigen Siiore mit S At. Wasaer, hal man: 4 (NJ C, 0:j) $- Hlo Os = 8 (N, CIO) (C, 11, O , , N, H,O) oder 3 Atom8 Cyansiium und 1 At. ameiacnaaiires Ammoniak.

Die Cyandiure ierbindet sich wit clem Barjt. weluhe Ver- bindong beirn anlrdtendeo Kochen in kohlensauren Baryt uiid Ammoniak aerflillt. Daa gebildete amciaeimaure Ammoniak wird, bei Znoatz neuer Qunntitiiten von Bury&, in freies Am- moniak und arneisenssuren Uaryt asrlegt.

Die Erzengung von Arnmoiih~k und kohlensanrem Baryt id bei dieser Zemeteung iiirht Bcdingung ; denu hiilt man die Flueeigkeit eiriige Zeit 1ang aahc am Siederr , so bilden sich wcder kohlenmurer Baryt, noch Ammoniek, die Fliisoigkkeit

.) Balletlo tie scleuces phys. et rrat. de Wcerlaod. 1838. 9. 38.

Annnl. d. Pbuiii. XXVIII. Ws. 1. Ilelt. 21

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3a2 Mnlder, chemisehe Uiitersuthung

enthslt aheP dennoch cyansaunn Baryt nnd emeisansaurer Ammoniak.

Kali bcwirkt die Zenetrrung des Theine nocher. ChIwopfiYll und Wnchs. Die Htherlsche oder alkoholfrcbe

Tincttir cles Thees iot achiin @n , hi durchfallenrlam Lfeht roth. Die Farbe entstcht voin griineii Cerin, dra dnrche 'frock- neri rerandert wird. In iilteren Eltittern fiiidet man mehr Cerin als iii jiingeron saftreichen, so dah man tlelbst i n die- 8er FIiiisichC die Theesorten nnter okh vergleichen kann. Darch daa staxke Roden deR schwamen Thees wird cine kltfne Quantitiit dieses Chhrophglla zersetzt und dadurch die Farhe dnnkler. Bas ertialtene Wacho war beinahe weifa; es fet daa bckennte Cerfr.

Das im Thee eutlialtene Ham fat geracli- nrid pschmackloa, epriide, diinkelbtarin , l&lich fn illkohol , Aether, fetten and flachtigen (lelen; cbenm in Kali zu einer braunen Ft'tiissigkcit. Es. gehort zu den mittelmiireig electronegrtiven Harzen. Viel- lcicM win1 es aua dern Theeol, wiihrend des WaChshums der Bflanze gcbildd.

Bedsfof. FBLrbt Eisen blau, wie der der 0a)liipfel; wird am bestcn aua dem atherischen Threextracte darck kochendes Weeser erlialten. Die beaten gt iinen Theeeorten entiialten die griihte Menge Berbstoff und werden dcfshalb ron sarten Constitutionen welt weniger vertragen, alo die schworsen Sorten. Deosennngeachtet wird der Thee f i r desto besser gehdten, jcmehr Berbstoff er enthalt.

Ohne dau Gummi w%rde der Thee nicht angenehrner whrnecken als eine Abkochung von Mchenrinde oder Baren- traabenbliitter. Ihm verdanketi die guten Theecorten ihren ange - nehmeii Gesclimack. Enthiilt eine l'heesorte mehr Gerbstoff ahd weniger Qurnmi, 80 wird jener durch Warner lei& aueguo- gen und der erste Aufgufo irt dann rehr adstriugirend, riih- rend der rweite mhon wcit weaiger daron enthiiit, Wehn

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des ehhmiwhsn utul jatlanischtm Tlices ses aber lagleieh riel Gummi im Thee enthaiten ist , wird dcr GerbstDff iiicht 30 schiiell swgemgeti, weil das Waseer mlt Gummi gwchwaugert iat. Es ist debhalh am eweckcnjitigsten, bei mittelmafdgen TheescPrtcn aicht R ~ ~ C J Waaeer augleich auf die BlOtter 3;u giefaen , eondern m wieRerliolten Rlalen. h i gutem Thee erhiilt man irn ersten AufguTa Iiaaptccichlich das atherisehe 04, lm rweiteii aber den Uerbstd!' iind dos (fnmrni; W i s t man das Gance einige Miiiriteii ztiwninemtelien, yo er- hilt man eine sweckrniifsige \'erbiiidiii\g diecier 3 Siibstaneen eder yten 'L'heeaufguh. Daa l'hee,:it:nini Xoimnt fwt init dem arabischen Gunimi iiberein ; es e~ithidt 15 Proe. Aeche.

Der Aktractiastof des Thee8 triigt, nic dae Gummi, dszn bsl, den Thee durch Einhiillung dvrs Cterbrtoffs zii verbensem. Man darf Jedocii daniit aicht den schwarzen Farbstoff des echwarzen Tiiecs, der Im grifrreri fehit , verwoohsacln dcnn dieser entatelit dtlrch hfiheren W'Brmegrrd , dem der Thee ausgesetzt wni. Der Errtrwtivstoff i s t am schwaireen Thee in Apothem ierwaadelt, !m piinen nicht, dchholb iot der Apt- gufs des griinen Thee8 farbbe. Uorch wiederlieltes Kochen des letzteren niit Wasser und Abdainpfen dec Decoota wird au indeb ebenfalls brmn, wie helm srliwrrzeii Thea, weil sich denn aach Apothem aus den) Extraetivstcifl' bfldet. der in den Mschen niclit subercitcten Theeblitttem action vorhanden ist. Hieraue aha und aus dcr vorhergehenden Aaalgsa folgt, was

Wuhr so oft k t r t t t e n iet, dafu DUE^ derselbeci Pflanre griiner and echwarzer Thee kann hereitet werdea. Der Ertractivetoff der Haysan- U N ~ Congo -8or'orlen hat versehisdenc E;igenschnften. Lehterer iet duiikel kiirnig, eraterer weicher: beide oiud un- 1oalich in Aether, schwerIiMich In starkem Alkohol, leichtloa- lich in schwachem Altohol wid ia Wasser. Die Aufloou!ig in K d i ist bnan und wird, wic aueh die wiserige Lhisang, durch BchnefeIsiEnra gefiitlt.

In den1 B h ~ f s s l o ~ dcn Thew irt wahrrrcheiniich dre 8th. 21 t

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$24 Aftddet , ehemiache UfiterawAung

Oel enthdten. Wenii frische Theebliitter bei gelinder Wiirmc getrocknet werden, so bleibt vie1 atherisches Oel mit dem Eiweikstoff verbuaden und man erhiilt aus den trocknen Blit- tern, wie beim griiiien Thee , eiii wohlrieehendes infupurn. Reiru Troekneir dzr Blatter in starkerer Ritae coagalirt aber der Eiweikstoff und es gelit vie1 tliiclrtiges Oel verloren, w e b halb aiich der Anfgoh, wie beim schwarzeii Thee, neit weni- ger wohlriechend iet.

Der Unterscliied zwischen den rerschiedenen Theesorten Mngt zuerst ab von der verwhiedenen Zeit, in welcher man die Blitter pfiiickt. In China geachieht ee in Zwischenraumen ton 3 Monaten; erst pfliickt man die kaum entwickelten Blatt- cheii, dann die hrlbausgewachseaen, endlich die ganz vollstiin- digen ; die autereir B13tter des Strauchs werden fur sich auf- bewohrt. Zuweileii pflickt man alle Blatter zngleich und er- hilt dann eine mittlerr: Sorte. Die geptliickten Blatter miis- sen noch denselbeti 'rag getrocknet werden, weil sie sonst schvarn werdcir; docli auch dieren rerkauft man odcr ver- rtrngt ihn wit den anderen Sorten.

Die versc?iiedene l'rocknungsweise bedingt aberden Haupt- nnterschied zwischen Thee. Zaweilen trncht man die Biiitter erst eine halbe Minute ;n heifses Wasser ; darnach werden sie in eiserne Gefd'se gethan , gcrosht , 8Uf ehernen Platten ge- trocknet uiid dabti mit der Hand gerollt.

Gescliieht dieses Trocknen bei miifsiger Wiirme, 80 erliiilt man griinen Thee, bei groberer Hitze and rtiirkerem Diirrea schwnrzen 'flwe- Gute Sorten wmden abwecheelnd getrock- net; mail l d k t sie erkalten und rollt 3 k gleichreitig zusam- men j i m h h e r erhitzr r n a ~ r sie wieder, welches man bci den beercren Sorten 4 - 5mal wiederholt, wobei die Gefafse stets gereinigt werden, damit durcli die aiiklehendeii Sifte des

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~ G B chinedchen u ~ d juucrluhhen Tkees. 3%

Thees die Blltter ihre Farbe nicht veriieren. Auch dam Rol- Icn bewirkt einen Unterechied zwischen den Thecsortea.

bus dem Vorliergehenden ergibt sich nnn Ieicht, in wiefern auch die Infwionen der verschiedenen Sorten verachieden seyn miiesen. Die des schwarzen Thees sind weniger gerb- stofChaltig, weil diese Substanz durch die Hitze zersetzt wurde. Auch das Gummi ist him in geringer Quantitiit (doch nicht in demselben Verhiltnifs alr der Gerbsteff) vorhanden. Hin- sichtlicli der Eigenschaft den Gerbstoff einzuhiillen iot die Qnantitiit des Gnmmi im schwarzen Thee gro1Per. - Wenn daa Harr einigen Einflufs auf die Krafte des Thees ausiibt, so mufs der echwarze wirkaamer seyn, ah der griine, da in jenem durch das Rosten aus dem Theeol €far2 gebildet wird. Chloro- phyll uiid Extractivstoff finden sich im schwarzen Thee in geringerer Menge, da ein Theil derselben in Apothem umge- 3adert iat. Auch kann die porose kohleaartige Structur den echwarzen Thees eioige Snbstansen so stark anziehen, doh eie nicht in die Infasion ubergehen konnen.

Die ubrigen Theeoorten wurden nicht genauer untersucht, jedoch von den vorziiglicheten Sorten beatimmt, wie vie1 sic befm Kochen in Wasser verlieren. Alle wurden viermal mit gleichen Merigen WWCM ausgekocht , ehne jedoch alle lkli- &en Theile verloren zu haban. Dnrch diese Methode ist we- niptens einigermafsen der Gehalt an Gummi, Gerbstoff nnd Extractivstoff bestimmt. Zugleich eind die gewohnlichen Han- dehpreiae angefuhrt ; jedoch Ton den Javasorten noch niclit, da diese noch nicht beotimmt sind. Dcr Jarathee bt der, udder 1835 in Amsterdam verkauft wurde.

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C&n. rewdhul. im Handt , day altc Pfnud LO:

Corlg0 108 h I,% Pent PWO 135 R %ria 9 )

Souchon fM k 220 ,, Karnpoe 105 :I 180 ,) Boliee w i 100 ,) Caper-Cwigo Xi L 00 ,,

6 7 i i h B

Hayean 200 h 240 Cent Uxim 160 k 1% ), Jooajes 2115 B 260 ). &hi, 120 a 130 ) )

Tonkay 1% 3 I W y,

Songlo 140 h 135 ,)

snrneu. 1' -

( P i ~ g g e a > d o r f f ~ Airiialei~ U

- --- -- Chertiische UQ tersuchimg vermeintlich schad-

licher Raxtoffeln. 7

Aos einer, auf aintlichen Aiiftrag von Medicinalmtb Mi- chaelio mit einer Art rolher Kartoffeln, die zu Osterode, im Kreiie Haiberstndt, gabauc werden, und gegen deren Uniohfd- lichkeit als Nahrurigarnittel sich Zweifd crhoben hattea, am- gefiihrten Untersuchnng geht hervor , dafs rowohl die reifeo ah unreifm ICnollen d e r Wartoffclarten keinen giftigen Be- etandtheil g namentlich kein Solaniu enthdten uiid folglich in Riickairht ihrcr chemischen Bestandtheile aorchldlich rind.

Als Resultat der Analyrre der rohen rotben Omteroder Kar- toffeln wurde iu 100 Th. gafunden :