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380 XIX. Kleinere liiittheilungen. ~ Chemische Untersuchung eines yon Guaninablagerungen durchsetzten Schinkens (beschrieben im Arch. f. pathol. Anatomie Bd. 35 u. 36). Aus dem ehemischen Laboratorium des pathologisehen Institutes zu Berlin. Von Dr. G. Salomon in Berlin. A. Oelenke. -- Es fanden sich noeh auf zwei Oelenkfl'~ehen wetsse, thei[s rundliehe, thefts unregelm~ssig begrenzte Einsprengungen, die die GrSsse eines Steeknadelkopfes erreiehten uDd, wie sieh beim Einsehneiden zeigte~ ziemlieh tier in die gnorpeIsubstanz hJneinreichten. Unter dem Ni- kroskop zeigten sie sieb zusammengesetzt aus diehtgedr~ngten, gut ausge- bildeten prismatisehen Krystallen. Sie lgsten sieh naeh vorheriger Entfettung leieht in SaIzsSure, nut sehwierig in Ammoniak; beim Eindampfen mit SaP peters~ure gaben sie einen rothgelben Fleck, der sieh beim Znsatz yen Natronlauge roth firbte. Auf dem Platinbleehe verbrannten sie ohne R~iek- stand. Naeh diesen geaetionen ist in Uebereinstimmung mit der Original- arbeit anzunehmen, dass die erwghnten Einsprengungen aus Guanin ohne Beimengung yon Harns~ure oder yon anorganiseher Substanz bestanden. Zu einer I~eindarstellung des Guanins genfigte des Material nicht. B. Museulatur. -- DieMuskelsubstanz des troeken aufbewahrten Schin- kens war zum grossen Theil yon Kifern (Dermestes lardorius) zerst5rt und hatte einen eigenth/imliehen, dem Roquefort-K~se ~hnliehen Gerueh.' Irgend welehe Ablagerungen organiseher Snbstanz liessen sieh in ihr nieht mehr entdeeken. Bei tier nacb den fiblichen l~Iethoden angestellten chemischen Unter- suchung yon etwa I50 g N~mkels~bstanz wurde ebenfalls des O~anin ver- misst. Oefunden wurden dagegen I:Iypoxanthin (in Krystallen dargestellt) und Xanthin, welehe KSrper als lgngst bekannte Bestandtheile des Fleiseh- extraetes kein besonderes Interesse erregen kSnnen. Bemerkenswerth war der Nachweis relativ betr~ehtlieher Mengen yon Harnsaure, die jedoeh mSg- lieherweise aus den Excrementen der Khfer stammen konnte.

Chemische Untersuchung eines von Guaninablagerungen durchsetzten Schinkens (beschrieben im Arch. f. pathol. Anatomie Bd. 35 u. 36)

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Page 1: Chemische Untersuchung eines von Guaninablagerungen durchsetzten Schinkens (beschrieben im Arch. f. pathol. Anatomie Bd. 35 u. 36)

380

XIX.

Kleinere liiittheilungen.

~

Chemische Untersuchung eines yon Guaninablagerungen durchsetzten Schinkens (beschrieben im Arch. f. pathol.

Anatomie Bd. 35 u. 36).

Aus dem ehemischen Laboratorium des pathologisehen Institutes zu Berlin.

Von Dr. G. Salomon in Berlin.

A. Oelenke. - - Es fanden sich noeh auf zwei Oelenkfl'~ehen wetsse, thei[s rundliehe, thefts unregelm~ssig begrenzte Einsprengungen, die die GrSsse eines Steeknadelkopfes erreiehten uDd, wie sieh beim Einsehneiden zeigte~ ziemlieh tier in die gnorpeIsubstanz hJneinreichten. Unter dem Ni- kroskop zeigten sie sieb zusammengesetzt aus diehtgedr~ngten, gut ausge- bildeten prismatisehen Krystallen. Sie lgsten sieh naeh vorheriger Entfettung leieht in SaIzsSure, nut sehwierig in Ammoniak; beim Eindampfen mit SaP peters~ure gaben sie einen rothgelben Fleck, der sieh beim Znsatz yen Natronlauge roth firbte. Auf dem Platinbleehe verbrannten sie ohne R~iek- stand. Naeh diesen geaetionen ist in Uebereinstimmung mit der Original- arbeit anzunehmen, dass die erwghnten Einsprengungen aus Guanin ohne Beimengung yon Harns~ure oder yon anorganiseher Substanz bestanden. Zu einer I~eindarstellung des Guanins genfigte des Material nicht.

B. Museulatur. - - DieMuskelsubstanz des troeken aufbewahrten Schin- kens war zum grossen Theil yon Kifern (Dermestes lardorius) zerst5rt und hatte einen eigenth/imliehen, dem Roquefort-K~se ~hnliehen Gerueh.' Irgend welehe Ablagerungen organiseher Snbstanz liessen sieh in ihr nieht mehr entdeeken.

Bei tier nacb den fiblichen l~Iethoden angestellten chemischen Unter- suchung yon etwa I50 g N~mkels~bstanz wurde ebenfalls des O~anin ver- misst. Oefunden wurden dagegen I:Iypoxanthin (in Krystallen dargestellt) und Xanthin, welehe KSrper als lgngst bekannte Bestandtheile des Fleiseh- extraetes kein besonderes Interesse erregen kSnnen. Bemerkenswerth war der Nachweis relativ betr~ehtlieher Mengen yon Harnsaure, die jedoeh mSg- lieherweise aus den Excrementen der Khfer stammen konnte.