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Exklusivität auf allen Ebenen: das Soho House Berlin in der Torstraße. Früher war das Gebäude ein jüdisches Kaufhaus DUMBO HOUSE · NEW YORK LUDLOW HOUSE · NEW YORK SOHO HOUSE NEW YORK SOHO BEACH HOUSE · MIAMI LITTLE BEACH HOUSE · MALIBU SOHO HOUSE WEST HOLLYWOOD SOHO HOUSE CHICAGO SOHO HOUSE TORONTO SOHO HOUSE 40 GREEK STREET · LONDON SOHO HOUSE 76 DEAN STREET · LONDON LITTLE HOUSE MAYFAIR · LONDON ELECTRIC HOUSE · WEST LONDON HIGH ROAD HOUSE · WEST LONDON WHITE CITY HOUSE · WEST LONDON SHOREDITCH HOUSE · EAST LONDON BABINGTON HOUSE · SOMERSET SOHO FARMHOUSE · OXFORDSHIRE SOHO HOUSE MUMBAI SOHO HOUSE BERLIN SOHO HOUSE ISTANBUL SOHO HOUSE AMSTERDAM SOHO HOUSE BARCELONA LITTLE BEACH HOUSE BARCELONA CLUB DER HIPSTER Kaum ein Satz schafft mehr Begehren als „Du kommst hier nicht rein“. Nick Jones, Gründer der Soho Houses, hebt ihn mit seinen Members-only-Clubs auf ein neues Niveau TEXT ALEXANDRA KILIAN 91 REISE

CLUB DER HIPSTER - alexandra-kilian.de fileE Eine Tür an der Greek Street, klassisch getüncht in British Racing Green. Zwei goldene Zahlen prangen darüber, die 4 und die 0, sonst

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Exklusivität auf allen Ebenen: das Soho House Berlin in der Torstraße. Früher war das Gebäude ein jüdisches Kaufhaus

D U M B O H O U S E · N E W Y O R KL U D L O W H O U S E · N E W Y O R K

S O H O H O U S E N E W Y O R K

S O H O B E A C H H O U S E · M I A M I

L I T T L E B E A C H H O U S E · M A L I B US O H O H O U S E W E S T H O L L Y W O O D

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S O H O H O U S E 4 0 G R E E K S T R E E T · L O N D O NS O H O H O U S E 7 6 D E A N S T R E E T · L O N D O NL I T T L E H O U S E M A Y F A I R · L O N D O NE L E C T R I C H O U S E · W E S T L O N D O NH I G H R O A D H O U S E · W E S T L O N D O NW H I T E C I T Y H O U S E · W E S T L O N D O N

S H O R E D I T C H H O U S E · E A S T L O N D O NB A B I N G T O N H O U S E · S O M E R S E TS O H O F A R M H O U S E · O X F O R D S H I R E

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CL U B DE R H I P S T E R

K a u m e i n S a t z s c h a f f t m e h r B e g e h re n a l s „ D u ko m m s t h i e r

n i c h t re i n “. N i c k J o n e s , G r ü n d e r d e r S o h o H o u s e s , h e b t i h n

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T E X T A L E X A N D R A K I L I A N

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REISE

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EEine Tür an der Greek Street, klassisch

getüncht in British Racing Green. Zwei

goldene Zahlen prangen darüber, die

4 und die 0, sonst nichts. Links am

Türschild warten Kartenlesefeld und

Klingelknopf auf Berührung. Schweig-

sam einsam steht das schön-schlichte,

britische Townhouse inmitten des en-

gen, lauten, sonst so wild gewachsenen

Londoner Viertels Soho. Doch dann,

der Buzzer summt, mit einem Klicken

öffnet die Tür. Vorbei an lindgrün

getäfelten Wänden mit eingefassten

Bücherregalen geht es hinein Richtung

Tresen, hinter dem zwei dünne, junge

Frauen unter dem Schein antiker Lese-

lampen warten. Manikürte Hände auf

Marmor ruhend. „Good morning, Miss,

how are you today?“ Die perfekte Hand

zeigt höflich nach rechts, Richtung Le-

dersofa. Ob man Platz nehmen könne?

Bis das versprochene Mitglied komme?

Ohne Mitgliedschaft führt kein

Weg an diesen Frauen vorbei. Weder

an der Tür mit der goldenen 40 noch

an irgendeiner anderen Schwelle der

insgesamt 23 Soho Houses weltweit.

Das von außen so schlichte, georgiani-

sche Ensemble aus fünf Town-Häusern

an der Greek Street ist das Gründungs-

haus der Gruppe, eröffnet 1995 von

CEO Nick Jones. Der damals 32-jährige

Brite hatte nach drei Jahren mit seinem

„Café Boheme“ im Erdgeschoss auch

die anderen Etagen des Hauses vom

Besitzer angeboten bekommen und

sich entschlossen, das Haus in einen

Privatclub zu verwandeln. „Die Tür

war zu klein für ein Restaurant“, sagt

Jones. Und so habe er einfach einen

Members-only-Laden daraus gemacht,

„einen, in den ich selbst sonst nie

reingekommen wäre“, sagt „der Nick“,

wie er gleich genannt werden will, ganz

nonchalant.

Nick Jones ist der Prototyp des

lässigen Selfmade-Briten. Mehr Hemd

aus Hose als „stiff suit and tie“, das

Gegenbild zum geschniegelten Banker

aus der City. Geboren in Surrey, der

Vater Versicherungsmakler, die Mutter

Kochshow-Fan, er Internatsschüler

mit Lese-Rechtschreib-Schwäche

und Spaß an der Gastronomie. Einen

wirklichen Plan habe er nie gehabt,

sagt Jones. Nur, dass er einen Ort für

Kreative schaffen wollte, keinen

weiteren Londoner Gentlemen’s Club

für die „bloody“ Anzugträger.

25 Jahre später zählt sein Impe-

rium rund 80 000 Mitglieder, die sich an

Standorten wie Los Angeles, New York,

Chicago, Miami, Toronto, Barcelona,

Amsterdam und Istanbul vergnügen.

Sogar in Mumbai hat vor einem Jahr

ein Ableger eröffnet. Standards pro

Haus sind Restaurant, Bar, Gym, Spa,

Oben Bri t ischer geht nicht: das Soho House in der Dean Street in einem georgianischen Townhouse in London

Unten Industr ia l Look tr i fft Art déco: Das Highroad House in Chiswick, West london, wurde 2017 aufwendig renoviert

Die oberste Regel im Soho House lautet : Krawattenverbot für jeden. Gründer Nick Jones, 55, möchte keine „bloody“ Anzugträger in seinen Häusern

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Hotelzimmer, 360-Grad-Stadtblick,

Gebäude mit Geschichte, nicht selten

ein Kino. Zudem gehören zum „Soho

House & Co“-Unternehmen eigenstän-

dige Hotels mit Restaurants wie das

„Kettner’s“, „Redchurch“, „Cecconi’s“

und „Dean Street Townhouse“, Anteile

an Cashcows wie den „Chicken Shops“,

die „Cowshed Spas“, Interior-Geschäf-

te, die Soho-Zahnbürste-to-go sowie

Büro-Sharing-Spaces wie das Soho

Works in Shoreditch und Los Angeles.

Vor sechs Jahren hat der

US-Milliardär und Investor Ron Burkle

60 Prozent des Unternehmens für ge-

schätzte 280 Millionen Euro erworben,

30 Prozent gehören Londons Nacht-

club-Legende Richard Caring. Doch

auch, wenn Jones inzwischen nur noch

zehn Prozent des Kuchens gehören:

Er hat ein weltweites Phänomen ge-

schaffen – eines, das nur jene erleben,

die zum Mitglied erkoren wurden.

Das Mitglied, mit dem an die-

sem Morgen der Weg die Treppe links

vom Sofa hinaufführt, ist eine von

drei Presseverantwortlichen. Sie bleibt

kurz stehen, man möge folgen, die

Jacke behält sie an. Innerhalb von zehn

Mi nuten geht es die Treppen hinauf,

durch einen mit Vintage-Ledersesseln

und Bistrotischen bestückten Früh-

stücksraum (knallvoll), durch zwei

Dining Rooms, einer in Cremetönen,

der andere in Blau (beide komplett leer),

über knarzende Stufen durchs Treppen-

haus zu vielen weiteren Sofas, Sesseln,

Kaminen, alten Dielen, Bars im „Mad

Men“-Stil und der Dachterrasse. Cool

Britannia im Künstlerquartier. Wer auf-

regende Szenen und tanzende Promis

auf Tischen erwartet, wird enttäuscht:

Brav trägt der Service Hipster-Soulfood

(pochierte Eier auf Lachs-Avocado-

Sauerteigbrot) durch die Räume; es

wird gearbeitet, gegessen, getrunken,

gechillt, gelacht, geflüstert, alles ganz

gesittet. Die Menschen fühlen sich

wohl – das ist es auch schon.

Es ist diese Mischung aus histo-

rischen Gebäuden, cooler Lage, Design,

Kunst, Verschwiegenheit und Rück-

zugsmöglichkeit, die den gehobenen

Kuschelfaktor ausmacht. In London

ist es das georgianische Townhouse,

in New York ein altes Warenhaus im

Meatpacking District, in Berlin-Mitte

ein ehemaliges jüdisches Kaufhaus aus

den Roaring Twenties, das zu DDR-Zei-

ten als Basis des SED-Zentralkomitees

diente. Jedes Haus hat seine Geschich-

te. Und jedes bekommt das passende

Design, eine Mischung aus Laura

Ashley und Ilse Crawford, aus eigenen

Stücken und Antiquitäten, viel Vintage,

verblasster Luxus, etwas Art déco

hier, etwas Boudoir-Chic da, gern auch

Industrial-Stil. Was da war, wird aufge-

arbeitet: die Holzdielen, das Fischgrät-

parkett, Stuck an den Decken, Marmor

an den Kaminen. Dann wird ergänzt

– mal mit marokkanischen Kacheln,

Ledersofas im Chesterfield-Stil, antiken

Kronleuchtern oder frei stehenden

Badewannen vor dem Boxspringbett,

mal mit Gegenwartskunst von Damien

Hirst bis Tracey Emin. Direktorin der

rund 60 Design-Experten der Gruppe

ist Linda Boronkay, das Sagen bis ins

Detail behält „der Nick“, von der Steck-

dose bis zur Kissenzahl auf den Betten.

Oben Gruß aus dem Meer: Carpaccio von der Seebrasse in der „Brasser ie“ des Londoner Highroad Houses

Unten Das Soho House Chicago ist in eine al te Backsteinfabr ik eingezogen. Früher wurden hier Gürtel hergestel l t , heute werden gute Gespräche am Kamin geführt

Derzeit ige Herr in über insgesamt 60 Design-Experten der Soho-Gruppe: Inter ior- Designerin L inda Boronkay, 35. Das letzte Wort hat a l lerdings immer „der Nick“

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Jones fängt den Zeitgeist ein wie

kein anderer. Die Soho Houses sind

elitäre Alternativen zu den Clubs und

Lounges, in denen Kreative früher ab-

hingen. Sie bieten die perfekte Balance

zwischen Diskretion und Glamour, das

Sehen, ohne gesehen zu werden, das

„Hier-sind-wir-alle-gleich-Gefühl“. Auch

ein Zac Efron wird hier angepöbelt,

wenn er die Krawatte zur Oscar-Party

im Soho West Hollywood nicht ablegen

will – schließlich herrscht in allen Häu-

sern striktes Krawattenverbot. Social

Media und Fotografieren sind eben-

falls verboten, Telefonieren ist nur in

speziellen Bereichen erlaubt. Der Club

soll eine Ruhezone für Denker sein, ein

Entschleunigungshafen in der immer

schneller werdenden digitalen Welt.

Doch wer darf rein, wer muss

raus? Als sich Samantha in der sechs-

ten „Sex and the City“-Staffel über die

Einlasspolitik des New Yorker Soho

House empörte („There is a pool around

the corner, and I can’t get in?!“),

sorgte das für einen Antragsansturm.

30 000 Bewerber stehen aktuell welt-

weit auf der Warteliste. Offiziell kann

jeder ein Online-Formular ausfüllen

– mit der Angabe, mit welchem Input

man selbst die Community bereichern

könne. Zusätzlich müssen mindes-

tens zwei bestehende Mitglieder für

einen bürgen. „Die Aufnahme war

kein Problem“, beschwichtigt Werber

Jonas E., 33, der aussieht, als wäre er

aus einer Hollister-Werbung gefallen.

„Ich hatte Freunde drinnen.“ Auch bei

Regisseur James B., 47, lief es ähnlich:

„Einer vom Gremium ist mit mir zur

Schule gegangen, ausfüllen musste ich

nie irgendwas.“ Nur zahlen müssen

sie alle: 1850 Euro pro Jahr in London,

1800 Euro in Berlin, 2800 Euro in New

York. Wer unter 27 Jahren ist, zahlt die

Hälfte. Geschicktes Marketing.

Die Mitgliederliste bleibt streng

geheim. „Kein Kommentar“, sagt die

Dame aus der Presseabteilung, die

selbstverständlich auch nicht persön-

lich genannt werden will, auch wenn

die Mitgliedschaft von Mick Jagger,

George Clooney, Madonna und Ellie

Goulding längst an die Öffentlichkeit

gedrungen ist. Man bevorzuge eine

kreative Mischung aus den Bereichen

Film, Mode, Werbung, Kunst, Musik

und aus der Tech-Industrie. Und: Für

eine erfolgreiche Bewerbung seien

„moralische Werte entscheidender als

Vermögen oder Titel“ eines Bewer-

bers. Über die Aufnahme stimmen am

Ende die Gremien ab, die pro Haus aus

den Gründungsmitgliedern bestehen.

Strikte „no assholes policy“, heißt es.

„Bei einem, der gerade 200 Millionen

mit einem Film gemacht hat, aber

seine Freundin betrügt und ein echter

Widerling ist, macht es doppelt Spaß,

ihn abzulehnen“, sagte Tim Geary,

Gründungsmitglied im Soho House

L.A., dem „Hollywood Reporter“. Kim

Kardashian habe es mehrfach erfolglos

versucht, auch über Britney Spears

habe man lange diskutiert. Ferner gilt:

„Real Housewives“ müssen draußen

bleiben. Investmentbanker, Juristen –

alle Wichtigtuer und „bloody“ Anzug-

träger auch. Bloß keine Krawatten,

bloß kein Corporate-Gefühl, das ist der

Killer der Community, glaubt Jones.

Oben Highl ight der meisten Soho-Häuser ist e ine spektakuläre Dachterrasse. Diese hier thront über Londons Hipster- Paradies Shoreditch Unten Medium-Marina-Doppelz immer mit Balkon im Soho House Barcelona (ab 460 Euro)

So leer s ind die Daybeds am Pool des Soho Beach House Miami nur morgens um sieben. Himmel und Pool-Wasser s ind natür l ich farbl ich abgest immt

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Die Community ist ihm wichtig.

Auch, weil sie die Zukunft der Gruppe

sichert. „Wir haben so viele Anträge

wie nie“, sagt Jones. „Und so lange

die Nachfrage so groß ist, werden wir

weiterwachsen.“ Geplant sind Hong-

kong noch im Frühjahr 2019, auch

Paris, Lissabon, Rio de Janeiro, San

Francisco, Tokio und Shanghai sind im

Gespräch. Trotz der Schulden, die sich

auf 309 Millionen Euro belaufen sollen,

bei einem aktuellen Jahresumsatz von

330 Millionen Euro. Die Lösung könnte

der Börsengang sein, darüber wird

spekuliert. Kein Kommentar von Jones.

Auch nicht zu den Kritikern, die bereits

eine „McDonaldisierung“ der Soho

Houses befürchten. Ob er zumindest

etwas zur wachsenden Konkurrenz,

Women-only-Clubs wie „The AllBright“,

„The Wing“ oder die Soho-Kopie „The

Curtain“ in Shoreditch, sagen wolle?

„Ich glaube, die ganze Gegend ist voller

junger Talente, aber ich sehe sie nicht

als Wettbewerber, viele davon sind

meine Freunde“, sagt Jones ruhig.

Vielleicht, weil er längst schon einen

Schritt weiter ist: „The Ned“ heißt sein

neuestes Projekt, das im alten Finanz-

distrikt Londons liegt. Es ist ein Ort

für all die Bänker und Anwälte, die er

zuvor verurteilt hat. Die eigenständige

Zweitlinie, die von Soho House & Co

gemanagt wird, verfolgt ein anderes

Konzept: Nur zwei der insgesamt neun

Etagen des Gründungshauses, einem

alten Bankgebäude aus den Zwanziger-

jahren, sind nur Mitgliedern des

„Ned’s Club“ vorbehalten, der Rest ist

frei zugänglich. Über 3000 Mitglieder

zählt der Club dort bereits, noch

60 000 warten angeblich auf ihre

Aufnahme. Kettenpotenzial à la Soho

nicht ausgeschlossen. Die Mitglied-

schaft kostet 3900 Euro pro Jahr, es ist

alles ein wenig hochwertiger, teurer

und edler als in den Soho-Häusern. Die

Eingangshalle des „Ned’s Club“ an der

Poultry Street 27 ist zweifelsohne eine

der imposantesten Europas: viel Maha-

goni, viel Walnussholz, dazu 92 riesige

grüne Säulen aus Verdit-Edelstein.

British Racing Green mit Glitzer. „Der

Nick“ hat wirklich an alles gedacht.

Die können auch Country: Das Soho Farmhouse in den Cotswolds, 90 Minuten von London entfernt, besteht aus 40 Holzhütten und Cottages, die s ich um drei k le ine Seen ranken. Meghan, Herzogin von Sussex, fe ierte hier ihren Junggesel l innenabschied. Die Beckhams wohnen prakt ischerweise fast um die Ecke

EAT. DR INK . NAP So lautet Nick Jones Leitmotiv für die Soho-Häuser. Heißt: Mitglieder können bis spätnachts Essen und Drinks bestel-len. Klassiker wie Mac & Cheese, Burger, Steak, Fish & Chips, Avocado on Toast und Crab-Spaghetti gibt es an allen Standorten. „Ich mag das Geziere und Getue um Michelin-Food nicht“, sagt Jones. Zusätzlich gibt es in jedem Haus länderspezifische Extras.

DIE KÜCHENCH E F SDen kulinarischen Überblick über alle Häuser hat COO Martin Kuczmarski. In Berlin berät Zwei-Sterne-Koch Tim Raue. Im Pop-up-Restaurant (bis Ende 2019) „Tim Raue X8“ im achten Stock wirkt dessen Ex-Küchenchef des „La Soupe Populaire“ Michael Jaeger, der sofort zum Küchendirektor des Hauses ernannt wurde. Gekocht wird saisonal wechselnd.

WIE KOMM T MAN DA RE IN ? Öffentlich zugänglich sind meist nur die Soho-Restaurantketten (z. B. „Cecconi’s“) und die Shops. In manchen Häusern dürfen Gäste in Begleitung eines Mitglieds in bestimmte Bereiche. Der Trick, um alle Angebote nutzen zu können, ist eine Zimmerbuchung. Hotelgästen stehen alle Türen des Hauses offen. sohohouse.com

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