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I I I I I I I CLUBZEITSCHRIFT DES SC WEISSE DAME E. V. PARTIEN · INFOS · JUGEND · UNTERHALTUNG 13. JAHRGANG · NR. 1/1999 · AUSGABE JANUAR – MÄRZ Meister gegen Amateur GM Valentin Arbakov – Hans-Joachim Waldmann

CLUBZEITSCHRIFT DES SC W DAME E.V.sc-weisse-dame.de/v2/uploads/file/Gardez_old/gar199.pdfKe1-d2 Ee5-c7 29. Cf4-e2 Ec7×g3 30. Ce2×g3 Kc8-d7 Es ist ein schwieriges Endspiel entstanden,

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CLUBZEITSCHRIFT DES SC WEISSE DAME E.V.

PARTIEN · INFOS · JUGEND · UNTERHALTUNG

13. JAHRGANG · NR. 1/1999 · AUSGABE JANUAR – MÄRZ

Meister gegen AmateurGM Valentin Arbakov – Hans-Joachim Waldmann

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Herzlichen Glückwunsch!

Geburtstageim April/Mai/Juni 1999

MANFRED SCHREIBER 03.04.THORSTEN GROß 09.04.CHRISTIAN WINDEL 11.04.MANFRED SIEG 11.04.STEFAN FISCHER 16.04.CLAUDIO GERSCHAU 16.04.RAIMUNDO BENCOMO MÉNDEZ 18.04.KAI-GERRIT VENSKE 22.04.KARSTEN SIEG 26.04.BENJAMIN NIKOLIC 27.04.BERND PETER GAHNTZ 30.04.JOACHIM LEHWALD 03.05.THORSTEN ZIELKE 03.05.THOMAS KÖGLER 04.05.JAN BENDZULLA 04.05.DINAH BUSSE 06.05.DR. INGO ABRAHAM 09.05.

HANS-JÜRGEN BONKE 12.05.CHRISTIAN REIMER 16.05.NENAD NIKOLIC 18.05.WOLFGANG MODRACH 20.05.GÜNTER KRETZSCHMAR 24.05.GUIDO FELDMANN 26.05.THOMAS HEERDE 29.05.DR. HELMUT BERNT 31.05.CORD WISCHHÖFER 01.06.ALEXANDER KLEMS 02.06.GERD BORRIS 03.06.HANS-BERND ROMBRECHT 03.06.BERND ECKARDT 06.06.KLAUS BUBOLZ 08.06.WOLFGANG CHRIST 10.06.HORST DALSTEIN 14.06.ROBERT HOLZ 14.06.

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Titelbild von Thorsten Groß

Redaktionsschluß der nächsten Ausgabe:16. April 1999

Liebe Leser,der verflixte 13. Jahrgang der (in)offiziellenClubzeitschrift hat begonnen.Angefangen hat es meines Erachtens eigentlichmal mit Frank Heibel im Herbst 1985, der in seinerFunktion als Mannschaftsleiter der 1. Mannschaftein 4-blättriges (DIN-A5) Wunderwerk der Tech-nik (der gefaltete doppelseitige DIN-A4-Bogen warmit Schreibmaschine getippt) namens „Das Patzer-liga-Magazin“ (nach einer scherzhaften Bezeich-nung von D. Poppner für die 1.Klasse) hervor-brachte. Nachdem der Verein im zweiten Anlaufnach der BMM 85/86 den ersehnten Wiederauf-stieg in die Landesliga feiern konnte, mußte einneuer Name her. Nach Absegnung durch den Vor-stand sollte zudem der Umfang bedarfsmäßig aufmind. 8 DIN-A5-Seiten vergrößert werden und einmonatliches Erscheinen angestrebt werden. Zwarwurde eine Schutzgebühr von 1,- DM („Jugendli-che ‘nen Fuffi“) pro Ausgabe erhoben, jedoch konn-te diese durch ein vorbestelltes Abonnement nochverringert werden.„DER SCHÆCHER“ unter der Leitung von FrankHeibel und Harald Müller erblickte im April 1986zum ersten Mal das Licht der Welt. Die Erstausga-be (Auflage: 50 Exemplare) dieser inoffiziellenClubzeitschrift bestand aus vier gefalteten doppel-seitig getippten DIN-A4-Seite (also 16 DIN-A5-Seiten) in der immerhin schon nette GARFIELD-Cartoons und Rubbeldiagramme eingeklebt waren.Ab November 1987 gab es sogar Fotos, leider wur-de ab dem 3. Jahrgang 1988/89 die monatlicheErscheinungsweise nicht mehr garantiert und abdem 4. Jahrgang 1989/90 wechselte die Redaktiondes „SCHÄCHER“ von Frank Heibel zu Hans-Pe-ter Döring, Heiko Eckert und Nicolai Dehnhard;schließlich zu Bernward Brügge, der die Artikel jetztper EDV verarbeitete und damit eine wesentlicheVerbesserung des Layouts schaffte. Nachdem die1. Mannschaft 1990 Berliner Meister wurde, muß-te erneut ein neuer Name her und fortan bot derVerein in der Oberliga durch GARDEZ! Paroli. 10Monate nach Schaffung der GARDEZ! und damiteiner offiziellen Clubzeitschrift (seit dem 5. Jahr-gang – gezählt seit Erschaffen des Schächers – ohne„Schutzgebühr“) übernahm für ein Jahr NicolaiDehnhard den Redaktionschefsessel bis er ihnschließlich im Mai 1992 an mich abtrat.Betrachtet man diese kleine Chronik ein-mal genauer, erkennt man, daß nach fastjedem Wechsel der Spielklasse der 1. Mann-

________GARDEZ!________13. JahrgangAusgabe 1/99

INHAL T

INFORMATIONENStart der Clubmeisterschaft 98/99 12Freitag der 13.: Langsamblitz (4-er) 14Abschluß der Clubblitzmeisterschaft 16

PARTIENDie Partie(n) zum WeDa Open 7

UNTERHALTUNGKopfsteinpflaster 18

JUGENDSCHACHDer psychologische Zug zur BJMM 33Jugendspielplan 34

RUBRIKENDie Kombi-Ecke 11GARDEZ!-Aktuell 35Clubspielplan 36

schaft die Zeitschrift umbenannt wurde.Nach dem Abstieg der 1. Mannschaft 1998wurden jedoch keine Unkenrufe laut, diedie erneute Umbennung in „Landesliga-“bzw. „Oberpatzer-Magazin“ von den Dä-chern riefen. Daher beginnen wir gleichmit einer 40-seitigen (neuerdings nichtmehr DIN A5 sondern nur noch A5 ge-nannt) Ausgabe, im Nachfolgenden immernoch GARDEZ! genannt.Die Redaktion

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Glück muß man habenVON THORSTEN GROß

Um die schreckliche schachlose Sommer-zeit zu überstehen, machten sich StephanBruchmann sowie der Autor dieser ZeilenMitte August 1998 auf, um an einem viel-versprechenden Turnier in Baunatal beiKassel teilzunehmen. Neben uns spieltenweitere 113 Teilnehmer vom Großmeister biszum Patzer um die Preise mit. Mit Startnum-mer 15 und 17 ins Rennen gegangen, bliebuns das Glück hold und wir konnten unsbeide unter den ersten 10 plazieren. Stephanlandete am Schluß auf Platz 6, konnte aller-dings seine letzte Partie kampflos für sichentscheiden. Interessant, daß Stephan nachvier Runden die Seniorenwertung anführte(Der Irrtum wäre aber spätestens bei der Sie-gerehrung aufgefallen)!Meine Gegner zeigten sich durchweg op-ferfreudig, aber nur GM Schmittdiel konntedie Korrektheit seines Opfers nachweisen.Mit einem geschobenen Remis in Runde 7gelangte ich auf Platz zehn in der Gesamt-wertung. Den GARDEZ!-Lesern nicht vor-enthalten möchte ich die folgende Partie.Ein Glanzstück der Schachkunst, in demWeiß nach Irrungen und Wirrungen denvollen Punkt erlangt.

1. e2-e4 e7-e6Mit 45 Minuten Verspätung erschien meinGegner im Spiellokal. Mit einem derartigenZeitvorteil strebte ich selbstverständlichscharfe Verwicklungen an.

Thorsten Groß (Weisse Dame Berlin)Schnegelsberg, Karl Heinz (Kassel)

4. Baunatal Open 1998, 5. Runde, Brett 14Französische Verteidigung C 01KOMMENTAR: THORSTEN GROSS

2. d2-d4 d7-d5 3. e4×d5 e6×d5 4. EEEEEf1-d3CCCCCb8-c6 5. c2-c3 EEEEEf8-d6 6. IIIIId1-f3Schon ist sie auf dem Brett, die französi-sche Abtauschvariante. 6. If3 sieht zwarirgendwie gefährlich aus, stellt aber keineGefahr für die schwarze Stellung dar.6. … EEEEEc8-e6 7. CCCCCg1-e2?! IIIIId8-f6Nach meiner Ungenauigkeit kann Schwarzden Damentausch unter günstigen Um-ständen erzwingen. Genauer wäre z. B. 7.Ef4 gewesen, da meine Dame dann zu-nächst vom Springer g1 gedeckt bleibt.8. IIIIIf3×f6 CCCCCg8×f6 9. EEEEEc1-f4 0-0-0 10. 0-0 EEEEEd6-e7?! 11. h2-h3 CCCCCf6-e4 12. EEEEEf4-h2 h7-h5?Schwarz stürmt etwas unmotiviert mit sei-nem h-Bauern los, obwohl dieser keineunmittelbaren Drohungen aufstellt. Wiesich später zeigt, wird hierdurch nur eineBauernschwäche geschaffen.13. CCCCCe2-f4 EEEEEe6-f5 14. GGGGGf1-e1 CCCCCe4-d6An dieser Stelle hätte ich bereits einen Bau-ern gewinnen können, aber dieses erschienmir zu riskant: 15. C×d5 E×d3 16. C×e7†C×e7 17. G×e7 Ghe8! Jetzt ist guter Ratteuer, denn Schwarz erhält beträchtlichesGegenspiel. Man sehe:A) 18. Ge3 G×e3 19. f×e3 Cc4 undSchwarz gewinnt den Bauern zurück.B) 18. G×e8 G×e8 19. Cd2 Ge2 20.Ef4 Ce4 21. C×e4 E×e4 22. b3 hier wirdbald einer der schwachen Bauern fallen.C) 18. E×d6 G×e7 19. G×e7 Ge8 20.Cd2 (20. Ebeliebig Ge1† nebst G×b1 undremis) G×e7 21. Cf3 Ge2 und nun 22. Ce5oder 22. Ge1 scheint die einzige Möglich-keit zu sein, um überhaupt noch auf Ge-winn zu spielen.

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Zurück zur Partie:15. CCCCCb1-d2 EEEEEe7-f6 16. EEEEEd3×f5 CCCCCd6×f517. CCCCCf4-d3 GGGGGd8-e8 18. CCCCCd2-f3 a7-a5?Nun fällt wirklich ein Bauer, aber Schwarzfindet ein unangenehmes Figurenopfer.19. GGGGGe1×e8† GGGGGh8×e8 20. CCCCCd3-f4CCCCCc6×d4 21. c3×d4 CCCCCf5×d4 22. CCCCCf3×d4EEEEEf6×d4Die entstandene Stellung ist sehr unange-nehm zu spielen, weil die schwarzen Figu-ren sehr aktiv stehen und die Punkte b2 undf2 angreifbar sind. Hier fand ich sicherlichnicht die beste Lösung.23. KKKKKg1-f1? EEEEEd4×b2 24. GGGGGa1-e1GGGGGe8×e1† 25. KKKKKf1×e1 EEEEEb2-e5Jetzt sieht man den Nachteil von 23. Kf1.Der Springer ist gefesselt und es geht wert-volle Zeit verloren.26. h3-h4 g7-g6 27. EEEEEh2-g3 c7-c6 28.KKKKKe1-d2 EEEEEe5-c7 29. CCCCCf4-e2 EEEEEc7×g3 30.CCCCCe2×g3 KKKKKc8-d7Es ist ein schwieriges Endspiel entstanden,in dem Schwarz drei Bauern für den Sprin-

ger besitzt. Mein Problem war es nun vorallem, den Springer auf bessere Felder zubringen.31. KKKKKd2-d3 KKKKKd7-e6 32. CCCCCg3-e2 c6-c533. a2-a4 KKKKKe6-d6 34. CCCCCe2-c3 KKKKKd6-e535. CCCCCc3-b5 f7-f6 36. KKKKKd3-e3 g6-g5 37.CCCCCb5-c7 g5-g4Nun ging mein Temperament mit mir durch.Nur durch glückliche Umstände konnte ichdas Endspiel doch noch gewinnen.38. CCCCCc7-e8?! c5-c4 39. CCCCCe8-g7 d5-d4†40. KKKKKe3-d2 b7-b5 41. a4×b5 a5-a4 42. b5-b6 KKKKKe5-d6Zum Glück für mich zieht der b-Bauer mitSchach ein und der abseits stehende Sprin-ger greift entscheidend ins Geschehen ein.43. CCCCCg7-f5† KKKKKd6-c6 44. CCCCC f5×d4†KKKKKc6×b6 45. CCCCCd4-c2 KKKKKb6-c5 46. KKKKKd2-c3Puh! Die schwarzen Bauern sind unter Kon-trolle und Weiß kann beginnen, sie zu pflük-ken. Nach etwa 10 weiteren Zügen gabSchwarz auf. (...) 1-0

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Lösungen auf Seite 32

DIE KOMBI-ECKE

2. Quick Finish!

Schaffer – RombrechtBMM 97/98

Schwarz am Zug

3. Die Pointe!

MKKKKKKKKNI/@?@?@?8JI$?@?@?,#JI?@#@?@3@JI@?.?@?@?JI?(1"?@#@JI@?@?@?@?JI!@?@?@?"JI@?@?.?6?JPLLLLLLLLO

1. Ein schnelles Ende

Müller – Teerling15. Travemünde Open 1998

Schwarz am Zug

4. Müssen Opfer angenommen werden?

Püschel – GerschauCuxhaven Open 1998

Schwarz am Zug

Surawski – StohrKreuzberg 1960Weiß am Zug

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Beim 15. Internationalen TravemünderSchach-Open vom 27.-30.12.1998 war der SCWeisse Dame mit einer 8-köpfigen Delega-tion vertreten: Stephan Bruchmann, JörgFrancke, Thorsten Groß, Franko Mahn, Vol-ker Teerling, Kai-Gerrit Venske, Hans-Joa-chim Waldmann und Cord Wischhöfer pack-ten die Gelegenheit am Schopfe, direkt nachden Weihnachtsfeiertagen ein wenig Sportzu treiben.Cord hatte sich dankenswerterweise im Vor-feld um die Buchung zweier Ferienwohnun-gen gekümmert, in denen 6 von uns unter-kamen. Franko zog ein Hotelzimmer vor, Ste-phan hatte sich erst sehr kurzfristig zur Teil-nahme entschlossen und selbst eine Un-terkunft organisiert.Am Vorabend der ersten Runde trafen wiralle aus unterschiedlichen Himmelsrichtun-gen in Travemünde ein. An diesem Abendvollzog sich übrigens zum ersten Mal dasSchauspiel des gemeinsamen Essengehen.Es ist schon erstaunlich, wie eine Gruppevon mehreren Schachspielern scharfsinniganalysierend das Für und Wider jedes Re-staurants und jeder Speisekarte abwägt, umdann doch nicht zu einer Entscheidung zukommen. Lieber geht oder fährt man nochmal durch den halben Ort, um vielleichtdoch noch das Drei-Sterne-Restaurant mitMensapreisen zu finden. Alle Dokumentar-filmer seien hiermit aufgerufen, dieses fas-zinierende Schauspiel für die Nachwelt fest-zuhalten.Zum Turnier: 7 Turnierpartien innerhalbvon 4 Tagen verlangten einiges an Konditi-on ab, beengte Spielbedingungen im Kur-saal und mehr als 350 Teilnehmer (25 Titel-

15. Travemünder Schach-Open 1998VON VOLKER TEERLING

träger, davon 10 GM ) zusätzlich gute Ner-ven.In der ersten Runde durfte sich Jörg gleichmit IM Womacka (ELO 2475) messen, erkämpfte verbissen und verteidigte sichäußerst zäh. Am Ende setzte sich die grö-ßere Routine durch, Jörg stellte die Partieweg. Die Bilanz nach Tag 1 sah aus WeisseDame-Sicht dennoch erfreulich aus: 2 aus2 hatten Cord, Franko, Hans-Joachim, Kai-Gerrit, Stephan und Thorsten! Jörg konntenach seiner Auftaktniederlage in Runde 2gewinnen und auch ich war mit 50 Prozentgestartet (Remis gegen zwei ganz starke1600er!).Beim Anblick der Paarungen der drittenRunde wäre jedem Freund unseres Vereinsganz warm ums Herz geworden.Thorsten Groß – GM Gipslis !Stephan Bruchmann – GM Meduna !Kai-Gerrit Venske – GM Dydyshko !und GM Mainka – Franko Mahn !Gegen einen Großmeister spielt man be-kanntlich nicht alle Tage und so stürztensich unsere ausgehungerten Helden auf diefurchteinflößenden Schachungetüme undkämpften zäh und wacker. Thorsten verlorrecht chancenlos, aber alle anderen hattenmindestens geringen Vorteil. Kai-Gerrit be-gnügte sich nach toller Partie mit dem ge-rechten Remis, Stephan (Mehrbauer) undFranko (Mehrturm!) wollten aber mehr.Schade, daß Stephan das Endspiel in bei-derseitiger Zeitnot wegwarf, er hatte demtschechischen GM in einem Caro-Kannerdie Grenzen und sein Potential gezeigt. GMMainka war Franko in die Vorbereitung ge-laufen und wurde langsam überspielt, was

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dem GM zurecht spanisch vorkam. Leiderverhinderte Frankos altes Zeitnotleiden daskorrekte Ergebnis, in wenig unklarer Stel-lung mit großem materiellen Vorteil gab ersich mit der Zugwiederholung zufrieden.Hans-Joachim spielte gegen SergejMichailow, einem der unzähligen starkenSchachspieler des scheinbar unerschöpfli-chen Reservoirs Norderstedts. Nach an-fänglicher Nervosität ob des gewaltigenNamens seines Gegners wurde Hans-Joa-chim schließlich für das beharrliche Wartenauf einen Fehler seines Opponenten be-lohnt. Cord hatte auch ein schweres Losgezogen und mußte in Runde 3 gegen ei-nen aktuellen Landesmeister antreten! MitSchwarz kämpfte er verbissen gegen MarcoFrohberg, den amtierenden Schleswig-Hol-stein Champion. Nach zähem Ringen verlorCord im Doppelturmendspiel. Jörg und ichkomplettierten mit Schwarzsiegen dieseRunde aus Sicht der Weissen Dame.In Runde 4 blieb Hans-Joachim auf der Er-folgsspur und wahrte seine 100% mit einemSchwarzsieg. Phänomenal spielte auchFranko, der seinem jungen und keineswegsschwachen Gegner Alexandar Trisic (ELO2335) wohl endgültig die Benoni-Verteidi-gung verleidet haben dürfte, keine 30 Zügehielt der schwarze Widerstand. Kai-Gerritwurde für seine starke Vorstellung mit demzweiten GM in Folge belohnt, ValentinArbakov (ELO 2485) spielte äußerst verhal-ten und hatte dem engagierten Spiel Kaiswenig entgegenzusetzen. Die katalanischeEröffnung war dem russischen Blitz-spezialisten nicht gerade gelungen und erkonnte sich glücklich schätzen, in ein aus-geglichenes Endspiel entwischt zu sein.Leider verlor Kai dieses Endspiel sogarnoch, dennoch konnte er mit seiner bisheri-gen Leistung zufrieden sein.

Stephan war verständlicherweise nach sei-ner ungerechten Niederlage traurig undmühte sich mit Schwarz sichtlich schwer-fällig gegen einen Nobody. Nach mehrma-liger Zugwiederholung und breitem Remis-grad einigten sich beide Spieler dann dochnoch auf das Mattsetzen des weißen Kö-nigs. Ein kaum mehr für möglich geglaubterErfolg für Stephan, der in der anschließen-den Analyse auch die kritischen Worte ei-nes Großmeister nicht gelten lassen wollte(“Mainka macht das Würstchen!”). JörgsFahrstuhl ging wieder mal nach unten, Thor-sten und Cord spielten Remis. Ihr geneig-ter Berichterstatter legte mit den weißenSteinen eine Eröffnung aufs Parkett, die inmanchen Gegenden unseres Heimat-planeten roten Alarm ausgelöst hätte. Allemir zur Verfügung stehende Energie mußteauf die Schutzschilde transferiert werden,meine anschließende Endpielbehandlunghätte um Haaresbreite den Krisenstab derRegion veranlaßt, den Turniersaal zu räu-men. Egal, was zählte war das was hintenraus kam, eine eins.Den Abschluß dieses ereignisreichen Ta-ges bildete die perfekt organisierte Suchenach einem Spanier. Nein, keine Schacher-öffnung, auch ein Südeuropäer ist nichtgemeint. Es ging um ein sagenumwobenesRestaurant irgendwo in Travemünde, dasvor Jahren bereits hungrigen Weisse DameSpielern gute Dienste geleistet haben soll.Unsere Suche war nach einer halbstündi-gen Irrfahrt von Erfolg gekrönt. Glücklichschauten wir uns beim Anblick des ge-schlossenen Restaurants an. Wir hatten esgefunden!Am dritten Tag endete Hans-JoachimsSturmlauf an die Tabellenspitze, GMArbakov zeigte erneut kein Herz für weißeDamen, obwohl er gegen Hans-Joachim

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lange um Ausgleich kämpfen mußte (siehePartieteil). Ihr sich ergebender Schreiberlingfeierte in der fünften Runde bei seinem drit-ten Sieg in Folge gegen Michael Ehrke vomLübecker SV seine erste und einzige gutePartie des Turniers. Für Franko lief es wei-ter wie am Schnürchen, seine Vorbereitungauf den nächsten Gegner zahlte sich aus.Mit GM Tseitlin (ELO 2455) hatte er es er-neut mit einem Schwergewicht zu tun, aufdas Franko aber unbeeindruckt munterdrauf los boxte, was ihm die ungeteilte Sym-pathie des Publikums einbrachte. Die tur-bulente Partie endete schließlich in einerwilden Zeitnotschlacht, in der der GM ver-geblich versuchte, Franko über die Zeit zuheben. Der herbeigeeilte SchiedsrichterPflaum gab nach Frankos Reklamation diePartie Remis.Nach 5 Runden sah es für die Weisse DameAkteure folgendermaßen aus: Franko,Hans-Joachim und ikke 4 aus 5; Stephan3½; Cord, Kai-Gerrit und Thorsten 3 undJörg 2½ Punkte.Die nächste Runde ist schnell erzählt. Mei-ne Wenigkeit machte ein Kurzremis, Hans-Joachim spielte zaghaft aber erfolgreichgegen das Budapester Gambit seines Geg-ners. Franko steuerte gegen noch FM (baldIM) Manfred Glienke vom SC Kreuzbergetwas glücklich den Remishafen an. Kai-Gerrit, Stephan, Thorsten und Jörg fuhrenden ganzen Punkt ein, während Cord sichvergeblich mühte, seine Gegnerin im Turm-endspiel zu überlisten. Sein drittes Remis inFolge.Womit wir mal wieder beim Thema Abend-essen angelangt wären. Die letzten beidenAbende waren wir mit einem Griechen ei-gentlich nicht unzufrieden. Die Chancen füreinen Gyros, Tsatsiki und Ouzo-Hattrickstanden also nicht schlecht. Aber es kam

anders. Verwegen entschieden wir unsnach für unsere Verhältnisse kurzer Diskus-sion für einen Chinesen in unmittelbarerNähe des Kursaals. Und siehe da, diesesRestaurant bot in gemütlicher Atmosphä-re gutes Essen zu Studentenpreisen an. Beiden Studentenmenüs (gab es wirklich!)mußte nicht einmal der Studentenausweisvorgelegt werden. Was lange währt, wirdendlich gut.In der 7. und letzten Runde ging es für Ste-phan, Franko, Hans-Joachim und mich umeine gute Plazierung, für Franko und Hans-Joachim wäre im Fall eines Sieges aufgrundihrer guten Buchholzzahl ein vorderer Platzmöglich. Franko mußte mit Schwarz gegenIM Enno Heyken antreten, Hans-Joachimhatte Weiß auf dem Papier mit dem deut-schen Jugendmeister Frerik Janz die ver-meintlich leichtere Aufgabe. Ich mußtemich mit Schwarz meiner Haut gegen Oli-ver Müller erwehren, der bereits nach derEröffnung deutlichen Vorteil hatte. Dieschwache Eröffnung und meine niedrigeDWZ machten meinen Gegner wahrschein-lich zu siegessicher. Jedenfalls griff er aufTeufel komm raus an und überspannteschließlich den Bogen. So holte ich nachschwachem Turnierstart noch 5½/7 Punk-te.Cord gewann in der letzten Runde souve-rän und erreichte 4½/7, das gleiche Ergeb-nis erzielten Thorsten und Kai-Gerrit. Jörgschloß das Turnier versöhnlich mit einemErfolg ab, was in der Endabrechnung 50%der Punkte bedeutete.Franko mußte sich IM Heyken geschlagengeben, ausgerechnet in der letzten Rundekassierte er damit seine einzige Niederlageund schied somit im Rennen um die Preiseaus. Hans-Joachim und Stephan kämpftenin der Schlußrunde ganz verbissen, beide

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konnten sich trotz guter Möglichkeiten lei-der aber nicht mit Weiß durchsetzen undmußten das Remis akzeptieren. So blieb ichder einzige, der sich in den Preisrängen pla-zieren zu können. Platz 18 bedeuteten noch250,-DM, damit hatte ich vor Beginn desTurniers und besonders nach dem ersten

Tag nicht mit gerechnet.Trotz der anstrengenden Doppelrundenhat das Turnier Spaß gemacht, besondersgut war das Gruppengefühl und die ge-meinsamen Abende. Vielleicht fährt ja eineGruppe von Weisse Dame Spielern baldwieder gemeinsam zu einem Schachturnier.

1. d2-d4 d7-d5 2. CCCCCg1–f3 c7-c6 3. EEEEEc1–f4IIIIId8-b6 4. IIIIId1–c1 g7-g6Ich wollte eigene Eröffnungswege gehen.5. e2-e3 EEEEEf8-g7 6. EEEEEf1–d3Der Läufer steht besser auf e2 (e 6. c4!?bzw. 6. Ee2)6. … CCCCCg8-h6 7. CCCCCb1–d2 f7-f6Der Ch6 wird nach f7 überführt und unter-stützt den Bauernvorstoß e7-e5.8. 0–08. h4!? Cf7 9. h5 g5 T8. … CCCCCh6-f7 9. EEEEEf4-g3 0–0 10. c2-c4 e7-e5Droht Figurengewinn, siehe Kommentarzum 6. Zug von Weiß11. EEEEEd3-e2 EEEEEc8-g4Droht wiederum Figurengewinn mittels e4.

Plazierungen der Weisse Dame-Teilnehmer (TWZ=Turnierwertungszahl):

Michael Ehrke (ELO 2250)Volker Teerling (DWZ 2076)

15. Travemünder Schach-Open 19985. Runde vom 29. 12. 1998, D02KOMMENTAR: VOLKER TEERLING

12. h2-h3 EEEEEg4-h5! 13. KKKKKg1–h1 CCCCCb8-d713. … e4?! 14. Cg1 E×e2 15. C×e2 M14. b2-b4e 14. c5 Id8 15. b414. … e5×d414. … I×b4 15. Gb1 Ie7 16. G×b7 Gfb817. G×b8† G×b8 18. e4=. Während der Par-tie dachte ich, daß diese Variante besser istfür Weiß, deshalb verwarf ich 14. … I×b4.15. CCCCCf3×d4 e 15. e×d4 Gfe8 16. Ge1 d×c4 17. E×c415. … EEEEEh5×e2 16. CCCCCd4×e2 a7-a5! 17.c4×d5?!17. b5 ist viel besser, denn jetzt greift derGa8 aktiv in die Partie ein.17. … a5×b4 18. d5×c6 b7×c6 19. a2-a3?PPPPP

19. Gd1 f5 20. Cc4 Ib7 21. Cd4 Gfc8scheint mir okay zu sein für Weiß.19. … f6-f5 20. GGGGGa1–b1?Mein Gegner hatte bereits Zeitprobleme,dies ist aber keine Entschuldigung für sei-ne schwachen Zügee 20. Cc4 Ia6 21. Ga2P

Rang Teilnehmer TWZ + = – Punkte Buchholz18. Teerling, Volker 2062 4 3 0 5.5 22.019. Waldmann, Hans-Joachim 2350 4 2 1 5.0 25.527. Bruchmann, Stephan 2195 4 2 1 5.0 24.052. Mahn, Franko 2205 3 3 1 4.5 28.062. Venske, Kai-Gerrit 2210 3 3 1 4.5 23.085. Groß, Thorsten 2185 4 1 2 4.5 20.591. Wischhöfer, Cord 2087 3 3 1 4.5 19.5200. Francke, Jörg 1835 3 1 3 3.5 18.5

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20. … IIIIIb6-a6!RRRRRGeht mit Tempogewinn aus dem vis-à-visdes Turmes. 20. … G×a3 ist zu riskant, z.B.

MKKKKKKKKNI/@?@?07@JI@?@'@',#JI?4#@?@#@JI@?@?@#@?JI?$?@?@?@JI"?@?"?*!JI?@?&%"!@JI@-2?@-@5JPLLLLLLLLO

Müller – Teerling

Stellung nach 20. Ga1-b1

GM Valentin Arbakov (ELO 2475)Hans-Joachim Waldmann (ELO 2350)

15. Travemünder Schach-Open 19987. Runde vom 30. 12. 1998 (Tisch 4), E81KOMMENTAR: H.-J. WALDMANN MIT FREUND-LICHER UNTERSTÜTZUNG VON STEPHAN MASS

1. c2-c4 g7-g6 2. d2-d4 CCCCCg8-f6 3. f2-f3EEEEEf8-g7 4. e2-e4 0-0 5. CCCCCb1-c3 d7-d6 6.EEEEEc1-g5 CCCCCb8-c6Hier endet mein Theoriewissen. Die mir zu-gängliche Auflage der Enzyklopädie E er-wähnt 6. … Cc6 nicht.7. CCCCCg1-e2 a7-a6 8. IIIIId1-d2 GGGGGa8-b8 9. d4-d5?!Ein relativ harmloser Aufbau. Schärfere und

21. Cc4 (21. I×a3? b×a3 22. G×b6 C×b6und der a-Bauer setzt sich durch) 21. …Ia6 22. C×a3 b×a3 23. Cc3 a2 24. Ga1und der a-Bauer ist gestoppt.21. CCCCCe2-d4 b4×a3Läßt den Cd4 nach e6 hinein. Interessantist 21. … c5 22. C×f5! (22. Cb3 b×a3 R)22. … g×f5 23. a×b4 c×b4 24. G×b4 Cf6P22. CCCCCd4-e6 a3-a2Dieser Bauer entscheidet die Partie.23. GGGGGb1–a1 EEEEEg7-f623. … E×a1 24. I×a1 droht zwar Matt aufg7 aber nach 24. … Cf6 25. C×f8 K×f8sollte Schwarz auch gewinnen.24. CCCCCe6×f8 CCCCCd7×f8 25. IIIIIc1–c2 CCCCCf8-e6 26. GGGGGa1–c1??Entscheidet sich für ein Ende mit Schrek-ken26. … a2-a1I I I I I 0–1

für Weiß chancenreichere Varianten ent-stehen nach 9. g4 b5 oder 9. 0-0-0 b5 10.c5!?9. … CCCCCc6-e5 10. CCCCCe2-d4 c7-c5 11. CCCCCd4-c2 CCCCCf6-e8

Meister gegen AmateurVON HANS-JOACHIM WALDMANN

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Der einzige sinnvolle Gegenplan bestehtdarin, auf diese Weise die Gegenstöße f5und b5 vorzubereiten, mit denen das weißeZentrum attackiert wird. Der Zug kostetemich 20 Minuten, was mir zu viel erscheint.12. EEEEEf1-e2 CCCCCe8-c7 13. a2-a4 f7-f5 14.e4×f5 EEEEEc8×f5 15. 0-0 CCCCCe5-f7 16. EEEEEg5-h4 EEEEEf5-d7 17. a5-a4?Besser 17. Ca3 – für den Bauern a4, denSchwarz mittels E×c3 hätte erobern kön-nen, wäre Weiß durch harmonischesFigurenspiel und Angriffsaussichten ent-schädigt worden.Jetzt hingegen wird b2 schwach, währenda6 kaum wirksam angegriffen werden kann.17. … b7-b5 18. a5×b6 e.p. GGGGGb8×b6 19.GGGGGa1-a2 CCCCCf7-h6!?Erzwingt durch die Drohung Ch6-f5-d4 eineSchwächung, fördert aber auch das weißeGegenspiel. Besser wäre womöglich sofor-tiges Ib8 gewesen. 19. … Ib8 20. E×e7Ge8 21. Eh4 G×b2 22. G×b2 I×b2 23.Ce4 Ef5 ergäbe gutes Spiel für Schwarz.20. g2-g4 GGGGGf8-e8 21. CCCCCc2-e3 IIIIId8-b8 22.EEEEEe2-d1!?Ein vielseitiger Zug.22. … EEEEEg7-d4 23. KKKKKg1-h1Nicht 23. Ca4 ?! Gb4 24. b3 G×b3 P23. … CCCCCh6-f7 24. f3-f4 e7-e6 25. EEEEEh4-f2Hier läßt sich kaum ein besserer Zug fürWeiß finden, Schwarz droht z.B. mit E×e3.25. … e6×d5!Während der Partie glaubte ich an dieserStelle, er hätte sich auf 26. Ce×d5 C×d5E×d4 verlassen und somit verrechnet (sie-he Anmerkung zum 27. Zug von Weiß). ImNachhinein erscheint es eher so, daß Weißkeine bessere Fortsetzung hatte.26. CCCCCe3×d5 CCCCCc7×d5 27. c4×d527. E×d4 Cb4 28. E×c5 scheiterte nämlichnun an 28. … Ec6† und 27. C×d5 G×b2 28.E×d4 G×d2 29. Cf6† Kh8 30. C×d7 c×d4

MKKKKKKKKNI?@?@/@7@JI@?@?@'@#JI#@?$?@?@JI@3$!@!$?JI?0?,?@!@JI@?@?@?*?JI-"?@?@1"JI@?@)@-@5JPLLLLLLLLO

GM Arbakov – Waldmann

Stellung nach 31. … g6-g5??

31. C×b8 G×a2 ging ebenfalls nicht.27. … GGGGGb6-b4 28. EEEEEf2-g3Mit Sicherheit steht Schwarz hier klar bes-ser, was mir während der Partie voll bewußtwurde. Damit nahm meine Nervosität nochweiter zu. Sofortiges Eb5 verwarf ich lei-der, weil ich C×b5 I×b5 Ee2 für möglichhielt und fürchtete.28. … IIIIIb8-b7?Richtig wäre 28. … Eb5 29. C×b5 I×b5(Schwarz hat e2 unter Kontrolle) 30. Ge1G×e1† 31. I×e1 G×b2 32. G×b2 E×b2 Pgewesen.29. f4-f5 EEEEEd7-b5 30. CCCCCc3×b5 IIIIIb7×b531. IIIIIe2-g2 g6-g5??

Bei knapper Zeit (noch 11 Minuten bis zum40. Zug) viel zu ängstlich gespielt. Der Bau-er b2 wäre halbwegs gefahrlos zu nehmengewesen. 31. … G×b2 32. f×g6 h×g6 (nicht32. … G×g2?? 33. g×f7† Kf8 34. f×e8I†K×e8 35. K×g2) und nunA) 33. Ea4 G×g2 34. E×b5 G×a2 35.E×e8 Ce5 36. Gf6 g5 – Schwarz steht nichtschlechter oder 34. … a×b5 35. K×g2 c436. Gc1 Gc8 37. Gac2 c3 38. Gb1 Gc5 mitgut spielbarer Stellung für Schwarz.

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B) 33. G×b2 E×b2 (33. … I×b2 34.Ec2 Kg7 35. If3 Cg5 36. Id3 Ce4 37.Gb1 mit unklarer Stellung, fehlerhaft wärehingegen 37. E×d6 wegen 37. … c4.) 34.Ec2 Kg7 35. Ea4 (35. If2 Ib7 36. If3Cg5 37. Id3 Ce4 38. E×d6? c4 R) 35.… I×a4 36. I×b2† Id4 37. I×d4† c×d438. Gd1 Ge4 und Schwarz hat nichts zu be-fürchten.C) 33. If3 Cg5 34. G×b2 G×b2 PNicht alle diese Varianten konnte ich amBrett berechnen, aber hätte ich nicht denfolgenden einfachen weißen Zug schlichtübersehen, so hätte ich wohl auf b2 zuge-griffen.32. b2-b3 EEEEEd4-f6?Danach kann Weiß den Läufer nach c4 über-führen und hat alles im Griff. Aufgrund derSchockwirkung, die der Zug 32. b3 bei mirausgelöst hatte, erkannte ich nicht, daß 32.… c4 meine beste Möglichkeit gewesenwäre: 32. … c4!? 33. b×c4 I×c4A) 34. Gc2 Id3 35. Gc6 (35. Gd2 Ic3)Gb1 bringt für Weiß nichts ein.B) 34. Ge2 Ee5 35. E×e5 G×e5 36.G×e5 C×e5 37. Ee2 Ie4 und alles ist inOrdnung.33. EEEEEf1-e2 IIIIIb5-b8 34. EEEEEe2-c4 GGGGGb4-b635. GGGGGg2-e2 GGGGGe8×e2 36. IIIIIg2×e2 KKKKKg8-g7 37. IIIIIe2-e3! GGGGGb6-b7 38. KKKKKh1-g2 IIIIIb8-a7?Stellt die Dame ins Abseits. Eine Folge vonZeitnot und Nervenschwäche, aber auchdurch den starken 37. Zug meines Gegnersprovoziert, der voraussah, daß ich in Zeit-not reflexartig mit meinem Turm die offenee-Linie zu besetzen versuchen würde.38. … Ge7 39. I×c5 I×b3 40. E×b3 d×c541. d6 Gd7 42. Ee6 Gd8 43. d7 Q wärenicht gegangen, aber besser wäre z.B. 38.… a5 gewesen.39. h2-h4!

MKKKKKKKKNI?@?@?@?@JI@?@30?@?JI#@?$?8?@JI@?$!@!@?JI?@)@?2'$JI@!@?@?@?JI?@?@?@5@JI@?@?@-@?JPLLLLLLLLO

Im richtigen Moment gespielt.39. … GGGGGb7-e7 40. IIIIIe3-d2 g5×h4Ein positionswidriger Zug. Jedoch gefielmir der Klammerversuch 40. … h6 nicht be-sonders, da ich dann Schwächen auf e6,g6 und h7 hätte verteidigen müssen. Au-ßerdem drohte Weiß nun plötzlich mit 41.h×g5 h×g5 42. Ia5.41. EEEEEg3-f4 h7-h6 42. EEEEEf4×h6† CCCCCf7×h643. g4-g5 CCCCCh6-g4Nicht 43. … Cg8 44. g×f6† K×f6 45. If4Gg7 46. Kh1 Ie7 47. I×h4† Gg5 48. Ge1I×e1† (48. … Ig7 49. E×a6 Q) 49.I×e1 Gh5† 50. Kg2 Gg5† 51. Kh3 Gh5†52. Kg4 Gg5† 53. Kh4 Q44. g5×f6† KKKKKg7×f6 45. IIIIId2-f4!? IIIIIa7-d7?

Die Nerven! Weit chancenreicher wäre derVersuch 45. … Ce3† gewesen. Weiß müß-te erst einmal nachweisen, daß er genügen-den Angriff für die geopferte Qualität hat.Anstatt genau zu rechnen, glaubte ich demMeister hier aufs Wort. Also: 45. Ce3 46.Kf3 C×f1 47. I×d6† Kf7 und wir konn-ten keinen Gewinn für Weiß nachweisen,z.B. 48. Ig6† (48. E×f1 c4! 49. Ig6† Kf8

GM Arbakov – Waldmann

Stellung nach 45. … Ia7-d7?

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50. Ih6† Ke8 51. f6 Gf7 52. E×c4 Ie7und Weiß muß aufpassen.) 48. … Kf8 49.f6 Cd2 50. Kg2 C×c4 – Schwarz steht aufkeinen Fall schlechter. 45. … Ce3† 46. Kh1C×f1 47. I×d6† Kg5 48. Ig6† Kf4brauchte Schwarz ebenfalls nicht zu fürch-ten.46. KKKKKg2-h1 GGGGGe7-g7Es gab jetzt keine Rettung mehr: 46. … Ce547. Ih6† Kf7 48. Ih7† Kf8 49. Ih8† Kf750. Ee2 Q47. EEEEEc4-e2 CCCCCg4-e5 48. IIIIIf4×h4† KKKKKf6-f7

49. f5-f6 GGGGGg7-g649. … Gg8 50. Ih7† Kf8 51. Ih6† Ke852. f7† C×f7 53. G×f7 K×f7 54. Eh5† Ke755. Ih7† Kd8 56. I×g8† Kc7 57. Eg4Q50. EEEEEe2-h5 IIIIId7-b7 51. EEEEEh5×g6†KKKKKf7×g6 52. GGGGGf1-g1† KKKKKg6-f5 53. GGGGGg1-g5† KKKKKf5×f6 54. GGGGGg5-h5† KKKKKf6-g6 55.IIIIIh4-g5† 1-0Fazit: Vom Meisterspieler in der Zeitnot-phase sehr geschickt, nach der Zeitkontrollemutig vorgetragen, insgesamt jedoch nichtganz überzeugend gespielt.

Die Berliner Blitzmannschaftsmeisterschaftfand am 3. Januar 1999 wie gewohnt in denRäumen des SC Schwarz-Weiß Lichtenradestatt. Leider erklärte sich kein Spieler der 1.Mannschaft bereit, an diesem frühen Mor-gen in Lichtenrade auf der Matte zu stehen.Die Meisten waren anscheinend noch zugeschafft vom Sylvesterschachvergleich.Diesen konnte übrigens dieses Mal derSchachclub für sich entscheiden. Dadurch,daß SF Neukölln, S-W Lichtenrade, KönigTegel, Kreuzberg, Oberschöneweide und

„2. Garde“ schlägt sich souverän!VON CLAUDIO GERSCHAU

Weisse Dame 2:Brett 1: Naim IliaBrett 2: Jan JacobowitzBrett 3: Benjamin NikolicBrett 4. Berndt EckardtErsatz: Alexander Berndt

Empor Berlin bereits für die NorddeutscheBlitz-MM vorqualifiziert waren, hätte manaber sicherlich eine gute Chance gehabt,sich ebenfalls zu qualifizieren. So jedocherschien am Sonntagmorgen nur die „2.Garde“ der Weissen Dame. Die zwei Mann-schaften vertraten den Verein dennochwürdig. Weisse Dame 1 wurde Dritter ihrerVorgruppe und qualifizierte sich fuer dasA-Finale. Dort belegte man den 12. undletzten Platz. Weisse Dame 2 erreichte dasC-Finale und belegte dort den 5. Platz.

Weisse Dame 1:Brett 1: Volker TeerlingBrett 2: Thorsten GroßBrett 3: Alexander KysucanBrett 4. Christian GreiserErsatz: Thomas Heerde

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Die Berliner Mannschaftsmeisterschaft 98/99VON ROBERT HOLZ

Nach sieben Runden gibt es weder einenGrund zum Jubeln noch einen Anlaß zumVerzweifeln. Viele wichtigen Entscheidun-gen werden noch die letzten beiden Run-den bringen.Blicken wir nun auf die einzelnen Mann-schaften:

1. Mannschaft, Landesliga

Pl. Name MP BP1. Sfr Neukölln 2 11:3 33,02. BSC Rehberge 1 11:332,53. SC Weisse Dame 1 10:4 30,04. Zitadelle Spandau 1 9:532,55. Chemie Weißensee 1 8:628,56. SC Kreuzberg 2 5:9 26,07. SC Kreuzberg 3 5:9 25,58. SSV Rotation 2 4:1026,09. SC Friesen 2 4:1023,510. SG Lasker/Wilmersdorf 2 3:1122,5

Dank der Niederlage des TabellenführersNeukölln 2 gegen Rehberge 1 in der 7. Run-de bestehen wieder gewisse Aufstiegs-chancen. Unsere Erste liegt mit 10 Punktenauf Platz 3, vor ihr Neukölln und Rehbergemit je 11 Punkten.Sie müßte die ausstehen-den Spiele möglichst hoch gewinnen. DieKonkurrenten haben mehr Brettpunkte unddiese können durchaus entscheiden.Die größten Aussichten hat zweifellos Reh-berge; der Club trifft in den beiden letztenRunden auf durchaus schlagbare Gegner.Neukölln könnte eher straucheln. Sie müs-sen noch gegen Zitadelle Spandau 1 antre-ten, die in den letzten zwei Runden sehr er-folgreich gepunktet hat (4MP; 12,5 BP).

Pl. Name MP BP1. SV Berolina Mitte 1 12:2 35,02. SV Königsjäger S-W 1 9:5 30,53. SK Zehlendorf 2 9:5 29,04. 1. Nichtraucher SC 1 8:628,05. SG Weißensee 1 7:728,06. SC Friesen 4 7:7 26,57. SG Eckbauer/BfA 1 6:8 27,58. SK König Tegel 3 5:9 27,59. SGR Siemens 1 4:1021,5

10. SC Weisse Dame 2 3:1126,5

2. Mannschaft, Stadtliga B

Erfolgreichster Spieler ist überraschend

Wer konnte vorhersehen, daß ausgerech-net die 2. Mannschaft nach sieben Rundenmit drei Mannschaftspunkten das Schluß-licht in der Stadtliga B bildet? Diese Mann-schaft ist fast mit der des Vorjahres iden-tisch, die den 3. Platz in der gleichen Klas-se belegte. Die letzten beiden Gegner sindnicht in der Spitzengruppe angesiedelt. Dreiweitere Punkte könnten für den Klassener-halt ausreichen.Erstaunlich ist, daß eine abstiegsgefährde-te Mannschaft so viele Spieler hat, die über50% der möglichen Punkte erzielt haben.Am erfolgreichsten Mannschaftsleiter Vol-

Stephan Bruch-mann mit 4,5/7.Das 1. Brett hater auf eigenenWunsch erhal-ten und sichdort durchausbewährt.

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Pl. Name MP BP1. SG Caissa/Hermsdorf 1 12:234,01. SC Rochade 1 12:234,03. TSG Oberschöneweide 3 9:530,04. SVG Humboldt-Wedding 1 8:6 29,55. SC Weisse Dame 3 8:627,06. Chemie Weißensee 2 7:728,57. SV Berolina Mitte 2 6:8 27,58. Weißenseer SC 1 3:1125,59. TSG Fredersdorf 1 3:1123,510. SGR Hertha 06 2 2:1220,5

3. Mannschaft, Klasse 1.3

Der gute Mittelplatz der Dritten ist schondeshalb beachtenswert, weil sie im allge-meinen mit sieben, einmal sogar mit sechsSpielern antreten mußte. Nachahmenswertist dieses Verfahren sicherlich nicht. DerErfolg wurde nur möglich, weil Jörg Franckeund Stephan Maaß bei Einsätzen in der Drit-ten nur ein- bzw. zweimal Remis zuließenund im Übrigen siegreich blieben.Hinzu kommt die gute Leistung des Jugend-lichen Victor Fischer mit 3/4.

Pl. Name MP BP1. SG Lasker/Wilmersdorf 6 12:235,02. Eintracht Mahlsdorf 1 9:5 30,53. SG Eckturm 1 9:5 29,04. SC Kreuzberg 6 8:6 28,05. BSC Rehberge 3 7:728,06. SV R-W Neuenhagen 1 7:726,57. Chemie Weißensee 3 6:827,58. SC Weisse Dame 4 5:927,59. Kroatische Gemeinde 1 4:1021,510. S-W Neukölln 3 3:11 26,5

4. Mannschaft, Klasse 2.4

Trotz des Sieges in der letzten Runde istdas Abstiegsgespenst noch nicht gebannt.Vier Mannschaftspunkte sind dafür zu we-nig. Von den Gegnern in den letzten beidenRunden ist einer selbst Abstiegskandidat,der andere (Kreuzberg 6) befindet sich inder oberen Tabellenhälfte. Hält der Auf-wärtstrend der Mannschaft an und bringtsie ihre beste Besetzung zusammen, beste-hen noch gute Chancen für den Klassen-erhalt. Ab Runde 7 steht ihr auch der indieser BMM sehr erfolgreich spielendeBernd Eckardt (6/7, davon 4/4 in der 5.Mannschaft) allein zur Verfügung. Ein wei-terer herausragender Spieler ist Hans-Bernd Rombrecht mit 4,5/6.Durchaus erwähnenswertdie 4/7 des Ju-gendlichen Martin Kaiser.

Pl. Name MP BP1. Chemie Weißensee 4 10:434,52. Sfr. Nord-Ost 2 10:4 31,03. SGR Hertha 06 3 10:429,54. SK Zehlendorf 5 9:5 27,05. TSG Oberschöneweide 5 8:631,56. Berliner Gehörlosen SV 1 6:829,57. SC Weisse Dame 5 6:828,58. SV Turbine 3 6:8 24,59. SV Berolina Mitte 5 3:11 21,510. Eintracht Mahlsdorf 2 2:12 22,5

5. Mannschaft, Klasse 3.1

Mit sechs Mannschaftspunkten ist derAnschluß an das Mittelfeld gelungen. Dienoch ausstehenden Gegner sind die bei-den Tabellenletzten. Es wäre eine Überra-schung, wenn nicht vier Punkte hinzukä-men. Die erfolgreichsten Spieler sind BerndEckardt mit 4/4, Günter Surawski mit 4/6und Rainer Radloff mit 4/7.

ker Teerling mit 5/6. Über 50% erreichtenaber auch Karsten Sieg, Thorsten Groß undNaim Ilia.

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Die tiefere Ursache eines SiegesDer bisherige Saisonverlauf der 3. Mannschaft

oder: Wie aus einer Hypothese eine Theorie wirdVON STEPHAN MAAß

Für die 3. Mannschaft ist eines jetzt völligklar: Die tiefere Ursache eines Sieges liegtim Antreten mit einer unvollständigenMannschaft! Wer das nicht glauben will,der braucht sich bloß unseren bisherigenSaisonverlauf anzuschauen: vier Siegen miteiner unvollständigen Mannschaft stehenzwei deftige Niederlagen gegenüber, beidenen wir komplett waren. Doch lesen Sieselbst die erstaunliche Reifung einer iro-nisch-spaßhaft gemeinten Anmerkung übereine Hypothese bis hin zu einer handfestenTheorie!

1. Teil: Eine scherzhafte AnmerkungWie sich die geneigte Leserin bzw. der ge-neigte Leser erinnern wird, gab ManneSchreiber nach der zweiten Runde der lau-fenden BMM-Saison zu bedenken, daßunsere Siege zu siebt, zunehmend knapperwürden – Das stimmte zwar tendenziell, aberdie selbstironische Kritik verschleierte denFakt, daß die 3. Mannschaft zu diesem Zeit-punkt zweimal mit nur sieben Spielern ge-wonnen hatte. Meine Hoffnung auf einekomplette Mannschaft wurde daher nichtvon allen uneingeschränkt geteilt. Die kriti-sche Anmerkung ging dreiviertel scherzhaft,einviertel furchtsam dahin, daß es nach hin-ten losgehen könnte, wenn wir die erfolg-reiche Strategie der unvollständig antreten-den Mannschaft ändern würden [vgl. hier-zu auch GARDEZ! Nr. 4/1998, S. 18 ff.].

2. Teil: Die Bildung einer HypotheseWenn ich nur einen telegrammtauglichen

(Halb-)Satz über den bisherigen Saison-verlauf für die 3. Mannschaft verlieren dürf-te, so würde ich wahrscheinlich die Zusam-menfassung „Trotz Personalproblemen:Punktausbeute gut, Tabellenplatz gesi-chert, Stimmung toll.“ wählen. Aber ichweiß, daß meine Leserinnen und Leser mehrvon mir erwarten (ihr sollt es bekommen)und diejenigen, die eventuell gehofft hat-ten, daß ich es diesmal damit würde be-wenden lassen, muß ich wieder einmal ent-täuschen (so billig kommt ihr mir nicht da-von). Wir haben nach nunmehr sechs ab-solvierten Runden schöne 8:4Mannschafts- und immerhin 25:23 Brett-punkte ergattern können. Damit liegen wirderzeit auf dem 3. Tabellenplatz, lediglichzwei Punkte vom Führungsduo CaïssaHermsdorf 1 und SC Rochade 1. Viel wich-tiger (mir jedenfalls) ist jedoch die Tatsa-che, daß die Stimmung innerhalb der Mann-schaft stimmt. Wir verstehen uns gut, eswird keiner wegen verpaßter Chancen oder(katastrophaler) Fehler angemacht, es istvielmehr so, daß wir uns an diversen Sonn-tagvormittagen treffen, um miteinanderSchach zu spielen und ein wenig Spaß bzw.Abwechslung zu haben. Ich freue michaufrichtig, der Mannschaftsleiter diesertollen Truppe zu sein. Das ist übrigens kei-ne Selbstverständlichkeit, denn wir hattenschon mit einigen Schwierigkeiten zu kämp-fen. Betrug der Stamm der Mannschaft vonBeginn an nur sieben Spieler, so reduzierteer sich nach der dritten Runde sogar aufsechs, da die Eltern unseres Jugendspielers

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Victor Fischer entschieden hatten, daß ihrSohn nur noch sporadisch in Ausnahme-fällen als Ersatzspieler zur Verfügung ste-hen würde, weil er mehr für die Schule tunsolle. Offenbar hatte er es mit seinen schach-lichen Aktivitäten etwas übertrieben. Trotz-dem tut mir das bei allem Verständnis fürdie Motive der Eltern für alle Beteiligten leid.Victors Eltern hoffen und vertrauen darauf,daß ihr Sohn die Zeit, die er bisher für dasSchachspiel aufgewendet hat, künftig mitLernen zubringen wird und daß sich da-durch seine schulischen Leistungen ver-bessern werden. Ich wünsche ihnen auf-richtig, daß sie recht behalten mögen, aberaus meiner Erfahrung als schachbegeisterterSchüler und nun als Pädagoge weiß ich, daßeine starke, leistungsorientierte Druck-erhöhung von außerhalb mitunter zu einerReaktion führt, die von keinem gewollt wur-de und für keinen von Vorteil ist. Ich be-dauere auch Victor, der am Anfang der Sai-son eine Zusage als Stammspieler gegebenhatte und nun sein Wort nicht halten kann.Schließlich ist es auch für die 3. und 4.Mannschaft nicht leicht, den Ausfall zukompensieren. Der zu dünne Stamm meinerMannschaft zwang mich bisher viermal, ei-nen Spieler aus der 4. Mannschaft zu erbe-ten. Die Freude über die erfreuliche Nach-nominierung des starken Wolfgang Christim Dezember zur fünften Runde währte lei-der nur kurz, da er mir bereits vor der sech-sten Runde erklärte, daß er nach vier Nie-derlagen in Folge (wovon nur eine aus ei-nem Mannschaftskampf resultierte) ersteinmal schrittweise zu seiner wahren Stärkezurückfinden müsse, bevor er in einer Mann-schaft spielen wolle. Tja, das kann ich ver-stehen, aber so hatten wir wieder unser al-tes Problem: eine Stammannschaft mit le-diglich sechs Spielern… Und weil sowohl

die Zweite als auch die Vierte in ihren Klas-sen ums Überleben kämpfen, muß die Drit-te im Notfall einen Spieler abgeben, kannsich aber jetzt nicht mehr ohne weiteres beider Vierten bedienen. Die Alltagssorgeneines Mannschaftsleiters.In der dritten Runde waren wir jedenfallszu acht. Das allerdings nur deshalb, weilwir uns wie schon in der ersten Runde ei-nen Spieler der 4. Mannschaft ausgeborgthatten. Nachdem wir dieses erste Heimspielgegen Rochade 1 mit 3:5 abgeben mußten,glaubten Gerd Borris und Bernward Brüggedie tiefere Ursache dafür erkannt zu haben.Unsere Gegner waren nämlich ihrerseits nurzu siebt angetreten. Und weil wir unsereersten beiden Wettkämpfe ebenfalls nur mitjeweils sieben Spielern gewonnen hatten,hätte mir laut Gerd und Bernward eigent-lich klar sein sollen, daß der Sieg immer andie Mannschaft gehe, die unvollständiganträte. So wurde aus einer scherzhaftenBemerkung eine Hypothese. Ich bat mitdem Hinweis, ich habe davon vorher wirk-lich nichts gewußt, um Vergebung und ge-lobte offiziell Besserung. Insgeheim glaub-te ich natürlich nicht an den Wahrheitsge-halt dieser Hypothese, ich Kleingläubiger.Ich tröstete mich mit der „wissenschaftli-chen“ Erkenntnis, daß Rochade 1 einfachetwas zu stark für uns gewesen ist und mehrals dem kampflosen Punkt für JanJacobowitz, den beiden Remisen von JörgFrancke und Benjamin Nikolic sowie mei-nem Gewinn einer (kleineren) Seeschlange(84 Züge) m.E. für uns nicht drin war.

3. Teil: Der Verdacht erhärtet sichIn der vierten Runde mußten wir auswärtsbei Berolina Mitte antreten. Auswärts-kämpfe sind immer die Gelegenheit fürManne Schreiber, sein Können in die

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Waagschale zu werfen, und für das achteBrett haben wir uns wieder einmal einenSpieler aus der 4. Mannschaft borgen müs-sen. Dabei stellte sich Alexander Paulsenallerdings quer, als ich zum drittenmal Ben-jamin anforderte. Dreimal für die Dritte, im-mer für die Dritte (Mist, er hat’s gemerkt).Also verlangte ich meinen Cousin MartinDöring und erhielt ihn zähneknirschend.Damit waren wir auf dem Papier acht Mann.Doch die Zusage Günther Schmidts hatteich von ihm unmittelbar nach der drittenRunde erhalten, und weil mir Günther beidieser Gelegenheit auch erzählte, daß ermomentan beruflich ziemlich unter Druckstünde, wollte ich mir seine Zusage amSamstag vor der vierten Runde noch ein-mal bestätigen lassen. Ich erreichte ihnnicht, so daß ich am Sonntag auf Jans Fra-ge, ob wir vollständig wären, nur erwidernkonnte: „Ich hoffe, daß alles klappt.“Um 9.00 Uhr, als unsere Gastgeber ihre Uh-ren in gang setzten, waren wir allerdingsnur zu viert. Kurz darauf erschienen aberGerd und Jörg, so daß es losgehen konnte.Es fehlten immer noch Manne und Günther.Um 9.40 Uhr kam dann Manne mit dem Taxivorgefahren. Nunja, Günther kam nicht, undmeine Versuche, ihn um 9.00 Uhr bzw. um9.30 Uhr doch noch telefonisch zu erreichen,führten abermals lediglich dazu, daß nie-mand am anderen Ende abhob. Um 10.01Uhr lagen wir also gewohnterweise 0:1 zu-rück. Gerd erhielt als nächstes ein Remisan-gebot, so daß er mich fragte, ob er es an-nehmen dürfe. Die Stellungen der übrigenschätzte ich zu diesem Zeitpunkt folgender-maßen ein: Manne stand besser, Jörg aus-geglichen, ich klar besser, Bernward ausge-glichen und Jan hatte eine tückische Stel-lung auf dem Brett, die aber sehr chancen-reich für ihn aussah. Martin stand eher un-

ter Druck. Gerd selbst hätte zu jenem Zeit-punkt ein Doppelläuferendspiel haben kön-nen, in dem er mit seiner Bauernmehrheitam Damenflügel versuchen konnte, einenentfernten Freibauern zu bilden. Ich hättedas an seiner Stelle vielleicht auch nochversucht, aber auf meine Frage, wie er sichin der Stellung fühle, antwortete er ohneZögern: „Aus dieser Stellung hole ichnichts mehr heraus, das weiß ich.“ Das warso überzeugend, daß wir absprachen, ersolle das Remisangebot akzeptieren. Alsich dann meinen Vorteil zu einer Gewinn-stellung verdichten konnte, erfuhr ich, daßJan mittlerweile verloren hatte. Er war un-ser Pechvogel, denn er stand im Prinzip aufGewinn. Der Gegner hatte einen Turm we-niger und Jan konnte ihn darüber hinaus ineine latente Mattgefahr bringen. Leiderübersah er nur eine trickreiche Drohung desGegners. Die war allerdings so kräftig, daßer selbst das Matt nicht mehr verhindernkonnte. Schade. Bald darauf hatte ich ge-wonnen, so daß wir 1½:2½ zurücklagen,statt mit dem gleichen Verhältnis zu füh-ren. Ich machte mir etwas Sorgen, weilManne zwar immer noch alles sicher im Griffhatte und Jörg ausgeglichen stand, aberBernwards Stellung schien mir mittlerweileunklar und Martin stand schlechter. Bern-ward fragte mich, wie es stünde und icherklärte ihm, er müsse versuchen zu gewin-nen. Während ich in einem völlig verrauch-ten Nebenraum der Analyse von Jans Par-tie beiwohnte, kam plötzlich Manne her-aus und erklärte: „Tja, es tut mir leid, ichwerde die Partie wohl gewinnen müssen.“Das hatte ich erst falsch verstanden undglaubte, einer oder zwei meiner Kameradenhätte auch noch verloren. Doch weit ge-fehlt. Zuerst hielt Martin seine Stellung miteiner Qualität weniger remis, so daß er die

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Tradition aufrecht erhielt, daß die ausgelie-henen Spieler der 4. Mannschaft am achtenBrett unentschieden spielen. Gleich daraufgewann Manne gemäß seiner Ankündigungund Bernward, der kurzfristig eine Qualitätmehr besessen hatte, gewann ein Endspielmit Dame gegen Bauer auf der vorletztenReihe mit einem wundervollen Bauernzug.Damit führten wir plötzlich 4:3 und JörgsPartie war immer noch remis. Das Angebotmußte Jörgs Gegner allerdings ablehnen, sodaß er spielte und spielte, bis er nur nocheine Minute für den Rest der Partie auf derUhr hatte. Jörg konnte noch 15 Minutenverbrauchen. Statt nun seinen Läufer ge-gen den gegnerischen Springer zu tauschenund mit seinem verbleibenden Springer ge-gen einen Läufer bei verschachtelterBauernstellung eine Position zu erreichen,die der Gegner auf gar keinen Fall mehr ge-winnen konnte, beschränkte sich Jörg aufsHin- und Herziehen, bis der Gegner dochnoch die Gelegenheit bekam, seinen Läufergegen drei Bauern zu opfern. Das wäre nochnicht einmal so schlimm gewesen, denn Jörghätte die drei schwarzen Freibauern mit Hil-fe seiner beiden Figuren und dem Königleicht blockieren können. Doch aus demunerwarteten Opfer des Gegners aus demseelischen Gleichgewicht geraten, reagier-te Jörg falsch und geriet in eine hoffnungs-lose Verluststellung. Zum Glück für uns allefiel das Blättchen an der Uhr des Gegners,gerade als er seinen Bauern unaufhaltsamdirekt vor der Umwandlung hatte. Puh, einehalbe Minute mehr Bedenkzeit für Schwarzund wir wären womöglich mit einem 4:4 nachHause gefahren. So aber hieß es am Endelogischerweise 5:3 für uns. Logischerwei-se? – Natürlich! Oder haben Sie’s schonwieder vergessen? Es siegt immer die Mann-schaft, die unvollständig antritt! Ich geriet

jedenfalls innerlich ins Wanken. SolltenBernward und Gerd doch recht haben? Hin-zu kam, daß Jan auf der Rückfahrt damitanfing, ins selbe Horn zu stoßen, als er la-chend konstatierte: „Bist Du raffiniert, Ste-phan. Jetzt verstehe ich, was Du damitmeintest, als Du vorhin sagtest, Du wür-dest hoffen, das alles klappe… Du hast dar-auf spekuliert, daß Günther nicht antretenwürde, wir also nur zu siebt sein würden,uns dadurch aber der Sieg automatischzufallen müßte. Das ist wirklich teuflisch!“Ich lachte mit, aber ich war eigentlich im-mer noch skeptisch ob dieses unterstell-ten Raffinements.Aus der vierten Runde möchte ich Ihnennicht meine Partie vorenthalten, obwohlmein Gegner offenbar beschlossen hatte,überhaupt keinen Widerstand zu leisten…

Harald Habermann (Berolina Mitte 2)Stephan Maaß (SC Weisse Dame 3)

BMM 98/99, 4. Runde, 29.11.98, 4. BrettHolländische Verteidigung A 85KOMMENTAR: STEPHAN MAASS

1. d2-d4 f7-f5 2. c2-c4Ups! – Diese Fortsetzung ist relativ unge-wöhnlich geworden; ich kenne sie eigent-lich nur noch von meinen Eröffnungs-monographien über Holländisch her, in de-nen es häufig eher um eine systematischeOrdnung als um geschickte Zugum-stellungen geht. Das Warten mit c2-c4 hatdurchaus seinen Sinn, denn durch das früh-zeitige Aufziehen des c-Bauern gestattetWeiß seinem Gegner eine relativ große Pa-lette an Aufbaumöglichkeiten. So mußWeiß neben den ohnehin nicht verhinder-baren Varianten des Illjin-Genewski-Sy-stems, des Stonewalls, des LeningraderSystems und des Hort-Antoschin-Ab-

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spiels nun auch noch mit der Rubinstein-Variante, den Eb4-Variationen und derAljechin-Variante rechnen. Jedenfalls ver-anlaßte mich der Zug erst einmal dazu, ei-nen genaueren Blick auf meinen Gegner zuwerfen: ein jüngerer Mann mit einem etwasschläfrigen Blick. Er machte eigentlich kei-nen gefährlichen Eindruck.2. … g7-g6 3. CCCCCb1-c3 CCCCCg8-f6 4. EEEEEc1-g5Hier blickte ich ihn abermals an. Geschahder Läuferausfall nach g5 aus Theorie-unkenntnis oder weil Weiß die Mode-varianten 4. … Eg7 5. Id2 resp. 5. E×f6!?E×f6 6. e4 spielen möchte? Nun, vor bei-dem habe ich keine Angst. Der nächste Zugwird es zeigen…4. … EEEEEf8-g7 5. e2-e3Aha, ein ganz Zahmer! Nun war mir klar,daß sich Weiß über meine Eröffnungswahlgeärgert haben dürfte. Er strebt keinerleiEröffnungsvorteil an (wahrscheinlich ausUnkenntnis), sondern versucht einfach,seine Steine zu entwickeln und Ambitionenauf das Mittelspiel zu verschieben. Mir soll-te es recht sein; meine Erfahrung besagt,wenn Weiß die Holländische Verteidigungzu zahm angeht, erlangt Schwarz nicht sel-ten über frühzeitigen Ausgleich eine vor-teilsträchtige Stellung.5. … 0-0 6. CCCCCg1-f3 d7-d6Hier kam auch 6. … b6 stark in Betracht, umdas Problem des weißfeldrigen Läufers so-fort zu lösen. Aber ich mag die Varianten, indenen Schwarz versucht, e7-e5 durchzuset-zen. Dazu ist d7-d6 nötig, und das Entfer-nen des Läufers von der Schrägen c8-h3schwächt dann e6. Alles in allem habe ichkeine allzu guten Erfahrungen mit dem Fi-anchetto des weißfeldrigen Läufers ge-macht.7. EEEEEf1-e2 CCCCCb8-c6 8. GGGGGa1-c1(?)Weiß bleibt sich treu, er entwickelt seine

Figuren völlig ambitionslos und versuchtsich zu benehmen, wie in jeder x-beliebi-gen geschlossenen Stellung (wenn mansich die schwarze Stellung mal wegdenkt,könnte das glatt ein Damengambit sein!!).Besser war jedenfalls 8. d5 Ce5 9. Cd4oder einfach 8. 0-0, auch wenn beides kaumreale Hoffnungen auf Vorteil bieten sollte.Immerhin geht 8. … e5? nicht, weil Weißeinfach 9. d×e5 d×e5 10. I×d8 G×d8 11.Cd5 antwortet und mindestens einen Bau-ern gewinnt. Ein Damentausch gegen ei-nen ängstlich-ambitionslos agierendenGegner wäre aber auch ohnedies ein Feh-ler. Ich überlegte, ob ich 8. … a6 mit derIdee 9. … Ie8 und e7-e5 spielen sollte, alsmir auffiel, daß der Läufer g5 abgesehenvom Abtausch auf f6 eigentlich keine gün-stigen Rückzugselder mehr besitzt. Darumverfiel ich auf den merkwürdig aussehen-den nächsten Zug, der letztlich e7-e5 an-strebt, ohne die Damen zum Tausch anbie-ten zu müssen, aber auch den Läufer g5komisch aussehen läßt.8. … CCCCCf6-d7!? 9. h2-h3?Er ergibt sich kampflos in sein Schicksal.Nötig war mit Sicherheit 9. d5 Ce5 10. Cd4Cc5 11. b4 Ce4 12. C×e4 f×e4. Nun be-kommt Schwarz eine sehr bequeme Stel-lung.9. … h7-h6 10. EEEEEg5-h4 g6-g5 11. EEEEEh4-g3 e7-e5 12. d4-d5Weiß beschließt, in eine königsindischeStruktur überzugehen. Das fatale an seinerLage ist, daß er kein geeignetes Plätzchenfür seinen König finden kann. Ich fühltemich sehr wohl.12. … CCCCCc6-e7 13. e3-e4 CCCCCd7-c5!Mein erster Impuls war f5-f4, was seinenschwarzfeldrigen Läufer zunächst völligvom Spiel ausgeschlossen hätte. Dochdann wurde mir klar, daß ich es in diesem

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Falle schwer haben würde, gegen den wei-ßen König in der Mitte Linien zu öffnen.Weiß könnte außerdem später Cf3-d2, f2-f3 und Eh2-g1 spielen und so den Läuferreaktivieren. Der Textzug ist dagegen vielstärker, denn Schwarz übt gewaltigen Druckauf das Zentrum aus und es ist nicht zusehen, wie Weiß aus dem Feld e4 Kapitalschlagen könnte.14. e4×f5 CCCCCe7×f5!?Mir war durchaus bewußt, daß hier 14. …a5! objektiv wohl noch stärker gewesenwäre, um die Position des mächtigen Sprin-gers c5 zu zementieren. Doch ich griff andieser Stelle zu einer Methode, die ich Ju-gendlichen immer auszureden versuche. Ichrechnete mit der vermeintlichen Unfähigkeitmeines Gegners. Immerhin kann ich für michreklamieren, daß ich im Gegensatz zu vielenJugendlichen keine billige Falle stellte undhoffte, der Gegner würde schon dumm ge-nug sein, darauf hereinzufallen. Außerdemstützte ich meine Entscheidung auf einepsychologische Analyse der bisherigenSpielweise meines Gegners. Kurz gesagt, ichging aus begründetem Anlaß davon aus,daß es meinem Kontrahenten höchstwahr-scheinlich überaus unangenehm wäre, dieSchwächung nach Cf5×g3 f2×g3 hinzuneh-men. Sein König stünde dann nach wie vorproblematisch und schon deshalb würde erseinen Läufer zurückziehen. Ich pokerte hieralso etwas, denn wenn Weiß nun richtigmit 15. b4! reagiert hätte, wäre mir wohl we-niger Vorteil als nach 14. … a5! geblieben.Doch offenbar kann ich mich wenigstensauf meine psychologischen Einschätzun-gen verlassen, denn daß ich sehr großenVorteil erlangen würde, wenn Weiß nun inmeinem Sinne handelte, das war mir eben-falls klar.15. EEEEEg3-h2? e5-e4

Nun komme ich nämlich ohne den Tempo-verlust a7-a5 aus und kann sofort die Kon-trolle des Zentrums für entscheidendeLinienöffnungen nutzen.16. CCCCCf3-d2Auch 16. Cg1 Ie7 sieht fürchterlich fürWeiß aus.

MKKKKKKKKNI/@+4?07@JI$#$?@?,?JI?@?$?@?$JI@?(!@'$?JI?@!@#@?@JI@?&?@?@!JI!"?&)"!*JI@?.16?@-JPLLLLLLLLO

16. … e4-e3 17. CCCCCd2-f3Nach 17. f×e3? S×e3 entsteht ein netterDamenfang. Nach meinem nächsten Zugdachte mein Gegner ganze zehn Minutennach, so daß ich mich fragte, worüber?Erwog er wirklich ernsthaft 18. Kd2 oderfragte er sich, ob er es sich und seinerMannschaft antun könnte, bereits nachsiebzehn Zügen aufzugeben?17. … e3×f2† 18. KKKKKe1×f2 IIIIId8-e7 19. g2-g4Sehr hübsch wäre 19. Ge1? Ed4†! 20.C×d4 Ie3† 21. Kf1 Cg3# gewesen.19. … CCCCCf5-e3!Dieser Zug kostete mich satte 20 MinutenBedenkzeit. Nachgedacht habe ich davonjedoch nur ca. fünf Minuten; den Rest ver-wandte ich darauf, die Stellungen meinerKameraden zu sichten und andere

Habermann – Maaß

Stellung nach 16. Cf3-d2

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Mannschaftsbelange zu klären (s.o.). DerTextzug ist noch stärker als das verlocken-de 19. … Ie3†, weil ich nach 20. Ke1 nichtrecht gesehen habe, wie es weitergehenkönnte.20. IIIIId1-e1?Das ist schwächer als die Alternative 20.Id2 C×g4†! 21. h×g4 E×c3 22. Ic2 (Vor-sicht, Gabeldrohung auf e4!) 22. … Eg7,wonach Schwarz zwar ebenfalls klaren Vor-teil hat, weil sich zum Stellungsvorteil nochmaterieller gesellt, aber die noch besserenChancen, die jetzt vorhanden sind, umgan-gen worden wären.20. … EEEEEc8×g4?!!Immer spektakulär, so kennt man mich. Tat-sächlich wäre jedoch das einfache 20. …Ed4! noch besser gewesen. Gerd fragtemich später, ob ich das nicht gesehen hät-te. Nun, ich hatte es schon gesehen, aberich war wie im Rausch und konnte mich nurschwer disziplinieren. So rechnete ich andieser Stelle nur schlampig 20. … Ed4 21.Kg3 und es geht nicht weiter. Tja, etwasmehr Disziplin und ich hätte 21. … E×c3!mit der Idee Cc5-e4# wohl auch noch ent-deckt. Statt dessen beschäftigte ich michintensiv mit dem Textzug, der freilich auchgut genug ist, zum Gewinn zu reichen.21. h3×g4 GGGGGf8×f3†!Die Pointe. Nun führt neben dem Textzugauch 22. K×f3 E×c3! forciert zum Verlust,z.B. 23. G×c3 (b×c3) Ie4† 24. Kf2 (24. Kg3Ig2#) 24. … Gf8† nebst Matt auf g2 oder23. I×c3 Gf8† 24. Kg3 Ce4† 25. Kh3Cf2†! 26. Kg3 Ie4 R.Es bliebe daher jetzt nur 22. Kg1, doch dürf-te auch dann außer Zweifel stehen, daßSchwarz im höheren Sinne auf Gewinn steht.22. EEEEEe2×f3 CCCCCc5-d3† 23. KKKKKf2-g3 CCCCCd3×e124. GGGGGh1×e1 EEEEEg7-e5† 25. KKKKKg3-h3EEEEEe5×h2 26. KKKKKh3×h2 IIIIIe7-f7!

Damit wird der Springer e3 elegant entfes-selt (27. G×e3 If4†) und Schwarz behältentscheidenden Materialvorteil. Weiß zognoch…27. KKKKKh2-g3 IIIII f7-f4† 28. KKKKKg3-f2CCCCCe3×g4†… gab dann jedoch auf (0-1), weil er an-sonsten forciert mattgesetzt würde: 29.Kg2(g1) Ih2† 30. Kf1 If2# bzw. 29. Kf1I×f3† 30. Kg1 If2† 31. Kh1 Ih2# bzw.29. Ke2 Ie3† 30. Kd1 (30. Kf1 If2#kennen wir schon) 30. … Id3# (einEpaulettenmatt).

4. Teil: Die NullhypotheseIch weiß nicht, inwieweit Sie mit den Un-terschieden der Begriffe Hypothese undTheorie bzw. einem wissenschaftlichen Er-kenntnisprozeß vertraut sind. In der Regelbeginnt alles mit einer Idee. Die Verknüp-fung dieser Idee mit bekannten und alsgültig anerkannten Gesetzmäßigkeitenführt dann zur Formulierung einer Hypo-these. Diese ist zunächst nichts anderesals eine Annahme, eine Behauptung, dieeinen bestimmten Sachverhalt erweitert.Nun gilt es, die Behauptung in der Praxiszu überprüfen und zu stützen. Dazu bedientman sich geeigneter Experimente und ent-sprechender Versuchsaufbauten. Das fa-tale dabei ist allerdings, daß sich Hypothe-sen zwar in der Regel widerlegen, aber nichtpositiv beweisen lassen. Das heißt, esreicht eine Versuchsanordnung zu finden,mit der ein anderes Ergebnis zustande-kommt, als es in der Formulierung der Hy-pothese vorhergesagt wurde, um die Hy-pothese als widerlegt (oder zumindest alsungenau) zu klassifizieren. Andererseitsbeweist ein Versuchsaufbau, der ein vor-hergesagtes Ergebnis bestätigt, keines-wegs die Richtigkeit der Hypothese; er

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vermag lediglich, die Hypothese zu stützenund als vorläufig brauchbar einzustufen.Erst wenn einige unterschiedliche Ver-suchsanordnungen und noch mehr Versu-che immer wieder die Hypothese stützen,kann man sie zu einer Theorie erweitern unddie unterstützenden Versuchsaufbauten als„Beweise“ anführen. Eine andere Möglich-keit, eine Hypothese zu stützen, bestehtdarin, indirekte Beweise anzuführen. Solcheindirekten Beweise sind beispielsweise dieWiderlegung sogenannter Nullhypothesen,die zur Anwendung kommen, wenn keingeeigneter Versuchsaufbau zur Überprü-fung der Hypothese vorhanden ist. Im Prin-zip wird hierbei die Erwartung des Aus-gangs eines bestimmten Experiments mitAbsicht so formuliert, daß es der zu stüt-zenden Hypothese widerspricht. Stimmt dasErgebnis des Experiments dann mit der Null-hypothese nicht überein, so ist diese wi-derlegt und die ursprüngliche Hypotheseindirekt gestützt. Wem das jetzt zu theore-tisch war, dem diene der konkrete Fall in derfünften Runde als Anschauung.In der fünften Runde waren wir mit demnachnominierten Wolfgang Christ sowiemeinem Cousin Martin, den wir abermalsder vierten Mannschaft entrissen hatten,zum zweiten Mal in dieser Saison zu acht.Der Gegner hieß SVG Humboldt-Wedding.Da wir nun einmal zu acht waren, konntedie Hypothese, die dritte Mannschaft kön-ne nur in Unterzahl gewinnen, nicht direktüberprüft werden. Also formuliert man ein-fach eine Nullhypothese, die geeignet ist,die eigentliche Hypothese indirekt zu stüt-zen, indem man die Nullhypothese wider-legt. Die zu widerlegende Nullhypotheselautete also: “Die 3. Mannschaft kann auchgewinnen, wenn acht Spieler antreten.” Umes kurz zu machen, die Nullhypothese wur-

de brutalst widerlegt. Nicht nur, daß wirnicht gewannen, nein, es gab sogar eineziemlich deftige 2½:5½-Niederlage.Der Held dieser (Heim)Runde war für michManne Schreiber. Er hatte vor der Saisonerklärt, er könne bei Heimspielen nicht an-treten, weil er neben seiner Tresentätigkeitunmöglich eine anständige Turnierpartiezustande bringen würde. Also setzte ichseinen Namen nur pro forma aufs Kärtchenmit der Mannschaftsaufstellung ans ersteBrett und befeixte mich mit den anderenMannschaftskameraden, daß Manne sei-nen Gegner übelst zwingen könnte, erstnach zwei Stunden den kampflosen Punkteinzufahren, wenn er kurz vor Ablauf derersten Stunde einen Zug ausführen wür-de. Doch Manne dachte gar nicht daran,einen Punkt kampflos herzugeben. Wennschon verlieren, dann zumindest nicht nachnur ein paar Zügen. Es war wirklich tollmitzuerleben, wie Manne sporadisch, aberdoch regelmäßig an seinem Brett Platznahm, hin und wieder einen Zug oder auch‘mal eine Sequenz ausführte und mit die-ser Lässigkeit seinen Gegner tatsächlichso sehr einschüchterte (oder muß es ‘er-schütterte’ heißen?), daß dieser bald umdie Punkteteilung bat. Remis am erstenBrett, und daß, obwohl Manne eigentlichganz andere Dinge wie Kaffee, Mineralwas-ser, Umsatz und Abrechnung im Kopf hat-te.Über uns andere gibt es dafür nicht viel zusagen: Jörg war wie gewohnt eine Bank; ererwehrte sich erfolgreich eines weißenAngriffs, der aus einem Cochrane-Gambitresultierte und nahm seinem Gegner amEnde die Dame und damit den vollen Punktab. Jan erkämpfte sich ein Remis, weil ersich in einer guten Stellung durch langesNachdenken in Zeitnot und somit in

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Schwierigkeiten brachte. Meine eigene Partiesah nach einem dubiosen Beginn das ge-samte Mittelspiel über klar besser für michaus, so daß Achim Waldmann mir bei einemRundgang mit der Bemerkung schmeichel-te: „Na, Du produzierst wohl wieder eineLehrpartie, was?“ Tja, das glaubte ich auchlange. Allein, mein Gegner verfügte oftmalsnur über einen Zug, den er jedoch immerfand. Dann, als ich schon glaubte ihn end-lich zu haben, packte er sogar eine solcheKeule aus, daß die Partie beinahe völliggekippt wäre. Es entstand ein Endspiel, indem nach wechselvollem Verlauf die Punk-teteilung letztlich wohl gerecht war. Dieübrigen vier Mitstreiter verloren, was vorallem im Fall von Gerd sehr bedauerlich war,weil er über einen (aus der Entfernung mei-nes Platzes aus gesehen) recht gefährlichenAngriff verfügte. Die widerlegte Null-hypothese stütze somit auf indirektemWege die ursprüngliche Hypothese: „Die3. Mannschaft kann nur in Unterzahl ge-winnen!“

5. Teil: Der Ausbau zur TheorieWenn es noch eines weiteren Beweisesbedurfte, die oben aufgestellte These überdie tiefere Ursache des Sieges zu einer Theo-rie zu erhärten, so lieferte unser Team ebendiesen in der sechsten Runde gegenFredersdorf. Ich hatte natürlich versucht,acht Mann zusammenzubringen, doch fe-ste Zusagen hatte ich bis kurz vor Schlußnur von vier Leuten: Manne, Jörg, Gerd undmir selbst. Ich zweifelte allerdings nicht dar-an, daß auch Jan und Bernward spielenwürden, was sich dann auch als richtig her-ausstellte, nachdem ich die beiden endlichtelefonisch erreicht hatte. Die Freude überdie unverhoffte Zusage von Victor Fischerwurde schon einen Tag später (Donners-

tag vor dem Kampf!) dadurch getrübt, daßmir Wolfgang Christ und Manne Schreiberdefinitiv absagten. Besonders MannesRückzug traf mich hart, da ich fest mit ihmgerechnet hatte. Leider fand am Sonntagdes Kampfes auch ein Bridgeturnier statt,an dem Manne unbedingt teilnehmen woll-te. Ich war zwar traurig, aber nicht ent-täuscht oder gar böse deshalb, zumal Man-ne wegen seines tollen Einsatzes in dervorherigen Runde noch einen gut bei mirhatte. Als auch Horst Dalstein am Freitagdefinitiv absagte, liebäugelte ich damit, dieSieges-Hypothese erneut zu testen. Einweiterer positiver Test mit sieben Spielernund man könnte die Hypothese zu einerTheorie erweitern. Ich beschloß daher, Alex-ander Paulsen in seiner Eigenschaft alsMannschaftsleiter der vierten Mannschaftdadurch zu verwirren, keinen seiner Leuteanzufordern, sondern lieber zu versuchen,noch Günther Schmidt zu mobilisieren undzu siebt anzutreten. Das klappte auch ingewisser Weise. Bevor ich diesem umfang-reichen Artikel seine jetzige Thematik gab,sollte der Titel des Mannschaftskampfesin der sechsten Runde ursprünglich „Sechsund einer im Sinn im Tempel der Gerüche“lauten. Darauf sei kurz eingegangen: AmSonntag, pünktlich um 8.58 Uhr trafen Jan,Victor, Bernward und ich mit meinem klei-nen Lancia Y10 in Fredersdorf ein und wur-den dort bereits vom stets zuverlässigenGerd empfangen. Wir wollten gerade denSpielraum im Spiellokal aufsuchen, als wirfeststellten, daß er nur zu erreichen war,wenn man sich todesmutig einer unsicht-baren Gaswolke bestehend aus Wasser,2,6,8-Trihydroxipurin und Carbamid stellte(Nicht-Chemiker würden schlichtweg denTrivialnamen „Uringestank“ wählen). Kaumhatten wir uns zum Raum durchgeschla-

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gen, durften wir registrieren, wie unsereGegner schnell ihre Uhren drückten, um ei-nen kleinen Zeitvorteil zu erringen, denn eswar bereits 9.00 Uhr. Verstehen Sie?Fredersdorf – ein Ort am A…. der Welt –und dann noch ultrapünktlich die Uhren ingang setzen… Das ist doch das allerletzte!Von Bernward hatte ich erfahren, daß Man-ne eventuell doch spielen würde, so daßich seinen anstelle von Horst DalsteinsNamen auf das Mannschaftskärtchenschrieb. Das war dann jedoch auch egal,denn Manne kam schließlich doch nicht.Womit allerdings keiner von uns gerechnethatte, war, daß neben Manne auch GüntherSchmidt nicht rechtzeitig kommen würde.Nach einer Stunde stand es daher 0:2 ge-gen uns. Daran änderte sich selbstver-ständlich auch nichts, als Günther um 10.30Uhr doch noch auftauchte und erklärte, ersei falsch in Richtung ‘Köpenik’ abgebo-gen und hätte sich danach vollkommen ver-fahren. So waren wir nur zu sechst (und ei-ner, nämlich Günther, im Sinn). Was es mitdem Tempel der Gerüche auf sich hatte, sowar es nicht nur allein der herzallerliebsteGeruch der Sanitäreinrichtung, der zu die-sem Namen führte. Nein, während meinerPartie stand irgendwann so einFredersdorfer hinter mir, der zuvor wohl eineBulette gegessen hatte, nun ständig auf-stoßen mußte und mir eine Weile Hack-fleisch-Duftwolken ins Genick blies. Dochauch das war noch nicht alles. Das Spiel-lokal war nämlich zugleich ein Sportheim(und die lokale Disco), so daß bald Essens-und Biergerüche hinzukamen, die einem argzusetzten. Wir gaben unsere entsprechen-de Antwort auf den Brettern. Zuerst gewannVictor eine Partie, in der er zwar eine etwasdubiose Eröffnungsbehandlung wählte,dann jedoch im Mittelspiel seinen Gegner

klar beherrschte. Dann glich ich durch mei-nen Sieg nach nur 20 Zügen den Kampfzum 2:2 aus. Die Partie war sehr merkwür-dig; in einem Zweispringerspiel kam es er-neut zur Ulvestad-Variante, die mein Geg-ner geschickt harmlos zu behandeln ver-stand, so daß ich zwar rasch ausgleichenkonnte, aber wenig Chancen hatte, irgend-wo oder irgendwie in Vorteil zu kommen.Immerhin sprach die Zeit deutlich gegenmeinen Gegner, da er für die ersten elf Zügeeine Stunde und fünf Minuten brauchte.Also verschärfte ich im zwölften Zug dieStellung und mit seinem 15. und vor allem17. Zug beging er freiwillig Selbstmord.Jan sorgte dann für die 3:2-Führung (s.u.),bevor Gerd in solidem Stil (und ein wenigMithilfe des Gegners) auf 4:2 erhöhte. Ver-lieren konnten wir also nicht mehr. Leidermußte Bernward über eine Niederlage quit-tieren. Das ist insofern ärgerlich, als daß ernach schwungvoller Eröffnung einen Bau-ern für einen Angriff hergab, der schließ-lich zu einem Qualitätsgewinn führte. Lei-der griff Bernward vielleicht etwas zuschnell zu, und nachdem er sich dann wie-der zurückdrängen und seinen Gegner insSpiel kommen ließ, verlor er die Qualitätzurück und kämpfte fortan vergeblich umein Remis.Für die Krönung sorgte einmal mehr JörgFrancke, der in einem offenen Schlagab-tausch seinen Gegner kurzerhand matt-setzte. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daßJörg mit satten 5½ aus 6 Partien der bestePunktesammler bei uns ist. Wie auch im-mer, die 3. Mannschaft hat erneut bewie-sen, daß sie nur in Unterzahl gewinnenkann. Nimmt man hinzu, daß die Ver-suchsbedingungen stets verschieden wa-ren und nicht einmal die ziemlich grobe Vor-gabe von zwei Zählern den Sieg gefährden

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konnte, so hat man, glaube ich, genügendHinweise und indirekte Beweise in der Hand,die Theorie über die wahren Ursachen ei-nes Sieges in sein Weltbild zu integrieren,oder? Zum Abschluß sei noch die unbe-stritten unterhaltsamste Partie dieses Kamp-fes aufgeführt.

1. d2-d4 CCCCCg8-f6 2. c2-c4 c7-c5 3. d4-d5e7-e6 4. d5×e6?!Mit diesem vollkommen anspruchslosenAbtausch kann Weiß schwerlich hoffen, ir-gendeinen Eröffnungsvorteil erzielen zukönnen. Üblich sind hier Züge wie 4. Cc3oder auch 4. g3.4. … f7×e6 5. CCCCCg1-f3 d7-d5 6. e2-e3(?)Damit beraubt sich Weiß endgültig alleraktiven Möglichkeiten. Wenn er schonnicht zu 6. g3 nebst der Fianchettierung desKönigsläufers greifen wollte, so hätte er vorseinem Zug wenigstens seinen schwarzfel-drigen Läufer entwickeln sollen. Fast ist mangeneigt zu sagen, es sei ihm ganz recht ge-schehen, daß er ihn nun die gesamte Partieüber nicht mehr herausbringen wird.6. … EEEEEf8-d6(!)Bravo, Jan! – Statt des naheliegenden (undvöllig natürlich aussehenden) Entwick-lungszuges 6. … Cc6, den wohl viele vonuns automatisch ausgeführt hätten, über-legte er sich vorher, wie er seine Figurenentwickeln wollte. Ihm schien die Schrägeb8-h2 genau die richtige für seinen schwarz-feldrigen Läufer zu sein. Nach 6. … Cc6 7.Cc3 scheitert 7. … Ed6 aber einfach andem hängenden Bauern d5. Zwar ergibt sich

Eberhard Krockert (TSG Fredersdorf 1)Jan Jacobowitz (SC Weisse Dame 3)

BMM 98/99, 6. Runde, 17.01.99, 4. BrettModerne Benoni-Verteidigung A 60KOMMENTAR: STEPHAN MAASS

in diesem Abspiel die Möglichkeit 7. … d48. e×d4 c×d4, die beileibe auch nichtschlecht für Schwarz aussieht, aber nachetwa 9. Cb5 e5 10. Ee2 a6 11. Ia4!? hatder weiße Läufer c1 wieder Entwicklungs-möglichkeiten, während ein geeigneter Ein-satzort für den Läufer f8 erst noch bestimmtwerden muß. Außerdem hätte Weiß auch7. c×d5 e×d5 einstreuen können, bevor ermit 8. Cc3 den Bauern d5 unter Druck setzt.Dann wäre 8. … d4! 9. e×d4 c×d4 10. Cb5Eb4† 11. Ed2 d3! zwar immer noch sehrgut für Schwarz gewesen, aber wenn er denschwarzfeldrigen Läufer auf die Diagonaleb8-h2 haben wollte, war Jans Weg der rich-tige. Es zeigt sich wieder einmal, wie wich-tig gründliches Nachdenken bereits in derEröffnungsphase ist.7. CCCCCb1-c3 EEEEEd6-c7 8. EEEEEf1-e2Auf 8. Cb5 geht simpel 8. … Eb6 nebst 9.… a6 und der Läufer kann auf „seine“ Dia-gonale zurückkehren.8. … CCCCCb8-c6 9. 0-0 a7-a6Das verhindert den Springerausfall nachb5 ein für allemal und macht somit den po-tentiellen Vorstoß d5-d4 zu einer gefährli-chen Waffe. Es ist gleichsam instruktiv zusehen, wie Jan weiterhin die natürlichenZüge (hier z.B. die kurze Rochade) zugun-sten seiner harmonischen Figurenauf-stellung verzögert. Schon Richard Rétiwußte: „Rochiere erst, wenn es wirklich kei-nen besseren Zug mehr gibt.“10. IIIIId1-d2?Es fällt mir nicht leicht, diesen Zug zu kom-mentieren. Fast sieht so aus, als fiele esWeiß bereits schwer, einen konstruktivenAufbau zu finden. Vermutlich wollte esWeiß seinem Königsflügelturm ermögli-chen, nach d1 zu gehen. Dazu mußte seineDame dieses Feld natürlich verlassen. An-dererseits könnte sie auf c2 unter Umstän-

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den von b4 oder sogar von d4 aus vomschwarzen Springer c6 angerempelt werden(man denke nur an eine Aufstellung Ic2,Jd6 und nun … d5-d4; e3×d4 Cc6×d4;Cf3×d4 Id6×h2#). Daneben könnte sichWeiß gesagt haben, daß sein Läufer c1 ohneein schwarzes d5-d4 auf der Diagonalen c1-h6 keine Zukunft hat. Darum beabsichtigteer vielleicht, ihn mittels b2-b3 und Ec1-b2zu fianchettieren, weshalb es ungeschicktgewesen wäre, die Dame nach b3 zu stellen.Schließlich könnte auch eine Rolle gespielthaben, daß Weiß mit Hilfe zweier Schwer-figuren Druck in der d-Linie ausüben woll-te. Wie auch immer, jedenfalls erscheint mirder Damenzug äußerst dubios; er hätte bes-ser durch unverzügliches 10. b3 ersetzt wer-den sollen. Jan sah jedenfalls die Zeit fürgekommen, sein bewegliches Zentrum zuaktivieren.10. … d5-d4 11. e3×d4 c5×d4 12. CCCCCc3-b1e6-e5 13. GGGGGf1-d1Jan meinte, Weiß hätte mit 13. Ge1 0-0 14.Ed3 den Bauern e5 im Zaum halten müs-sen. Mag sein, aber das fatale an einem frei-beweglichen Zentrum ist, das es sich in derTat nur schwer an die Kandare legen läßt.So halte ich die schwarzen Chancen nach14. … Id6 mit der Idee 15. … e4! 16. E×e4C×e4 17. G×e4 G×f3! 18. g×f3 I×h2† 19.Kf1 Ih1† 20. Ke2 Ef5 für sehr günstig.Mit dem Textzug wollte Weiß wohl den Vor-marsch des e-Bauern indirekt durch denDruck gegen d4 unterbinden. Das erweistsich auf Dauer als ähnlich erfolglos.13. … 0-0 14. a2-a3?Dafür war nun wirklich keine Zeit mehr. Zu-gegeben, Schwarz stand bereits sehr sattda, aber bei einer derartigen Unterentwick-lung und einem uneingeschränkt bewegli-chen schwarzen Bauernzentrum einenBauernsturm am Damenflügel vorzuberei-

ten, ist Wahnsinn. Oder sollte Weiß tatsäch-lich soviel Angst vor Cc6-b4 gehabt ha-ben, daß er sich gezwungen sah, ein weite-res Tempo aufzuwenden, um diesen Zugzu unterbinden?14. … CCCCCf6-e4 15. IIIIId2-c2?!Wie viele schwache oder zweifelhafte Zügekann man sich mit Weiß in der Eröffnungerlauben, ohne gleich auf Verlust zu ste-hen? Hier war jedenfalls 15. Ie1 vorzuzie-hen, weil die Dame auf c2 auf der Diagona-len b1-h7 in den Dunstkreis des Läufers c8gerät.15. … CCCCCe4-c5 16. EEEEEe2-d3?Schlecht, aber was sonst? 16. Cbd2? Ef5zeigt deutlich die Nachteile der Damen-stellung auf c2 auf. Wohl oder Übel warvermutlich 16. b4 angezeigt, auch wenn dieweißen Figuren nach 16. … Ef5 17. Ia2Ce6 völlig unharmonisch stehen. Nachdem Textzug stehen Schwarz gleich zweiWege offen, seinen Vorteil zu dokumentie-ren.16. … CCCCCc5×d3(!)Zwar hätte Jan hier spektakulär mit 16. …G×f3! die Ereignisse forcieren können, aberum damit in Vorteil zu kommen, hätte er nach17. E×h7† Kh8 18. g×f3 auch noch 18. …e4! finden und spielen müssen. 19. E×e4Ih4 führt dann zu einem kaum zu parie-renden schwarzen Angriff. Jan sagte sichallerdings nicht zu Unrecht, daß er derleibrutale Kapriolen gar nicht nötig habensollte, um einen Vorteil nachzuweisen.17. IIIIIc2×d3 EEEEEc8-f5 18. IIIIId3-e2 e5-e4 19.CCCCCf3-d2 IIIIId8-h4Ein anderer, stark in Betracht kommenderZug, wäre hier 19. … d3! gewesen, um nachbeispielsweise 20. Df1 mit 20. … Dd6 fort-zufahren. Auch gleich 19. … Dd6 sieht nichtschlecht aus. Unter Umständen war sogarder Einschlag 19. … E×h2†!? 20. K×h2

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Ih4† spielbar, um 21. Kg1 mit 21. … Gf6oder 21. … Ce5 zu beantworten. Aber wieschon zuvor entschied sich Jan für eine ru-hige Verstärkung seiner Position, ohne et-was zu überstürzen oder sich frühzeitig fest-zulegen. Vielleicht ist es im Sinne einerGlanzpartie sein Pech, daß seine Stellungbereits so riesig ist, daß mehrere Wege nachRom führen…20. g2-g3Auf 20. h3 wollte Jan dann doch mit einerZertrümmerung, nämlich mit 20. … E×h3!21. g×h3 I×h3, fortsetzen. Die zweifacheDrohung 22. … Ih2† 23. Kf1 Ih1# bzw.22. … Eh2† 23. Kh1 Eg3† 24. Kg1 Ih2†25. Kf1 G×f2† usw. erzwingt die Deckungdes Feldes h2. Ungeeignet ist dazu 22. f3(oder 22. f4), weil einfach 22. … e×f3 (e.p.)folgt. Aber auch 22. Cf1 Ce5! 23. Cbd2Cf3† ist keine echte Verteidigung.20. … IIIIIh4-e7 21. CCCCCd2-b3 GGGGGa8-d8 22.CCCCCb1-d2 CCCCCc6-e5 23. GGGGGd1-e1 e4-e3Auch hier war 23. … d3! stark, um 24. Ie3mit 24. … Cg4 25. Ia7 b6! zu beantwortenund übel den Einschlag auf f2 zu drohen[26. … C×f2 27. K×f2 Eh3† 28. Kg1 (28.Ke3 Ig5† 29. K×e4 Ie7#) 28. … If6und die Katastrophe auf der f-Linie ist un-vermeidbar]. Nach eigenem Bekunden warJan allerdings schon drauf und dran, an die-ser Stelle den Bock 23. … Cd3?? auszu-packen, der von Weiß sicherlich kalt lä-chelnd mit 24. I×d3 entschärft wordenwäre. Jans Textzug ist ebenfalls sehr unan-genehm für Weiß.24. f2×e3 EEEEEf5-g4 25. IIIIIe2-g2 CCCCCe5-d3 26.GGGGGe1-f1 d4×e3Das naheliegende 26. … I×e3† gefiel Jannicht, weil er nach 27. Kh1 Cf2† 28. Kg1keine zwingende Fortsetzung entdeckenkonnte und seine Dame nicht durch Abzü-ge des Springers d2 in Gefahr bringen woll-

te. Aber wie schon gesagt, seine Positionist derart überlegen, daß er praktisch mitjedem Zug gewinnen kann. Abgesehendavon, daß anstelle von 27. … Cf2† dasEindringen 27. … Gf2 verheerend für Weißist, wäre die gleiche Idee auch nach 27. …Cf2† 28. Kg1 Ce4†! 29. Kh1 Gf2! ent-scheidend. Allein, es geht auch mit JansZug, der schließlich einen bärenstarkenFreibauern bildet.27. GGGGGf1×f8† GGGGGd8×f8 28. IIIIIg2-d5†Jan, der auf der Suche nach zwingendenGewinnfortsetzungen viel Zeit investierthatte und mittlerweile in Zeitnot war, hattediesen Zug vollkommen übersehen. Dem-entsprechend war nun der Schock. Dochich kann mich nur wiederholen: Es ist prak-tisch völlig egal, was Schwarz anstellt, sei-ne Stellung ist unrettbar gewonnen…28. … IIIIIe7-f7 29. IIIIId5×d3??Lieber ein Ende mit Schrecken als einSchrecken ohne Ende, mag sich Weiß ge-dacht haben. Doch irgendwie beschleichtmich das Gefühl, daß dies in diesem Fallenicht ganz hinkommt. Mir hätten an seinerStelle jedenfalls die letzten gut 15 Zügekeinen Spaß mehr gemacht; Ihnen viel-leicht?Daß freilich 29. Ce4 I×d5 30. c×d5 Gf1†!31. K×f1 e2† und 32. … e1I bzw. 29. Cd4C×c1 30. Ce4 I×d5 31. c×d5 Eb6 dieQual tatsächlich nur unnötig verlängerthätten, wird wohl jeder einsehen. Nach demTextzug wird Weiß sofort forciert matt-gesetzt.29. … IIIIIf7-f2† 30. KKKKKg1-h1 IIIIIf2-e1†Weiß gab auf.Ich kann mir gut vorstellen, welch Vergnü-gen die Partie Jan bereitet hat, Sie nichtauch?

0-1

ENDE

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Jugendclubspielplan

Ergebnisse der 2.-5. Runde der BJMM 98/99 U15Staffel 1

2. Runde:S-W Neukölln – SC Weisse Dame I½:3½3. RundeSC Weisse Dame I – SC Kreuzberg3½:½4. RundeSC Weisse Dame I – SK König Tegel II 2:25. RundeSC Mosaik III – SC Weisse Dame I 0:4

Staffel 22. RundeSC Mosaik I – SC Weisse Dame II 4:03. RundeSC Weisse Dame II – SC Mosaik II 0:44. RundeSC Weisse Dame II – SG B-W Team 1:35. RundeCh. Weißensee – SC Weisse Dame II 3:1

März 1999Sa, 20.03. JCM (Halbfinale)Sa, 27.03. JCM (Finale)

April 1999Sa, 03.04. Training (Ferien)Sa, 10.04. Training (Ferien)Sa, 17.04. Jugendschach fällt aus! (J.f.a.)Mo, 12.04.–Berliner Jugendeinzel-So, 18.04. meisterschaften 99 (Ferien)Sa, 24.04. BJMM 6.Runde (heim)

Mai 1999Sa, 01.05. BlitztunierSa, 08.05. BJMM 7.Runde (auswärts)Sa, 15.05. TrainingSa, 22.05. ThematurnierSo, 23.05. PfingstsportSa, 29.05. Training

Juni 1999Sa, 05.06. TrainingSa, 12.06. Training/BJMM (Endrunde)So, 13.06. BJMM (Endrunde)Sa, 19.06. TrainingSa, 26.06. Training

Juli 1999Sa, 03.07. TrainingSa, 10.07. ÜberraschungSa, 17.07. Training (Ferien)Sa, 24.07. J.f.a. (wegen Sommerferien)Sa, 31.07 J.f.a.

August 1999Sa, 07.08. J.f.a.Sa, 14.08. J.f.a.Sa, 21.08. Training (Ferien)Sa, 28.08. Training (Ferien)

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Lösungen der Kombi-EckeVON CLAUDIO GERSCHAU

1. DIAGRAMMEin schnelles Ende dieser Partie der letztenRunde in Travemünde produzierte Volkerhier. Nach 29. … IIIIIg6-d3! gab sich seinGegner Oliver Müller (ELO 2270) bereitsgeschlagen und Volker konnte sich auf einehohe Plazierung in der Endtabelle und demdamit verbundenen Preisgeld freuen. Weißkann nicht gut den Springer auf b4 neh-men, da er nach 29. … Id3 30. I×b4E×d4† bereits seine Dame geben müßte,um nicht Matt zu werden. Andererseits ge-winnt Schwarz nach Damentausch durchdie Springergabel mindestens eine Quali-tät. Sicherlich auch gut (aber etwas langsa-mer) ist 29. … Gd8 30. I×b4 (30. Gce5E×e5 31. d×e5 Cc2 R) 30. … E×d4† 31.Kg2 Id3 R.

2. DIAGRAMMAn dieser Stelle hätte Hans-Bernd Rom-brecht bereits alles klar machen können.Durch 34. … Ic4† 35. Kf3 If4† 36. Kg2Ce3† gewinnt er eine Qualität mit leicht zugewinnenem Endspiel 37. G×e3 Ixe3 38.I×e3 G×e3 R.Schwer zu sehen war jedoch, daß nach 36.Kg2 Ce3† 37. Kg1 die offene h-Liniedurch 37. … Gd2!!! 38. Ge2d G×e2 39.C×e2 Ig4† 40. Cg3 Cd1! R entschei-det.Die Partie gewann Hans-Bernd schließlichspäter auch sehr hübsch durch 34. … g7-g6 35. c3-c4 GGGGGe8×e1 36. IIIIIf2×e1 CCCCCd5-b6 37. c4-c5 GGGGGd6-d4† 38. KKKKKg4-h3 CCCCCb6-d5 39. IIIIIe1–e5? CCCCCd5-f4+ 40. KKKKKh3-g4CCCCCf4-e6† 0–1.

3. DIAGRAMMIn dieser alten Partie von Günter Surawskizeigt er uns, wie man eine Figur gewinntund den Gegner später dann einfach matt-setzt, also 16. g2-g4.Schauen wir einmal, was Schwarz statt derPartiefortsetzung noch versuchen kann umden Figurenverlust abzuwenden:A) 16. … f6 17. Ig2 Ce7 18. Ce4

Kh8 g×h5 19. C×c3 C×c3 20.I×d4 Ef7 21. I×c3 Gb1(c Eb2) Q

B) 16. … Id7 (c 17. g×h5 I×h318. C×h3 C×c3) 17. E×d5 I×d518. g×h5 Q

16. … h7-h6 17. CCCCCg5-f3?!Noch viel zerstörender wirkt hier die eigent-liche Pointe 17. C×f7! K×f7 18. g×h5 Ce719. h×g6† Kf6 20. I×h6 Q und derschwarze Königsflügel ist gerupft.17. … IIIIId8-d7? (e 17. Cb6 18. E×f7†K×f7 19. g×h5 Gg8 20. E×h6 g×h5† 21.Kh1 Id5 22. Gg1 O) 18. EEEEEc4×d5IIIIId7×d5 19. g4×h5 IIIIId5×h5 20.IIIIIh3×h5 g6×h5 21. EEEEEc1×h6 GGGGGe8-e6 22.EEEEEh6-e3 GGGGGe6-g6† 23. KKKKKg1–h1 GGGGGa8-d824. GGGGGf1–g1 KKKKKg8-h8 25. CCCCCf3-g5 GGGGGg6-f626. GGGGGg1–g3 h5-h4 27. GGGGGg3-g4 KKKKKh8-g728. GGGGGa1–g1 GGGGGd8-h8?? 29. CCCCCg5-e6†KKKKKg7-h7 30. GGGGGg4-g7# 1–0.

4. DIAGRAMMNachdem ich meinen starken Gegner (ELO2255) die ganze Partie über strategischüberspielt hatte folgte nun das taktischeFinish:26. … GGGGGe4-g4†!

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Die strategische Alternative bestand indem Manöver Cc6-d8-e6 mit eventuellemGewinn des Bauern g5, aber ich wollte michnicht mit einem eventuellem Bauerngewinnund schwerer Endspielführung belasten.Nach meinen Berechnungen während derPartie wußte ich, daß Weiß unmöglich die-ses Opfer annehmen durfte. Im Falle derAblehnung des Opfers hätte ich vielleichtauf dieses strategische Manöver zurückge-griffen. Denn die nachstehenden Variantenim Falle der Ablehnung waren sicherlichnicht am Brett zu finden: 27. Kh2 I×f3!?(oder 27. … Ge4 28. Kg3 Cd8 P) 28. h×g4I×g4 und jetzt

A) 29. Gh1? C×e3 30. f×e3 I×g5 RB) 29. Gg1? Ih5† 30. Kg2 Ge4 RC) 29. Ie2? Ih4† 30. Kg1 C×e3 31.f×e3 Ge4 32. Kf1 Gg4 33. If3 Gg3 RD) 29. f3 I×f3

D1) 30. Eg1 Ce7 (c Cf4) 31.Ef2 (31. Id3 Ih5† 32. Ih3 I×g5R) 31. … Cf4 32. Eg3 Ih5† 33.Kg1 Ch3† 34. Kg2 C×g5 RD2) 30. Ef2 30. Ge7 31. G×e7Cc×e7 32. Ge1 Cf5 R

Zum Glück nahm mein Gegner nach kurzemNachdenken mein Opfer an, so daß ich nunmeine volle Stärke präsentieren konnte:27. … IIIIIf5×g4† 28. KKKKKg2-h2dddddEinziger Zug für Weiß, sonst kann er nurnoch die Mattsetzung hinauszögern:A) 28. Kf1 I×f3 29. Kg1 (29. Ia2Cf4 30. I×f7† K×f7 31. E×f4 Ih1#) 29.Ge4 30. Ef4 C×f4 31. I×f4 G×f4 32. Ge8†Kh7 33. Gh8† K×h8 34. Gd3 I×f2† 35.Kh1 Gh4† 36. Gh3 G×h3#B) 28. Kh1 I×f3† 29. Kg1 Ge4 30.Ef4 C×f4 31. I×f4 G×f4 32. Gd2 Gh4 33.Ge8† Kh7 34. Gh8† K×h8 35. Gd3 Gh1#

Und so ging es in der Partie weiter:28. … IIIIIg4×f3 29. GGGGGe1–g1?Der alles entscheidende Fehler! Erwartethatte ich eigentlich 29. Ie2, worauf ichmich im Notfall mit Variante C) zufriedengegeben hätte:A) 29. … If5?! 30. If1 C×e3 31. f×e3(31. G×e3 If4† 32. Gg3 C×d4 33. Ig2 N)31. … I×g5 32. If4 NB) 29. … Ie4!? 30. If1 C×e3 31. f×e3Ih4† 32. Ih3 I×g5 PC) 29. … I×e2 30. G×e2 Cc3 31.Ged2 C×d1 32. G×d1 Ce7 P29. … GGGGGe8-e4 30. GGGGGg1–g2 GGGGGe4-h4† 31.KKKKKh2-g1 IIIIIf3-h3 32. f2-f3 CCCCCd5×e3 33.IIIIId2×e3 IIIIIh3-h1† 34. KKKKKg1–f2 IIIIIh1×d1

0-1

Clubzeitschrift desSC WEISSE DAME e.V.

IMPRESSUM · GARDEZ!

13. Jahrgang · Nr. 1/99 · 5.3.1999

Erscheinungsweise und Auflage:alle drei Monate mit mind. 150 Exemplaren

Redaktionsanschrift:Claudio Gerschau, Prinzessinnenstr. 7,10969 Berlin (Tel/Fax unter 6144446)email: [email protected]:Claudio Gerschau (Chefredakteur,V.i.S.d.P.)

Namentlich gekennzeichete Beiträge gebennicht in jedem Fall die Meinung der Redakti-on oder des Vorstandes des SC Weisse Damee.V. wieder. Fragen sind an die Autoren zurichten.Veröffentlichungen erfolgen honorarfrei.Nachdruck ist bei Quellenangabe kostenlosgestattet. Unverlangt eingesandte Partien,Kombis, Textbeiträge und Fotos sind er-wünscht.

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Die DWZ – im Nebel …VON GERD BORRIS

Auf eine möglichst hohe DWZ sind vielestolz, und sie freuen sich über jeden weite-ren Sprung nach oben. Von der steigendenTendenz ihrer DWZ hängt gewissermaßendas Wohlbefinden ab.Das verhält sich bei mir ganz anders. Ichkann sehr gut mit einer DWZ so um die1770 leben. In dieser nur hügelmäßigen Er-hebung erscheint sie mir wie ein schattigesEckchen an einem heißen Sommertag.Die BMM spiele ich am liebsten mit einerniedrigen DWZ, in einer relativ hohen Klas-se, am 6. Brett oder noch weiter unten.Wobei ich voraussetze, daß der Runden-gegner sich nach meiner DWZ erkundigt,sie für verbindlich hält und aufatmendschlußfolgert, der anstehende Schach-sonntag werde wohl erträglich sein.Was bei dieser optimalen Feinschmecker-Mischung geschehen kann, zeigt folgen-des Exempel.

Siegfried Stein (Berolina Mitte 2)Gerd Borris (SC Weisse Dame 3)

BMM 97/98, 8. Runde, 8.3.98Französisch, Vorstoß-Variante C 02

1. e2-e4 e7-e6 2. d2-d4 d7-d5 3. e4-e5 c7-c5 4. c2-c3 CCCCCb8-c6 5. CCCCCg1-f3 IIIIId8-b6 6.EEEEEf1-d3 EEEEEc8-d7 7. 0-0?!Den Bauern d4 ließ er einfach im Stich. Ichfühlte mich schon deshalb dringend genö-tigt ihn zu fressen, weil der d4rer jahrelangmein Sorgenkind war, wenn ich Französischmit Weiß spielte.7. … c5×d4 8. c3×d4 CCCCCc6×d4 9. CCCCCf3×d4IIIIIb6×d4 10. CCCCCb1-c3?!

Mein (zu) selbstbewußter Gegner gab,Meister Philidor zum bitteren Hohn, auchnoch den zweiten kernigen Zentrums-bauern.10. … IIIIId4×e5 11. GGGGGf1-e1 IIIIIe5-d6 12.CCCCCc3-b5 EEEEEd7×b5 13. EEEEEd3×b5† KKKKKe8-d814. IIIIId1-f3 CCCCCg8-f6 15. EEEEEc1-f4 IIIIId6-b616. EEEEEb5-a4Nun lagen die Karten offen auf dem Tisch.Schnelle Entwicklung (Zeit) gegen totes?Material. Damit war Schachfreund Steinallerdings eine schwere Verpflichtung ein-gegangen, denn er mußte möglichst baldkombinieren wie ein Großmeister, wenn ernicht eingehen wollte. Sonst dürften dieaufmerksamen Kiebitze, in Abwandlungdes Titels eines berühmten Romanwerkes,spötteln ‘Auf der vergeblichen Suche nachdem verlorenen Zentrum’!16. … GGGGGa8-c8 17. GGGGGa1-d1Ein wunderschönes Hilfsmatt auf e8 wur-de sichtbar. Auch sowas kann einen er-schrecken!17. … EEEEEf8-e7 18. EEEEEf4-e5 IIIIIb6-a5 19.EEEEEa4-b3 KKKKKd8-e8Aufatmend verkrümelte sich der König. Diec-Linie sollte durch den Gc8-c6 verteidigtwerden. Der eingesperrte Gh8 bedeuteteein Handicap für mich.20. h2-h4? h7-h5 21. GGGGGd1-c1 GGGGGc8-c6 22.IIIIIf3-f4 KKKKKe8-f8 23. EEEEEe5×f6Ich sah plötzlich das Damenschach von b8und spürte den Anflug einer Panikattacke.Erstaunlich, was wir im Turnierstreß fürFata Morganen über die Felder irrlichternsehen. Manchmal erkenne ich später, beider Analyse entspannt im Wohnzimmer sit-zend und einige Tassen grünen Tee genie-

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ßend, die vor wenigen Stunden nochschweißtreibenden Partiestellungen kaumwieder.23. … g7×f6 24. IIIIIf4-b8† EEEEEe7-d8 25.IIIIIb8×b7 GGGGGc6-c7! 26. IIIIIb7-b8 KKKKKf8-g7 27.GGGGGe1-d1 IIIIIa5-b6Die stürmisch reitende Walküre wurde ein-gekreist und gebändigt. Ihr durchdringen-des „Ho-hei! Ho-hei!“ verklang und ver-stummte. Damit war die stolze Partieanlagedes Weißen gescheitert. Ich hatte zwar denBauern b7 verloren, dafür verschwandendie Damen, der zweite Turm konnte endlichmitmischen und meinen starken Zentrums-bauern juckte es in den Muskeln.28. IIIIIb8×b6 a7×b6 29. EEEEEb3-a4 GGGGGc7-a7 30.b2-b3 EEEEEd8-e7 31. GGGGGc1-c2 EEEEEe7-c5 32.EEEEEa4-b5 d5-d4??Ein äußerst peinlicher Fehler! 33. b4! undmir wäre nur übriggeblieben, zerknirscht‘Gold gab ich für Eisen’ zu zitieren und michmit einem Remis abzufinden. So ein gedan-kenloser Patzer stellt die Schachbegabungdes Spielers grundsätzlich in Frage, meineich. Daß auch der Gegner die sprichwörtli-chen Tomaten auf den Augen hatte, darfuns nicht beruhigen. Wie gesagt: peinlich,peinlich!33. KKKKKg1-f1? e6-e5 34. f2-f3 f7-f5 35. EEEEEb5-d3 KKKKKg7-f6 36. a2-a4 GGGGGh8-e8 37. GGGGGd1-e1EEEEEc5-b4 38. GGGGGc2-c6† GGGGGe8-e6 39. GGGGGe1-c1EEEEEb4-c3 40. GGGGGc6×e6 f7×e6 41. GGGGGc1-c2GGGGGa7-g7 42. KKKKKf1-f2? e5-e4!An diesem Vorstoß hing doch wirklich al-les!43. f3×e4 f5×e4 44. EEEEEd3×e4 GGGGGg7-g4 45.EEEEEe4-d3 GGGGGg4×h4 46. GGGGGc2-e2 GGGGGh4-f4† 47.KKKKKf2-g3 e6-e5 48. GGGGGe2-c2Die Besetzung des Schlüsselfeldes e4zwecks ewiger Blockade verliert. Z. B.: 48.Ge4 h4† 49. Kh3 G×e4 50. E×e4 Kg5 51.g3 Ee1 52. Kg2 h×g3 53. Kf3 g2! 54. K×g2

Kf4 55. Ec2 Ke3 usw.Z. B.: 48. Ee4 h4† 49. Kh2 G×e4 50. G×e4d3 usw.48. … h5-h4† 49. KKKKKg3-h2 e5-e4 50. EEEEEd3-c4 KKKKKf6-e5 51. g2-g3 h4×g3† 52. KKKKKh2×g3EEEEEc3-e1† 53. KKKKKg3-g2Der König blieb hilflos an den Rand ge-drängt.53. … d4-d3 54. GGGGGc2-c1 d3-d2 55. GGGGGc1-b1 GGGGGf4-f2† 56. KKKKKg2-g1 e4-e3Ausgerechnet die beiden Bauern, derenweiße Kollegen anfangs für hochfliegendePläne kurzerhand geopfert wurden, rück-ten unerbittlich vor. Als sei das, nicht ohneeine Prise Ironie, Philidors Rache, ein vonihm ersonnenes Lehrstück zum Lobpreisdes wackeren Fußvolks.57. b3-b4 e3-e2 58. EEEEEc4×e2 GGGGGf2×e2 59.a4-a5 EEEEEe1-f2† 0:1Scharfsinnige Leserinnen und Leser wer-den sofort bemerkt haben, daß meine takti-schen Überlegungen und listigen Absich-ten, um die DWZ kreisend, einen Kurz-schluß enthalten. Denn dieses innovativeSystem beruht ja auf einer geschickten Ver-schleierung der DWZ, wodurch zahlreichenTriumphen am Brett der Weg geebnet wird.Hat ein Spieler nun aber mehrmals gewon-nen, so steigt seine DWZ dramatisch! DasSystem funktioniert also gerade dann nicht,wenn es funktioniert; beziehungsweise, esfunktioniert, wenn es nicht funktioniert –stelle ich verwirrt fest.Übrigens saß Victor Fischer neben mir. Nureinmal konnte er sein erstaunliches Selbst-bewußtsein nicht behaupten, in der 4. Run-de, als er seinen Schulschach-Trainer hät-te bezwingen müssen. In der 8. Rundeseufzte sein Gegner schließlich „Ach, ichhabe eigentlich keine Lust mehr.“ Damitgestand er die Überlegenheit der Jugen einund gab auf.

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Kein Wunder, daß so frühe Erfolge ihn be-eindrucken und er am liebsten nur nochschachspielen würde, mit dem Ziel, Groß-meister zu werden. Aber!!! – das ist einekläglich magere Weide, für genügsame Zie-gen zum geduldigen Abrupfen bestimmt,auf der selten ein finanzielles Blümchensprießt.In diesem Zusammenhang fällt mir die nette

Anekdote ein, in welcher erzählt wird, daßfürsorgliche Eltern ihren Sohn in die ferneStadt reisen ließen, zum Jurastudium. Be-kannte des jungen Mann verbreiteten bald,er studiere Schach und spiele Jura!Und weil mir noch viel mehr Anekdoteneinfallen, schneide ich rasch den Faden abund bereite der drohenden Wortflut einENDE.

.rN emaN 1 2 3 4 5 6 7 8 9 01 11 21 .tkP .lP

1 reföhhcsiWdroC 1 1 1 1 1 1 1 ½ 1 1 1 ½01 1

2 resiaKnitraM 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 2 11

3 zedneMomocneBodnumiaR 0 1 1 1 0 1 1 1 1 1 0 8 4

4 zloHtreboR 0 1 0 0 0 0 ½ 0 1 0 1 ½3 01-8

5 ailImiaN 0 1 0 1 0 ½ 1 0 0 1 1 ½5 6-5

6 nnamdlaWmihcaoJ-snaH 0 1 1 1 1 1 1 1 1 ½ 1 ½9 2

7 cilokiNnimajneB 0 0 0 1 ½ 0 0 0 1 1 0 ½3 01-8

8 tdrakcEdnreB 0 0 0 ½ 0 0 1 0 0 0 0 ½1 21

9 uahcsreGoidualC ½ 1 0 1 1 0 1 1 1 1 1 ½8 3

01 )tsaG(nekriB 0 1 0 0 1 0 0 1 0 1 ½ ½4 7

11 ekcnarFgröJ 0 1 0 1 0 ½ 0 1 0 0 0 ½3 01-8

21 renßiLmihcaoJ 0 1 1 0 0 0 1 1 0 ½ 1 ½5 6-5

Clubblitzmeisterschaft 1999VON VOLKER TEERLING

Die Clubblitzmeisterschaft 1999 wird wie schonim Vorjahr in Vor- und Endrunde(n) ausgetragen.Cord Wischhöfer heißt der souveräne Gewinnerder 1. Vorrunde der Clubblitzmeisterschaft 1999.Cord gab lediglich gegen den DrittplaziertenClaudio Gerschau ein Remis ab, ansonsten bliebseine Weste mit 10½/11 strahlend weiß! Titel-verteidiger Hans-Joachim Waldmann landete aufPlatz 2 mit 9½/11. Als Gast durften wir Schach-freund Birken begrüßen, der mit ansprechenden4½ Punkten auf dem siebten Platz einlief.

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DWZ-Rangliste – Stand 17. Januar 1999Inklusive BMM 97/98, BEM 1998 sowie diverser Open

Erläuterungen: DWZ=Deutsche Wertungszahl, -T=Ausgewertete Turniere, ()=Jahrgang

DWZ-T11 Waldmann, Hans-Joachim 2349-2812 Kyritz, Michael 2208-3543 Bruchmann, Stephan (73) 2192-5114 Venske, Kai-Gerrit 2190-4415 Kaczmarek, Irenaeus 2123-1516 Mahn, Fanko 2120-4577 Gahntz, Bernd Peter 2108-1318 Teerling, Volker 2103-1919 Gerschau, Claudio (73) 2098-3510 Groß, Thorsten (73) 2089-4611 Wischhöfer, Cord 2068-2712 Abraham, Ingo, Dr. 2047-2613 Wott, Thomas 2046- 614 Hohn, August 2042-4715 Vitters, Ralph 2032- 116 Sieg, Karsten (76) 2030-2817 Kysucan, Alexander (77) 2022-3218 Greiser, Christian 2013-1819 Schulte, Norbert 2007-3120 Ilia, Naim 1995-2921 Kögler, Thomas 1985-2422 Christ, Wolfgang 1984- 123 Feldmann, Guido 1980- 624 Heerde, Thomas 1975- 925 Schreiber, Manfred 1944-1626 Bencomo Mendez, Raimundo1918- 327 Dalstein, Horst 1915-1128 Bubolz, Klaus 1914- 929 Schmidt, Günther 1856- 530 Jacobowitz, Jan 1847-2531 Borris, Gerd 1846-2832 Bonke, Hans-Jürgen 1831-1233 Francke, Jörg 1827- 434 Busse, Wolfgang 1824- 835 Brügge, Bernward 1823-3136 Eckert, Heiko 1802-2537 Rennspieß, Jens 1787-16

DWZ-T38 Geissler, Wolfram 1767-1539 Holz, Robert 1763-1840 Zielke, Thorsten 1753-1841 Nikolic, Benjamin (80) 1739-2242 Harndt, Jan-Michael (83) 1738- 143 Sieg, Manfred 1736-2744 Kretzschmar, Günter 1731-2145 Schmidt, Leon 1727- 946 Döring, Martin 1719-1347 Rombrecht, H.-Bernd (73) 1716-1048 Dehnhard, Nicolai 1689- 849 Berndt, Alexander (72) 1686-1850 Zahn, Oliver 1658-1151 Eckardt, Bernd 1648-2352 Albrecht, Roland 1628- 853 Fischer, Victor (83) 1598- 754 Deutscher, Mathias (80) 1596-2455 Kogelboom, Horst 1594- 156 Windel, Christian (73) 1579-1457 Liepe, Peter-Jürgen 1555-2658 Surawski, Günter 1552-1159 Radloff, Rainer 1550-2860 Glass, Joachim 1543-1361 Schaffert, Willi 1519-2962 Klems, Alexander (78) 1506- 163 Geist, Wolfgang 1494-3564 Paulsen, Alexander (79) 1474-2065 Kaiser, Martin (83) 1470- 266 Sieg, Christiane (78) 1451-1667 Christ, Otto 1448-1668 Lehwald, Gerhard 1353-1669 Potthast, Matthias (80) 1145- 770 Fischer, Stefan (79) 1136- 671 Modrach, Wolfgang 1129-1572 Meyer, Friedrich 1095- 273 v. Muellern, Christoph (86) 987- 974 Bendzulla, Jan (83) 969- 3

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Clubmeisterschaft 98/99 – Endstand der Vorrunde der C-Klasse

1essalK-C 1 2 3 4 5 6 7 .tkP

1 zloHtreboR ½ 1 1 1 1 1 ½5

2 ledniWnaitsirhC ½ ½ ½ 1 1 + ½4

3 resiaKnitraM 0 ½ 1 1 1 1 ½4

4 ikswaruSretnüG 0 ½ 0 0 1 + ½2

5 ssalGmihcaoJ 0 0 0 1 0 1 2

6 ffoldaRreniaR 0 0 0 0 0 1 2

7 nnamierFoiraM 0 – 0 – 0 0 0

2essalK-C 1 2 3 4 5 6 7 .tkP

1 tdnreBrednaxelA 1 1 ½ 1 ½ + 5

2 ttühcStrebroN 0 1 ½ 1 1 1 ½4

3 alluzdneBnaJ 0 0 1 0 1 1 3

4 epeiLnegrüJ-reteP ½ ½ 0 0 ½ 1 ½2

5 fuahcuerKfalO 0 0 1 1 ½ 0 ½2

6 tsieGgnagfloW ½ 0 0 ½ ½ ½ 2

7 mooblegoKtsroH – 0 0 0 1 ½ ½1

PERSONELLESGARDEZ! begrüßt als neues Mitglied des SC WEISSE DAME e.V.

Herzlich willkommen im Schachclub Weisse Dame e.V.!

Einen ausführlichen Zwi-schenbericht über die Club-meisterschaft 98/99 hättesicherlich den Rahmen die-ser Ausgabe gesprengt.Abgeschlossen sind hin-gegen nur die zwei Staffelnder Vorrunde der C-Klasse.Hier lagen am 5.2.99 alle Er-gebnisse vor (siehe Tabel-len). Die ersten drei Plätzejeder Staffel qualifizierensich zur Endrunden-teilnahme, wobei die Vor-rundenergebnisse (*) ge-gen Spieler der eigenenStaffel in die Endrundeübernommen werden. So-mit ergeben sich nur dreiPartien pro Spieler in derEndrunde (26.2.99, 12.3.99,26.3.99). Die Endrunde be-streiten Alexander Berndt(2/2*), Robert Holz (1½/2*), Christian Windel (1/2*), Norbert Schütt (1/2*),Martin Kaiser (½/2*) undJan Bendzulla (0/2*)

DINAH BUSSE BARTOSZ KILANOWSKI

RAFAEL SZALA

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Spielorte: 14057 Berlin, Herbartstr. 25, im Senioren- und Nach-barschaftshaus, Tel. 321 89 19 (nur am Freitag)10781 Berlin, Gleditschstr. 38 bei Fahrschule PS-Profi

Spieltage: Freitag ab 19 Uhr, Jugend samstags, ab 15 Uhr

1. Vorsitzender: Hans-Joachim Waldmann, Tel. 321 65 712. Vorsitzender: Thorsten Groß, Tel. 813 96 57

email: [email protected]: Wolfgang Geist, Tel. 453 75 83Spielleiter (extern): Robert Holz, Tel. 802 62 88Spielleiter (intern): Alexander Berndt, Tel. 661 11 01Jugendwart: Karsten Sieg, Tel. 346 51 199Materialwart: Jens Rennspieß, Tel. 0177-3023165Schriftführer: Alexander Klems, Tel. 327 03 531Vorstandsemail: [email protected]

Berlins City-Schachclub – am Lietzensee!http://users.startplus.de/scweissedame/

SCHACHCLUB WEISSE DAME e.V.

Gäste sind herzlich willkommen!

TRISTAN BALLUSECK VADIM BELOW

LUISA ENGEL JULIUS ENGEL

SVEN GRAUMENZ WOLFGANG LIEB

JANOS RICHTER DANIEL SCHÄFER

CHRISTIAN SCHÜTZ ALEXANDER WERK

BENJAMIN WILKE

Bankverbindung Schachclub WEISSE DAME e.V.Berliner Sparkasse Kto 720 035 996, BLZ 100 500 00

Steuerabzugsfähige Spenden können mit einem speziellen Überweisungsformular (erhältlich beiden Vereinsvorsitzenden) mit dem Verwendungszweck „Mietkostenzuschuß SC Weisse Damee.V.“ an den Landessportbund Berlin e.V., Dresdner Bank Kto 0249090000, BLZ 10080000, ent-richtet werden.

Folgende Mitglieder verließen den Verein zum 31.12.98:

PERSONELLES

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Die Spielabende beginnen in der Regel am Freitag, 19.00 Uhr. Die Jugendnachmittagebeginnen samstags, 15.00 Uhr, in der Fahrschule PS-Profi. Die BMM startet generellum 9.00 Uhr.

MÄRZ 99 Fr. 26.03. Clubmeisterschaft (letzte Runde!): A7, B11, C-Endrunde 3 So. 28.03. BMM 98/99: 9. und letzte Runde (heim)

APRIL 99 Fr. 02.04. Karfeitag (kein Spielabend) Fr. 09.04. Themablitz Endspiele Fr. 16.04. Kombinationsturnier Fr. 23.04. Clubpokal (Nachzüglerrunde) Fr. 30.04. Clubblitzmeisterschaft 2. Vorrunde

MAI 99 Fr. 07.05. Jahreshauptversammlung Fr. 14.05. Clubpokal (Zusammenführungsrunde) Fr. 21.05. Clubblitzmeisterschaft 3. Vorrunde Fr. 28.05. Clubpokal

JUNI 99 Fr. 04.06. Clubpokal Fr. 11.06. Clubblitzmeisterschaft 4. Vorrunde Fr. 18.06. Clubpokal (Halbfinale) Fr. 25.06. Clubblitzmeisterschaft 5. Vorrunde

JULI 99 Fr. 02.07. Handschachabend/Clubpokal (Finale) Fr. 09.07. Simultan des Clubmeisters Fr. 16.07. Schnellschachsommer 1 Fr. 23.07. Schnellschachsommer 2 Fr. 30.07. Schnellschachsommer 3

AUGUST 99 Fr. 06.08. Schnellschachsommer 4 Fr. 13.08. Freitag der 13.: Offenes Einzellangsamblitzturnier Fr. 20.08. Schnellschachsommer ENDE Fr. 27.08. Clubblitzmeisterschaft 6. und letzte Vorrunde