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COMMUNITY MUSIC Vier Pilotprojekte stellen sich vor ANDREAS KORN Der neue Moderator der Jugendkonzerte im Interview HAPPY BIRTHDAY! 5 JAHRE »RISTORANTE ALLEGRO« Ruth-Claire Lederle und Ludwig Wicki im Gespräch MUSIKSYMPOSIUM AM STARNBERGER SEE Über die Trilogie in Haus Buchenried EIN MAGAZIN DER MÜNCHNER PHILHARMONIKER Community Music

Community Music - Die Münchner Philharmoniker · 2016. 4. 5. · Der dritte BMW Art Guide by Independet Collectors stellt 236 private, ... spielen können: Klavier, weil man dazu

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COMMUNITY MUSICVier Pilotprojekte stellen sich vor

ANDREAS KORNDer neue Moderator der Jugendkonzerte im Interview

HAPPY BIRTHDAY! 5 JAHRE »RISTORANTE ALLEGRO«Ruth-Claire Lederle und Ludwig Wicki im Gespräch

MUSIKSYMPOSIUM AM STARNBERGER SEE Über die Trilogie in Haus Buchenried

EIN MAGAZIN DER MÜNCHNER PHILHARMONIKER

Community Music

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Der dritte BMW Art Guide by Independet Collectors stellt 236 private, doch öffentliche Sammlungen zeitge-nössischer Kunst vor. Prägnante Porträts der Sammlungen führen Sie in 39 Länder und häufi g in Regionen und Stadtviertel abseits der üblichen Pfade. Weder online noch in anderen Publikationen ist eine vergleich-bare Auswahl an privaten Sammlungen, die ihre Türen teilweise zum ersten Mal öffnen, zu fi nden. Diese aktualisierte und erweiterte Aufl age enthält 30 neue Sammlungen und ist ab Mai 2015 online sowie im Buch-handel erhältlich.

Erfahren Sie mehr über das Buch, das Sammeln und die Leidenschaft für die Kunst: www.bmw-art-guide.com

Der dritte BMW Art Guide by Independet Collectors stellt 236 private, doch öffentliche Sammlungen zeitge-nössischer Kunst vor. Prägnante Porträts der Sammlungen führen Sie in 39 Länder und häufi g in Regionen und Stadtviertel abseits der üblichen Pfade. Weder online noch in anderen Publikationen ist eine vergleich-bare Auswahl an privaten Sammlungen, die ihre Türen teilweise zum ersten Mal öffnen, zu fi nden. Diese aktualisierte und erweiterte Aufl age enthält 30 neue Sammlungen und ist ab Mai 2015 online sowie im Buch-handel erhältlich.

Erfahren Sie mehr über das Buch, das Sammeln und die Leidenschaft für die Kunst: www.bmw-art-guide.comwww.bmw-art-guide.com

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Community Music

VON ALICIA DE BANFFY-HALL

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Vier Pilotprojekte sind erste Schritte der Münchner Philharmoniker, sich durch Com-munity Music-Projekte tiefer in der Stadt zu verwurzeln und in Kooperation mit Münch-ner Gruppen, KünstlerInnen und Organi-sationen neue Wege in diesem Bereich zu begehen. »Community Music« entwickelt partizipative, leicht zugängliche und inklusi-ve Musikprojekte und sucht den Bezug zur Lebenswelt sowie zu anderen Kunst- und Musikformen.

EIN LIED FÜR DEN RATTENFÄNGER

Eine Kooperation mit dem Freien Musik-zentrum e.V. München, dessen Programm »Trommelpower« und der Klasse 2a der Grundschule in der Bazeillesstraße be-gründet das erste Community Music-Pro-jekt. Kinderchorleiter und Musiktherapeut Yoshi Kinoshita entwickelt mit Manuel von der Nahmer, Cellist der Münchner Philhar-moniker, und den Schülern eine eigene Version der Geschichte »Der Rattenfänger von Hameln«. Neue Charaktere treten auf

und es gibt ein neues Ende. Die Lieder dazu schreiben die Kinder selbst. Im Zentrum stets: der Zauber von Musik. Manuel von der Nahmer beschreibt das Pro-jekt so: »Erfinde ein Kindermusical für Cello, Sansula, Psalter, Ukulele, Djemben und eine Rasselbande mit 24 Achtjährigen – so in etwa war die Ausgangssituation. Zusammen mit meinem tollen Projektpartner Yoshi Ki-noshita und den wunderbaren Kindern mit ihrer Lehrerin Anne-Lise Unbekandt haben wir in wenigen Wochen schon enorm viel er-reicht und unser Stück nimmt immer mehr Gestalt an.« Das Projekt wird im Rahmen des Programmes »Kunst und Spiele« von der Robert Bosch Stiftung gefördert.

»INBETWEEN« – EINE COLLAGE ÜBER DAS

ERWACHSENWERDEN

Hauptakteur ist eine Gruppe von Jugendli-chen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren

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– alle auf dem Weg ins Leben als Erwachse-ne. Traudel Reich, Violinistin der Münchner Philharmoniker, trifft diese Gruppe im Thea-terSpielhaus, das sich zum Ziel gesetzt hat, durch »freies Sprechen und Rollenspiel die Selbstentfaltung des Einzelnen und kreative Prozesse in der Gruppe zu fördern«. Regis-seurin Manuela Mantini sowie die Leiterin des TheaterSpielhauses Eva Marie Koblin erarbeiten mit unserer Gruppe ein neues Stück, das aus Bewegungs-, Musik- und Theaterelementen besteht und durch die Ideen der Jugendlichen und die Musik, die Traudel Reich in die Gruppe trägt, inspiriert wird. Manuela Mantini beschreibt ihren Ansatz:»Das Spannende ist, dass wir alle den Ein-druck haben, miteinander Neuland zu be-treten und uns in einer Art Zwischenwelt zu begegnen. Bei diesem Prozess mit of-fenem Ausgang sind all unsere Sinne wach und offen für die entstehenden Ideen sowie die Herausforderung, diese zu Bildern aus Klang und Körpern zu vereinen. Und weil für die Jugendlichen momentan nichts so sehr für Zwischenwelt steht, wie die Zeit zwischen Kind sein und erwachsen werden,

führt uns Traudels Geige mit ihrer Melodie möglicherweise in das Reich von >Inbet-ween<.«

COMMUNITY MUSIC ORCHESTER

Unser generationenübergreifendes Stadt-teilprojekt sucht Menschen aller Alters-stufen, die Lust haben zu musizieren, zu singen und Instrumente auszuprobieren, Musikstücke und Lieder zu schreiben, zu arrangieren und miteinander einzustudie-ren. Im Community Music Orchester wollen wir gemeinsam die Welt der Geräusche und Töne entdecken und erleben, wie man als Gruppe zu einem Klangkörper zusammen-wächst. Es sollen außerdem möglichst viele unterschiedliche Instrumente und Klanger-zeuger verwendet werden: Geigen treffen auf Zeitungspapier, Chorstimmen mischen sich mit dem Rasseln der Kronkorken, ein Klavier spielt mit einer selbstgebauten Flöte.

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So ein >Orchester für alle< will Begegnun-gen zwischen Generationen, Nationen, Mu-sikstilen, Kulturen und vor allem Menschen schaffen. Daran arbeiten wir mit Wolfi Schlick, Gründer und Leiter der »Express Brass Band«. Eine Band, die in ihrem Ur-sprung eine Community Music-Gruppe war, sich aber in den 15 Jahren ihres Bestehens so sehr professionalisiert hat, dass sie sich erfolgreich durch Europa spielt. Warum also jetzt nicht gemeinsam mit den Münchner Philharmonikern eine neue Gruppe initiie-ren? Ein Experiment, das Wolfgang Berg, Brat-scher der Münchner Philharmoniker, beglei-tet und in das er viel investiert: Zeit, Musik und Persönlichkeit! Keinerlei musikalische Vorbildung erforder-lich – alle sind willkommen!Jeden Montag: 17.30 bis 20 Uhr, Kreativ-quartier – MUCCA-Halle 31, Dachauer Str. 112, 80636 München, Anmeldung unter 0173 380 56 15 oder [email protected]

360°

Das vierte Projekt haben wir in Anlehnung an den Titel des Festivals MPHIL 360° im November benannt. Unsere Partner sind dabei Heinz Friedl und Christian Mattick von »Musik zum Anfassen«. Schülerinnen und Schüler aus zwei 4. Klassen der Grundschu-le Flurstraße werden zusammen mit Martin Belic (Flöte), Joachim Wohlgemuth (Cello), Ulrich Zeller (Kontrabass) und anderen Mu-sikern der Philharmoniker Stücke zu einer Art Hörspiel komponieren, die das Thema »360°« aus der Perspektive der Kinder auf-greifen und musikalisch hörbar machen.Die Community Music-Projekte wer den im Rahmen des Festivals MPHIL 360° am 14. November 2015 im Gasteig aufgeführt. Eintrittskarten gibt es ab sofort im Webshop unter mphil.de und bei München Ticket (089 54 81 81 400).

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ANDREAS KORN, DER NEUE MODERATOR DER JUGENDKONZERTE, BRINGT AB DER SPIELZEIT 2015/16

FRISCHEN WIND IN DIE PHILHARMONIE.

Gemeinsam Spannendes entdecken

ANDREAS KORN MODERIERT AB DER SPIELZEIT 2015/16 DIE JUGENDKONZERTE.

Gemeinsam Spannendes entdecken

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In deiner Vorstellung im Jahrespro-gramm schreibst du, dass du Klavierspie-len nicht mochtest – da warst du erst acht Jahre alt, jetzt bist du gereift. Würdest du heute gerne ein Instrument können und wenn ja, welches?

Oh ja! Ich würde gerne Klavier und Geige spielen können: Klavier, weil man dazu so gut singen kann und Geige, weil sie so schön klingt und aussieht.

Gab es für dich ein musikalisches Schlüsselerlebnis?

Mein erstes Konzert. Tina Turner live in Hannover. Ein tiefer Bass ertönte, eine riesige Showtreppe wurde zu den Klän-gen von »Steamy Windows« herunter-gefahren, oben erschien die Queen of Rock, schritt in einem Hauch von Nichts seitlich die Treppe herunter und schrie: »Hiiiiiii everybody!« So etwas hatte das Dorf-kind (damit bin ich gemeint) vorher noch nicht gesehen und gehört.

Welche Musik hörst du, wenn dich keiner belauscht?

Hahaha – was für eine schlaue Frage! Fast wäre ich darauf reingefallen. Tatsächlich ist es aber nichts, was ich verstecken müsste. Die Modern Talking- Zeiten liegen lange hin-ter mir. Ich höre zum Entspannen gerne Jazz und Chanson.

Bach, Beethoven, Brahms oder Stock-hausen – für welche Musikepoche schlägt dein Herz?

Bach.

Nun moderierst du die Jugendkonzerte ab 2015/16. Wie hast du dich auf die Sai-son vorbereitet?

Ich habe mir die Gehör gänge durchpusten lassen. Will ja keinen Ton verpassen. Außer-dem habe ich ein knallhartes Fitnesspro-gramm begonnen, höre täglich mindestens 25 Stunden Klassik und war beim Frisör.

Auf was freust du dich besonders?Ich freue mich am meisten auf das »hinter

die Kulissen gucken«. Was bewegt die Künst-ler vor und nach dem Auftritt? Was passiert da eigentlich überhaupt backstage? Wie funktioniert so ein großes Haus? Und wie schmeckt wohl das Essen in der Kantine?

Was möchtest du herausfinden?Ich möchte lernen und so viel ich kann an

die Besucher der J ugendkonzerte weiterge-ben. Es gibt viel zu viele Berührungsängste mit der Klassik. Die möchte ich gemeinsam mit dem Publikum überwinden. Falls das überhaupt nötig ist.

Dann bist du also auf dem besten Weg zum Konzert-Spezialisten. Was meinst du, wird Mozart auch in 100 Jahren noch ge-spielt?

Aber natürlich. Zeitlos gut.

Wie sehen klassische Konzerte in 30 Jah-ren aus?

Ich glaube, dass vor allem die Verbrei-tungsform sich ändern wird, nicht unbedingt der Inhalt. Fernsehen gucken viele jüngere Leute nur noch auf dem Computer als Stre-am. Der Inhalt bleibt dabei trotzdem der Gleiche. Klassische Musik wird auch neue Wege beschreiten, vielleicht immer öfter den Weg raus aus den festen Häusern finden, aktiver auf das Publikum zugehen.

Andreas Korn

Moderator des Europama-gazins »yourope« auf arte, Außenreporter bei »Zimmer

frei« (WDR) sowie erfolgreicher Journalist

und Autor.

Gemeinsam Spannendes entdecken

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Ein neues Logo, bitte

Die Münchner Philharmoniker glänzen ab der Spielzeit 2015/16 mit einem neuen Logo – und damit auch das Spielfeld Klassik!Auf der Suche nach einem neuen Erschei-nungsbild haben die Philharmoniker sich selbst geholfen. Warum nicht das zum neu-en Logo machen, was man selbst liebt und lebt – nämlich Musik? Wäre es nicht schön, wenn der einzigartige Orchesterklang die Grundlage des neuen Logos bilden könnte?Zunächst mag sich das etwas merkwürdig anhören, aber mit Hilfe von ein wenig Phy-sik und speziellen Softwareprogrammen ist das natürlich heutzutage kein Problem. Doch kann sich ein Orchester tatsächlich sein Logo selbst »erspielen«? Geht das überhaupt?

Na klar, denn Töne sind nichts anderes als Schallwellen. Sobald man einen Ton mit ei-nem Instrument spielt, wird auch die Luft, die sich um das Instrument herum befindet, in Schwingung versetzt. Es entsteht also eine Druckänderung, die wellenförmig ist und bis an unser Trommelfell gelangt. Auch das wird nun in Schwingung versetzt und somit entsteht ein für uns hörbarer Ton. Aber wie kann man diesen Ton graphisch darstellen und sichtbar machen? Das geht nicht ohne technische Hilfsmittel: Man kann mit einem Gerät, dem sogenannten Oszilloskop, Schwingungen in ein Bild mit Wellenlinien übersetzen und die Töne somit sichtbar machen.

ZUM AMTS ANTRITT UNSERES NEUEN CHEFDIRIGENTEN VALERY GERGIEV PRÄSENTIEREN SICH DIE MÜNCHNER PHILHARMONIKER

IN NEUEM DESIGN

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GESAGT, GETAN…

In unserem Fall haben die Münchner Phil-harmoniker eine Einspielung von Gustav Mahlers 8. Symphonie als Grundlage ge-nommen. Dabei handelt es sich um ein ganz besonderes Werk: Mahler bezeichnete das Stück als sein »wichtigstes Werk«. Eine be-sondere Verbindung gibt es auch zu Mün-chen: Hier fand nämlich am 12. September 1910 die Uraufführung der Symphonie statt. Die Münchner Philharmoniker, deren Name damals noch »Konzertvereins-Or-chester« lautete, spielten unter der Leitung Gustav Mahlers und trugen somit zu einem der größten Erfolge des Komponisten bei. Da bei der Münchner Uraufführung über 1.000 Instrumentalisten und Sänger mit-wirkten, bekam die Symphonie den Bein-amen »Symphonie der Tausend«. Aus all den Tönen und Klängen dieser Symphonie entsteht also das neue Logo.

UNTRENNBAR VERBUNDEN

Die Münchner Philharmoniker und Spielfeld Klassik sind untrennbar mit-einander verbunden. Da liegt es nahe, dass aus dem neuen Logo der Münch-ner Philharmoniker auch das neue Spielfeld Klassik-Logo entsteht. Wir sind zu einer neuen Logo-Familie geworden: alles unter einem Dach.

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Auch bei uns wurde Technik eingesetzt und mit der Unterstützung von Software-programmen konnte das ganze Musikstück graphisch dargestellt werden. Zunächst sieht man, dass jeder einzelne Ton Schall-wellen erzeugt (Abb. 1).

Die Darstellung aller Töne der Symphonie ergibt eine optische Form, die sehr zackig ist und nur geringen Wiedererkennungs-wert hat (Abb. 2).Wenn man aber nun – analog zu den drei Säulen des Orchesters: Tradition, Emotion, Neugier – auch die Darstellung der Sym-

Vom Ohr aufs Papier

(Abb. 1) (Abb. 2)

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phonie in drei Teile aufteilt (Abb. 3) und diese dann anschließend »füllt«, bekommt man eine vereinfachte, aber gleichzei-tig markante Version der ursprünglichen Form (Abb. 4). Die Einzigartigkeit der Ab-bildung kommt also durch den eigenen und unverwechselbaren Klang des Orchesters zustande:

Das neue Logo der Münchner Philharmoni-ker ist einmalig, genau wie sie selbst!Ab dieser Spielzeit gibt es allerdings noch eine weitere Neuerung. Auch unsere Pla-kate zeigen sich ab sofort in neuem Ge-wand. Jedes einzelne wird in Zukunft die Umrisse unseres neuen Logos aufgreifen und künstlerisch in Szene setzen.Habt ihr auch schon irgendwo eines ent-deckt?

(Abb. 3) (Abb. 4)

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DIE IDEE

»Neue Impulse!« – das war Titel und Ziel eines besonderen Workshops. Die Teilnehmer: 19 junge Männer, viele von ihnen sind erst seit Kurzem in Deutschland. Sie orientieren sich noch in München, lernen die Sprache und werden sich bewusst, welchen Beruf sie ergreifen möchten. In einem klassischen Konzert war bisher noch keiner von ihnen. Das sollte sich nun ändern, durch ein gemeinsames Projekt der Münchner Philharmoniker und der Städtischen Berufsschule zur Berufsvorbereitung.

DIE AKTEURE

Auf Seiten der Schule wurde die Kooperation getragen von Sabine Heckelmann, die in der Klasse Deutsch unterrichtet sowie Bogoslav Petan als Klassenleiter. In vier Unterrichtsbesu-

Wenn die Ohren Augen machen

SPIELFELD KLASSIK BEGLEITET JUGENDLICHE AUS 10 LÄNDERN ZU IHREM ERSTEN BESUCH IN DER PHILHARMONIE

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chen des Spielfeld Klassik-Teams lernten die Schüler Instrumente des Orchesters kennen, notierten ein einfaches Stück in einer Klassenpartitur und manch einer versuchte sich zum ersten Mal als Dirigent. Über Bilder, Texte und Musikbeispiele fanden viele Zugang zu den Werken, die sie später im Konzert hören würden. Sprachliche Barrieren waren dabei schnell abgebaut. Höhepunkte waren für viele ein Probenbesuch in der Philharmonie und der Besuch des Flötisten Martin Belic in der Schule. Er zeigte die Klang-Möglichkeiten der Flöte, stellte sich bereitwillig allen Fragen. Als Musiker komme es doch hauptsächlich auf Talent an, meinte ein Schüler. Belic winkte ab, »20 % Talent, 70 % Fleiß und 10 % Glück«, das sei in etwa die Formel für eine Berufslaufbahn, nicht nur in der Musik. Die Jugendlichen schmunzelten und verstanden. Als Martin Belic anschließend auch noch Flötenspiel mit Beatboxing kombinierte, gab es begeisterten Applaus.

DIE ZIELE

Den Abschluss des Workshops bildete der Konzertbesuch in der Philharmonie. Auf dem Programm: Johannes Brahms’ 3. Sym-phonie, Maurice Ravels Klavierkonzert und »La Mer« von Claude Debussy. Gespannt hörten die Jugendlichen zu. Als nach dem Schlussapplaus das Orchester die Bühne verließ, riefen einige be-geistert »Herr Belic!« und dieser grüßte freundlich zurück – eine persönliche Note zum Abschluss dieses Musik-Workshops.

Die jugendlichen Teilnehmer stammen aus Albanien, Afghanistan, Bulgarien, Griechenland, Kosovo, Polen, Rumänien, Somalia, Syrien und aus der Türkei.

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VERANSTALTUNG DATUM ZEIT ORT KARTEN ANMELDUNG/VORVERKAUF

Oktober 1. Kindergarten-konzert

01_10_15 9_30 Uhr Philharmonie im Gasteig

kostenfrei Anmeldung erforderlich unter [email protected]

Ristorante Allegro

11_10_15 15 Uhr Philharmonie im Gasteig

Kinder, Jugendliche 9 €Erwachsene 28 €/20 €/12 €

Der Kartenvorverkauf läuft bereits!

Ristorante Allegro

12_10_15 10 Uhr Philharmonie im Gasteig

Kinder, Jugendliche 9 €Erwachsene 28 €/20 €/12 €

Der Kartenvorverkauf läuft bereits!

Profis zum Anfassen (Schlagzeug)

17_10_15 16 Uhr Chorproben-saal im Gasteig

kostenfrei Anmeldung erforderlich unter [email protected]

Öffentliche Generalprobe

29_10_15 10 Uhr Philharmonie im Gasteig

Schüler, Studenten, Erwachsene 10,40 € (maximal 2 Karten pro Person)

Kartenvorverkauf ab 29_09_15

November MPHIL 360° – Musikfest für alle

14_11_15 12 bis 24 Uhr

Gasteig kostenfrei, Eintrittskarte erforderlich (maximal 2 Karten pro Person)

Infos zur Kartenvergabe unter mphil.de

Dezember Öffentliche Generalprobe

10_12_15 13_30 Uhr Philharmonie im Gasteig

Schüler, Studenten, Erwachsene 10,40 € (maximal 2 Karten pro Person)

Kartenvorverkauf ab 10_11_15

1. Jugend konzert 14_12_15 19 Uhr Philharmonie im Gasteig

Schüler, Studenten 9,90 € Erwachsene 33,60 €/22,80 €/12,10 €

Kartenvorverkauf ab 15_09_15

Januar Musiksymposium am Starnberger See

03 bis 06_01_16

ganz tägig Haus Buchen-ried am Starnberger See

Kosten: 395 €(Seminar 200 €, Pension 195 €)

Anmeldung über die Münchner Volkshochschule (Kursnummer B840001)

Profis zum Anfassen (Streicher)

09_01_16 16 Uhr Chorproben-saal im Gasteig

kostenfrei Anmeldung erforderlich unter [email protected]

Kinderkonzert »Vivaldi – Die vier Jahres-zeiten«

17_01_16 15 Uhr Carl-Orff-Saal im Gasteig

Kinder, Erwachsene 25,80 €/20,20 €/14,60 € zzgl. VVK- und Systemgebühr

Kartenvorverkauf ab 01_12_15

Öffentliche Generalprobe

22_01_16 10 Uhr Philharmonie im Gasteig

Schüler, Studenten, Erwachsene 10,40 € (maximal 2 Karten pro Person)

Kartenvorverkauf ab 22_12_15

Profis zum Anfassen (Blechbläser)

23_01_16 16 Uhr Chorproben-saal im Gasteig

kostenfrei Anmeldung erforderlich unter [email protected]

Familienkonzert im Kultur-zentrum 2411

26_01_16 16_30 Uhr Kulturzentrum 2411, Blodig-str. 4

kostenfrei Telefon. Anmeldung unter 318 115 318 (Kursnummer B122108) erforderlich

Februar 2. Kinder garten-konzert

05_02_16 9_30 Uhr Philharmonie im Gasteig

kostenfrei Anmeldung erforderlich unter [email protected]

Profis zum Anfassen (Harfe)

06_02_16 16 Uhr Chorproben-saal im Gasteig

kostenfrei Anmeldung erforderlich unter [email protected]

Öffentliche Generalprobe

22_02_16 10 Uhr Philharmonie im Gasteig

Schüler, Studenten, Erwachsene 10,40 € (maximal 2 Karten pro Person)

Kartenvorverkauf ab 21_01_16

2. Jugend konzert 23_02_16 19 Uhr Philharmonie im Gasteig

Schüler, Studenten 9,90 €Erwachsene 33,60 €/22,80 €/12,10 €

Kartenvorverkauf ab 15_09_15

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T 089 480 98 50 90F 089 480 98 53 00 [email protected] spielfeld-klassik.defacebook.com/spielfeldklassik

Karten München TicketKlassikLine 089 54 81 81 400 muenchenticket.de

KURZBESCHREIBUNG

KONTAKT SPIELFELD KLASSIKVERANSTALTUNG DATUM ZEIT ORT KARTEN ANMELDUNG/VORVERKAUF

Oktober 1. Kindergarten-konzert

01_10_15 9_30 Uhr Philharmonie im Gasteig

kostenfrei Anmeldung erforderlich unter [email protected]

Ristorante Allegro

11_10_15 15 Uhr Philharmonie im Gasteig

Kinder, Jugendliche 9 €Erwachsene 28 €/20 €/12 €

Der Kartenvorverkauf läuft bereits!

Ristorante Allegro

12_10_15 10 Uhr Philharmonie im Gasteig

Kinder, Jugendliche 9 €Erwachsene 28 €/20 €/12 €

Der Kartenvorverkauf läuft bereits!

Profis zum Anfassen (Schlagzeug)

17_10_15 16 Uhr Chorproben-saal im Gasteig

kostenfrei Anmeldung erforderlich unter [email protected]

Öffentliche Generalprobe

29_10_15 10 Uhr Philharmonie im Gasteig

Schüler, Studenten, Erwachsene 10,40 € (maximal 2 Karten pro Person)

Kartenvorverkauf ab 29_09_15

November MPHIL 360° – Musikfest für alle

14_11_15 12 bis 24 Uhr

Gasteig kostenfrei, Eintrittskarte erforderlich (maximal 2 Karten pro Person)

Infos zur Kartenvergabe unter mphil.de

Dezember Öffentliche Generalprobe

10_12_15 13_30 Uhr Philharmonie im Gasteig

Schüler, Studenten, Erwachsene 10,40 € (maximal 2 Karten pro Person)

Kartenvorverkauf ab 10_11_15

1. Jugend konzert 14_12_15 19 Uhr Philharmonie im Gasteig

Schüler, Studenten 9,90 € Erwachsene 33,60 €/22,80 €/12,10 €

Kartenvorverkauf ab 15_09_15

Januar Musiksymposium am Starnberger See

03 bis 06_01_16

ganz tägig Haus Buchen-ried am Starnberger See

Kosten: 395 €(Seminar 200 €, Pension 195 €)

Anmeldung über die Münchner Volkshochschule (Kursnummer B840001)

Profis zum Anfassen (Streicher)

09_01_16 16 Uhr Chorproben-saal im Gasteig

kostenfrei Anmeldung erforderlich unter [email protected]

Kinderkonzert »Vivaldi – Die vier Jahres-zeiten«

17_01_16 15 Uhr Carl-Orff-Saal im Gasteig

Kinder, Erwachsene 25,80 €/20,20 €/14,60 € zzgl. VVK- und Systemgebühr

Kartenvorverkauf ab 01_12_15

Öffentliche Generalprobe

22_01_16 10 Uhr Philharmonie im Gasteig

Schüler, Studenten, Erwachsene 10,40 € (maximal 2 Karten pro Person)

Kartenvorverkauf ab 22_12_15

Profis zum Anfassen (Blechbläser)

23_01_16 16 Uhr Chorproben-saal im Gasteig

kostenfrei Anmeldung erforderlich unter [email protected]

Familienkonzert im Kultur-zentrum 2411

26_01_16 16_30 Uhr Kulturzentrum 2411, Blodig-str. 4

kostenfrei Telefon. Anmeldung unter 318 115 318 (Kursnummer B122108) erforderlich

Februar 2. Kinder garten-konzert

05_02_16 9_30 Uhr Philharmonie im Gasteig

kostenfrei Anmeldung erforderlich unter [email protected]

Profis zum Anfassen (Harfe)

06_02_16 16 Uhr Chorproben-saal im Gasteig

kostenfrei Anmeldung erforderlich unter [email protected]

Öffentliche Generalprobe

22_02_16 10 Uhr Philharmonie im Gasteig

Schüler, Studenten, Erwachsene 10,40 € (maximal 2 Karten pro Person)

Kartenvorverkauf ab 21_01_16

2. Jugend konzert 23_02_16 19 Uhr Philharmonie im Gasteig

Schüler, Studenten 9,90 €Erwachsene 33,60 €/22,80 €/12,10 €

Kartenvorverkauf ab 15_09_15

KINDERGARTENKONZERTEMitglieder der Münchner Philharmoniker spielen für ihre jüngsten Zuhörer. Ein abwechslungsreiches Programm bietet den kleinen Konzertgängern ein ganz persönliches Musikerlebnis!

KINDERKONZERT »VIVALDI – DIE VIER JAHRESZEITEN«Es spielen Mitglieder und Akademisten der Münchner Philharmo-niker. Dirigent Heinrich Klug leitet und moderiert die Konzerte für Kinder und Familien, die in Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis Gasteig e.V. schon Tradition haben.

JUGENDKONZERTEGanz ehrlich: Habt Ihr Euch auch schon mal gefragt, was an Klassik so toll sein soll? Findet es mit Euren Freunden selbst heraus und zwar ganz ungezwungen und ohne »Krawattenpflicht«. Moderiert werden die Konzerte von Andreas Korn (WDR und arte).

FAMILIENKONZERT IM KULTURZENTRUM 2411Nach den erfolgreichen Familienkonzerten der letzten Jahre freuen sich die Musiker schon auf das nächste Konzert. Das facettenreiche Programm garantiert ein spannendes Konzert-erlebnis für Jung und Alt. Eine Kooperation mit der Münchner Volkshochschule, der Stadtbibliothek sowie dem Bildungslokal Hasenbergl.

ÖFFENTLICHE GENERALPROBENDie letzte Probe! Jetzt ist es fast schon wie im Konzert, aber das Orchester spielt noch nicht im Frack. Schüler, Studierende und Erwachsene erleben, wie das Konzertprogramm den letzten Schliff bekommt.

MPHIL 360° – MUSIKFEST FÜR ALLEEinen ganzen Tag lang gibt es ein Musikfest für alle. Verschiedenste Künstler und Ensembles sorgen für musikalischen Hochgenuss – und das alles kostenfrei!

PROFIS ZUM ANFASSENWie wird in der Flöte aus der reingepusteten Luft ein Ton? Kann man Xylophon studieren? Wie viel schwitzt ein Schlagzeuger? Und wen kann man all das fragen? Uns!

MUSIKSYMPOSIUM AM STARNBERGER SEEMusik ist Botschaft – vom Verstehen in der Musik. Ist wahres Ver-ständnis nur dem umfassend gebildeten und »wissenden« Hörer vorbehalten? Im Dritten Musiksymposium am Starnberger See werden in kommentierten Proben und Konzerten sowie bei spar-tenübergreifenden Begegnungen und Diskussionen unterschiedliche Formen des Verstehens erörtert.

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IM NOVEMBER 2011 LUD DAS »RISTORANTE ALLEGRO« ZUR PREMIERE IN DIE PHILHARMONIE – ZUM FÜNFJÄHRIGEN HABEN WIR

NUN MIT ZWEIEN GESPROCHEN, DIE VON BEGINN AN DABEI SIND: REGISSEURIN RUTH-CLAIRE LEDERLE UND DIRIGENT LUDWIG WICKI.

Happy Birthday!

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Als das »Ristorante Allegro« (Idee: Ulrich Haider) vor fünf Jahren starte-te – hättet ihr damit gerechnet, dass das Stück eine solche Erfolgsgeschichte schreiben wird?

Ruth-Claire Lederle: Ja, ich habe es natür-lich gehofft! Und bin sehr froh, dass es kein Traum geblieben ist.

Ludwig Wicki: Eigentlich habe ich mir gar nicht so viele Gedanken gemacht, sondern mich einfach wahnsinnig gefreut, dass ich hier mitwirken darf.

Was macht das Musical so zeitlos?Ludwig Wicki: Es sind sicher die tollen

Melodien aus der Feder des Künstlerduos Margit Sarholz und Werner Meier des Sternschnuppe Verlages, die nicht nur den Kindern gefallen – die Grooves, das tolle Orchester-Arrangement und der Witz in Geschichte und Songtexten.

Für den Zuschauer sind die Vorstel-lungen über die Jahre zum Verwechseln ähnlich. Haben sich die Figuren dennoch in irgendeiner Weise verändert?

Ruth-Claire Lederle: Ohja! Die Figuren entwickeln sich jedes Mal weiter. Durch die Erfahrungen der Vorstellungen und den Re-aktionen aus dem Publikum entwickelt sich eine Lockerheit, eine Spielfreude – das pusht die Schauspieler, sodass sie gerne neue Dinge ausprobieren wollen. In den Wieder-aufnahmeproben können wir dann überprü-fen, ob das gute Ideen sind oder nicht.

Ludwig Wicki: Ich würde sogar sagen, die Figuren und Songs sind reifer gewor-den und Orchester und Schauspieler sind freier im Umgang mit der Musik und der Geschichte.

Ludwig Wicki

ist Dirigent, Komponist und Posaunist. Als Stifts-kapellmeister der Hofkir-che Luzern sowie Gründer und künstler. Leiter des 21st Century Symphony

Orchestra verfolgt er ver-schiedenste Stile. Dabei arbeitete er u.a. mit den renommierten Filmmusik-

Komponisten Howard Shore, James Horner oder Randy Newman. Daneben hat er

eine Professur an der Hoch-schule Luzern inne und ist Dozent an der Hochschule

der Künste Bern.

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Worin liegen die Herausforderungen bei Wiederaufnahmen?

Ludwig Wicki: Erstens, dass es keine Rou-tine-Produktion wird, sondern, dass es das kindlich Neue behält. Dies ist sowieso enorm wichtig im Musiker-Alltag, denn zu schnell ist die Begeisterung und wahre Freude an der Musik, weshalb wir diesem Beruf nach-gehen, vergessen.

Ruth-Claire Lederle: …und zweitens muss man nach soviel Zeit erst einmal den »Origi-nalzustand« wieder herstellen. Sich an den Ablauf erinnern, wo habe ich was gemacht und warum? Wir müssen als Gruppe wieder zusammen kommen, ein gemeinsames Ge-fühl entwickeln und die Rollen neu entde-cken. Denn nur dadurch können sie wieder zum Leben erweckt werden. Alle Beteiligten kommen aus anderen Produktionen, haben

viele neue Erfahrungen gesammelt und müssen wieder in das direkte und pure Ge-fühl der Kinder zurückfinden.

Wie viele Proben gibt es vor jeder Wie-deraufnahme – und wieso braucht es die überhaupt? Schließlich hat sich der Cast seit der Premiere nicht verändert.

Ruth-Claire Lederle: Zwei Tage lang pro-ben wir alle Chorstücke, Tanzchoreographi-en, alle Szenen und Solo-Stücke im Chorpro-bensaal, also im »Kleinen«, bevor die Proben auf der großen Bühne mit Orchester, allen Bühnenaufbauten und Requisiten starten…

Ludwig Wicki: …die Schauspieler begin-nen deshalb etwas früher, um wieder in die Songs und das Ensemble-Singen hineinzu-kommen. Das Orchester kommt im letzten Moment in einer Probe dazu und die Gene-ralprobe gibt uns wieder ein Gesamtgefühl für das ganze Werk.

Ruth-Claire Lederle: …die Generalprobe, das ist dann wie eine Vorstellung – nur ohne Publikum.

Ruth-Claire Lederle

ist Schauspielerin, Regisseurin und Dozentin für Schauspiel und Impro-visation. Verschiedenste Engagements führten sie

u.a. durch Potsdam, Stuttgart, Brixen,

Dortmund und – München. Sie ist außerdem als

Dozentin tätig, u.a. an der Abraxas Musical Akademie.

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Ludwig Wicki: Proben sind wichtig, um alle Feinabstimmungen und Nuancen wieder zu realisieren, die doch ausprobiert und wie-der gefunden werden müssen. Da kommt noch dazu, dass der Stil dieser Musik nicht zum normalen Philharmoniker-Alltag gehört. So müssen das Orchester und die Sänger zusammen die gemeinsamen Grooves und Stimmungen wiederfinden.

Die Schauspieler sind heute noch diesel-ben wie im Premierenjahr. Ist das etwas besonderes und wie sehr hilft das bei den Proben?

Ludwig Wicki: Ich denke, das ist etwas Tol-les und ganz Schönes. Es ist ein jährliches Wiedersehen mit richtiger Freude und auch Vorfreude, um gemeinsam diese Geschichte erleben zu dürfen.

Ruth-Claire Lederle: Absolut! Es ist so schön, alle wieder beieinander zu haben! Natürlich ist es ungewöhnlich; viele Produk-tionen arbeiten von Haus aus mit Doppel-besetzungen, um vor Ausfällen geschützt zu sein. Aber ich habe bewusst darauf verzichtet, da ich auf die Einmaligkeit der Schauspieler bzw. Figuren setze. Ich glaube, der Flow in der Vorstellung lebt von der Ver-trautheit der Schauspieler untereinander. Natürlich ist das manchmal anstrengend, weil sie sich dann auch wie Kinder verhal-ten und anstatt zu proben ständig quasseln müssen. Sie haben sich ja ein ganzes Jahr nicht gesehen! (lacht)

Gibt es eine Rolle oder Figur, Nummer oder Szene, die euch speziell am Herzen liegt?

Ruth-Claire Lederle: Bei den Figuren? Nein, das ist, wie wenn sie eine Mutter fra-gen würden, welches Kind ihr am liebsten ist! Bei den Szenen mag ich das Seeräuber-schiff sehr. Die Musik braust auf, die Phil-harmoniker lassen es stürmen und donnern, die Musiker singen sogar mit, die Fantasie geht mit den Figuren durch, sie vergessen sogar Willi, finden aber zum »Seeräuberdat-schi«, am Lagerfeuer wieder zusammen. Ganz großes Kino!

Ludwig Wicki: Die Nummern sind sehr unterschiedlich und jede hat etwas ganz Spezielles, das mir gefällt. Alle liegen mir am Herzen...

Eine Philharmonie voller Kinder – könnt ihr diese Atmosphäre beschreiben?

Ludwig Wicki: Ein Saal voller begeister-ter Kinder, Jugendlichen und auch Eltern ist etwas Besonderes. Die Kinder sind sehr spontan und haben den Mut, ihrer Freude laut Ausdruck zu verleihen. Das genieße ich und das bringt die Atmosphäre im Saal zum Knistern. Die Kinder halten sich nicht an so-genannte Konzert-Regeln, sondern zeigen, was sie fühlen.

Ruth-Claire Lederle: Die Kinder sind so offen, für das was kommt: Sie sind laut und aufgeregt, neugierig und gespannt! Ein un-glaublicher Lärmpegel bei 2.400! Und wenn sie gefangen sind, von der Geschichte und der Musik, sind sie mucksmäuschenstill, atmen mit, singen mit, wollen mit »in die Suppe« – wo bekommt man sonst so ein ehrliches Publikum?

Ludwig Wicki: …das ist doch toll, nicht? Das wünsche ich mir manchmal auch ver-mehrt vom erwachsenen Publikum.

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Besuch aus UgandaGEOFREY LERNTEN WIR IM SOMMER 2014 BEI UNSEREM PILOTPROJEKT IN KAMPALA (UGANDA) KENNEN. EIN JAHR

SPÄTER IST ER FÜR EINIGE WOCHEN BEI FREUNDEN IN MÜNCHEN, BESUCHT KONZERTE UND NIMMT UNTERRICHT BEI MITGLIEDERN

DER MÜNCHNER PHILHARMONIKER.

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Geofrey, du spielst mehrere Instrumen-te, unterrichtest die Brassband im Kinder-heim »Rainbow House of Hope«, spielst im Orchester der Musikschule u.v.m. – das alles neben deinem Job. Musik spielt also eine große Rolle in deinem Leben – erin-nerst du dich an ein erstes Schlüsseler-lebnis?

Klar, ich war acht Jahre alt, als mich mein Onkel mit zum Chorsingen nahm. Das hat mir gut gefallen und als wir für den Präsidenten singen durften, hat er zum Dank allen die Hand geschüttelt. Da war mir klar, dass man durch Musik etwas erreichen kann. (lacht)

Und wie kam es zum Horn?Ein Fußballfreund nahm mich als Jugend-

lichen mit zu einer Brassband. Die trugen eine Uniform, was mir gefiel, denn so sah jeder, wer zu dieser Gemeinschaft dazuge-hört. Ich war begeistert und wollte Teil dieser Gemeinschaft sein. Nach der kleinen Trom-mel begann ich mit Trompete, um mir mehr Respekt zu verdienen.

Schließlich gab es in unserer Brassband ein altes Horn und niemand wusste damit etwas anzufangen, denn es gibt keine Leh-rer für Horn in Kampala. Aber mich hat es interessiert und wenn man wie ich Trompete und Posaune spielt, sind zumindest einige Grundelemente klar.

Also reparierte ich die Ventile mit Dräh-ten aus Telefonleitungen und brachte mir das Spielen selbst bei. Maria Teiwes und Mia Aselmeyer von den Münchner Philhar-monikern waren nach Jahren meine ersten Lehrer!

Gibt es in Kampala so etwas wie eine Sze-ne für Klassische Musik?

Wenn, dann sind das meist Hotelkonzerte. Die sind gratis und auf Empfehlung kommen neben Hotelgästen auch Einheimische. Wenn ich Freunde mitnehme, fragen sie mich meist gleich, wann wieder so ein Konzert stattfin-

det. Aber für die Musiker ist es schwer, denn mit klassischer Musik kann man (noch) kein Geld verdienen. In Uganda verdient man we-nig und muss dafür viel arbeiten. So bleibt kaum Zeit zum Musizieren oder gar zur Pro-fessionalisierung der Musiker.

Einige der Musiker der Münchner Phil-harmoniker hast du während des Projekts in Uganda kennengelernt – in München konntest du das ganze Orchester im Kon-zert erleben. Wie war das?

Alles war klar organisiert und das Orches-ter spielte so leicht und gut. Ich hatte vorher nie ein Orchester live gesehen und wusste erst gar nicht, wo ich hinschauen soll. Es hat mich wahnsinnig beeindruckt. Radu Lupu war Solist und spielte ohne Noten. In seiner ru-higen, konzentrierten Art merkte man, wie sehr er liebt, was er tut!

Geofrey Lwigo

ist 27 Jahre alt, hat einen Bachelor in Sozialer Ar-

beit und lebt in Kampala. Dort arbeitet er für eine

Trinkwasserfirma und en-gagiert sich ehrenamtlich für obdach lose Kinder im

»Rainbow House of Hope«. Er spielt Horn, Trompete,

Posaune und Adungo (ein afrikanisches

Saiteninstrument).

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DIE IDEE

»Da spürt man richtig, wie die Trommel wackelt!«. Gerade hat die 5-jährige Nina auf die große Konzerttrommel geschla-gen und staunt nun über die Schallwellen, die sich um sie herum ausbreiten. Sie ist mit ihrer Kindergartengruppe zu Gast bei den Münchner Philharmonikern und erlebt eine Schlagzeugvorführung im Chorpro-bensaal. Vorführung heißt hier aber nicht, still auf dem Stühlchen sitzen und zuhören. An Trommel, Pauke, Steel Drum und vielen weiteren Schlaginstrumenten des Orches-ters probieren die Kinder unter fachkun-diger Anleitung selbst aus, wie Musik ent-steht. Und lernen nebenbei einiges über das Musizieren im Orchester.

DIE AKTEURE

Über 50 dieser Vorführungen gab es letz-te Spielzeit für Kindergärten und Grund-schulen und ähnlich viele werden es in der aktuellen Saison sein. Für viele Kinder ist es der erste Kontakt mit »richtigen« Mu-sikinstrumenten und ein bleibender dazu. Eine Erzieherin schrieb Wochen später an das Spielfeld Klassik-Team: »Unsere Kinder waren sehr angetan und redeten lange da-rüber. Wir waren überrascht, wie viele Ins-trumentennamen sie sich gemerkt haben.« Kein Wunder also, dass viele Erzieher jedes Jahr nach einen Termin für ihre aktuelle Gruppe fragen.

Trommelfell und Hammerkiste

DIE SCHLAGZEUGVORFÜHRUNGEN DER MÜNCHNER PHILHARMONIKER

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Die Vorführungen finden in der Regel dienstags und donnerstags am Vormittag

statt.

DIE ZIELE

Das Finale jeder Vorführung ist eine gemein-same Klanggeschichte, die die Kinder an den Instrumenten spielen. Die Vorschulkin-der vertonen die Geschichte »Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat«. Ein großer Spaß, auch weil dabei mitgebrachte Kuscheltiere unter den einzelnen Instrumenten sitzen. Krönender Abschluss ist ein wuchtiger Schlag auf die Mahler’sche Hammerkiste. Dann verschwindet der kleine Maulwurf wieder in der Erde.

Grundschüler aus der 1. und 2. Klasse be-gleiten in ihrer Geschichte die Regentropfen Plitsch und Platsch auf ihrem Weg durch Bäche und Flüsse und schließlich durch ein Gewitter auf hoher See mit Wellenrau-schen, Blitz und Donnergrollen. Nach rund siebzig Minuten heißt es dann für alle Ab-schied nehmen von den Instrumenten; mit Vorfreude auf ein Wiedersehen.

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Musik ist…ÜBER DAS MUSIKSYMPOSIUM AM STARNBERGER SEE    

– VON GUNTER PRETZEL

»Herr Pretzel, können Sie sich vorstellen, für das frisch renovierte Seminarzentrum der Volkshochschule Buchenried am Starn-berger See eine repräsentative Veranstal-tungsreihe über Musik zu entwickeln?« Was für eine Frage!Sie wurde mir damals gestellt bei einem Mittagessen, zu dem ich von Marianne Müller-Brandeck, der Leiterin der Abteilung Musik der MVHS und Heike Lies, der Leite-

rin des Fachbereichs Musik im Kulturreferat München geladen war. Ich schwebte nach Hause und es dauerte nur bis zum nächsten Tag und das Konzept war da: Nicht über Musik wollte ich sprechen, sondern sozusa-gen aus der Musik heraus – ich wollte nicht das übliche Gegenüber von Wissendem und Aufnehmendem und damit die Distanz von Künstler und Publikum, sondern ich woll-te das Publikum mit hineinnehmen in mein

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Denken: in das Denken des Musikers, in sei-ne Wahrnehmung dessen, was geschieht, was klingt.Wie soll das gehen? So, dass ich beim Spie-len, beim Musizieren mein Denken öffne, dass ich es dem Hörer ermögliche, mit mir mitzudenken? Wenn er weiß, was ich bei dieser Stelle denke, wird er dann das, was er hört, ähnlich hören und erleben wie ich? Dies war meine Überlegung und es klingt nun, zwei Symposien später, etwas naiv und harmlos. Aber es war doch der richtige An-satzpunkt – wenn ich es auch heute sehr anders formulieren würde. Denn: Was den-ke ich, was denkt der Musiker tatsächlich beim Spielen? Und was für ein Denken ist es denn überhaupt?

»ICH WILL DAS PUBLIKUM MIT HINEINNEHMEN IN MEIN DENKEN«

Aber immerhin entstand aus dieser Über-legung die »kommentierte Probe« und sie wurde zum Kern dieser dreieinhalb Tage, die Hörer, Dozenten und Musiker gemein-sam und rund um die Uhr in Buchenried verbringen. In dieser »kommentierten Pro-be« ist es, als würde der Musiker seinen Kopf aufklappen und er sagt laut, was er gerade denkt – in rückhaltloser Offenheit. Das ist keine Kleinigkeit, denn geübt wird üblicherweise in sicherer Hördistanz zum möglichen Publikum, es ist der intimste Akt des Musizierens, es ist das einsame Priva-tissum des Musikers. So spürt jeder sofort das Vertrauen, das sich in einer solchen Öff-nung mitteilt und das beantwortet sein will. Es entsteht damit ein dichtes und intensives Nahe-Sein von Hörendem und Spielendem: Aber ein Nahe-Sein weniger der Personen als das gemeinsame Nahe-Sein an nichts weniger als dem Entstehen von Musik im Ringen um sie, im Suchen und Finden, im Gelingen und Misslingen.

Gunter Pretzel

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In einem begleitenden Vortrag wird dieses Üben erläutert, wird der Raum dargestellt, in dem sich der Musiker bewegt; vom ers-ten Lesen eines Werks bis zum Vorbereiten auf den Auftritt. Und so ist im abschlie-ßenden Konzert dann tatsächlich viel von der Trennung aufgehoben, der Hörer ist so nahe dran am Musiker und mit ihm am Entstehen von Musik, wie wohl selten. Die Intensität dieser Konzerte und die Gesprä-che danach sind deutliche Belege dafür.Eingebettet waren und sind diese kommen-tierten Proben in ein dichtes Gewebe von Vorträgen, Performances, Konzerten und auch den Angeboten, selbst aktiv zu wer-den. Geladen sind hochkarätige Vortragen-de und Solisten aus anderen Genres der

Musik und geschätzte musikalische Part-ner. Es sind aber auch immer Musiker der Münchner Philharmoniker dabei, denn es war ein Glücksfall, dass in Person von Si-mone Siwek (Leitung Spielfeld Klassik) auch das Orchester Interesse fand an dieser Ver-anstaltung und diese nun mitträgt.Ein hochgeehrter, uns in seiner wunder-baren Bescheidenheit freundschaftlich zugetaner und inzwischen schon fest zu-gehöriger Gast ist der Ernst von Siemens Musikpreisträger 2014, der Musikwissen-schaftler und Dirigent Prof. Dr. Peter Gülke.

»ES ENTSTEHT DAMIT EIN DICHTES UND INTENSIVES NAHE-SEIN VON HÖRENDEM

UND SPIELENDEM«

Zu Gast waren außerdem der Kulturmanager von BMW, Dr. Thomas Girst, die beiden Leiter

Prof. Dr. Peter Gülke Matthias Lilienthal

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der Münchener Biennale 2016, Prof. Daniel Ott und Prof. Manos Tsangaris, der langjäh-rige musikalische Leiter des Domchores von Notre Dame Prof. Denis Rouger, als Gastso-listen der genialische Jazztrompeter Mat-thias Schriefl und der so erfindungsreiche wie originelle Pianist Hauschka, die jeweils gemeinsam mit Musikern der Münchner Philharmoniker Programme erarbeiteten, die dann nach einer internen Buchenrieder Generalprobe im Jazzclub Unterfahrt bzw. in der Münchner Muffathalle aufgeführt wurden. Im Januar 2016 werden es der neue und gewagt innovative Intendant der Münchner Kammerspiele Matthias Lilienthal sein, der die junge Theatergruppe FUX aus Gießen mitbringt sowie der virtuose Jazz-sänger Andreas Schaerer, aktuell vom ECHO Jazz 2015 zum »Sänger des Jahres interna-tional« gekürt.Ein Thema setzt den jeweiligen Schwer-punkt des Symposiums. Für die Titel wur-de die etwas anmaßende Formulierung gewählt: »Musik ist…«. Das kann natürlich nicht als umfassende Erklärung gemeint sein, aber es spiegelt sich darin die Unbe-dingtheit dessen, der mitten in der Musik und durchdrungen von ihr versucht, sich darüber klar zu werden, was in ihrem Ent-stehen geschieht. Was ist der Kern des Musizierens, wie entsteht das, was uns fesselt? Woran aber auch kann es liegen, wenn es nicht gelingt? »Zusammenspiel – Musik ist Kommunikati-on« (2014), »Musik ist Idee – Inspiration und Intuition im Entstehen von Musik« (2015) und in 2016 »Musik ist Botschaft – das Ver-stehen in der Musik«. Dies sind die Titel der drei Symposien, deren letztes nun zu Jah-resbeginn 2016 stattfinden wird (weitere Informationen siehe rechts). Eine Trilogie, deren innerer Weg auch mir selbst immer deutlicher wurde bis hin zu dem Punkt, an dem ich den geistigen Kern entdeckte, der ihr zugrunde liegt: Es ist die Offenheit, die

Das Symposium ist offen für alle, die an Musik

interessiert sind und sie intensiver

erleben wollen.

am Ende des langen und intensiven Erarbei-tens eines Werkes liegt. Also: immer genau-ere Bestimmung, Erkenntnis, Realisierung, immer präzisere Detaillierung, aber gleich-zeitig die Öffnung als Ziel, die Öffnung für das Nicht-Festlegbare, das jeweils Einzig-artige, das Immer-Wieder-Einmalige. Ganz einfach: für Musik.Mit dem nächsten Symposium zum Verste-hen in der Musik ist nun diese Trilogie ab-geschlossen. Um wie vieles bin ich reicher an Erlebnissen, Erkenntnissen, Klängen und Begegnungen! »Lieber Herr Pretzel, hätten Sie Lust, diese Reihe fortzuführen?« Was für eine Frage!

Termin: 03.01. bis 06.01.2016, Haus Buchenried am Starnberger See Idee/Konzept/Leitung: Gunter Pretzel (Bratscher der Münchner Philharmoniker)Mitwirkende: Prof. Dr. Peter Gülke, Mat-thias Lilienthal, Andreas Schaerer, Wolfgang Zwiauer, Mitglieder der Münch-ner Philharmoniker sowie weitere Referenten und Künstler.Kosten: 395 € (200 € Seminar, 195 € Pension) Anmeldung: über die Münchner Volkshoch-schule (Kursnummer B840001)

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Welches Instrument hat sich im Spielfeld

Klassik-Logo versteckt? Schickt die Antwort

an [email protected].

Die ersten fünf richtigen Einsendungen

gewinnen je zwei Karten für das 2. Jugend-

konzert am 23. Februar 2016.

(Einsendeschluss 5. Februar 2016)

DIE RÄTSELSEITE VON SPIELFELD KLASSIK

Jetzt

mitraten

und

gewinnen

!

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SENKRECHT2. Kennt ihr schon Valery

Gergiev? Er ist der neue … der Münchner Philharmoniker.

4. Wie heißen die beiden Regentropfen, mit deren Hilfe Grundschüler verschiedene Schlag­instrumente kennen­lernen können? Plitsch und … ?

5. Wie heißt das Gerät, mit dem man Schwingungen in ein Bild mit Schall­wellen übersetzen kann?

8. Ruth­Claire Lederle hat bei der Umsetzung unseres Familienmusi­cals »Ristorante Allegro« eine wichtige Aufgabe. Wisst ihr welche?

WAAGRECHT1. Wie heißt der neue Moderator, der ab dieser Saison die

Jugendkonzerte präsentieren wird, mit Vornamen?

3. Wo genau im Gasteig finden die beliebten Schlagzeug­vorführungen statt?

6. In dieser Saison gibt es drei Tage lang am Stück Musik für alle! In welchem Monat findet zum ersten Mal das Festival MPHIL 360° der Münchner Philharmoniker statt?

7. Auf die Musik welches Komponisten könnt ihr euch beim Kinderkonzert am 17. Januar 2016 freuen?

IMPRESSUMHerausgeber: Die Münchner Philharmoniker I Kellerstr. 4 I 81667 MünchenSpielfeld Klassik: T +49 89 480 98 50 90 I F +49 89 480 98 53 00 I [email protected]/Kommunikation: T +49 89 480 98 51 00 I F +49 89 480 98 51 30 I [email protected]: Simone Siwek, Eva Naser, Verena Guggenmos, Thomas SonnerTeam Spielfeld Klassik: Wolfgang Berg (Viola), Elke Funk-Hoever (Violoncello), Ulrich Haider (Horn), Manuel von der Nahmer (Violoncello), Traudel Reich (Violine), Katharina Triendl (Violine); Simone Siwek (Leitung Spielfeld Klassik), Verena Guggenmos, Christine Möller, Eva Naser, Thomas SonnerTitelidee und Konzept von Spielfeld Klassik: Dr. Eva Gesine BaurGrafik: dm druckmedien gmbh, MünchenDruck: Color-Offset GmbH, Geretsrieder Str. 10, 81379 MünchenCorporate Design: Fotos: © Andrea Huber: Titelfoto, S. 2, 4, 12, 13, 16, 17, 22, 23, 25, 26 (Prof. Dr. Peter Gülke), 28; © Alicia de Banffy-Hall: S. 3, 5; © Andreas Korn privat: S. 6; © Gila Sonderwald: S. 18; © Münchner Philharmoniker: S. 20; © Ralf Dombrowski: S. 24; © Christian Kleiner: S. 26 (Matthias Lilienthal)Stand: September 2015, Änderungen vorbehalten I Gedruckt auf holzfreiem und FSC-zertifiziertem Papier der Sorte LuxoArt Samt.Spielfeld Klassik auch auf Facebook: facebook.com/spielfeldklassik

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