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146 www.fondsprofessionell.de | 2/2011
gschlossene fonds I schiffsfonds
triebswirtschaftlich positive Skaleneffekte zu
erzielen und schließlich Marktanteile zu ge-
winnen, dürfte den kleineren Linien schwer
zusetzen. „Vor allem im Asien-Europa-Ver -
kehr ist der Wettbewerb sehr stark. Es geht
um Marktmacht und zusätzliche Ton nage.
Das drückt die Einnahmen der Linien, die
Frachtpreise“, kommentiert Sönke Fan slow,
Vorstand bei Hansa Treuhand, die aktuelle
Entwicklung. Die Anleger müsse das jedoch
nicht beunruhigen. Denn die Charterraten sei-
en nur ein Teil der Kosten der Linienreeder.
„Die Charterraten unterliegen Angebot und
Nachfrage an Tonnage und werden noch mo-
derat steigen“, glaubt Fanslow. Hansa Treu-
hand vertreibt derzeit keinen Schiffsfonds,
konzentriert sich in Planungen jedoch auf
Containerschiffe ab 3.000 TEU. Die Markt-
führer versuchen mit größeren Schiffen Pro-
fit zu machen. Maersk hat im Februar zehn
18.000-TEU-Containerfrachter bestellt und
eine Option für 20 weitere in der Tasche, die
ab dem Jahr 2013 vom Stapel laufen sollen.
In den Orderbüchern der Werften stehen etwa
250 Schiffe mit einer Kapazität von mehr als
8.000 TEU. „Wie sich künftig die große Zahl
der neu bestellten Containerschiffe mit mehr
als 12.000 TEU auswirken wird, ist allerdings
ungewiss“, ist Wolf vorsichtig. Letztlich wird
der Wettbewerb über die Fracht raten ausgetra-
gen. „Die Zunahme der Konkurrenz auf den
rentablen Märkten kann eine Verringerung
der Einnahmensituation für alle Marktteil-
nehmer bedeuten“, warnt Nils Lorentzen,
Prokurist der Deutschen Fonds research.
Schüttgut unter DruckProblematisch ist die Lage bei den Vehi-
keln für nicht stapelbare Ladung. „Die Tan-
ker- und Bulkermärkte haben sich von der
Krise nicht erholt. Die Märkte bewegen sich
nach wie vor auf einem unterdurchschnittli-
chen Niveau bei sehr volatilen Ausschlägen
nach oben und nach unten“, berichtet Lorent-
zen. Verantwortlich hierfür sei einerseits die
nicht mehr so hohe Nachfrage nach Rohstof-
fen im asiatischen Raum und andererseits die
hohe Anzahl von Ablieferungen von bestell-
ter Tonnage. Beides drücke die Tanker- und
Bulkermärkte. „Beide Märkte sind jedoch
von Haus aus volatiler, wobei die Volatilität
auch von den Rohstoffpreisen, die zuletzt
teils deutlich gestiegen sind, abhängt“, betont
Krutemeier. HCI hat vor Kurzem den Bulker
MS Kilian S geschlossen und platziert seit
Mai ein 3.091-TEU-Containerschiff.
Shri S. Hajara, Chef der indischen Reede-
rei SCI, sagte Ende April in einem Interview:
„Die Tonnageüberkapazität bei trockenen
und flüssigen Massengütern wird unserer
Meinung nach bis 2012 bestehen.“ Insbeson-
dere die größten Bulker und Tanker seien
unter Druck geraten, bestätigte Hajara. Die
jüngst abgelieferten neuen Schiffe und die
vollen Orderbücher in beiden Segmenten
bringen die Charterraten unter Druck – bei
den Massengutfrachtern insbesondere in der
Capesize-Klasse, in der etwa MPC Capital
das MS Rio Manaus Anfang des Jahres als
Fonds aufgelegt hat. Laut aktuellen Progno-
sen soll das Ladungsvolumen für Bulker in
diesem Jahr weltweit um acht Prozent wach-
sen, während die Transportkapazität um 13
Prozent steigt. Ähnlich sieht es bei den Tan-
kern aus: Es wird ein Flottenwachstum von
rund neun Prozent erwartet, wobei das zu
transportierende Rohöl volumenmäßig nur
um etwa drei Prozent zulegen wird.
Jürgen Salamon, Dr. Peters: „Die Charterraten bei Bulkern leiden unter neuer Schiffstonnage.“
Torben Kölln, Buss Capital: „Neue Investitionen sinddurch höhere Eigenkapitalanforderungen gebremst.“
Container-Charterraten
Spotmarkt-Charterraten für Containerschiffe: Die Raten haben die Talsohle der Krise verlassen unddeutlich zugelegt. Die kleinsten Containerschiffe hinken im Aufwärtstrend und im langfristigen Durch-schnitt hinterher. Quelle: Clarkson Research
Bulker-Charterraten
Charterraten für moderne Capesize-Bulker: Zu vielTransportkapazität für zu wenig Ladung drückt dieCharterraten für die größten Schüttgutfrachter in denKeller. Ende April sah der Markt vereinzelt sogar negative Charterraten. Quelle: Clarkson Research
Tanker-Charterraten
Charterraten für moderne VLCC-Rohöltanker: In diesem Segment stehen die Charterraten nach wievor unter Druck. Ende April wurden bei Einzelreisenvom Golf nach Europa weniger als 2.000 US-Dollarpro Tag bezahlt. Quelle: Clarkson Research Fo
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FP_D_schiffe_XXXx 18.05.2011 15:52 Seite 146