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Inhalt 4 Wenn der Mörder zuschlägt 6 Zu viele Kinder greifen zu Suchtmitteln 6 ESOdora klärt auf 7 Die ganze Gemeinde macht mit 8 Gendarmerie und Jugend 9 In unseren Tagen 10 Wege aus der Gewalt für Kinder und Jugendliche 12 Kinder und Internet 14 Urlaubszeit; Zeit der Einbrecher, Diebe und Betrüger 16 Schwere Zeiten für Bankräuber 18 Katastrophenschutz in der Gemeinde 19 Rasche Hilfe zur Zusammenarbeit 21 Projekt „Mein Körper gehört mir – Start im Herbst 25 Badesicherheitstag 26 Opfer von Badeunfällen 27 Tauchunfall – was tun? 28 Mehr Schutz für Verbrechensopfer 29 Neuerungen im Suchtmittelgesetz 30 Fischen – eine gefährliche Leidenschaft!? 32 Spezialisten auf Verbrecherjagd 34 Autoklau 35 Brandschutz – Ein Fall für Group 4 36 Pioniere helfen 38 Mehr Sicherheit für Senioren 41 Sucht hat viele Ursachen 42 D.A.R.E. – das amerikanische Drogenaufklärungsprogramm 44 Verkehrsrechtbuch – wie eine Bombe eingeschlagen

COP 2/2001 kurz3 Bewegung Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Der Begriff Bewegung kann vieles bedeuten. Grundsätzlich verknüpfen wir damit gedanklich eine Veränderung in

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Page 1: COP 2/2001 kurz3 Bewegung Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Der Begriff Bewegung kann vieles bedeuten. Grundsätzlich verknüpfen wir damit gedanklich eine Veränderung in

Inhalt

4 Wenn der Mörder zuschlägt6 Zu viele Kinder greifen zu Suchtmitteln6 ESOdora klärt auf7 Die ganze Gemeinde macht mit8 Gendarmerie und Jugend9 In unseren Tagen10 Wege aus der Gewalt für Kinder und Jugendliche12 Kinder und Internet14 Urlaubszeit; Zeit der Einbrecher, Diebe und Betrüger16 Schwere Zeiten für Bankräuber18 Katastrophenschutz in der Gemeinde19 Rasche Hilfe zur Zusammenarbeit21 Projekt „Mein Körper gehört mir – Start im Herbst25 Badesicherheitstag26 Opfer von Badeunfällen27 Tauchunfall – was tun?28 Mehr Schutz für Verbrechensopfer29 Neuerungen im Suchtmittelgesetz30 Fischen – eine gefährliche Leidenschaft!?32 Spezialisten auf Verbrecherjagd34 Autoklau35 Brandschutz – Ein Fall für Group 436 Pioniere helfen38 Mehr Sicherheit für Senioren41 Sucht hat viele Ursachen42 D.A.R.E. – das amerikanische Drogenaufklärungsprogramm44 Verkehrsrechtbuch – wie eine Bombe eingeschlagen

Page 2: COP 2/2001 kurz3 Bewegung Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Der Begriff Bewegung kann vieles bedeuten. Grundsätzlich verknüpfen wir damit gedanklich eine Veränderung in

Verein fürKriminalpräventionÖsterreichisches Zentrum für Verbrechensvorbeugung und Opferschutz

Vereinsinformation

I M P R E S S U M

HerausgeberÖsterreichisches Zentrum für Kriminalprävention –Verein für Verbrechensvorbeugung und Opferschutz

MedieninhaberEbenschweiger KEGAnschrift:A-8071 Hausmannstätten, Buchenweg 4Tel.: 0043 / (0) 3135 / 40 908Fax: 0043 / (0) 3135 / 40 908-4E-mail: [email protected] oder [email protected]

Mitarbeiter Steiermark:Bauer Josef, Polizei Graz; Mag. Gudula Brandmayr; Hans Breitegger, Redakteur der Kleinen Zeitung; Chr. G. R. Kober, US-Communication; Oberst EndresHelge, Presseoffizier Korpskommando I; Mag. AndreaErhart, Sportwissenschafterin u. Polizei Graz; Mag.Herbert Erhart, Konsumentenschützer; Ing. HerbertGapp, gerichtl. beeid. Sachverständiger; Group 4Securitas Austria AG; Mag. iur. Lukas Held, Rechtsanwalt;Major Kurt Kemeter, Stellv. Kommandant derVerkehrsabteilung Graz; Dr. Klaus Krainz, Kriminologe;Peter Loibner, Kriminalpolizeilicher BeratungsdienstGraz; Peter Tripp, Kriminalpolizeilicher Beratungsdienst,Kriminalabteilung LGK Steiermark; Franz Wuthe, gerichtl.beeid. Sachv.Mitarbeiter Kärnten:Mag. Roswitha Bucher, Kärtner Interventionsstelle gegenfamiliäre Gewalt; Birgit Schweiger; Peter Schweiger, BPD-Klagenfurt; Mitarbeiter Oberösterreich:Major Kurt Berger, Polizeibeamter und Landesleiter OÖ;Johann Huprich, Polizeibeamter und Organisationsleiter.

AnzeigenleitungSteiermark:Kraxner JohannA-8020 Graz, Steinfeldgasse 19Tel. 0316 / 72 00 82, Fax: 72 00 79

Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, SalzburgMark Vrecun4562 Steinbach am Ziehberg 61Tel.: 07582 / 7322, Fax: 7346

Fotos: Wolfgang Lesky, Pressestelle d. Korpskommandos I, COP-Archiv, Group 4 Securitas Austria AG, HansBreitegger, Fritz Tschuschnig, Peter Schweiger, BirgitSchweiger.

Karikaturen:Michael Mesitz, Siegfried Kerstein

Druck: Druckhaus Thalerhof, A-8073 Feldkirchen b. Graz, Gmeinerstraße 1 - 3

Layout/Grafiken:graphic KersteinA-8111 Judendorf-StraßengelDammweg 10Tel. 0043 / (0) 3124 / 54 4 18

COP erscheint vierteljährlichDVR 0950734

Offenlegung:COP ist das unabhängige, überparteiliche und periodische Vereinsmagazin des „ÖsterreichischenZentrums für Kriminalprävention“ mit dem Ziel, dieBevölkerung über die Möglichkeiten derVerbrechensvorbeugung und des Opferschutzes zuinformieren und damit mehr Sicherheit, aber auch mehrLebensqualität zu erreichen.

Eine Chance für mehr Sicherheit!Eine Chance für mehr Lebensqualität!

Nachdem 1996 in einem ersten Schritt ein multiinstitutionelles Gremium, geleitet vom GrazerPolizeibeamten Günther Ebenschweiger, begonnen hat, die österreichische Bevölkerung überVerbrechensvorbeugung und Opferschutz mit dem „Präventionsmagazin COP“ zu informieren,wurde im Sommer 1999 der logische zweite Schritt gesetzt: Das „Österreichische Zentrumfür Kriminalprävention – Verein für Verbrechensvorbeugung und Opferschutz“ wurde alsgemeinnütziger Verein gegründet.Das vorrangige Ziel des Vereines ist, ergänzend zu den staatlichen Möglichkeiten, durch Infor-mation und Projektarbeit einen wirkungsvollen Beitrag zur Verbesserung der Sicherheitslageund zum Abbau von Kriminalitätsfurcht zu leisten.Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich ATS 300.- für natürliche Personen, ATS 1000.- für Firmen,Institutionen und Organisationen und ab ATS 3000.- für außerordentliche Mitglieder.

Zweck, Ziel und Aufgaben des VereinesDie Planung (Analyse) und Durchführung (vom Konzept zum Projekt, mit Materialien,Ausstellungen, Vorträgen usw.) von modellhaften Präventionsprojekten in Gemeinden,KIndergärten, Schulen bis hin zu Senioren.

Präsidium

Präsident: Ebenschweiger Günther, Polizeibeamter1. Vizepräsident: Dr. Krainz Klaus, Kriminologe2. Vizepräsidentin: Mag. Brandmayr Gudula, HistorikerinKassier: Bauer Josef, PolizeibeamterSchriftführer: Lesky Wolfgang, Polizeibeamter

Lebenbauer JörgÖffentlichkeit: Breitegger Hans, JournalistOrganisation: Mag. Erhart Andrea, Polizeibeamtin

Beiräte: (alphabetisch)Demmerer Bianca, StudentinDr. Christian Grafl, Institut für Strafrecht, UNI-WienMag. Lukas Held, RechtsanwaltHR. Dr. Guido Kollaritsch, stellv. Sicherheitsdirektor im RuhestandKowald Anton, PolizeibeamterDr. Marianne Löschnig-Gspandl, Institut für Strafrecht, UNI-GrazLuidolt Veronika, SchulleiterinPolt Charly, SozialarbeiterHR. Dr. Klaus Posch, Leiter Bewährungshilfe SteiermarkHR Dr. Franz Stingl, Polizeidirektor GrazDr. Heinz Tippl, SchulentwicklungMag. Christine Tomaschitz, Pädagogisches InstitutTripp Peter, Kriminalpolizeilicher Beratungsdienst, LGK SteiermarkDr. Helmut Wlasak, Richter, LG-Graz

Adresse und Infos:

Ebenschweiger Günther, Buchenweg 4, 8071 Hausmannstätten,Telefon: Dienststelle: 0043-(0)316-701-5844

Büro: 0043-(0)3135-40 908-0, Fax DW 4Mobil: 0043-(0)676-4 25 4 25 4Internet: http://www.cop-austria.at (in Vorbereitung)E-Mail: [email protected] oder [email protected]

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BewegungSehr geehrte Leserin,sehr geehrter Leser !

Der Begriff Bewegung kann vielesbedeuten. Grundsätzlich verknüpfen wirdamit gedanklich eine Veränderung inForm von Gehen, Laufen, Rad- oder Auto-fahren, Fliegen, Reisen usw. Also eine kör-perliche, sportliche Betätigung, wodurch eszu einer Ortsveränderung kommt.

Bewegung bedeutet aber auch, sichgeistig zu betätigen. Ich meine damit zulernen, zu diskutieren, selbstkritisch zusein, neue Ideen anzuerkennen, geistigjung zu bleiben usw.

Für mich bedeutet Bewegung aberauch, Innovation, Engagement, nicht nurfür mich, sondern auch für andere etwaszu tun; bedeutet, in meinem Leben „Ab-drücke“ zu hinterlassen. Ich meine damitEindrücke, wie sie bei beim Wandern durcheine unberührte Schneelandschaft entste-hen, wie sie bei einem Lauf am Stranddurch nassen Sand zurückbleiben.

Diese Fußstapfen, die durch Bewegungeines Menschen entstanden sind, sind aberkurzfristig, sie halten nur solange bis dieSonne den Schnee geschmolzen hat, oderdie nächste Welle die Fußeindrücke weg-schwemmt.

Mein Ziel ist, durch Bewegung in Formvon Kriminalprävention längere oderdauernde Eindrücke zu hinterlassen.

Als ich 1993 bei einem Besuch des NewYork Police Deparment den Begriff commu-nity policing hörte, ahnte ich noch nicht,welche Veränderung, welche Bewegung, inmir ausgelöst wurde.

Mir wurde klar, dass einerseits die Exe-kutive unverzichtbar ist, aber damit nurSymptome bekämpft werden und nichtsbewegt wird, während andererseits durchVerbrechensvorbeugung, vor allem imJugend, aber auch im Seniorenbereich,sehr viel bewegt und damit verändert wer-den kann.

Dies war auch der Grund, dass ich michseit dieser Zeit sehr intensiv, mittlerweileösterreichweit, neben meinem Beruf alsPolizeibeamter, diesem Thema widme.

Fünf Jahre COP und drei Jahre Vereins-arbeit haben bereits vieles bewegt undwerden noch bewegen und davon bin ichmittlerweile überzeugt, verändern.

Drei konkrete Projekte sind in Vorberei-tung und wollen bewegen:

Sexueller MissbrauchSichere GemeindeTaschendiebstahl

Mit dem mobilen Projekt „Mein Körpergehört mir“, ein theaterpädagogischesProjekt gegen sexuellen Missbrauch anKindern, wollen wir in erster Linie die Kin-der, aber damit gleichzeitig die Lehrer unddie Eltern stärken. Mit diesem seit nunmehrsieben Jahren in Deutschland sehr erfolg-reichen Projekt, wollen wir auch in öster-reich sachlich aufklären, Mut machen undKinder, Eltern und Lehrer stärken.Eine vorbeugende Erziehung ist nichtimmer leicht, aber sie ist dringlich erforder-lich. Sie bietet jedem Mädchen und jedemJungen wenigstens die Chance, von derErfahrung eines sexuellen Missbrauchsverschont zu bleiben. Auf diese Chance hatjedes Kind ein Recht.

Mit dem Projekt „Sichere Gemeinde“,unter Fachleuten auch als kommunaleKriminalprävention bekannt, wollen wir mitintensiver Öffentlichkeitsarbeit, einerAnalyse vor Ort und den notwendigen, dieGemeinde stärkenden, Umsetzungsmaß-nahmen, die Kriminalität reduzieren, diesubjektiven Ängste, vor allem der Seniorenverringern und bei den Jugendlichen einBewusstsein zu diesem Thema schaffen.

Das Projekt Taschendiebstahl, das be-reits im Vorjahr in der Grazer Innenstadtmit großem Erfolg und sehr viel Medien-echo durchgeführt wurde, wird auch im heu-rigen Jahr, diesesmal noch umfangreicher,wiederholt. Mit Aufklärungsarbeit vor Ort,auf den Straßen und Straßenbahnen, aberauch, wenn gewünscht, unter Mitwirkungder Grazer Wirtschaftstreibenden, sollenwieder potentielle Opfer geschützt werden.

Mit diesen Aktionen bewegen wir unsund wollen bewegen.

Bewegung als Veränderung, als Aktivie-rung der Bevölkerung zum gemeinsamenMitmachen, als eine Bewegung zum Schutzgegen Kriminalität und als Bewegung füreine bessere Lebensqualität.

Liebe Leserin, lieber Leser!

Wenn auch Sie sich bewegen wollen, indem sie bei uns mitarbeiten wollen, alsMitglied unserem Verein beitreten wollenoder wenn Sie uns finanziell bei unsererbewegenden Arbeit unterstützen wollen;Sie sind jederzeit gerne willkommen.

Ich wünsche Ihnen einen erholsamenUrlaub und würde mich über eine ReaktionIhrerseits natürlich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Günther EbenschweigerPräsident

Vorwort

Günther EbenschweigerPolizeibeamter,Präsident desÖsterreichischen Zentrumsfür Kriminalprävention

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Wenn derMörder zuschlägtDas junge Mädchen aus der Ost-steiermark ist tot, gestorbendurch Mörderhand. Der Ge-schäftsmann aus der Obersteier-mark ebenfalls. Eine Autobombehat ihn zerfetzt. Zurück bliebenzwei Familien: Eine Mutter undTochter, die von Ungewissheit ge-quält werden und eine Witwe,deren Sohn und Tochter in stän-diger Angst leben. Zwei ungeklär-te Verbrechen. Zwei Mordfälle,zwei Schicksale.

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Ein Leben in Ungewissheit

■ Auf dem Tisch in der Ecke des Wohnzim-mers brennt eine Kerze. Daneben stehtein gerahmtes Bild, ein Foto von UlrikeReistenhofer. Seit zweieinhalb Jahren ist diejunge Oststeirerin schon tot. Gestorbendurch Mörderhand, an einer Uferböschungnahe von Bruneck in Südtirol. „Ungeklärt“ steht auf dem Ermittlungsaktder südtiroler Behörden.

deutscher Journalist, der sich durch seineintensiven Nachforschungen in dem Fallselbst verdächtig gemacht hat.

Und da ist noch ein Verdächtiger. FürUlrike Maly, ist das der Hauptverdächtige.„Er passt genau in mein Bild“, sagt sie.„Denn ich glaube, damals kam es zu einerChaossituation, bevor meine Tochter ster-ben musste.“

Dieser geistig behinderte Mann, vondem die Mutter erst heuer erfuhr, war be-reits zwei Tage nach dem Mord bei der Po-lizei in Mailand erschienen, völlig verwahr-lost. Er behauptete, er sei in der Nähe vonBruneck Zeuge eines Mädchenmordes ge-worden. Die junge Frau sei von einer Pro-stituierten, mit der er unterwegs gewesensei, mit einem Stein erschlagen worden.Immer wieder betonte er, dass er dieseSzene mit eigenen Augen gesehen habe.Die Prostituierte konnte ausgeforscht wer-den, hatte aber ein Alibi.

Jetzt richtete sich der Verdacht gegenden „Zeugen“ selbst. Er war mehrmalsschon gegen Frauen gewalttätig, soll Prosti-tuierte vergewaltigt haben und er soll sichzum fraglichen Zeitpunkt in der Gegendaufgehalten haben. Außerdem wurde inseinem Auto ein Haar gefunden, das lautSchreiben, zu 95 bis 97 Prozent vomMordopfer stammt.

Andrea Maly, die Schwester der Toten,zitiert aus den Unterlagen: „Diese Faktenund die verbrecherischen Kapazitäten desVerdächtigen ergeben ein besorgniserre-gendes Quadrat.“ Es wird aber auch daraufhingewiesen, dass das Opfer aller Wahr-scheinlichkeit nach, nicht zu einem „derartverwahrlosten Mann“ in das Auto gestie-gen wäre. Die Mutter ist anderer Ansicht:„Ulrike wollte so schnell wie möglich nachHause. Da war ihr wahrscheinlich egal, wieder Autofahrer aussieht.“

Und jetzt ist noch ein Verdächtiger hin-zugekommen: Ein 36-jähriger Südtiroler,der im Verdacht steht, südlich von Bozeneine junge Italienerin ermordet, angezün-det und gemeinsam mit zwei Freunden ineinem Misthaufen vergraben zu haben.Dieser Mann ist wegen sexueller Deliktevorbestraft und war deshalb auch schonvor zweieinhalb Jahren im Fall Reistenhoferbefragt worden. Aber einer der beidenFreunde, die nun als Mittäter bei der Betei-ligung des Mordopfers südlich von Bozen

Hans BreiteggerRedakteur der Kleinen Zeitung

Ulrike Maly, die Mutter des totenMädchens blickt auf das Foto. „Wenn ichwüßte, was sich damals an diesem 9. Au-gust 1998 abgespielt hat“, sagt die Fraunachdenklich. „Hat Ulrike große Angst ge-habt, hat sie leiden müssen? Die Antwortenauf diese Fragen kennt nur der Mörder.“

Tagtäglich grübelt die Volksschullehrerinüber den gewaltsamen Tod ihrer Tochternach. „Ich war drei Mal am Tatort. Ich habedie Leiche von meinem Kind nie gesehen,aber ich sehe Ulrike vor mir liegen. Es istfurchtbar.“ Auch die 19-jährige Andrea lei-det unter dem Tod ihrer Schwester. Auchsie findet keine Antworten auf die quälen-den Fragen.

Ulrike Reistenhofer hatte an der Frie-densparade in Zürich teilgenommen undbefand sich am 9. August auf der Heim-fahrt. Das war ein Sonntag. „Am Montagwollte sie in Graz eine neue Wohnung be-ziehen“, erinnert sich die Mutter. „Sie freu-te sich auch schon sehr auf ihren Freund.“

Aber die damals 18-jährige Hartbergerinkam zu Hause nie an. Am InnsbruckerHauptbahnhof hatte sie nur 100 Schillingvom Bankomaten behoben, ein weiteresIndiz dafür, dass sie rasch nach Graz wollte.„Hätte sie etwas anderes vorgehabt, hättesie mehr Geld abgehoben“, glaubt UlrikeMaly. Ulrike Reistenhofer dürfte aber in denfalschen Zug eingestiegen und nach Südti-rol gereist sein. In Franzensfeste stieg sieaus, kaufte sie in einem Cafe einige Zuckerl.

Dann dürfte sie ihren Mörder getroffenhaben. Die Leiche wurde neben einem Flußunweit von Bruneck gefunden. Aber esdauerte zwei Wochen bis feststand: dieTote ist Ulrike Reistenhofer.

Dass die Tat bis heute ungeklärt geblie-ben ist, belastet die Mutter ganz besonders.„Es gibt mehrere Verdächtige“, sagt sie,„aber bei den Ermittlungen geht nichts wei-ter. Irgendetwas stimmt da nicht.“

Tatsächlich gibt es im Fall Ulrike Reisten-hofer viele verdächtige Männer. Das gehtaus dem Schreiben des Untersuchungs-richters, das ein Südtiroler Anwalt UlrikeMaly übermittelt hat, hervor. Da ist einLockführer der italienischen Staatsbahnen,der einer Journalistin gegenüber gestandenhatte, dass er von Ulrike Reistenhofer ge-bissen worden sei. Da ist der Sohn einesArztes, der in der Nähe des Tatortes voneinem Polizisten gesehen wurde. Da ist ein

Ermordet: Ulrike Reistenhofer

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„Ich glaube nicht, dass der Anschlag ge-zielt auf meinen Mann verübt wurde“, ver-mutet Helene Fuchs. „Ich glaube, die woll-ten einfach, dass jemand stirbt.“ Mit demschwarzen Citroen ZX, in dem die Bombeversteckt war, fuhren nicht nur Adolf Fuchs,sondern auch sein Sohn und mitunter auchdie Frau. Adolf Fuchs brachte mit diesemAuto auch seine 15-jährige Tochter nachKrieglach zur Schule. An diesem 30. Okto-ber 2000 aber fuhr sie mit dem Zug. Dasrettete ihr möglicherweise das Leben.

Trotz der täglichen Angst will sich MartinFuchs dafür einsetzen, dass das Fall geklärtwird. „Ich will Gerechtigkeit“, sagt er,„damit ich wieder nach vorne blickenkann.“

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verdächtig sind, hat ihm damals ein Alibigegeben.

Ulrike Maly hofft, dass der Mord anihrer Tochter doch noch geklärt wird. „Michinteressiert weniger der Täter“, sagt sie,„ich will wissen, wie mein Kind gestorbenist.“ Erst dann glaubt sie, die Tragödie auf-arbeiten zu können. Ulrike Maly: „Ich habein den letzten zweieinhalb Jahren viel gele-sen – über den Tod und das Leben danach.Das hat mir die schweren Stunden etwaserleichtert. Aber einen wirklichen Trost fandich nicht. Es kommt immer wieder alles inmir hoch, dann heule ich los.“

Ein Leben in Angst

Seit einem halben Jahr lebt eine obersteiri-sche Familie in Angst. Am 30. Oktober 2000explodierte in Kindberg eine Autobombeund tötete den Geschäftsmann Adolf Fuchs,in nächster Nähe seines Spielwarenge-schäftes, unmittelbar vor dem Gendarme-rieposten. Der Mann war in Ostgeschäfteverwickelt – und darin wird auch das Tat-motiv vermutet

Für die Witwe Helene Fuchs, ihren SohnMartin und ihre 15-jährige Tochter Christi-na hat sich das Leben seither verändert.„Ich brauche kein Bungeejumping, ichhabe meinen Kick jeden Tag, wenn ich indas Auto einsteige“, sagt Martin Fuchs. „Ichschaue jedes Mal unter dem Sitz nach, obnicht eine Bombe versteckt ist. Immer wennich den Zündschlüssel umdrehe, fürchteich, dass es passieren könnte. Die einzigeBeruhigung: Es ist schnell vorbei.“

Auch Helene Fuchs ist nachdenklich undvorsichtig geworden. Niemand in der Fami-lie hätte es für möglich gehalten, dass mit-ten in Kindberg eine Autobombe explodie-ren würde. Doch es ist zur traurigen Realitätgeworden. Adolf Fuchs hatte keine Chan-che, er war sofort tot.

„Wir können uns nicht einsperren, wirmüssen mit dieser Angst leben“, sagt dieWitwe. „Wenn ich in der Früh das Geschäftaufsperre, schaue ich jedes Mal vor der Türnach, ob ich etwas Verdächtiges bemerke.“

Adolf Fuchs machte in der Slowakei Ge-schäfte. Er verleaste Autos und kaufte Lie-genschaften. Seine GeschäftspartnerinAndrea S. führte für ihn die Firma im Aus-land. Doch als der Ukrainer Alexander S. indas Leben der jungen Slowakin trat, kam eszu ersten Schwierigkeiten. Leasingratenwurden nicht mehr überwiesen, es ver-schwanden mehrere Autos, die später imengeren Verwandtenkreis der Slowakinwieder auftauchten. Auch bei Grundstücks-transaktionen kam es zu Manipulationen.

Adolf und Martin Fuchs erstatteten Be-trugsanzeige, das Verfah-ren ist in Bratislava anhän-gig. In diesen Auseinander-setzungen vermuten dieermittelnden Beamten dasTatmotiv. Alexander S.wurde mittlerweile anÖsterreich ausgeliefert.Seine Frau Andrea hat Aus-reiseverbot – gegen siewird in der Slowakei ermit-telt. Ein dritter Verdächti-ger, der Mann, der vermut-lich die Bombe gebastelthat, ist seit Anfang Maispurlos verschwunden.

Von Bombe zerfetzt: Adolf Fuchs

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Zu viele Kinder greifenzu Suchtmitteln

VIVID (Fachstelle für Sucht-prävention), der Landesschulratund das Landesjugendreferatsagen dem Suchtmittelkonsumden Kampf an.

■ Die Zahlen sind alarmierend: Das Ein-stiegsalter für Cannabiskonsum liegt be-reits bei 13 Jahren. 14-Jährige sammelnschon mit harten Drogen wie Heroin,Opium, Kokain, Crack und LSD Erfahrun-gen. Zehn Prozent von 4000 befragten stei-rischen Jugendlichen im Alter zwischenzwölf und 20 Jahren bezeichnen sich selbstals Drogenkonsumenten. Bei den 14- bis15-Jährigen trinken 17,6 Prozent Alkohol,24,5 Prozent rauchen Zigaretten.

Diese erschütternden Zahlen stammenaus einer Studie, die schon 1996 im Auftragvon Gesundheitslandesrat Günter Dörflin-ger erstellt wurde. Sie ist das einzige reprä-sentative Zahlenmaterial, das derzeit zurVerfügung steht. Möglicherweise könntesich die Lage in der Zwischenzeit sogarnoch verschlechtert haben, befürchten Dro-genexperten.

VIVID, der Landesschulrat und das Lan-desjugendreferat sehen einen Handlungs-bedarf und setzen bei der Suchtpräventionin den Schulen (ausgenommen Volksschu-len) und bei den Jugendeinrichtungen an.„Jugendflyer“ nennt sich ein Präventions-projekt, das kürzlich gestartet wurde. In 13bunten Broschüren sollen die Jugendlichen

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über die Sucht und ihre Folgen aufgeklärtwerden. „Information allein ist zwar nochkeine ausreichende Vorbeugung gegen dieSucht, aber sie ist ein erster Weg“, sagtVIVID-Chefin Claudia Kahr. Je mehr Auf-klärung, desto mehr Bewusstseinsbildunglautet daher die Devise.

Um auch im Internet eine sachlich rich-tige Information zum Thema Sucht undDrogen zu finden, wurde eine Plattformbeim steirischen Jugendserver installiert(www.up2u.checkit.at).

In den steirischen Volksschulen soll imnächsten Jahr ein Präventionsprojekt gegenSucht gestartet werden.

Ein Hauptproblem stellt – wie bereits er-wähnt – der Alkoholkonsum unter Jugend-lichen dar. VIVID Steiermark widmet sichdaher in diesem Jahr verstärkt dem Alko-

hol. „Jeder Schluck zu seiner Zeit“, lautetein Projekt gegen den Alkoholismus.

„Wir setzen bei den Ursachen an“, soClaudia Kahr, „und rufen zum bewusstenAlkoholkonsum auf.“

VIVID ruft alle Schulen, Jugendeinrich-tungen und Gemeinden zum Mitmachenauf. Einige Gemeinden haben bereits Aktio-nen gesetzt.

Während steirische Bürgermeister nochüberlegen auf öffentlichen Plätzen ein Al-koholverbot zu verhängen, wurden in eini-gen Salzburger Gemeinden bereits solcheVerbote erlassen.

■ Jetzt gibt es auch Informationen undAufklärung über Sekten, Satanismus, Ok-kultismus und Esoterik im Internet: Mit demESOnet hat das LOGO-jugend:manage-ment:steiermark klare Zielsetzungen ge-schaffen. Es geht um Information, Auf-klärung und Wissen über die Vorgänge inder einschlägigen internationalen „Szene“.Vor allem die Jugend, aber auch für alle, diesich für das breite Themenfeld interessie-ren oder Hilfe suchen, können sich via In-ternet Ratschläge, Hinweise und Tipps ein-holen. „Nicht Verdrängen, sondern Trans-parenz, Information und Diskussion“ lautetdas Motto.

Und die ESOdora – die Internet Hexe,eine mystische Comic-Kultfigur – führtdurch die jugendgerecht aufbereiteten In-formationen. Sie animiert zum weiter-klicken durch hochbrisante Themen undsorgt dafür, dass ernste Inhalte auch mitetwas Spaß – einem „virtuellen Augenzwin-kern“ – vermittelt werden. Sachliche Hin-weise und Fun schließen einander im ESO-net bewusst nicht aus, wie Roman Schweid-lenker, Leiter des ESO Info-Service versi-chert.

Informationen: www.esonet.st, ESO-Hotline: 0663-92 33 24 4, [email protected]

ESOdora klärt auf

Großen Anklang finden die Folder

VIVID-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Anti-Alkohol-Bar

Präsentation der „Internet-Hexe“

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COP 7

Die ganze Gemeinde macht mit■ Die Marktgemeinde Unzmarkt geht imKampf gegen den Alkohol beispielhaftvoran. Sie unterstützt die VIVID-Aktion„Jeder Schluck zu seiner Zeit“. Das Projekt,dass die Gemeindebedienstete ElisabethFritz betreut, dauert drei bis vier Jahre. „Wirhaben eine Arbeitsgruppe gegründet, inder alle Vereine vertreten sind“, berichtetFritz. „Daraus entstanden wiederum vierkleine Arbeitsgruppen, die zahlreiche Akti-vitäten setzten.“

Im Rahmen einer Großveranstaltungwurde von der Landjugend auch ein Thea-terstück vorgeführt, dass das Thema „Alko-hol“ von der Geburt bis zum Tod behandel-te.

Bürgermeister Helmuth Krotmayer istbegeistert: „Wir haben 30 Vereine in derGemeinde – und sie alle unterstützen dieAktion. Das finde ich großartig.“ Derzeitläuft ein Wettbewerb: das beste alko-holfreie Mix-Getränk soll künftig in denGasthäusern als echte Alternative angebo-ten werden.

Auch die Gemeinden Fohnsdorf undMurau machen mit.

AlarmierendeZahlen undFakten■ Laut Untersuchung von Alfred Uhlvom Ludwig-Poltzmann-Institut fürSuchtforschung am Anton-Proksch-In-stitut in Kalksburg gibt es in Österreichrund 8000 Alkoholtote pro Jahr. Rund100 Personen sterben an einer Alkohol-vergiftung. Die Zahl der insgesamt mitillegalen Drogen in Verbindung stehen-den Todesfällen beträgt österreichweitpro Jahr 200.

29 Prozent der Männer und neunProzent der Frauen überschreiten dieGefährdungsgrenze. Das sind 1,2 Millio-nen Menschen im Alter zwischen 16 und99 Jahren. Acht Prozent der Männerund zwei Prozent der Frauen in Öster-reich sind alkoholkrank. Neun Prozentder 13-jährigen Mädchen und 16 Pro-zent der 13-jährigen Burschen habenbereits mehrfach einen Rausch hintersich.

International liegt Österreich anelfter Stelle im jährlichen Pro-Kopf-Alko-holkonsum.

Therapiestation wird gebaut

Ein durchschlagender Erfolg gelangdem steirischen GesundheitslandesratGünter Dörflinger. Trotz der bekannten po-litischen Situation gelang es dem sozialde-mokratischen Politiker einen gemeinsamenBeschluss aller im Landtag vertretenen Par-teien für den Bau einer eigenen steirischenDrogentherapiestation herbeizuführen.

„Dort bekommen entzugswillige Dro-genkranke die bestmögliche Behandlung.“Günter Dörflinger machte aber auch klar,dass es ebenso von eminenter Bedeutungist, dass die Politik unsere Exekutivbeamtenim Kampf gegen „die Drogenmafia stärkt,die sich an unsere jungen Leute heran-macht und ihnen Heroin, Kokain oder ähn-liches schmackhaft machen will. Da darf esnicht sein, dass wegen BudgetkürzungenDienstposten gestrichen und dann nochÜberstunden nicht gezahlt werden. Sonstkönnen wir hinten nach therapieren so vielwir wollen!“

P.R.

Erfolgreich: GesundheitslandesratGünter Dörflinger

Bgm. Helmuth Krotmaver und Elisabeth Fritz im Kampf gegen den Alkohol

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Gendarmerieund

Die Gendarmerie in Fürstenfeldsetzt auf Jugendarbeit: „Wir be-absichtigen aber nicht, den Elternoder den Erziehungsberechtigtendie Verantwortung für ihre Kin-der abzunehmen“, versichert Be-zirksgendarmeriekommandantMajor Andreas Pichler. „Aber wirwollen uns mit der Jugend undihren Problemen verstärkt ausein-andersetzen.“

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■ Die Fürstenfelder Gendarmerie sei stän-dig mit fünf bis zehn Jugendlichen konfron-tiert, die immer wieder mit dem Gesetz inKonflikt kommen, versichert der obersteGendarm im Bezirk. Aber das sei nicht dieeigentliche Sorge: Darüber hinaus stelle vorallem der Alkoholkonsum der Jugendlicheneines der größten Probleme dar. Die Ju-gendlichen, die zur Flasche greifen, werden– wie in den übrigen Gemeinden und Be-zirken – auch in Fürstenfeld immer jünger.

Dazu kommt, dass Privatveranstalter ingemieteten öffentlichen Festhallen Partysveranstalten, bei denen der Alkohol zu Bil-ligstpreisen ausgeschenkt wird. Pichler:„Auch wir waren bereits mit einer solchenVeranstaltung konfrontiert. Das Ergebniswaren zahlreiche betrunkene Jugendliche.“

Unter dem Motto „Jugend und Gendar-merie“ führt die Gendarmerie nun einLangzeitprojekt durch, in dem man sich ge-zielt mit der Jugend auseinandersetzen will.Die Ziele der Gendarmerie sind klar defi-niert: Aufklärungsarbeit, Schranken abbau-

en und eine bessere Zusammenarbeit zwi-schen Jugend und Gendarmerie, um mög-liche Straftaten schon im Vorfeld verhin-dern zu können. Durch Diskussionsveran-staltungen, Intensivierung der Schulkontak-te, verstärkte Zielkontrollen betreffend Ju-gendschutzgesetz – mit Toleranzgrenze –und eine Sensibilisierung der Beamtenbeim Einschreiten gegen Jugendliche, sol-len diese Ziele erreicht werden.

Das Projekt läuft bereits seit dem ver-gangenem Jahr – eine Diskussionsrundemit Jugendlichen und Schülern ging bereitsüber die Bühne. Eine Umfrage in den drit-ten Klassen der „Höheren Schulen“ wurde

erst heuer durchgeführt und ausgewertet.Die Antworten auf den Fragebögen, welchedie Gendarmerie an die Schüler verteilthatte, seien sehr aussagekräftig, so derMajor. „Daraus geht hervor, dass ein Groß-teil der Schüler glaubt, dass die Gendarme-rie zu milde gegen Jugendliche vorgeht.Außerdem wird angeregt, dass bei Amts-handlungen viel mehr diskutiert werdensoll.“

Recht interessant sind auch die Reaktio-nen der Jugendlichen auf die Frage unterPunkt sieben des Fragebogens. Dort steht:„Sie sind Vater oder Mutter einer 15-jähri-gen Tochter. Diese kommt statt um 23 Uhr

Jugend

Major Andreas Pichler

Immer mehr Jugendliche kommen mit Alkohol und Drogen in Konflikt. Die Für-stenfelder Gendarmerie hat die Initiative ergriffen.

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COP 9

■ Gewalt, Drogen, Kriminalität, sozialerAutismus – die Jugend unserer Tag scheintwie keine Generation vor ihr mit diesen„Geiseln“ geschlagen zu sein. Noch niezuvor waren junge Menschen so gewaltbe-reit, nie zuvor griffen so viele Jugendlichezu Drogen, und nie zuvor gerieten mehrKinder in den Sumpf der Kriminalität. Siewachsen, Treibhauspflanzen gleich, be-strahlt von Internet und TV auf.

Von Medien herangezüchtet zumneuen Prototyp des Konsumenten, gedrilltauf Erfolg je nach Trend variabel einsetzbarals Schaufensterpuppe oder Internet-User.Doktriniert von Ellbogensystem und Life-styl, Egomanen ohne Eigen-, geschweigedenn Fremdverantwortung. Und doch, beiall dem scheinbar oft unfähig mit der Rea-lität fertig zu werden. Reizüberflutet, mittenin der Gesellschaft und doch an ihren Ab-gründen wandelnd, unvermögend den ei-genen Platz in ihr zu finden. Gewalt undDrogen als Möglichkeit sich selbst zu be-stimmen. Daneben eine, zum Zuseher deg-radierte, scheinbar völlig ohnmächtigeElterngeneration.

Ein recht düsteres Gemälde entsteht,wenn man beginnt all diese Farbtupfer auf-zutragen und sie zu einem Ganzen zusam-menfügt. Ist das der Preis den wir für unse-re „Zivilisation“ zu zahlen haben, die Un-schuld unserer Kinder? Ist es wirklich soschlecht um unsere Kinder bestellt? Undwas ist mit den Eltern? Sind sie wirklich hilf-lose Voyeure oder gar mitverantwortlich fürdie Probleme ihrer Kinder?

Nun, eines scheint festzustehen: Kinderzu erziehen war nie leicht, nicht vor 1000

Jahren, nicht heute und wohl auch nicht in1000 Jahren. Doch genauso scheint auchauf der Hand zu liegen, dass die Eltern vonheute ungleich weniger Einfluss auf ihreKinder haben als es je zuvor der Fall war.Noch nie musste sich eine Elterngenerationim Wettstreit mit Internet, Fernsehen undMobiltelefon messen. Aber auch noch niezuvor wurde es ihr so leicht gemacht Erzie-hungsverantwortung abzugeben, wegzu-schieben. Oft müssen Lehrer und Schulenda einspringen wo eigentlich die ureigensteAufgabe der Eltern bestünde: Kinder zu er-ziehen. Müßig zu erwähnen, dass diesenicht einmal ansatzweise wirklich fähig sindeine solche Aufgabe zu bewältigen.

Es wird Zeit sich dieser Verantwortungwieder bewusst zu werden. Bewussterdenn je, wohlwissend um die große Aufga-be die unsere Zeit den Eltern von heutestellt: Neben Internet und Handy zu beste-hen und ihren Kindern die Erziehung ange-deihen zu lassen die sie befähigt in unsererGesellschaft zu leben ohne Gewalt undDrogen ihren Weg zu gehen. Es geht hiernicht darum Kinder „zurechtzubiegen“.Dies soll kein Aufruf zur neuen Zucht undOrdnung sein. Auch braucht unsere Gesell-schaft keine herangezüchtete Heerscharvon Opportunisten – aber sie braucht Men-schen, die es verstehen in und mit ihr zuleben, sie wenn nötig auch zu verändern.Mündige Menschen die von ihren Eltern so-ziale Kompetenz lernten. Eine neue, gesun-de Generation.

Anton Kowald

In unseren Tagen…Hans BreiteggerRedakteur der Kleinen Zeitung

erst um vier Uhr früh nach Hause. WelcheMaßnahmen setzen sie?“ Die Schüler schla-gen harte Konsequenzen vor. „Da ist vonwochenlangen Ausgeh- und Fernsehverbo-ten die Rede, da wird die Kürzung des Ta-schengeldes vorgeschlagen. Für mich völligüberraschend, dass solche harte Strafenvorgeschlagen werden“, sagt Pichler.

Und noch etwas bestätigen die Diskus-sionen: Ist ein Jugendlicher nicht der Modeentsprechend gekleidet, raucht er nicht,trinkt er nicht, besitzt er kein Handy, so istin einer Gruppe der Druck auf den einzel-nen am größten. Auch die Fürstenfelder Ju-gendlichen bestätigen das in ihren Antwor-ten auf die von der Gendarmerie gestelltenFragen.

A-3100 ST. PÖLTEN, Mariazeller Straße 60Tel.: 02742 / 76 6 14, Fax: 02742 / 76 6 14-17

A-3390 MELK, Kirchenplatz 5Tel.: 02752 / 54 9 46, Fax: 02752 / 54 9 47

Hoch- und Tiefbau, Straßenbau,Kanalbau, Kellerbau, Pflasterungen,Asphaltierungsarbeiten, Brückenbau

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Internationale Expertenkonferenz „exit“ in Osnabrück

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■ Vom 8. Bis 10. Mai 2001 diskutiertenFachleute in Osnabrück Wege aus der Ge-walt für Kinder und Jugendliche. In mehre-ren Workshops wurde die Gewaltbereit-schaft von Kindern und Jugendlichen, aberauch die Gewalt, welche die jüngere Gene-ration erleidet, thematisiert.

„Miseria o crimen“, Elend oder Verbre-chen lautet das Lebensmotto vieler Jugend-licher, die sich in Kolumbien einer Straßen-bande anschließen. In Kolumbien herrschtBürgerkrieg. Kinder und Jugendliche müs-sen Tag für Tag mit der Erfahrung der Ge-walt leben. Wo es an sozialen und ökono-mischen Überlebensperspektiven fehlt,wird Gewalt oft zu einem Mittel Konflikteauszutragen. Auch in Europa ist das ThemaJugendgewalt längst zum Dauerbrenner inden Medien geworden. Ziel der Konferenzwar nach gemeinsamen Strategien gegendie Gewalt zu suchen. Mit einem Vortragder Friedensnobelpreisträgerin RigobertaMenchu wurde die internationale Konfe-renz „exit – Wege aus der Gewalt für Kinderund Jugendliche“ eröffnet. Auf der dreitägi-gen Konferenz diskutierten über 50 Exper-ten aus Afrika, Asien, Lateinamerika undEuropa über die Ursachen der Gewalt unterKindern und Jugendlichen.

In verschiedenen Workshops wurdenFragen der Gewaltprävention und desTäter-Opfer-Ausgleiches behandelt.

Die Friedensnobelpreisträgerin Menchuhob bei der Eröffnung hervor, dass die Ge-walt in vielen Ländern zugenommen habe.Leidtragende seien vor allem Kinder undJugendliche. „Die Lebensrealität vieler Kin-der und Jugendlicher“, so Menchu, „ist im20. Jahrhundert von der Erinnerung an Tod,Zerstörung, Krieg und Gewalt geprägt.“

In sechs Arbeitskreisen wurden die viel-fältigen Phänomene die zur Gewalt führenbzw. führen können diskutiert.

Arbeitsgruppe 1Gewalt in Familie undErziehungssituationenGewalterfahrungen in der Familie und inder Schule gelten als eine der Ursachen fürspäteres eigenes aktives Gewaltverhalten.Welche Modelle gibt es, die Folgen familiä-rer Gewalt aufzuarbeiten und den Betroffe-nen Wege aus der Gewaltspirale zu eröffnen?

Arbeitsgruppe 2Gewalt gegen Migranten undMinderheitenMenschen aus ethnischen und/oder sozia-len Minderheiten sowie Migranten sind be-sonders häufig Opfer von Gewalttaten – ge-rade auch von jugendlichen Tätern. WelcheUrsachen lassen sich benennen? WelcheRahmenbedinungen fördern ein friedlichesZusammenleben?

Wege aus derGewalt für Kinderund Jugendliche

Arbeitsgruppe 3Gruppenbildung und GewaltNeben den Veränderungen in den Fami-lienstrukturen wird die Migration – vomLand in die Stadt und grenzüberschreitend– als wichtiger Auslösefaktor für den Zu-sammenschluss von Kindern und Jugendli-chen in Gruppen und Banden betrachtet.Welche Präventionsansätze gibt es, um inGruppen persönlichkeitsstärkende und ge-meinschaftsstiftende Aspekte zu verstärkenund gewalttätiges Verhalten zu verhindern?

Arbeitsgruppe 4Die Opferseite: Opferbetreuung,Traumatisierung, Täter-Opfer-AusgleichBei der Erörterung von Fragen der Gewalt-prävention wird die Perspektive des Opfershäufig nicht ausreichend berücksichtigt.Wie können die Folgen einer Gewalttat ver-ringert werden? In welcher Art von Konflik-ten ist ein Täter-Opfer-Ausgleich möglich?

Arbeitsgruppe 5Prävention und Strafverfolgung vordem Hintergrund der nationalenGesetzgebungen und der internationalanerkannten Vereinbarungen.Welche juristischen und ordnungspoliti-schen Rahmenbedingungen sind für erfolg-reiche Prävention sinnvoll? In welchem Ver-hältnis stehen sie zur Allgemeinen Er-klärung der Menschenrechte und zur UN-Kinderrechtskonvention?

Arbeitsgruppe 6Entwicklung und Unterstützung vonNetzwerken der Gewaltprävention auflokaler EbeneWelchen Beitrag können lokale Netzwerkeleisten, um gewalttätiges Verhalten von Kin-dern und Jugendlichen zu reduzieren? Woist die Arbeit von Netzwerken nützlich, woist sie hinderlich? Gibt es Länder und Kultu-ren überschreitend gemeinsame Prinzipi-en? In welcher Weise sind die Kinder undJugendlichen eingebunden. Was habenKinder und Jugendliche von der lokalenVernetzung?

FriedensnobelpreisträgerinRigoberta Menchu

Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip, Friedensnobelpreisträgerin RigobertaMenchu und die Vorstandsvorsitzende von terre des hommes Dr. Petra Boxler

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COP 11

■ Dr. Christine Bergmann, Bundesministe-rin für Familie, Senioren, Frauen und Ju-gend, in ihrem Grußwort: „Viele Untersu-chungen belegen, dass Gewalt gegen Kin-der häufig zum Alltag gehört und selbst inder Familie den Erziehungsstil prägt. Etwa80 Prozent der Kinder und Jugendlichen er-fahren in unterschiedlicher AusprägungGewalt von ihren Eltern, seien es Ohrfeigenoder Prügel. In Deutschland erleiden proJahr etwa 150.000 Kinder unter 15 Jahrenkörperliche Misshandlungen durch ihre El-tern. Bei Gewalt darf man jedoch nicht nuran Schläge oder sexuellen Missbrauch vonKindern denken. Auch andere Formen,nämlich die psychische Gewalt elterlicherAblehnung oder Vernachlässigung, sindebenso schmerzhaft für junge Menschen.

Gewalt in der Kindheit und Jugendprägt das ganze Leben. Gewalt kann Ent-wicklungsstörungen und Verhaltensauffäl-ligkeiten zur Folge haben. Untersuchungenbelegen, dass jugendliche Opfer von Ge-walt später vermehrt selbst Gewalt anwen-den. In einer demokratischen und huma-nen Gesellschaft muss es deshalb selbst-verständlich werden, dass Kinder ohne Ge-walt erzogen werden.”

Im Arbeitskreis 6 – Entwicklung und Un-terstützung von Netzwerken der Gewalt-prävention auf lokaler Ebene – wurden ver-schiedene europäische, aber auch russi-sche, südafrikanische und europäische –und vor allem erfolgreiche – Projekte vor-gestellt.

Ein Beispiel:Franz-Werner Müller, Leiter einer Psy-

chologischen Beratungsstelle in Seligen-stadt/Deutschland, stellte das Projekt„KOMPASS – 6 Projekte, ein Ziel“ vor.

KOMPASS ist ein ganzheitliches Projekt,das junge Menschen vom Kindergarten biszur Matura begleitet. Ziel ist die Stärkungder sozialen Kompetenz.

Das Projekt besitzt Modellcharakter undbezieht alle Beteiligten wie Kinder, Eltern,ErzieherInnen und LehrerInnen mit ein.

Es hat eine klare Wertorientierung, auf-bauend auf den Grundgesetzen.

Es erfolgt eine konsequente Umsetzungin den pädagogischen Alltag in den Kinder-gärten, Schulen und Familien.

In der Broschüre der PsychologischenBeratungsstelle „Mut zur Erziehung” habeich folgende zehn Regeln „Wie bringe ichmein Kind auf krumme Wege” entdeckt,die ich Ihnen vor allem als Vater oder Mut-ter für die schwierige Erziehungsaufgabemit auf den Weg geben möchte:■ Geben Sie Ihrem Sprössling von klein

auf alles, was er begehrt. So wächst erim Glauben auf, dass ihm die ganzeWelt alles schuldet.

■ Lachen Sie darüber, wenn Ihr Kindflucht, so ist es von seiner Originalitätüberzeugt.

■ Geben Sie Ihm keine geistigen Richtlini-en. Warten Sie, bis das Kind 20 ist und„seine Religion” selber wählt.

■ Sagen Sie nie zu ihm, er habe etwasUnrechtes getan, es könnte ja einenSchuldkomplex bekommen. Wenn esdann später für Autodiebstahl odereine anderes Delikt verhaftet wird, istes überzeugt, dass ihm die ganze Ge-sellschaft feindlich gesinnt ist, und fühltsich verfolgt.

■ Lassen Sie Ihr Kind lesen, was es will.Das Geschirr wird sterilisiert, aber sei-nen Geist darf es ruhig mit Mistnähren.

■ Räumen Sie geduldig alles auf, was esfallen lässt, Bücher, Schuhe, Socken ...Erledigen Sie alles an seiner Stelle. So

gewöhnt es sich daran, die Verantwor-tung immer anderen zuzuschieben.

■ Streiten Sie häufig vor Ihrem Kind,dann ist es später nicht schockiert,wenn die Familie in die Brüche geht.

■ Geben Sie Ihm alles, was sein Herz anEssbarem, Getränken und Komfort be-gehrt. Bemühen Sie sich darum, ihmauch den geringsten Wunsch von denAugen abzulesen. Weigerungen könn-ten schließlich gefährliche Frustrationzur Folge haben.

■ Verteidigen Sie es jederzeit gegenNachbarn, Lehrer und die Polizei. Siehaben alle etwas gegen Ihr Kind!

■ Bereiten Sie sich auf ein freudlosesLeben vor, genau das steht Ihnen näm-lich bevor.

Günther Ebenschweiger

Kein Kind kommt gewalttätigoder kriminell auf die Welt. SeineEntwicklung wird geprägt vonvielfältigen sozialen undgesellschaftlichen Einflüssen,von positiven und negativenVorbildern. Unter diesenGesichtspunkten stand auch dieInternationale Konferenz„exit – Wege aus der Gewalt fürKinder und Jugendliche“.

Gewalt

INDUSTRIE- UND GEWERBEPARKD R E I L Ä N D E R E C K · G M B HA - 9 6 0 1 A R N O L D S T E I NK Ä R N T E N · A U S T R I ATEL.: 0 42 55/37 22-0· FAX 37 22-13

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Kinder undINTERNET

Immer mehr Menschen erliegen der Faszination Internet. Doch nichtnur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche nutzen immerhäufiger diese Möglichkeit, sich auf diesem Weg über verschiedensteThemen zu informieren oder einfach nur wahllos „herumzusurfen“.Leider können Kinder durch das Anklicken bestimmter Anzeigen auchSeiten öffnen, die nicht für Minderjährige geeignet sind, denn eshandelt sich dabei um Websites mit (Kinder)pornographischen,gewalttätigem oder rassistischem Material.

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■ Internet, diese Art der Freizeitgestaltunglockt täglich unzählige Menschen an denComputer um sich Wissenswertes, Kultu-relles, Sportliches oder einfach nur etwaszum Schmunzeln anzuschauen. Nicht nurErwachsene sonder auch Kinder und Ju-gendliche nutzen das reichhaltige Angebotdes Internets. Leider geschieht es dabeileicht, von einer seriösen, lehrreichen undinformativen Seite abzukommen und plötz-lich hat man (kinder)pornographisches,rassistisches und gewalttätiges Material vorsich.

Zweifel

Immer mehr Eltern haben Zweifel, obund vor allem wieweit das Internet für ihreKinder geeignet ist und welche Vorkehrun-gen sie zum Schutz ihrer Kinder treffen sol-len, um sie vor diesem „gefährlichen“ Ma-terial zu schützen. Natürlich darf den Kin-dern der Umgang mit dem Internet nichtverweigert werden, da das Internet immermehr an Bedeutung gewinnt und auch fürdie schulische und berufliche Zukunft wich-tig ist. Eltern sollten sich mit ihren Schütz-lingen über die Handhabung des Compu-ters und des Internet unterhalten. Da dieInternetbenutzung mit Kosten verbundenist, ist eine genaue Absprache über den Be-trag, der zur Nutzung zur Verfügung gestelltwird, angebracht. Wenn dies geklärt ist,sollten die Eltern ihren Kindern zeigen, wiesie mit den Suchprogrammen umgehenmüssen. So ist, z.B. WWW, das World WideWeb, mittlerweile die bekannteste Internet-anwendung. Unter WWW wird alles wie-dergegeben, was es in unserer Lebensweltgibt, allerdings ohne jegliche Sortierungoder wertende Auswahl. Daher gibt esneben schönen, interessanten, aktuellenund informativen Seiten auch unseriöse

und abstoßende Seiten, die auf keinen Fallfür Kinder und Jugendliche geeignet sind.

Wichtig ist am Anfang möglichst oft mitden Kindern zu surfen und mit ihnen auchüber ihre Erfahrungen und Erlebnisse imNetz zu sprechen.

Es ist von großer Bedeutung herauszu-finden welche Themen dem Kind beson-ders gefallen und warum gerade dieseSeiten ausgesucht werden. Kinder solltendarüber aufgeklärt werden, wenn die be-vorzugte Website offensichtlich ausschließ-lich von kommerziellen Interesse ist. Qua-litätskriterien für gute Web-Angebote fürKinder sind, dass die Angebote übersicht-lich, gut lesbar und die Ladezeiten für Bil-der, Videos und Animationen kurz sind. DieAutoren müssen genannt werden, alle Sei-ten ein aktuelles Datum aufweisen und dieOnline-Angebote (Malen, Spiele, Rätsel)altersgerecht sein, außerdem darf der Be-nutzer nicht länger als ca. zehn Minuten imNetz gefangengehalten werden.

Isoliert

Bei all diesen Kriterien darf keinesfallsvergessen werden, dass das Kind im Com-puter oder Internet niemals seinen bestenFreund finden darf und sich von seinen Mit-menschen isoliert oder sich ganz oder garnicht mehr für seine früheren Freizeitakti-vitäten, die Schule oder Hobbys interes-siert. Ist dies der Fall, muss der Gebrauchdes Internet reduziert werden oder ganzaufhören, denn es darf nicht der einzigeund wichtigste Lebensinhalt des Kindeswerden. Auch sollte darauf geachtet wer-den, dass das Kind ohne ungewöhnlicheGereiztheit und Unruhe eine gewisse Zeitauf seine Online-Aktivitäten verzichtenkann. Es muss immer wieder darauf hinge-wiesen werden, dass Kinder niemals per-

sönliche Angaben (wie vollständigenNamen und Adresse, Anschrift, Geburtsda-tum, Kontonummer), ohne die Absprachemit den Eltern, übers Netz geben dürfen.E-Mails von unbekannten Absendern aufkeinen Fall öffnen, denn dies ist die häufig-ste Verbreitungsart von Viren. Beim Chattenim Netz sollten vor allem am Anfang dieEltern dabei sein und grundsätzlich keinVertrauen in die Identität des Chat-Partnersgegeben sein, da Identitäten meist erfun-den sind. Niemals und in keiner Art undWeise darf das Kind sich ohne Begleitungeines Erwachsenen mit dem Chat-Partnertreffen.

Probleme, welche die Sicherheit imNetz betreffen, sind die Virenattacken undunsichtbare Ausspähprogramme (Web-Bugs) über E-Mail und die (Kinder)porno-graphie, Volksverhetzung, Rassismus undGewaltverherrlichung. Ein Problem ist, dassdas Internet durch nationale gesetzlicheRegelungen und Maßnahmen nicht alleinzu kontrollieren ist, da nur jene Anbieter,die im Inland ihren Sitz haben, von natio-nalen Gesetzen erfasst werden können.

Neben diesem allgemeinen Problem,gibt es noch jenes des Kinder- und Jugend-schutzes. Der Anteil von jugendgefährden-den Inhalten wird auf zwei bis fünf Prozentgeschätzt, aber gerade dieser Prozentsatzweist eine sehr hohe Besucherzahl auf, was

Bianca DemmererStudentin und Beirätin imÖsterreichischen Zentrumfür Kriminalprävention

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COP 13

Wichtige Informationen zum ThemaKinderschutzsoftware

http://www.jugendschutz.net/filtering/index.htmlhttp://www.jugendmedienschutz.de/sec1/item3a.htmhttp://www.blinde-kuh.de/schutz.html

Informationen zum Thema„Kinder und Internet“

http://www.dji.de/www-kinderseitenhttp://www.dkhw.de/aktiv/medien.htmhttp://www.kidsaward.dehttp://www.familie.dehttp://www.elterntalk.net

Informationen zu Kinderund Jugendschutzhttp://www.dji.de/www-kinderseiten/jugendschu/linkliste.htmhttp://www.jugendschutz.nethttp://www.blja.bayern.dehttp://www.bpjs.bmfsfj.dehttp://www.fsm.dehttp://www.inhope.orghttp://www.jugendschutz.net/filtering/index.htmlhttp://www.blinde-kuh.de/schutz.htlmhttp://www.jugendmedienschutz.de/sec1/item3a.htm

darauf zurückzuführen ist, dass man häufigganz zufällig auf solche Seiten gelangt.Natürlich gelingt dieses zufällige Anklickeneingeblendeter Werbung auch Kindern, diedann solche Bilder zu Gesicht bekommen.Um diese Gefahr des zufälligen Öffnens ju-gendgefährdender Seiten zu verhindern,muss der Kinder und Jugendschutz vordem Computer stattfinden. Durch Informa-tion, Aufsicht und Anleitung bei der Benut-zung des Internet. Um diese Besuche zuvermeiden gibt es seit 1995 eine Kinderund Jugendschutzsoftware. Dieses teilwei-se kostenlose Filterprogramm muss man

am eigenen Rechner installieren und pro-grammieren. Es gibt zwei unterschiedlicheFunktionsweisen. Einerseits, die Kontroll-Li-sten, die jene WWW-Seiten herausfiltern,die für den Anwender nicht erreichbar seinsollen (Sperr/Negativlisten) oder jene Sei-ten auf die der Zugriff gestattet ist (Zu-gangs/Positivlisten). Das Problem bei die-sen Listen ist, dass dadurch aber auch se-henswerte Beiträge, die sich kritisch mitdem Thema befassen, gestrichen werden.Andererseits die Rating Systeme, dass sindBewertungsgruppen, bei denen Elternselbst einstellen können, nach welchen in-

haltlichen Kriterien Websites für ihre Kin-der ersichtlich sein sollen.

Abschließend ist zu sagen, dass es zurZeit leider noch keine technisch einwand-freie Lösung gib, die sicherstellt, dass be-stimmte Internet-Angebote nur für Erwach-sene, aber nicht für Kinder und Jugendlichezugänglich sind. Es liegt also weiterhin imVerantwortungsbereich der Erwachsenenbzw. der Eltern, ihren Kindern den Umgangmit dem Internet zu erleichtern und soweitwie möglich vor „gefährlichem“ Material zuschützen.

45 x in der Steiermark

Österreich kkaauufftt bbeeii

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Urlaubs-14

Schutz für das Zuhause:Suchen Sie sich nette Nachbarn und helfenSie sich gegenseitig, Ihr Hab und Gut zuschützen. Mehr oder weniger gut funktio-nierende Einbruchssicherungen alleine ga-rantieren während der Ferien keine absolu-te Sicherheit. Sollte Ihr Wohnheim mit einerelektronischen Einbruchssicherung gesi-chert sein, denken Sie eventuell an den An-schluss eines Telefonwählgerätes. Bei Alarm-auslösung werden die eingespeicherten Te-lefonnummern Ihrer Vertrauenspersonenangewählt und so Sie es wollen, auch derNotruf der Polizei.

Eines sollten Sie bedenken: menschlicheWachsamkeit und Beobachtungsgabe sindkaum zu ersetzen – daher gute Kontakte zuden Nachbarn.

Signale vermeiden.

Es sollte vermieden werden, dass potentiel-le Täter schon durch das äußere Erschei-nungsbild erkennen, dass ein Haus odereine Wohnung nicht bewohnt ist.

Deshalb vor allem folgendeEindrücke vermeiden:

■ heruntergelassene Jalousien, die niehochgezogen werden

■ über mehrere Abende anhaltende Dun-kelheit in allen Räumen und ausge-schaltete Außenbeleuchtung

■ Briefkästen, die vor lauter unerwünsch-ter Werbung und anderer Post über-quellen

■ wuchender Rasen oder frisch gefallenerSchnee vor dem Haus, der nicht besei-tigt wird

Vorsichtsmaßnahmen:■ Sorgen Sie dafür, dass möglichst wenige

Menschen davon wissen, wann und wielange Sie in den Urlaub fahren.

■ Für eine wechselnde Abendbeleuchtung,mit einer Schaltuhr sorgen. Auch Radioskönnten angeschlossen werden.

■ Räumen Sie rund um Ihr Haus vor derAbreise gründlich auf. Leitern, langeBretter, Gartenmöbel, sogenannte Ein-steighilfen, sollten nicht herumstehen.

■ Sichern Sie den Keller und die Garage.Dem Einbrecher sollte kein Werkzeug indie Hände fallen, mit dem er dann insHaus eindringen kann.

■ Machen Sie Fotos und AufzeichnungenIhrer Wertgegenstände. Sollten dieseeinem Dieb in die Hände fallen, könnenSie der Polizei genaue Angaben ma-chen; Gerätenummern nicht vergessen!

■ Wertpapiere, auch Versicherungspoliz-zen dürfen nicht herumliegen. FertigenSie Kopien an und deponieren Sie allesWertvolle entweder bei Bekannten oderin Schließfächern.

■ Bitten Sie einen Nachbarn auf Ihr Hauseoder Ihre Wohnung aufzupassen undnach dem Rechten zu sehen.

■ Informieren Sie Ihre hilfreichen Nach-barn auch darüber, dass sie keine Liefe-rung bestellt oder Rechnungen zu be-zahlen haben. Sie können dann jedenmit gutem Gewissen abweisen, der ander Haustüre klingelt und nach Ihnenfragt.

■ Sprechen Sie auf Ihren Anrufbeantwor-ter grundsätzlich nur einen neutralenText. Auf keinen Fall sollten Sie daraufhinweisen, dass Sie auf Urlaub sind.

■ Haben Sie einen eigenen Betrieb, ein Ge-schäft oder eine Praxis, so bedenkenSie, dass öffentlich bekanntgegebeneBetriebsferien Täter anlocken könnten.

Peter LoibnerOberinspektorKriminalpolizeilicherBeratungsdienst

Die Realität ist oft hart.Während des Urlaubs leer-geräumte Wohnungen, aufge-brochene Keller oder Garagen,gestohlene Post und Autos – alldas ist Urlaubswirklichkeit undgeschieht jeden Sommer wieder.Die Kriminalität ist daher aus derFerienzeit nicht mehr wegzuden-ken. Es sind für die Ferien dahersowohl zu Hause, als auch für dieReise selbst, Vorsichtsmaßnah-men zu treffen. Für die Einbre-cher sind leerstehende Häuserund Wohnungen starke Anzie-hungspunkte.Schwierigkeiten sind kaum zuerwarten, dafür aber lohnendeBeute.

zeitZeit der Einbrecher,Diebe und Betrüger!

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COP 15

Auf der Urlaubsfahrt:Im Auto:■ Ihr Auto ist kein Tresor auf Rädern. Des-

wegen sollten Sie Wertsachen nicht imAuto liegen lassen, schon gar nichtsichtbar – keinesfalls über Nacht.

■ Wenn möglich, benutzen Sie bewachteParkplätze oder Garagen.

■ Passen Sie bei unvorhergesehenem Haltbesonders gut auf – er könnte absicht-lich herbeigeführt worden sein, um Siezu bestehlen oder zu berauben.

Im Zug:■ Auf Bahnreisen sollten Sie Papiere und

Bargeld immer am Körper tragen.■ Hängen Sie Kleidungsstücke und Wert-

sachen nie in der Nähe der Abteiltüreauf und lassen Sie sie auch nicht unbe-aufsichtigt zurück.

Am Flughafen:Das Gepäck niemals unbeaufsichtigt lassen.Keine Gepäckstücke von anderen anneh-men – weder zum Transport, noch zur Be-aufsichtigung, es könnte Diebsgut oderRauschgift darin sein. Bei der Ankunft amFlughafen das Gepäcktransportband imAuge behalten.

Ganz gleich ob Sie mit dem Auto, mitder Bahn oder am Flughafen unter-wegs sind, nehmen Sie von Fremdennichts an, auch keine angeboteneHilfe, sollte sie nicht unbedingt not-wendig sein.

Die wichtigste Sicherheitsvorkehrung für Urlauberist daher richtiges Verhalten. Das heißt auch, sichden Gegebenheiten des jeweiligen Gastlandes an-zupassen.

■ Verhalten Sie sich daher möglichst unauffällig.■ Gehen Sie, wann immer nur möglich in

Gruppen. ■ Seien Sie skeptisch gegenüber Einladungen von

Unbekannten oder übereilten „Freundschaf-ten”.

■ Seien Sie vorsichtig bei Anhaltungen, woAutofahrer Notsituationen vortäuschen, oderwenn Ihnen bei sogenannten „Notverkäufen”Schmuck oder andere Waren zu äußerstgünstig Preisen angeboten werden.

Am Urlaubsort:Bargeld, Reisedokumente, Schecks,Schmuck und sonstige Wertsachen gehö-ren sicher deponiert. Entweder bei derHotel- oder Campingverwaltung oder beieiner Bank am jeweiligen Urlaubsort.

Man sollte immer nur den Tagesbedarfan Bargeld und möglichst keine Wertsa-chen mitnehmen. Getragen werden solltenAusweise und Bargeld in einem Brustbeuteloder an einer Gürteltasche.

Urlauber sind auch am Urlaubsortverlockende Opfer, weil sie arglos sind undspäter auch bei der Polizei mit Sprach-schwierigkeiten zu kämpfen haben. DemTäter reizt aber die immer gut gefüllteGeldtasche des Urlaubers.Sollten Sie trotz aller VorsichtsmaßnahmenOpfer einer Straftat werden, ersuchen Siebei der Anzeigenerstattung um die Ausstel-

lung einer Anzeigenbestätigung. Diese wirdim Heimatland immer wieder benötigt.

Sie sollten vor Urlaubsantritt das „ko-stenlose” Angebot des „Kriminalpolizeili-chen Beratungsdienstes” in Anspruch neh-men. Die jeweiligen Sicherheitsberatungenwerden je nach Anforderung „vor Ort”oder im „Schauraum” des Beratungsdien-stes der BPD. Graz, der wochentags zwi-schen 8.30 und 11.00 Uhr, geöffnet ist,durchgeführt.

TippEine Einladung: der „versteckte“ Haustor- oder Wohnungsschlüssel

Werbung die „auffällt“

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Schwere Zeitenfür Bankräuber In der Theorie haben die Bankan-gestellten längst gelernt, wie siesich bei einem Überfall zu verhal-ten haben. Jetzt wird realitäts-nahe geübt.

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■ „Tatort“ Raiffeisenbank Hartberg: Diens-tag nachmittag, 17.15 Uhr. Im Schalterraumtummeln sich Menschenmengen. Zahlrei-che Bankangestellte beziehen hinter demKassenpult Stellung, die schaulustigenGäste nehmen ebenfalls ihre Positionenein. Die Spannung wächst, denn in wenigenMinuten wird die „Bank“ überfallen wer-den.

Es ist eine Übung, die abgehalten wird,eine Probe für den Ernstfall, bei der es aufBeobachtungsgabe und richtiges Verhaltender Bankangestellten ankommt. Sie müs-sen nach Ablauf des gestellten Raubüber-falles Fragebögen ausfüllen. Wie großwaren die Täter? Wie waren sie bekleidet?Welche Waffen haben sie getragen? Mitwelchem Fahrzeug sind sie geflüchtet? Sol-che und ähnliche Fragen müssen die Kas-senangestellten danach beantworten. Eineschwierige Aufgabe, denn die „Räuber“ –sie werden von zwei Männern der Gendar-merie-Sondereinsatzgruppe (SEG) darge-stellt – werden blitzschnell handeln.

Dass eine Übung abgehalten wird, wis-sen die Angestellten. Wie dieser „Raub“ ab-laufen wird, wurde ihnen aber nicht gesagt.Denn ein gewisser Überraschungseffektmuss gewährleistet sein. So ist es geplant.

Chefinspektor Walter Reitbauer vom Be-zirksgendarmeriekommando Hartberg undsein Kollege Josef Stögerer erklären denBankangestellten kurz und bündig, wie siesich während eines Überfalles und unmit-telbar danach richtig verhalten. Stögererwill noch auf den Unterschied zwischeneinem Revolver und einer Pistole hinwei-sen. Die Bankangestellten und die vielenZuschauer hören gespannt zu. Doch bevorer mit seinen Ausführungen fertig ist, stür-men die zwei „Räuber“ in ihren dunklenOveralls durch den Hintereingang, einSchuss kracht. So mancher Zuseher undAngestellte zuckt sichtlich zusammen. DerÜberraschungseffekt ist gelungen, dennniemand hat damit gerechnet, dass die

Hans BreiteggerRedakteur der Kleinen Zeitung

Überfall: Probe für den Ernstfall in der Raiffeisenbank Hartberg

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COP 17

Minuten später trifft bereits die erste Gen-darmeriestreife am „Tatort“ ein.

Jetzt müssen die Bankangestellten ihreFragebögen ausfüllen und ihre Beschrei-bungen abgeben.

Oberrevisor Ludwig Rabold vom Raiff-eisenverband Steiermark, Major GottfriedSchubert vom Landesgendarmeriekom-mando und Major Herbert Fuik von der Kri-minalabteilung, welche die Übung eben-falls beobachtet haben, sind zufrieden. „Inder Theorie haben wir unsere Angestelltenja ohnehin geschult, aber jetzt haben wirdie Möglichkeit, Überfälle praktisch zu

„Täter“ durch den Hintereingang kommen.„Überfall, Geld her, schnell!“ brüllt einer

der beiden „Bankräuber“ und bedrohteinen Kassier mit einer Pistole. Der zweiterichtet seine Pumpgun gegen das Publi-kum. Der Kassier gibt die Banknoten überdas Pult, der „Täter“ rafft das Geld zusam-men und stopft es in einen Plastiksack.Dabei fällt ihm Teil der Beute zu Boden. Erwill es aufheben, aber dafür ist keine Zeitmehr. „Komm, schnell weg“, fordert ihnsein Komplize auf – die beiden Männerflüchten aus der Bank. Der „Überfall“ hatnur knappe 40 Sekunden gedauert. Zwei

üben. Das ist besonders wichtig“, so Ra-bold. Wie gut die Beschreibungen der Bank-angestellten waren, wird der Öffentlichkeitnicht verraten. Fuik: „Die Übung wird im in-ternen Kreis analysiert.“ Nur soviel verrätder Major: „Für Bankräuber brechenschwere Zeiten an.“

Im vergangenen Jahr wurden auf dieseArt und Weise in 20 steirischen Postämterndie Schalterbeamten geschult, heuer sinddie Angestellten in rund 30 Raiba-Filialenan der Reihe. „Im nächsten Jahr führen wirdiese Übungen in anderen Banken durch“,so Major Schubert.. „Das Interesse an sol-chen Übungen ist groß.“

In Zusammenarbeit mit dem Kriminal-polizeilichen Beratungsdienst werden beiden Geldinstituten auch die Alarmanlagenüberprüft – und wenn notwendig erneuert.

Organisator Major Gottfried Schubert

Organisator Major Herbert Fuik

Zufrieden: Oberrevisor Ludwig Rabold

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Peter SchweigerPolizeibeamter der BPD Klagenfurt und Landesleiter Kärnten

Katastrophenschutzin der Gemeinde

■ Grundlage für dieses Sicherheitskonzeptist der Gemeinde-Katastrophen-Rahmen-plan, der von der Kärntner Landesregie-rung für alle Gemeinden vorgegebenwurde. Dieses Grundkonzept wurde zumAnlass genommen, um ein eigenes Sicher-heitskonzept zu erarbeiten. Durch einenStadtratsbeschluss wurde im März des Jah-res 2000 der Startschuss dazu gegeben.

Innerhalb des Gemeinderates wurdeauf freiwilliger Basis ein Sicherheitsaus-schuss gegründet, der sich unter dem Vor-sitz von Gemeinderat Hans Huber die Ver-besserung der Sicherheitslage innerhalbder Gemeinde zum Ziel setzt.

Innerhalb des Sicherheitsausschusseswurden folgende Schwerpunkte festgelegt:■ Feststellung vorhandener Gefahrenlagen

(Begehung aller öffentlichen Gebäude,Feststellung von Gefahrenquellen)

Mit einem Katastrophenschutz-plan wird in Spittal an der Drauvorexerziert, wie ein Sicherheits-konzept innerhalb einer Gemein-de verwirklicht werden kann.

■ Gefahrenanalyse,■ Einbindung der Hilfsdienste,■ Ausarbeitung von Alarmplänen.

Eingebunden wurden bei diesen Ar-beitsschritten Fachleute der verschieden-sten Institutionen und Organisationen umso eine möglichst breite Basis für das Ge-samtsicherheitskonzept zu schaffen.

Darüber hinaus wurde und wird großerWert auf die Aufklärung und Informationder Spittaler Bevölkerung gelegt. Eine Not-fallmappe wurde konzipiert und aufgelegt,die jeder Haushalt in Spittal/Drau erhaltenhat.

In Zusammenarbeit mit dem Zivilschutz-verband wird die Bevölkerung wirkungsvollüber zu treffende Maßnahmen informiert,die im Falle einer Gefährdung durch jede(n)BürgerIn gesetzt werden können.

Aufklärung über die Sirenensignale imFalle eines Zivilschutzalarms, Tipps undTricks bei Unfällen aller Art, Verhalten imBrandfall und vieles mehr, wird der Bevöl-kerung ebenfalls nahe gebracht. Je nachBedarf und Anlass ist eine Erweiterung die-ser Notfallmappe durch Ergänzungsblättermöglich.

Der Weg, den Bürgermeister Gerhard P.Köfer, der für Sicherheitsfragen zuständigeStadtrat Willi Koch und der Vorsitzende desSicherheitsausschusses, Gemeinderat HansHuber eingeschlagen haben, ist zukunfts-weisend.

Doch gerade in diesem Beispiel wird ge-zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit derpolitisch Verantwortlichen mit den ver-schiedenen Hilfsorganisationen ist, um füreine Verbesserung der Sicherheitslage derBevölkerung zu sorgen.

Bgm. Gerhard P. Köfer eröffnet den2. Sicherheitstag in Spittal/Drau

Großer Andrang in Spittal an der Drau

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COP 19

■ Bürgermeister Gerhard P.Köfer wiesdarauf hin, wie wichtig und notwendig dieZusammenarbeit der Hilfs- und Rettungsak-tionen ist. Denn nur durch ein Zusammen-wirken kann ein entsprechend hoherSicherheitsstandard erreicht werden.

Im Rahmen der Eröffnung, wurde an dieBezirksstelle des österreichischen RotenKreuzes, ein neues Notarzt-Einsatzfahrzeug(NEF), durch den Präsidenten des RotenKreuzes, LHStellv. Peter Ambrozy, seinerBestimmung übergeben.

Damit verbunden ist eine Umstellungdes Einsatzsystems für das Rote Kreuz.

„Mit dem neuen Wagen erreichen wireine deutliche Verbesserung der ärztlichenVersorgung“, so der Bezirksstellenleiter desRoten Kreuzes, Werner Klar. Seit der Ein-führung der Notarztversorgung im BezirkSpital 1992 gab es jedes Jahr rund 800Einsätze.

Rasche Hilfe durchZusammenarbeit

Die Zusammenarbeit zwischen dem RotenKreuz und der Feuerwehr wurde bei einerÜbung erprobt. Übungsannahme: Einschwerer Verkehrsunfall, zwei Menschenwaren im Fahrzeug eingeklemmt undkonnten nur mit einer Bergesschere ausdem Wrack befreit werden.

Das Sicherheit und Präventionnicht nur als Schlagworte zu ver-stehen sind, bewies die Stadt-gemeinde Spittal/Drau beim 2. Sicherheitstag, der gemeinsammit dem Kärntner Zivilschutz-verband und den verschiedenenHilfs- und Rettungsorgani-sationen durchgeführt wurde.

Im Zuge der Übung wurde ebenfalls be-eindruckend dargestellt, wie sehr es auf dieErstmaßnahmen durch die am Unfall unbe-teiligten Personen ankommt.

Ausgestattet mit Überschlagssimulatorund Gurteschlitten, wurde durch die Auto-fahrerorganisationen ÖAMTC und ARBÖvorgeführt, welche Vorgangsweisen imFalle einer Notsituation durch die Ersthelferund die Unfallbeteiligten zu beachten sind.

Wasserrettung, Bergrettung, Bundes-heer und Gendarmerie beteiligten sichebenfalls an diesem Sicherheitstag.

Peter Schweiger

Rasche Hilfedurch Zusammenarbeit

Übung für denErnstfall:Einsatzorganisa-tionen arbeitetenHand in Hand

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■ Der Start der Ausbildung der Akteure für das Projekt „Mein Kör-per gehört mir“ stellt sicherlich einen Meilenstein der bisherigenVereinsarbeit innerhalb der Landesstelle Kärnten dar.

Mein Dank gilt all jenen, die einen Beitrag dafür geleistet haben.

Ganz besonders möchte ich mich hier bei LandeshauptmannDr. Jörg Haider und Landesrätin Dr. Gabriele Schaunig-Kandut be-danken, einerseits für die durch den Herrn Landeshauptmanndurchgeführte finanzielle Unterstützung der Vereins- und Öffent-lichkeitsarbeit, andererseits bei der Frau Landesrätin für die Unter-stützung bei der Subventionsvergabe.

Ohne diese finanzielle Unterstützung von Seiten des LandesKärnten wäre der Start dieses Projektes nur sehr schwer bzw.beinahe unmöglich gewesen.

Nun gilt es weiter Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit zuleisten, um das Projekt in einer entsprechenden Bandbreite in denKärntner Schulen durchzuführen und damit einen wertvollenBeitrag bei der Präventionsarbeit zu leisten.

Doch auch die Gemeinden und die Wirtschaft sind hier aufge-rufen den Kindern, Lehrern und Eltern die Chance für eineStärkung und somit Schutz durch eine finanzielle Unterstützung zugeben

Ich appelliere daher an Sie, uns bei der Durchführung dieses,aber auch anderer Projekte, zu unterstützen.

Wenden Sie sich an uns, wir werden uns umgehend mit ihnenin Verbindung setzen.

Peter SchweigerLandesleiter Kärnten

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Österreichisches Zentrum für KriminalpräventionVerein für Verbrechensvorbeugung und Opferschutz

COP 21

Projektstart im Herbst

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■ „Mein Körper gehört mir” ist einPräventionsprogramm gegen sexuellenMissbrauch. Dabei wird in drei interaktivenTheaterstücken, die innerhalb von drei Wo-chen durchgeführt werden, den Kindernbeigebracht, dass ihr Körper ihr persönli-ches Eigentum ist. Er gehört ihnen und nursie wissen, wie ihr Körper fühlt; ob sie einJa- oder ein Nein-Gefühl haben, wenn siejemand berührt.

Ablauf des Projektes:

Das Projekt wird als Gesamtkonzept ange-boten.

Lehrerinformation

Es erfolgen unter anderem Informationenzu den folgenden Themen:■ „Sexueller Missbrauch” – Präventions-

möglichkeiten in der Schule,■ Umgang mit betroffenen Kindern, recht-

liche Aspekte des sexuellen Miss-brauchs,

■ Verfahren bei und nach der Anzeigeer-stattung.

Elternabend

■ Einführung in das Thema „SexuellerMissbrauch“

■ Präsentation des Theaterstückes „MeinKörper gehört mir“,

■ Präventionsmöglichkeiten in Erziehungund Familie,

■ Vorstellung von Literatur undDiskussion

Sexueller Missbrauch an Kindernjeden Alters ist weiter verbreitetals man glaubt oder glauben will.Eine Präventionsmaßnahmegegen sexuellen Missbrauch ist,den Kindern Strategien zu ver-mitteln, die ihnen mehr Sicher-heit geben können.

Theaterprojekt

Theaterprojekt Teil 1Kinder der 3. und 4. Klasse Volksschule ler-nen Grundfertigkeiten, um ihr Selbstver-trauen zu stärken und Situationen bessereinschätzen zu können.

Sie lernen ihren Körper als etwas Wert-volles zu betrachten, wofür sie selbst in ge-wissem Maße mitverantwortlich sind.

Das Begriffspaar „Ja-Gefühl” und „Nein-Gefühl” wird eingeführt und gefestigt.

KurzbeschreibungBei diesem Teil lernen die Kinder Nein zusagen, obwohl sie Angst haben. Es hilft denKindern, das nötige Selbstvertrauen zu er-langen und in unterschiedlichen Situatio-nen Nein zu sagen.

Am Ende des ersten Teiles haben dieKinder gelernt, ihre Gefühle zu erkennenund mitzuteilen. Eltern und Lehrer müssendie Kinder darin unterstützen, das Gelernteanzuwenden.

Theaterprojekt Teil 2Die SchauspielerInnen der Theatergruppespielen – wie auch im Teil 1 – alltäglicheSituationen, in denen Kinder entdecken,was unter sexueller Misshandlung durchFremde zu verstehen ist.

KurzbeschreibungDer zweite Teil des Programmes konzen-triert sich auf Begegnungen mit Fremden.Die Bedeutung von sexuellem Missbrauchwird in Begriffen dargestellt, die die Kinderverstehen können.

■ Jeder einzelne Fall von sexuellem Miss-brauch an Kindern erschüttert, machtAngst, erzeugt Hilflosigkeit und Verunsiche-rung. Dies ist verständlich. Aber Eltern, Er-zieherInnen, LehrerInnen und weitere Be-zugspersonen der Kinder wollen nicht inHilflosigkeit oder Zorn verharren, sie wol-len etwas zum Schutz der Kinder tun. Dazubenötigen sie sachgerechte Aufklärung undInformation über die Hintergründe sexuel-len Missbrauchs, und sie erwarten vorallem Hilfen und Anregungen für eine kind-gerechte Prävention.

„Mein Körper gehört mir“, ein Projektgegen sexuellen Missbrauch an Kindern,möchte sachlich aufklären und Mutmachen; will Kinder und Eltern, aber auchLehrer stärken.

Eine vorbeugende Erziehung ist nichtimmer leicht, aber sie ist dringend erfor-derlich. Sie bietet jedem Mädchen undjedem Jungen wenigstens die Chance, vonder Erfahrung eines sexuellen Missbrauchsverschont zu bleiben.

Auf diese Chance hat jedes Kind einRecht.

Günther EbenschweigerPräsident des ÖsterreichischenZentrums für Kriminalprävention

Mein Körpergehört mir

Das erste mobile Projekt gegensexuellen Missbrauch an Kindern,konzipiert für die 3. und 4. Volks-schulklassen, startet im Herbst.

„Mein Körpergehört mir“

Kinder als Opfer

Bilder: Die beiden Leiter der TheaterpädagogischenGesse bei einer Vorführung des Stückes „Mein Körp

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COP 23

AnmeldungenAusbildung

Sie interessierten sich als Frau oder Mannfür eine Ausbildung für das Stück “MeinKörper gehört mir”, arbeiten gerne mit Kin-dern und haben auch zumindest drei Vor-mittage pro Woche Zeit, dann wäre eshöchst an der Zeit sich zu melden.

Nach einem Bewerbungsgespräch EndeAugust, beginnt bereits die Ausbildung imSeptember dieses Jahres für die Bundes-länder Steiermark, Kärnten, Oberösterreichund eventuell Wien/Niederösterreich.

Schule

Sie sind SchulleiterIn, LehrerIn, Bürgermei-sterIn, Elternvereinsobfrau oder –obmannoder Vater oder Mutter eines Kindes undhaben Interesse, dass dieses Stück gegensexuellen Missbrauch auch an ihre Volks-schule, in ihre Gemeinde, kommt, dannschreiben Sie, senden ein e-mail oder rufenan.

Detailinformationen erhalten Sie auchals Vereinsmitglied über das vierteljährlicherscheinende Fachmagazin für Kriminal-prävention „COP”.

Finanzierung

Die Kosten pro „Präventionspaket gegensexuellen Missbrauch“ und Team betragenrund öS 16.000.- zuzüglich Fahrtkosten.

Präventionspaket bedeutet:■ Kontaktaufnahme mit der Schule■ Lehrerinformation■ Elternabend bzw. Elterninformation

durch Vorspielen des Stückes „MeinKörper gehört mir” als Ganzes undanschließender Diskussion

■ Vorspielen des theaterpädagogischenStückes „Mein Körper gehört mir” in3 x 4 Klassen innerhalb von drei Wo-chen je eine Schulstunde

Das Österreichische Zentrum ist ver-sucht, diese Kosten zu je einem Drittel ausder öffentlichen Hand (Subventionen), ausder Privatwirtschaft in Form von Paten-schaften für die Kinder und zu einem Drit-tel von den Eltern zu finanzieren.

In Deutschland, wo dieses Stück zur Zeitbereits in mehreren Bundesländern vonmehr als 30 Teams gespielt wird, und da-durch wöchentlich rund 10.000 Grund-schüler durch dieses mobile Stück gegensexuellen Missbrauch gestärkt werden,aber natürlich auch die LehrerInnen und

Nach dem zweiten Teil des Programmsverstehen die Kinder den Begriff „sexuellerMissbrauch” und sind in der Lage, eventu-elle gefährliche Situationen einzuschätzen.

Theaterprojekt Teil 3Dieser Teil handelt von Inzest durch Famili-enmitglieder oder andere vertraute Perso-nen.

Ein sexuell misshandeltes Kind mussdurchschnittlich neunmal um Hilfe bitten,bis es jemanden gefunden hat, der ihmglaubt und auch hilft. Den SchülerInnenwird erklärt, wie wichtig es ist, weiterhinnach Hilfe zu suchen.

KurzbeschreibungDer dritte Teil hat eine noch größere Ernst-haftigkeit und Problemsteigerung, doch dieAnnäherung an die Kinder bleibt positivund beruhigend.

Am Ende des Programms haben dieKinder gelernt, dass sie das Recht haben,über ihren Körper zu bestimmen, Nein zusagen, und wie sie Hilfe suchen können.

Eltern über dieses Thema informiert wer-den, haben großteils Stromkonzerne, Ban-ken und Versicherungen die Finanzierungübernommen; und das seit bereits siebenJahren.

Wir hoffen, auch in österreich, sowohlbei den Politikern, als auch bei den Firmen-und Unternehmensleitungen, für dieseseinzigartige mobile theaterpädagogischeProjekt ein offenes Ohr zu finden.

Wenn Sie das theaterpädagische Projektgegen sexuellen Missbrauch „Mein Körpergehört mir” finanziell unterstützen wollen,ersuche ich Sie um Kontaktaufnahme oderum Überweisung auf das nachstehendeKonto unter dem Kennwort „Missbrauch”.

Österreichisches Zentrum fürKriminalpräventionKennwort „Missbrauch”Bankinstitut: Die Steiermärkische,Geschäftsstelle Judendorf-StraßengelKonto-Nr.: 05600-500028Bankleitzahl: 20815

Sie erreichen uns:Österreichisches Zentrum für Kriminal-prävention – Verein für Verbrechens-vorbeugung und OpferschutzPräsident Günther Ebenschweiger8071 Hausmannstätten,Buchenweg 4Telefon: Büro: 0043-(0)3135 / 40 908-0,Fax: -4Dienststelle: 0043-(0)316 / 701-5844oder Kanzlei 5041Mobil: 0043-(0)676 / 4 25 4 25 4e-mail: [email protected]

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Anmeldeformularfür das theaterpädagogische Stück „Mein Körper gehört mir“

gegen sexuellen Missbrauch an Kindern

Name

Adresse

Telefon/e-mail

melde als❏ SchulleiterIn ❏ Vater/Mutter❏ LehrerIn ❏ Wirtschaftstreibender❏ BürgermeisterIn ❏ Unternehmensleitung❏ Elternvereinsobfrau/obmann ❏

die Volksschulefür das theaterpädagogische Projekt „Mein Körper gehört mir“

❏ verbindlich* (wenn die Kosten gedeckt sind)❏ unverbindlich*

an

KostenDie Kosten für das „Präventionspaket“ in Höhe von öS 16.000.- exklusive der Fahrtspesen sind

❏ gedeckt*

❏ teilweise gedeckt*

❏ nicht gedeckt* *zutreffendes ankreuzen

Unterschrift

Adresse: Österreichisches Zentrum für Kriminalprävention, 8071 Hausmannstätten, Buchenweg 4Tel: 03135 / 40 908-0, e-mail: [email protected]

Fax: 03135 / 40 908-4

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COP 25

Rechtzeitig vor Beginn der Badesaisonwurde durch das Österreichische Komiteefür Unfallverhütung im Kindesalter – Großeschützen Kleine – am 08.06.2001 imStrandbad Klagenfurt ein Badesicherheits-tag für die Kärntner Schülerinnen undSchüler organisiert.

„Gerade für Kinder im Vorschul- undVolksschulalter ist Aufklärungsarbeit überdas richtige Verhalten beim Baden undPlanschen unheimlich wichtig, geschehendoch jede Badesaison viele Unglücksfälle.Daher wurde von uns auch diese Veranstal-tung organisiert“, so das Resümee der Or-ganisatoren, Univ.Doz. Prim. Dr. Günter Fa-sching und Mag. Silke Ruprecht vom Verein„Große schützen Kleine“.

Mehr als 300 Schülerinnen undSchülern wurden die wichtigsten Bade-regeln leicht verständlich und auf das Alterdes Publikums bezogen vermittelt.

Natürlich durfte „Action“ bei solch einerVeranstaltung nicht fehlen. Eine Einsatz-übung der Wasserrettung, Einsatztaucherzum Anfassen und Vorführungen desÖsterreichischen Roten Kreuzes sorgtendafür, dass in den knapp drei Stunden derVeranstaltung keine Sekunde Leerlauf ent-stand.

Die strahlende Sonne und das Ambien-te des Wörthersees rundeten die Veranstal-tung zusätzlich ab.

Peter Schweiger

Badesicherheitstag

Die beiden Organisatoren: Univ.Doz. Prim. Dr. Günter Fasching und Mag. Silke Ruprecht von „Große schützen Kleine“.

Großes Interesse der Schülerinnen/Schüler bei den Vorführungen und Schulungen

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gehören ebenso zum Aufgabengebiet derÖWR, die Kinder ihren Eltern wieder heilzurückzubringen. Zwei Notrufsäulen, dieim Strandbad angebracht sind und einedirekte Verbindung zur ÖWR herstellen,sind ebenfalls eine sehr effiziente Anlage,um bei einen möglichen Unfall rasch Hilfezu leisten.

Der ÖWR-Kärnten wird ein hervorra-gendes Zeugnis ausgestellt. Das beweistder hohe Ausbildungsgrad und das großeEngagement der Wasserrettung.

26

■ „Die österreichische Wasserrettung wurde1957 ins Leben gerufen. Dabei wird allzu leichtübersehen, dass der freiwillige und ehrenamt-liche Dienst nicht nur die strahlende Seite desErfolges hat, sondern dass der Erfolg undäußere Anerkennung durch Opferbereitschaft,Fleiß und erheblichen Einsatz immer wiederneu erworben werden muss.“So Albert Maryodnig Landesleiter der ÖWR-Kärnten und Vizepräsident der ÖWR-Bundes-leitung.

Bei einem Seenland, wie Kärnten es ist, sollauch die unbedingte Gewährleistung derSicherheit bei allen sportlichen Unterneh-mungen auf und im Wasser gegeben sein. Aneinem heißen Badetag bewegen sich rund12000 bis 15000 Menschen im Strandbad Kla-genfurt. 20 bis 25 Freiwillige, von den rund 80freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern derWasserrettung, sind an einem solchen Tag imEinsatz. 2 bis 3 Einsätze der ÖWR sind täglichin einem voll besetzten Strandbad zu verzeich-nen. Viele Einsätze könnten vermieden wer-den, wenn sich die Badefreudigen vernünftigverhalten würden.

Leute die alkoholisiert, oder mit vollenMagen ins kühle Nass springen, werden allzuleicht Opfer von Badeunfällen. Aber auch älte-re Menschen die ihre Kräfte überschätzen,müssen öfters wegen ihrer Erschöpfung geret-tet werden. Kleine Kinder, die sich verlaufen,

Opfer vonBadeunfällen

Nun beginnt wieder die Zeit, an denen die Seen von allen Wasserratten gestürmt werden. Leider gibt es immer wieder traurige Begebenheiten, wo wirüber den raschen und selbstlosen Einsatz der freiwilligen Helfer der Wasserrettung dankbar sein müssen.

Ablauf einer Rettung: Ein verunglücktesMädchen wirdgeborgen

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27COP

■ Zu den gesundheitlichen Risikofaktorenzählen Erkrankungen von Herz, Lunge oderanderen Organen, die Einnahme bestimm-ter Medikamente, Alkohol und Nikotin,oder psychische Probleme.

Fehlverhalten, wie etwa zu schnelles Ab-und Auftauchen oder zu tiefes Tauchenbringt Taucher in Gefahr. Schunder-Tatzber:„Bei einem Unfall ist Schnelligkeit gefragt.Je weniger Zeit von der Ersten Hilfe bis zurBehandlung in einer Druckkammer ver-geht, um so besser sind die Prognosen.”Die bestorganisierte Druckkammer inÖsterreich steht in Graz.

Schunder-Tatzber gibt folgende Rat-schläge: Sollte es zu einem Tauchunfall ge-kommen sein, bergen Sie den Taucher sorasch als möglich aus dem Wasser und be-ginnen mit Kontrolle von Bewusstsein, At-mung und Kreislauf – und anschließend

95 Prozent aller Tauchunfällegehen auf menschliches Versagenzurück. Nur in etwa fünf Prozentist die Ausrüstung verantwortlich.„Menschliches Versagen bedeu-tet hier falsches Verhalten unterWasser und das falsche Einschät-zen von Risikofaktoren“, meintSusanne Schunder-Tatzber vomÖsterreichischen Roten Kreuz.

führen Sie die entsprechenden Erste-Hilfe -Maßnahmen durch und rufen die Rettung(Tel. Nr. 144). Informieren Sie bei einemTauchunfall auch das LKH Graz unter derTelefonnummer (+43 / 316 / 385-2205).Geben Sie Unfallort, Zeitpunkt, Tauchtiefe,Tauchzeit und Rückrufnummer an. AchtenSie auf die richtige Lagerung. Nach einemTauchunfall darf der Kopf nicht tief gelagertwerden, es besteht die Gefahr einesGehirnödems.

Die Gabe von reinem Sauerstoff verbes-sert unter anderem die Fließeigenschaftendes Blutes und verhindert die Gefahr einesGehirnödems. Hat sich der Unfall in einerRegion ereignet, wo es möglicherweiselange Zeit dauert, bis der Patient in dieDruckkammer gebracht werden kann, erjedoch bei Bewusstsein ist und nicht er-bricht, soll man ihm Wasser zu trinkengeben.

Um Freude am sicheren Tauchen zuhaben, sollte vor Aufnahme des Tauchspor-tes eine ärztliche Untersuchung erfolgen,die Risikofaktoren aufdeckt. Vor jedemTauchgang soll geklärt sein, wie die Druck-kammer, der nächste Arzt und das nächsteTelefon erreicht werden können. Das richti-ge Verhalten bei Tauchunfällen und dieErste Hilfe, erweitert tauchspezifische Fak-toren wie etwa die Sauerstoffgabe, kann inKursen beim ÖRK und in Tauchschulen er-lernt werden.

Tauchunfall –was tun?

Birgit SchweigerKünstlerin und Präsidiumsmitglied Kärnten

Villacher Straße 241, A-9020 Klagenfurt

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werden Steinschläge und kleinere Risse behoben.

Und: Eine vom ARBÖ preiswert reparierte Windschutz-

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■ Jedes Jahr werden in Österreich rund40.000 Menschen Opfer einer Gewalttat.„Während die Täter Anspruch auf Verfah-renshilfe haben, stehen die Opfer weitge-hend alleine da“, kritisiert der Sicherheits-sprecher der steirischen Volkspartei, LAbg.Eduard Hamedl. „Das ist eine Lücke imRechtssystem.“

Mehr Schutz fürVerbrechensopfer

Mehr Schutz für Opfer: Eduard Hamedl

Hat ein Opfer Anspruch auf Schmer-zensgeld oder Schadenersatz, muss es die-sen im Strafverfahren als Privatbeteiligtergeltend machen. Hamedl: „Oft wird diesesVerfahren an ein Zivilgericht weitergeleitetwo das Oper auf eigenes finanzielles Risikohin ein Verfahren anstreben muss. Hat derTäter kein Geld, muss das Opfer auch nochden eigenen, vielleicht gewonnenen Pro-zess bezahlen.“ Anders ist die gesetzlicheGrundlage für Beschuldigte. Jeder Beschul-digte hat Anspruch auf einen Rechtsbei-stand. Kann er diesen nicht bezahlen, mussihm die Republik einen Pflichtverteidigerzur Verfügung stellen. „Ich sehe nicht ein,dass Opfer nicht den selben Anspruchhaben“, so Hamedl.

Auf seinen Antrag hat der Landtag kürz-lich einstimmig beschlossen, bei der Bun-desregierung einen Vorstoß zu unterneh-men: Gefordert werden in diesem Antragein kostenloser Rechtsbeistand und eineAusfallshaftung des Staates bei Schadens-ersatz- und Schmerzensgeldforderungenvon Verbrechensopfern.

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COP 29

Im Zuge der Novellierung desSuchtmittelgesetzes (BGBl. I51/2001) wurde der politischeWille durchgesetzt, Verbrechen inZusammenhang mit Drogenmiss-brauch härter zu sanktionieren.Vor allem führende Mitglieder vonDrogenbanden sehen nunmehrStrafdrohungen bis zur Verhän-gung einer lebenslangen Freiheits-strafe entgegen. Die Novellierungbietet daher Anlass, einen Über-blick über die Systematik des Sucht-mittelgesetztes zu verschaffen.

Das gerichtliche Suchtmittelstrafrecht istin den §§ 27 ff Suchtmittelgesetz geregelt.Von diesen Strafbestimmungen sind grund-sätzlich unterschiedslos alle Suchtmittel er-fasst. Dabei wird bei tatbestandsmäßigenSuchtmittel nicht differenziert, ob es sichum eine sogenannte harte Droge (z. B.Heroin), eine sogenannte weiche Droge(z. B. Haschisch) oder eine psychotropeSubstanz handelt. Diese Unterscheidung istinsoferne für die Strafbarkeit der Tat an sichohne Bedeutung. Die Art der Droge undihre unterschiedliche Gefährlichkeit kom-men aber dadurch zum Ausdruck, dass beiden im Suchtmittelgesetz festgelegten Men-genstufen ganz erhebliche Unterschiedezwischen den einzelnen Substanzen beste-hen und die Art der Droge bei der Strafbe-messung von mehr oder wenigen großemEinfluss ist.

Die gerichtliche Strafbarkeit setzt grund-sätzlich schon bei den kleinsten mess-baren Suchtmittelmengen ein. Die diesbe-zügliche zentrale Vorschrift des § 27 Sucht-mittelgesetz beschreibt als Tathandlungendas Erwerben, Besitzen, Erzeugen, Ein- undAusführen, Überlassen und Verschaffenvon Suchtgift. Das bedeutet, dass der Kon-sum von Suchtgift an sich nicht unter Strafesteht, aber regelmäßig durch andere Tat-handlungen (insbesondere Besitz) krimina-lisiert wird. Wird jedoch eine Person ange-zeigt, weil sie lediglich eine geringe MengeSuchtmittel zum eigenen Gebrauch erwor-ben oder besessen hat, so hat der Staats-anwalt gemäß § 35 Suchtmittelgesetz dieMöglichkeit, die Anzeige vorläufig, das

heißt bedingt, zurückzulegen. Die Anzei-genzurücklegung kann, wenn dies zweck-mäßig ist, auch davon abhängig gemachtwerden, dass sich der Angezeigte bereit er-klärt, sich durch einen Bewährungshelferbetreuen zu lassen.

Die Tathandlungen im einzelnen sind:a) BesitzEin Suchtgift besitzt, wer daran allein

oder mit anderen, wenn auch nur kurzfri-stig, (wie dies bei rasch verbrauchbaren Sa-chen üblich ist), Gewahrsam hat.

b) ÜberlassenUnter dem Ausdruck Suchtgiftüberlas-

sen wird verstanden, dass jemand einemanderen zumindest zeitweilig Gewahrsamdaran verschafft. Darunter kommt unteranderem der Verkauf und Schenkung aberauch die Gestattung des Mitrauchens durchzur Verfügungstellung etwa eines Joints mit„Gras“ zum Konsum in Betracht.

c) VerschaffenJemand verschafft einem anderen

Suchtgift, wenn er es ihm z.B. in Ausübungder Heilkunde als Arzt missbräuchlich ver-schreibt oder wenn ein Berechtigter einemNichtberechtigten einen echten, falschenoder verfälschten Ausweis zum Bezug vonSuchgift überlässt.

d) ErzeugungUnter Erzeugung von Suchgift ist die

Herstellung und die Gewinnung von Sucht-gift zu verstehen. Gewinnung ist etwa dieTrennung des Opiums, der Kokablätter, derCannabis und des Cannabisharzes von denPflanzen, aus denen sie gewonnen werden.Herstellung umfasst alle anderen Arten derErzeugung von Suchtgift.

e) EinfuhrEinfuhr ist das Verbringen aus dem Aus-

land über eine Staatsgrenze ins Inland,wobei auch ein Verkehr zwischen zwei aus-ländischen Staaten erfasst ist. Wird Sucht-gift bereits an der Staatsgrenze entdeckt, soliegt Versuch der Einfuhr vor, welcher eben-falls unter Strafe gestellt ist. Ausfuhr istgleichfalls die Verbringung von Suchtgiftüber eine Staatsgrenze, betrachtet vomAusfuhrland. Auch die Durchfuhr als Kom-bination von Ein- und Ausfuhr ist vom Tat-bestand des § 27 Suchtmittelgesetz erfasst.

Als Strafdrohung sieht § 27 Suchtmittel-gesetz für das Erwerben, Besitzen, Erzeu-gen, Einführen, Ausführen oder Überlassenbzw. Verschaffen von Suchtgift eine Frei-

heitsstrafe bis zu 6 Monaten bzw. eineGeldstrafe bis zu 360 Tagessätzen vor.

Wer jedoch durch die oben beschriebe-nen Tathandlungen etwa einem Minder-jährigen den Gebrauch eines Suchgifts er-möglicht und selbst volljährig ist, ist mitFreiheitsstrafe bis zu 3 Jahren bedroht. Das-selbe gilt, wenn jemand die oben beschrie-benen Tathandlungen gewerbsmäßig oderals Mitglied einer Bande begeht.

Das Erzeugen, Einführen oder Aus-führen, oder Verkehrsetzen von großenMengen an Suchtgift – laut Verordnung desMinisteriums – ist mit Freiheitsstrafe bis zu5 Jahren bedroht. Wer dies darüber hinausgewerbsmäßig oder als Mitglied einerBande begeht, kann zu einer Freiheitsstrafevon 1 bis zu 10 Jahren verurteilt werden.

Durch die Novelle zum Suchtmittelge-setz 2001 wurde nunmehr festgelegt, dassFührer von Großbanden, welche die obengenannten Tathandlungen begehen, mitFreiheitsstrafe von 10 - 20 Jahren oder mitlebenslanger Freiheitsstrafe bedroht sind.

Mag. Hannes SamitzRechtsanwaltsanwärter

Mag. Lukas HeldRechtsanwalt

Neuerungen imSuchtmittelgesetz

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Manch einer mag vielleicht ein wenig mitleidig lächeln, wenn überdas Fischen als Hobby gesprochen wird. Nun denn, auch ich gehörezu der Spezies die Angeln zu ihrer Leidenschaft erklärt haben. Weil ichkeinen Hehl aus meinem Hobby mache und andere begeistern möch-te, möchte ich eines nicht unbeachtet lassen. „Fischen“ kann auch mitGefahren für den Angler verbunden sein. „Wie man sich eventuellschützen könnte“ soll mein Artikel zum Ausdruck bringen.

30

■ Faktum ist, dass alljährlich immer wiederFischer, aus welchen Gründen auch immer(ich werde später noch darauf eingehen),am bzw. im Wasser zu Tode kommen.

Man bedenke, dass es alleine in Ober-österreich ca. 100.000 registrierte Fischergibt. Wenn man diese Zahl auf Österreichumlegt, kann man vielleicht ermessen, wel-cher Beliebtheit sich dieses Hobby erfreut.Dass sich bei einem derartigen Ansturm aufÖsterreichs Gewässer immer wieder Ge-fahrenmomente ergeben, darf daher ange-nornmen werden.

Um auf die unterschiedlichsten Gefah-renquellen näher eingehen zu können,muss man einige Differenzierungen treffen.Fischerei ist nicht gleich Fischerei. Es gibtsehr viele unterschiedliche Methoden umden „Schuppenträgern” nachzustellen. Seies der gemütliche Ansitz an einem stehen-den oder fließenden Gewässer, sei es dasAngeln vom Boot aus, sei es das Angel imGehen mit der Spinnrute oder sei es dasWatfischen mit der Fliegenrute. All dieseAngelmethoden haben ihre Besonderhei-ten und ihre eigenen Gefahrenbereiche.

Beleuchten wir jetzt jedoch die sich aus denangeführten Angelmethoden ergebendenGefahren.

Ansitz

So mancher Leser wird sich jetzt vielleichtfragen, wo ist beim Ansitz an einem Ge-wässer ein Gefahrenmoment? Doch halt, soschnell sollten wir nicht voreingenommensein. Es gibt nicht nur wunderschön ge-pflegte Angelteiche an denen man einengehakten Fisch vom Anglerstuhl aus in denKescher ziehen und an Land hieven kann.Viele unserer Gewässer sind mit Granit-blöcken verbaut. Teilweise hat sich dieNatur diese Bereiche wieder zurückerobertund mit Weiden und ähnlichem Bewuchsüberwuchert. Nur allzu leicht kann manhier bei Unachtsamkeit zu Sturz kommen,über eine Böschung fallen oder rutschen,vielleicht mit dem Kopf noch auf einem die-ser Granitblöcke aufschlagen. Wenn manGlück hat, fällt man nicht gleich in das Was-ser um dort schließlich zu ertrinken.

Fischen vom Boot

Auch das Fischen vom Boot aus ist nicht un-gefährlich. All zu oft werden gerade hier dieGefahren unterschätzt. Nur allzu schnellfällt man (gerade bei Ungeübtheit) ausdem Boot – und eines kann ich Ihnen versi-chern, mit Stiefeln schwimmt es sichäußerst schlecht. Meine Freunde wären beieinem ihrer Fischerausflüge an die Donaunach Ungarn, beinahe ertrunken, weil dasBoot vom einheimischen Fischführer (übri-gens ein Mann mit Erfahrung) bei Wellen-gang falsch gesteuert wurde. Das Boot ken-terte schließlich und meine Freunde warengezwungen bei Dunkelheit und voller Be-kleidung in der Donau, die hier eine relativ

Fischen Harald RauchAngler aus Leidenschaft

eine gefährliche Leidenschaft!?

Tipp

Eine 100-%ige Sicherheit gibt es nicht. Mankann sich jedoch durch Beachtung einigerwesentlicher Punkte doch einigermaßenvor ungewollten (eventuell tödlichen Zwi-schenfällen) schützen:

■ nicht alleine an das Fischgewässergehen

■ nicht unnötig in Gefahrensituationenbegeben (die Natur nicht herausfor-dern)

■ bestes Schuhwerk sollte für jedenFischer oberstes Gebot sein

■ bewegen am Wasser mit größterBedachtsamkeit

■ keine gewagten Balanceakte über ir-gendwelche Hindernisse durchführen

■ im Boot Schwimmwesten anlegen (inden Nordländern übrigens teilweisePflicht!)

■ Handy mifführen■ Seitenschneider (zum Abzwicken von

in die Haut eingedrungenen Angelha-ken) mifführen

■ kein Alkohol am Wasser

Falls dennoch das Ungewollte passiert:

■ Ruhe bewahren■ eventuell Hilfe mittels Handy herbeiru-

fen oder sich sonst bemerkbar machen■ falls man abgetrieben wird, auf dem

Rücken liegend, Füße voraus schwim-mend iin Richtung Ufer steuern

■ auf alle Fälle beim Schwimmen (wennmöglich) das Schuhwerk ausziehen

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COP 31

hohe Fließgeschwindigkeit hat, an Land zuschwimmen. Aus den Erzählungen meinerFreunde weiß ich, dass nur mehr wenigeMeter gefehlt hatten und sie wären aus Er-schöpfung jämmerlich ertrunken. Im übri-gen hatten sie das Glück, dass die Donauaufgrund der Jahreszeit noch eine ertrag-bare Wassertemperatur hatte.

Spinnfischen

Das Spinnfischen ist mit ähnlichen Gefah-ren behaftet. Auch hier bilden Uferverbau-ungen aus Granitblöcken, stark abschüssi-ge Ufer und Pflanzenbewuchs Gefahren-herde.

Watfischen

Bei der Watfischerei schließlich steht mandirekt im Gewässer. Hier muss man mitunterschiedlichsten Gefahrenmomentenrechnen. Zum einen kennt man unter Um-ständen den Gewässergrund nicht genauoder die Sichtgkeit des Wassers ist nicht ge-geben. Große Steine, Algenbewuchs, Hin-dernisse am Grund, tiefe Gumpen und star-ke Strömung sind auch hier schon so man-chem Fischer zum Verhängnis geworden.

Darüber hinaus bedenke man auch eines:So mancher Petrijünger (der heilige Petrusist der Schutzpatron der Fischer) hat auchschon aus Aufregung über einen großenFang einen Herzinfarkt erlitten und ist indas Wasser gestürzt und ertrunken.

Unsachgemäßes Hantierenmit der Ausrüstung

Eine weitere Gefahrenquelle birgt weitersdas unsachgemäße und hastige Hantierenmit dem Angelgerät selbst. So manchemAngler wurde schon ein Angelhaken oderein schweres Grundblei zum Verhängnis.Immer wieder passiert es, dass aus Ohren,Fingern oder anderen Extremitäten Angel-haken operativ entfernt werden müssen.Mir sind auch Fälle bekannt, wo Angler ihrAugenlicht eines Auges verloren haben,hervorgerufen durch unsachgemäßes Han-tieren oder eine kurze Unaufmerksamkeit.Dabei sollte auch der Aspekt des Alkohol-konsums nicht unbeachtet bleiben.

Erst in jüngster Zeit ereigneten sich wie-der zahlreiche Unfälle mit Anglern, die teil-weise tödlich endeten.

Dennoch möchte ich am Ende diesesBeitrages anführen, dass die Fischerei eineder schönsten Leidenschaften ist, die mansich vorstellen kann. Die Natur mit sichselbst in Einklang – was kann es schöneresgeben?

Die Idylle trügtmitunter:Auch Fischerleben manchmalgefährlich!

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darmen wäre es zu riskant, sich in dasSchloss zu begeben, sie fordern die Son-dereinsatzgruppe an. Die SEG-Männer sindfür solche Situationen ausgebildet.

Während die Alarmierung im Gange ist,sichert die Streife vor Ort den Eingang. Dieersten vier Spezialisten von den PostenLeibnitz, Deutschlandsberg und Voitsbergsind bereits 20 Minuten später am Tatortund erkunden die Lage noch einmal ganzgenau. Kein Zweifel, die beiden Verbrecher

Spezialistenauf Verbrecherjagd

Die Männer in ihren schwarzenTrillichen sind ganz normalePostengendarmen. Und dennochunterscheiden sich die Männermit der Aufschrift „SEG“ ganz wesentlich von den Kollegen. Essind speziell geschulte Gendar-men, die dann zu Hilfe gerufenwerden, wenn ein gefährlicherEinsatz bevorsteht. COP schauteder steirischen Elitetruppe beieiner Übung „über die Schulter“.

32

■ Sie kommen von überall her, sind spezi-ell ausgebildet und halten sich durch Schu-lungen und Training für den Ernstfall fit.Aber sie sind ganz normale Postengendar-men, die Verkehrsrowdies anhalten, krimi-nalpolizeiliche Ermittlungen durchführen,administrative Kanzleiarbeit erledigen. DieMänner der Gendarmerie-Sondereinsatz-gruppe, die es in allen Bundesländern gibt.Die Gendarmerie erledigt ihre Zugriffsar-beit mit einem sogenannten Milizsystem,das kostengünstig und effizient ist. Nur beigewissen Einsätzen, wie Geiselnahmen,muss das Gendarmerie-Einsatzkommandoin Wiener Neustadt angefordert werden.Ansonsten erledigen die Männer der SEG

die schwierigen und gefährlichen Einsätze.Die steirische SEG trainiert acht Mal im

Jahr, ähnlich ist es in den anderen Bundes-ländern. Es sind Übungen, die praxisnaheund realitätsbezogen ablaufen. Sie führenSchießübungen durch, üben die Seiltechnikund seilen sich von den Hubschraubern ab.Sie bilden sich in punkto Einsatztaktik fort,trainieren Notwehrsituationen und Selbst-verteidigung. Schloss Limberg in der West-steiermark war kürzlich erst Schauplatzeiner solchen Übung.

Übungsannahme: Zwei geistig abnormeRechtsbrecher sind in das leerstehendeSchloss eingedrungen. Der Verwalter be-merkt den Einbruch und alarmiert die ört-lich zuständige Gendarmerie in Schwan-berg. Eine Streife begibt sich zum Schlossund stellt fest, dass die beiden Männernoch im Gebäude sind. Für die beiden Gen-

≠Hans BreiteggerRedakteur der Kleinen Zeitung

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COP 33

sind nach wie vor noch im Objekt. Einigeder SEG-Männer besorgen auf dem Ge-meindeamt Pläne vom Schloss und berei-ten alles für den Zugriff vor. Die Verstär-kung ist schon unterwegs. Aus allen Teilender Steiermark eilen die Spezialisten zumSchloss Limberg. Nach eineinhalb Stundenist auch der letzte Mann der Spezialeinheitam Ort des Geschehens.

„Es handelt sich um eine reine Tätersi-tuation“, lautet die Meldung der Vorhut. Es

sind also keine weiteren Menschen im Ge-bäude, nur die Täter halten sich im Schlossauf. In Absprache mit dem Bezirksgendar-meriekommando wird die weitere Vor-gangsweise besprochen. Die Rechtsbrechersollen zuerst mit dem Megafon aufgefor-dert werden, sich zu ergeben. Das ge-schieht auch, aber die Täter reagieren nicht.Jetzt beginnen die schwer bewaffnetenGendarmen mit der systematischen Durch-suchung der Räume. Auch ein eigens dafürausgebildeter Hund wird eingesetzt.

Raum für Raum dringt die Truppe vor.Plötzlich schlägt der Hund an. Die beidenKriminellen sind entdeckt. „Ergeben siesich, kommen sie mit erhobenen Händenheraus“, brüllt einer der Männer. Tatsäch-lich kommt Bewegung auf. Die Täter erwä-gen den Anschein, als würden sie sich er-geben. Aber im letzten Moment zieht einer

der beiden ein Jagdmesser und will sich aufdie Beamten stürzen. Doch die habendamit gerechnet, der Angriff schlägt fehl,beide Verbrecher werden festgenommen.Kein einziger Schuss fällt, Gangster undGendarmen bleiben unverletzt.

Der „Einsatz“ ist beendet, die SEGlerkehren auf ihre Posten zurück und widmensich wieder ihren eigentlichen Aufgaben.Diesmal war es eine Übung, das nächsteMal kann es schon ein echter Einsatz sein.

Ablauf eines SEG-Einsatzes:Sichern, Stürmen, Festnahme des Täters

Inter. CoHandelsagentur Ges.m.b.H.

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■ In den EU-Staaten werden jedes Jahrrund 1,3 Millionen Kraftfahrzeuge gestoh-len. Nur etwa 400.000 können wieder si-chergestellt werden. In Österreich ist dieExekutive jährlich mit rund 6300 gestohle-nen Kraftfahrzeugen konfrontiert, knappdie Hälfte taucht wieder auf. Versicherungs-betrug ist ein Hauptgrund für den Fahr-zeugdiebstahl. Und genau in diesem Be-reich will der Grazer Egon Oppelt ansetzen.Seine Idee: „Alle als gestohlen gemeldetenFahrzeuge sollen auf einer Homepage ge-speichert werden und unter der Adressewww.autoklau.com abgerufen werden kön-nen.

Oppelt: „Nur so kann sich die Bevölke-rung an der Fahndung nach gestohlenenFahrzeugen beteiligen. Wenn auf Grundeines Hinweises ein KFZ sichergestellt wird,soll der Tippgeber eine Belohnung bekom-men.“ Diese Belohnung sollen, wenn esnach den Vorstellungen des Grazers geht,die Versicherungen zahlen.

Die internationale Autoschieberei werdeman dadurch nicht in den Griff bekommen,glaubt Oppelt, aber der Versicherungsbe-trug könne mit dieser Methode wirksambekämpft werden. Der ÖAMTC hat laut Op-pelt bereits seine Unterstützung zugesi-chert, die Versicherungen überlegen noch.Oppelt: „Es gibt aber bereits positive Signa-le.“ Gendarmerie, Polizei und Zollwachesollen ebenfalls eingebunden werden.Egon Oppelt ist zuversichtlich: „Wenn dieComputerfahndung erst einmal in Öster-reich läuft, kann sie auf alle EU-Staaten aus-gedehnt werden.“

Bei einem Großteil der gestohle-nen Kraftfahrzeuge handelt essich um Versicherungsbetrug. Dasheißt, die Besitzer sind in denFahrzeugdiebstahl selbst ver-wickelt. Ein Grazer will dagegenvia Internet ankämpfen.

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Jagd nach Autodieben: Egon Oppelt

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Profis in ihrem MetierWer jedoch davon träumt bei Group 4

Feuerwehrmann zu werden, der hat vieleszu lernen. Unabdingbar ist dazu die ent-sprechende Feuerwehrausbildung. DieSchulungen erfolgen bei den Landesver-bänden der Betriebsfeuerwehren oder beizertifizierten Ausbildungsstellen. Darüberhinaus werden objektbezogene Ausbildun-gen im Rahmen von internen Schulungendurchgeführt. Denn nur Mitarbeiter mitentsprechender Orts- und Sachkenntnissind im Stande Gefahren frühzeitig zu er-kennen und abzuwehren. Regelmäßige Ein-satzübungen und die Einschulung in neueTechnologie gehören ebenfalls zum Stan-dard.

Brandschutz - ein heißes Thema

Vor allem wenn es um den Brand-schutzbeauftragten geht. Immer mehrhauseigenes Personal hat Probleme dieseFunktion wahrzunehmen, die oft großesKonfliktpotential birgt.

Group 4 bietet dazu als Lösung einenexternen Brandschutzbeauftragten. Bei-spielsweise wurde in der Steiermark in Zu-sammenarbeit mit dem Bezirksfeuerwehr-verband und der Feuerpolizei in Graz dazuein Gesamtkonzept erarbeitet. Dieses bein-haltet das Angebot einer einmaligen Aufbe-reitung der Brandschutzgegebenheitensowie laufende Kontrollen hinsichtlich derEinhaltung der Brandschutzordnung. Zu-sätzlicher Vorteil bei der Auftragsvergabean Group 4: Brandmeldezentralen könnenan die rund um die Uhr besetzte Group 4Notrufzentrale angeschlossen werden.

Trotzdem wollen wir hoffen, dass unsein „Brand aus“ künftig erspart bleibt.

Seit Jahresbeginn 2001 kann sichGroup 4 International über denAuftrag für die Betriebsfeuerweh-ren und den Werkschutz beiOPEL in ganz Europa freuen. In Österreich wachen Group 4-Mannen bereits seit fünf Jahrenüber die Feuersicherheit in derOpel-Niederlassung in Aspern.Group 4 hat damit bewiesen,dass auch externe Anbieter fürLeistung und Qualität im BereichBrandschutz bürgen.

Was anfänglich mit Skepsis betrachtetwurde, darf inzwischen eindeutig als Erfolggefeiert werden. Mittlerweile hat diesesBeispiel auch in anderen UnternehmenSchule gemacht. Group 4 als Österreichsgrößtes Sicherheitsunternehmen nimmtbei der Organisation von Betriebsfeuer-wehren nach wie vor eine führende Stel-lung ein. Eine ausgezeichnete Infrastrukturund ein entsprechend qualifizierter Mitar-beiterstab bilden dafür die besten Voraus-setzungen.

Synergien nützen

Nicht zuletzt schlägt sich hier dielangjährige Erfahrung im Bereich desWerksschutzes positiv zu Buche. DennWerkschutz ist auch Brandschutz. Dies wirddeutlich, wenn man bedenkt, dass Brand-schäden heute 15 bis 20mal so hoch sind,wie noch vor 40 Jahren. Die Betriebsfeuer-wehr bildet damit die ideale Ergänzungzum Werkschutzdienst. Group 4 hat diesschon früh erkannt und dieser Entwicklungmit der Gründung der Group 4-Betriebs-feuerwehr Rechnung getragen. Derzeit ste-hen etwa 120 Mitarbeiter dem Unterneh-men für vorbeugenden und abwehrendenBrandschutz zur Verfügung.

Brandschutz –Ein Fall für Group 4

Brandschutz – Ein Fall für Group 4

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Die Pioniere unterstützen dieKampftruppen. Sie errichtenSperren, bauen Kriegsbrücken,Schutzdeckungen und Kampfstel-lungen, sie verlegen und räumenMinensperren. Sie sprengenStrassen und Übergänge, sie ar-beiten im, auf und über Wasser,sie übersetzen Menschen, Fahr-zeuge und Gerät mit Booten undFähren.

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■ Sie helfen bei Unfällen und Naturkata-strophen. Sie bauen Behelfsbrücken undSchutzdämme im Hochwassereinsatz, siehelfen bei Schnee- und Sturmkatastrophen,bei Felsstürzen und Hangrutschungen. Siebergen Menschen, Tiere und Güter. Sie hel-fen in der Not und bewahren unersetzlicheWerte.

Die Pioniere helfen überall dort, wo zivi-le Hilfsmassnahmen nicht mehr ausrei-chen. Ihr Einsatz erfolgt immer dort, wo dieBedingungen schwierig sind und wo kräfti-ges Zupacken gefragt ist.

Die Soldaten der Pioniertruppe brau-chen handwerkliches Geschick, technischesVerständnis, Ausdauer und eine gute kör-perliche Verfassung. Soldaten, die einentechnischen Beruf erlernt haben, sind fürdiese Tätigkeit ganz besonders geeignet.

Die Garnisonen

Pionierbataillone sind in Melk, Salzburgund Villach, Panzerpionierkompanien inGötzendorf, Linz/Ebelsberg und Mauternan der Donau stationiert. Darüber hinausgibt es Pioniere bei verschiedenen Trup-penkörpern im gesamten Bundesgebiet.

Verwendung und Ausbildung

Bei den Pionieren kann man als Grund-wehrdiener Pionier, Wasserfahrer fürBoote mit Aussenbordmotor, Geräte-, Ver-messungs- und Pioniermaschinengehilfewerden.

Pioniere werden ausgebildet im Errich-ten von Behelfsbrücken, Sperren und Fur-ten, im Überwinden von Sperren, imSpreng- und Minendienst, im Räumen vonMinensperren, im Stellungsaus- und im

Pioniere helfen

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COP 37

Wegebau, im Bergen von Menschen, Fahr-zeugen und Gütern, im Wasserfahrdienst,im Handhaben von Pioniergeräten undtechnischen Hilfsmitteln und im Instandhal-ten, Pflegen und Warten von Pioniergerät.Bei den Pionieren werden viele technischeHilfsmittel eingesetzt. Dabei wird die prak-tische Ausbildung so gestaltet, dass auchmit einfachen Mitteln ein Maximum an Er-folg erzielt werden kann.

Das Gerät

Zur Durchführung ihrer mannigfaltigenAufgaben verwenden die Pioniere Bauma-schinen, Kräne und Räderfahrzeuge, Pio-nier-, Patrouillen- und Motorboote, Fährenaller Art, Dieselrammen und Kriegs-brücken, Minen und Sprengmittel, Gerätezum Errichten von Sperren, Kettensägen,Greifzüge und Winden sowie Kompresso-ren und Stromaggregate.

Mit dieser Ausrüstung sind die Pionieredes Bundesheeres gerade auch für denHilfs- und Katastropheneinsatz bestensausgerüstet.

Die Ausbildung

Die Fachausbildung der Offiziere und derUnteroffiziere der Pioniertruppe, die einegroße Tradition aufzuweisen hat, sowie die

Oberst Helge W. EndresPressereferentdes Korpskommandos 1

Pioniere des Bundesheeres bei der Errichtung einer Brücke.Unten links: Ein Sprengeinsatz

verschiedenen Spezialausbildungen wieSprengmeister, Kranführer, erfolgt unteranderem an der Pioniertruppenschule inKlosterneuburg. Die vorwiegend praktischeAusbildung zum Pionier ist vielen alten Pio-nieren nicht nur für die Freizeit von Nutzen.

Für den beruflichen Einstieg bei techni-schen Hilfsdiensten oder bei der Berufsfeu-erwehr ist eine Dienstzeit bei den Pioniereneine wirkliche Empfehlung.

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Mehr Sicherheitfür Senioren

■ Jahrzehntelang war er in verschieden-sten Funktionen der Sicherheitsexekutivetätig: Sicherheitswache- und Kriminalbe-amter, Jurist in der Sicherheitsverwaltung,Leiter der Staatsschutzabteilung, stellver-tretender steirischer Sicherheitsdirektor.Jetzt, als Pensionist, hat der Grazer GuidoKollaritsch ein Sicherheitsunternehmen ge-gründet – SIK, das Sicherheitsinstitut Kolla-ritsch. Verstärkt will sich der Experte derSicherheit für die Pensionisten widmen.

„SIK ist ein kleines unabhängigesSicherheitsunternehmen, welches mit denvorhandenen Mitteln dem Kunden die je-weils optimale Sicherheitslösung anbietetund versucht, den aktuellen Sicherheitsbe-dürfnissen am Markt gerecht zu werden“,so der Chef Kollaritsch. SIK bietet verstärktSicherheits-Seminare und Trainingsleistun-

gen an und will sich vor allem aber auchden Senioren widmen. Für die Grazer Seni-oren will er im Herbst ein Sicherheitspro-jekt starten. SIK bietet darüber hinaus auchdetektivische Leistungen – Ermittlungenund Observationen im Geschäfts- und Pri-vatbereich zur Beschaffung von Beweisenin Zivil- und Strafverfahren – an.

Kollaritsch kooperiert mit der FirmaSecureLine Sicherheitsges.m.b.H., einemebenfalls österreichischen Sicherheitsun-ternehmen in Wien.

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SIK8010 Graz, Kirchengasse 1/1/119220 Velden, Villacherstraße 37/2/15Email: [email protected]:www.members.aon.at/sicherheitsinstitutTel.: 0664 / 26 63 434 oder 0316 / 67 30 31Fax: 0316 / 67 30 31

Für mehr Sicherheit: Guido Kollaritsch

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COP 39

Größeres Angebotab SalzburgSommer-Charterprogramm:18 Airlines,46 ZielflughäfenFünf Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr erwartet derSalzburg Airport für das laufende Jahr. Diese Prognosestützt sich vor allem auf das steigende Angebot von Char-terflügen ab Salzburg im Sommer: Insgesamt 18 Airlinesfliegen 46 Zielflughäfen ab Salzburg an.

Neu: Bulgarien und Sizilien

Neu ist die Destination Burgas in Bulgarien, die jeweils am Sonntag miteinem Canadair Regionaljet von Tyrolean bedient wird. Eine weitere Neuheit ist das Pensionistenprogramm nach Palermo mit 21Abflügen mit Hamburg International Airlines.

Für Sonnenhungrige hält der Salzburg Airportein großes Angebot bereit:

Verstärkt wird das Flugprogramm von Aero Lloyd, LTU und Tyrolean zu denspanischen Destinationen. Auf dem Festland wird Malaga (in diesem Jahrnonstop ohne Zwischenlandung in Faro) angeflogen, die bewährten Desti-nationen auf den Balearen und den Kanaren werden wie im Vorjahr mehr-mals wöchentlich durchgeführt.

Zwischen Salzburg und der Südtürkei wird kommenden Sommer eine re-gelrechte Luftbrücke mit 12 wöchentlichen Flügen eingerichtet. An vier Tagender Woche geht es nach Antalya, Bodrum oder Dalaman. Allein Antalya wirdvon Salzburg aus neun Mal wöchentlich angeflogen.

Sieben Mal pro Woche starten Urlauber-Jets von Salzburg aus nach Tu-nesien. Neben Monastir wurden heuer erstmals zwei Ketten mit Tunis Airnach Djerba aufgelegt. Flugtage nach Tunesien sind Dienstag und Freitag.

In Griechenland werden von Salzburg aus elf Flughäfen angeflogen. Spitzenreiter ist Heraklion/Kreta mit fünf wöchentlichen Abflügen, gefolgt

von Korfu mit vier und Rhodos mit drei Flügen pro Woche. Weiters werden in Italien sechs Zielorte angeflogen. Unverändert bestehen bleiben der wöchentliche Charterflug nach Larna-

ca mit Eurocypria und die 14tägigen Langstrecken-Abflüge mit Lauda Air indie Dominikanische Republik (Punta Cana).

Restplatz-Charter nach England

Den Salzburgern steht ein umfangreiches Programm an Destinationen inGroßbritannien und Irland zur Verfügung. Von Salzburg aus werden acht Ziel-flughäfen in England, Schottland und Irland angeflogen. Hier geht es in ersterLinie um die Vermarktung von Restplätzen auf Charterflügen für englischeGäste, die in der Region um Salzburg ihren Sommerurlaub verbringen. DieFlüge des Veranstalters Hotelplan/Inghams begannen Mitte Mai und werdenbis Ende September durchgeführt.

Präventionsbeiträge

Kärnten

Stadtgemeinde FriesachHr. Bgm. Kruschitz9360 Friesach, Wiener Straße 3Tel.: 04268 / 22 13-0

RechtsanwältinDr. Gabriella Guzely-Bardel9400 Wolfsberg, Hoher Platz 17Tel.: 04352 / 22 74, Fax: 22 74-16e-mail: [email protected]

Sparmarkt Gerald Huber9232 Rosegg, Rosegg Nr. 22Tel.: 04274 / 51 9 16

Hypo-Alpe-Adria-Bank AG9020 Klagenfurt, Alpen-Adria-Platz 1Tel.: 0463 / 58 60

Lutz Möbelhaus9020 Klagenfurt, Schachterlweg 2-4Tel.: 0463 / 33 177-0

MaschinenanlagenR + DC Research & DevelopmentConsulting GesmbH9020 Klagenfurt, Rizzistraße 1Tel.: 0463 / 50 08 61, Fax: DW -20

IMO Markt GesmbH9029 Klagenfurt, St. Jakobstraße 2Tel.: 0463 / 33 6 94, Fax: DW -399

9500 Villach, Ossiacher Zeile 50Tel.: 04242 / 251 51-0

Frau Widemair9990 Nußdorf-Debant, Nußdorf 5Tel.: 04852 / 67 407

Niederösterreich

tyco Electronics Austria GmbH3830 Waidhofen an der Thaya, Dimling,Schrackstraße 1Tel.: 02842 / 500-0

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Nachstehend einigeSicherheitstipps zu einem permanenten„Stiefkind“ derAutofahrer – demReifenluftdruck:

Vorgegebene Last- und Geschwindig-keitsdaten gelten nur bei richtigemLuftdruck

Besonders wichtig ist daher, dass derFülldruck gemäß der vorgegebenenAchslasten anhand der Luftdruck-tabelle und den Vorschriftenbezüglich Geschwindigkeits- undSturzzuschlag, befolgt wird.

Über- bzw. Unterluftdruck führt nichtnur zu unregelmäßigem, vorzeitigemVerschleiß, sondern kann auch zuZerstörungen des Reifens führen.

Luftdruckprüfung sollte alle zweiWochen, bzw. vor Antritt vonlängeren Fahrten erfolgen.

Erwärmte Reifen (nach Fahrten mithöheren Geschwindigkeiten) sollenerst nach ihrer Abkühlung auf dieUmgebungstemperatur geprüft wer-den. Nie Druckreduzierungen bei war-men Reifen vornehmen!

Die Luftdruckempfehlung sollte beiLKW´s an den Kotflügeln der jeweili-gen Achsen angebracht sein – imPKW finden Sie diese zumeist an derUnterseite der A-Säule bei geöffneterFahrertüre

Luftverluste an einzelnen Reifen solltensorgfältigst auf deren Ursachenuntersucht werden – und natürlichdie ermittelten Ursachen sofortbeseitigt / repariert werden.

Luftdrucksteigerung von 25-30% nachder Fahrt lassen auf starke Überlas-tung schließen. Diese bewirkt eine zuhohe Einfederung und somit einefortschreitende Zerstörung desReifens. 30% Drucksteigerungbewirken eine Temperaturerhöhungauf ca. 100°C (!).

Ungleichmäßiger Reifenverschleißkann durch Luftdruckänderungenkorrigiert werden. Es werden dadurchmöglicherweise auch andereReifeneigenschaften verbessert.

Beispiele für kleine Ursachen mitmöglicherweise großer Wirkung:

Hoher Fülldruck odergeringe Last

Mögliche Konsequenzen:

● Starker Mittenverschleiß.● Höhere Verletzungsgefahr für den

Reifen.● Geringerer Komfort. ● Erhöhter Fahrzeugverschleiß

(Federung, Brüche, Risse, etc.). ● Größeres Risiko für Schäden an der

Ladung.

Im Gegensatz dazu:

Niedriger Fülldruck oderÜberlast

Mögliche Konsequenzen:

● Unregelmäßiger, schneller Schulterverschleiß.

● Verstärkte, sägezahnförmige Abnutzung, besonders bei Blockprofilen.

● Re-Vulkanisation und Zerstörung des Reifens aufgrund von übermäßiger Wärme.

● Wulstschäden, Umschlagslösungen, etc.

● Wulstanscheuerungen. ● Schlechtes Handling (Lenkreaktion,

Geradeauslauf, Schwanken).

Bezüglich des richtigen Reifenluftdruckesorientieren Sie sich grundsätzlich anden vom Fahrzeughersteller in derBetriebsanleitung vorgeschriebenenInformationen – prüfen Sie regelmäßigden Luftdruck Ihrer Reifen (es schadetauch nicht, bei dieser Gelegenheit einekleine Sichtprüfung auf den Zustand desProfils zu machen, bzw. eine kleineInspektion der Reifen in bezug aufeventuelle Schäden an der Seitenwandvorzunehmen.

Befolgen Sie auf jedenFall die Ratschlägeund Hinweise einesReifenspezialistenIhres Vertrauensund nutzen Siedie laufend an-gebotenen Rat-schläge undDienstleistungendes Reifenfach-handels – er hatdie nötige Erfah-rung und das erfor-derliche Spezialwis-sen.

Wir wünschen Ihnen jedenfalls allzeit gute Fahrt, mit der richtigenBereifung und dem richtigenReifenluftdruck.

FULDA REIFEN AUSTRIA

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■ Die Auswirkungen spüren wir in Formder Aufhebung der Anonymität bei Spar-konten und einer Zunahme der Süchtigen.

Allgemein wurde erkannt, daß Strafengegen Süchtige kaum zum Erfolg führen,handelt es sich doch um kranke Menschen,die ärztlicher und therapeutische Betreu-ung bedürfen.

Erfolge gegen Sucht, Drogen undRauschgiftkriminalität sind durch gezielteund vor allem kompetente Aufklärung zuerreichen.

Beinahe jeder kennt jemanden in sei-nem Bekanntenkreis, der Suchtproblemehat oder jemanden helfen will, um von sei-ner Sucht wegzukommen. Gerade in einerZeit, in der viel über dieses Problem ge-sprochen wird, ist es wichtig zu informie-ren. Informationen über Sucht, einzelneDrogen und wie geholfen werden kann,sind die ersten Schritte aus der Abhängig-keit.

Sucht hat vieleUrsachenTreten wir ihnen entgegen!

Suchtpräventionsbroschüre neu aufgelegt

Die Broschüre „Sucht hat viele Ursa-chen. Treten wir ihnen entgegen“, vonSuchtpräventionsfachleuten kompetentkonzipiert, wurde an Suchtberatungsstel-len, Ärzte, Schulen, Gemeinden, Bürgerbe-ratungsstellen und den Einrichtungen deskriminalpolizeilichen Beratungsdienstes,Exekutivdienststellen und weiteren Behör-den, Organisationen und Institutionen inder Steiermark kostenlos weitergegebenund soll zur Suchtprävention in Schulen,Gemeinden, aber auch bei Projekten oderVorträgen zu diesem Thema verwendetwerden.

Das Suchtproblem steigt weltweit. Die Suchtgiftkriminalität boomtund die großen Kartelle transferieren kaum vorstellbare Summenzwecks Geldwäsche in alle Länder.

COP

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“Drug Abuse Resistance Education” istin Amerika ein landesweites Drogenauf-klärungs- und Drogenmissbrauchs-Verhü-tungs-Programm.

D.A.R.E. ist ein privater Verein, der sichaus Spenden selbst erhält. Die Arbeit er-folgt in enger Zusammenarbeit mit denDrogenbekämpfungsbehörden; dadurch istauch die Wirksamkeit der Vorbeugungsar-beit sehr groß.

Im D.A.R.E. Drogenvorbeugungspro-gramm arbeiten hauptsächlich die ameri-kanische Polizei, das Militär und der Ge-heimdienst. Es wird also die Arbeit in derersten Linie ausschließlich von höchstquali-fizierten Fachleuten getragen, die Drogenin der Gesamtheit kennen und entspre-chend damit umzugehen verstehen. Selbst-verständlich ist, dass D.A.R.E. und die daranarbeitenden Organisationen, die vollste po-litische Zusage haben.

Besucht werden Kindergärten, Schulen,Universitäten und Vereinigungen von El-tern, Lehrern, Betroffenen in privaten Ver-einen, Gruppen und Gemeinden. Vorgetra-gen wird von hervorragend ausgebildetenPersonen, welche das Thema Drogenselbst, wie auch das Umfeld zum Berufhaben. Diese Personen kommen aus demamerikanischen Sicherheitsapparat – Bun-des-, Staats-, Stadtpolizei, Sheriffs-Büros,Bundesmilitärs, Nationalgarde, Staatsgar-de, Reserveteile, Abwehr-, Aufklärungs-,Analyse- und Auswertungsdienste. Selbst-verständlich finden weitere Personen undBerufe ihre Verwendung in der von D.A.R.E.aufgebauten und sehr erfolgreich ausge-

führten Drogenaufklärungs- und Verhü-tungsarbeit. Angeboten werden in ersterLinie Vorbeugung, aber auch Therapie. DasWesentliche bei D.A.R.E. ist, dass die Grau-zone, in der sich die unmittelbar betroffe-nen Eltern, Lehrer, Angehörige, die meistkeine Ahnung von der Sucht ihrer Jugendli-chen haben und wenn, dann sehr spät be-kommen, aufgehellt wird. Auch habendiese Personen meist sehr wenig Ahnungvon und über Drogen selbst sowie von Dro-genverhalten.

D.A.R.E. wurde vom LAPD – Los AngelesPolice Department – mit späterer Zusam-menarbeit des Los Angeles Schul-Bezirkes„LAUSD” 1983 gegründet. Erreicht werdensoll damit, dass Kinder und Jugendliche„Nein” zu Drogen sagen. Wie die Zahlenheute zeigen, war der Weg richtig, die Ideenotwendig und die Arbeit ist erfolgreich.

Die Zentrale von D.A.R.E. ist in Los An-geles. Dort und in New York Stadt werdendie D.A.R.E.-Programme erarbeitet, ent-wickelt und schlussendlich hinausgetragenin die Öffentlichkeit.

D.A.R.E. hat zwei Standbeine. Das eineist „D.A.R.E.-America” und das andere„D.A.R.E.-International”.

D.A.R.E.-America ist auf die amerikani-sche Gesellschaft und die Gesetze, mit bun-desstaatlichen Unterschieden, hin aufge-baut. D.A.R.E. wurde auch vom NYPD über-nommen.

Erreicht werden soll für die Jugend eindrogenfreies und damit überhaupt freies

Leben. Vermieden werden muss auf die-sem Weg Schul- und Ausbildungsabbruch,Berufslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit, Krank-heit, sozialer Abstieg und Einstieg in die Kri-minalität.

D.A.R.E.-International ist dagegen bera-tend in der Drogen-Jugendarbeit tätig, siestellt Ausbildung, Lehrmittel, Personen undOrganisatorisches den Gastgeberländernzur Verfügung. Ausgeführt wird das Pro-gramm dann unter der Aufsicht und vonPersonen des daran arbeitenden Landes.D.A.R.E. arbeitet nur auf ausdrücklichenWunsch eines Landes und deren Organisa-tionen und Programmen mit.

Ein auffallend wichtiger Punkt, auf denbesonders viel Augenmerk gelegt wird, istdas Schaffen von Vertrauen der Betroffe-nen, Eltern, Schüler, Lehrer zu den staatli-chen Stellen. Bis heute haben über 10.000Städte in Amerika eine D.A.R.E.-Partner-

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D.A.R.E. Das amerikanischDrogenmissbrauc

Schüler mit Polizeiautos des D.A.R.E-Programmes

Gemeinsame Feier des NYPD mit D.A.R.E.

Drogenaufklärungsunterricht durch Polizisten

G. R. KoberUSA Communication

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schaft zwischen der Exekutive und denSchulbezirken begonnen. Unterrichtet wirdmittels Videos, Büchern, Plakaten, Vorträ-gen, und das ausschließlich von dafür aus-gebildeten Exekutivpersonen, welche eineperfekte Vorbildwirkung haben müssen.

D.A.R.E. erhält sich von selbst aus priva-ten Spenden sowie Firmenzuwendungen.Die in der Drogenerziehung tätigen Kinder-gärten, Schulen und Gemeinden tätigen Po-lizisten werden von der Regierung bezahltund führen diese Arbeit auch hauptberuf-lich aus.

Vortrag in Graz

In Graz fand auf Einladung von Bürger-meisterstellvertreter Dr. Peter Weinmeisterein Vortrag im Rathaus von D.A.R.E.-NewYork-Stadtchef Ron Brogam vor Grazer

Polizisten, steirischen Gendarmen undösterreichischen Soldaten sowie Schülernund einer Professorin der HLW, dem Dro-genrichter Dr. Helmut Wlasak, Politikern,Elternvereinen und anderen mit Drogenbefassten Personen statt.

Ron Brogan erläuterte sehr eindrucks-voll die Notwendigkeit einer sinnvollen undnicht verwässerten Drogenaufklärungsar-beit. Er verwies auf seine und die sehr er-folgreiche Arbeit in Amerika von D.A.R.E.Dieser Mann wusste, wovon er sprach, warer doch jahrelang bei der DEA, der ameri-kanischen Bundesdrogenpolizei, Leiter fürAgenten im verdeckten Einsatz, bevor ihneine schwere, beruflich zugefügte Verlet-zung, zu D.A.R.E. brachte.

Den Schwerpunkt bei der Drogenfragebilden die Bekämpfung und die Vorsorge,alles andere kommt zu spät oder greiftnicht mehr, ist die Erkenntnis dieses höchsterfahrenen Drogenexperten.

Sehr viele Fragen an den amerikani-schen Vortragenden kamen dann von denSchülern, Lehrern, aber in der Mehrzahldoch von den beruflich befassten Zuhörern– den österreichischen Suchtgiftfahndern,den Militärpolizisten, den Polizisten derMobilen Einsatzkommanden, den polizeili-chen Jugendkontaktbeamten sowie vonRichter Helmut Wlasak.

Der Fragen reichten von Drogenlegali-sierung über Therapien, Aufklärung, Stra-fen, Gesellschaft, Jugendproblemen, Kon-taktstellen bis zur Bekämpfung.

Die Bekämpfung ist als vorrangige Maß-nahme zu betrachten, muss aber mit einer

bestens vorbereiteten DrogenaufklärungHand in Hand gehen.

Härteres Vorgehen gegen die Drogen-verbrecher, aber Händereichen den Ju-gendlichen gegenüber ist gefordert.

Sehr klar kam bei diesem Vortrag zumAusdruck, dass die Legalisierung der Dro-gen nicht die Lösung des Problems bedeu-tet; darüber waren sich die beiden ameri-kanischen Vortragenden Ron Brogan vonD.A.R.E. und Bruce Travers von der DEA zu-sammen mit den österreichischen Berufs-kollegen einig.

Die Zahlen mit denen Ron Brogan auf-warten konnte, und die Tatsachen, die erden Zuhörern vor Augen führte, waren sehr

he Drogenaufklärungs- undchs-Verhütungs-Programm

D.A.R.E-Maskottchen mit Kindern und Polizeifahrzeugen

Schüler und Polizist sind stolz auf die gemeinsame Arbeit gegen Drogen

COP

beeindruckend. Sie zeigten von einer nichtgeraden glücklichen Lage, aber auch, dasses doch viele Möglichkeiten gibt, etwas da-

gegen zu tun, wenn es nur von entspre-chend dazu ausgebildeten Personen ge-macht wird.

Sehr klar kam bei diesem Vortrag her-aus, dass es Drogenprobleme überall gibtund dass nur das Herangehen an diesesThema, diese Problematik unterschiedlichist.

Sehr klar zur Lage in Graz und in derSteiermark, die alles andere als rosig ist,nahmen der Drogenrichter Dr. Helmut Wla-sak, die Exekutive und das Militär Stellung.

Der Vortrag endete mit einer Einladungdes Bürgermeisters zu einem Buffet, beidem noch viele Gespräche stattfanden undzum gegenseitigen Kennenlernen führten.

Drogenpräventions-Veranstaltung von D.A.R.E. ineiner amerikanischen Schule

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Wie eine Bombeeingeschlagen

Verkehrsrecht für die Praxis2. Auflage vollständig vergriffen

■ Wir bedanken uns auf diesem Weg beiden vielen Kolleginnen und Kollegen derösterreichischen Exekutive, den Frächtern,Fahrschulen, Rechtsanwälten und sonsti-gen verkehrsrechtlich interessierten Berufs-gruppen für das überaus große Interessean unserem Praxisbuch.

Dieses Praxisbuch, dessen Inhalt kom-petent von Kollegen Alois Fasching für denPraktiker aufbereitet wurde, dessen Größe,Druck und Verarbeitung zum Einstecken –Mitnehmen – Nachlesen konzipiert wurde,hat wie eine Bombe eingeschlagen.

Für die Kolleginnen und Kollegen derösterreichischen Exekutive, aber auch fürden Führerscheinneuling und den lang-jährigen Lkw-Fahrer als praktischen Nach-schlagewerk vor Ort, für die Straße sowie

für Rechtsanwälte und andere Berufsgrup-pen für die rasche Auskunft gedacht, wurdedieses „Verkehrsrecht für die Praxis” zumgroßen Hit.

Leider vollständig vergriffen, lautet diederzeitige Auskunft bei den vielen weiterenInteressierten, die ich hiermit um Verständ-nis ersuche und auf die 3. Auflage verweise.

Nochmals recht herzlichen Dank für dasInteresse, aber auch für die vielen interes-santen und lobenden Rückmeldungen ausganz Österreich.

Alois FaschingGünther Ebenschweigerbeide Polizeidirektion Graz