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  • 7/24/2019 copd-nvl-kv

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    COPD Denition

    Die COPD(englisch: Chronic Obstructive PulmonaryDisease) ist einechronische Lungenkrankheit mit progredienter, nach Gabe von Bron-chodilatatoren und/oder Corticosteroiden nicht vollstndig reversiblerAtemwegsobstruktion auf dem Boden einer chronischen Bronchitisund/oder eines Lungenemphysems.

    COPD-Management

    Ziele: Verminderung der Progression der Erkrankung Steigerung der krperlichen Belastbarkeit Symptomlinderung Steigerung der Lebensqualitt Vorbeugung von Exazerbationen und Komplikationen Reduktion der COPD-bedingten Letalitt

    Behandlungsplan: Prvention (Raucherentwhnung, Schutzimpfungen zur Vermeidungvon Atemwegsinfektionen)

    medikamentse Therapie der stabilen COPD nicht-medikamentse Therapiemanahmen (Patientenschulung, Atem-/

    Physiotherapie, krperliches Training, Ernhrungsberatung, Hilfsmittel) Management akuter Exazerbationen Rehabilitation als wichtige Komponente des Langzeitmanagements

    der COPD

    Die Dokumentation der Rauchgewohnheiten und der dringende,personenbezogene Rat zur Abstinenz z. B. nach den 5 A gemder unten stehenden Tabelle gehren zu den Elementarpichten

    des behandelnden Arztes.

    Nationale VersorgungsLeitlinieKitteltaschenversion

    COPD

    Weitere Informationen

    Aktuelle Informationen und Aktualisierungen der Nationalen Versor-gungsLeitlinie COPD sind kostenlos erhltlich unter:

    http://www.copd.versorgungsleitlinien.deSie nden dort unter anderem

    die Langfassung der Nationalen VersorgungsLeitlinie COPD

    eine bersicht ber Praxishilfen mit Informationen zu: Raucherentwhnung Inhalationstechnik Langzeit-Sauerstoff-Therapie Patientenschulung Fragebgen

    eine PatientenLeitlinie

    Herausgeber der Nationalen VersorgungsLeitlinie COPD

    Bundesrztekammer (BK)Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen

    Fachgesellschaften (AWMF)Kassenrztliche Bundesvereinigung (KBV)

    sowie

    Arzneimittelkommission der deutschen rzteschaft (Akd)Deutsche Atemwegsliga, Deutsche Gesellschaft fr Allgemein-

    und Familienmedizin (DEGAM)Deutsche Gesellschaft fr Innere Medizin (DGIM)

    Deutsche Gesellschaft fr Pneumologie (DGP)Deutsche Gesellschaft fr Physikalische Medizin und Rehabilitation(DGPMR)

    Flyer erstellt am 09.09.2008,basierend auf der Version 1.6 der Langfassung der NVL COPD.

    Flyer erstellt von:Prof. Dr. H. H. Abholz, Dr. J. Fessler, Dr. A. Schneider, Prof. Dr. H. WorthRedaktion: zq www.azq.de

    zq 2008

    Versorgungskoordination

    Die Betreuung von Patienten mit COPD erfordert die efziente Zusam-menarbeit ambulanter und stationrer Einrichtungen im Sinne einerVersorgungskette:

    Die Langzeit-Betreuung und deren Dokumentation erfolgt grund-stzlich durch den Hausarzt (ggf. Pneumologen). Dazu gehrt dieregelmige Erfassung des klinischen Bildes, der krperlichen Lei-stungsfhigkeit, der Lungenfunktion und der Risikofaktoren.

    Die berweisung zum Facharzt sollte erfolgen bei unzureichendem

    Therapieerfolg; wenn eine systemische Therapie mit Corticostero-iden erforderlich scheint; nach vorangegangener Notfallbehandlung;bei bedeutsamer Komorbiditt und bei Verdacht auf eine berufsbe-dingte Ursache.

    Die Einweisung in ein Krankenhaus wird notwendig bei Hinweis aufschwere Exazerbation; progredienten Verlauf trotz intensivierter Be-handlung (s. Stufenplan) und bei unzureichender huslicher Betreuung.

    Wichtige Hinweise fr Patienten

    COPD-Patienten sollen die korrekte Inhalationstechnik erlernen undvor Entlassung aus stationrer Betreuung einen schriftlichen Medi-

    kamentenplan erhalten. Die Indikation zur Anschlussrehabilitation/Anschlussheilbehandlungbzw. ambulanten rehabilitativen Manahmen und/oder Langzeit-Sau-erstoff-Therapie soll geprft und organisatorisch vorbereitet werden.

    Smtliche Behandlungsempfehlungen sollen schriftlich xiert und

    dem Patienten ausgehndigt werden. Raucher sollen konkrete Hilfestellungen zum Verzicht auf Tabak-

    konsum erhalten und auf spezielle Raucherentwhnungsprogrammehingewiesen werden (s. 5 A).

    Falls eine Langzeit-Sauerstoff-Therapie erforderlich ist, sollte zwi-schen Gerten mit Flssigsauerstoff und solchen mit Sauerstoffan-reicherung abgewogen werden. Die Anwendungsdauer sollte minde-stens 16 Stunden pro Tag betragen.

    Risiken und unerwnschte Arzneimittelwirkungen bei medika-mentser Behandlung von COPD Patienten

    Theophyllin Beta-2-Sympatho-mimetika

    Corticosteroide

    Wirkspiegel kontrollieren.Bei > 20mg/l: kardialeArrhythmien, Krampfan-flle, Blutdruckabfall.Cave: Zahlreiche Interak-tionen mgl.

    Tachykardie, kardi-ale Arrhythmien,Tremor, Unruhe,Schlafstrungen.

    Inhalativ:Mundsoor, Pharyngitis,Dysphonie. (Mund aus-splen, ggf. Zhne putzen)

    systemisch:Myopathie, Osteoporose.

    Abfragen des Rauchstatusbei allen Patienten und allen Konsultationen.

    Anraten des Rauchverzichtsbei allen Rauchern nachdrcklich unddirekt auf den Patienten bezogen.

    Ansprechen der Aufhrmotivationmit dem Ziel, einen Rauchstopp zuvereinbaren.

    Aktiv untersttzen beim Rauchstoppdurch medikamentse Entwh-nungshilfen, Verhaltenstherapie und Einbeziehen des sozialen Umfelds.

    Arrangieren von Terminenfr eine Nachbetreuung zur Rckfallprophylaxe.

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    ja

    Diagnostik

    Kurzberblick spirometrische Diagnostik

    Stufentherapie bei stabiler COPD

    nein

    ja

    nein

    Bronchiale Hyperreagibilittnachgewiesen oder

    Peak-Flow-Variabilitt > 20%

    Asthma

    FEV1/VK 70% undFEV1 < 80% des Soll

    Einzelheiten siehe Langfasssung der Nationalen VersorgungsLeitlinie COPD

    Differenzialdiagnose COPD und Asthma (berlappungsformen mglich)

    Therapie bei akuter COPD Exazerbation

    Bronchodilatatoren intensivieren(z.B. 1-2 Hbe eines raschwirksamen Beta-2-Sympathomimetikums und2 Hbe eines raschwirksamen Anticholinergikums alle 10 - 15 Minuten)

    Systemische Corticosteroide (z. B. 20 - 40 mg Prednisolonquivalent proTag) maximal fr 14 Tage

    Antibiotika nur bei Hinweis auf bakteriellen Infekt(z. B. vermehrtes Sputum, grn-gelbe Farbe und Purulenz)

    Stationre Einweisung, falls o. g. Manahmen nicht ausreichen Sauerstoffgabe gem Blutgasanalyse

    (Ziel: arterieller Sauerstoff-Partialdruck 60 mmHg)

    Nichtinvasive Beatmung mit positivem Druck ber eine Maske bei Hyper-kapnie und respiratorischer Azidose (pH < 7,3)

    Bronchodilatationstest:Anstieg FEV1 > 15%

    (mind. 200 ml)

    COPD

    ja

    Stufe I:FEV1 80%Soll

    FEV1/VK< 70% Soll

    Nichtmedikamentse Therapie: Vermeidung inhalativer Schadstoffe (insbes. Tabakrauch) Schutzimpfungen*

    Medikamentse Therapie: raschwirksame inhalative Bronchodilatatoren** bei Bedarf

    Stufe II:50% FEV1< 80% Soll

    Nichtmedikamentse Therapie: Vermeidung inhalativer Schadstoffe (insbes. Tabakrauch) Schutzimpfungen*

    rehabilitative Manahmen***Medikamentse Therapie: raschwirksame inhalative Bronchodilatatoren** bei Bedarf ein oder mehrere langwirksame inhalative Bronchodilata-

    toren als Dauertherapie (einzeln oder in Kombination)

    Stufe III:30% FEV1

    < 50% Soll

    Nichtmedikamentse Therapie: Vermeidung inhalativer Schadstoffe (insbes. Tabakrauch) Schutzimpfungen* rehabilitative Manahmen***

    Medikamentse Therapie: raschwirksame inhalative Bronchodilatatoren** bei Bedarf ein oder mehrere langwirksame inhalative Bronchodilata-

    toren als Dauertherapie (einzeln oder in Kombination) inhalative Corticosteroide bei wiederholten Exazerbationen

    (Therapieeffekt gemessen an Exazerbations-Rckgangvorausgesetzt)

    Stufe IV:FEV1 < 30%

    Soll oderrespirator.Insufzienz

    Nichtmedikamentse Therapie: Vermeidung inhalativer Schadstoffe (insbes. Tabakrauch) Schutzimpfungen* rehabilitative Manahmen***

    Medikamentse Therapie: raschwirksame inhalative Bronchodilatatoren** bei Bedarf ein oder mehrere langwirksame inhalative Bronchodilata-

    toren als Dauertherapie (einzeln oder in Kombination) inhalative Corticosteroide bei wiederholten Exazerbationen

    (Therapieeffekt gemessen an Exazerbations-Rckgangvorausgesetzt)

    ergnzende Manahmen (Langzeit-Sauerstoff-Therapie,chirurgische Therapie) erwgen

    Bronchodilatatoren Langzeittherapie

    Schweregrade der stabilen COPD****

    Schweregrad Symptome Spirometrie

    0

    Risikogruppechronische Symptome (Husten,Auswurf, Dyspnoe)

    Normale Spirometrie

    Ileichtgradig

    mit oder ohne chronische Symp-tome (Husten, Auswurf, Dyspnoe)

    FEV1 80% Soll

    FEV1/VK < 70% Soll

    IImittelgradig

    mit oder ohne chronische Symp-tome (Husten, Auswurf, Dyspnoe)

    50% FEV1 < 80% Soll

    FEV1/VK < 70% Soll

    IIIschwer

    mit oder ohne chronischeSymptome (Husten, Auswurf,Dyspnoe)

    30% FEV1 < 50% Soll

    FEV1/VK < 70% Soll

    IVsehr schwer

    Zeichen der chronischen respira-torischen Insufzienz

    FEV1 < 30% Solloder FEV1 < 50% Sollmit respiratorischerInsufzienz

    FEV1/VK < 70% Soll

    Wirkstoff (Wirkdauer) Aerosol-/Pulverinhalator

    [g / Hub]

    Vernebler[mg / Anwen-

    dung]

    Tablette[mg]

    Beta-2-Sympathomimetika

    Fenoterol (4 - 6 h) 100 - 200 0,2 - 0,4 -

    Salbutamol (4 - 6 h) 100 - 200 1,25 - 2,5 4 - 8

    Terbutalin (4 - 6 h) 500 2,5 - 10 2,5 - 7,5

    Bambuterol (24 h) - - 10Formoterol (12 h) 12 - 24 - -

    Salmeterol (12 h) 50 - 100 - -

    Anticholinergika

    Ipratropriumbromid (6 - 8 h) 20 - 40/200 0,25 - 0,5 -

    Tiotropiumbromid (24 h) 18 - -

    Methylxanthine

    Theophyllin (variabel) - - 100 - 500

    Merkmal COPD Asthma

    Al te r bei Erstdiagnose Meis t 6 .Dekade Meis t Kindhe it, Jugend

    Tabakrauchen berwiegend Raucher Kein Kausal-Zusammenhang

    Atemnot Bei Belastung Anfallsartig

    Allergie Selten HugReversibilitt derObstruktion

    Gering: FEV1 15%,

    progredient

    Gut: FEV1 > 15%,

    variabel, episodisch

    Ansprechen aufCorticosteroide

    Gelegentlich Regelhaft vorhanden

    Abkrzungen/Erluterungen:FEV1:forciertes exspiratorisches Volumen in einer SekundeVK:inspiratorische Vitalkapazitt* Schutzimpfungen gegen Inuenza und Pneumokokken** Mittel der ersten und zweiten Wahl bei Bronchodilatatoren sind Beta-2-Sympathomi-

    metika und Anticholinergika. Mittel der dritten Wahl ist Theophyllin.***ambulante und/oder stationre Rehabilitation, z. B. krperliches Training,

    Atemphysiotherapie, Patientenschulung.

    Abkrzungen/Erluterungen:FEV1:forciertes exspiratorisches Volumen in einer SekundeVK:inspiratorische VitalkapazittRespiratorische Insufzienz: arterieller O

    2-Partialdruck unter 8,0 kPa (60 mmHg) m it

    oder ohne respiratorische Partialinsufzienz oder mit Anstieg des CO2-Partialdruck ber

    45 mmHg.****nach GOLD 2005 (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease: http://www.goldcopd.com)