Click here to load reader
Upload
dinhxuyen
View
212
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Case Study - Gestaltung einer Train-the-Trainer-Ausbildung nach Gesichtspunkten der Lernebenen von Bateson Die Ausgangslage für unser Projekt ist die Gestaltung einer internationalen Train-the- Trainer-Ausbildung, die möglichst auf allen Lernebenen nach Bateson Angebote machen sollte, um möglichst effektives Lernen zu ermöglichen.
© fotolia.com
Es war klar, dass diese Ausbildung qualitativ möglichst hochwertig, einen international vergleichbaren
Ausbildungsstandard für alle teilnehmenden Trainern aus 7 Ländern von USA bis China bilden sollte. Außerdem
war klar, dass dieses Programm aus Kostengründen nur teilweise im Präsenzformat und teilweise als Online-
Format durchgeführt werden sollte.
Bei der Gestaltung des Programms war für uns und unsere Kunden entscheidend, dass wir sowohl das Thema
Wissensaufbau (Lernebene 0), das Thema Verhaltenslernen (Lernebene I) wie auch das Thema Haltungslernen
(Lernebene II) so unterbringen wollten, dass wir für die Teilnehmer optimale Lernmöglichkeiten schaffen konnten.
Im ersten Block der Ausbildung haben wir das Thema Wissensaufbau in den Fokus gestellt. Gemeinsam mit dem
Kunden haben wir die wesentlichen Lernthemen identifiziert und Lernmaterial zum Selbststudium angeboten,
sodass die Teilnehmer selbstgesteuert in kleinen Lernteams erarbeiteten. Das Ziel war, zu den zukünftigen
Trainingsinhalten Wissen so weit aufzubauen, dass sie das erlernte Wissen auch auf Case Studies anwenden
konnten: Beim Thema Konfliktmanagement z. B. erlernten die Teilnehmer unter anderem die Eskalationsstufen
nach Glasl. Um den Block erfolgreich abzuschließen, waren die Teilnehmer in der Lage, eine geschilderte
Konfliktsituation „richtig“ auf Basis der Glasel`schen Eskalationsstufen zu diagnostizieren.
Im zweiten Block der Ausbildung lernten die neuen Trainer relevante Verhaltensweisen für die vorher definierten
Trainingsthemen. Diese wurden zuerst in Spielsituationen und später auch in Transfersituationen angewendet. Die
Verhaltensweisen wurden mehrfach geübt, die Teilnehmer bekamen von einem erfahrenen Trainer Feedback und
wendeten das Feedback im nächsten Übungsschritt wieder an. Die Lernmethode des Erfahrungslernen wurde
sowohl im Präsenzmodus als auch im Onlinemodus durchgeführt. Unser Ziel war, in diesem Block den
Teilnehmern neue Fähigkeiten zu vermitteln, und daraus Kompetenzen zu entwickeln. Dieser Lernschritt fand
hauptsächlich auf der Lernebene II statt, da es darum geht, den Kontext zu verändern, die eigene Haltung zu
ändern.
Um bei dem Thema Konfliktmanagement zu bleiben: In diesem Block lernten die Teilnehmer, einen Konflikt richtig
zu diagnostizieren und einen Konfliktlösungsprozess so durchzuführen, dass man niedrig eskalierte Konflikte als
Coverdale Training News
Beteiligter nachhaltig auflösen kann.
Im dritten Block der Ausbildung ging es wieder um Wissensaufbau rund um das Trainerwissen, (Fälle, Inputs,
Inhalte, Übungen etc.). Dieser Lernschritt war schwerpunktmäßig wieder auf den Lernebenen 0 und I angesiedelt.
Im Bereich Konfliktmanagement lernten unsere Teilnehmer alle Lernfälle, Inputs und Übungen kennen, probierten
diese selbst aus und waren am Ende des Blocks in der Lage, alle relevanten Praktiken für die Durchführung eines
Trainings „richtig” durchzuführen. Es ging dabei auch darum, die richtigen Inputs zu den jeweiligen Übungen zu
kombinieren.
Im vierten und letzten Block erwarben die Teilnehmer die Fähigkeit, eigene Programme zu entwickeln. Es ging
darum, die bisherigen Fähigkeiten zu bündeln und zur Designfähigkeit zusammenzuführen.
Thema Konflikt: Die angehenden Trainer erlernten in diesem Block, basierend auf Kundenanforderungen, eigene
Trainings-Designs zu entwickeln, die einen durchgängigen Lernpfad zur Erreichung der Ziele, die auch mit dem
Auftraggeber vereinbart sind, zu gewährleisten. Wesentlich dabei ist, dass wir die Methode des Erfahrungslernens
zur Anwendung bringen. Das heißt, die Teilnehmer in einer Trainingsmaßnahme machen zuerst die Erfahrung,
erlernen dort zu unterscheiden, welche Praktiken hilfreich zur Zielerreichung sind und lernen in weiterer Folge,
diese Praktiken zu Prinzipien zu verdichten, die dann in allen bzw. vielen möglichen Praxissituationen angewendet
werden können.
Die Lernpartnerschaften sowie die Begleitung durch unsere Programm-Manager und Online Coaches boten
während der gesamten Ausbildung Gelegenheit, Feedback zu geben und zu nehmen. Die Reflexionsmöglichkeiten
boten den Rahmen für die Teilnehmer, immer wieder Situationen zu finden, an der eigenen Haltung zu arbeiten
und sich selbst weiterzuentwickeln.
Die gesamte Maßnahme lief über 2 Jahre, 8 Teilnehmer haben erfolgreich daran teilgenommen.
Diese Case Study schilderte für Sie Mag. Birgit Fischer-Sitzwohl.