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Estrel Hotel, Berlin 29.09.–02.10.2011 109. DOG-Kongress Current congress ich freue mich, Sie auch im Nahmen der Deut- schen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) herzlich zu unserem 109. DOG-Kongress in Berlin begrüßen zu dürfen. Bereits zum dritten Mal sind wir zu Gast im Hotel Estrel in Berlin. Diese Lokalität hat sich als Veranstaltungsort mit mehr als 2000 Hotelbetten, einer großen Zahl an Tagungs- und Ausstellungsräumen so- wie der exzellenten Infrastruktur sehr gut be- währt. So tragen wir auch den Vorstellungen von Albrecht von Graefe, dem Gründer der DOG, Rechnung, der sich 1856 wünschte: „Ich habe daran gedacht, ob es nicht zu verwirkli- chen wäre, dass gewisse eifrige Jünger der Oph- thalmologie sich alljährlich an einem schönen Punkt träfen und einige Zeit des Beisammen- seins zum Teil in wissenschaftlichen Bestre- bungen und Mitteilungen, zum Teil in harmlo- ser Muße verbrächten.“ In diesem Jahr werden wir unter unserem Kon- gressmotto „Herausforderungen in der Augen- heilkunde“ diagnostische und therapeutische Aspekte unseres Faches umfassend beleuchten und gemeinsam diskutieren. Dies betrifft die „Cutting Edges“ in Klinik und Forschung, The- men aus den Bereichen der Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie aktuelle gesundheitsökono- mische Herausforderungen. Dabei haben wir uns bei der Auswahl unserer Programmpunkte nach dem Grundsatz „weni- ger ist mehr“ um noch mehr Aktualität, noch mehr Fokussierung und noch mehr Übersicht- lichkeit bemüht als schon in den letzten Jah- ren. Ein neues Programmschema soll für Sie höchstmögliche Effizienz erreichen. Wir be- schränken uns daher auf wenige Sitzungs- stränge, um allen Teilnehmern die Chance zu geben, so viel wie möglich aus ihren Interes- sensschwerpunkten mitzunehmen. Die Sit- zungsphasen beginnen zeitgleich, und die ein- zelnen Symposien, Updates, Kurse und freien Vortragssitzungen sind einheitlich mit einer Dauer von 90 Minuten geplant, um so Über- schneidungen weitgehend vermeiden zu kön- nen. Darüber hinaus haben wir die Sitzungen thematisch einzelnen Räumen zugewiesen. Dementsprechend können die meisten Veran- staltungen zu einem Themenbereich im sel- ben Saal stattfinden. Erstmals wird es in die- sem Jahr für den DOG-Kongress auch eine kos- tenlose Applikation für das iPhone geben (Download über den iTunes App Store). Dies soll dazu dienen, Ihnen die Orientierung im Programm und während des Kongresses zu er- leichtern. Wie in jedem Jahr bilden die Symposien und Updates das Rückgrat des wissenschaftlichen Programms. Die zahlreichen eingereichten freien Beiträge sind in Vortrags- und Postersit- zungen zusammengefasst. Abgerundet wird das Programm durch Kurse, von denen viele in diesem Jahr zum ersten Mal angeboten werden. Besonders hinweisen möchte ich auf die Key- note Lectures und die von-Graefe-Vorlesung sowie die forschungs- und gesundheitspoliti- schen Veranstaltungen. Zum gesundheitspoliti- schen Symposium am Freitagabend erwarten wir neben weiteren wichtigen Beiträgen Gast- vorträge des Fraktionsvorsitzenden der FDP im Deutschen Bundestag, Herrn Rainer Brüderle, und der rheinland-pfälzischen Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kul- tur, Frau Doris Ahnen. Gemeinsam mit den Ver- tretern aus der Politik wollen wir im Rahmen des politischen Symposiums „Und wo bleibt die Forschung?“ über Möglichkeiten diskutieren, Wissenschaft und Krankenversorgung enger zu verzahnen. Die Postersitzungen erfahren in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit: In 36 moderierten Sitzungen werden 338 Poster vorgestellt und intensiv diskutiert. Um die Bedeutung dieser wichtigen Präsentationsform für den Kongress zu unterstreichen, ruht während dieser Sitzun- gen das übrige wissenschaftliche Programm. Von Donnerstag bis Samstag haben alle Kon- gressteilnehmer unmittelbar nach der Mittags- pause Gelegenheit, sich im Rahmen der Poster- begehungen in moderierten Kleingruppen in die Diskussion der aktuellen Forschungsaktivi- täten in unserem Fach einzubringen. Wie gewohnt bietet der DOG-Kongress auch in diesem Jahr Klinikern und Niedergelassenen, Forschern und Wissenschaftlern, dem Nach- wuchs und der Industrie eine hervorragende Gelegenheit zum Wissensaustausch und zur aktiven Kommunikation. Der Tradition folgend zeigt der Kongress wesentliche internationale Elemente. Viele „hochkarätige“ Sitzungen ha- ben wir gemeinsam mit europäischen und in- ternationalen Fachgesellschaften organisiert – dementsprechend freuen wir uns, auch die zahlreichen europäischen und außereuropäi- schen Referenten und Gäste begrüßen zu dür- fen. Ich freue mich sehr, Sie in Berlin zum 109. DOG- Kongress zu sehen! Ihr Prof. Dr. Thomas Reinhard, DOG-Präsident Liebe Kolleginnen und Kollegen, 10 Optische Qualität Mit dem Begriff „Optische Qualität“ hat sich ein neuer Begriff für die Qualitäts- kontrolle augenchirurgischer Verfahren etabliert, der neben der im klinischen Gebrauch üblichen Bestimmung der Hochkontrastsehschärfe auch den für die Patientenzufriedenheit so wichtigen subjektiven Aspekten Rechnung trägt. 18 Makulaödem: Laser oder Injektion? Obwohl bislang keine direkten Ver- gleichsdaten vorlagen, hat die intravitre- ale Injektion von Anti-VEGF-Substanzen die Grid-Laserkoaguation als Therapie der Wahl für Patienten, die aufgrund eines rentinalen Venenastverschlusses ein zystoides Makulaödem entwickeln, abgelöst – zu Recht, wie jetzt die 6-Monats-Ergebnisse von RABAMES nahe legen. 19 Berlin Bis zum Jahr 1998 war das Branden- burger Tor ein Symbol für die Teilung Berlins und Deutschlands. Heute ist das berühmteste Wahrzeichen der Stadt das Symbol für die Deutsche Einheit. Foto: Berlin Partner/FTB-Werbefotografie Foto: Estrel Bild Dieses Dokument ist nur zum persönlichen Gebrauch. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

Current congress - Thieme Gruppe – Startseite · Kornea – Entzu?ndungen PS ... der Makula ein drittes Target, das mit der diätetischen Behandlung der altersbedingten Makuladege-neration

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Estrel Hotel, Berlin 29.09.–02.10.2011

109. DOG-Kongress

Current congress

ich freue mich, Sie auch im Nahmen der Deut-schen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) herzlich zu unserem 109. DOG-Kongress in Berlin begrüßen zu dürfen. Bereits zum dritten Mal sind wir zu Gast im Hotel Estrel in Berlin. Diese Lokalität hat sich als Veranstaltungsort mit mehr als 2000 Hotelbetten, einer großen Zahl an Tagungs- und Ausstellungsräumen so-wie der exzellenten Infrastruktur sehr gut be-währt. So tragen wir auch den Vorstellungen von Albrecht von Graefe, dem Gründer der DOG, Rechnung, der sich 1856 wünschte: „Ich habe daran gedacht, ob es nicht zu verwirkli-chen wäre, dass gewisse eifrige Jünger der Oph-thalmologie sich alljährlich an einem schönen Punkt träfen und einige Zeit des Beisammen-seins zum Teil in wissenschaftlichen Bestre-bungen und Mitteilungen, zum Teil in harmlo-ser Muße verbrächten.“In diesem Jahr werden wir unter unserem Kon-gressmotto „Herausforderungen in der Augen-heilkunde“ diagnostische und therapeutische Aspekte unseres Faches umfassend beleuchten und gemeinsam diskutieren. Dies betrifft die „Cutting Edges“ in Klinik und Forschung, The-men aus den Bereichen der Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie aktuelle gesundheitsökono-mische Herausforderungen.Dabei haben wir uns bei der Auswahl unserer Programmpunkte nach dem Grundsatz „weni-ger ist mehr“ um noch mehr Aktualität, noch mehr Fokussierung und noch mehr Übersicht-lichkeit bemüht als schon in den letzten Jah-ren. Ein neues Programmschema soll für Sie höchstmögliche Effizienz erreichen. Wir be-schränken uns daher auf wenige Sitzungs-stränge, um allen Teilnehmern die Chance zu

geben, so viel wie möglich aus ihren Interes-sensschwerpunkten mitzunehmen. Die Sit-zungsphasen beginnen zeitgleich, und die ein-zelnen Symposien, Updates, Kurse und freien Vortragssitzungen sind einheitlich mit einer Dauer von 90 Minuten geplant, um so Über-schneidungen weitgehend vermeiden zu kön-nen. Darüber hinaus haben wir die Sitzungen thematisch einzelnen Räumen zugewiesen. Dementsprechend können die meisten Veran-staltungen zu einem Themenbereich im sel-ben Saal stattfinden. Erstmals wird es in die-sem Jahr für den DOG-Kongress auch eine kos-tenlose Applikation für das iPhone geben (Download über den iTunes App Store). Dies soll dazu dienen, Ihnen die Orientierung im Programm und während des Kongresses zu er-leichtern.Wie in jedem Jahr bilden die Symposien und Updates das Rückgrat des wissenschaftlichen Programms. Die zahlreichen eingereichten freien Beiträge sind in Vortrags- und Postersit-zungen zusammengefasst. Abgerundet wird das Programm durch Kurse, von denen viele in diesem Jahr zum ersten Mal angeboten werden. Besonders hinweisen möchte ich auf die Key-note Lectures und die von-Graefe-Vorlesung sowie die forschungs- und gesundheitspoliti-schen Veranstaltungen. Zum gesundheitspoliti-schen Symposium am Freitagabend erwarten wir neben weiteren wichtigen Beiträgen Gast-vorträge des Fraktionsvorsitzenden der FDP im Deutschen Bundestag, Herrn Rainer Brüderle, und der rheinland-pfälzischen Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kul-tur, Frau Doris Ahnen. Gemeinsam mit den Ver-tretern aus der Politik wollen wir im Rahmen

des politischen Symposiums „Und wo bleibt die Forschung?“ über Möglichkeiten diskutieren, Wissenschaft und Krankenversorgung enger zu verzahnen.Die Postersitzungen erfahren in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit: In 36 moderierten Sitzungen werden 338 Poster vorgestellt und intensiv diskutiert. Um die Bedeutung dieser wichtigen Präsentationsform für den Kongress zu unterstreichen, ruht während dieser Sitzun-gen das übrige wissenschaftliche Programm. Von Donnerstag bis Samstag haben alle Kon-gressteilnehmer unmittelbar nach der Mittags-pause Gelegenheit, sich im Rahmen der Poster-begehungen in moderierten Kleingruppen in die Diskussion der aktuellen Forschungsaktivi-täten in unserem Fach einzubringen.Wie gewohnt bietet der DOG-Kongress auch in diesem Jahr Klinikern und Niedergelassenen, Forschern und Wissenschaftlern, dem Nach-wuchs und der Industrie eine hervorragende Gelegenheit zum Wissensaustausch und zur aktiven Kommunikation. Der Tradition folgend zeigt der Kongress wesentliche internationale Elemente. Viele „hochkarätige“ Sitzungen ha-ben wir gemeinsam mit europäischen und in-ternationalen Fachgesellschaften organisiert – dementsprechend freuen wir uns, auch die zahlreichen europäischen und außereuropäi-schen Referenten und Gäste begrüßen zu dür-fen.

Ich freue mich sehr, Sie in Berlin zum 109. DOG-Kongress zu sehen!

IhrProf. Dr. Thomas Reinhard, DOG-Präsident

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

10 Optische QualitätMit dem Begriff „Optische Qualität“ hat sich ein neuer Begriff für die Qualitäts-kontrolle augenchirurgischer Verfahren etabliert, der neben der im klinischen Gebrauch üblichen Bestimmung der Hochkontrastsehschärfe auch den für die Patientenzufriedenheit so wichtigen subjektiven Aspekten Rechnung trägt.

18 Makulaödem: Laser oder Injektion?Obwohl bislang keine direkten Ver-gleichsdaten vorlagen, hat die intravitre-ale Injektion von Anti-VEGF-Substanzen die Grid-Laserkoaguation als Therapie der Wahl für Patienten, die aufgrund eines rentinalen Venenastverschlusses ein zystoides Makulaödem entwickeln, abgelöst – zu Recht, wie jetzt die 6-Monats-Ergebnisse von RABAMES nahe legen.

19 BerlinBis zum Jahr 1998 war das Branden-burger Tor ein Symbol für die Teilung Berlins und Deutschlands. Heute ist das berühmteste Wahrzeichen der Stadt das Symbol für die Deutsche Einheit.

Foto: Berlin Partner/FTB-Werbefotografie

Foto: Estrel Bild

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2 Current congress | Wissenschaftliches Programm

Donnerstag, 29. September 2011

Estrel Saal A & B

Estrel Saal C

Estrel CC Raum 1

Estrel CC Raum 2&3

Estrel CC Raum 4

Estrel CC Raum 5

Sonstige Räume

Raum Paris

19 Uhr8 Uhr 9 Uhr 10 Uhr 11 Uhr 12 Uhr 13 Uhr 14 Uhr 15 Uhr 16 Uhr 17 Uhr 18 Uhr

Symposien Updates Kurse Freie Vorträge Poster Sessions Firmenveranst. Arbeitssitzung

Industrievollversamm-lungRaum 30241

nur für eingeladene Teilnehmer

19 Uhr8 Uhr 9 Uhr 10 Uhr 11 Uhr 12 Uhr 13 Uhr 14 Uhr 15 Uhr 16 Uhr 17 Uhr 18 Uhr

Herausgebertreffen„Der Ophthalmologe“

Raum 30210

Sitzung der Bielschow-sky Gesellschaft fürSchielforschung

Raum 30212

Vollversammlung Vision 2020

Raum 30210

WorkshopFrühgeboren-retinopathieRaum 30210

Sitzung der SektionDOG-InternationaleOphthalmologie

Raum 30212

Sitzung der SektionDOG-Glaukom

Donnerstag, 29.9.2011

Retina - GrundlagenA. Joussen G. E. Lang

DO01

Kornea – DiagnostikC. CursiefenG. Grabner

DO06

Retina – AMD 1H. Agostini F. Holz

DO07

Glaukom - GrundlagenTh. KlinkH. Reitsamer

DO10

Medikamentöse The-rapie der GlaukomeSymposium der Sektion DOG GlaukomL. PillunatC. Erb DO11

Intraocular Inflamma-tion in the New Decade – Joint Sympo-sium EVER & DOGU. Pleyer, C. Herbort

DO15

Tumoren 1N. Bornfeld H. Heimann

DO14

Videositzung 1G. K. Lang J. Roider

DO16

Tränenwegs-ChirurgieK.-H. Emmerich H.-W. Meyer-RüsenbergR.-L. Merté

DO18

Zertifizierungskurs für die Durchführung der Photodynamischen Therapie und der IVOM (intravitreale okuläre Medikamentenapplikation)J. Wachtlin

K02

Gesundheitsökonomie,Diverse ThemenN. EterA. Neubauer

DO19

Grundkurs Refraktive ChirurgieTh. Kohnen

Raum 30241

K01

Key-noteLois E.Smith

DO03

Therapie submakulä-rer BlutungenA. Mirshahi A. Wedrich L. Hattenbach

DO04

Retina - AMD 2A. Kampik F. Ziemssen

DO05

Corneal Epithelium –Update on Clinical andExperimental DataTh. Fuchsluger J. Schwartzkopff

DO08

Ersatz des Hornhaut-endothels - Symposiumder Sektion DOG-Gewebetr. und Biot.F. Kruse, P. Rieck,W. Sekundo DO09

Medical GlaucomaTreatment and DiseaseProgression – JointSymp. of EGS & DOG F. Grehn R. Hitchings DO12

Pupil – What's New? –Symposium of theSection DOG-Neuro-OphthalmologyH. Wilhelm K. Rüther DO13

New Intraocular Lenses for RefractiveSurgery – Joint Sympo-sium ESCRS & DOGTh. Kohnen, R. Nuijts

DO17

Update der DOG-Sek-tion Ophth. und Rekfraktive ChirurgieR. GuthoffK.-H. Emmerich Ch. Hintschich DO20

Therapieoptionen beiOrbitaerkrankungenW. Lagrèze A. Eckstein

DO21

Melanozyt– Melanin –Melanom – Symp. der Sektion DOG-Ophthal-mopathologieM. Rohrbach, G. Metz-ler, C. Auw-Hädrich

Elektronische Fallaktein der AugenheilkundeK. U. Bartz-Schmidt

DO24

Ophthalmohistori-sches Symposium der Julius-Hirschberg-GesellschaftF. Krogmann

DO25

DOG-Empfang im Foyer

Lipids in Pathogenesisand Therapy of RetinalDiseasesT. U. Krohne A. Stahl

DO02

Vision 2020 – Intern.Partnership – The Keyto Success, Symp. DOGSection Intern. Ophth.V. Klauß, R. Guthoff

DO22

Feierliche Eröffnung

Kongress-Presse-konferenz

WorkshopCaterna GmbH

Raum 30241

WS04

Poster Sessions

Kasuistiken 1PS 01

Glaukom –Medikamen-töse Therapie,SonstigesPS 02

Katarakt 1PS 03

Refraktive ChirurgiePS 04

Kornea –Entzu?ndungenPS 05

Kornea –Grundlagen 1PS 06

Retina –Grundlagen 1PS 07

Retina – Vaskuläre Erkrankungen,medikamen-töse TherapiePS 08

Retina – AMD 1PS 09

UveitisPS 10

Neuroophthal-mologiePS 11

Genetik, Kin-derophthal-mologie,StrabologiePS 12

Patientensymposium – DBSVA. JoussenCh. Stamm

BVMed Kompakt-Seminar „Zuweiser-Marketingund Schnittstellenmanagement“

Raum 30225

WS01

DOG11 Übersichten_DOG2011_Uebersichten_Besch 07.09.11 18:51 Seite 1

Die diätetische Behandlung der al-tersbedingten Makuladegenera-tion (AMD) verfolgt in der Haupt-sache 3 Ziele. Zum einen soll eine erhöhte Zufuhr der Makulakaroti-noide Lutein und Zeaxanthin die Erhaltung der Dichte des Makula-pigments sicherstellen. Zusätzlich leisten Omega-3-Fettsäuren, wie sie vor allem in fettreichen Kalt-wasserfischen vorkommen, einen Beitrag zur Protektion der Memb-ranen retinaler Photorezeptoren.Bei der näheren Betrachtung des Fettsäuremusters der eingesetzten Fischöle haben jüngere Untersu-chungen gezeigt, dass der Docosa-

hexaensäure (DHA) für die protek-tive Wirksamkeit an der Retina eine größere Bedeutung zukommt als der Eicosapentaensäure (EPA). Ergänzende bilanzierte Diäten mit einem hohen DHA-Gehalt gelten daher in der qualitativen Beurtei-lung der zur Verfügung stehenden Präparate als vorteilhaft.Schließlich ist die Reduktion der Radikallast im zellulären Verband der Makula ein drittes Target, das mit der diätetischen Behandlung der altersbedingten Makuladege-neration verfolgt wird. Dabei trägt eine Zufuhr von Kofaktoren der en-dogenen enzymatischen Ausstat-tung, wie der Spurenelemente Zink und Selen, genauso zur Verbesse-

rung der antioxidativen Kapazität bei, wie eine direkte Zufuhr von Antioxidanzien. Neben den klassi-scherweise eingesetzten Vitaminen C und E bieten insbesondere antho-zyanreiche Pflanzenextrakte die Möglichkeit, die Antioxidanzien-dichte in ergänzenden bilanzierten Diäten deutlich zu erhöhen.

Neue bilanzierte Diät zur AMD-Behandlung erfüllt diese VoraussetzungenDiese Überlegungen hat der Oph-thalmikaspezialist Ursapharm Arz-neimittel GmbH, Saarbrücken, bei der Neuentwicklung seiner ergän-zenden bilanzierten Diät zur Be-handlung der altersbedingten Ma-

kuladegeneration verfolgt. Das Pro-dukt mit der Bezeichnung Retaron® ist damit in besonderer Weise an die Anforderungen zur Ernährung von AMD-Patienten angepasst und berücksichtigt die Erkenntnisse aus aktuellen klinischen Studien.Eine Weichgelatinekapsel enthält zum einen 10 mg Lutein und 2 mg Zeaxanthin. Damit trägt das Pro-dukt den Schlussfolgerungen aus der ersten ARED1-Studie Rech-nung und bildet die in AREDS II eingesetzten Konzentrationen an Makulakarotinoiden exakt ab. Da-rüber hinaus reflektiert ein hoher Gehalt an Docosahexaensäure von 250 mg pro Kapsel die quantita-tive Differenzierung der Omega-

3-Fettsäuren Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure.Als herausragende Besonderheit enthält die Weichgelatinekapsel darüber hinaus den Extrakt der Apfelbeere (Aronia melanocarpa), der sich durch einen enorm hohen Gehalt antioxidativ wirksamer An-thozyane auszeichnet und so den AMD-Patienten einen zusätzlichen Mehrwert bietet. Mit Hinblick auf eine gesicherte Therapietreue der AMD-Patienten ist das Präparat auf eine tägliche Einnahme von nur einer Weichgelatinekapsel ausgerichtet.

Quelle: nach Informationen der Ursapharm Arzneimittel GmbH, Saarbrücken

Effektivere diätetische AMD-Behandlung mit pflanzlichen AnthozyanenForum der Industrie

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4 Current congress | Wissenschaftliches Programm

Freitag, 30. September 2011

Sonstige Räume

Estrel Saal A & B

Estrel Saal C

Estrel CC Raum 1

Estrel CC Raum 2&3

Estrel CC Raum 4

Estrel CC Raum 5

Raum Paris

19 Uhr8 Uhr 9 Uhr 10 Uhr 11 Uhr 12 Uhr 13 Uhr 14 Uhr 15 Uhr 16 Uhr 17 Uhr 18 Uhr

Symposien Updates Kurse Freie Vorträge Poster Sessions Firmenveranst. Arbeitssitzung nur für eingeladene Teilnehmer

19 Uhr8 Uhr 9 Uhr 10 Uhr 11 Uhr 12 Uhr 13 Uhr 14 Uhr 15 Uhr 16 Uhr 17 Uhr 18 Uhr

Freitag, 30.9.2011

Pathogenesis of Proliferative Vitreo-Retinopathy – JointSymp. Euretina & DOGS. Wolf G. Richard FR26

Management of Corneal Diseases –Joint Symp. EEBA,EuCornea & DOGI. Dekaris, H. Dua,Th. Reinhard FR33

Astigmatismus nachKeratoplastik – Defini-tion, Prophylaxe undTherapieB. Seitz A. Langenbucher FR32

Kongenitale Kataraktund Aphakieglaukom:Ein ungelöstes ProblemF. Grehn, D. Meller ,W. Lagrèze FR36

Glaukom – DiagnostikL. Pillunat Ch. Vorwerk

FR37

Uveitis bei juvenileridiopathischer Arthri-tis – Symposium derSektion DOG-UveitisA. Heiligenhaus K. Minden FR40

How to Start with Minimally InvasiveStrabismus Surgery(MISS)D. Mojon

K04

Key-note H. Dua

FR28

Netzhaut-Fallkonf. mitSchwerpunkt Fluores-zenzangiographie undOpt. Kohärenztomogr.S. Wolf , G. E. Lang,J. J. de Laey FR29

Management of Perio-cular Tumors - JointSymposium ESOPRS &DOGCh. HintschichA. Tyers FR34

Glaukomchirurgie:Welche Glaukomope-rationen sind zeit -gemäß und effektiv?M. Diestelhorst J. Jordan FR38

Keratoplasty Techni-ques– Joint Sympo-sium AAO & DOGTh. Reinhard M. Terry

FR35

Wirtschaftliche Herausforderungen inKlinik und PraxisCh. Beisse B. BertramTh. Reinhard FR48

Neuerungen der Fahr-erlaubnisverordnung2011 – Symposium derDOG-Verkehrskomm.B. Lachenmayr G. Kolling FR50

Workshop Firma 1st Q

Raum 30225WS02

Patient-reported Outcomes und Value-based MedicineR. FingerA. NeubauerCh. Hirneiß FR51

Psychosomatik in derAugenheilkundeG. Emmerich

Raum 30241K07

Sicca-Förderpreis –Symposium des Ressorts TrockenesAuge im BVAH. Brewitt Th. Kaercher FR45

Lider, OrbitaCh. Hintschich H. Mittelviefhaus

FR44

Neurodegeneration /NeuroprotektionS. Thanos A. Jünemann W. Lagrèze

FR46

Serbian-German SymposiumR. Grewe D. Kontic L. Nikolic

FR47

Neue Impulse aus derGlaukomforschungG. Schlunck U. Schlötzer-Schrehardt

FR39

Videositzung 2H. Helbig K.-P. Steuhl

FR41

Neue Applikationendes Femtosekunden -lasersB. Dick

FR42

UveitisTh. Neß U. Pleyer

FR43

State of the Art imOCT: Indikationen, Relevanz, PerspektivenU. Schmidt-Erfurth M. Pircher Ch. Prünte FR30

Und wo bleibt dieForschung? N. Pfeiffer, F. Grus,Ch. Ohrloff, Th. Reinhard

FR31

Klinisch-pathologischeKorrelationen –Sektion DOG-Ophthal-mopathologieK. U. LöfflerE. Völcker K05

Blepharoplastik derOber- und Unterlider K. Riedel, H.-W. Meyer-Rüsenberg,K.-H. Emmerich

K06

Genetik der AMDS. FauserM. Ueffing B. Kirchhof

FR27

Aufbaukurs Refraktive ChirurgieTh. Kohnen M. C. Knorz

K03

Poster Sessions

Kasuistiken 2PS13

Glaukom – DiagnostikPS14

Kornea – Keratokonus PS15

Refraktive Chi-rurgie, OptikPS16

Kornea – KeratoplastikPS17

Kornea –Grundlagen 2PS18

Retina – Vaskuläre Erkrankungen,intravitrealesDexametha-sonPS19

Retina – DiabetesPS20Retina - AMD 2PS21

Retina – ChirurgischeTherapie 1PS22

TumorenPS23

Trauma, div.ThemenPS24

Lunchsympo-sium der Santen GmbH

LS01

Lunchsympo-sium der NovartisGmbH

LS02

Lunchsympo-sium der Alcon PharmaGmbH

LS03

Role of Population-Based Surveys in OphthalmologyF. Grus, N. Pfeiffer,D. Böhringer, St. Schmitz-Valckenberg

Lunchsympo-sium der Heidelberg EngineeringGmbH

LS04

Lunchsympo-sium der CarlZeiss MeditecVertriebsge-sellschaft mbH

LS05

Patientensymposium der ProRETINA

Herausgebersitzung Klinische Monatsblätter

Raum 30212

DOG Vor-stands-sprechst.Raum30227

Sitzung der SektionDOG-Neuro-Ophthal-mologie

Raum 30210

Sitzung derMakula-Kom-mission vonDOG und BVARaum 30210

Vorstandssit-zungRetina.net

Raum 30227

Kommission für die Qualitäts-sicherung sinnesphys. Untersu-chungsverfahren und GeräteRaum 30210

Verkehrskommission von DOG und BVARaum 30225

Kuratoriumssitzung der Stiftung AugeRaum 30227

Sitzung der SektionDOG-Kornea

Raum 30241

Sitzung der Sektion DOG-Uveitis

Mitgliederversamm-lung der DOCH

Raum 30241

DOG11 Übersichten_DOG2011_Uebersichten_Besch 07.09.11 18:58 Seite 2

Die altersbedingte Makuladegene-ration (AMD) gehört trotz erhebli-cher diagnostischer und therapeu-

tischer Fortschritte nach wie vor zu den häufigsten Ursachen für eine Erblindung in Industrieländern [1].

War der diagnostische Zugang zu dieser Erkrankung noch vor einem Jahrzehnt vor allem durch die Fun-dusuntersuchung und die Fluores-zenzangiografie geprägt, so hat sich mit der Einführung der optischen Kohärenztomografie (OCT) [2–4] ein dramatischer Paradigmen-wechsel in der Diagnosestellung und der Verlaufskontrolle vollzo-gen [5]. Schon heute ermöglichen OCT-Geräte eine Darstellung der Retina in einem Detailreichtum, das bisher nur in der Histopatholo-gie erreicht werden konnte [6].Die ersten Generationen der OCT-Geräte („time-domain“, z. B. Stra-tus OCT) erlangten durch ihre ein-fache Anwendung und die gute Reproduzierbarkeit der Untersu-chung weltweite Popularität. Ge-ringe Scangeschwindigkeiten wa-

ren allerdings ein deutlich limitie-render Faktor dieser Technologie.Mit der Einführung der „spectral-domain“(SD)-OCT [7, 8] gelang jedoch ein regelrechter Quan-tensprung in Auflösung und Ge-schwindigkeit: Kommerziell ver-fügbare SD-OCT-Geräte können mit Geschwindigkeiten um die 60 000 A-Scans pro Sekunde und einem optischen Auflösungsver-mögen von etwa 5 µm aufwarten und haben im klinischen Gebrauch die langsameren „time-domain“-Geräte de facto abgelöst.

Frühe AMD – Monitoring des retinalen PigmentepitelsIn frühen Stadien der altersbeding-ten Makuladegeneration wird die optische Kohärenztomografie vor allem zum Monitoring des retina-

len Pigmentepithels (RPE) verwen-det. Da die Pathogenese von den äußeren Netzhautschichten und/oder dem retinalen Pigmentepithel auszugehen scheint [9], ist für eine sichere Evaluation der Erkrankung vor allem eine gute Darstellung die-ser Bereiche wichtig, um Läsionen wie zum Beispiel Drusen zuverläs-sig beurteilen zu können. Zudem kann ein großer Teil des posterio-ren Pols von der altersbedingten Makuladegeneration betroffen sein, weshalb ein kompletter Über-blick der Makula im OCT-Bild do-kumentiert werden sollte.Engmaschige Kontrollen machen es möglich, Patienten bereits im frü-hesten Stadium etwaiger exsudati-ver Veränderungen einer adäqua-ten Therapie zuzuführen. OCT-Ge-räte mit Tracking-Funktion erleich-

Im klinischen und wissenschaft-lichen Alltag ist die optische Kohärenztomografie heute bereits ein unverzichtbares Werkzeug zur Diagnose und Verlaufskontrolle bei allen Formen der altersbedingten Makuladegeneration: Im Rahmen der primären Diagnostik erlaubt dieses Verfahren, Alterationen des retinalen Pigmentepithels

und/oder exsudative Aktivität zu beurteilen. Außerdem lassen sich im OCT-Bild eine Persistenz oder Rezidive frühzeitig erkennen. Wertvolle Hinweise liefert sie auch für die Beurteilung der individuellen Prog-nose. Zukünftige Entwicklungen versprechen diese Vorreiterposition weiter auszubauen, erwarten Dr. Sebastian M. Waldstein und Prof. Ursula Schmidt-Erfurth, Wien.

Optische Kohärenztomografie bei altersbedingter MakuladegenerationIndikationen, Relevanz, Perspektiven

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5Current congress | Highlights

tern darüber hinaus die wieder-holte Aufnahme von identischen Netzhautbereichen und können so in der Verlaufskontrolle helfen.

Exsudative AMD – Darstellung des neovaskulären KomplexesSowohl im Kontext großer klini-scher Studien als auch in der oph-thalmologischen Praxis wird die optische Kohärenztomografie he-rangezogen, um die Aktivität cho-roidaler Neovaskularisation(en) (CNV) abzuschätzen [10–12]. In diesem Zusammenhang erlangte die Beurteilung retinaler Dicken-werte eine weite Verbreitung. Al-lerdings verdichten sich die Hin-weise, dass die retinale Dicke nur unzureichend mit der CNV-Aktivi-tät oder der visuellen Funktion korreliert [13, 14].Den aktuellen Empfehlungen zu-folge sollten daher vor allem mor-phologische Parameter wie intra-retinale Zysten und/oder subreti-nale Flüssigkeit zur Beurteilung der Aktivität der choroidalen Neovaskularisation(en) herange-zogen werden. Oft kann im SD-OCT-Bild der neovaskuläre Kom-plex selbst – und in weiterer Folge beispielsweise ein Therapieres-pons – dargestellt werden (Abb. 1).

Geografische Atrophie: Diagnose und VerlaufskontrolleHoch auflösende OCT-Systeme eig-nen sich hervorragend zur Diag-nose und Verlaufskontrolle einer geografischen Atrophie. Jüngsten Studien zufolge ist die SD-OCT ei-ner herkömmlichen Fundus-Auto-fluoreszenz in dieser Indikation zumindest vollständig ebenbürtig [15]. Da Letztere jedoch keiner we-sentlichen technologischen Wei-terentwicklung unterworfen und zudem eine Schichtzuordnung von Läsionen im Gegensatz zum OCT-Bild nicht möglich ist, verliert die Autofluoreszenz im Vergleich zur SD-OCT im klinischen Alltag im-mer mehr an Bedeutung.

Perspektiven: Ausbau der EinsatzmöglichkeitenObwohl die hoch auflösende opti-sche Kohärenztomografie und da-von abgeleitete Parameter bereits extensiv in der klinischen und wissenschaftlichen Praxis verwen-det werden, ist die funktionelle Sig nifikanz vieler Strukturen und Läsionen weiterhin unklar. Die Korrelation von OCT-Parametern und visueller Funktion sowie die Veränderungen dieser Parameter bei pathologischen Vorgängen sind derzeit Gegenstand intensiver Forschungsarbeit.Zudem versprechen laufende tech-nische Entwicklungen einen wei-teren Ausbau der vielseitigen An-wendbarkeit der OCT-Technologie:• Ein polarisationssensitives OCT

erlaubt eine selektive Darstel-lung von depolarisierenden

Strukturen (z.B. dem RPE) und ermöglicht es damit, beispiels-weise Drusenkarten zu erstel-len [16, 17].

• Sogenannte „Adaptive Optics“-Komponenten im Strahlengang des OCT können von der Bioop-tik des Auges verursachte Aber-rationen korrigieren und so das maximale Auflösungsvermö-gen deutlich erhöhen [18].

• Die Verwendung von länger-welligen Lichtquellen führt zu

größeren Eindringtiefen und ermöglicht zum Beispiel die Messung choroidaler Dicken-werte [19].

Literatur1 Klein R, Peto T, Bird A, Vannevkirk

MR. Am J Ophthalmol 2004; 137: 486–495

2 Huang D, Swanson EA, Lin CP et al. Science 1991; 254: 1178–1181

3 Fercher AF, Hitzenberger CK, Drexler W et al. Am J Ophthalmol 1993; 116: 113–114

4 Swanson EA, Izatt JA, Hee MR et al. Opt Lett 1993; 18: 1864–1866

5 Geitzenauer W, Hitzenberger CK, Schmidt-Erfurth UM. Br J Ophthalmol 2011; 95: 171–177

6 Schmidt-Erfurth U, Leitgeb RA, Mi-chels S et al. Invest Ophthalmol Vis Sci 2005; 46: 3393–3402

7 Wojtkowski M, Leitgeb R, Kowalczyk A et al. J Biomed Opt 2002; 7: 457–463

8 Leitgeb R, Hitzenberger C, Fercher A. Opt Express 2003; 11: 889–894

9 Zarbin MA. Arch Ophthalmol 2004; 122: 598–614

10 Rosenfeld PJ, Brown DM Heier JS et al. N Engl J Med 2006; 355: 1419–1431

11 Schmidt-Erfurth U, Eldern B, Guymer R et al. Ophthalmology 2011; 118: 831–839

12 CATT Research Group, Martin DF, Maguire MG et al. N Engl J Med 2011; 364: 1897–1908

13 Moutray T, Alarbi M, Mahon G et al. Br J Ophthalmol 2008; 92: 361–364

14 Shin HJ, Chung H, Kim HC et al. Retina 2011; 31: 1627–1636

15 Sayegh RG, Simader C, Scheschy U et al. Ophthalmology 2011; 118: 1844–1851

16 Schlanitz FG, Baumann B, Spalek T et al. Invest Ophthalmol Vis Sci 2011; 52: 4571–4579

17 Pircher M, Hitzenberger CK, Schmidt-Erfurth U. Prog Retin Eye Res 2011 Jun 26 [Epub ahead of print]

18 Miller DT, Kocaglu OP, Wang Q, Lee S. Eye 2011; 25: 321–330

19 Koizumi H, Yamagishi T, Yamazaki T et al. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2011; 249: 1123–1128

Freitag, 30. September 2011

State of the Art im OCT: Indikationen, Relevanz, Perspektiven 16:00–17:30 Uhr, Estrel Saal A & B (16:10–16:20 Uhr: OCT bei altersbezo-gener Makuladegeneration)

Abb. 1 Befunde bei einem Patienten mit exsudativer altersbedingter Makula-degeneration: Adhärenz des hinteren Glaskörpers (A), Darstellung der Choroidea (B), hyperreflektive „Flecks“ – ein CNV-Aktivitätszeichen (C), Typ-II-CNV-Läsion (D), subretinale Flüssigkeit (E), Disruption der Photorezeptor-Inner-Segment / Outer-Segment-Grenze – ein Parameter für Visusverlust (F), Drusen (G).

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6 Current congress | Wissenschaftliches Programm

Mit einer Inzidenz von etwa 5–7 pro 1 Million ist das Aderhautme-lanom der häufigste primäre intra-okulare Tumor bei Erwachsenen [1]. Betroffen sind vor allem Men-schen ab dem 50. Lebensjahr, der

Häufigkeitsgipfel liegt um das 70. Lebensjahr [2]. Mit der Brachythe-rapie (Ruthenium106 oder Jod125) oder einer externen Bestrahlung lassen sich heute kleinere und mittelgroße Aderhautmelanome

Die Radiochirurgie des Aderhautmelanoms mit dem Cyberknife ist eine effektive, sichere und für den Pati-enten komfortable, ambulant durchführbare Therapie für Aderhautmelanome, die mithilfe einer Brachythe-rapie schlecht zu behandeln sind, berichtet Dr. Martin Nentwich, München, anhand der bisher vorliegenden Erfahrungen mit der Methode an der Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität. Bislang wurden dort gut 130 Patienten mit dem innovativen Verfahren behandelt. Um die Cyberknife-Radiochirurgie abschlie-ßend beurteilen zu können, sind allerdings nach Aus-

sage der Autoren noch längere Nachbeobachtungszeiten und weitere Erfahrungen unabdingbar.

Samstag, 01. Oktober 2011

Sonstige Räume

Raum Paris

Estrel CC Raum 5

Estrel Saal A & B

Estrel Saal C

Estrel CC Raum 1

Estrel CC Raum 2&3

Estrel CC Raum 4

19 Uhr8 Uhr 9 Uhr 10 Uhr 11 Uhr 12 Uhr 13 Uhr 14 Uhr 15 Uhr 16 Uhr 17 Uhr 18 Uhr

Symposien Updates Kurse Freie Vorträge Poster Sessions Firmenveranst. Arbeitssitzung nur für eingeladene Teilnehmer

19 Uhr8 Uhr 9 Uhr 10 Uhr 11 Uhr 12 Uhr 13 Uhr 14 Uhr 15 Uhr 16 Uhr 17 Uhr 18 Uhr

Samstag, 1.10.2011

Altersabhängige Makuladegeneration –von translationaler For-schung zu neuen Be-handlungsparadigmenF. Holz D. Pauleikhoff

Medikamentöse GlaukomtherapieM. DiestelhorstPh. Denis

SA62

Chirurgische Presbyo-piekorrektur - Sympo-sium der DGIITh. Kohnen G. Auffarth

SA66

Retina – Vaskuläre Erkrankungen, SonstigesA. Lommatzsch H. Hoerauf

SA57

Retina – TherapieK. U. Bartz-Schmidt N. Feltgen

SA58

Innovations in SurgicalPediatric Ophthalmo-logyB. LorenzH. Mintz-Hittner M.-J. Tassignon SA61

GlaukomdiagnostikJ. JordanCh. MardinCh. Jonescu-Cuypers

SA64

Mitgliederver-sammlung derDOG

KataraktD.-Th. PhamG. Sauder

SA65

Funktionsmessung inder OphthalmologieU. Schiefer M. Bach

SA69

Verätzungen und Ver-brennungen des AugesH. Struck N. Schrage

K10

Stadiengerechte Therapie des Kerato -konusPh. MaierB. Seitz D. Kuhn K11

Makula-Diagnostik –Retinale Bildgebungim klinischen AlltagA. Gamulescu, J. Wacht-lin, G. Spital

K08

vonGraefeVorl.Ch.Ohrloff

SA54

Retinal Detachment –FEOph SymposiumA. Kampik, W. Acliman-dos , P.-E. Gallenga,S. García-Delpech,J.-F. Korobelnik SA56

Infektiöse Hornhaut -erkrankungen – Sym-posion der SektionDOG-KorneaB. Seitz, U. Pleyer,Th. Reinhard SA60

Kontroversen in der Diagnostik undTherapie des myopenAugesG. Richard

SA68

How to Handle Diffi-cult Neuro-Ophthal-mological Cases – JointSymp. EUNOS & DOGK.LandauE. Zrenner SA70

Diabetische Neuro -pathie und AugeR. Guthoff H.Wilhelm D. Ziegler

SA72

Korneales Crosslin-king: Wann? Wie?Was?C. Cursiefen

K13

Nicht-diabetische vaskuläre Netzhaut -erkrankungenA. JoussenN. Bornfeld

K09

Therapy of VascularMacular Edema: New Therapies – NewRecommendationsU. Schmidt-Erfurth G. E. Lang SA55

Kornea – TherapieG. Geerling F. Kruse

SA59

Consilium DiagnosticumB. Seitz H. Hoerauf

SA63

Refraktive Chirurgie B. Dick Th. Kohnen

SA67

Tumoren 2S. Aisenbrey N. E. Bechrakis

SA71

Praktische Differen -tialdiagnose bei Lid -tumorenL. Holbach

K12

Kinderophthalmolo-gie, Neuroophthalmo-logie, StrabologieH. Jägle B. Lorenz

SA74

Workshop Firma Optos

Raum 30225

WS03

Electrophysiology -New Therapies for Retinal Diseases –Joint Symposium ofISCEV & DOGM. Seeliger, U. Kellner

Sitzung der SektionDOG-Gewebetrans-plantation und BiotechnologieRaum 30241

ArbeitsgruppeKlinische Studienzen-trenRaum 30241

Jahreshauptversamm-lung Initiativkreis zur Glaukomfrüher-kennung e.V.Raum 30227

Sitzung zur VIPER-StudieRaum30210

Sitzung der SektionDOG-Ophthalmopla-stische und rekon-struktive ChirurgieRaum 30241

AGDOG-Nach-wuchs

Mögliche Wege in derexperimentellen undklinischen Forschung –AG DOG-NachwuchsCh. Meltendorf T. D.-Ntoukas SA73

Sitzung der Rechtskommission von DOG und BVARaum 30227

Herausg. DOGRaum 30210

Vorstandssit-zung der Reti-nologischenGesellschaft Raum 30212

Poster Sessions

Kasuistiken 3PS25

Glaukom –ChirurgischeTherapie 1PS26

Glaukom –ChirurgischeTherapie 2PS27

Katarakt 2PS28

Kornea – HornhautbankPS29

Kornea – SonstigesPS30

Lider, OrbitaPS31

Retina – DiagnostikPS32

Retina – Vaskuläre Erkrankungen,Erkrankungendes RPEPS33

Retina – AMD 3PS34

Retina – ChirurgischeTherapie 2PS35

Retina -Grundlagen 2,SonstigesPS36

Lunchsympo-sium der Alcon PharmaGmbH

LS06

Lunchsympo-sium der Bayer VitalGmbH

LS07

Lunchsympo-sium der Bausch &Lomb GmbH

LS08

Lunchsympo-sium der Oculus Optik-geräte GmbH

LS10

Lunchsympo-sium der Sensimed AG

LS09

DOG11 Übersichten_DOG2011_Uebersichten_Besch 07.09.11 19:03 Seite 3

Cyberknife-Radiochirurgie zur Behandlung des AderhautmelanomsEine neue Therapieoption für ausgewählte Fälle?

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7Current congress | Highlights

in der Regel bulbuserhaltend be-handeln. Bei initial sehr großen Tumoren oder Tumorrezidiven nach Radiotherapie ist jedoch auch heute noch oft eine Enukleation notwendig.Großen Studien zufolge ist das Langzeitüberleben der Patienten unabhängig von der Art der Thera-pie des Primärtumors [3]. Das Ziel einer jeden Behandlung ist daher eine gute lokale Tumorkontrolle bei möglichst geringen Nebenwir-kungen. Im besten Fall sollte ein neues radiotherapeutisches Ver-fahren neben einer guten lokalen Tumorkont rolle mit wenigen Ne-benwirkungen verbunden und für den Patienten möglichst wenig be-lastend sein sowie in einer Be-handlungssitzung erfolgen kön-nen. Über unsere Erfahrungen mit dem Leksell-Gamma-Knife, das wir bei Patienten mit großen Ader-hautmelanomen als Alternative zur primären Enukleation einge-setzt haben, haben wir bereits be-richtet [4].

Cyberknife – wenig belastender Eingriff in nur einer SitzungMit dem Cyberknife steht nun ein radiochirurgisches System zur Verfügung, mit dem die Behand-lung ohne den bisher notwendigen und für den Patienten belastenden stereotaktischen Rahmen ambu-lant in einer Sitzung durchgeführt werden kann [5]. Zunächst erfolgt eine Retrobulbäranästhesie, um den Bulbus zu stabilisieren. An-schließend werden computerto-mografische (CT) und magnetreso-nanztomografische (MRT) Pla-nungsbilder generiert. Auf diesen Daten basiert der Bestrahlungs-plan, wobei sensible Strukturen wie die Linse und der Nervus opti-cus mithilfe eines inversen Pla-nungsalgorithmus bestmöglich geschont werden.Kernstück des Cyberknife ist ein kompakter Photonenstrahler (6 MeV LINAC [linear accelerator], Dosisrate 6 Gy/min), der an einem 6-gelenkigen Roboterarm ange-bracht ist. Damit ist der Photonen-strahler in der Lage, die Strahlen-dosis an beinahe alle Körperregio-nen zu lenken und die Zielregion von bis zu 1400 verschiedenen Ausgangspositionen zu bestrahlen. Intraoperativ wird die korrekte Positionierung des Patienten mit-hilfe eines speziellen Bildwandler-systems kontrolliert und die Strah-lenquelle bei Bedarf automatisch adjustiert.

Erste Erfahrungen mit der innovativen Methode sind positivBisher haben wir in unserer Kli-nik bereits mehr als 130 Patienten mit Aderhautmelanomen mit dem Cyberknife behandelt. Bei diesen Patienten war eine Brachythera-pie entweder aufgrund der Tu-morcharakteristika schlecht mög-lich, oder sie wünschten explizit eine ambulante radiochirurgische Therapie. Das mediane Alter lag bei 64 Jahren (28–94 Jahre). Bei

allen Patienten erfolgte die oben beschriebene Bestrahlungspla-nung und eine anschließende ein-zeitige radiochi rurgische Thera-pie des Tumors mit 17–23 Gy zur 70 % Iso dosis-Linie.Bei den 82 Patienten, die wir mitt-lerweile über mehr als 6 Monate nachbeobachtet haben, verrin-gerte sich die maximale Tumordi-cke im Median von 7,0 auf 5,0 mm. Gleichzeitig stieg die mittlere Re-flektivität von 50 auf 70 % im Ult-raschall-A-Bild an. Dieser Anstieg der Reflektivität spricht für eine zunehmende Vernarbung des Tu-mors. Eine gute lokale Tumorkont-rolle wurde bei 75 Patienten er-

reicht. In 7 Fällen erfolgte auf-grund eines Rezidivs eine sekun-däre Enukleation.Bestrahlungsbedingte Komplikati-onen waren im Vergleich zu einer Therapie mit dem Leksell-Gamma-Knife deutlich seltener. Trotz oft-mals ungünstiger Ausgangsbedin-gungen, wie einem sehr großen Tumor oder einer zent ralen Tu-morlage, blieb bei einem Teil der Patienten ein brauchbarer Visus erhalten.Nach den bisherigen Erkenntnis-sen ist damit die Cyberknife-Ra-diochirurgie eine effektive, sichere und für den Patienten komfortable neue Option zur Therapie des

Aderhautmelanoms. Allerdings sind längere Nachbeobachtungs-zeiten und größere Patientenzah-len notwendig, um diese innova-tive Methode abschließend beur-teilen zu können.

Literatur1 Egan KM, Seddon JM, Glynn RJ et al.

Epidemiologic aspects of uveal me-lanoma. Surv Ophthalmol 1988; 32: 239–251

2 Singh AD, Topham A. Incidence of uveal melanoma in the United States: 1973–1997. Ophthalmology 2003; 110: 956–961

3 Diener-West M, Earle JD, Fine SL et al. The COMS randomized trial of iodine 125 brachytherapy for choroidal me-lanoma, III: initial mortality findings.

COMS Report No. 18. Arch Ophthal-mol 2001; 119: 969–982

4 Mueller AJ, Talies S, Schaller UC et al. Stereotactic radiosurgery of large uveal melanomas with the gamma-knife. Ophthalmology 2000; 107: 1381–1387

5 Muacevic A, Nentwich M, Wowra B et al. Development of a streamlined, non-invasive robotic radiosurgery me-thod for treatment of uveal melano-ma. Technol Cancer Res Treat 2008; 7: 369–374

Donnerstag, 29. September 2011

Freie Vortragssitzung Tumoren 1 08:00–09:30 Uhr, Estrel CC Raum 2&3 (08:57–09:06 Uhr: Cyberknife Radio-chirurgie in der Therapie des Ader-hautmelanoms)

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8 Current congress | Wissenschaftliches Programm

Estrel Saal A & B

Estrel Saal C

Estrel CC Raum 1

Estrel CC Raum 2&3

Raum Paris

Sonstige Räume

19 Uhr8 Uhr 9 Uhr 10 Uhr 11 Uhr 12 Uhr 13 Uhr 14 Uhr 15 Uhr 16 Uhr 17 Uhr 18 Uhr

Symposien Updates Kurse Freie Vorträge Poster Sessions Firmenveranst. Arbeitssitzung nur für eingeladene Teilnehmer

19 Uhr8 Uhr 9 Uhr 10 Uhr 11 Uhr 12 Uhr 13 Uhr 14 Uhr 15 Uhr 16 Uhr 17 Uhr 18 Uhr

Sonntag, 2.10.2011

Management retinalerGefäßverschlüsseL.-O. Hattenbach St. Dithmar N. Feltgen

SO75

Makula 2011: Differentialdiagnose,Diagnostik, TherapieN. EterS. Wolf

SO76

Vitreoretinales Updateder RetinologischenGesellschaftJ. Roider H. Helbig

SO77

Amniontransplanta-tionD. Meller B. Seitz

SO79

Preisverleihung &Amtsübergabe

Diagnose und Therapieintraokularer TumoreN. E. Bechrakis N. Bornfeld

SO81

Glaukom - TherapieC. ErbN. Pfeiffer

SO82

Kontroversen in derKatarakt- und refraktiven Chirurgie –Update der DGIITh. Kohnen D.-Th. Pham SO84

Epiphora bei frei spülbaren Tränenwe-gen – Update Sektion DOG-SORCH.-W. Meyer-Rüsen-berg, W. Konen SO85

Multiple Sklerose undAugenbeteiligung –Bielschowsky-Gesell-schaft & Sektion DOGNeuroophthalmologieH. Steffen, H. Wilhelm

GonioskopieTh. Dietlein G. Krieglstein

K15

Management kompli-zierter GlaukomeG. GeerlingF. Grehn

K14

Update Hornhaut -dystrophienW. Lisch B. Seitz C. Auw-Hädrich

SO78

Epibulbäre TumorenK.-P. Steuhl L. Krause

SO80

Refraktive Linsen -chirurgieJ. Wolff Th. Kohnen

SO83

Vorbereitende Sitzungzur Gründung einerSektion DOG-Genetik

Estrel CC Raum 4

FEOph Business Meeting

Raum 30210

Symposien Updates Kurse Freie Vorträge Poster Sessions Firmenveranst. Arbeitssitzung nur für eingeladene Teilnehmer

DOG11 Übersichten_DOG2011_Uebersichten_Besch 07.09.11 19:04 Seite 4

Sonntag, 02. Oktober 2011

Estrel Saal A & B

Estrel Saal C

Estrel CC Raum 1

Estrel CC Raum 2&3

Raum Paris

Sonstige Räume

19 Uhr8 Uhr 9 Uhr 10 Uhr 11 Uhr 12 Uhr 13 Uhr 14 Uhr 15 Uhr 16 Uhr 17 Uhr 18 Uhr

Symposien Updates Kurse Freie Vorträge Poster Sessions Firmenveranst. Arbeitssitzung nur für eingeladene Teilnehmer

19 Uhr8 Uhr 9 Uhr 10 Uhr 11 Uhr 12 Uhr 13 Uhr 14 Uhr 15 Uhr 16 Uhr 17 Uhr 18 Uhr

Sonntag, 2.10.2011

Management retinalerGefäßverschlüsseL.-O. Hattenbach St. Dithmar N. Feltgen

SO75

Makula 2011: Differentialdiagnose,Diagnostik, TherapieN. EterS. Wolf

SO76

Vitreoretinales Updateder RetinologischenGesellschaftJ. Roider H. Helbig

SO77

Amniontransplanta-tionD. Meller B. Seitz

SO79

Preisverleihung &Amtsübergabe

Diagnose und Therapieintraokularer TumoreN. E. Bechrakis N. Bornfeld

SO81

Glaukom - TherapieC. ErbN. Pfeiffer

SO82

Kontroversen in derKatarakt- und refraktiven Chirurgie –Update der DGIITh. Kohnen D.-Th. Pham SO84

Epiphora bei frei spülbaren Tränenwe-gen – Update Sektion DOG-SORCH.-W. Meyer-Rüsen-berg, W. Konen SO85

Multiple Sklerose undAugenbeteiligung –Bielschowsky-Gesell-schaft & Sektion DOGNeuroophthalmologieH. Steffen, H. Wilhelm

GonioskopieTh. Dietlein G. Krieglstein

K15

Management kompli-zierter GlaukomeG. GeerlingF. Grehn

K14

Update Hornhaut -dystrophienW. Lisch B. Seitz C. Auw-Hädrich

SO78

Epibulbäre TumorenK.-P. Steuhl L. Krause

SO80

Refraktive Linsen -chirurgieJ. Wolff Th. Kohnen

SO83

Vorbereitende Sitzungzur Gründung einerSektion DOG-Genetik

Estrel CC Raum 4

FEOph Business Meeting

Raum 30210

Symposien Updates Kurse Freie Vorträge Poster Sessions Firmenveranst. Arbeitssitzung nur für eingeladene Teilnehmer

DOG11 Übersichten_DOG2011_Uebersichten_Besch 07.09.11 19:04 Seite 4

Das Herpes-sim-plex-Virus (HSV) ist eine sehr häu-fige Ursache der Keratitis. Diese so-genannte „Herpes-keratitis“ lässt sich inzwischen jedoch gut behandeln – vorausgesetzt man kennt die ver-

schiedenen Ausprägungsformen dieser Krankheit und stimmt das Therapieschema bewusst darauf ab. Nach einer Keratoplastik ist die systemische Applikation von Aciclovir für mindestens 1 Jahr obligat, empfiehlt Prof. Berthold Seitz, Homburg/Saar.

Vor mehr als 2 Jahrzehnten wa-ren im Rahmen einer „Herpeske-ratitis“ in einem Jahr zum Teil bis zu 3 Re-Keratoplastiken nötig. Oft war damals eine nicht be-herrschbare Keratitis geogra-phica auf dem Transplantat der „Anfang vom Ende“ (Fadenlocke-rung, Infiltrat, Einschmelzung, Immunreaktion, bakterielle Su-perinfektion, usw.). Heute hat das Herpes-simplex-Virus (HSV) als häufiger Erreger einer Kerati-tis seinen Schrecken weitgehend verloren. Um therapeutisch ad-äquat vorgehen zu können, ist es allerdings nötig, auch im klini-

schen Alltag nicht undifferen-ziert von einer „Herpes keratitis“ zu sprechen!Vorliegen kann die HSV-Keratitis als• infektiöse epitheliale Keratitis

(Keratitis dendritica/geogra-phica),

• stromale immunologische Keratitis – entweder nekroti-sierend („Ulkus“) oder nicht nekrotisierend („interstitielle Keratitis“),

• Endotheliitis („disziforme Keratitis“),

• neurotrophe Keratopathie (sog. „metaherpetische Keratitis“) und

• nicht selten endet sie als mehr oder weniger dichte Horn-hautnarben mit einer Verdünnung des Stromas, die mehr oder weniger vaskulari-siert sein können.

Die genannten Krankheitsbilder können aber auch aus den jeweils anderen hervorgehen und nebenei-nander bestehen. Eine Uveitis – sei es mit oder ohne akute okuläre Hy-pertension – kann ebenfalls gleich-zeitig vorhanden sein. Diese Eintei-lung ist modifiziert nach Holland und Schwartz aus dem Jahr 1999.

Infektiöse epitheliale KeratitisTypisch für die epitheliale HSV-Keratitis ist die Keratitis dendritica

(Abb. 1). Im Frühstadium kann man punkt- oder sternförmige, opaque Plaques aus geschwolle-nen Epithelzellen beobachten. Da-raus entwickelt sich die Keratitis dendritica oder – bei einer Konflu-enz dieser Läsionen, insbesondere nach einer Kortikoidtherapie – eine Keratitis geographica. Typisch für die dendritischen Läsionen sind die epithelialen Infiltrate mit kolbenförmigen Ausläufern, die replizierendes Virus enthalten.Die Lokaltherapie besteht aus Trif luor thymidin-Augentropfen (5-mal), Aciclovir-Augensalbe (5-mal) oder Ganciclovir-Augengel (5-mal) ausschleichend über we-nige, meist 2–3 Wochen. Lokale Kortikosteroide sind bei epithelia-ler HSV-Keratitis kontraindiziert!

Stromale immunologische KeratitisBei der stromalen immunvermit-telten HSV-Keratitis müssen wir zwischen der ulzerierenden nek-rotisierenden stromalen Keratitis („herpetisches Ulkus“) und der „interstitiellen Keratitis“ unter-scheiden.Reichlich aktives (replizierendes) Virus im Stroma findet sich beim herpetischen Ulkus. Ulkusgrund und -ränder weisen ein dichtes, weißliches, entzündliches Infiltrat und Ödem auf. Verzögert sich die Abheilung und entstehen Rezidive,

bilden sich dichte Narben mit Ge-webeverlust und einer Neovasku-larisierung. Unbehandelt ist das Perforationsrisiko sehr groß.Typischerweise verläuft die Krank-heit initial ohne Hypopyon, nicht selten ist das Ulkus jedoch bakteri-ell superinfiziert. In der Regel tritt der Befund einseitig auf, und die Hornhautsensibilität ist mehr oder weniger deutlich herabgesetzt. Im befallenen Hornhautgewebe las-sen sich Virusgenom und -antigen nachweisen.Die lokale Therapie besteht aus der Applikation von Aciclovir-Au-gensalbe (5-mal), Antibiotika und Zykloplegika. Steroide sind initial nicht indiziert. Da aber die Begleit-entzündung klinisch und experi-mentell eine große Rolle spielt, sollten wenige Tage nach einer suf-fizienten antiviralen und antibioti-schen Behandlung vorsichtig auch lokale Steroide gegeben werden. Die systemische Behandlung star-tet zunächst mit Aciclovir in einer Dosierung von 5-mal 400/800 mg oral für etwa 4 Wochen, dann wird die Dosis auf 2-mal 400 mg redu-ziert.Im Zeitalter der Amnionmemb-rantransplantation (AMT) sollte eine Keratoplastik à chaud auf die Perforation beschränkt bleiben. Ansonsten erlaubt die AMT (typi-scherweise als „Multigraft-Sand-wich“) im Akutstadium die Kera-

toplastik in das reizfreie und damit prognostisch wesentlich günstigere Intervall zu postponieren.Bei der interstitiellen Keratitis do-miniert die Entzündungsreaktion im Stroma. In diesem Fall geht man von einer Kombination aus einer T-Zell-vermittelten und Anti-gen-Antikörper-Komplement-Kas-kade aufgrund von im Stroma ver-bliebenem Virusantigen aus. Bis-lang empfehlen die meisten Auto-ren die kombinierte Behandlung mit topischen Kortikoiden und Vi-rustatika. Wir wenden primär eine topische Therapie mit Aciclovir-Augensalbe (5-mal) und Predniso-lonacetat (5-mal) an. Beide Medi-kamente schleichen wir durch die Reduktion der Applikation alle 2 Wochen langsam aus. Eine Dosis-reduktion sollte nur dann erfolgen, wenn klinisch eine Reizfreiheit (keine entzündliche Infiltration und Ödem im Stroma, keine akti-ven Keratopräzipitate) zu sehen ist.

Keratitis disciformisBei der Keratitis disciformis („En-dotheliitis“) findet sich ein fokales, manchmal auch diffuses (!) Stro-maödem (ohne Infiltrat!) – mit meist klarer Demarkationslinie, mikrozystischem Epithelödem, Deszemetfalten und mehr oder weniger feinen (dendritischen) und speckigen retrokornealen Prä-

Die herpetische Keratitis – ein zähmbares ChamäleonTherapieschema stets auf die bestehende Ausprägung abstimmen

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9Current congress | Highlights

zipitaten (Abb. 2). Neben dem di-rekten Virusbefall des Endothels (HSV-Antigen persistiert im Endo-thel!) stehen vermutlich immuno-logische Vorgänge wie eine T-Zell-vermittelte Immunreaktion im Vordergrund.Topische Kortikoide sind wegen der immunologischen Vorgänge in diesen Fällen therapeutisch unab-dingbar. Um ein epitheliales Rezi-div, eine Reaktivierung der zytoly-tischen Virusreplikation, zu ver-hindern, sind jedoch gleichzeitig Virustatika – topisch und/oder systemisch appliziert – erforder-lich.

„Metaherpetische Keratitis“Die sogenannte „metaherpetische Keratitis“ ist typischerweise ein Spätstadium („ausgebrannter Her-pes“) mit beeinträchtigter kornea-ler Innervation, persistierendem Verlust der Hornhautsensibilität und reduzierter Tränensekretion im Sinne einer neurotrophen Kera-topathie. Ursächlich ist neben der Infektion selbst oft ein Medika-mentenschaden („Überbehand-lungsulkus“). Typischerweise be-stehen weder eine Immunreaktion noch eine Virusreplikation. In ers-ter Linie dominieren Oberflächen-störungen analog einer neurotro-phen Keratopathie anderer Ge-nese. Wie bei der üblichen Klassifi-kation können die Störungen von der Keratopathia superficialis punctata über die Erosio corneae bis zum metaherpetischen Ulkus reichen.Therapeutisch werden alle toxi-schen Augentropfen (Virustatika, Kortikoide und alle Augentropfen mit Konservierungsmitteln) abge-setzt und stattdessen konservie-rungsmittelfreie Tränenersatzmit-tel – am besten mit Hyaluronsäure, pflegende Gele sowie Vitamin-A- oder dexpanthenolhaltige Augen-salben appliziert. Sehr hilfreich ist heute die Option der autologen Se-rumaugentropfen, welche wir in 100 %iger Konzentration 5- bis 10-mal pro Tag applizieren.Besteht eine Therapieresistenz, können therapeutische Kontakt-linsen, bei ulzerösen Prozessen eventuell auch Kollagenasehem-mer sinnvoll sein. In hartnäckigen Fällen führen wir eine Amnion-membrantransplantation (AMT; meist als Patch), eine Botulinum-toxin-Injektion zur Induktion ei-ner temporären iatrogenen Ptosis oder eine (temporäre) laterale Tar-sorrhaphie durch. Die Bindehaut-deckung muss heute als ultima ra-tio erachtet werden.

Vaskularisierte stromale HornhautnarbenEine mehr oder weniger vaskula-risierte stromale Hornhautnarbe

mit Stromaverdünnung ist das typische Spätstadium nach häufig rezidivierender (ulzerierender) herpetischer Keratitis. Mit ei-ner perforierenden Keratoplastik sollte grundsätzlich gewartet wer-den, bis das Auge möglichst ein halbes Jahr lang entzündungsfrei gewesen ist.

Nach der Keratoplastik sollten keine Steroide ohne Aciclovir-Schutz appliziert werden. Post-operativ hilft Aciclovir in einer Dosierung von 2-mal 400 mg täg-lich p. o. für 1 Jahr – gegebenenfalls zusammen mit einer Langzeitthe-rapie mit Aciclovirsalbe direkt vor dem Schlafengehen. Ein Wieder-

aufflammen der Virusinfektion im Transplantat mit oder ohne nachfolgende/r Abstoßungsreak-tion gilt es zu vermeiden.Grundsätzlich sollten „Transplan-tatreaktionen“ stets kombiniert mit Aciclovir und Steroiden behan-delt werden, weil ein Herpesrezi-div in praxi nie lehrbuchgemäß (Immunreaktion: Präzipitate auf das Transplantat beschränkt!) aus-geschlossen werden kann.

Selten, aber möglich: HSV-Übertragung durch das TransplantatDurch organkultiviertes Spender-gewebe kann das Herpes-simplex-

Virus sehr selten im Rahmen einer Korneatransplantation auf den Pa-tienten übertragen werden. Bei je-der primären Transplantatinsuffi-zienz sollte daher auch an die Möglichkeit einer herpetischen Endotheliitis des Transplantates gedacht und der Patient entspre-chend behandelt werden.

Samstag, 01. Oktober 2011

Infektiöse Hornhauterkrankungen – Differenzialdiagnose und Therapie – Symposium der Sektion DOG-Kornea 16:00–17:30 Uhr, Estrel Saal C (16:00–16:12 Uhr: „Die herpetische Ke-ratitis“ – ein zähmbares Chamäleon)

Abb. 2 Klassische „disziforme Keratitis“ oder fokale herpeti-sche Endotheliitis.

Abb. 1 Klassische Keratitis dendritica (Vitalfärbung mit Fluoreszein und Blaulicht).

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Nach einem okuloplastischen Ein-griff stellt sich die Situation häufig anders dar als nach anderen Opera-tionen in der Augenheilkunde. Las-sen sich Erfolgsparameter wie der Sitz der Linse, eine Refraktion oder die Anlage der Netzhaut gut defi-nieren und postoperativ auch früh gut kontrollieren, kann gerade nach umfangreicheren chirurgischen Maßnahmen der initiale Aspekt den Ausgang der Behandlung nicht immer klar in Aussicht stellen.Schwellungen, Hämatome sowie unterschiedliche Arten von Trans-plantaten erfordern eine intensive Nachbetreuung und eine regelmä-ßige Evaluierung der Patienten, um den Erfolg zu sichern, konser-vative Behandlungen einzuleiten und bei Bedarf Revisionen oder korrigierende, ergänzende Ein-griffe zu planen. Häufige postope-rative Situationen sind• eine Nahtdehiszenz,• Wundinfektionen

• freie Transplantate und Schwenk lappen,

• Ptosis• eine Tarsalzungenplastik bei

Entropium bzw. Ektropium oder

• ein Zunakochi1-Syndrom.

NahtdehiszenzBei einer Nahtdehiszenz ist eine frühe Intervention notwendig. Sind die Wundränder nicht be-friedigend adaptiert, sollte dies umgehend korrigiert werden, um funktionelle und kosmetische Beschwerden und nicht zuletzt eine Wundinfektion zu verhin-dern.

WundinfektionSolange kein Abszess vorliegt, kann eine Wundinfektion (Abb. 1) antibiotisch behandelt werden. Neben der Applikation einer anti-biotischen Augensalbe kommen systemisch Cephalosporine der 2. Generation in Betracht. Je nach Verlauf und Reizzustand des Auges kann dennoch eine Revision erfor-

Erfahrungen aus der refraktiven Chirurgie haben gezeigt, dass die im klinischen Gebrauch übliche Bestimmung der Hochkontrast-sehschärfe (Visus) nicht immer ausreicht, um das Ergebnis eines Eingriffes umfassend zu bewerten, da sie nur einen Teilaspekt der vi-suellen Funktion repräsentiert. Zur Beschreibung der unterschied-lichen Teilaspekte hat sich daher die Bezeichnung „Optische Quali-tät“ eingebürgert – ein Begriff, der dem für die Patientenzufrieden-heit so wichtigen subjektiven As-pekt („patient-related outcomes“) Rechnung trägt.Eine Qualitätskontrolle in der eige-nen Praxis und die Neuentwick-lung und Verbesserung chirurgi-scher Techniken sind nur dann möglich, wenn ein Instrumenta-rium zur validen Bewertung der optischen Qualität zur Verfügung steht. Allerdings lässt sich die opti-sche Qualität nicht direkt messen. Daher ist eine Operationalisierung, also die Definition über messbare Surrogatparameter, notwendig.

Anatomische Eigenschaften des Auges bestimmen seine optischen CharakteristikaAm Anfang stehen die anatomi-schen Eigenschaften des Auges (Abb. 1). So bestimmt die Form des Auges in entscheidendem Maße seine Funktion. Alle Veränderun-gen durch chirurgische Eingriffe finden auf dieser anatomischen Ebene statt. Daher kann eine Ver-besserung der optischen Qualität auch nur über die Modifikation von Operationstechniken stattfinden. Die anatomischen Eigenschaften des Auges wiederum sind die Basis der optischen Eigenschaften wie der Brechwert, weitere Abbil-

dungsfehler (Aberrationen höhe-rer Ordnung) und die Lichtstreu-ung. Bei der Bestimmung dieser optischen Eigenschaften spielt die Wellenfrontanalyse eine herausra-gende Rolle. Sie erlaubt es, die op-tischen Eigenschaften des Auges inklusive der Quantifizierung des „irregulären Astigmatismus“ ob-jektiv zu vermessen. Das Auge gilt damit quasi als optisches Instru-ment.Somit sind sowohl eine reprodu-zierbare Quantifikation als auch ein qualitativer Vergleich der Ab-bildungsqualität verschiedener Augen in klinischen Prüfungen möglich.

Retinale Bildqualität als weiterer, wichtiger ParameterDie retinale Bildqualität ihrerseits beeinflusst die Funktion des Au-ges, also zum Beispiel sein Auflö-sungsvermögen und das Erkennen von Kontrastunterschieden. Zur Funktionsprüfung stehen ver-schiedene psychophysische Test-verfahren (Prüfung von Visus, Kontrastempfindlichkeit, Streu-ung, Farbempfindung und Ge-sichtsfeld) zur Verfügung. Der wichtigste Funktionstest ist jedoch noch immer die Prüfung der Hoch-kontrastsehschärfe (Visus). Aller-dings herrschen im Alltag oft an-dere Bedingungen als in der Praxis – angefangen von einer niedrige-ren Leuchtdichte, einem niedrigen Kontrast bis hin zur Entfernung des visualisierten Objekts.Für spezielle Fragestellungen sind daher Visusprüfungen mit Optoty-pen niedrigen Kontrastes oder Prüfungen der Kontrastempfind-lichkeit notwendig. Dies kann auch bei variabler Leuchtdichte unter

mesopischen Bedingungen, mit ei-ner zusätzlicher Blendung oder bei anderen Distanzen geschehen. Im Vergleich zu aberrometrischen Messungen unterliegen die Ergeb-nisse von Funktionsprüfungen deutlich komplexeren Einflüssen und daher einer größeren intra- und interindividuellen Streubreite.

Die Zufriedenheit der Patienten immer im Blick habenAm Ende steht die subjektive Wahrnehmung und die Bewertung eines Seheindruckes. Ein wesentli-ches Kriterium für den Erfolg vie-ler augenchirurgischer Eingriffe ist die Zufriedenheit der Patienten. Diese hängt von multiplen Fakto-ren wie der Erwartungshaltung, der Lebensweise und den indivi-duellen Sehanforderungen des Pa-tienten, der Funktion des Auges oder dem Auftreten von Sympto-men – kurz von der individuellen Wahrnehmung – ab.Mithilfe von hoch spezialisierten Fragebögen lassen sich die unter-schiedlichen subjektiven Aspekte des Seheindruckes (z. B. Symp-tome, empfundene Schärfe) oder die Lebensqualität inzwischen gut ermitteln. In den letzten Jahren richtet sich das Augenmerk weite-rer Untersuchungen auf die Be-deutung von Persönlichkeitsmerk-malen auf die Patientenzufrieden-heit nach chirurgischen Eingriffen.

Fazit: Die Forschung muss weitergehen!Um ideale Instrumente für klinische Prüfungen zu entwickeln, Zusam-menhänge zwischen den einzelnen Ebenen herzustellen und auf diese Weise die Effizienz neuer operativer Verfahren bewerten zu können, werden jedoch in Zukunft noch wei-tere Studien notwendig sein.

Das Konzept „Optische Qualität“Ein neues Paradigma in der Augenheilkunde

Freitag, 30. September 2011

Patient-reported Outcomes and Value-based Medicine – Anwendung in Forschung, klinischem Alltag und Gesundheitspolitik 16:00–17:30 Uhr, Raum Paris (16:24–16:36 Uhr: Das Konzept „Opti-sche Qualität“: ein neues Paradigma in der Augenheilkunde)

Abb. 1 Hypothetische Sequenz der einzelnen Teilaspekte der optischen Qualität.

Um augenchirurgische Verfahren bewerten zu können, reicht der Hochkontrast-Visus als alleiniger Parameter häufig nicht aus, da er den für die Patientenzufrie-denheit so wichtigen subjektiven Seheindruck oft nur unzureichend widerspiegeln vermag. So ergab sich mit dem Konzept der „Optischen Qualität“ ein neues Paradigma in der Augenheilkunde. Da sich optische Qualität jedoch nicht direkt messen lässt, ist eine Defi-nition über messbare Ersatzparameter (z. B. subjektive Wahrnehmung, Funktion, Optik, Anatomie) notwen-dig, erklärt PD Jens Bühren, Frankfurt am Main.

Ein okuloplastischer Eingriff endet nicht mit dem Legen der letzten Naht. Vielmehr muss der postoperative Ver-lauf genau geplant, minutiös durchgeführt sowie ärztlich überwacht werden, um zum richtigen Zeitpunkt die Ent-scheidung zur Revision bzw. zur Fortführung der konser-vativen Behandlung treffen zu können. Die genaue

Beurteilung und die entsprechende Therapie erfordern ein Zusammen-spiel von okuloplastischem Chirurgen, Pflegepersonal, dem nachbehan-delnden Augenarzt und natürlich auch von Patient und Angehörigen, konstatieren Dr. Hüseyin Aral, Köln, und Daniel M. Handzel (FEBO), Fulda.

Nachsorge nach okuloplastischen OperationenRevision oder Abwarten?

1 ZUstand NAch KOsmetischer CHIrurgie

H. Aral D. M. Handzel

Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) in der AugenheilkundeWelche wirtschaftliche Bedeutung haben diese Leistungen?

Fast alle Augenärzte haben im Jahr 2010 indivi-duelle Gesundheitsleistungen angeboten, wie die Arztin Felicitas Bucher, Freiburg, gemeinsam mit Dr. Christian Hagist, Freiburg, und Prof. Bernd Raffelhüschen, Freiburg, in einer aktuel-len Umfrage ermittelt hat. Mit durchschnittlich 22 177 Euro pro Jahr und Augenarzt tragen diese Leistungen wesentlich zu den Einnahmen einer Augenarztpraxis bei. Die im Durchschnitt finanzstärksten Einzelleistungen sind dabei das Glaukomscreening und Untersuchungen mit

dem Heidelberg Retina Tomograph und der optischen Kohärenztomo-grafie. Das Angebot individueller Gesundheitsleistungen ermöglicht nach Angaben der befragten Ärzte Praxen oft eine bessere technische Ausstattung.

„Individuelle Gesundheitsleistun-gen (IGeL) tragen wesentlich zum Erhalt einer flächendeckenden, hochwertigen konservativen Au-genheilkunde bei.“ Diese These ist in berufspolitischen Diskussionen in der Augenheilkunde allgegen-wärtig. Allerdings existieren der-zeit nur wenige empirische Erhe-bungen zur finanziellen Bedeu-

tung von IGe-Leistungen in der Augenarztpraxis.

Bundesweite Umfrage sollte Aufschluss bringenUm diese Lücke zu schließen, wur-den in einer bundesweiten Umfrage insgesamt 10 % der niedergelasse-nen Augenärzte über ihr IGeL-Ange-bot befragt. Der anonymisierte Fra-

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gebogen erfasste Angaben zur Pra-xisstruktur, zur allgemeinen be-triebswirtschaftlichen Bedeutung von IGe-Leistungen und zur Häufig-keit spezifischer Einzelleistungen.Der Rücklauf von insgesamt 30 % spiegelt die geografische Vertei-lung der Augenärzte nach Bundes-ländern wider. 65 % der teilneh-menden Ärzte gaben an, in einer Einzelpraxis tätig zu sein, 31 % ar-beiten in einer Gemeinschaftspra-xis und nur 1 % in einem medizini-schen Versorgungszentrum. In Be-zug auf das Tätigkeitsspektrum gaben 25 % der antwortenden Au-genärzte an, Katarakte zu operie-ren. 75 % des Rücklaufs stammte dagegen von konservativ tätigen Augenärzten (Augenärzte ohne Ka-taraktoperationen).

Praktisch alle Augenärzte bieten ein breites IGeL-Spektrum anDen Umfrageergebnissen zufolge haben im Jahr 2010 99 % der Au-

genärzte individuelle Gesund-heitsleistungen angeboten. Wäh-rend der Einkommensanteil aus IGeL im Jahre 2000 durchschnitt-lich noch bei 5 % des Regelleis-tungsvolumens lag, stieg dieser Anteil im Jahr 2010 im Schnitt be-reits auf 19 % (Abb. 1). Dies ent-spricht Einnahmen von 22 177 Euro im Jahr pro Arzt. In den nächsten 10 Jahren werden IGe-Leistungen nach Einschätzung der Augenärzte sogar einen Anteil der Einnahmen von bis zu 30 % des Regelleistungsvolumens erzeu-gen.Neben dem Gesamtumfang ist das Spektrum der angebotenen indivi-duellen Gesundheitsleistungen von besonderem Interesse. 99 % der Augenärzte beispielsweise bie-ten ein klassisches Glaukomscree-ning, bestehend aus Tensiokont-rolle und Papillenbegutachtung, an. Führerscheingutachten, Unter-suchungen mit dem Heidelberg Retina Tomograph (HRT), eine

Kontrolle von intravitrealen ope-rativen Medikamenteneingaben (IVOM), Kontaktlinsenanpassun-gen und die optische Kohärenz-tomografie (OCT) gehören eben-falls zu den häufig angebotenen Leistungen.Für das finanzielle Gesamtaufkom-men spielen besonders das Glau-komscreening aufgrund der tägli-chen Druchführungsfrequenz wie auch HRT und OCT aufgrund ihrer hohen Einzelleistungspreise eine bedeutende Rolle.

Praxisform als entscheidender Faktor für das AngebotsspektrumEine differenzierte Betrachtung der investitionsintensiven indivi-duellen Gesundheitsleistungen zeigt am Beispiel der HRT eine eindeutige Abhängigkeit zwi-schen der Angebotshäufigkeit bzw. dem Durchführungsort und der Praxisform. Laut unserer Um-frage bieten 71 % aller Praxen HRT-IGeL an. Einzelpraxen liegen dabei mit einem Anteil von 63 % jedoch deutlich unter der Ange-botshäufigkeit von Gemein-schaftspraxen, von denen insge-samt 82 % diese Leistung vorhal-ten. Zudem besitzen nur 43 % der Einzelpraxen selbst einen ent-sprechendes Gerät, 57 % lassen die Untersuchung in einem Au-gendiagnostikzentrum durch-führen. Gemeinschaftspraxen dagegen besitzen zu 55 % einen Heidelberg Retina Tomograph in der Praxis.

Auswirkungen auf die technische AusstattungDass IGe-Leistungen eine bessere technische Ausstattung der Praxis durch die Anschaffung weiterer Un-tersuchungsgeräte ermöglicht, be-jahten insgesamt 58 % der Befragten. Davon finanzierten 54 % die An-schaffung eines HRT und 39 % den Kauf eines OCT. Individuelle Ge-sundheitsleistungen können dem-entsprechend wesentlich zur besse-ren technischen Ausstattung einer Augenarztpraxis und dadurch zu ei-ner besseren und wohnortnäheren Patientenversorgung beitragen.

derlich werden. Insbesondere gilt es, das Entstehen von Orbitaphleg-monen zu verhindern.

Freie Transplantate und SchwenklappenFreie Transplantate wirken post-operativ zunächst blass. In den ersten Tagen ist dies allerdings kein Anzeichen für ein Transplan-tatversagen, da die Vaskularisie-rung freier Transplantate von un-ten erfolgt. Daher muss stets der Kontakt zwischen dem Transplan-tat und dem Wundbett sicherge-stellt sein. Serome müssen 3- bis 4-mal täglich ausgerollt werden ohne dabei das Transplantat zu verschieben oder Nähte zu kom-promittieren (Abb. 2 und 3). Als Therapieschema hat sich be-währt: • die 3-mal tägliche Applikation

einer antibiotischen Augen-salbe vom ersten postoperati-ven Tag bis zur beginnenden Vaskularisierung des Trans-plantates,

• die Gabe eines Kombinations-präparats aus einem Antibioti-kum und einem Steroid (z. B. Isopto-Max-Augensalbe) 3- bis 4-mal täglich für zirka 8–14 Tage – abhängig von der Vas-kularisierung – und

• die einmal tägliche Applikation von Dermatix Ultra (Wirkstoffe: Polysiloxan, Silikondioxid) am Morgen und von Hydrokorti-sonsalbe (2,5 %) am Abend auf das Transplantatareal ab der 3. Woche nach dem Eingriff.

Die Salbenmenge und die Häu-figkeit der Applikation sollten dabei so gewählt sein, dass ope-rierte Areale ständig leicht fettig glänzen, aber nicht übernormal „durchweicht“ werden. Zwar sollte ein Aspekt mit gequollener Haut wie nach dem Schwimmbadbe-such vermieden werden, anderer-seits führt ein frühes Austrocknen des Transplantats zu Schrumpfun-gen bis hin zum revisionsbedürfti-gen Transplantatversagen (Abb. 4).

PtosisIst nach einer frühen Abschwel-lung nach einer Ptosisoperation

bereits zu erkennen, dass keine be-friedigende Korrektur erreicht werden kann, sollte bereits inner-halb der ersten 10 Tage eine frühe Revision geplant werden. Denn dann sind die feinen anatomischen Strukturen des Lidhebeapparates noch nicht wieder verwachsen, weshalb die Revision weniger traumatisch ist.Wir empfehlen daher eine Wie-dervorstellung des Patienten beim Operateur innerhalb der ersten 10 Tage, unabhängig davon, ob es sich um eine Levatorresektion, eine Levatorfaltung, oder eine Leva-torrezession gehandelt hat. Dabei müssen die Ergebnisse vorausge-gangener Operationen – chirurgi-scher Erfolg und organische wie psychomotorische Reaktionen des Patienten – berücksichtigt wer-den. Revisionsoperationen nach der Ptosischirurgie sind sehr häu-fig!

Tarsalzungenplastik bei Entropium/EktropiumEine Revision nach einer Opera-tion eines Entropiums oder eines Ektropiums mithilfe der Tarsal-zungenplastik ist vor allem dann indiziert, wenn die Zügelplastik aus der periostalen Verankerung abreißt. Zu erkennen ist dies an ei-ner erneut eintretenden Fehlstel-lung der Lidkante. Bei der weiteren Inspektion und Untersuchung fehlt durch die nicht mehr gegebene Aufhängung des Lidbändchens die Lidspannung. Eine Sonderstellung nimmt das Entropiumrezidiv mit erneuter Keratopathie ein. Hier muss meist eine frühe Revision durchgeführt werden.

Zunakochi-SyndromChirurgische Eingriffe im Gesichts-bereich werden heute immer häufi-ger durchgeführt. Dadurch entstand leider auch ein Krankheitsbild, für

das in der Trierer Augenklinik der Begriff des „Zunakochi-Syndroms“ (Abb. 5) geprägt wurde. Häufig wol-len sowohl die Patienten als auch die Ärzten „zu viel“, woraus sich kosmetische Beeinträchtigungen, aber auch funktionelle Beschwer-den wie ein Lidschlussdefizit mit Lagophthalmus oder ein Ektropium ergeben können. Solange keine sub-jektiven Beschwerden bestehen oder klinische Zeichen der Expositi-onskeratopathie (Hornhautvaskula-risierung, Epithelschäden) auftre-ten, kann ein Lidschlussdefizit bis zu 3 mm toleriert werden .Stellt sich der Zunakochi-Patient mit einer schwierigen Ausgangslage (z. B. ausgedehnte Hautresektion, welche im Fall einer Revisionsope-ration Umstellungsplastiken oder Hauttransplantationen erforderlich machen würde) vor, gilt es den Nut-zen und die Risiken einer Revision gegeneinander abzuwägen. Besteht keine absolute Indikation zur Ope-ration, zum Beispiel ein Lagophthal-mus, muss man die Geduld des Pati-enten einfordern. Denn das Gewebe muss Zeit haben, sich vom Primär-eingriff zu erholen.Das Operationsareal sollte in die-ser Zeit mit geeigneten Salben (Steroid- und Silikonpräparate) weich massiert werden. In diesen Phasen muss an die Geduld des Pa-tienten appelliert und dieser ent-sprechend motiviert werden.

Nachsorge nach okuloplastischen OperationenRevision oder Abwarten?

Freitag, 30. September 2011

Freie Vortragssitzung Lider, Orbita 08:00–09:30 Uhr, Estrel CC Raum 4 (08:45–08:54 Uhr: Nachsorge nach Lidoperationen: Revision oder Abwar-ten?)

Abb. 1 Lokale Infektion nach lateraler Zügelplastik.

Abb. 2 Schwenklappenplastik vom Oberlid.

Abb. 4 Teilweise nekrotisches Transplantat.

Abb. 3 Aspekt nach Nahtentfernung.

Abb. 5 Zunakochi-Syndrom: Ektropium durch exzessive Hautresektion im Rahmen einer Unterlidblepharoplastik.

Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) in der AugenheilkundeWelche wirtschaftliche Bedeutung haben diese Leistungen?

Donnerstag, 29. September 2011

Freie Vortragssitzung Gesundheitsökonomie, diverse Themen 10:00–11:30 Uhr, Estrel CC Raum 4 (10:00–10:09 Uhr: Die wirtschaftliche Bedeutung individueller Gesundheits-leistungen (IGeL) in der Augenheil-kunde)

%40 ■ Mittelwert

35 ■ Median

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10

5

0 2000 2010 2020 Jahr

Abb. 1 Entwicklung der Einnahmen aus individuellen Gesundheitsleistungen im Verhältnis zum Regelleistungsvolumen.

n = 100

n = 138

n = 122

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Die Definition des glaukomatösen Sehnervenschadens wurde in den letzten Jahren überarbeitet. Heute zählt ein erhöhter Augeninnen-druck (IOD) nicht mehr zu den De-finitionskriterien des primären Offenwinkelglaukoms (POWG), er gilt lediglich als wichtiger Risiko-faktor. Bis zu einem Alter von 60 Jahren beträgt die Häufigkeit von Offenwinkelglaukomen etwa 1 %. Ab dem 60. Lebensjahr steigt die Prävalenz exponentiell an und be-trägt bei Personen in der 8. Le-bensdekade zirka 5 %. 30–50 % die-ser Patienten haben normale Au-geninnendruckwerte.Das primäre Offenwinkelglaukom definiert sich demnach über die beiden folgenden Hauptkriterien:• einer typischen glaukomatö-

sen Optikusatrophie (GOA) mit

struktureller Schädigung des Sehnervenkopfs und

• dem Untergang retinaler Gang lienzellen und Astrozyten sowie korrespondierende Ge-sichtsfelddefekte.

Die Ätiologie, die Diagnostik und die Therapie von Offenwinkel-glaukomen mit normalen oder er-höhten Augeninnendruckwerten sind komplex und häufig fächer-übergreifend. Inzwischen weiß man, dass trotz eines normalen Augeninnendrucks eine typische glaukomatöse Veränderung mit Progression entstehen kann. Diese Erkenntnis hat zu der Vermutung geführt, dass noch andere ätiolo-gische Faktoren an der Entstehung des Niederdruckglaukoms betei-ligt sind.

Pathogenese auf vaskulärer, neurodegenerativer oder genetischer Basis?Zur Pathogenese der Entstehung von primären Offenwinkel- oder Niederdruckglaukomen werden momentan eine vaskuläre, eine neurodegenerative und eine ge-netische Theorie diskutiert. Laut der vaskulären Hypothese schä-digen periodisch wiederkeh-rende, moderate Ischämien auf-grund einer Dysregulation der Perfusion der Sehbahn inklusive des Nervus opticus und arterio-sklerotisch veränderter Gefäße sowohl die Sehbahn als auch den Nervus opticus. Dies führt zu der

typischen glaukomatösen Opti-kusatrophie.Die genetische Komponente spie-gelt sich unter anderem in der Ver-erbung der Epsilon4-Allele von Apolipoprotein E wieder, die so-wohl für Morbus Alzheimer als auch für Niederdruckglaukome, aber auch – in geringerem Ausmaß – für primäre Offenwinkelglau-kome als wichtiger gemeinsamer Risikofaktor identifiziert wurde.Die neurodegenerative Theorie wiederum stützt sich auf spezifi-sche Muster des Untergangs von Ganglienzellen beim Glaukom und deren Ähnlichkeit mit vielen neu-rodegenerativen Erkrankungen wie dem Morbus Alzheimer, dem Morbus Parkinson, der multiplen Sklerose oder den sogenannten „white matter lesions“ (WML) im Gehirn.

Integrität und Grad der Myelinisierung der Axone des 4. NeuronsIn diesem Zusammenhang unter-suchten wir in Kooperation mit der Neuroradiologie (Prof. Arnd Dörfler) und dem Lehrstuhl für Mustererkennung (Prof. Joachim Hornegger) der Universität Erlan-gen-Nürnberg mittels Kernspin (Siemens 3-Tesla-MR, „Diffusion Tensor Imaging“) die Sehbahn und quantifizierten die Integrität und den Grad der Myelinisierung der

Axone des 4. Neurons (vom Corpus geniculatum laterale zu Sehrinde) – abhängig von verschiedenen Glaukomkriterien und dem Alter (Abb. 1).Dabei fanden wir eine signifikante Korrelationen zwischen der Integ-rität der Axone des 4. Neurons mit• dem Alter,• dem Grad der zerebralen Mik-

roangiopathie,• dem Grad des glaukomatösen

Astrozytenverlustes (Heidel-berg Retina Tomograf; HRT – Burk Lineare Diskriminanz-funktion; BLDF) und

• der Minderung der retinalen Nervenfaserschichtdicke (OCT-Spectralis).

Damit scheinen zum einen die int-razerebralen Sehbahnen bei Pati-enten mit glaukomatöser Optikus-atrophie schneller zu altern als bei Kontrollpersonen. Zum anderen lassen unsere Daten darauf schlie-ßen, dass die glaukomatöse Dege-neration der retinalen Ganglien-zelle von einer gleichzeitigen De-generation der intrazerebralen Sehbahn begleitet ist.

Glaukom jenseits des 3. Neurons – eine MRT-StudieDen zerebralen Anteil der Sehbahn bildlich darstellen und medizinisch bewerten

Samstag, 01. Oktober 2011

Glaukomdiagnostik 16:00–17:30 Uhr, Estrel CC Raum 1 (16:12–16:24 Uhr: Glaukom jenseits des 4. Neurons – eine MRT-Studie)

Das „MR-Diffusion Tensor Imaging“ des Gehirns er-möglicht eine Visualisierung der Sehbahn. Aber auch der nicht direkt sichtbare Anteil des 3. Neurons und zusätzlich das 4. Neuron der Sehbahn lassen sich auf diese Weise bildlich darstellen und medizinisch bewer-ten. Gemeinsam mit seinen Kollegen aus der Neuro-radiologie und dem Lehrstuhl für Mustererkennung hat Prof. Georg Michelson, Erlangen, eine neue Methode entwickelt, welche die Sehbahn bei Glaukompatienten visualisiert und in geeigneter Form mit Referenzbildern vergleicht. Ersten Ergebnissen zufolge verringert sich

die funktionale Integrität des 4. Neurons der Sehbahn zum einen mit dem Alter, zum anderen mit einer zunehmenden glaukomatösen Schädigung des Sehnervs.

Abb. 1 Die „FA“-Map zeigt die beiden segmentierten Sehstrahlungen in Höhe des Corpus geniculatum laterale (3-Tesla-MR, Diffusion Tensor Imaging).

Die operative Therapie des grauen Stars ist seit Jahrtausenden eine Domäne der Augenärzte bzw. der Okulisten – und nur ein Beispiel für die Aufgaben, welche die Au-genärzte im Laufe der Jahrhun-derte meisterten.

Besserung des Sehvermögens – schon immer eine HerausforderungSchon im Altertum haben Augen-ärzte „den Star gestochen“, dauer-hafte Visusverbesserungen damit wohl aber nicht erreicht. Vielfach sah der Patient zwar subjektiv bes-ser, insbesondere die Hell- bzw. Dunkelwahrnehmung besserte sich, aber der Verlust der Linse ließ eine wirkliche Verbesserung des Sehvermögens – bis auf eine Ver-besserung der Orientierung – nicht zu. Diesem Dilemma begeg-nete man im beginnenden 17. Jahrhundert mit Sehhilfen in Form

der sogenannten Starbrillen, wel-che die Linse ersetzten. Unter kos-metischen Gesichtspunkten waren diese zwar sehr gewöhnungsbe-dürftig, erfüllten aber immerhin den Wunsch nach einer objektiven Visusverbesserung.Manchmal bringen auch Zufälle einen epochemachenden Beitrag zu einem erfolgreichen wissen-schaftlichen Leben. So entdeckte der Engländer Sir Harold Ridley zufällig, dass ein in ein Auge einge-drungenes Plexiglasteilchen kei-nerlei Irritationen hervorruft. Seine Erkenntnis ermöglichte es ihm, nach einigen Rückschlägen, um das Jahr 1950 die erste brauch-bare Intraokularlinse (IOL) zu ent-wickeln und zur Serienreife zu führen. Die Herausforderung zu ei-nem kosmetisch einwandfreien Linsenersatz bei entsprechender Visusverbesserung war erfolgreich bewältigt!

Spannungsfeld zwischen Möglichkeiten, Ressourcen und SinnhaftigkeitWelchen Anforderungen sich die heutigen Augenärzte bezüglich ei-ner erfolgreichen Therapie von Au-generkrankungen stellen wollen oder müssen, ist nicht abschlie-ßend zu beurteilen. Doch egal wie Entscheidungen fallen werden, ein „magisches“ Dreieck wird sich un-ter dem Gesichtspunkt des Span-nungsfeldes• der wissenschaftlichen Fähig-

keiten und Möglichkeiten,• der finanziellen Ressourcen

und• der Sinnfrage

auch – oder vielleicht gerade – in Zukunft nur schwer lösen lassen!

Das Berufsbild im Wandel der ZeitKommen wir nun zum Berufsbild. Die Frage nach der Einführung des Begriffes ‚Augenarzt‘ und die da-mit verbundene Anerkennung als eigenständigen Facharzt mag sich für manche im 19. Jahrhundert durch die Spezialisierung der Me-dizin erfüllt haben. Doch eigent-lich gibt es den Begriff Augenarzt oder Okulist seit Jahrtausenden.Bereits in der Gesetzessammlung des babylonischen Königs Ham-

murabi wird das Berufsbild des Augenarztes erwähnt, der bei Kunstfehlern drakonische Strafen akzeptieren musste. Diese Vor-schriften zeugen einerseits von dem Ansehen und dem Können, das Augenärzte damals gehabt ha-ben müssen. Durchaus darf man aber auch vermuten, dass diese bei der Ausübung ihres Berufes unter besonderer Anspannung gestan-den haben müssen. Denn die zu befürchtenden Strafen bei einem Kunstfehler lassen höchste Kon-zentration erforderlich erschei-nen. Manche der heutigen Augen-ärzte, werden im Zeitalter des Burnout-Syndroms dieses Gefühl der Anspannung nur zu gut ken-nen!Nach den Griechen gaben dann ungefähr seit dem Anfang des ers-ten Jahrtausends die arabischen Augenärzte für Jahrhunderte den Ton an. Sie bereicherten die Au-genheilkunde wesentlich mit ih-rem großen theoretischen und praktischen Wissen. In Europa war es um die Augenheilkunde stiller geworden – kein Wunder, denn den meisten etablierten Chirurgen war die operative The-rapie von Augenerkrankungen viel zu gefährlich. So zogen in Mitteleuropa jahrhundertelang reisende Okulisten durch die

Lande, im Regelfall von Jahrmarkt zu Jahrmarkt.An den Universitäten dürfte damals kaum eine operative Therapie von Augenerkrankungen stattgefunden haben. Dementsprechend galt es, das Fach ‚Augenheilkunde‘ und das Berufsbild ‚Augenarzt‘ auch in Mit-teleuropa allgemein – neu – zu de-finieren. Dieses geschah tatsächlich erst am Ende des 18. und insbeson-dere im 19. Jahrhundert. Damals wurden eigenständige Lehrstühle für Augenheilkunde etabliert, wo-bei insbesondere 1813 die Errich-tung der Wiener Lehrkanzel für die europäischen Universitäten feder-führend war.

Mit der Spezialisierung kommen neue Aufgaben!Und in der heutigen Zeit? Auf-grund der fortschreitenden Spezi-alisierung ist hier durchaus mit neuen Herausforderungen zu rechnen – erinnert sei hier an das Zusammenspiel bzw. den Gegen-satz Augenarzt und Optometrist.

Herausforderungen in der AugenheilkundeEin Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft

Donnerstag, 29. September 2011

Ophthalmologisches Symposium der Julius-Hirschberg-Gesellschaft 16:00–17:30 Uhr, Estrel CC Raum 5 (16:54–17:12 Uhr: Herausforderungen in der Augenheilkunde)

Im Hinblick auf das Motto des diesjährigen Kongresses der Deut-schen Ophthalmologischen Gesellschaft erscheint es reizvoll, einmal zurückzublicken und zu betrachten, welchen Herausforderungen sich Augenärzte in der Geschichte stellen mussten. Frank Krogmann von der Julius-Hirschbert-Gesellschaft verdeutlicht dies hier anhand von 2 Beispielen. Standen doch auch die Augenärzte oder Okulisten vergan-gener Zeiten stets vor neuen Herausforderungen, hat sich dies auch heute nicht verändert. Generell jedoch scheinen die Aufgaben, denen sich die Augenheilkunde stellen muss, immer diffiziler zu werden.

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Die hohe anatomische Erfolgsrate der rhegmatogenen Netzhautablö-sung geht leider nicht immer mit der Höhe der wiedererlangten Sehfunktion einher. Bei einer über einen kurzen Zeitraum hinaus fortbestehenden Abhebung der Makula kommt es zu einer irrever-siblen Degeneration der Außen-segmente der Photorezeptoren, was die zentrale Sehschärfe erheb-lich herabsetzt. Es gilt daher, eine drohende Abhebung der Makula in jedem Fall zu verhindern – und zwar unabhängig davon,• ob es sich um eine komplexe

anatomische Ausgangssitu-ation handelt, die eine pri-märe Vitrektomie erforderlich macht, oder

• ob es sich um eine einfache Einloch-Situation handelt, die mit einer kleinen Plombe ver-sorgt werden kann.

Die schnelle Verfügbarkeit eines versierten vitreoretinalen Chirur-gen und die Versorgung außerhalb der täglichen Routine, insbeson-dere bei komplizierten Ausgangs-situationen, sind jedoch in diesem Zusammenhang oft problema-tisch. Unter den heute sehr rele-vanten wirtschaftlichen, finanziel-len und arbeitsrechtlichen Aspek-ten muss der Sinn und Nutzen ei-ner teueren Versorgung außerhalb der Regelarbeitszeiten kritisch hinterfragt werden. Wann ist eine Ablatiooperation tatsächlich un-aufschiebbar? Diese Frage erlangt unter diesen nicht medizinischen Aspekten heute neue Aktualität.

Aktuelle prospektive Analyse soll die Frage jetzt klärenIn der Universiäts-Augenklinik in Göttingen wird derzeit prospektiv untersucht,• ob eine durch ungünstige Rah-

menbedingungen verzögerte Versorgung den Ausgang nega-tiv beeinflusst,

• ob eine Progression der Ablatio auftritt und

• ob diese bestimmten Aus-gangssituationen zugeordnet werden kann.

Denn die bisherige Datenlage be-züglich der Progression einer rheg-matogenen Ablatio retinae ist dürftig. Ob eine Ablatio mit anlie-gender Makula noch am gleichen Tag versorgt werden sollte, ist der-zeit nicht klar zu beantworten. Die Versorgung im Rahmen des Not-dienstes sollte aber gut begründ-bar sein.Aus den bisherigen Studien auch bei anliegender Makula geht bis-

lang nicht hervor, dass eine Ver-sorgung am nächsten Tag für den Patienten nachteilig ist. In einer englischen Umfrage unter vitreo-retinalen Chirurgen wurde im Mittel 29 Stunden als ideale Zeit-

Die rhegmatogene Ablatio retinae – akuter Notfall oder planbar?Dass eine Versorgung am nächsten Tag nachteilig ist, ist bislang nicht belegt!

Sonntag, 02. Oktober 2011

Vitreoretinales Update der Retinologi-schen Gesellschaft 12:00–13:30 Uhr, Estrel Saal A&B (12:12–12:24 Uhr: Die rhegmatogene Ablatio retinae – ein akuter Notfall oder planbar?)

Bei einer rhegmatogenen Ablatio gilt es grundsätzlich, eine drohende Abhebung der Makula zu verhindern. Die Versorgung außerhalb der täglichen Routine ist jedoch häufig nicht unproblematisch. Unter den heute sehr relevanten wirtschaftlichen, finanziellen und arbeitsrechtlichen Aspekten muss der Nutzen einer teueren Versorgung außerhalb der Regelarbeitszeiten kritisch hinterfragt werden. Wann eine Ablatioopera-tion tatsächlich unaufschiebbar ist, versucht Prof. Hans Hoerauf, Göttingen, hier zu beantworten.

spanne genannt, in der eine superotemporale rhegmatogene Netzhautablösung mit anliegender Makula versorgt werden sollte.Zusätzlich sind die Bedingungen während der Notdienstversorgung oft nicht optimal. Trotzdem wäre im Falle einer juristischen Ausein-andersetzung die Argumentation schwierig.

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Ausgehend von den Arbeiten von Melles und Price hat sich seit eini-gen Jahren auch in Deutschland für die Behandlung des dekompensier-ten Hornhautendothels dessen Er-satz durch die Übertragung einer dünnen posterioren Spenderla-melle mit noch geringem Stroma-anteil (DSAEK) oder auch die Trans-plantation lediglich der isolierten Deszemetendothelschicht vom Spender (DMEK) etab liert.

DMEK oder DSAEK – Vor- und Nachteile beider VerfahrenDie DMEK führt zwar zu den besse-ren Visusergebnissen bei den be-troffenen Patienten. Aufgrund der dafür notwendigen, aufwendigen Präparation der Lamelle mit der Ge-fahr des Transplantatverlusts sowie der wenig standardisierbaren intra-okularen Entfaltung der sich nach der Isolierung sofort aufrollenden Deszemetmembran ist diese Thera-

pieoption bisher nur wenigen spezi-alisierten Zentren vorbehalten.Durch den Einsatz von Mikrokera-tomen recht gut reproduzierbar ist dagegen die Gewinnung der Spen-derlamellen bei der DSAEK. Auch das intraokulare Handling des Transplantats ist aufgrund der feh-lenden Rollenbildung wesentlich einfacher. Zudem ist nicht nur von einer geringeren iatrogenen Schä-digung des Spenderendothels aus-zugehen, die Adhäsion der Lamelle erfolgt in der Regel ebenfalls schnell und sicher. Die postoperativen Vi-susergebnisse erreichen jedoch im Mittel nicht mehr als 0,5–0,6, wo-bei der beste Visus häufig nach etwa 6 Monaten erreicht wird.

Dünne Lamellen für die DSAEK dank alternativer SchnittmethodeUnser Bestreben war es daher, die Vorteile der DSAEK zu nutzen, die

Technik jedoch so zu optimieren, dass eine noch schnellere visuelle Rehabilitation, verbunden mit ei-nem besseren Endvisus, möglich wird. Hierzu hat es sich als günstig erwiesen, eine Dicke der posterio-ren Spenderlamelle von maximal etwa 120 μm anzustreben. Dies ge-lingt in den meisten Fällen nur durch eine Modifikation der bishe-rigen Schneidetechnik.Wir nutzen für die Herstellung der Lamellen das Pendular-Mikrokera-tom der Firma Schwind. Nach der Einspannung des Transplantats in eine künstliche Vorderkammer wird dieses pachymetrisch ver-messen. Abhängig von seiner Di-cke, die in den meisten Fällen zwi-schen 520 und 620 μm variiert, führen wir zunächst einen Schnitt mit dem 400-μm-Kopf des Sys-tems durch. Anschließend wird die Restdicke der posterioren Lamelle erneut pachymetrisch gemessen. Beträgt diese noch mehr als 120 μm, wird mit einem 90-, 130- oder 160-μm-Kopf ein zweites Mal ge-schnitten. Hierbei muss berück-sichtigt werden, dass die effektive Schnitttiefe bei der Anlegung des zweiten Schnittes nicht die inten-dierte erreicht, da sich der Abtrag aufgrund der jetzt bereits dünne-ren Hornhaut verringert.Um den richtigen Kopf für den zwei-ten Schnitt auszuwählen, haben wir

entsprechende Nomogramme ent-wickelt. Auf diese Weise gelingt es, ausreichend dünne Lamellen zu ge-winnen, die sich mit der bewährten DSAEK-Technik problemlos implan-tieren lassen.

Rasche Visuserholung und bessere VisusergebnisseBisher haben wir 42 Patienten eine solche dünne Lamelle implantie-ren können. In 33 Fällen kam es zu einer deutlich rascheren Visuser-holung im Vergleich zur bisheri-gen Technik – im Mittel lag der unkorrigierte Visus nach einer Woche bei 0,16, nach 4 Wochen bei 0,4 und nach 3 Monaten bei 0,6. In 6 Fällen wurden auch Visus-werte von 0,8–1,0 nach 3 Monaten (und bei 3 Patienten bereits nach 2 Wochen) erreicht. Für die späte-ren Zeiträume stehen noch nicht genügend Fälle zur Auswertung zur Verfügung.Zu einer Dislokation mit erforder-licher erneuter Lufteingabe kam es bei 2 Patienten. In 3 Fällen kam es darüber hinaus zu einem primä-ren Transplantatversagen – ver-mutlich aufgrund einer iatrogenen Endothelschädigung. Bei den ver-bleibenden 4 Patienten war die Vi-susentwicklung mit der unter der bisherigen Technik vergleichbar.Unsere Studien bestätigen somit die Arbeiten anderer Autoren, dass

sich die Implantation dünner Spen-derlamellen günstig auf die Visus-erholung und den Endvisus nach einer DSAEK auswirkt. Die Beibe-haltung der gewohnten Implantati-onstechnik muss hierbei als beson-derer Vorteil gegenüber der DMEK hervorgehoben werden.

Jetzt gilt es, den etwas höheren Endothelschaden zu kontrollierenProblematisch bleibt derzeit noch der etwas höhere Endothelscha-den, der nach dem zweiten Schnitt zu beobachteten ist. Hervorgeru-fen wird dieser Schaden entweder von der 2-maligen Drucksteige-rung in der künstlichen Vorder-kammer oder den durch die Oszil-lation des Messers hervorgerufe-nen Vibrationen in der Nähe des Endothels. Unsere weiteren Stu-dien werden sich mit der Aufklä-rung und Behebung dieses noch vorhandenen Nachteils der neuen Technik befassen.

Optimierung der Visusergebnisse nach DSAEKImplantation dünner Spenderlamellen mit besseren Ergebnissen assoziiert

Donnerstag, 29. September 2011

Ersatz des Hornhautendothels: Grundlagen, Technik, Perspektiven – Symposium der Sektion DOG-Gewebe-transplantation und Biotechnologie 16:00–17:30 Uhr, Estrel Saal C (16:36–16:48 Uhr: Optimierung der Visusergebnisse nach DSAEK)

Können die postoperativen Visusergebnisse nach einer DSAEK durch die Präparation einer möglichst dünnen Spenderlamelle optimiert werden? Ja, meint Prof. Peter W. Rieck, Berlin. Dank einer speziellen Schneidetechnik ist sein Team in der Lage, posterio-re Spenderlammellen von einer Dicke von maximal 120 μm herzustellen. Mit diesen dünneren Lamellen sind ein rascherer Visusanstieg und bessere Visus-endergebnisse möglich: Nach 6 Monaten ist der Visus um 2 Zeilen besser.

Der Augenarzt ist der erste, der einen neuen Patienten mit einer fraglichen Hornhautdystro-phie zu beurteilen hat. Bei unklarem Befund sollten im-mer beide Augen bei medikamentös

erweiterter Pupille untersucht werden. Grundsätzlich sind die Bestimmung des Trübungsmus-ters bei breitem Spalt, die Loka-lisation der Trübung bei engem Spalt und die Beurteilung der Trübungseinheiten in indirektem Licht zu empfehlen. Prof. Walter Lisch, Hanau, präsentiert hier die wichtigsten Schlüsselbefunde, um so in die neue, internationale Klassifikation der Hornhautdys-trophien einzuführen.

Beidseitige Hornhauttrübungen haben ein breites, differenzial-diagnostisches Spektrum. Die ge-zielte Anamnese, eine makrosko-pische Untersuchung der Gesichts-haut bzw. der Lider sowie das Ekt-ropionieren des Oberlides sind bei der Abklärung von Hornhautbe-funden daher obligatorische Un-tersuchungsschritte. Die Untersu-chung an der Spaltlampe sollte bei

einer medikamentös erweiterten Pupille in 3 Schritten erfolgen:• die Definition des sogenannten

Trübungsmusters bei breitem, direktem Spalt,

• die Lokalisation der Trübung bei Messerschnittspalt und

• die Definition der Einzelbe-standteile (= Trübungseinhei-ten) des Trübungsmusters bei direkter und indirekter Be-leuchtung.

Bei der Differenzialdiagnose der beidseitigen Hornhauttrübungen sind 6 Hauptgruppen zu unter-scheiden:• Hauterkrankungen mit Horn-

hautbeteiligung, wie eine Ro-sazea (Abb. 1) oder Atopien,

• Hornhautdystrophien (HD),• systemische Erkrankungen mit

Hornhautbeteiligung,• erregerbedingte Hornhauttrü-

bungen (selten beidseits)• eine immunotactoide Kerato-

pathie und• periphere Hornhauttrübungen

unklarer Genese.

HornhautdystrophienBei den Hornhautdystrophien unterscheidet man über 25 ver-schiedene Krankheitsbilder, die ganz unterschiedliche und damit krankheitsspezifische Trübungs-muster bzw. Trübungseinheiten aufweisen. In Anlehnung an die berühmte, von Pablo Picasso dar-gestellte Bildreduktion der Stier-

darstellung („Toros“), werden die einzelnen Krankheitsbilder auf die differenzialdiagnostisch entschei-denden Trübungsbilder reduziert. Beispiele dafür sind epitheliale solitäre, klare Mikrozysten (in indirekter Beleuchtung), die als Meesmann-Hornhautdystrophie bezeichnet werden, oder die gra-nuläre Hornhautdystrophie vom Typ 1, die in direkter Beleuchtung als „Schneegestöber“ imponiert.

Systemische Erkrankungen mit HornhautbeteiligungZu den systemischen Erkrankun-gen mit Hornhautbeteiligung zäh-len beispielsweise beidseitige her-petiforme Hornhauttrübungen, das sogenannte Richner-Hanhart-Syndrom (= Tyrosinämie Typ II). Beidseitige Schmerzen und ein Blepharospasmus im Säuglingsal-ter können auf dieses Krankheits-bild hinweisen. Die schnelle und richtige Diagnose des Augenarztes ist für die Weiterentwicklung des Kindes äußerst wichtig, da durch eine tyrosinarme Ernährung der okuläre und systemische Befund behandelt werden kann.

Immunotactoide KeratopathieDie immunotactoide Keratopathie ist eine beidseitige Hornhauttrü-bung infolge einer monoklonalen

Gammopathie. Bei der benignen monoklonalen Gammopathie – oder besser „MGUS“ („monoclonal gammopathy of undetermined sig-nificance“) – können chamäleonar-tig verschiedene Trübungsmuster beobachtet werden, die gegenüber einzelnen Hornhautdystrophien abgegrenzt werden müssen.

Periphere Hornhaut-trübungen unklarer GenesePeriphere Hornhauttrübungen unklarer Genese sind häufig unre-gelmäßig strukturierte, periphere Trübungen mit oder ohne ober-flächliche Vaskularisierung. Neben der diagnostischen Einschätzung wird der Augenarzt mit der Frage einer möglichen Trübungsausdeh-nung in Richtung Hornhautzent rum konfrontiert. Gelegentlich führt dies im jahrelangen Verlauf zu einer Vi-susreduktion infolge eines unregel-mäßigen Astigmatismus. Differen-zialdiagnostisch zu unterscheiden ist die Salzmann‘sche Hornhautde-generation. Möglicherweise besteht später auch eine Indikation zur pho-totherapeutischen Keratektomie.

Schlüsselbefunde und Differenzialdiagnose bei HornhautdystrophienDrei obligatorische Untersuchungsschritte an der Spaltlampe

Sonntag, 02. Oktober 2011

Update Hornhautdystrophien 08:00–09:30 Uhr, Estrel Saal C (08:12–08:24 Uhr: Schlüsselbefunde und DD bei Hornhautdystrophien (HD))

Abb. 1 Rosazeakeratitis. Die

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Keilbeinmeningeome können – je nach ihrer Lage und ihrer Ausdeh-nung – sehr unterschiedliche Symp-tome verursachen. Die Hauptprob-leme in unserem Fachgebiet sind eine Kompression der Sehnerven, die Einschränkung der Okulomoto-rik und ein Exophthalmus.

Operation, Bestrahlung oder einfach beobachten?Bis vor etwa 15 Jahren gab es keine Alternative zur chirurgischen Be-handlung eines Keilbeinmeninge-oms. Ein beträchtlicher Anteil die-ser an sich gutartigen Tumoren ist aber nicht kurativ zu operieren. Davon ist auszugehen, wenn der Nervus opticus ummantelt ist oder der Tumor den Sinus cavernosus infiltriert. In diesen Fällen erwies sich die Strahlentherapie in einer Dosierung von mehr als 50 Gy als erstaunlich erfolgreich, sodass sie

in gewisser Weise in Konkurrenz mit der Neurochirurgie trat.Die Strahlentherapie hat aber eine gravierende und heimtückische Nebenwirkung: Sie kann den Seh-nerv, den sie retten will, zerstören – ja sie kann sogar den nicht be-troffenen Partnersehnerv oder das Chiasma schädigen. Diese in der Regel irreversible schwere Kompli-kation, die erst nach einem Inter-vall von mindestens 6 Monaten nach der Therapie auftritt, ist mit etwa 2 % zwar selten, aber nicht zu vernachlässigen. Sie muss gegen das Operationsrisiko und die Aus-sichten einer Operation abgewo-gen werden.Die Operation hat den Vorteil der sofortigen Entlastung des Sehner-ven und der sicheren histologischen Diagnose. Das Risiko, den Sehnerven zu schädigen, besteht aber ebenfalls und ist nur schwer abzuschätzen.

Wir plädieren deshalb für eine sorg-fältige und individualisierte Ent-scheidung, bei der auch der Allge-meinzustand, die Lebenssituation und die Lebenserwartung des Pati-enten eine Rolle spielen.Da Meningeome ihr Wachstum nicht selten spontan einstellen, kann es ein Ausweg sein, sich un-ter regelmäßigen Kontrollen in diesen Wachstumsstillstand „zu retten“. Ein Keilbeinmeningeom, das keinen Schaden verursacht und nicht funktionell progredient ist, bedarf keiner Behandlung.

Wann besteht die Indikation zur Therapie?Entschließt man sich zur Therapie, ist die chirurgische Entfernung des Meningeoms immer dann die erste Wahl, wenn die Chance zu einem kurativen Eingriffs groß ist, sprich die Läsion höchstwahr-scheinlich komplett zu entfernen ist.Ist der Tumor jedoch kurativ in-operabel, plädieren wir für eine primäre Strahlentherapie – auch ohne histologischen Befund, da die radiologische Diagnose zwar nicht absolut, aber ausreichend sicher ist. Die modernen konformalen in-tensitätsmodulierten Techniken erlauben eine sehr gute Schonung der Nachbarstrukturen und errei-chen mitunter schon nach 2–3 Wochen eine Besserung, sodass

die sofortige chirurgische Dekom-pression, wie sie beim Hypophy-senapoplex unabdingbar wäre, nicht zwingend notwendig ist.Da der Schaden beim Meningeom langsam über viele Wochen und Monate hinweg entstanden ist, ist eine überstürzte „Notoperation“ niemals angezeigt. Wir raten auch nicht zur geplanten Kombination von Resektion und Strahlenthera-pie, mit der zunächst der Sehnerv dekomprimiert und danach durch die Strahlentherapie der Resttu-mor am Weiterwachsen gehindert werden soll. In diesem Fall wird der Patient sowohl dem Opera-tions- als auch Bestrahlungsrisiko ausgesetzt.

Der Augenarzt in zentraler Position im interdisziplinären TeamWir meinen, dass dem Augen-arzt bei der Indikationsstellung die wichtigste Position zukommt: Denn die Funktion des Auges spielt eine entscheidende Rolle. Bleibt sie konstant, ist kein Handeln geboten. Entscheidend ist, dass Neurochi-rurg, Radioonkologe, Neuroradio-loge und Augenarzt auf Augenhöhe kommunizieren. Der Augenarzt verfügt dabei aber über die wich-tigsten Informationen, wenn es darum geht zu entscheiden, ob und wie ein Keilbeinmeningeom be-handelt wird.

Tipps für die PraxisImmer wieder wird ein Meningeom etwa im Rahmen der Abklärung von bestehenden Kopfschmerzen zufäl-lig entdeckt. Dieses sofort zu operie-ren oder zu bestrahlen, wäre meist ein schwerer Fehler. Bei solchen Pa-tienten ist es vielmehr wichtig zu kontrollieren, ob der Tumor über-haupt Schaden anrichtet und ob sich eine Progression zeigt.Ebenfalls wäre es wenig zielfüh-rend, einen Tumor zu operieren oder zu bestrahlen, wenn der Visus Fingerzählen ist und die Papille völ-lig weiß erscheint. Hier ist nichts zu gewinnen. Erst wenn das Partner-auge in Gefahr kommt, besteht Handlungsbedarf. Sieht die Papille bei schlechtem Sehvermögen je-doch vital aus, ist zu befürchten, dass eine rasche Tumorprogression vorausgegangen ist. In solchen Fäl-len gilt es, entsprechend rasch zu reagieren. Die Therapie mit Steroi-den kann unter diesen Umständen eine Entlastung bringen und die Zeit bis zur Operation oder Be-strahlung überbrücken.

Keilbeinmeningeome – was ist die optimale Therapie?Wann soll man operieren, wann bestrahlen?

Donnerstag, 29. September 2011

Ophthalmoplastische Chirurgie und ihre Grenzgebiete – Update der DOG-Sektion Ophthalmologische und Re-konstruktive Chirurgie 14:00–15:30 Uhr, Estrel CC Raum 4 (14:24–14:36 Uhr: Keilbeinmeninge-om, was ist die optimale Therapie?)

Keilbeinmeningeome sollten nur dann behandelt werden, wenn sie Schaden anrichten, rät Prof. Helmut Wilhelm, Tübingen. Dementsprechend wichtig ist ihre sorgfältige neuroophthalmologische Überwachung. Bei jeder geplanten Therapie, sei es die Operation, eine Bestrahlung oder eine kombinierte Behandlung, sind Nutzen und Risiken sorgfältig abzuwägen. So ist die Bestrahlung bei nicht kurativ operablen Tumoren eine gute Alternative. Die Domäne der Operation wiederum ist das kurativ und ohne zusätzliche Schäden resezier-

bare Meningeom. Diese Zuordnung ist allerdings häufig nicht einfach und nur im interdisziplinären Dialog zu treffen.

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Die Alcon® Pharma GmbH, Freiburg, lädt Sie herzlich zu ihrem Glaukom-Lunchsymposium auf dem diesjährigen DOG-Kongress in Berlin ein. Die Veranstaltung findet am Samstag, den 1. Oktober von 12:00–13:00 Uhr im Saal C des Estrel Hotels statt.

Referenten und Themen:BAC – Hilfe oder Problem in der konservativen Ophthalmologie?Prof. Dr. Anselm Jünemann, Erlangen

Konservierungsmittel-Effekte an TrabekelwerkszellenPD Dr. Alice Yu, München

Trabekuläre Effekte von Travoprost Dr. Thomas Raber, Alcon® Pharma GmbH, Freiburg

Operative Methoden am TrabekelwerkPD Dr. Jens Jordan, Freiburg

Die Veranstaltung schließt mit einem gemeinsamen Imbiss.

Anmeldungen bei: Alcon® Pharma GmbH, Blankreutestraße 1, 79108 Freiburg (Fax: 07681-23891, Kennwort „Glaukom“).

Quelle: nach Informationen der Alcon® Pharma GmbH, Freiburg

DOG-Lunchsymposium der Firma Alcon®

Cornea und Trabekelwerk im Fokus konservativer und operativer Glaukomtherapie

Forum der Industrie

Um die Ursachen einer Bereit-schaft zur Hornhautspende oder deren Ablehnung zu evaluieren, wurde an der Universitäts-Augen-klinik Münster in Kooperation mit dem Institut für Psycholinguistik und Neurowissenschaft sowie dem Institut für medizinische In-formatik und Biomathematik der Westfälischen Wilhelms-Universi-tät Münster ein Fragebogen erar-beitet. Die anonymisierten Fragen wurden primär internetbasiert an-geboten und konnten in durch-schnittlich 8 Minuten beantwortet werden.

Das Kollektiv der BefragtenBefragt wurden neben den Mitar-beitern des Opel-Werks Bochum, Mitarbeiter der Städte Münster und Essen sowie der Universi-tätskliniken Münster (UKM) und Homburg/Saar (UKS). Mit der Unterstützung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) wurden zusätzlich auch deren Mitglieder per Mail zu ei-ner Teilnahme aufgerufen. Hierbei

interessierte insbesondere, inwie-fern sich die Profession ‚Augen-heilkunde‘ auf die Bereitschaft zur Hornhautspende auswirkt.Rund 6000 Probanden haben die Umfrage teilweise, 4214 Proban-den haben sie komplett beantwor-tet. Von den 830 DOG-Mitgliedern, die den Umfragelink eingesehen haben, haben 722 diesen vollstän-dig ausgefüllt.Dabei war das Geschlechterver-hältnis ausgewogen: 50,8 % der Antwortenden waren Männer, 49,2 % Frauen. Die Altersvertei-lung war normal. 38,5 % der Be-fragten waren protestantischen Glaubens, 32,7 % römisch-katho-lisch, 24,8 % konfessionslos. Den alten Bundesländern ordneten sich 60,7 % der Befragten zu, 17,0 % gaben an, in den neuen Bundes-ländern zu leben. 78,0 % des Kol-lektivs sind entweder verheiratet oder leben in einer Partnerschaft. 43,6 % sind in einer Praxis tätig, und 47,2 % arbeiten in einer Klinik ohne oder mit universitärer Zuge-hörigkeit.

Die Ergebnisse der BefragungDie Bereitschaft zur postmortalen Hornhautspende betrug insgesamt 73,9 %, wobei die Spendebereit-schaft abhängig von der fachlichen Positionierung nur geringfügige Abweichungen zeigte (Abb. 1). Ei-nen Spendeausweis besitzen im-merhin 55,8 % der Umfrageteilneh-mer, wobei 36,9 und 35,2 % nicht bekannt ist, ob dieser auch Ge-webe- und Hornhautspenden um-fasst.Für die Entscheidung zur Spende war 58,1 % der Befragten das Fach-wissen des Arztes wichtig, der das Einwilligungsgespräch führt, für 5,5 % war allerdings der persönliche Bekanntheitsgrad ausschlagge-bend. 40 % der Befragten wünsch-ten sich generell mehr Informatio-nen zum Thema, die sie in der Regel (72 %) im Internet suchen würden. Nur 38,2 % würden sich direkt beim Facharzt informieren.

43,1 % der Befragten möchten über einzelne Organe oder Gewebe ver-fügen können. Für die Transplanta-tion zu entnehmendes, aber den-noch nicht einsetzbares Gewebe würden 80,3 % der befragten Au-genärzte wissenschaftlichen Un-tersuchungen zur Verfügung stel-len. Mit 38,3 % war ein relativ großer Teil der Befragten zumindest un-schlüssig, ob ein als hirntod diag-nostizierter Patient auch definitiv verstorben ist. Von schlechten Erfahrungen im Zusammenhang mit Organentnahmen berichteten 11,2 % des befragten Kollektivs.

Keine wesentlich höhere Spendebereitschaft bei DOG-MitgliedernAuch unter den DOG-Mitgliedern entspricht die Bereitschaft zu ei-ner Hornhautspende im Wesent-lichen der allgemeinen Zustim-mung (70,15 % Städte Münster

und Essen, 67,68 % UKM und UKS) – die Profession selbst hat also keine entscheidende Aus-wirkung auf die Spendebereit-schaft. Erstaunlicherweise be-steht auch in diesem Fachkreis eine negative Diskrepanz zwi-schen der Spendebereitschaft und dem Besitz eines Spendeaus-weises, und selbst ein verhältnis-mäßig großer Anteil der befrag-ten Augenärzte zweifelt an der Glaubwürdigkeit der Hirntod-diagnostik. Die Häufigkeit, mit der DOG-Mitglieder schlechte Er-fahrungen im Zusammenhang mit Organentnahmen gemacht haben, sollte Anlass für Korrek-turen durch die entsprechenden Fachgesellschaften sein.Positiv zu werten ist jedoch die vergleichsweise hohe Bereitschaft der DOG-Mitglieder, bereits ent-nommenes Gewebe, das sich aber nicht für eine Transplantation eig-net, der wissenschaftlichen For-schung zur Verfügung zu stellen (61,34 % bei Mitarbeitern der Städte Münster und Essen sowie 62,75 % bei Mitarbeitern des UKM sowie UKS). Dies sollte ein An-sporn sein, auch die Allgemeinbe-völkerung über die Sinnhaftigkeit einer solchen Möglichkeit besser zu informieren.

Bereitschaft zur Hornhautspende unter DOG-MitgliedernErgebnisse einer internetbasierten Umfrage

Samstag, 01. Oktober 2011

Freie Vortragssitzung: Kornea – Therapie 14:00–15:30 Uhr, Estrel Saal C (14:18–14:27 Uhr: Ergebnisse einer internetbasierten Umfrage zur Horn-haut-Spendebereitschaft bei DOG-Mitgliedern)

%100

80

60

40

20

0 Assistenzarzt Facharzt Oberarzt Chefarzt

Abb. 1 Ob Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt oder Chefarzt – die Bereitschaft für eine Hornhautspende ist in allen Positionen ähnlich hoch.

Inwiefern ist augenärztlich geschultes Personal zu einer Hornhautspende bereit und darauf vorbereitet? Diese Frage stellte sich PD Constantin Uhlig, Univer-sitäts-Augenklinik Münster, gemeinsam mit einem interdisziplinären Team. Seine Umfrage zeigt die Hinde-rungsgründe sowie eine deutliche Diskrepanz zwischen der formulierten und der tatsächlich nachweisbaren Bereitschaft zu einer postmortalen Hornhautspen-de – sowohl in der Allgemeinbevölkerung als auch unter den Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Ophthalmologie. Sach information im Internet könnte zu einer verstärkten Akzeptanz, die nachfolgende

systematische Verteilung von Spendeausweisen zu einer verbesserten praktischen Umsetzung führen, meint der Ophthalmologe.

Gelenkrheuma im Kindesalter bzw. die juvenile idiopathische Arthritis (JIA) ist eine der häu-figsten chronischen Erkrankun-gen des Kindesalters. Sie ist auch die häufigste einer Uveitis im Kindesalter zugrunde liegende Systemerkrankung: Deutsch-landweit leiden schätzungsweise 15 000 Kinder und Jugendliche an einer juvenilen idiopathischen Arthritis, und etwa jeder Zehnte davon entwickelt innerhalb der

ersten 4 Krankheitsjahre eine in der Regel anteriore Uveitis. Am häufigsten davon betroffen sind Patienten mit einer erweiterten Form der Oligoarthritis, also ei-nem oligoartikulären Beginn, aber polyartikulären Verlauf der Arthritis.Die JIA-assoziierte Uveitis birgt ein hohes Risiko für Langzeitschäden. Den Visus relevant beeinträchti-gende Komplikationen treten bei etwa jedem dritten betroffenen

Kind auf, wobei die Daten der bun-desweiten Kerndokumentation aus den letzten 10 Jahren auf ei-nen Rückgang der Komplikations-rate hinweisen: Waren im Jahr 2000 noch bei 38 % der Oligoarth-ritispatienten mit Uveitis 3 Jahre nach dem Beginn der Erkrankung Folgekomplikationen (z. B. Kata-rakt, Glaukom) zu beobachten, sank diese Rate im Jahr 2009 auf 21 %.

Weniger (Uveitis-)Komplikationen dank besserer TherapiekonzepteDie Behandlung von Kindern mit juveniler idiopathischer Arth ritis hat sich in den letzten 10 Jahren dramatisch verändert: Neue krankheitsmodifizierende Substanzen, die so genann-ten Biologika, hielten Einzug in den kinderrheumatologischen Alltag – Substanzen, die sich ge-zielt gegen die Immunzellen (z. B. T-Zellen, B-Zellen) und Zytokine (z. B. TNFα, IL-6) richten, die

Uveitis bei juveniler idiopathischer ArthritisEinfluss von Biologika auf den Krankheitsverlauf

Die Einführung der Biologika zur Behandlung der juvenilen idiopathischen Arthritis hat den Phänotyp und den Verlauf der Erkrankung geändert. Artikuläre und extraartikuläre Fol-geschäden sind seltener geworden, relevante Risiken für eine therapiebedingte Langzeitmor-bidität wurden bisher nicht aufgedeckt. Für 5 Biologika sind bereits erste Daten zu deren Einsatz bei der JIA-assoziierten Uveitis publi-ziert. Diese weisen auf eine Wirksamkeit auch bei dieser Krankheitsmanifestation hin. Dr.

Kirsten Minden, Berlin, erwartet auch eine weitere Verbesserung der Uveitis-Langzeitprognose.

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den rheumatischen Entzün-dungsprozess entscheidend be-einflussen.So sind wir heute in der Lage, die Gelenksymptomatik bei mindes-tens drei Viertel der betroffenen Kinder, die auf eine konventio-nelle Therapie nicht mehr anspre-chen, signifikant zu verbessern. Aber auch Kinder mit JIA-assozi-ierter Uveitis profitieren von den neuen Therapien, wenngleich sich die Wirksamkeitsdaten bisher auf pro- und retrospektive Fallserien beschränken. Die umfangreichs-ten Daten liegen bislang für die monoklonalen TNF-Antikörper

Adalimumab und Infliximab vor, erste Berichte gibt es aber auch zu Abatacept, Rituximab und Dacli-zumab.Im Jahr 2009 erhielt bereits jeder fünfte JIA-Patient mit Uveitis ein Biologikum (in der Regel einen TNF-Antagonisten), wobei die JIA-Patienten mit Uveitis diese neuen Therapien häufiger erhielten als Kinder ohne Uveitis (Abb. 1). Zu-dem werden konventionelle Basis-medikamente, wie das Methotre-xat (MTX) in der Kinderrheumato-logie mittlerweile häufiger und auch früher im Krankheitsverlauf eingesetzt.

Dieses geänderte therapeutische Vorgehen hat – neben der frühe-ren fachspezifischen Versorgung der betroffenen Kinder – dazu ge-führt, dass sich der Phänotyp und der Verlauf der chronischen Arth-ritiden im Kindesalter geändert haben. Heute weisen kinderrheu-matologisch betreute Kinder mit Gelenkrheuma im Durchschnitt eine geringere Krankheitsaktivi-tät und weniger häufig Funkti-onseinschränkungen auf. Seltener zu sehen sind inzwischen auch Folgeschäden der Erkrankung, was Uveitiskomplikationen ein-schließt.

Dennoch bleibt der Forschungsbedarf ungebrochenTrotz aller Fortschritte bei der Be-handlung von Kindern mit Gelenk-rheuma steht allerdings auch heute noch keine kurative, evi-denzbasierte und dem individuel-len Risiko des Patienten ange-passte Therapie mit kalkulierba-

ren Langzeitkonsequenzen zur Verfügung. Insofern besteht unver-ändert Forschungsbedarf. Es ist zu hoffen, dass die derzeit im Aufbau befindlichen multizentrischen JIA-Inzeptionskohorten in absehbarer Zeit zu neuen Erkenntnissen füh-ren und die Therapie der JIA-asso-ziierten Uveitis weiter optimieren werden. Allen Kollegen, die an der Doku-mentation von Kindern mit Uveitis im Rahmen der bundesweiten Kerndokumentation oder der In-zeptionskohorte ICON teilnehmen, sei an dieser Stelle herzlich ge-dankt.

ImpressumRedaktionsleitungGünther Buck (V.i.S.d.P.) Tel. 0711/8931-440

RedaktionStephanie Schikora Tel. 0711/8931-416

Herstellung & Layout Wolfgang Eckl

Verantwortlich für den AnzeigenteilThieme.media Pharmedia Anzeigen- und Verlagsservice GmbH Conny Winter (Anzeigenleitung) Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart oder Postfach 30 08 80, 70448 Stuttgart Tel. 0711/8931-509 Fax. 0711/8931-563 [email protected] Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9, gültig seit 1.10.2010

Druck Grafisches Centrum Cuno, Calbe

Verlag Karl Demeter Verlag im Georg Thieme Verlag KG Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart

Die Beiträge unter der Rubrik „Forum der Industrie“ stehen nicht in Zusam-menhang mit den wissenschaftlichen Inhalten der Kongress zeitung. Die Rubrik „Forum der Indus trie“ enthält Beiträge, die auf Unternehmens-informationen basieren und erscheint außerhalb der Verantwortung des Kongresspräsidiums.

Freitag, 30. September 2011

Uveitis bei juveniler idiopathischer Arth ritis (JIA) – Symposium der Sektion DOG-Uveitis 08:00–09:30 Uhr, Estrel CC Raum 2&3 (08:00–08:15 Uhr: Therapie mit Bio-logika sowie deren Einfluss auf den Krankheitsverlauf)

nicht steroidale Antirheumatika

Glukokortikoide

Basistherapie

Methotrexat

Cyclosporin A

Azathioprin

Biologika

Abb. 1 Medikamentöse Behandlung von JIA-Patienten (n = 4800) mit und ohne Uveitis, Querschnittdaten der bundesweiten Kerndokumentation rheumakranker Kinder und Jugendlicher aus dem Jahr 2009.

42 % 51 %

13 % 11 %

71 %52 %

59 % 40 %

4 % 0,4 %

3 % ■ JIA-Patienten mit Uveitis1 % ■ JIA-Patienten ohne Uveitis

19 % 12 %

Ob eine subma-kuläre Blutung operativ versorgt werden muss oder nicht, hängt im Wesentlichen von ihrer Größe und Prominenz, vom Alter des Patien-ten und von der Ursache der Hä-

morrhagie ab. Auch die Erfahrung und Präferenz des Operateurs spielen natürlich eine große Rolle. In diesem Zusammenhang gilt es, die Chancen und Risiken des gewählten Verfahrens sowie die Visusprognose und die Nachbe-handlung mit jedem Patienten auf individueller Basis zu besprechen, rät PD Alireza Mirshahi, Mainz.

Submakuläre Blutungen können Ausdruck verschiedener Erkrankun-gen der Netzhaut und der Choroi-dea sein. Die häufigste Ursache ist jedoch eine choroidale Neovasku-larisierung (CNV) infolge einer al-tersbedingten Makuladegeneration (AMD). Aber auch ein Makroaneu-rysma der Netzhautarterien, Trau-mata und vieles mehr können eine submakuläre Blutung auslösen.

Kontroverse Diskussion über die optimale TherapieoptionPrinzipiell existieren unterschied-liche Verfahren, die bei der chirur-gischen Therapie submakulärer Blutungen erfolgreich eingesetzt werden können, jedoch weiterhin Gegenstand kontroverser Diskus-sionen sind. Beispielsweise exis-tiert in Bezug auf die kombinierte

Injektion von SF6-Gas mit einem rekombinanten Gewebeplasmino-genaktivator (rtPA) und/oder ei-nem gegen den vaskulären endo-thelialen Wachstumsfaktor („vas-cular endothelial growth factor“; VEGF) gerichteten Antikörper kein Konsens darüber, welche Kombi-nation zu bevorzugen ist. Die Ex-perten sind sich uneinig darüber,• ob durch den intravitrealen Ein-

satz von rtPA das submakuläre Blut „verflüssigt“ wird, damit dieses durch das SF6-Gas leich-ter verlagert werden kann, oder

• ob die Gasinjektion alleine ausreicht oder

• ob besser mit Anti-VEGF-Subs-tanzen kombiniert werden sollte, um einerseits das subre-tinale Blut zu dislozieren und andererseits die zugrunde lie-gende choroidale Neovaskula-risierung zu behandeln und damit die Visusprognose zu verbessern.

Grundsätzlich erscheint es sinn-voll, möglichst frühzeitig mit einer kausalen Therapie einer choroida-len Neovaskularisierung mit einer Anti-VEGF-Substanz zu beginnen – entweder in Kombination mit SF6-Gas und rtPA oder nach einem kurzen zeitlichen Intervall.

Blutungen von mittlerer Größe und Prominenz – TherapiealternativenBei größeren und insbesondere bei prominenten subretinalen Blu-tungsarealen sind in aller Regel aufwendigere operative Verfahren notwendig. Eine mögliche Option ist die Pars-plana-Vitrektomie, kombiniert mit einer subretinalen Injektion von rtPA und Anti-VEGF-Substanzen. Die subretinale Injek-tion erfolgt hier mithilfe einer 41-Gauge-Kanüle und ist leicht zu erlernen.Eine weitere Therapieoption bei Blutungen von mittlerer Größe und

Prominenz ist die subretinale La-vage des Blutes durch eine kleine parazentrale Retinotomie. Hierbei besteht die Möglichkeit, Anti-VEGF-Substanzen subretinal zu ap-plizieren. Dieses Verfahren hat ei-nen wesentlichen Vorteil: Das sub-makuläre Blut wird nicht nur verla-gert, sondern aus dem Auge ent-fernt.Bei älteren, teils organisierten Blu-tungen ist es möglich, nach einer Vergrößerung der Retinotomie die subretinale Blutung samt CNV zu entfernen. Allerdings ist die Visus-prognose in diesem Fall einge-schränkt, weil in aller Regel zusam-men mit der choroidalen Neovasku-larisierung auch submakuläres Pig-mentepithel entfernt wird und so ein Pigmentepitheldefekt entsteht.

Anspruchsvoll: die Therapie subretinaler MassenblutungenBesonders anspruchsvoll ist die Therapie subretinaler Massenblu-

tungen: Bei Blutungen, die meh-rere Quadranten betreffen, sehr prominent sind und teilweise bis zur Ora serrata reichen, kann die Ausräumung des Hämatoms über eine oranahe Retinotomie von 180–270 ° nach vorheriger Pars-plana-Vitrektomie sinnvoll sein.Eine insbesondere in einer Ulti-mussituation sinnvolle Alternative zu diesem Vorgehen ist die Maku-latranslokation mit einer 360°-Re-tinotomie. Nach der Entfernung des Blutes und der choroidalen Neovaskularisierung wird die Re-tina um die Papille herum verla-gert. Durch diese Rotation kommt die Makula auf gesundem retina-lem Pigmentepithel zu liegen und wird aus dem Bereich des Pigment-epitheldefektes „herausgedreht“.

Operative Therapie submakulärer Blutungen – ein praxisnahes UpdateVor- und Nachteile der unterschiedlichen Verfahren

Donnerstag, 29. September 2011

Therapie submakulärer Blutungen 14:00–15:30 Uhr, Estrel Saal A&B

Abb. 2 Zustand nach subretinaler Hämatomausräumung (postoperativer Visus 0,1).Abb. 1 Fundusbild bei großflächiger subretinaler Blutung bei feuchter altersbe-dingter Makuladegeneration (präoperativer Visus: Handbewegung).

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18 Current congress | Highlights

Das zystoide Makulaödem nach ei-nem retinalen Venenastverschluss führt zur Verschlechterung des Sehvermögens. Ohne Therapie er-reichen nur 20 % der Betroffenen eine abschließende Sehschärfe von mindestens 0,5. Eine spontane Vi-susverbesserung um 2 Zeilen erle-ben laut der BVOS1-Studie 34 % al-ler Patienten. Nach einer Grid-La-serkoagulation liegt der Anteil dieser Patienten immerhin bei

60 %. Folgerichtig erhielt die Grid-Laserkoagulation den Status einer Standardtherapie für die Behand-lung des Makulaödems nach ei-nem Venenastverschluss.

Anti-VEGF-Substanzen haben die Laserkoagulation „vom Thron gestoßen“Seit dem Einzug der gegen den vaskulären endothelialen Wachs-tumsfaktor („vascular endothelial growth factor“; VEGF) gerichteten Substanzen Ranibizumab und Bevacizumab in die augenheil-kundliche Therapie hat die Laser-behandlung in dieser Indikation jedoch deutlich an Gewicht verlo-ren: Die aktuelle Empfehlung der Deutschen Ophthalmologischen

Gesellschaft (DOG) und des Be-rufsverbandes der Augenärzte sieht heute die intravitreale Injek-tion von anti-VEGF als Therapie der „ersten Wahl“. Alternativ kann auch Dexamethason intravitreal appliziert werden.Die Wirksamkeit von Ranibizumab beim Makulaödem nach einem Ve-nenastverschluss gegenüber einer Sham-Behandlung dokumentieren die Ergebnisse der BRAVO2-Studie. Unbehandelt lag hier der Anteil von Patienten mit Visusanstieg um mindestens 3 Zeilen bei 29 %, nach der Ranibizumabtherapie bei 60 %. Die Grid-Laserkoagulation war in dem Studiendesign nur als Rescue-Therapie erlaubt.Direkt vergleichende Daten für die Grid-Laserkoagulation und die int-ravitreale Injektion von Ranibi-zumab bei einem Makulaödem nach einem Venenastverschluss liegen bislang nicht vor. Offen ist auch, ob eine Kombination der La-serbehandlung und der Injektio-nen einen Vorteil gegenüber einer Monotherapie bietet.

Erste direkte Vergleichs-studie unterstützt die EmpfehlungenDiese Fragen adressiert die RABA-MES3-Studie, die bereits im Jahr 2007 startete. Ziel war es, die

Wirksamkeit beider Verfahren bei Patienten mit Makulaödem nach einem retinalen Venenastver-schluss zu vergleichen. 30 Patien-ten mit chronischem Makulaödem nach retinalem Venenastver-schluss (≥ 3 Monate) nahmen an dieser prospektiven, randomisier-ten multizentrischen Studie teil. Ihre bestkorrigierte Sehschärfe lag zwischen 0,063 und 0,5.Im Verhältnis 1:1:1 wurden die Patienten in die 3 Behandlungs-gruppen randomisiert: Entweder erhielten sie 3 Injektionen Ranibi-zumab im monatlichen Abstand und wurden anschließend weitere 3 Monate beobachtet, oder sie wurden mit einer Argon-Grid-La-serkoagulation behandelt und be-obachtet. Die dritte Studiengruppe wurde mit einer Kombination bei-der Therapiealternativen behan-delt. Der primäre Endpunkt war die Änderung der Sehschärfe vom Zeitpunkt des Studieneinschlusses im Verlauf von 6 Monaten. Sekun-däre Endpunkte waren• die Änderung der Sehschärfe

nach 3 Monaten,• die Änderung der zentralen

Netzhautdicke in der optischen Kohärenztomografie („optical coherence tomography“; OCT) nach 3 und nach 6 Monaten,

• der Anteil der Patienten mit mindestens 5, 10 oder 15 Buch-staben-Gewinn bzw. mindes-tens 15 Buchstaben-Verlust und

• die Änderung der Leckage in der Fluoreszeinangiografie.

Die Ergebnisse der RABAMES-Stu-die legen nahe, dass Ranibizumab der Laserkoagulation bei der Be-handlung des Makulaödems nach Venenastverschluss überlegen ist. Die Kombination der beiden Be-handlungen führt nach 6 Monaten allerdings nicht zu einer Verbesse-rung der Ergebnisse.

Makulaödem bei retinalem Venenastverschluss – Laser oder Injektion?6-Monats-Ergebnisse der RABAMES-Studie

Samstag, 01. Oktober 2011

Freie Vortragssitzung Retina – Vaskuläre Erkrankungen, di-verse Themen 08:00–09:30 Uhr, Estrel Saal C (08:20–08:29 Uhr: Ranibizumab zur Behandlung des Makulaödems bei retinalem Venenastverschluss (RABA-MES-Studie): 6-Monats-Ergebnisse)

Kleinste Veränderungen im Auge präzise zu erfassen, ist die Vo-raussetzung für eine seriöse Diag-nostik und eine individuelle Be-treuung der Patienten. Besonders bei glaukomatösen und neuro-logischen Erkrankungen können strukturelle Veränderungen des Sehnervenkopfs und der Nerven-faserschicht lange Zeit unent-deckt bleiben. Umso wichtiger ist eine frühe Diagnose, um das Fort-schreiten der Erkrankung recht-zeitig aufzuhalten und verfügbare therapeutische Optionen gezielt einzusetzen.Bei Patienten, die an einer feuch-ten altersbedingten Makuladege-neration (AMD) oder einem diabe-tischen Makulaödem leiden, ba-siert die Steuerung der Anti-VEGF-Therapie (VEGF = vaskulärer endo-thelialer Wachstumsfaktor) auf dem Ansatz, kleinste morphologi-sche Veränderungen sicher detek-tieren zu können. Generell gilt: Die sichere Verlaufskontrolle krank-hafter Veränderungen ist die Basis für eine individualisierte Betreu-ung der Patienten.

Messbare Veränderungen sind stets der zugrunde liegenden Erkrankung geschuldetBereits der Heidelberg Retina To-mograph (HRT) ist dafür bekannt, kleinste Veränderungen präzise zu

detektieren und im Verlauf zu be-schreiben. Diese Tradition setzen die neuen Spectralis®-SD-OCT-Modelle fort und sind anderen SD-OCT-Systemen überlegen: Dank der integrierten AutoRescan®-Funktion lassen sich die Messun-gen exakt vergleichen.Der Aktive Live Eye Tracker® legt die OCT-Schnittbilder während der Folgeuntersuchung automa-tisch an die exakt gleiche Stelle der Netzhaut. Messbare Verände-rungen – in Dicke und Morpholo-gie – sind daher stets den zu-grunde liegenden krankhaften Veränderungen geschuldet und nicht auf eine Messunsicherheit in der Schichtpositionierung zu-rückzuführen.Die Bedeutung dieser einzigarti-gen Eigenschaften wurde in zahl-reichen Vergleichsstudien bestä-tigt: Im Vergleich zu anderen SD-OCT-Geräten ohne Aktiven Eye Tracker erfasst das Spectralis OCT kleinste Veränderungen der Ner-venfaserschichtdicke und der Netzhaut dicke von lediglich 1 µm [1–4]. Ohne diesen patentierten Aktiven Eye Tracker verlässt kein Spectralis-Gerät das Haus Heidel-berg Engineering.

Weitere Informationen erhalten Interessierte im Rahmen des Kon-gresses der Deutschen Gesellschaft

für Ophthalmologie am Stand der Heidelberg Engineering GmbH (Stand-Nr. 42)

Literatur1 Wu H, de Boer JF, Chen TC. Reproduci-

bility of retinal nerve fiber layer thick-ness measurements using spectral do-main optical coherence tomography. J Glaucoma 2010 Sep 16 [Epub ahead of print]

2 Langenegger SJ, Funk J, Töteberg-Harms M. Reproducibility of retinal nerve fiber layer thickness measure-ments using the eye tracker and the retest function of spectralis SD-OCT in glaucomatous and healthy control eyes. Invest Ophthalmol Vis Sci 2011; 52: 3338–3344

3 Wolf-Schnurrbusch UEK, Ceklic L, Brinkmann CK et al. Macular thick-ness measurements in healthy eyes using six different optical coherence tomography instruments. Invest

Ophthalmol Vis Sci 2009; 50: 3432–3437

4 Serbecic N, Beutelspacher SC, Aboul-Enein FC et al. Reproducibility of high-resolution optical coherence tomo-graphy measurements of the nerve fibre layer with the new Heidelberg Spectralis optical coherence tomo-graphy. Br J Ophthalmol 2011; 95: 804–810

Quelle: nach Informationen der Heidelberg Engineering GmbH, Heidelberg

Kleinste Veränderungen der Nevenfaserschicht- und der Netzhautdicke sicher erkennen

Forum der Industrie

Der kombinierte Gesichtsfeld- und RNFL-Report verbindet Untersuchungen mit dem Heidelberg Edge Perimeter (HEP) und dem Spectralis-OCT mit höchster und genauester Reproduzierbarkeit.

Lange Zeit galt die Grid-Laserkoagulation als Therapie der Wahl für Patienten, die aufgrund eines retinalen Venenastverschlusses ein zystoides Makulaödem entwickeln. Dies änderte sich jedoch mit dem Einzug der Anti-VEGF-Substanzen in die augenheilkundliche Therapie: Obwohl bislang keine direkten Vergleichs-daten vorlagen, ging die intravitreale Injektion von anti-VEGF für diese Indikation als Therapie der „ersten Wahl“ in die aktuellen Empfehlungen der Gesellschaft für Ophthalmologie und des Berufsverbandes der

Augenärzte ein. Dass dies durchaus gerechtfertigt zu sein scheint, legen jetzt die 6-Monats-Ergebnisse der RABAMES-Studie, der ersten direkten Vergleichsstudie zwischen Laserbehandlung und Injektion, nahe, berichtet Dr. Amelie Pielen, Freiburg.

1 Branch Vein Occlusion Study2 Efficacy and Safety of Ranibizumab

Injection in Patients With Macular Edema Secondary to Branch Retinal Vein Occlusion

3 Ranibizumab for Branch Retinal Vein Occlusion Associated Macular Edema Study

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19Current congress | Kulturelles

Berlin – immer eine Reise wert

Sehenswertes

Berliner DomUnbedingt besuchen sollte man den Berliner Dom. Seine Geschichte reicht bis ins Mittelal-ter zurück. Sehenswert sind heute v. a. die Tauf- und Traukirche, das Kaiserliche Treppen-haus, die Hohenzollerngruft, das Dommu-seum und die Predigtkirche mit ihrer impo-santen Kuppel.

Brandenburger TorDas Brandenburger Tor am Pariser Platz war bis zum Jahre 1989 ein Symbol für die Teilung Berlins und Deutschlands. Heute steht es als Nationalsymbol für die Einheit und ist somit eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt Berlin.

SiegessäuleDie Siegessäule wird von den Berlinern ein-fach nur „Goldelse“ genannt. Das bekannte Wahrzeichen der Stadt hat eine Aussichts-plattform, die über 285 Stufen zu Fuß erreicht werden kann. Von oben blickt man über den Tiergarten und die umliegende Stadt.

ReichstagBesuchermagnet schlechthin ist der Reichstag mit seiner gläsernen Kuppel.

Schloss BellevueDas erste Schloss in Berlin wurde 1785/86 im klassizistischen Stil errichtet. Diente es seit dem 19. Jahrhundert verschiedenen Zwecken (Lustschloss, königlicher Landsitz, Kunstmu-seum, Besprechungsort der Regierung und der Obersten Heeresleitung im Ersten Welt-krieg, Büro, Volksküche etc.), so hat das Schloss heute eine ganz bestimmte Funktion: es ist Amtssitz des Bundespräsidenten.

Checkpoint CharlieIn der Zeit von 1961–1990 war der Check-point die einzige Grenzübergangstelle zwi-schen Ost- und Westberlin. Heute erinnert nur noch ein kleines Häuschen und ein Grenz-schild an die damalige Funktion. Das Museum „Haus am Checkpoint Charlie“ zeigt die Ge-schichte der Mauer.

FernsehturmDer Fernsehturm in Berlin ist 368 m hoch und damit das höchste Bauwerk in Deutschland.

East-Side-GalleryKünstler aus aller Welt bemalten nach dem Ende der Teilung (1990) die Mauer entlang der Mühlenstraße. Entstanden ist das längste Mahnmal (1,3 Kilometer) für Frieden und Ver-söhnung in Berlin.

MuseumsinselDie Museumsinsel (Weltkulturerbe) zählt zu den bedeutendsten Museumskomplexen Eu-ropas und liegt mitten in Berlin. Zu diesem Ensemble gehört auch das Neue Museum, das am 16. Oktober 2009 wiedereröffnet wurde.

Besuchermagnet ist vor allem die Büste der ägyptischen Königin Nofretete (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung).

NikolaiviertelDas Nikolaiviertel liegt zwischen Spree, Berli-ner Rathaus und Mühlendamm. Beherrschen-der Anziehungspunkt im Viertel ist die Niko-laikirche, das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt (ursprünglicher Bau aus dem Jahr 1230). Heute ist dort ein Museum zum mittelalterli-chen Berlin untergebracht

AlexanderplatzHier pulsiert der öffentliche Nahverkehr: U-Bahn-Linien, Straßenbahn und S-Bahn brin-gen jeden Tag mehrere hundert Tausend Men-schen zum „Alex“, die dort in eine andere Li-nie umsteigen oder sich zu Fuß aufmachen.

MüggelseeBerlins größter See, lädt zum Verweilen ein. Wer gerne zu Fuß unterwegs ist, findet in den Müggelbergen viele Wandermöglichkeiten.

Berliner RathausDas Berliner Rathaus, auch das „Rote“ Rathaus genannt (wegen seiner roten Klinkersteinfas-sade), ist Sitz des Regierenden Bürgermeisters und des Senats von Berlin.

DDR MuseumMit jährlich über 300 000 Besuchern zählt es zu den meistbesuchten Museen der Stadt Ber-lin und Deutschlands. Die interaktiv konzi-pierte Ausstellung veranschaulicht dem Besu-cher das Leben im Sozialismus. Öffnungszeiten: Mo–So 10:00–20:00 Uhr, Sa 10:00–22:00 Uhr.

Genießenswertes

Feuer und Flamme – Das Fondue RestaurantAm Comeniusplatz 1, 10243 Berlin Tel.: 030/29776595, Fax: 030/29776590 Öffnungszeiten: Mo–Fr 11:00–24:00 Uhr; Sa 18:00–24:00 Uhr, So 10:00–24:00 Uhr

Traube Berlin – Restaurant und WeingartenReinhardtstraße 33, 10117 Berlin Tel.: 030/27879393, Fax: 030/27879395 Öffnungszeiten: Mo–Fr 11:30–15:00 Uhr; Mo–Sa u. Feiertagen ab 18:00 Uhr, So Ruhetag

Paris-MoskauAlt-Moabit 141, Nähe Bundeskanzleramt und Hauptbahnhof, 10557 Berlin Tel.: 030/3942081, Fax: 030/3942602 Öffnungszeiten: Mo–Fr 12:00–15:00 Uhr, Mo–So ab 18:00 Uhr

Akiko SushiAhornstr. 32, 12163 Berlin Tel.: 030/79744564 Öffnungszeiten: Mo–Sa 11:00–22:00 Uhr; So/Feiertag 12:00–22:00 Uhr

MeymanKrossener Straße 11a, 10245 Berlin Tel.: 0163/8061636 Öffnungszeiten: So–Do 12:00–2:00 Uhr, Fr–Sa 12:00–3:00 Uhr

Restaurant Borsig BAm Borsigturm 1, 13507 Berlin Tel.: 030/43036000, Fax: 030/43036001 Öffnungszeiten: Mo–Fr ab 12:00 Uhr, Sa–So ab 17:00 Uhr

Maxx Bar im Cinemaxx Potsdamer PlatzBerlin-Mitte Tel.: 030/25942840 Happy Hour tgl. 12:00–21:00 Uhr

Araya ThaiKurfürstendamm 131, 10711 Berlin Tel.: 030/44721836, Fax: 030/7891821 Öffnungszeiten: Di–Fr 12:00–15:00, 17:00–23:00 Uhr, Sa 17:00–23:00 Uhr, So 12:00–23:00 Uhr

CafésCafé LietzowAlt-Lietzow 7 (U Richard-Wagner-Platz)

Café siebenFritz-Erler-Allee 57 (U Johannisthaler Chaussee)

Barcomi’s DeliSophienstraße 21 (2. HH), Mitte (S Hackescher Markt)

Café EinsteinKurfürstenstraße 58, Tiergarten (U Nollendorfplatz)

LebensArtUnter den Linden 69a, Mitte (S Unter den Linden)

Café im LiteraturhausFasanenstraße 23, Wilmersdorf (U Uhlandstraße)

ImbissZur Bratpfanne Nr. 1Schloßstr./Ecke Kieler Str. (U Schloßstraße)

Biers 195Kurfürstendamm 195

Charlottenburg(U Adenauerplatz)

Fritz & CoWittenbergplatz, Schöneberg (U Wittenbergplatz)

KonnopkeSchönhauser Allee 44

Prenzlauer Berg(U Eberswalder Straße)

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Reichstagskuppel Museumsinsel Berliner Rathaus

Nikolaiviertel Alexanderplatz Müggelsee

Erlebenswertes

Gesichter der Renaissance – Meisterwerke italienischer Portraitkunst13.09.–20.11.2011; Mo–Fr 09:00–18:00 Uhr, Sa+So geschlossen Bode-Museum, Am Kupfergraben 1 (Berlin Mitte)

Cassandra Steen + Matteo Capreoli29.09.2011; 20:00 Uhr Postbahnhof am Ostbahnhof, Straße der Pariser Kommune 3–10 (Friedrichshain-Kreuzberg)

Allet Verkehrt (Kaberett/Comedy)29.09.2011; 20:00 Uhr Die Stachelschweine, Tauentzienstra-ße 9 (Charlottenburg-Wilmersdorf)

Blue Man Group – Multi-Media-Performance29.09.und 01.10.–02.10.2011; 18:00 und 21:00 Uhr 30.09.2011; 21:00 Uhr Bluemax Theater, Marlene-Dietrich-Platz 4 (Berlin Mitte)

DOG in Concert – Benfizkonzert für die Stiftung Auge30.09.2011; 20:15 Uhr Philharmonie Berlin, Kammermu-siksaal, Herbert-von-Karajan-Straße 1 (Berlin Mitte)

Tosca – von Giacomo Puccini30.09.2011; 19:30 Uhr Deutsche Oper Berlin, Bismarck-straße 35, (Charlottenburg-Wil-mersdorf)

Kalender Girls01.10.2011; 20:00 Uhr Theater am Kurfürstendamm, Kur-fürstendamm 206–209 (Charlotten-burg-Wilmersdorf)

Messa Da Requiem – Giuseppe Verdi01.10.2011; 20:00 Uhr Deutsche Oper Berlin, Bismarck-straße 35, (Charlottenburg-Wil-mersdorf)

Klezmer Festival – Jiddisch Swing Orchestra der Ginzburg Dynastie02.10.2011; 15:00 Uhr Philharmonie Berlin, Kammermu-siksaal, Herbert-von-Karajan-Straße 1 (Berlin Mitte)

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