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DABregional 4 · 151. April 2015, 47. JahrgangOffi zielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öff entlichen Rechts
Editorial 3 Wohnen im Wettstreit – von Dr. Christian Schramm
Aktuell 4 Vorstand: Energetische Sanierung besser fördern 5 Landeswettbewerb: Innovatives Wohnen auf dem Campus 6 StadtBauKultur: Das EFH am Stadtrand
Auslobung: Auszeichnung vorbildlicher Bauten 2015 7 Baukunstarchiv geht auf die Zielgerade
Architektenkammer NRW jetzt Mitglied im Kulturrat NRW 8 Nacht der Museen: Frank Goosen liest im HdA
Architektur und Schule: „Ein Café von uns“ 9 Architekturquartett: Kultur-Vermittlung mit Konsequenz10 „UrbanSlam!“: Neues Format der AKNW startet
„NRW lebt.“: Thema „Nahmobilität“ am 22.04. in Köln11 Peter Behrens-Ausstellung: Ein besseres Leben gestalten12 KfW-Veranstaltung: Fördermittel intelligent kombinieren13 Ausstellung „Abgetankt“: Vergessene Benzinpaläste
Veranstaltungen14 Haus der Architekten: „Abgetankt“ und Förderpreis Tag der Architektur: Rund 370 Objekte in NRW zu sehen Filmreihe: „Megacities China“ in Bielefeld zu sehen15 Fachexkursionen zur Expo Milano 2015: Termine
Ausloberpreis wird an Wohn + Stadtbau Münster verliehen
Service15 Praxishinweis des Monats: Mindestlohn für Praktikanten?
Blickpunkt16 Landeswettbewerb: Wohnen und Leben auf dem Campus –
Dokumentation der Preisträgerarbeiten
Politik18 Aktuelle Meldungen
Berufspraxis19 Rechtsproblem: Freundschaftsdienst
Konsequenzen aus BGH-Urteil zu Stufenverträgen
Prisma20 Ausstellungen21 Personalien22 Auszeichnungen23 Auslobungen, Veranstaltungen, Informationen
Akademie24 Seminare der Akademie der Architektenkammer NRW
Stiftung Deutscher Architekten 26 Zwischenbericht des Stipendiaten Alexander Bartscher
über seine Promotion zu Carlfried Mutschler
Verbände28 BDA: Nachruf zum Tode von Peter Wörmann
Forum Architektur 201529 BDB: 5. Symposium für Immobilienwerte30 ai nw: Diversität und Heterogenität am Bau – Frau am Bau
BDIA: Absolventen auf der Interzumbdla: Qualitätsoff ensive Freiraum
31 SRL: Normierung von Städten ist ein IrrwegVjA: Umbauarbeiten im Vorstand
Mitgliedernachrichten32 Neueintragungen in die Mitgliederliste der AKNW
Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen
Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.
Verlag, Vertrieb, Anzeigen:corps. Corporate Publishing Services GmbH, Kasernenstraße 69, 40213 Düsseldorf, Tel. (0211) 54227-700Internet: www.corps-verlag.deAnzeigen: Dagmar Schaafs E-Mail: [email protected]
Redaktion Versorgungswerk:Verantwortl.: Dipl.-Kfm. Thomas LöhningInselstraße 27, 40479 DüsseldorfTel. (0211) 49238-0Fax (0211) 49238-30Internet: www.vw-aknrw.deE-Mail: [email protected]
Regionalredaktion NRW:V. i. S. d. P.: Christof Rose (ros), PressesprecherZollhof 1, 40221 DüsseldorfTel. (0211) 4967-34/35Internet: www.aknw.deE-Mail: [email protected]
ImpressumHerausgeberArchitektenkammer NRWDipl.-Ing. Ernst UhingDipl.-Ing. Michael ArnsDipl.-Ing. Klaus BrüggenolteDr.-Ing. Christian Schramm
DABregional 04·15
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Editorial | Nordrhein-Westfalen | 3
Liebe Kollegin,lieber Kollege,
Wohnungsmangel in den Ballungsgebieten, Mietpreisexplosion, Mietpreisbremse, Baugeld billig wie nie – die Zeitungen waren in den letzten Wochen voll von Berichten rund um das Thema Bauen und Wohnen. Alle Fachleute der Branche sind sich einig, dass mehr Wohnungen gebaut und saniert werden müssen.
Die Debatte ist richtig und muss weiter geführt werden. Wer in jüngster Zeit in Köln, Düsseldorf, Münster oder Aachen eine Mietwohnung gesucht hat, der dürfte das Gleiche erfahren haben, wie ich es oft von Studenten höre: Schlange stehen, merkwürdigste Bewerbungsgespräche mit Makler und Vermietern, teilweise überzogene Mieten für schlecht instand gehaltene Wohnungen. Das Thema „Qualität“ spielt dabei oftmals für die Vertragsverhandlungen eine eher untergeordnete Rolle.
Auf Qualität müssen wir aber insistieren, insbesondere beim Wohnungsneubau. Hier bietet sich in vielen Kommunen unseres Landes die Chance, auf Konversionsflächen und Brachgrundstücken zukunftssichere, „demografiefeste“ Wohnungen zu realisieren. Ein hervorragendes Beispiel dafür bietet das geplante neue UniQuartier „Campus West“ in Aachen, zu dem wir gemeinsam mit dem NRWBauministerium unseren aktuellen „Landeswettbewerb NRW“ durchgeführt haben. Wie Sie der Berichterstattung in dieser Ausgabe des DAB NRW entnehmen können, hat dieses Qualifizierungsverfahren zweierlei gezeigt:
Erstens: Architektenwettbewerbe sind gerade im Wohnungsbau ein hervorragendes Instrument, um für komplexe Bauaufgaben die optimale Lösung zu finden. Die Kolleginnen und Kollegen, die für das Grundstück entlang einer Güterbahnstrecke in Aachen geplant haben, konnten verschiedene Lösungsansätze aufzeigen, die von der Jury als innovativ im Ansatz und überzeugend in der städtebaulichen Ausgestaltung bewertet wurden. Hier wird ein neues Stück Stadt entstehen, das nicht nur den Aachener Wohnungsmarkt entlastet, sondern auch neue Qualitäten in ein noch entwicklungsfähiges Quartier trägt.
Zweitens: Architektenwettbewerbe sorgen für Transparenz und öffentliche Diskussionen. Der Landeswettbewerb in Aachen wurde durch eine regelmäßige Berichterstattung der örtlichen Zeitungen flankiert und konnte seine Ergebnisse mit der (öffentlichen) Preis
Wohnen im Wettstreit
verleihung am 20. Februar nebst begleitender Ausstellung gut an interessierte Bürgerinnen und Bürger vermitteln.
Das Wettbewerbswesen ist in NordrheinWestfalen – nicht zuletzt dank der intensiven Bewerbung und Betreuung dieses Instruments durch die AKNW – ein vitales Vergabeverfahren, das im Jahr 50 bis 70 Mal zum Einsatz kommt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, darum zu kämpfen, dieses erfolgreiche Instrument insbesondere im Bereich des Wohnungsbaus noch stärker zu etablieren.
Mit positivem Beispiel voran geht die „Wohn + Stadtbau GmbH“ in Münster, die eine Vielzahl konkurrierender Verfahren für Wohnungsbauprojekte nach den anerkannten Wettbewerbsregeln durchgeführt hat. Dafür wird die kommunale Wohnungsbaugesellschaft am 20. April in Münster mit dem „Ausloberpreis“ der Architektenkammer NordrheinWestfalen ausgezeichnet.
Das Wohnen ist ein zentrales Grundbedürfnis des Menschen. Nicht zufällig nimmt das Thema in den Tageszeitungen und Magazinen gegenwärtig wieder so großen Raum ein. Wenn wir Bürgerinnen und Bürger für Architekturqualität interessieren und begeistern wollen, müssen wir im unmittelbaren Nahbereich ansetzen – eben bei der Wohnung und im Quartier. Darin sind wir uns mit unserem NRWBauminister Michael Groschek einig, der auf der Preisverleihung in Aachen sagte: „Wohnungsbau und insbesondere sozial geförderter Wohnungsbau darf und muss nicht der ‚billige Jakob‘ sein.“ Wir sind jeden Tag gefordert, diese Behauptung mit guten Beispielen zu untermauern!Ihr
Dr. Christian Schramm, Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen [email protected]
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4 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Energetische Sanierung besser fördernAKNW-Vorstand kritisiert das Scheitern des Steuer-Förderpakets für Maßnahmen der Gebäudeoptimierung
Mit Enttäuschung und Verärgerung reagierte der Vorstand der Architektenkammer NordrheinWestfa
len auf das Scheitern der angekündigten Steuererleichterung für Maßnahmen der Bundesregierung im Bereich der energetischen Gebäudesanierung. „Steuererleichterungen für Sanierungsmaßnahmen wären für private Bauherren der längst überfällige Anreiz gewesen, derartige Inves titionen in ihr Haus zu stecken“, fasste AKNWPräsident Ernst Uhing das Unverständnis der Fachwelt zu dem Beschluss der Koalition in Berlin zusammen.
Im Dezember 2014 hatten die Bundesregierung und die Länder vereinbart, den Austausch von Fenstern, alten Heizungsanlagen sowie den Einbau von Wärmedämmung zu fördern. Angekündigt war ein milliardenschweres Programm, das den Klimaschutz in Deutschland einen großen Schritt nach vorn gebracht hätte – und vielfältige Investitionen in den Gebäudebestand gebracht hätte. „Wichtig ist nun, nach vorne zu sehen und ein umfassendes Maßnahmenpaket zu konzipieren, das Bauherren Orientierung und langfristige Sicherheit bietet“, konstatierte Präsident Uhing. Mit Blick auf die baukulturelle Bedeutung dieses Themas unterstrich der Vorstand der Architektenkammer NRW, dass Architektinnen und Architekten die richtigen Ansprechpartner für verantwortungsvolle energetische Sanierungsmaßnahmen sind.
Gebäudeallianz NRWUm das Thema der energetischen Bestandssanierung auch auf Landesebene mit Nachdruck voran zu bringen, beteiligt sich die Architektenkammer an dem Bündnis „Gebäudeallianz NRW für Klimaschutz“. Vorstandsmitglied Eric Wollesen erläuterte, dass sich die Allianz als loses Bündnis von Akteuren verstehe, die dazu bereit sind,
gemeinsame Positionen in den politischen Raum hinein zu tragen. Beteiligt sind die jeweiligen Spitzenverbände der relevanten Unternehmens und Berufsbranchen auf Landesebene sowie Gewerkschaften, Umweltschutz, Verbraucher und Sozialverbände. Als besonders dringlich betrachtet die „Gebäudeallianz NRW für Klimaschutz“ die Schaffung von Anreizen für Investitionen, die Implementierung quartiersbezogener Konzepte sowie die sozialverträgliche Umsetzung energetischer Sanierungsmaßnahmen.
„Einheitlicher Ansprechpartner“Auf Basis der europäischen Dienstleistungsrichtlinie sind in NordrheinWestfalen Ende 2009 die sogenannten Einheitlichen Ansprechpartner (EA) eingerichtet worden. Die EA sollten dafür sorgen, dass Dienstleister europaweit bei Fragen an Behörden nur noch einen Ansprechpartner kontaktieren müssten, der ihre Anfragen qualifiziert beantwortet.
In NRW waren damals 21 solcher EA ins Leben gerufen worden; gegen den Rat der AKNW, die immer wieder darauf hingewiesen hatte, dass zumindest Architekten und Stadtplaner aus dem EUAusland ihre Fragen sowieso direkt an die deutschen Architektenkammern richten würden. „Die Zahlen geben uns recht“, stellte Ernst Uhing im Vorstand der Architektenkammer NRW nun fest. Faktisch habe es keine Anfrage zu Architekturfragen an die Einheitlichen Ansprechpartner in NRW gegeben. Die Landesregierung hat nun angekündigt, das System der EA noch einmal zu überarbeiten. Künftig soll es nur noch eine internetbasierte Plattform des eGovernments geben. „Für alle Fragen rund um die Berufsanerkennung bleiben die Kammern die zentralen Ansprechpartner für die Kolleginnen und Kollegen aus dem In und Ausland“, lautete das Fazit des Vorstands der AKNW.
DEUBAUKOM und DIDACTADie Architektenkammer NordrheinWestfalen wird auch in den kommenden Monaten wieder auf wichtigen Messen im Lande vertreten sein, um den Austausch mit Partnerorganisationen zu pflegen und um für ihre Mitglieder sowie für Bauherren und Interessenten als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung zu stehen. Der Vorstand beschloss, dass die AKNW auch an der nächsten DEUBAUKOMMesse in Essen im Januar 2016 als aktiver Partner beteiligt sein soll. Neben dem stets ausverkauften Fachkongress zum „Bauen mit Stahl“, der traditionell im Rahmen der Fachmesse stattfindet, wird die AKNW auch mit einem Infostand in der zentralen Messehalle vertreten sein. „Die DEUBAUKOM bleibt die große Baumesse im Westen“, unterstrich Präsident Ernst Uhing.
Als wichtige Netzwerkveranstaltung für das Aktionsprogramm „Architektur macht Schule“ beurteilte der Vorstand auch die „Didacta“Messe, die im Februar nächsten Jahres in Köln stattfinden wird. Die AKNW wird dort – auf Einladung von Schulministerin Sylvia Löhrmann – Gast auf dem Stand des NRWMinisteriums für Schule und Weiter bildung sein. „Ein ideales Forum, um Pädagogen, Lehrern und Verantwortlichen der Bildungsinstitutionen unsere vielfältigen Aktivitäten im Schulbereich vorzustellen“, riet auch Vorstandsmitglied Gabriele Richter als Vorsitzende des Ausschusses Öffentlichkeitsarbeit zu einer Teilnahme.
Die Architektenkammer führt zahlreiche Planungs und Bauprojekte an Schulen in NRW durch und bietet Lehrerinnen und Lehrern verschiedene ArchitekturSchulbücher an. Darüber hinaus engagieren sich zahlreiche Kammermitglieder ehrenamtlich an Schulen, um die Themen Architektur, Wohnen, Freiraumgestaltung und Stadtentwicklung schon Kindern und Jugendlichen zu vermitteln. n Christof Rose
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Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 5
Ein innovatives, urbanes Wohnquartier auf einem schwierigen Grundstück entlang einer Bahnlinie zu planen – das war die anspruchsvolle Aufgabe des „Landeswettbewerb
NRW 2014“, den das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW in Kooperation mit der Architektenkammer NordrheinWestfalen ausgelobt hatte. Am 20. Februar wurden in der Aachener Nadelfabrik die Preise überreicht. Den ersten Preis errangen „pbs architekten Gerlach Wolf Böhning Planungsgesellschaft“ aus Aachen mit Fritzen Architekten und Stadtplaner (Köln). „Sie haben für ein ungünstig geschnittenes und stark Lärm belastetes Grundstück eine hervorragende Lösung entwickelt, die Vorbildcharakter für ähnliche Bauaufgaben hat“, lobte der Präsident der Architektenkammer NordrheinWestfalen, Ernst Uhing.
Auch der nordrheinwestfälische Bauminister Michael Groschek zeigte sich von der Qualität der Preisträgerarbeit überzeugt: „Der Entwurf stellt bei aller Klarheit eine Vielfalt von Wohnungsangeboten bereit. Er gibt damit richtige Antworten auf die Herausforderungen einer wachsenden Stadt und setzt Impulse für die CampusEntwicklung.“ Minister Groschek unterstrich die Bedeutung der gemeinsamen Landeswettbewerbe seines Hauses mit der AKNW, die längst zu einem „Markenzeichen“ geworden seien und immer wieder Innovationsimpulse in den nordrheinwestfälischen Wohnungsbau aussenden würden.
Aufgabe des Wettbewerbs in Aachen war es, ein Wohnquartier für den Campus der RWTH zu entwickeln, das dazu beitragen soll, die Wohnungssituation in Aachen zu verbessern und den Wohnraumbedarf zu decken, der sich durch das weitere Wachstum der Hochschule ergibt. Dabei galt es für die Archi
tekten, ein schwieriges Grundstück zu beplanen, das insbesondere durch den Lärm einer Güterbahntrasse belastet war.
„Die Ergebnisse sind vielfach überaus überzeugend und belegen, dass Wettbewerbsverfahren auch im Bereich des Wohnungsbaus die besten Verfahren sind, um zu überzeugenden städtebaulichen Lösungen zu kommen“, unterstrich Kammerpräsident Ernst Uhing, auch mit Blick auf die weiteren Preisträger. Der zweite Preis ging an h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten (Düsseldorf), der dritte Preis an Konrath und Wennemar Architekten Ingenieure gemeinsam mit FSWLA Landschaftsarchitektur (beide Düsseldorf). Eine Anerkennung sprach die Jury aus an das Architek tur Contor Müller Schlüter (Wuppertal) mit Club L 94 Landschaftsarchitekten (Köln).
Für den Vorsitzenden der Jury, den Frankfurter Architekten Prof. Thomas Zimmermann (raumz Architekten), sind Wettbewerbsverfahren „das ideale Investment für solche Aufgaben.“ Es sei verwunderlich, dass Architektenwettbewerbe im Wohnungsbau eher die Ausnahme als die Regel seien. „Wettbewerbe sind transparent und beziehen die Öffentlichkeit in die Stadtentwicklung mit ein“, hob Prof. Zimmermann hervor.
In Aachen ging es um die Realisierung von 275 Wohneinheiten, von denen mindestens 30 Prozent sozial gefördert sein sollen. „Hier zeigt sich einmal mehr: Geförderter Wohnungsbau ist nicht der ‚billige Jakob‘, sondern kann hohen Ansprüchen genügen“, betonte NRWBauminister Michael Groschek im Rahmen der Preisverleihung. Groschek rief Investoren dazu auf, das Wohnraumförderprogramm des Landes umfänglich zu nutzen. „Damit bauen wir zusammen für die Mitte der Gesellschaft und an der Zukunft unseres Landes!“ n Christof Rose
Innovatives Wohnen auf dem CampusPreisverleihung zum „Landeswettbewerb NRW 2014“ in Aachen / Zukunft studentischen Wohnens
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Die Ergebnisse des Landeswettbewerbs 2014 wurden in Aachen in einer Ausstel-lung präsentiert und sind in einer Broschüre dokumentiert, die kostenlos bei der Architektenkammer NRW bezogen werden kann
Preisverleihung mit (v. l.): Marcel Philipp (OB Aachen), Reinhard Gerlach (pbs), Michael Groschek (NRW-Bauminister), Prof. Andreas Fritzen (Fritzen Architekten), Ernst Uhing (Präsident AKNW) und Prof. Thomas Zimmermann (Jury-Vors.)
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6 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Das EFH am Stadtrand
Die Regionale 2016 und die StadtBau-Kultur NRW starten ein Kooperations-projekt zum Thema Ein- und Zweifami-lienhausgebiete der 1950er- bis 1970er- Jahre. Für Jahrzehnte galt es als be-liebteste Wohnform und als sichere Geld-anlage obendrein: das Einfamilienhaus am Stadtrand. Doch nun kommen die Bauherren von einst in die Jahre – und ihre Immobilien ebenso.
Was lange als sicher galt, muss auf seine Zukunftsfähigkeit geprüft werden: Wie können Einfamilienhäuser für ein Leben im Alter angepasst werden? Wie kann man sie für die nachfolgende Ge-neration attraktiv machen? Wie können sie einer nachhaltigen Entwicklung ge-recht werden?
Ziel des Kooperationsprojektes von Regionale 2016 und StadtBauKultur NRW ist es, die Herausforderungen und mög-liche Lösungsansätze zu untersuchen, zu dokumentieren und an private Eigen-tümer und kommunale Verwaltungen zu kommunizieren. Außerdem erhalten die Akteure Anregungen und Unterstützung bei der konkreten Umsetzung beispiel-hafter Strategien. Der geografi sche Fo-kus des Kooperationsprojektes liegt auf dem Gebiet der Regionale 2016 im west-lichen Münsterland.
Der „nrw.landschaftsarchitektur.preis 2014“ kommt ins Rathaus Pulheim (15.04. bis 08.05.15): Präsentiert vom Bund Deut-scher Landschaftsarchitekten NRW und dem M:AI wandert die Ausstellung in die Städte, in denen die vier Preisträgerpro-jekte zu fi nden sind. Dazu gehört u. a. der Nordpark Pulheim, den bbzl böhm benfer zahiri landschaften städtebau (Berlin) entwickelt haben. Weitere Infor-mationen unter www.mai.nrw.de. n kk
Das Land NordrheinWestfalen führt, vertreten durch das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, alle fünf Jahre die „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NordrheinWestfalen“ durch. Die Auszeichnung bildet aufgrund ihrer Breitenwirkung seit 35 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Baukultur in NRW. Die Architektenkammer NRW ist seit 1980 Kooperationspartner dieses Verfahrens, das in diesem Jahr erneut durchgeführt wird.
Die „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW“ richtet sich an alle Bauherrinnen und Bauherren sowie Architektinnen und Architekten, die in gestalterischer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht herausragende Bauten realisiert haben. Prämiert werden Gebäude und Anlagen, die in besonderer Weise den Zielsetzungen der Auslobung entsprechen, die Ende Februar veröffentlicht wurde. Die Objekte müssen in NRW liegen und in den vergangenen fünf Jahren fertiggestellt worden sein. Ausgezeichnet werden können alle Arten von Bauten, wie z. B. Wohnungsbauten und Siedlungen, Kultur und Bildungsbauten, Büro und Gewerbebauten sowie öffentliche Bauten. Bei den Bauaufgaben kann es sich um Neubauten, aber auch um Maßnahmen im Bestand handeln.
Um die Auszeichnung können sich Bauherren und Mitglieder einer Architektenkammer als Entwurfsverfasser in beiderseitigem Einvernehmen bewerben. Es entscheidet eine unabhängige Jury, die bis zu 30 Bauten auszeichnen kann. Die Auszeichnung erfolgt Ende November durch die Verleihung einer Urkunde und einer Gebäudeplakette im Rahmen einer öffentlichen Preisverleihung. Außerdem werden die ausgezeichneten Objekte in einer Broschüre und einer Ausstellung dokumentiert. n Li
Die Unterlagen müssen bis zum 24. April 2015 bei der AKNW eingereicht werden. Vollständige Auslobung: www.aknw.de und www.mbwsv.nrw.de.
Auslobung: „Auszeichnung vorbildlicher Bauten 2015“
Jetzt mit herausragenden Bauwerken bewerben!
Innenarchitektentag: „Die Welt in 3D/4D/5D“
In „3D/4D/5D“ fi ndet in diesem Jahr der „AKNWInnenarchitektentag“ statt. Am 6. Mai wird sich die Fachtagung während der „interzum – Fachmesse für Werkstoffe und Zulieferteile der Möbelproduktion und für den Innenausbau“ in Köln mit der Frage beschäftigen, durch welche Faktoren der Raum und seine Erlebbarkeit defi niert werden.
Wir leben in einer dreidimensionalen Welt. Ist aber die Harmonie von Länge, Höhe und Breite ausreichend, um einen perfekten Raum zu schaffen? Welche Einfl üsse über die drei Dimensionen hinaus machen unseren gebauten Nahbereich aus, erzeugen ein starkes „Raumerlebnis“? Diesen Fragen spürt der Innenarchitektentag 2015 nach. Zu den Referentinnen und Referenten gehören u. a. Prof. Dr. Uwe Ilg (Universität Tübingen), Thomas Kusitzky von der Auditory Architecture Reseach Unit (Universität der Künste Berlin) zum Thema „hörend gestalten“ und die RaumZeitPiraten aus Düsseldorf mit ihrem „rhizomatic engineering – drafts for zero gravity“.
Der kollegiale Austausch wird den Innenarchitektentag der AKNW auf der Piazza „Innovation of Interior“ im Rahmen der interzumMesse auch in diesem Jahr sicherlich wieder zu einem der wichtigsten Treffpunkte für Innenarchitekten machen. Im Anschluss an die Vorträge: Fachführung für Innenarchitektinnen und architekten. n ros
„Innenarchitektentag“: 06.05.15, 11.00 – 13.00 Uhr, interzum auf der KölnMesse.
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Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 7
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Baukunstarchiv NRW geht auf die Zielgerade
Die Einrichtung des Baukunstarchivs NRW im ehemaligen Museum am Ostwall in Dortmund kommt voran. Nach einem Abstimmungsgespräch mit dem Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau und den zukünftigen Gesellschaftern der BetreiberGmbH sowie der örtlichen Bauverwaltung nutzte der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, im Februar die
Möglichkeit einer Ortsbesichtigung des leerstehenden Ostwallmuseums. Prof. Dr. Wolfgang Sonne und Stadtdirekter a. D. Klaus Fehlemann erläuterten die Geschichte des zunächst als Oberbergamt entstandenen und später zum Museum umgebauten Gebäudes. Die Geschichte sei in vielen Teilen des Bauwerks noch immer gut ablesbar, so Ernst Uhing. Nach einer Sanierung des Gebäudes müssten diese Spuren für die Nachwelt erhalten werden. So ließe sich das Gedächtnis des geschichtsträchtigen Gebäudes gut in die Zukunft
Früheres „Museum am Ostwall“ in Dortmund: Ursprünglich in den 1870er-Jahren als Landes-oberbergamt errichtet, wurde das Gebäude 1947 als Museum überformt und wieder eröffnet. Seit dem Umzug des Museums am Ostwall ins umgebaute „Dortmunder U“ steht das Gebäude überwiegend leer. Ein ursprünglich seitens der Stadt vorgesehener Abriss wurde durch das neue Nutzungskonzept verhindert – auch auf das engagierte Betreiben von Oberbürgermeis-ter Ullrich Sierau, der als Stadtplaner Mitglied der AKNW ist
Treibende Kräfte hinter dem künftigen Baukunstarchiv NRW (v. l.): Ernst Uhing (Präsident der Architektenkammer NRW), Christian Pertl (Architekt, Stadt Dortmund), Prof. Dr. Wolfgang Sonne (TU Dortmund), Christian Ravagni (Architekt, Stadt Dortmund), Regina Wittmann (stellv. Vors. Förderverein) und Klaus Fehlemann (Stadtdirektor a. D., Dortmund)
transportieren. Erleichtert zeigte sich Ernst Uhing über die nun beginnenden Planungen und die Sanierung des Gebäudes.
Es bestätigte sich während der Ortsbesichtigung noch einmal die Bedeutung der durch die Vertreterversammlung der Architektenkammer NordrheinWestfalen und die Gremien der Stiftung Deutscher Architekten getroffenen Entscheidungen, das Baukunstarchiv NRW zusammen mit der IngenieurkammerBau NRW und dem Förderverein für ein Baukunstarchiv anzugehen. n Le
Architektenkammer NRW jetzt Mitglied im Kulturrat NRW
Mit Beschluss vom 9. Februar hat der Kulturrat NRW die Architektenkammer NordrheinWestfalen als neues Mitglied aufgenommen. Die AKNW weitet damit auf Basis eines Beschlusses der Vertreterversammlung ihre baukulturellen Aktivitäten und Netzwerke aus. Der Kulturrat NRW ist ein eingetragener Verein, in dem sich Landesverbände, Landesgruppen und vergleichbare Institutionen engagieren, die im Bereich Kultur tätig sind und Bedeutung für das Kulturleben in NordrheinWestfalen haben.
Die Mitglieder verteilen sich auf sieben Sektionen, deren jeweilige Sprecherinnen oder Sprecher automatisch Mitglied des Gesamtvorstandes sind. Vorsitzender des Kulturrates ist der frühere Bundesminister des Inneren, Gerhart R. Baum. Der Kul
turrat NRW versteht sich als unabhängiges Gremium für zentrale Fragen des Kunst und Kulturlebens in NordrheinWestfalen und als Gesprächspartner für die kulturpolitischen Entscheidungsträger. Ein regelmäßiger Austausch findet mit Kulturministerin Ute Schäfer und dem Ausschuss Kultur des Landtags NRW statt.
Der Kulturrat NRW willn die Freiheit von Kunst und Kultur fördern und sichern;n die Vielfalt und Qualität der kulturellen Infrastruktur unter
stützen, um NRW als Kulturregion in Deutschland und Europa zu stärken;
n den Informations und Erfahrungsaustausch der Kunst und Kulturorganisationen verbessern;
n kulturpolitische Interessen formulieren und sie in der Öffent lichkeit und gegenüber politischen Parteien vertreten;
n die Rahmenbedingungen für Publikations und Informationsmöglichkeiten verbessern. n ros
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Nacht der Museen: Frank Goosen liest im HdADie Ausstellung „Abgetankt“ (siehe Bericht S. 13) ist ein Beitrag der Architektenkammer NRW zur Düsseldorfer „Nacht der Museen“ am 18. April. Ab 19.00 Uhr wird das Haus der Architekten im Medienhafen wieder eine der zentralen Anlaufstellen für Kunst und Kulturfreunde sein. Neben den Fotoarbeiten von Joachim Gies dürften zwei Lesungen von Frank Goosen wieder hunderte Nachtschwärmer ins Haus der Architekten locken: Der kultige Ruhrgebietsautor und Kabarettist liest aus seinem Buch „Radio Heimat. Geschichten von zuhause“; darin geht es um die Menschen im Ruhrgebiet, um bauliche Highlights und Merkwürdigkeiten, um den Charme des Lebens in der größten europäischen Agglomeration. Natürlich gibt es auch wieder passende LiveMusik: Die Band „SAXess“ spielt Hits und Evergreens aus den 1950er und 60erJahren. n ros
Kabarettist, Comedian, Autor und Moderator: Frank Goosen aus Bochum liest im Haus der Architekten
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PBSA
Architektur und Schule: „Ein Café von uns“Mit den Mitteln zeitgenössischer Kunst regt die Düsseldorfer Künstlerin Ute Reeh regelmäßig bauliche Projekte an Schulen an, um insbesondere Kindern und Jugendlichen von Förderschulen neue Perspektiven für sich und die Menschen in ihrem Viertel zu geben. Ein aktuelles Vorhaben ist der Bau eines CaféPavillons in einem städtebaulich isolierten Viertel im Düsseldorfer Süden. Gemeinsam mit der Peter Behrens School of Architecture (PBSA Düsseldorf) entwickelten Kinder und Jugendliche für ihre Siedlung, die als ehemalige Obdachlosensiedlung städtebaulich in einer isolierten Situation liegt, ein Café, das in Eigenregie gebaut und später auch betrieben werden soll. Die jungen Akteure stammen größtenteils aus einkommensschwachen Familien. Sie möchten einen Ort schaffen, an dem die Bewohner des Viertels und der Umgebung gerne zusammenkommen: Ein offener Ort, an dem die Qualitäten der Menschen und ihre Geschichten sichtbar werden.
Das Quartier am Wittenberger Weg ist durch eine Schnellstraße, eine Autobahn und ein Gewerbegebiet vom Stadtraum abgetrennt. Das Viertel hat die schlechtesten Sozialdaten Düsseldorfs und konfrontiert Anwohner, Polizei und kommunale Politiker mit schwer lösbaren Problemen. Ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen aus dem Viertel besucht die AlfredHerrhausenSchule, eine Förderschule für Lernen sowie für soziale und emotionale Entwicklung.
Für die Künstlerin Ute Reeh war es deshalb von großer Bedeutung, dass Projekt gemeinsam mit den sozialräumlichen Akteuren und weiteren Kooperationspartnern aus dem Kulturbereich zu entwickeln. „Wir kooperieren mit den bestehenden Strukturen und Förderangeboten, schaffen dabei aber etwas grundsätzlich Neues“, betonte die Künstlerin bei einer öffentlichen Präsentation des Projektes am 10. Februar 2015. Das Ergebnis entstehe aus der eigenen Wahrnehmung der jungen Leute heraus und spiegele somit die Bedürfnisse und Ideen der Menschen, die das Café zukünftig nutzen werden, wider. Im Zentrum der öffentlichen Projektvorstellung, zu der auch der Staatssekre
tär aus dem NRWBauministerium, Michael von der Mühlen, gekommen war, stand das Modell des Seminars von Prof. Peter Pütz und stellv. Prof. Jörg Leeser von der PBSA. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der AlfredHerrhausenSchule hatten die Studierenden im vergangenen Semester am Entwurf für das Café gearbeitet. Der Dekan der PBSA, Prof. Pablo Molestina, hält das Vorhaben für ein wichtiges soziales Architekturprojekt: „Ich verspreche mir von der Konstellation mit Schulkunst und mit den Kindern hier aus der AlfredHerrhausenSchule in Garath, dass die Annahme dieses Cafés schon jetzt stattfindet.“ Präsentiert wurden außerdem die ersten Modelle der Schülerinnen und Schüler aus der Findungsphase sowie Zeichnungen von Kindern aus den beiden ansässigen Kindertagesstätten.
Im nächsten Schritt des Projektes soll nun der Bauantrag gestellt werden. Im Sommer soll der Bau des Cafés beginnen. Unterstützung kommt von der Landesinitiative StadtBauKultur NRW 2020, in der die AKNW aktives Mitglied ist, sowie der „Aktion Mensch“ und der KämpgenStiftung. Weitere Sponsoren werden gegenwärtig noch gesucht. n pm/ros
Schülerinnen und Schü-ler der Alfred-Herrhau-sen-Schule stellten ihre Pläne für das Nachbar-schaftscafé und das Mo-dell der Studenten der PBSA Düsseldorf vor
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Kultur-Vermittlung mit Konsequenz„09. Architekturquartett NRW“ diskutierte über drei neue Kulturbauten in Münster, Essen und Wuppertal
Mit mehr als 300 Besuchern war das „09. Architekturquartett NRW“ in der Kreuzeskirche in Essen vollständig ausgebucht. Der Veranstaltungsort war zu-gleich eines der besprochenen Bauwerke – eine evangelische Kirche, die für Gottes dienste wie auch für kommerzielle Veranstaltungen genutzt wird
AKNW-Präsident Ernst Uhing (3. v. r.) begrüßte als Teilnehmer des Quartetts (v. l.) Dr. Brigitte Franzen, Prof. Max Dudler, Boris Schade-Bünsow und Prof. Kunibert Wachten. Die Vorstellung der drei zu diskutierenden Bauten übernahm wieder AKNW-Pressesprecher Christof Rose (r.)
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Gebäude, die Kultur vermitteln – das sind u. a. Museen, Bildungseinrichtungen und immer öfter auch Kirchen. In einer dieser (jetzt sakral und gleichzeitig weltlich genutzten)
Kirchen fand am 5. März das „09. Architekturquartett NRW“ der Architektenkammer NordrheinWestfalen statt. Die Essener Kreuzeskirche mit ihrem komplett neu gestalteten Innenraum war eine ausdrucksstarke Location für die vier Diskutanten: den Architekten Prof. Max Dudler, den Chefredakteur der Bauwelt, Boris SchadeBünsow, Dr. Brigitte Franzen, Direktorin des Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen sowie den Architekten und Stadtplaner Prof. Kunibert Wachten als Gesprächsleiter.
Der völlig weiß gehaltene Raum der Kreuzeskirche wurde zum Architekturquartett mittels eines dezenten und dennoch effektiven Lichts inszeniert. Ende vergangenen Jahres war das Bauwerk seinem erweiterten Zweck übergeben worden, sowohl Gotteshaus als auch Ort der Begegnung und kultureller Veranstaltungen zu sein. Den Podiumsgästen ging die Umgestaltung allerdings nicht weit genug. Max Dudler wünschte sich eine krassere Änderung: „Man hätte alles weiß machen müssen, Boden, Stühle, Mobiliar. Am besten die ganze Kirche auch von außen!“ Die Neuausrichtung des Baus wäre dann schlagkräftiger, deutlicher inszeniert gewesen. Überhaupt zweifelte das Fachpodium an, dass der Raum der Doppelnutzung – Gottesdienste und unterschiedlichste Veranstaltungen – gerecht werden könne. Jede dieser Nutzungsformen brauche ihre eigene Inszenierung.
Das zweite Projekt war die im Dezember 2013 eingeweihte „Junior Uni“ in Wuppertal mit ihrem amöbenartigen Grundriss
und ihrer mit bunten Streifenelementen verkleideten Fassade (Architekten Goedeking Niedworok). Sie steht auf einem ehemaligen Brachgrundstück am Ufer der Wupper mit Blick auf die Schwebebahn im Stadtteil Barmen. Hier werden außerschulische Bildungsveranstaltungen angeboten. „Ufoartig fremd“ empfand Boris SchadeBünsow das Gebäude an diesem Ort. Die Fassadengestaltung sei ihm zwar zu bunt geraten, der Chefredakteur der Bauwelt räumte aber ein, dass die Fassade dazu beitrage, dass sich die Bürger angesprochen und die „Studenten“ wohl fühlen. Prof. Dudler zweifelte die Dauer dieses Effekts an: „In fünf Jahren redet keiner mehr von der Architektur dieses Bauwerks.“
Das neue Museum für Kunst und Kultur in Münster (Staab Architekten) war zum Abschluss Gegenstand der Diskussion des Architekturquartetts. Es entstand gegenüber dem historischen Museumstrakt und auf der Fläche des abgerissenen Neubaus aus den 1970erJahren. Boris SchadeBünsow beurteilte den Neubau als gut gelungen: „So kann man viele Besucher einfangen und Kunst sichtbar machen.“ Für Brigitte Franzen kam die Innenaufteilung „etwas gequält“ daher, die Raumzuschnitte seien „wundersam“. Max Dudler: „Ein Museumsbau muss aber der Kunst dienen, Räume dürfen nicht als Selbstzweck entwickelt werden.“
Prof. Kunibert Wachten verwies abschließend darauf, dass die drei diskutierten Werke in der Aufgabenstellung und Größenordnung sehr unterschiedlich zu bewerten seien. Und allesamt vom großen Engagement der Projektpartner profitierten. „Hier ist oftmals mit wenig Mitteln viel Stadt entstanden.“ n Anette Kolkau
Ausführlicher Bericht unter www.aknw.de.
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10 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
„Nahmobilität“ – Gehen Sie mit auf Tour durch Köln am 22. April!
Die „Nahmobilität“ steht im Mittelpunkt der nächsten Veranstaltung der Aktionsplattform „NRW lebt.“ der Architektenkammer NordrheinWestfalen. Am 22. April sind interessierte Kammermitglieder und Bürger eingeladen, im Rahmen von vier Exkursionen in Köln die Herausforderungen zu diskutieren und vor Ort aufzuspüren, die der demografische Wandel für die Nutzbarkeit und Funktionalität des ÖPNV und des öffentlichen Raumes mit sich bringt. Dabei sollen Themen wie Verkehrswege, Barrierefreiheit, Leitsysteme und Verständlichkeit von Ausschilderungen zu Fuß, mit dem Fahrrad, im ÖPNV und per Bus erkundet und besprochen werden.
Eine Generationenübergreifende Nutzbarkeit von Wegen, Plätzen, Räumen und Infrastrukturen beginnt nicht erst im Haus, sondern bereits weit vor der Haustür. Auch der öffentliche Raum muss für Menschen mit Handicap und für ältere Menschen sicher und funktional sein. Zugleich muss die Mobilität aller Bürgerinnen und Bürger sichergestellt werden – mit Blick auf einzelne Stadtquartiere, auf soziale Strukturen und die Nutzbarkeit des ÖPNV.
Architekten und Planer diskutieren im Rahmen der Aktionsplattform „NRW lebt.“ mit Politik und Verwaltung, Vertretern von Interessensverbänden und interessierten Bürgerinnen und Bürgern konkrete Beispiele vor Ort in Köln. Angeboten werden ein Fußrundweg durch die Innenstadt, eine Radtour in den Westen, eine ÖPNVRundfahrt sowie eine Entdeckertour durch noch wenig genutzten öffentlichen Raum. Lassen Sie sich von „NRW lebt.“ bewegen! n ros
Details zum Programm und den Touren unter www.nrw-lebt.de.
Kennen Sie Poetry Slam? Das junge Veranstaltungsformat hat sich seit der Jahrtausendwende in der Kultur und Kreativszene etabliert – und bekommt jetzt Nachwuchs: Die Architektenkammer NRW startet am 12. Mai den ersten „UrbanSlam!“. Junge Architekten und Stadtplaner bzw. Studierende, die auf dem Weg in das Berufsleben sind, werden eingeladen, ihre Konzepte, Planungsideen oder Erkenntnisse aus dem Bereich der Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur oder Stadtplanung vor einem interessierten Publikum kurz und knapp zu präsentieren. Wer den Mut dazu hat und ein originelles Thema vorstellen möchte, sollte sich schnell bei der AKNW melden!
Mit großem Erfolg laufen seit einigen Jahren bereits „Science Slam“Veranstaltungen in ganz Deutschland. Auch bei diesem Format geht es darum, dass Texter und Dichter, Wissenschaftler und Forscher in Rahmen eines engen Zeitfensters ihre Gedanken, Ideen oder Forschungsthemen auf der Bühne einem interessierten Publikum vorstellen – und dieses per Applaus (intensität) die Siegerin bzw. den Sieger kürt (www.scienceslam.com).
Die erste „UrbanSlam!“Veranstaltung wird am 12. Mai im Ludwig Forum in Aachen über die Bühne gehen. Thema: „Die Zukunft der Stadt“. Fünf Slammer werden ihre Ideen und Vortragskünste miteinander messen; als Preis winkt eine „Survival“Tasche, mit der es sich als angehender Architekt bzw. NachwuchsArchitektin besser durch die Phasen des Studiums bzw. der Weiterbildung und Praxiszeit schlagen lässt (Inhalt u. a.: ein Jahresabo für das Deutsche Architektenblatt).
Im Vordergrund steht beim „UrbanSlam“ aber der Spaß, die Freude am Austausch mit Architekten und architekturaffinen Kulturmenschen sowie das lebendige Veranstaltungsformat. Die Architektenkammer NRW will mit dem neuen „UrbanSlam!“ ein Format etablieren, das den regelmäßigen Austausch mit jungen Kolleginnen und Kollegen sowie den Hochschulen im Lande intensiviert. Entsprechend sollen „UrbanSlams!“ in den kommenden Jahren an verschiedenen ArchitekturHochschulen in NordrheinWestfalen durchgeführt werden.
Um die Teilnahme als Slammer bewerben können sich prinzipiell alle Interessier
ten. Die AKNW möchte in erster Linie jungen Architektinnen und Architekten bzw. Studierenden die Möglichkeit geben, sich in Kurzvorträgen von maximal zehn Minuten (kürzer ist erlaubt, länger nicht) vor einem interessierten Publikum zu präsentieren. Ob städtebaulicher Entwurf, Objektplanungen, Forschungsarbeiten zur Stadt, Visionen oder künstlerische Konzepte: Erlaubt sind alle Themen zur „Zukunft der Stadt“ in allen Darstellungsformen, vom reinen Textvortrag über Powerpointpräsentationen bis zu Gesang oder szenischer Darbietung. Die Moderation der Veranstaltung übernimmt eine geübte Slammerin und Moderatorin von Science SlamVeranstaltungen. Partner der AKNW ist die Agentur Luups aus Dortmund, die seit mehreren Jahren erfolgreich Science Slams in ganz Deutschland durchführt.
Interessenten, die gerne auftreten möchten, richten ein kurzes Schreiben mit knapper Themenskizze und Angaben zur Person bitte an [email protected]. n ros
Eindrücke von Science Slam-Veranstal-tungen finden Sie unter www.science-slam.com sowie vielfach auf youtube.
„UrbanSlam!“ – Neues Format der Architektenkammer NRW geht an den Start
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Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 11
Prof. Dr. Thorsten Scheer, Architekturhistoriker an der PBSA, kuratierte und reali-sierte die Ausstellung mit seinen Studentinnen und Studenten; hier am Modell des Mannesmannhauses in Düsseldorf
Teekessel und andere Haushaltsobjekte beschäftigten Peter Behrens ebenso wie Architektur und Grafikdesign
In Berlin-Moabit baute Peter Behrens die berühmt gewordene Turbinenhalle. Die Modelle wurden von Studierenden entwickelt
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Peter Behrens: Ein besseres Leben gestalten„So richtig klug bin ich aus ihm nicht geworden“, räumte Prof. Dr. Thorsten Scheer in einem Pressegespräch vor Eröffnung der Ausstellung ein. „Aber Peter Behrens muss ein großes Talent gehabt haben, Menschen zu begeistern und sich mit äußerst kompetenten Mitarbeitern zu umgeben.“ Anlässlich des 75. Todestages des vielfältigen Architekten, Designers, Gestalters und Kreateurs Peter Behrens zeigte die Peter Behrens School of Architecture (PBSA, FH Düsseldorf) im März die Ausstellung „Peter Behrens und die Vielfalt der Gestaltung“ im Düsseldorfer NRWForum.
Kurator Prof. Thorsten Scheer hatte mit seinen Studentinnen und Studenten die zwölf wichtigsten Arbeiten von Behrens in hochwertigen Holzmodellen ausgearbeitet und thematisch aufbe reitet. In der Chronologie der Ausstellung entfaltete sich dabei das Leben und Werk eines Mannes, der „mit einem Bein noch im 19. Jahrhundert, mit dem anderen aber schon weit im 20. Jahrhundert stand“, wie Scheer formulierte.
Peter Behrens war ursprünglich Maler, widmete sich aber später hauptsächlich der Architektur. Mit dem MannesmannHaus am Rheinufer in Düsseldorf, dem Hauptlagerhaus der Gutehoffnungshütte in Oberhausen und dem Krematorium in Hagen hat er in NRW einige seiner wichtigsten Bauten realisiert, die heute noch erhalten sind. Was Peter Behrens besonders auszeichnete, so Prof. Scheer, war sein ganzheitlicher Gestaltungsansatz, der darauf abzielte, das Leben der Menschen durch gutes Design und gute Architektur zu verbessern. Für die AEG entwarf Behrens Nutzobjekte wie Tischventilatoren, Heizlüfter und Teekessel. Auch Schriften entwickelte der Allrounder, ebenso wie er sich an dem „Reformkleid“ versuchte, welches die Frau des beginnenden Jahrhunderts aus Mieder und Korsage befreien sollte.
Die Architekturen von Peter Behrens tragen nach der Analyse des Kunst und Architekturhistorikers Thorsten Scheer keine klare Handschrift. „Gemeinsam ist seinen Werken der große Maßstab und der Wille zu Klarheit und Reduktion.“ Als einer der maßgeblichen Architekten der frühen Moderne entwarf Behrens, gemeinsam mit Ingenieuren, große Fabrikhallen wie die Turbinenfabrik in BerlinMoabit als leichte Stahlkonstruktionen, deren Fassade er aber (aus Repräsentationsgründen) mit Betonplatten oder Naturstein verkleidete. Seine deutlich jüngeren Kollegen Mies van der Rohe und Le Corbusier, die von ihm lernten, gingen später diesen Weg radikaler weiter.
Die Architektenkammer NRW war als Kooperationspartner in die Ausstellung eingebunden. In vier Vorträgen wurden im Verlauf des Monats März Leben und Werk von Peter Behrens weiter beleuchtet und diskutiert. n Christof Rose
Info: www.peter-behrens-ausstellung.de und www.aknw.de.
DABregional 04·15
12 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Relevantes Thema für die NRW-Architektenschaft: Mehr als 120 Mitglieder infor-mierten sich im Haus der Architekten über Förderprogramme der KfW
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(v. l.) Anno Lingens, Sigrid Koeppinghoff, Ernst Uhing, Rita Tölle, Dr. Burkhard T ouché, Armin Jung, Dr. Hartmut Murschall, Daniela Korte, Nils Hille, Michael Müller
Fördermittel intelligent kombinierenKfW stellte im Haus der Architekten neue Förderprogramme und Finanzierungshilfen vor
Das Fördervolumen der KfWBank läuft auf einem hohen Niveau – es muss nur genutzt werden!“ Mit die
ser Botschaft stellte Dr. Burkhard Touché, Abteilungsleiter der KfW, die Förderprogramme seines Hauses in Düsseldorf vor. Gemeinsam mit der KfWBank und der Bundesarchitektenkammer (BAK) hatte die Architektenkammer NRW ihre Mitglieder am 26. Februar ins Haus der Architekten eingeladen, um über neue Förderkonditionen zu informieren und um ihre Mitglieder in die Lage zu versetzen, die Angebote der staatlichen Förderbank im Sinne der Bauherren zu aktivieren.
Über 14 Milliarden Euro vergibt die KfW im Jahr an günstigen Krediten für den Bereich „Wohnen“. Davon gehen zehn Milliarden in Bestands und Sanierungsmaßnahmen. Geld, das Architekten im Sinne ihrer Bauherren nutzen können, warb Dr. Touché bei den rund 120 Architektinnen und Architekten, die zu der Veranstaltung gekommen waren. Seine Kollegin Daniela Korte wies darauf hin, dass die KfW im Wohninvestmenent drei Segmente fördere: das energieeffiziente Bauen, im Bestandsbereich das energieeffiziente Sanie
ren sowie das altersgerechte Bauen. Geld stellt auch das Land NRW im Rahmen der Wohnraumförderung zur Verfügung – 800 Millionen Euro im Jahr.
Für das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes stellten Sigrid Koeppinghoff und Rita Tölle die Strategien der Wohnungspolitik des Landes NRW vor. Dabei hoben sie besonders hervor, dass die aktuellen Anstrengungen zur Sanierung des Gebäudebestandes unter der Maßgabe des bezahlbaren, energieeffizienten und generationengerechten Bauens stattfinden sollten. „Bei geschickter Planung können die Mittel des Landes mit den Förderprogrammen der KfW kombiniert werden.“
Auch Dr. Hartmut Murschall vom NRWKlimaschutzministerium warb für Sanierungskonzepte, die regenerative Energiequellen einschließen. Das Programm progres.nrw, das im Februar dieses Jahres neu aufgelegt wurde, bietet u. a. Förderung für thermische Solaranlagen, PhotovoltaikAnlagen sowie für den Einbau von Wärmerückgewinnungsanlagen.
Die Veranstaltung im Haus der Architekten stand unter dem Motto „Besser mit Architekten“. Der Präsident der Architek
tenkammer NRW, Ernst Uhing, warb in seiner Begrüßungsrede dafür, die Mittel für den Wohnungsbau aktiv zu nutzen. „Wer die Programme kennt, kann diese bei der Planung im Sinne seines Auftraggebers berücksichtigen.“ Es sei wichtig, dass insbesondere die energetische Sanierung des Bestandes mit Architektinnen und Architekten bzw. Innenarchitekten umgesetzt werde. „Sonst leidet die Qualität und auch die Baukultur in diesem Land!“
Diskutiert wurde in der Veranstaltung auch, wie die ambitionierten Ziele der Energie einsparung am einzelnen Objekt umgesetzt werden können. Beispiele dazu lieferten drei AKNWMitglieder aus ihrer Planungspraxis. Der Stadtplaner Armin Jung stellte die energetische Stadtsanierung nach KfWProgramm 432 am Beispiel der Sennestadt (Bielefeld) vor. Der Düsseldorfer Architekt Anno Lingens hatte in seiner Heimatstadt das von den Eltern geerbte Haus saniert und in ein DreiParteienHaus umgebaut – altersgerecht nach KfWProgramm 159 und unter Wahrung des Denkmalschutzes. Michael Müller vom Contor Müller Schlüter in Wuppertal sprach über „Energieeffizientes Bauen und Sanieren“.
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Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 13
Vergessene BenzinpalästeFotoausstellung „Abgetankt“ von Joachim Gies im HdA
„Des Deutschen liebstes Kind“ fasziniert ungebrochen und macht die Menschen neugierig. Als Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW, am 3. März mehr als 150 Gäste im Haus der Architekten zur Eröffnung der Ausstellung „Abgetankt“ begrüßte, rief er Erinnerungen an das erste eigene Auto und Geschichten rund um die Tankstelle im Wandel der Zeit wach – und hatte die volle Aufmerksamkeit seiner Zuhörer. Die Architektenkammer NRW präsentiert noch bis zum 24. April eine Fotoausstellung von Joachim Gies, in welcher der Kölner Fotograf Tankstellen der 1950er und 1960erJahre neu ins Bild setzt. Eine faszinierende Zeitreise – und zugleich eine kritische Dokumentation des Umgangs mit der Architektur der Nachkriegszeit.
Geschwungene, übergroße Dächer, weite Vorfahrten, gläserne Kassenhäuschen: Die Tankstellenarchitektur der 1950erJahre kündete von Aufbruch, Fortschritt und der Liebe der Deutschen zum Automobil. Der junge Fotograf Joachim Gies hat 300 alte Tankstellen jener Jahre ausfindig gemacht und fotografisch dokumentiert. „Ich mag einfach verlassene Orte und die Ausstrahlung menschenleerer Räume“, erläuterte Joachim Gies, der die Bildserie „Abgetankt“ ursprünglich als Abschlussarbeit seines Fotografiestudiums an der Fachhochschule Dortmund realisiert hatte. Allerdings kam der nachfolgende Bildband bei Zeitungen und in Fachmagazinen so gut an, dass Gies mit seinem speziellen Thema zum „Medienstar“ avanciert ist, wie sein Mentor Jörg Sarbach auf der Vernissage erklärte. Sarbach kannte den heute 29 Jährigen bereits als Kind und hat ihn zur Fotografie geführt. „Joachim Gies hat einen präzisen, dokumentarischen und doch zugleich sehr einfühlsamen Blick auf seine Motive“, charakterisierte Sarbach die Stärke des jungen Kollegen.
Die Auswahl der TankstellenFotos, die Joachim Gies nun in der Ausstellung „Abgetankt“ vorstellt, dokumentiert Architektur und Zeitgeist, Zukunftsglaube und Vergänglichkeitsängste. „Am Beispiel der Tankstellen können wir auch darüber diskutieren, wie wir mit dem Gebäudebestand der Nachkriegszeit umgehen und wie man für erhaltenswerte Bauten geeignete Nachnutzungen entwickeln kann“, erklärte Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW, in seiner Eröffnungsrede. Dem schloss sich auch der Festredner, Prof. Dr. Thorsten Scheer, an. Der Kunsthistoriker, der an der Peter Behrens School of Architecture lehrt, ordnete die Typologie der Tankstelle in die städtebauliche Entwicklung der Nachkriegszeit ein. „Das rasante Wachstum des Individualverkehrs ist nicht zuletzt als Folge der Charta von Athen zu verstehen“, so Scheer. Denn die Funktionstrennung der Stadt
habe dazu geführt, dass die Menschen bis heute mit dem Auto zwischen Wohnung, Arbeitsort und Freizeitgestaltung pendelten. Auch die Ölkrise 1973 habe die Menschen in den Industrienationen nicht grundsätzlich von der Freude am Autofahren abgebracht. „Das geschieht erst heute, da der Nimbus des eigenen Automobils für junge Leute, insbesondere in den Städten, deutlich abnimmt“, konstatierte der Historiker.
Während seines FotografieStudiums in Dortmund begann Joachim Gies, sich systematisch und konzeptionell in seiner fotografischen Arbeit mit seiner neuen Umwelt auseinander zu setzen. Dabei faszinierten ihn insbesondere verlassene Orte, wie Halden, „Freibäder im Winter“ oder das Haus des verstorbenen Großvaters. Das Projekt „Abgetankt“ möchte Joachim Gies auf jeden Fall fortsetzen. „Es gibt bereits viele Hinweise.“ n C. Rose
Ausstellung im Haus der Architekten bis zum 24.04.15. Öffnungs-zeiten: Mo. – Fr., 8.00 – 17.00 Uhr. Info: www.abgetankt.de.
Die Fotos alter Tankstellen in ihrem heutigen Zustand faszinierten die Gäste
Vernissage am 3. März mit (v. l.): Markus Lehrmann (HGF AKNW), Prof. Dr. Thorsten Scheer (PBSA), Lutz Lienenkämper (Parl. Geschäftsführer CDU-Land-tagsfraktion), Joachim Gies (Fotograf), Ernst Uhing (Präsident AKNW) und Jörg Sarbach (Fotograf, Mentor des Künstlers)
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Abgetankt und Förderpreis ab 27.04.!
Für ein bundesweites Rauschen im Blätter-wald der Zeitungen und auch der elektro-nischen Medien sorgte seit ihrer Eröffnung die Ausstellung „Abgetankt“, in welcher der Fotograf Joachim Gies Tankstellen der 1950er- und 60er-Jahre im heutigen Zu-stand portraitiert. Die Fotoausstellung ist noch bis zum 24. April im Haus der Archi-tekten zu sehen.
Ab dem 27. April präsentiert die AKNW dann im Haus der Architekten die Ergeb-nisse des „Förderpreis 2014 der Stiftung Deutscher Architekten“. Gezeigt werden die Arbeiten der Preisträger, Anerken-nungen und weitere Einreichungen.
Mit dem Förderpreis will die Stiftung Deutscher Architekten alle zwei Jahre Nachwuchs-Architekten auf ihrem Weg in den Beruf motivieren und besondere Ta-lente öffentlichkeitswirksam auszeichnen. Die Preisverleihung findet am 16. April (18.00 Uhr) im Düsseldorfer Künstlerver-ein „Malkasten“ statt. Alle an dem Thema Interessierten sind zu der Preisverleihung herzlich eingeladen - und dazu, sich vom 27.04. bis zum 28.05.15 die Ausstellung im Haus der Architekten im Düsseldorfer Medienhafen kostenlos anzusehen. n ros
Öffnungszeiten des Haus der Architekten: Mo. – Fr., 8.00 – 17.00 Uhr. Eintritt frei!
veröffentlichen können; kurz vorher wird die InternetDatenbank freigeschaltet. Die
Geschäftsstelle der AKNW hat die Pressearbeit bereits begonnen und alle aktuellen Medien in NRW sowie
die Fachpresse über die Veranstaltung informiert. Alle Teilnehmer sind eingeladen, ebenfalls mit ihren Beiträgen bei den Zeitungen und elektronischen Medien vor Ort auf den Tag der Architektur hinzuweisen.Der Tag der Architektur findet in den meisten Bundesländern – auch in NRW – zum 20. Mal statt. Das Motto der Jubiläumsausgabe des TdA lautet „Architektur hat Bestand“. n ros
Aktuelle Info unter www.aknw.de.
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Der bundesweite „Tag der Architektur“ liegt in diesem Jahr für NordrheinWestfalen etwas ungünstig – nämlich mit dem 27. und 28. Juni am ersten Wochenende der Sommerferien. Der Bereitschaft der Kammermitglieder, mit ihren neuen und erneuerten Bauwerken an der Veranstaltung mitzuwirken, hat dies glücklicherweise fast keinen Abbruch getan: Etwa 375 Hochbauten und Objekte der Innenarchitektur, der Landschaftsarchitektur und der Stadtplanung werden den TdA auch in diesem Jahr wieder zu einem großen Architekturfest mit ei
ner enormen Reichweite machen. Die Sichtungskommission tagte am 9. März im Haus der Architekten und stellte die Einhaltung der formalen Teilnahmebedingungen fest. Erneut stellt die Gruppe der privaten Ein und Mehrfamilienhäuser den größten Teil der Bauwerke, die zu sehen sein werden.
Die Architektenkammer NRW wird den beliebten PrintKatalog zum „Tag der Architektur 2015“ voraussichtlich Anfang Mai
14 | Nordrhein-Westfalen | Veranstaltungen
NRW: 375 Objekte am „Tag der Architektur“
„Megacities China“ in Bielefeld zu sehen
Am 14. April geht im „Lichtwerk“ in Bielefeld die neue Reihe „Architektur und Film“ der Architektenkammer NRW an den Start. Das erfolgreiche Projekt, das die AKNW mit dem Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf entwickelt hat und in halbjährlichem Rhythmus weiter führt, befasst sich diesmal mit dem Thema der „Megacities China“.
Als Megacity werden Städte bezeichnet, die mehr als zehn Millionen Einwohner haben. Nahezu die Hälfte der 30 größten Städte der Welt liegt in Asien. Rasant wachsende Megastädte treiben die wirtschaftliche Entwicklung Chinas voran, sind aber auch Orte sozialer Konflikte.
Die 17. Ausgabe der Reihe „Architektur und Film“ greift diese Themen in unterschiedlichen Filmbeiträgen auf: „Bird‘s Nest – Herzog und de Meuron in China“ (C. Schaub, 2008; am 14.04.15); die Tragikomödie „I love Beijing“ (Ning Ying, 2002; 21.04.); „The House in the Park“ (Hercli Bundi, 2010; 28.04.) und „Fallen Angels“ (Wong KarWai, 1995; 05.05.). n ros
Detaillierte Infos zum Programm unter www.aknw.de.
Interview der „tagesschau“ mit AKNW-Präsident Ernst Uhing zur Ausstellung „Abgetankt“ im HdA
„Sichtungskommission“ mit (v. l.): Jürgen Meinhard, Dr. Markus Wirtz (Geschäftsst.), Ernst Herbstreit, Frank Brünsing, Gabriele Richter, Katja Domschky, Jessica Franke (Geschäftsst.) und Martin Müller
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Veranstaltungen / Service | Nordrhein-Westfalen | 15
Praxishinweise des Monats
Mindestlohn für Praktikanten?
Seit dem 01.01.2015 gilt das Gesetz zur Regelung eines allgemeinen Mindest-lohns (MiLoG). Auch wer in seinem Büro Praktikanten beschäftigt, muss sich seit-dem mit der Frage befassen, ob das MiLoG auf das jeweilige Praktikumsver-hältnis Anwendung findet und die Prak-tikantin oder der Praktikant Anspruch auf den Mindestlohn von 8,50 Euro hat.
Auf berufs- oder studienbegleitende Praktika von bis zu drei Monaten Dauer finden die Regelungen zum Mindestlohn grundsätzlich keine Anwendung. Jedoch dann, wenn zuvor bereits ein Praktikums-verhältnis mit demselben Ausbildenden bestanden hat, sind die Regelungen des MiLoG wieder anzuwenden.
In dem Praxishinweis der Architekten-kammer Nordrhein-Westfalen „Das Min-destlohngesetz im Architekturbüro“ (PH50) finden Sie weitere Details dazu, unter welchen Voraussetzungen der Mindest-lohn auch für Praktikantinnen und Prak-tikanten in Architekturbüros gilt. Im Üb-rigen thematisiert der Hinweis auch den durch das MiLoG definierten Qualitäts-rahmen für Praktika und fasst zusammen, welche Regelungen der Vertrag mit einem Praktikanten enthalten muss. n KD
Den Praxishinweis „Das Mindestlohn-gesetz im Architekturbüro“ (PH50) sowie alle weiteren bisher erschie-nenen Praxishinweise der Architek-tenkammer NRW finden Sie auf un-seren Internetseiten unter: www. aknw.de in der Rubrik „Mitglieder / Veröffentlichungen / Praxishinweise“. Sie können diese dort herunterladen oder als gedruckte Merkblätter bezie-hen. Das Angebot ist für Mitglieder kostenlos nutzbar.Berichte zu aktueller Rechtsprechung finden Sie ebenfalls unter „Mitglieder“ in der Rubrik „Recht und Gesetze / Rechtstipps und Urteile“.
Am 1. Mai öffnet in Mailand die Expo Milano 2015 ihre Pforten. Bis zum 31. Oktober werden die Länderpavillons und Themenpräsentationen unter dem Leitmotiv „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ Besucher aus der ganzen Welt anlocken – darunter viele Architekturfreunde und Fachleute der Branche. Die Akademie der Architektenkammer NRW hat mit der Agentur PoppeReisen einige Fachexkursionen für Architektinnen und Architekten entwickelt, die das 1,1 km2 große Messegelände aus Expertensicht erschließen. Die Reiseangebote sind wahlweise mit eigener Anreise buchbar und umfassen drei Hotelübernachtungen im zentral gelegenen 4SterneHotel Radisson Blu, einen architektonischen Rundgang durch die Innenstadt Mailands, ein gemeinsames Abendessen sowie den Eintritt zur Expo mit ganztägiger Begleitung durch einen fachlich versierten Reiseleiter. n gro/ros
Termine: 10. – 13.05. und 31.05. – 03.06.2015. Restplätze gibt es noch für die Exkursionen 17. – 20.05. und 24. – 27.05.2015. Ausgebucht sind bereits die Touren 03. – 06.05. sowie 28.06. – 01.07.2015. Informationen zu wei-teren Terminen im Herbst 2015 und das detaillierte Programm finden Sie im Internet-Angebot unter www.akademie-aknw.de.
Fachexkursionen zur Expo Milano 2015: Termine
Ausloberpreis für die Wohn + Stadtbau Münster
Mit der Wohn + Stadtbau Münster GmbH wird zum ersten Mal ein Unternehmen der Wohnungswirtschaft mit dem Ausloberpreis der Architektenkammer NordrheinWestfalen gewürdigt. Der Preis ist eine öffentliche Anerkennung für Auftraggeber, die konsequent auf das Vergabeinstrument des Architektenwettbewerbs setzen, um für ihre Bauaufgaben die jeweils optimale Lösung zu ermitteln; und die im Anschluss auch die geplanten Bauwerke mit den Preisträgern realisieren. Die Wohn + Stadtbau hat seit ihrer Beteiligung am „Landeswettbewerb 2006“ des Bauministeriums NRW und der Architektenkammer NordrheinWestfalen viele konkurrierende Verfahren nach den Wettbewerbsregeln durchgeführt. Für diese vorbildliche Strategie erhält die Wohn + Stadtbau den „Ausloberpreis 2015“. n ros
20.04.15, 17.00 Uhr: Verleihung „Ausloberpreis 2015“. Friedenssaal im His-torischen Rathaus Münster. Anmeldung bitte unter [email protected].
Mitmachen: Sommerseminar an der Aa
Absolventinnen und Absolventen der Architekturfakultäten in NRW sind wieder eingeladen, am „Sommerseminar“ der Stiftung Deutscher Architekten teilzunehmen. Unter dem Kürzel „KUBAaI“ will die Stadt Bocholt ein „Kulturquartier Bocholter Aa und Industriestraße“ entwickeln. Aufgabe der Seminarteilnehmer wird es sein, ein städtebauliches Konzept für diesen dicht bebauten Bereich der traditionsreichen Bocholter TextilIndustrie und neue Wohnkonzepte zu entwickeln. Eine spannende Aufgabe für drei intensive Workshoptage. Die Stiftung führt das Seminar in Zusammenarbeit mit der Stadt Bocholt und der „Regionale 2016“ vom 19. bis 21. Juni durch. n ros
Info unter www.stiftung-deutscher-architekten.de oder Tel: (0211) 4967-42.
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Einfach formulierte Aufgabenstellung, schwieriges Grundstück: Ein neues Wohnquartier für den Campus der RWTH Aachen war zu entwickeln, das dazu beitragen soll, die Woh
nungssituation in Aachen zu verbessern und den Wohnraumbedarf zu decken, der durch das weitere Wachstum der Hochschule zu erwarten ist. Der Landeswettbewerb NRW 2014 war vom MBWSV und der AKNW gemeinsam ausgelobt worden. Die Stadt Aachen, die Mitauslober war, wünschte sich außerdem, dass das Projekt zusätzliche Impulse für die Entwicklung des Campus West aussenden sollte. Am 20. Februar wurden in der Aachener Nadelfabrik die Preise überreicht. Wir stellen die prämierten Arbeiten vor.
Erster Preis: pbs architekten Gerlach Wolf Böhning Aachen; Fritzen Architekten und Stadtplaner, KölnIhre Entscheidung, den mit 26 500 Euro dotierten ersten Preis an pbs architekten Gerlach Wolf Böhning Planungsgesellschaft zusammen mit Fritzen Architekten und Stadtplaner zu vergeben, begründete die Jury wie folgt: „Das Quartier wird durch zwei Stichstraßen erschlossen, die in einen räumlich klar gefassten und städtebaulich richtig gelegenen Dreiecksplatz münden. An die Südseite des Platzes schließt eine kammartige, geschlossene Bebauung sinnvoll an das Campusband an. Diese wird an der nördlichen Platzseite ergänzt durch eine maßvolle Fortführung der Bestandsstrukturen des ehemaligen Klosters durch Zeilenbauten, die zum einen den Klostergarten einfassen und zum anderen offene Wohnhöfe bilden. Im Nordwesten schließt das Quartier sinnvoll an die Bebauung Süsterau an. Richtigerweise wird
diese durch eine Mischung von Stadthäusern sowie durch Reihenhäuser ergänzt. [...]
Der Entwurf besticht insgesamt durch seine klare städtebauliche Sprache und durch die überzeugende baukörperliche Lösung des Lärmschutzes am südöstlichen Rand des Quartiers zum Campusband hin. Die Grundrisse der dargestellten Wohnungen überzeugen sowohl funktional als auch hinsichtlich ihrer Durchmischung. Die Kammstruktur der Bebauung ermöglicht eine Belichtung der Wohnungen zu unterschiedlichen Himmelsrichtungen sowie ihre natürliche Belüftung bei gleichzeitiger Einhaltung des Schallschutzes auf der Südseite. Positiv wird weiterhin gesehen, dass das Quartier ein flexibles Angebot an differenzierten Wohnformen unter anderem für studentisches Wohnen in Campusnähe anbietet. Die Kindertagesstätte fügt sich harmonisch in die Wohnbebauung ein und ist über die südliche Stichstraße zweckmäßig angebunden. [...]“
Zweiter Preis: h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten, DüsseldorfJuryurteil: „Das Konzept des mit Wohnhöfen gegliederten Lärmschutzriegels und der Parkrandbebauung überzeugt. Auch die Wohnhöfe entlang der Erschließungsstraße mit den gegenüberliegenden Gebäuden zeigen besondere Qualitäten. Sie bieten ein differenziertes räumliches Angebot für unterschiedliche Zielgruppen. Sie schaffen klare Quartiere sowie städtebauliche Transparenz und Durchlässigkeit. Die Höfe ermöglichen eine prägnante Adressbildung. Die klare Erschießung unterstreicht die städtebauliche Grundkonzeption in selbstverständlicher Art.
Wohnen und Leben auf dem Campus Landeswettbewerb NRW 2014: Campus West in Aachen – Dokumentation der Preisträgerarbeiten
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Erster Preis im Landeswettbewerb 2014 für den Entwurf von pbs architekten und Fritzen Architekten und Stadtplaner
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Blickpunkt | Nordrhein-Westfalen | 17
Der südliche Wohnriegel integriert den Schallschutz durch seine baukörperliche Ausprägung mittels Querstellung der Wohnkuben und geschickter grundrisslicher Zonierung. Der städtebaulichen Konzeption folgend, weist der Wohnriegel gute Proportionen, Maßstäblichkeit und Angemessenheit zum Ort auf. Die Anlage der Wohnungsgrundrisse durch Auflösung des Riegels in eine Kammstruktur schafft vielfältige Orientierungs und Belichtungsmöglichkeiten und kann nachhaltig auf künftige Wohnanforderungen reagieren. Die dargestellten Grundrisse sind funktional überzeugend und von hoher Varianz. Die Architektur sprache des Baukörpers ist schlüssig aus dem städtebaulichen Konzept entwickelt. [...]“
Dritter Preis: Konrath und Wennemar Architekten Ingenieure; FSWLA Landschaftsarchitektur, DüsseldorfBegründung der Jury: „Das robuste städtebauliche Konzept setzt die Anforderungen der Auslobung auf den Ort bezogen geschickt um. Eine südliche Achse vom ehemaligen Kloster zum künftigen Campusband schafft eine räumlich prägnante innere Erschließung. Das historische Klostergebäude wird so zur unverwechselbaren Adresse für das neue Quartier.
Das Erschließungssystem in Spangenform ermöglicht eine klare Orientierung. Die Straßen, Plätze und Freiräume bieten unterschiedliche stadträumliche Identitäten, sind wohlproportioniert und versprechen hohe Aufenthaltsqualität. Die Baufelder bieten trotz der unterschiedlichen Gebäudestrukturen ein harmonisches Raumgefüge. Das Stellplatz und Garagenkonzept entspricht der kleinteiligen Logik der Baufelder. Der Standort der Kita im Südosten ist richtig gewählt. [...] Das städtebauliche Konzept ist prägnant und dem Ort angemessen. Die Architektur der Gebäude ist grundsätzlich ebenfalls überzeugend, bedarf jedoch hinsichtlich der Wohnungsorientierung und des Schallschutzes der Überarbeitung und weiterer Untersuchung. Die Arbeit stellt einen individuellen und innovativen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar.“
Anerkennung: Architektur Contor Müller Schlüter, Wuppertal; Club L 94 Landschaftsarchitekten, KölnJury: „Das städtebauliche räumliche Konzept arbeitet mit klaren Strukturen und Themen insbesondere zu den Rändern. Die Anschließung erfolgt als einfache Ringstraße. So prägen dreigeschossige Reihenhäuser den Zugang von der Süsterfeldstraße. Durch das Herausdrehen der Gebäude aus der Straßenachse nach Westen entstehen wohnhofähnliche Vorbereiche mit einer klaren Adressbildung. Über die Terrassierung der Straßeneingangsbereiche zu den eigenen Gärten wird die bestehende Topografie in das Konzept aufgenommen. [...]
Die Architekturen sind aus dem städtebaulichen Konzept schlüssig entwickelt. [...] Die Grün und Freiraumgestaltung zur Süsterau und im Zusammenhang mit der Kammbebauung ist schlüssig auf die Wohn und Gebäudetypologien übertragen. Die undeutliche städtebauliche und grünstrukturelle Ausgestaltung der Mitte verhindert eine starke Quartiersbildung. [...]“(Alle Jurybegründungen in Auszügen zitiert.)
(v. o. n. u.) Zweiter Preis: h4a Gessert + Randecker + Legner ArchitektenDritter Preis: Konrath und Wennemar Architekten Ingenieure mit FSWLA Land-schaftsarchitekturAnerkennung: Architektur Contor Müller Schlüter mit Club L 94 Landschaftsarchi-tekten
Die ausführliche Dokumentation zum Landeswettbewerb kann unter www.aknw.de bestellt bzw. heruntergeladen werden.
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18 | Nordrhein-Westfalen | Politik
Stadtentwicklung
270 Millionen Euro für die Städtebauförderung
Bund und Land stellen in den kommenden fünf Jahren rund 270 Millionen Euro für die Städtebauförderung NRW bereit. Ein großer Teil der Förderungen wird voraussichtlich wieder Kommunen in der Metropole Ruhr zugute kommen. Aus dem aktuellen Städtebauförderungsprogramm hat das Ruhrgebiet nach Angaben des NRWMinisteriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr 102,5 Millionen Euro (37,1 Prozent der Fördermittel) erhalten. Ein Großteil floss in Projekte aus den Bereichen „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“. Angesichts der Bedarfslage der Kommunen im Ruhrgebiet könne auch für 2015 eine überproportionale Förderung prognostiziert werden.
Schwerpunkt der nächsten Förderperiode sollen städtische und ländliche Räume mit erhöhten strukturellen Schwierigkeiten sein. Mithilfe der Städtebauförderung werden unter anderem die energetische Sanierung von Schulen, die barrierefreie Umgestaltung von Marktplätzen sowie die Umgestaltung von Grünanlagen finanziert.
Für das fondsübergreifende Förderprogramm „Starke Quartiere – starke Menschen“ werden die NRWEU Programme des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gebündelt. Der Verband der Wohnungs und Immobilienwirtschaft (VdW RW) begrüßt dieses Verfahren. VdWVerbandsdirektor Alexander Rychter hält es für sinnvoll, ausgewählte Stadtviertel gezielt zu fördern, anstatt sich auf Einzelgebäude zu konzentrieren. „Funktionierende Quartiere mit einer guten sozialen Durchmischung, mit einer Vielfalt an städtischen Funktionen und genügend Barrierefreiheit auch jenseits der Wohnhäuser entscheiden letztlich darüber, ob Menschen in einer Stadt leben wollen.“ Die Wohnungsunternehmen und Genossenschaften würden die Förderangebote voraussichtlich gut annehmen. n pm/ros
Wohnungswirtschaft
VdW kritisiert Mietpreisbremse
Für ein falsches Signal hält der Verband der Wohnungs und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW RW) die von der Großen Koalition in Berlin beschlossene Mietpreisbremse. Verbandsdirektor Alexander Rychter glaubt, das Instrument werde seinen Zweck verfehlen. „Die Mietpreisbremse weckt falsche Erwartungen bei den Menschen. Die Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften raten nun vor allem dazu, die Mietpreisbremse im Rahmen einer verantwortungsvoll definierten Gebietskulisse einzusetzen.“ Flächendeckend könne in NRW und dem nördlichen RheinlandPfalz keine Rede von zu hohen Kaltmieten bei den Unternehmen der Wohnungswirtschaft sein: Nach Angaben des Verbandes sind die Kaltmieten in den letzten zehn Jahren unterhalb der Inflationsrate gestiegen und lagen in NRW im Jahr 2013 bei 5,02 Euro je qm Wohn und Nutzfläche. n pm/ros
Wohnungspolitik
Groschek unterzeichnet Europäische Erklärung
NRWBau und Wohnminister Michael Groschek hat in Brüssel die Europäische Erklärung zu einer verantwortungsvollen Wohnungswirtschaft unterzeichnet. Groschek unterstützt damit das Anliegen der Organisatoren, sich für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum stark zu machen. „Wir brauchen eine sozial ausgewogene Wohnungspolitik, um auch in Zukunft den Menschen ausreichend bezahlbaren und qualitätsvollen Wohnraum zu bieten, insbesondere in den Boomstädten“, erklärte der Minister. „Daher appelliere ich an die Wohnungswirtschaft, sich der Zielsetzung der Erklärung ebenfalls anzuschließen.“ Die Erklärung haben unter anderem bereits Schottland, die Stadt Wien, der Deutsche Mieterbund sowie viele Verbände der Wohnungswirtschaft unterschrieben. n pm
Tourismus
Besucherrekord in NRW
Erneut hat der Tourismus in NordrheinWestfalen ein Rekordergebnis erzielt: 2014 kamen erstmals 21,2 Millionen Gäste. Auch die Zahl der Übernachtungen stieg mit 47,9 Millionen auf einen neuen Rekordwert. „Dass uns zum fünften Mal in Folge ein Rekordergebnis gelungen ist, zeigt eines ganz deutlich: Unsere Investitionen zahlen sich aus“, erklärte NRWWirtschaftsminister Garrelt Duin. Seit 2010 habe NordrheinWestfalen beim Übernachtungstourismus um 18,1 Prozent zugelegt. „Damit liegen wir an der Spitze der großen Flächenländer und deutlich über dem Bundesdurchschnitt“, freute sich Duin.
Mit 21,2 Millionen Ankünften (plus 4,2 Prozent) und 47,9 Millionen Übernachtungen (plus 3,9 Prozent) konnte Nord rheinWestfalen 2014 den fünften Rekord in Folge erzielen. 2014 konnten alle Regionen in NRW die Gäste und Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahr steigern. Mit 3,7 Millionen Ankünften erzielten die Regionen Köln und RheinErftKreis die höchste Gästezahl. Die Region Düsseldorf und der Kreis Mettmann lagen mit 3,2 Millionen auf Platz zwei, das Ruhrgebiet mit 3,1 Millionen auf Platz drei.
Den prozentual höchsten Zuwachs bei den Übernachtungen konnten im vergangenen Jahr mit über zwölf Prozent die Eifel und die Region Aachen verbuchen. Aa
chen stand 2014 aufgrund der zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen anlässlich des Karlsjahres verstärkt im Fokus der Besucher. n pm/ros
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War im „Karlsjahr“ 2014 ein besonderer Touristen-magnet: der Aachener Dom
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Rechtsproblem des Monats
FreundschaftsdienstArchitektin A wendet sich mit folgender Frage an die Kammer:
„Ich habe häufiger Aufträge für die Pla-nung und Überwachung von Baumaß-nahmen der Firma X erhalten. Auf diese Weise hat sich in den letzten Jahren eine enge Zusammenarbeit mit dem Geschäfts-führer des Unternehmens ergeben. Wir haben uns immer sehr gut verstanden und vertrauensvoll kooperiert. Deshalb habe ich mich beim letzten Auftrag darauf ein-gelassen, diesmal einen Pauschalpreis zu nennen und vertraglich festzuschreiben. Mittlerweile muss ich aber feststellen, dass diese Pauschale deutlich zu niedrig ange-setzt war. - Darf ich jetzt noch eine Rech-nung nach den Regeln der HOAI stellen?“
Ja, da die getroffene Honorarvereinbarung unwirksam sein dürfte. Eine Unterschrei-tung der Mindestsätze lässt die HOAI nur in Ausnahmefällen zu und verlangt dafür zusätzlich eine schriftliche Vereinbarung (§ 7 Abs. 3 HOAI). Nach der Amtlichen Be-gründung der Regelung in der HOAI 2009, die unverändert in die HOAI 2013 über-nommen wurde, können enge Bindungen rechtlicher, wirtschaftlicher, sozialer oder persönlicher Art für einen Ausnahmefall sprechen, der die Mindestsatzunterschrei-
tung rechtfertigt (BR-Drs. 396/09, S. 165). Die Hürden für die Annahme einer engen wirtschaftlichen Beziehung, die in der Praxis am häufigsten für Rechtsunsicherheit sorgt, sind jedoch hoch. Das Vertragsverhältnis muss sich dazu ganz deutlich von der Masse der übrigen Vertragsverhältnisse abheben (BGH, Urteil vom 27.10.2011 – VII ZR 163/10, BauR 2012, 271). Das Oberlandesgericht Düssel-dorf hat jüngst noch einmal betont, dass es sich um eine besonders enge Beziehung zwi-schen den Parteien handeln muss, und dass diese nicht schon deshalb anzunehmen ist, weil sich im Laufe einer geschäftlichen Zu-sammenarbeit Umgangsformen entwickelt haben, die als freundschaftlich zu bezeich-nen sind (OLG Düsseldorf, Urteil vom 23.10.2014 – 5 U 51/13).
Auch reicht es nicht aus, dass schon in der Vergangenheit vielfach Aufträge erteilt und zu einem unter dem Mindestsatz liegenden Pauschalhonorar vergütet wurden, oder dass der Auftragnehmer regelmäßig einen erheb-lichen Teil seines Jahresumsatzes aus einer bestimmten Geschäftsbeziehung generiert (vgl. BGH, Urteil vom 27.10.2011 – VII ZR 163/10, IBR 2012, 88). Ebenso wenig genügt die wiederholte Erteilung gleichgelagerter Aufträge (KG Berlin, Urteil vom 13.1.2011 – 27 U 34/10). Vor diesem Hintergrund er-
scheint mittlerweile sogar fraglich, ob (wie früher häufig angenommen) das Bestehen eines Rahmenvertrages für sich genom-men noch einen Ausnahmefall zu begrün-den vermag (vgl. Locher/Koeble/Frik, HO-AI, 12. Aufl., Rz. 124 zu § 7 HOAI).
PraxistippOb wirklich eine Konstellation vorliegt, die eine Mindestsatzunterschreitung gestat-tet, sollte schon deshalb sorgfältig geprüft werden, weil anderenfalls die Gefahr be-steht, gegen Berufspflichten zu verstoßen (§ 22 Abs. 2 Nr. 8 BauKaG NRW). Ein we-gen einer Mindestsatzunterschreitung un-wirksamer Vertrag ist zudem höchst streit- anfällig, denn häufig beruft sich der Bau-herr darauf, dass der Architekt nach Treu und Glauben dennoch an die unwirksame Honorarvereinbarung gebunden sei. Dies kann der Fall sein, wenn der Auftraggeber auf die Wirksamkeit der Vereinbarung ver-trauen durfte und sich hierauf durch ent-sprechende wirtschaftliche Dispositionen eingerichtet hat. Ein in dieser Weise schutz-würdiges Vertrauen kann sich u. a. dadurch herausbilden, dass zwischen den Vertrags-partnern wiederholt Honorarvereinba-rungen unter den Mindestsätzen getroffen wurden. n Dr. Sven Kerkhoff
Berufspraxis | Nordrhein-Westfalen | 19
Wie zuletzt berichtet, hat der Bundesgerichtshof (BGH) mit Urteil vom 18.12.2014 festgestellt, dass bei Stufenverträgen der Zeitpunkt des Abrufs der jeweiligen Stufe darüber entscheidet, welche Fassung der HOAI anzuwenden ist. Nun hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit die notwendigen Konsequenzen aus diesem Urteil gezogen.
Es geht in Übereinstimmung mit der juristischen Fachwelt davon aus, dass die BGHEntscheidung nicht nur im Hinblick auf den im Ausgangsfall zugrunde liegenden Wechsel von der HOAI 2002 zur HOAI 2009 von Belang ist, sondern auch für Stufenverträge, die unter Geltung der HOAI 2009 geschlossen wurden, bei denen einzelne Stufen aber erst nach Inkrafttreten der HOAI 2013 abgerufen wurden bzw. werden. Durch Anwendungserlass vom 24.02.2015 (B I 1 – 81011.4/0) hat das Ministerium klargestellt, dass in beiden Fallgestaltungen auf die jeweils zum Abrufzeitpunkt
geltende HOAIFassung abzustellen ist. Weiter heißt es in dem Erlass u. a., dass bei den nach Inkrafttreten der HOAI 2013 abgerufenen Stufen ggf. auch die mitzuverarbeitende Bausubstanz bei den anrechenbaren Kosten zu berücksichtigen ist. Das Ministerium weist schließlich darauf hin, dass bei der Ermittlung der Honorare die prozentuale Bewertung der Leistungsphasen gemäß HOAI 2013 an den im Ausgangsvertrag festgelegten Umfang der spezifischen Leitungspflichten anzupassen ist. Dies bedeutet, dass der Architekt lediglich die Grundleistungen nach der HOAI 2009 zu erbringen hat. Die mit der HOAI 2013 neu hinzugetretenen, nicht zu erbringenden Grundleistungen werden anteilig bewertet und vom dem auf Basis der HOAI 2013 errechneten Honorar abgezogen. Das Bundesbauministerium hat in Aussicht gestellt, bis zum Jahresende Richtwerte für die Bewertung der entsprechenden Teilleistungen bekannt zu geben. n Dr. S. Kerkhoff
Bundesbauministerium zieht Konsequenzen aus BGH-Urteil zu Stufenverträgen
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Ausstellungen
Dortmund Ina Weber/Vincent Tavenne: Weg nach DortMuseum Ostwall, Leonie-Reygers- Terrasse 2(bis 26. April 2015)
FrankfurtDAM-Preis für Architektur in Deutschland 2014Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43(bis 12. April 2015)
Herford(un)möglich! Künstler als ArchitektenMarta, Goebenstraße 2–10(bis 31. Mai 2015)
KölnSYSTEM DESIGN. Über 100 Jahre Chaos im AlltagMuseum für angewandte Kunst, An der Rechtschule(bis 7. Juni 2015)
Weil am RheinArchitektur der Unabhängigkeit. Afrikanische ModerneVitra Design Museum, Charles-Eames-Straße 2(bis 31. Mai 2015)
Making Africa. A Continent of Contemporary Design(bis 13. September 2015)
Ausstellungen mit Architekturbezug in Auswahl
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Hotel Ivoire, Abidjan (Côte d’Ivoire) von Heinz Fenchel and Thomas Leiterdorf, 1962-1970
Stiftung Insel Hombroich
Eduardo Souto de Moura in Hombroich
Modelle, Pläne, Skizzen und Fotografien des portugiesischen Architekten Eduardo Souto de Moura zeigt die Stiftung Insel Hombroich gemeinsam mit dem Bund Deutscher Architekten BDA. Souto de Moura, geboren 1952, ist ein bedeutender Vertreter der Escola do Porto; 2011 erhielt er den PritzkerPreis.
Die Ausstellung und der zweisprachige Katalog legen das Augenmerk auf die Entstehungsprozesse und Realisierung seiner Bauten seit 1980 sowie auf die für de Moura so wichtige Inspiration durch Architekturgeschichte und Literatur. Ausstellung und Katalog sind in enger Absprache mit dem Architekten konzipiert, der bei der Eröffnung anwesend sein wird.
Der von dem portugiesischen Architekten Alvaro Siza gestaltete „Siza Pavillon“ auf der Raketenstation Hombroich bietet einen passenden Rahmen für die Präsentation. Siza ist ein enger Weggefährte von Souto de Moura. n pm/ros
18.04. – 24.08.2015, Eröffnung: 18.04.2015. Raketenstation Hombroich, Siza Pavillon, 41472 Neuss. Weitere Info unter www. inselhombroich.de.
Estádo Municipal de Braga von Eduardo Souto de Moura (2003)
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Albert Weis in Goch
Architektur und Stadtraum der NachkriegsmoderneDas Museum im niederrheinischen Goch zeigt bis zum 17. Mai eine Ausstellung zum Werk des 1969 in Passau geborenen Künst
lers Albert Weis. Der in Berlin lebende Künstler erfährt seine Inspiration nach Angaben des Museums in dem ihn und uns umgebenden urbanen Raum. Instinktiv spüre er Proportionen und Maßverhältnisse auf und setze diese in eigenen skulpturalen Werken um. Bei seinen Streifzügen durch die bundesdeutschen Städte reagiert Weis besonders gern auf die Architektur und den Stadtraum der Nachkriegsmoderne.
Die Diskrepanz zwischen der Sehnsucht nach einer funktionierenden, auf den Menschen ausgerichteten Architektur auf der einen und dem Scheitern einer solchen Utopie auf der anderen Seite prägen den kritischen und gleichsam sensiblen Blick des Künstlers auf unsere gebaute und geformte Umwelt, so die Ausstellungsmacher in der Ankündigung der bis zum 17. Mai terminierten Schau. Ausgangspunkt für die Schau sind seine jüngsten Arbeiten, in denen er mit AluminiumKlebeband Wandfläche abklebt.
Als arbeite er mit einem breiten Pinsel, überklebt er Wandpartien und lässt so viel freie Wand stehen, dass der Eingriff deutlich sichtbar bleibt. Dieser Eingriff akzentuiert und versteckt gleichermaßen, legt architektonische Situationen offen, indem er sie verdeckt.
Der Künstler reagiert und antwortet nach Museumsangaben auf architektonische Gegebenheiten. Er deckt Maßverhältnisse auf, mache sie sichtbar und physisch erlebbar und wirke so wie ein "Spiegel der Verhältnisse". Seine Materialien sind Metall oder Kunststoff, ebenso aber Neonlichtröhren sowie Videos. n ARe
Weitere Informationen finden Sie unter www.museum-goch.de.
tape (silver), Museum für konkrete Kunst, Ingolstadt, 2014 von Albert Weis
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Nachruf
Zum Tod von Peter WörmannDer Architekt Peter Wörmann ist am 15. Februar im Alter von 69 Jahren verstorben. Peter Wörmann war seit 2001 Mitglied der
Personalien
Nachruf
Wolfgang Esser verstorben
Die Architektenkammer NRW trauert um Wolfgang Esser, der am 14. Februar im Alter von 86 Jahren verstorben ist. Der Essener Architekt gehörte zu den Kammermit
gliedern der ersten Stunde. Von der ersten Wahl zur Vertreterversammlung der AKNW im Jahre 1971 bis 2011 war Wolfgang Esser ununterbrochen Mitglied des „Architektenparlaments“. In der langen Zeit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit hat sich der Architekt in zahlreichen Kammergremien engagiert. Über zwanzig Jahre arbeitete er im Ausschuss „Planen und Bauen“ sowie in weiteren Fachgremien mit. Sein besonderes Interesse galt den Normvorschriften im Wärme, Schall und Brandschutz.
Wolfgang Esser begann seine berufliche Laufbahn nach dem Studium in Essen als angestellter Architekt. 1966 machte er sich selbstständig und realisierte vor allem Projekte im Wohnungs und Verwaltungsbau sowie Gewerbeobjekte.
Neben seinen berufspolitischen Ehrenämtern in der Architektenkammer NRW und seinem Verband, der VFA, setzte sich Esser über viele Jahre für die Baukultur in Deutschland ein: Er war seit 1984 Sprecher und Geschäftsführer des Rates für Baukultur im Deutschen Kulturrat. Für seine besonderen ehrenamtlichen Verdienste im berufspolitischen Bereich wurde Wolfgang Esser mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. n ehn
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Glückwunsch
Prof. Horst Fischer feiert 60. GeburtstagArchitekt Prof. Horst Fischer aus Aachen feiert am 15. April seinen 60. Geburtstag. Der 1955 in Oldenburg geborene Horst Fischer erlernte das Handwerk des Architekten von der Pike auf. Er absolvierte zunächst eine Maurerlehre und studierte dann Architektur in Aachen und Berlin.
Unmittelbar nach dem Studium begann Horst Fischer als freiberuflicher Architekt zu arbeiten. 1988 gründete er das Büro für Architektur und Umweltplanung Horst Fischer in Aachen. Schon kurz nach der Bürogründung, im Jahr 1990, wurde Horst Fischer mit dem Förderpreis des Landes NRW für junge Künstlerinnen und Künstler ausgezeichnet.
Prof. Fischer plant und realisiert mit seinem Büro, das seit 2007 als fischerarchitekten firmiert, schwerpunktmäßig Bauten für Gewerbe, Industrie und Hochschulen sowie Wohnbauten und Interieurs. Zu seinem Leistungsspektrum gehören außerdem die Umnutzung und Reaktivierung denkmalgeschützter Bausubstanz sowie städtebauliche Rahmenplanungen. Gutachten, Wettbewerbe und Preisrichtertätigkeiten sind weitere Aufgabenfelder. Zahlreiche Bauten von fischerarchitekten wurden mit Preisen und Auszeichnungen geehrt.
Horst Fischer ist seit 1995 auch als Hochschullehrer an der Fachhochschule Aachen tätig. Seit 1999 hat er dort die Professur für Baukonstruktion und Innenraumgestaltung inne, 2013 wurde er
zum Dekan des Fachbereichs Architektur an der FH Aachen ernannt.
In die Vertreterversammlung der Architektenkammer NRW wurde Prof. Horst Fischer 2006 gewählt. Seither engagiert er sich im Ausschuss „Aus und Fortbildung“ sowie im Fachbeirat der Akademie der AKNW.
In der Verbandsarbeit ist Prof. Horst Fischer aktiv, seit er 1993 in den Deutschen Werkbund eintrat. 2000 wurde er in den Bund Deutscher Architekten berufen, seit 2008 ist er der Vorsitzende der BDAGruppe Aachen. n ehn
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Vertretersammlung der Architektenkammer NordrheinWestfalen. Zunächst engagierte er sich im Ausschuss „Dienstleistungen, Recht und Sachverständigenwesen“ der AKNW, seit 2007 gehörte er dem Ausschuss „Planen und Bauen“ an, den er
seit 2011 auch als stellvertretender Vorsitzender mitbetreute.
Peter Wörmann gründete bereits 1970, kurz nach dem Studium an der Staatlichen Schule
für Ingenieurwesen in Münster, in seiner Heimatstadt Ostbevern ein eigenes Architekturbüro. Das Leistungsspektrum des Büros Wörmann Architekten umfasste die Planung und Ausführung von Bauten des Gesundheitswesens, Verwaltungs, Hotel und Wohngebäude, Verkehrsbauten bis hin zu sakralen Bauwerken. Zu den herausragenden Projekten Peter Wörmanns zählt beispielsweise das gemeinsam mit dem Architekten Gert Schulz geplante und realisierte Terminal 2 des Internationalen Flughafens MünsterOsnabrück. Peter Wörmann war außerdem als Lehrbeauftragter für „Experimentelles Planen und Gestalten“ an der Fachhochschule Salzburg tätig.
Berufspolitisch engagierte sich Peter Wörmann seit er 1981 in den Bund Deutscher Architekten berufen wurde. Im BDA war er lange Zeit im Arbeitskreis Krankenhäuser und Gesundheitswesen aktiv.
Die Architektenkammer NRW wird dem verstorbenen Architekten Peter Wörmann ein ehrendes Andenken bewahren. Seinen Angehörigen gilt unser Mitgefühl. n ehn
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Gratulation
Hans-Peter Miele feiert 65. GeburtstagHansPeter Miele, Architekt und Stadtplaner aus Hagen, wurde 1996 erstmals in die
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Runder Geburtstag
75. Geburtstag: Günther SchreiberArchitekt Günther Schreiber aus Aachen feiert am 28. April seinen 75. Geburtstag. Seit 1988 ist Günther Schreiber Mitglied in der Vertreterversammlung der Architektenkammer NordrheinWestfalen. In die
Lehrgebiet Innenarchitektur
Sabine Keggenhoff an die PBSA berufenAb dem Sommersemester 2015 wird Innenarchitektin Sabine Keggenhoff aus Arnsberg als Professorin im Fachbereich Architektur der Peter Behrens School of Architecture (PBSA) in Düsseldorf das Lehrgebiet „Entwerfen Innenarchitektur“ betreuen.
„Mein Ziel ist es, den Studierenden impulsgebend Instrumentarien aufzuzeigen und zu vermitteln, die sie dazu befähigen,
Auszeichnungen
Denkmalschutz
Preis für 350 Jahre altes Fachwerkhaus
Ein 350 Jahre altes Fachwerkhaus in Ratingen hat den Denkmalpreis des Landes NordrheinWestfalen erhalten. Der mit 7000 Euro dotierte RheinischWestfälische Preis für Denkmalpflege wurde am 22. Februar in Pulheim übergeben. Ausgezeichnet wurde ein kleines Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert, das weitgehend im Original erhalten ist: Die ursprüngliche Raumstruktur, die historischen Innentüren, alte Eichendielen, die Balkendecke, eine Innentreppe und das Kellergewölbe erzählen von den Bauweisen vergangener Jahrhunderte.
Für die oberste Denkmalschützerin im Rheinland, Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke, ist das heute als Einfamilienhaus genutzte Gebäude deshalb ein besonderes Kleinod. „So viel Altes haben wir im Rheinland nicht“, ordnete Pufke das Fachwerk
Vertreterversammlung der Architektenkammer NordrheinWestfalen gewählt. Nach einer kurzen Unterbrechung ist er seit 2002 wieder Mitglied im „Archi
tektenparlament“ und engagiert sich seither in der Schlichtungsstelle der AKNW. Von 2008 bis 2011 war er außerdem Mitglied im Ausschuss „Berufsrecht und Berufsausübung“ der Architektenkammer NordrheinWestfalen.
Der gebürtige Dortmunder HansPeter Miele studierte Architektur und Städtebau in Hagen und Berlin. Nach dem Studium war er zunächst als angestellter Architekt im Büro Dr. Kammel tätig, bevor er sich 1980 mit einem eigenen Büro in Hagen selbstständig machte. Zum Leistungsspektrum seines Büros zählen vor allem die Sanierung von Kirchen und deren künstlerische Ausstattung sowie der Bau von Gemeindezentren. Weitere Schwerpunkte liegen in den Bereichen Wohnungs, Verwaltungs und Industriebau sowie im altengerechten Bauen. Städtebauliche Entwürfe und Gutachtertätigkeiten sind weitere Aufgabenfelder. An zahlreichen Wettbewerben hat das Büro Miele Architekten + Stadtplaner erfolgreich teilgenommen und daraus hervorgehende Projekte realisiert.
Der Architekt und Stadtplaner Hans Peter Miele wurde 1985 in den Bund Deutscher Architekten berufen und engagiert sich seit vielen Jahren auch in der Verbandsarbeit als Vorsitzender der Gruppe HagenEnnepeMark.
Am 18. April feiert HansPeter Miele seinen 65. Geburtstag. n ehn
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ser Funktion engagiert er sich in diversen Gremien der Kammer, wie dem Wahlvorstand und der Schlichtungsstelle, denen er seit 2011 angehört. Im Ausschuss „Öffent
lichkeitsarbeit“ war Günther Schreiber über 23 Jahre aktiv.
Der 1940 in Aachen geborene Günther Schreiber begann seine berufliche Laufbahn als angestellter Architekt in einem Aachener Architekturbüro. 1966 wechselte er in den Bergbau und war als Angestellter des Eschweiler Bergwerksvereins für Planung und Bauleitung zuständig. Von 1972 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1998 war er als Bauingenieur und Architekt bei der Deutschen Post beschäftigt. Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten gehörten Bauleitungen und Gutachtertätigkeiten für bebaute und unbebaute Liegenschaften der Post.
Architekt Günther Schreiber engagiert sich seit vielen Jahren in der Verbandsarbeit. Seit 1982 gehört er dem BDB und seit 1984 auch der Interessengemeinschaft Angestellter Architekten an. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde er mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.
Neben seinen berufspolitischen Ehrenämtern engagiert sich Schreiber als Vorsitzender des Musikvereins Hahn, als Geschäftsführer der Chorgemeinschaft HumorHarmonie und als Geschäftsführer der Prinzengarde in Aachen. n ehn
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der Disziplin Innenarchitektur im Laufe der Zeit anforderungsbezogen und visionär Ausdruck zu verleihen,“ beschrieb Sabine Keggenhoff ihre kommenden Lehraufgaben nach Bekanntgabe ihrer Berufung.
In der Innenarchitektur gehe es immer um das Schaffen von besonderen, identitätsstiftenden Orten im Spannungsfeld von Raum, Konzept, Nutzung, Gestaltung und technischer Umsetzung. „Wir verbringen
über 80 Prozent unseres Lebens in Innenräumen, und unsere Gesellschaft benötigt in steigendem Maße differenzierte und funktionalisierte Innenräume“, so Sa
bine Keggenhoff. Vor diesem Hintergrund sei es unbefriedigend, dass Lehrstühle der Fachbereiche Innenarchitektur kaum an Innenarchitektinnen und Innenarchitekten vergeben werden. n pm/ros
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Informationen
Neuenbeken
Neue Akademie für Baukultur gegründet
Mit der „Akademie Neuenbeken“ ist in der Nähe von Paderborn ein weiteres Institut zur Förderung der Baukultur ins Leben gerufen worden. Mit Fachseminaren, Diskussionsrunden, Ausstellungen, Schriftreihen und anderen Veranstaltungsangeboten will die Akademie sich im Bereich der Fortbildung für Architektinnen und Architekten sowie für baukulturelle Diskurse engagieren. Geplant sind Themen wie Kunst am Bau, Denkmalschutz, Nachhaltigkeit und der Einsatz erneuerbarer Energien in der Architektur, Architekturtheorie und ihre Vernetzung zu anderen gesellschaftlichen Gruppierungen. Angestrebt wird „ein kreativer, befruchtender Gedankenaustausch zwischen Teilnehmern, Referenten und Veranstaltern“, heißt es in einer Pressemitteilung der neuen Akademie.
Die Akademie plant außerdem eine Schriftreihe, in der die Gedanken zusammengefasst und veröffentlicht werden, die die Teilnehmer in den Veranstaltungen gemeinsam entwickeln. Ziel ist es, ein Sprachrohr für diejenigen Belange in der Architektur zu schaffen, die im rationalen Alltag oftmals unbeachtet bleiben. n pm/ros
haus ein. Die Jury würdigte mit der Preisvergabe ausdrücklich auch das große Engagement der Eigentümerfamilie, die das historische Bauernhaus mit Hilfe der Architek tin Ilsetraut Popke vor dem drohenden Abbruch gerettet hatte. Bevor Katja Schily, Preisträgerin und Eigentümerin des Gutes „Rosendahl“ in Ratingen, das denkmalgeschützte Gebäude erwarb, stand es lange Zeit leer und war vom Verfall bedroht. Die an das Fachwerkhaus angrenzende Scheune wurde entfernt, um an gleicher Stelle einen Neubau zu errichten.
n pm/ros
Bauherrin Katja Schily und ihre Architektin Ilsetraut Popke ermöglichten durch eine Kombination von Sa-nierung und Neubau eine zeitgemäße Nutzbarkeit des Fachwerkhauses
Auslobungen
Landschaftsarchitekur
„Gärten des Jahres 2016“ Der Callwey Verlag und „Garten + Landschaft“ loben zum ersten Mal gemeinsam das Auszeichnungsverfahren „Gärten des Jahres“ aus. Beteiligt sind als weitere Partner der bdla Bund Deutscher Landschaftsarchitekten, Schloss Dyck, „Mein schöner Garten“, BGL Bundesverband Garten, Landschafts und Sportplatzbau e. V. und die Kann GmbH. Gesucht werden die besten von Landschaftsarchitekten bzw. Garten und Landschaftsbauern gestalteten Privatgärten im deutschsprachigen Raum.
Der erste Preis ist mit einem Preisgeld von 5000 Euro dotiert, möglich sind weitere Auszeichnungen. Die Zeitschriften „Garten + Landschaft“ und „Mein schöner Garten“ werden die Siegerprojekte ausführlich vorstellen. Die 50 besten Gärten werden außerdem in einem umfangreichen
Bildband im Callwey Verlag veröffentlicht.Die eingereichten Arbeiten werden von einer unabhängigen Jury beurteilt, die sich wie folgt zusammensetzt: Andrea Kögel (Chefredakteurin „Mein schöner Garten“), August Forster (Präsident des BGL), Till Rehwaldt (Präsident des bdla) und Frank Wollmann (Kann GmbH). Einsendeschluss ist der 15. Juli 2015. n pm/ros
Info unter www.gaerten-des-jahres.com.
Haldenzeichen
Hamm sucht Verbindung seiner HaldenFünf Halden reihen sich im westfälischen Hamm auf einer Strecke von lediglich zwei Kilometern aneinander. Die Stadt sucht nun nach einem verbindenden Element für die Erhebungen und lobt daher einen Wettbewerb für die Gestaltung von fünf Haldenskulpturen aus. Die Halden Radbod, Schacht Franz Nord, Humbert, Sundern sowie die Kissinger Höhe des Regionalverbandes Ruhr sind nach Einschätzung der Kommune die prägenden Landmarken im Lippepark Hamm.
Ziel des Wettbewerbs ist die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für die Haldenkette. Teilnehmen können sowohl Künstler als auch Architekten. Die Wettbewerbsbeiträge werden bis zum 30. Juni entgegen genommen. Eine Fachjury entscheidet am 13. August über den Gewinnerentwurf. Der Bau der Haldenzeichen soll in mehreren Bauabschnitten bis voraussichtlich 2020 erfolgen und abgeschlossen sein. n ARe
Veranstaltungen
polis Convention am 6./7. Mai
Urbane Entwicklungen und Ideen
Die polis Convention feiert am 6. und 7. Mai Premiere in den imposanten Alten Schmiedehallen des „Areal Böhler“ in Düsseldorf. Unter dem Motto „Connecting Urban Developers“ will die neue Fachmesse
für Projekt und Stadtentwicklung insbesondere Entscheider und Verantwortungsträger aus Kommunen und Immobilienwirtschaft ansprechen. Angestrebt wird ein lebendiger Austausch über Chancen und Möglichkeiten urbaner Entwicklungen und die Präsentation von Projektideen, Flächen und Grundstückspotenzialen, Unternehmensstrategien, Marktnischen, Investments, Quartiersentwicklungen, nachhaltigen Entwicklungskonzepten u. v. m.
Auf dem messebegleitenden Kongress diskutieren Experten in sechs Themenforen Trends und Erwartungen zur Zukunft der Stadt. n pm/ros
Info unter www.polis-convention.com.
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Ausgewählte Seminare im April und Mai 2015
Vollständige Übersicht des Seminarangebots unter www.akademie-aknw.de
Datum Veranstaltung Referent/in V-Nr. Ort Preis21.04.2015 Materialien in der Praxis
Natürliche und zukunftsweisende MaterialienDipl.-Ing. H. Bäuerle 15001102 Düsseldorf 110,-
22.04.2015 Lichtplanung – Architekturbeleuchtung und ihre Qualitätsmerkmale
Dipl.-Ing. R. Schoofs, Innenarchitekt 15001103 Düsseldorf 110,-
23.04.2015 Barrierefreies Bauen Die DIN 18040 – Planungsgrundlagen
Dipl.-Ing. V. Schmitz, Architektin und Innenarchi-tektin
15001105 Düsseldorf 100,-
27.04.2015 Frauen am Bau – Diversity und Umgang mit Heterogenität am Bau
Dipl.-Ing. G. Burkard, Architektin und staatlich anerkannte SV für Schall- und Wärmeschutz
15001108 Düsseldorf 120,-
28.04.2015 Systematische Farbgestaltung Zwischen Trend und Tradition
Dr. H. Kalthegener, Designerin 15001109 Düsseldorf 130,-
29.04.2015 Kostenplanung – Grundlagen und Anwendungs-beispiele der DIN 276
Dipl.-Ing. W. Seifert, Architekt und ö.b.u.v. SV für Honorare und Architektenleistungen
15001111 Düsseldorf 110,-
30.04.2015 Der Projektleiter als Konfliktmanager Dipl.-Ing. Lothar E. Keck, Architekt 15001113 Düsseldorf 110,-
04.05.2015 Bauüberwachung in der PraxisGesetzliche Grundlagen, Ablauf und entspre-chende Dokumentation
Dipl.-Ing. S. Musil, Architekt und SV im Bau- und Qualitätswesen
15001115 Düsseldorf 110,-
05.05.2015 Bauprodukte und Bauarten Veranstaltungsreihe Brandschutz
Prof. Dr.-Ing. J. Wesche 15001116 Düsseldorf 150,-
06.05.2015 SV-Fortbildung: Gebäudedichtheit und Schimmelpilzvermeidung – Ein Widerspruch?
Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt 15001119 Düsseldorf 160,-
07.05.2015 Brandschutz – Grundlagen Veranstaltungsreihe Brandschutz
Dipl.-Ing. T. Kempen, staatlich anerkannter SV für die Prüfung des Brandschutzes
15001121 Düsseldorf 120,-
08.05.2015 Energetische Sanierungskonzepte Kosten – Wirtschaftlichkeit – Fördermittel
Dipl.-Ing. P. L. Müller, Architektin 15001122 Münster 110,-
09.05.2015 Existenzgründung – Investition in die eigene Zukunft
Dipl.-Betriebswirtin A.-C. Poirier 15001124 Düsseldorf 100,-
11.05.2015 Auftragsakquisition im Architekturbüro Erstkontakt – Vertrag – Kundenbindung
F. Thiel 15001127 Düsseldorf 110,-
12.05.2015 Workshop: Farbe in der Architektur Aspekte dreidimensionaler Farbgestaltung
Dipl.-Ing. H. Bäuerle Dipl.-Ing. S. Ferrari
15001129 Düsseldorf 130,-
13.05.2015 Trockenbau – Konstruktion und Brandschutz Dipl.-Ing. M. Dlugay, Architekt 15001131 Aachen 110,-
18.05.2015 Klimaschutz als Aufgabe für den Städtebau Prof. Dr. M. Krautzberger, Ministerialdirektor a.D. 15001134 Düsseldorf 100,-
19.05.2015 SV-Fortbildung: Energetische Optimierung von Gebäuden – Schwerpunkt Wärmebrücke
Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt 15001135 Düsseldorf 160,-
21.05.2015 HOAI aktuell – Was Sie bei Vertragsgestaltung und Honorarabrechnung beachten müssen*
Assessor jur. J. Hoffmüller 15001137 Düsseldorf 110,-
21.05.2015 Niederländischer Städte- und Wohnungsbau Aktuelle Entwicklungen (Abendveranstaltung)
Dipl.-Ing. M. Kloos, Architekt und Stadtplaner 15001139 Düsseldorf 50,-
28.05.2015 Planungsmediation – Konflikte vermeiden beim Planen und Bauen
Dipl.-Ing. S. Seidel, Architektin und Mediatorin 15001142 Düsseldorf 110,-
28.05.2015 Bauzeit und Beschleunigung von Bauabläufen Rechtliche Grundlagen (Abendveranstaltung)
Dr. C. Leesmeister, Rechtsanwalt 15001143 Düsseldorf 50,-
29.05.2015 EnEV 2014 in der Praxis Umsetzung und Rechenbeispiele
Ing. (grad.) E. Merkschien, Stadtplaner und Bafa-Berater
15001144 Dortmund 100,-
* Mitglieder der AKNW können pro Kalenderjahr an einem Bonus-Seminar zum Preis von 30 € teilnehmen.
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Änderungen vorbehalten. Alle Veranstaltungen werden im Sinne der Fort- und Weiterbildungsordnung der Architektenkammer NRW an-erkannt. Eine Tagesveranstaltung umfasst acht, ein Kolloquium vier Unterrichtsstunden. AKNW-Mitglieder müssen acht Unterrichtsstun-den Fortbildung pro Kalenderjahr nachweisen.
Eine vollständige Übersicht des Seminarangebots der Akademie der Architektenkammer NRW und die Möglichkeit zur Online-Anmel-dung finden Sie im Internet unter www.akademie-aknw.de. Anmel-dung per Fax: (0211) 49 67 93.
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11.05.2015: Auftragsakquisition im Architekturbüro – Erstkontakt – Vertrag – KundenbindungAuftragsgenerierung oder Akquisition, das ist ein Dauerthema in je-dem Architekturbüro. „Wie komme ich zu neuen Interessenten?“ - diese Frage steht zu Beginn des Seminars im Mittelpunkt. Unter-schiedliche Wege und Methoden werden beschrieben, die Vorteile und Nachteile, Chancen und Risiken werden erläutert. „Wie mache ich aus meinem Interessenten einen Kunden?“ Damit verbunden sind Anregungen und Impulse, wie Architektinnen und Architekten sich im Erstgespräch verhalten, wie professionell sie ihre Fragen stellen, wie sie ihr Honorar „verkaufen“ und wie sie Nachlassforderungen er-folgreich abwehren. „Was passiert nach der Schlussabnahme?“ Die Möglichkeiten der Kundenpflege und des nachhaltigen Kundenkon-taktes bearbeitet das Seminar. Diese Fragen, die Architektinnen und Architekten immer wieder stellen, werden anhand von Beispielen aus der Praxis behandelt.Referent: F. ThielDüsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 110 € für Mitglieder der AKNW
18.05.2015: Klimaschutz als Aufgabe für den StädtebauDer Klimaschutz hat als Aufgabe für Stadtplanerinnen und Stadtpla-ner besondere Bedeutung. Im Seminar werden die planungsrecht-lichen Vorgaben und die zur Verfügung stehenden Instrumentarien zur Umsetzung eingehend erläutert. Themenüberblick: Beitrag des Städtebaus und der Stadtentwicklung zu Energieeinsparung und Kli-maschutz; Was kann die Bauleitplanung dazu leisten? Inhalte und Bedeutung des Energieeinsparrechts des Bundes (Energieeinspa-rungsgesetz, Energieeinsparverordnung; Erneuerbare-Energien-Wär-megesetz); Möglichkeiten des Bauordnungsrechts; Inhalte und Be-deutung von kommunalen/städtebaulichen Energieversorgungskon-zepten; Was bedeutet „Bedeutung der Innenentwicklung für den Klimaschutz?“. Besondere Schwerpunkte sind dabei: Aufgaben und Möglichkeiten der Bauleitplanung, städtebauliche Verträge, Stadt-umbau und städtebauliche Sanierung.Referent: Prof. Dr. M. Krautzberger, Ministerialdirektor a.D.Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 100 € für Mitglieder der AKNW
04.05.2015: Bauüberwachung in der Praxis - Gesetzliche Grundlagen, Ablauf und entsprechende DokumentationDie Koordination der Planungs- und Ausführungsbeteiligten wäh-rend der Ausführungsphase eines Bauvorhabens ist von entschei-dender Bedeutung für die erfolgreiche, d. h. mängelfreie, terminge-rechte und kostenbewusste Erstellung von Bauwerken. In diesem Seminar werden zunächst die Grundkenntnisse des Bauleiters auf-gefrischt und auf die aktuelle Rechtsprechung eingegangen. Hinwei-se auf gesetzes- und VOB-konformes Verhalten des Bauleiters, u. a. bei Störfällen wie Terminverzug, Mängeln an der Bauleistung wäh-rend der Ausführung und Behinderungsanzeigen runden das Pro-gramm ab. Seminarschwerpunkte: Die Verantwortung und die Ver-pflichtungen des Bauleiters nach der BauO NRW, nach der HOAI 2009 und 2013 und dem BGB; Die Verpflichtung des Bauleiters aus dem Bauvertrag zwischen Bauherr und ausführenden Firmen; Die praktische Umsetzung der Verpflichtungen während der Leistungs-phase 8 der HOAI und die Dokumentation der Tätigkeit des Baulei-ters; Die Durchführung und Dokumentation von BaubesprechungenReferent: Dipl.-Ing. S. Musil, Architekt/SV im Bau- und QualitätswesenDüsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 110 € für Mitglieder der AKNW
06.05.2015: SV-Fortbildung: Gebäudedichtheit und Schimmelpilzvermeidung – ein Widerspruch?Geeignet als Sachverständigenfortbildung für staatlich anerkannte Sachverständige für Schall- und Wärmeschutz sowie für ö.b.u.v. Sach-verständige für Gebäudeschäden. Die Anforderungen an die Gebäu-dedichtheit sind schon seit vielen Jahren Bestandteil der verschie-denen Wärmeschutz- und Energieeinsparverordnungen sowie der DIN 4108. Die Planung eines dichten Gebäudes betrifft zahlreiche Planungsstufen. Gleichzeitig nimmt das Thema Schimmelpilz seit vielen Jahrzehnten einen breiten Raum ein. Einen intakten Schlag-regenschutz vorausgesetzt, geht es bei Streitigkeiten immer um die Frage, ob ein unsachgemäßes Nutzerverhalten oder ein baulicher Mangel zum Phänomen Schimmelpilz geführt hat. Das Seminar be-schreibt anschaulich die aktuellen Neuerungen aus der Normung zum Thema Gebäudedichtheit und Wärmebrücken und wird auch einen Ausblick auf Lüftungskonzepte geben.Referent: Dipl.-Ing. S. Horschler, ArchitektDüsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 160 € für Mitglieder der AKNW
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verstanden werden. Das ganze Haus in E7 strebt viel eher in die Richtung expressiver Plastik des späteren Corbusiers, als dass es die kunstvolle Fügung autonomer Teile in ausgetüftelten Details gemäß Karlsruher Lehre zelebrieren würde.
Fassade und PlastikDer charakteristische Aufriss der Straßenseite des Hauses ist von einer klaren Gliederung in zwei übereinander lagernden Zonen geprägt. Ein liegendes Rechteck im Verhältnis des goldenen Schnittes bildet über zwei Geschosse hinweg den Sockel und markiert somit den gewerblich genutzten Teil des Hauses. Die Erscheinung des Hauses ist hier bis auf die konstruktiv notwendigen Elemente des Stahlbetonskelettes ausgedünnt. Einzig die kräftige, aufgedoppelte Horizontale oberhalb des Erdgeschosses tritt vor die Stützenebene der Fassade und ist somit ablesbar aus dem strukturellen Gefüge herausgelöst. Einem fast schon klassischen Architekturverständnis folgend, ist dieses Element primär als optisches Gewicht in der Komposition von Bedeutung. Sie nimmt ganz unmittelbar Bezug auf die
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Nach einer sehr weit gefassten Einführung zu den Arbeiten von Carl fried Mutschler im Aprilheft des letz
ten Jahres möchte ich den Fokus diesmal bewusst begrenzen und lediglich von einem Bauwerk ausgehend weitere Themenfelder aufzeigen. Das eigene Haus eines Architekten erlaubt beinahe zwangsläufig einen umfassenden Einblick in die Gedankenwelt seines Erbauers. Und so glaube ich, dass auch das Stadthaus in E7,7 einen guten Ausgangspunkt für die Betrachtung der früheren Arbeiten von Carlfried Mutschler darstellen kann. Eine Vielzahl von entwurf lichen Gedanken, die spätere oder auch gleichzeitig entstandene Bauten prägen, lassen sich schon auf dem Experimentierfeld des eigenen Wohnens ausmachen.
1958 inmitten des Mannheimer Stadtzentrums, den von Kriegsschäden schwer gezeichneten Quadraten, eine Baulücke zu erwerben und für sich als Atelier und Wohnhaus zu bebauen, ist für einen Architekten im Wirtschaftswunderdeutschland keine Selbstverständlichkeit, auch wenn man finan zielle Anreize durch städtische Wiederaufbauprogramme in Betracht zieht. Entgegen dem Zeitgeist funktionalistischer Stadtplanung entscheidet sich Mutschler für ein genuin urbanes Lebensmodell.
Das Haus an der Porte Molitor, Rue Nungesser et Coli 24 von Le Corbusier, das dieser seit 1933 für sich nutzte, darf wohl als der Prototyp eines städtisches Habitats für einen „modernen“ Architekten und seine Frau, keine Kinder, angesehen werden. (Corbusiers typologischer Rückgriff auf seinen Lehrer Perret dürfte für Mutschler keine Rolle gespielt haben.) Schon diese Bezugnahme auf Corbusier kann als Emanzipation von Lehre und Prinzipien des stets verehrten Professors, Egon Eiermann, der sich ungefähr zeitgleich sein bekanntes Haus im Grünen in BadenBaden errichtet,
Projekt 032: E7,7 in MannheimBetrachtungen zum Wohnhaus des Architekten Carlfried Mutschler – Ein Zwischenbericht des Stipendiaten Alexander Bartscher
Höhen der Sockelgesimse der gründerzeitlichen Nachbarbebauung und bindet den strikt modernen Bau somit wie selbstverständlich in den Straßenraum ein.
Konsequenterweise ist die obere, breitere Horizontale nicht nur als reines Architekturglied, sondern auch als autonome Plastik des mit Mutschler eng befreundeten Bildhauers Otto Herbert Hajek lesbar. Durch die Tiefe des Reliefs und der schrundigen Oberfläche der Hajekschen Plastik entsteht wiederum eine Annäherung an die Körnung und Struktur der Nachbarn.
Proportionen und TektonikÜber diesem Sockel nun erheben sich die drei zu einer präzise quadratischen Fläche zusammengezogenen Wohngeschosse. Gesamtheitlich bildet die Straßenansicht somit ein Rechteck, das exakt den Verhältnissen des goldenen Schnittes entspricht. Ob diese sorgfältige Proportionierung Mutschlers plastischem Empfinden, einer ansonsten weitgehend geheim gehaltenen Liebe zur Geometrie, oder auch einer eingehenderen Beschäftigung mit Corbusiers Modulor entspringt, wird noch der Gegenstand weiterer Studien werden müssen. Mit einiger Sicherheit jedoch deutet sich an, dass die reine Form des Quadrats für Mutschler offenbar von einer besonderen Bedeutung gewesen sein muss.
Nicht nur wird es hier am eigenen Wohnhaus sehr bestimmt herausgearbeitet – immer wieder finden sich im Laufe seiner gesamten Schaffenszeit Beispiele für eine solche Betonung. Am prominentesten sind hierbei wohl die beiden Kirchen, die ungefähr in derselben Periode wie das Wohnhaus entstehen.
Im Falle des Wohnhauses wird das Quadrat mit einer räumlichen Komposition aus Geschossbändern, tiefen Fenstern, vorgeblendeten Betonteilen und – die ganze Erscheinung prägend – gelben Backstein
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STIFTUNG DEUTSCHER ARCHITEKTEN
Carlfried und Isolde Mutschler
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flächen in einen Zustand ausgewogener Spannung versetzt. Ob die SemperLektüre in Karlsruhe in Mutschlers Studienjahren auf dem Lehrplan stand, wird sich noch zeigen müssen; dass der Bau dessen Bekleidungstheorie im modernen Gewande mustergültig zum Vorschein bringt, wird seinem Verfasser aber wohl bewusst gewesen sein. Ganz ausdrücklich werden die Backsteinwände als Umhüllung des strukturellen Stahlbetongerüsts ausformuliert. Die bekleidende, textile Charakteristik des Werkstoffs wird an der obersten, linken Ecke durch das „Ausfasern“ der aus der Wandebene herausgelösten Mauerwerksfläche sogar explizit vorgeführt.
Das Motiv der einhüllenden, vorzugsweise gelben Backsteinwand zieht sich in der Folge als Leitfaden durch Mutschlers Arbeiten bis in die späten siebziger Jahre hinein. Immer wieder sucht Mutschler nach Möglichkeiten, dieses Thema zum Ausdruck zu bringen. So wölben sich die Wände schon in seiner FriedrichEbertSchule um die vorgelagerten Kamine; in der Kapelle am St. ElisabethKrankenhaus und dem Gemeindezentrum in Vogelstang dann verselbstständigen sie sich zu einer organischen, bergenden Form. In diesem Zusammenhang betrachtet, erscheint sogar die zusammen mit Frei Otto entwickelte
gigantische HolzGitterschale der Multihalle als ein weniger singuläres Werk in Mutschlers Schaffen, als vielmehr als die konsequente Weiterentwicklung eines früh angelegten Gestaltungswillens.
Die WohnungWie schon Le Corbusier in Paris sieht auch Mutschler das oberste Geschoss sowie die darüber liegende Dachterrasse des Hauses für die eigene Wohnnutzung vor. Die Wohnung in ihrer beschränkten Größe von kaum mehr als 75 m2 entspricht, gemäß dem Lebensmodell ihres Erbauers, nur beschränkt den bürgerlichen Konventionen. Oberstes Ziel der Planung war die Schaffung eines möglichst weitgefassten zusammenhängenden Großraumes, dessen funktionale Bespielung sich kurzfristig und ohne Aufwand variieren lässt. Kleine und große Gesellschaften waren bei Mutschlers eher die Regel als die Ausnahme. Funktionsbereiche wie Küche und Bad dagegen werden aufs Minimum reduziert, private Zimmer gibt es nicht.
Lediglich ein hölzernes Multifunktionsmöbel und die expressive, gemauerte Kaminplastik unterteilen den Wohnraum in unterschiedliche, miteinander verschleifende Raumzonen. Mobile Elemente, insbesondere die vom Maler Winfred Gaul ge
staltete Schiebewand vor dem informellen Schlafbereich oder auch der aus dem Möbel herausklappbare Esstisch, sorgen für die gewünschte räumliche Flexibilität.
Die Wohnung ist stark von der in den Innenraum überführten Materialität geprägt. Fast alle Oberflächen inklusive Boden und Decke sind in rohem, ansichtigem Beton oder gelbem Mauerwerk ausgeführt und verleihen den Räumen durch ihre starke Präsenz einen fast höhlenhaften Charakter. Die schlitzartigen Öffnungen und Oberlichter in Wand und Decke vermögen diesen Eindruck sogar noch zu stärken.
In diesem Raumgefüge wird ausgerechnet der Aufstieg zum Außenraum als raumhoch umschlossene, nur zum Himmel offene Schneckentreppe ausgebildet. Dass dieses hermetische Bauteil freischwebend am Hause hängt, erschließt sich dem Besucher erst, wenn er die luftige Weite der plateauartigen Dachterrasse erreicht.
Es sind solch starke räumliche Kontraste auf engem Raume, die der Wohnung eine große atmosphärische Dichte verleihen.
Mutschler selbst beschreibt im Vorwort einer ersten Werkausgabe des Büros seine Architekturen als „Versuche, an einem bestimmten Ort Gehäuse zu schaffen, Situationen zu artikulieren und sie plastisch auszuformen“. Ein solcher Versuch scheint beim Haus in E7 langfristig geglückt zu sein. n Alexander Bartscher
E7,7 von 1960 in Mannheim
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Wohnung von Carlfried Mutschler
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Forum Architektur 2015
„Der verborgene Ort“
Die Resonanz der seit etlichen Jahren fast monatlich stattfindenden Vortrags und Diskussionsveranstaltungen des BDA Düsseldorf reicht weit über den Kreis der BDA
Mitglieder und der ArchitekturInteressierten hinaus. Sicher auch deswegen, weil die Themen oft ungewöhnlich sind, über die Grenzen des Faches schauen und unterhaltsam vermittelt werden. Neben Prof. Peter Degen selbst, der das Jahresthema jeweils entwickelt und strukturiert, werden „Gastreferenten“ eingeladen.
2015 beschäftigt sich das Forum Architektur mit verborgenen Orten, Räumen und Welten. Im Zeitalter von GPS und digitaler Überwachung werden Erinnerungen kostbar an Orte, die dem Zugriff von außen entzogen waren.
Termine bis zur Sommerpause, jeweils 19.00 Uhr:
Dienstag, 14. April: „Der letzte Ort“Peter Degen spricht über Grabmäler, deren Architektur häufig durch die Spannung zwischen dem Anspruch nach Repräsentation und dem Streben nach Ruhe und Unversehrtheit gekennzeichnet ist.
Mittwoch, 20. Mai: „Verborgene unterirdische Welten“Degen erkundet von Menschen geschaffene oder gestaltete Höhlen und unterirdische Verliese. Was fasziniert Forscher und Abenteurer an solchen Unterwelten?
Mittwoch, 10. Juni: „Verborgene Räume aus transpersonal psychologischer Sicht“Die Heilpraktikerin Sandra Veit spricht über unterschiedliche Persönlichkeitsstrukturen und die von diesen Menschen entwickelten, ihnen gemäßen inneren Räume.
Nach der Sommerpause werden reale, jedoch verborgene architektonische Räume, wie es sie z. B. in Palastanlagen gibt, thematisiert. Außerdem geht es um geheime Rückzugsorte, die der Besinnung und Selbsterforschung, aber auch dem Abenteuer dienen mögen. n joe
Zu allen Terminen sind auf www.bda- duesseldorf.de weitere Informationen hin-terlegt. Die Veranstaltungen finden in Ko-operation mit dem Stadtmuseum Düssel-dorf statt (Berger Allee 2).
Nachruf
Zum Tode von Peter Wörmann
Der Architekt Peter Wörmann, der am 15. Februar 2015 verstorben ist, war dem Kulturraum des Münsterlandes mit starken Wurzeln verbunden. 1945 in Ostbevern geboren, entstammte er einer alten Handwerker und Baumeisterfamilie. Nach einer Lehre als Zimmermann im elterlichen Betrieb studierte er Architektur an der Fachhochschule Münster und schloss es 1969 mit dem Diplom ab.
Schon 1970 eröffnete Wörmann sein eigenes Büro in Ostbevern. Dem Standort blieb er sein Leben lang treu. Das Büro expandierte, und 1997 erfolgte der sehr beeindruckende Neubau für sein weit über die Grenzen der Region hinaus erfolgreiches Architekturbüro am Ortseingang seiner Heimatstadt.
Wer nicht nur sein Büro, sondern auch sein Wohnhaus kannte, dem wurde schnell seine Liebe zur bildenden Kunst bewusst. In dieser Auseinandersetzung zwischen Kunst und Architektur lernten wir uns kennen, nachdem Peter Wörmann 1981 in den Bund Deutscher Architekten berufen worden war. Unsere Wege kreuzten sich eine Weile in vielen Preisgerichten, in denen wir bisweilen unterschiedliche Positionen vertraten, aber immer wieder zu einer Verständigung fanden.
Wörmann hat viel und leidenschaftlich gebaut, für die Kirche, für den Staat, für Kommunen. Kleine Bauaufgaben wie die Friedhofskapelle in Havixbeck lagen ihm ebenso am Herzen wie eine Vielzahl von Kirchenbauten und Krankenhäusern. Auch der Terminal II des Flughafens MünsterOsnabrück trägt seine Handschrift.
Trotz seiner umfangreichen beruflichen Herausforderungen übernahm er für seinen Berufsverband und in der Architektenkammer NRW – der Vertreterversammlung und dem Ausschuss „Planen und Bauen“ der AKNW gehörte er seit 2006 an – zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben, die er kraft
voll wahrnahm. Nie Posten sammelnd, sondern immer Aufgaben gestaltend.
Für seine Heimatstadt hat er im Kontext der Regionale 2004 den kleinen Ausstellungspavillon am Ortseingang gebaut und über einen längeren Zeitraum auch betreut. Leider blieb das WasserInformationszentrum für die drei monotheistischen Weltreligionen in der Landvolkshochschule Freckenhorst, das er ebenfalls für die Regionale 2004 angeschoben hatte, eine Utopie. Während dieser Zeit und durch die gemeinsame Arbeit im Beirat für Stadtgestaltung der Stadt Münster fanden unsere Wege wieder häufiger zusammen.
Peter Wörmann war ein außergewöhnlicher Architekt und Freund, der einen großen Charme entwickeln konnte, der ein großzügiger Gastgeber und in seinen letzten Lebensjahren auch ein engagierter Architekturlehrer an der Fachhochschule in Salzburg war.
Er wird fehlen. n Friedrich Wolters
Peter Wörmann (1945 – 2015)
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26. Juni in Essen
5. BDB-Symposium für Immobilienwerte 2015
Das BDBSymposium für Immobilienwerte stellt in diesem Jahr die Gewerbeimmobilien in den Mittelpunkt der Veranstaltung. Neben der Analyse der normierten Bewertungsverfahren, Erläuterungen zur Ertragswertrichtlinie und Ausführungen zur Haftung des Immobilien bewertenden Sachverständigen stehen die wertrelevanten Merkmale von Büroimmobilien, Logistikimmobilien und kleinen Gewerbebetrieben im Fokus.
Zum nunmehr fünften Mal findet die etablierte Veranstaltung am letzten Freitag im Juni, den 26.06.2015, im AtlanticCongressHotel in Essen statt.
Auszüge aus dem ProgrammIn diesem Jahr wird Dipl.Ing. Dipl.Wirtsch.Ing. Karsten Schmidt, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger aus Dortmund, das Symposium eröffnen, leiten und moderieren. Das Grußwort richtet in diesem Jahr Dipl.Ing. Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW, an die Tagungsteilnehmer.
Im Laufe des Vormittags werden die normativen Bewertungsverfahren nach der Immobilienwertermittlungsverordnung von Dipl.Ing. Andreas Jardin und Prof. Dipl.Ing. Wolfgang Kleiber dargestellt und kritisch beurteilt. Dipl.Ing. Andreas Jardin wird sich mit der Notwendigkeit der Richtlinien befassen und die Vor und Nachteile der zunehmenden Regulierung der Wertermittlung in das Zentrum seines Vortrages stellen.
Prof. Dipl.Ing. Wolfgang Kleiber stellt dem Plenum den aktuellen Stand der Ertragswertrichtlinie vor. Fragen der Modell und Referenzkonformität, der Definition
marktüblich erzielbarer Erträge und der Ableitung des Liegenschaftszinssatzes wirft er dabei auf und beantwortet sie in gewohnt kritischer und fachkundiger Weise.
Zur Datenermittlung für Mietwertgutachten bei Büroimmobilien wird Dipl.Ing. Dipl.Wirtsch.Ing. Karsten Schmidt am Nachmittag Stellung nehmen. Er vermittelt methodische Grundlagen, die Auswertung von Marktberichten und Vergleichsobjekten, stellt Kriterien der Mietwertableitung dar und erläutert die sachver ständige Vorgehensweise mit Hilfe von Nutzwertanalysen.
Wertrelevante Merkmale von Logistikimmobilien wird Martin SchachnerBlume aus Düsseldorf erörtern. Neben der aktuellen Marktsituation arbeitet Martin SchachnerBlume die Merkmale von Logistik und Industrieimmobilien, relevante Nutzergruppen und die Bewertungsansätze für Logistik und Industrieimmobilien heraus. Bewertungsinhalte werden an einem Fallbeispiel dargestellt.
Viktor H. Müller, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger aus StuttgartVaihingen, wird sich danach mit dem Wertermittlung kleiner Gewerbebetriebe auseinandersetzen. Sein Vortrag zielt auf die Auswertung von Marktdaten, die spezifischen Bedingungen kleiner Betriebe und alternative Wertermittlungsverfahren ab, die zur Stützung der normierten Verfahren dienen können.
Last but noch least berichtet Prof. Jürgen Ulrich, Vorsitzender Richter am Landgericht Dortmund, über die Haftung des Immobilien bewertenden Sachverständigen. Aktuell und wie immer äußerst unterhaltsam wird Jürgen Ulrich zur „JedermannHaftung“, zum § 839a BGB, zur Dritthaftung des Privatgutachters sowie zu fremden Urheber und Persönlichkeitsrechten
Stellung nehmen. Seine Einschätzung zur Haftpflichtversicherung des Sachverständigen wird seinen Vortrag abrunden.
Das BDBSymposium gibt Ihnen auch in diesem Jahr wieder einen kompakten und tiefgehenden Überblick über aktuelle Entwicklungen der Immobilienwertermittlung. Lassen Sie sich diese Veranstaltung nicht entgehen!
Die Veranstaltung ist geeignet, die Pflicht zur regelmäßigen Fortbildung für ö.b.u.v. Sachverständige für die Bewertung von Immobilien zu erfüllen. Die allgemeine Anerkennung für die Erfüllung der Fortbildungspflicht sowohl der AKNW als auch für die IKBau NRW liegt vor. Ebenso ist die Veranstaltung von HypZert zur Erfüllung der Fortbildungspflicht anerkannt. Auch für die Veranstaltung 2015 besteht erneut eine Kooperation mit dem b.v.s.
Ich freue mich, Sie am 26. Juni 2015 in Essen begrüßen zu dürfen. n Karsten Schmidt,
Stadtplaner, ö.b.u.v. Sachverständiger
Anmeldungen zur Veranstaltung bequem über die Homepage des BDB.NRW unter www.bdb-nrw.de. Bis zum 15. April 2015 gewähren wie einen 10-prozentigen Früh-bucherrabatt. Eine zeitnahe Anmeldung wird empfohlen, da das Symposium er-fahrungsgemäß schnell ausgebucht ist.
Mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stets gut besucht
Top-Tagungslocation: das Atlantic Congress Hotel in Essen
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Aus der Praxis: Seminar
Diversität und Heterogeni-tät am Bau – Frau am Bau!
Unterschiedlich sind die Aufgabenfelder, die Architektinnen und Ingenieurinnen neuzeitlich besetzen. Sie arbeiten als selbstständige „Allrounder“ oder als Angestellte. Ihr Tätigkeitsfeld ist oftmals die Schnittstelle zwischen Planung und Baustelle, ob als Projekt oder Bauleiterinnen.
Die Gepflogenheiten des „Baustellenlebens“ sind noch immer geprägt durch Gesetzmäßigkeiten einer von Männern dominierten Welt. Sie birgt manche Herausforderung und bringt gleichermaßen Frauen und Männer an die Grenzen ihres Leistungsvermögens.
Die Architektin und Coachin Gerhild Burkard nutzte ihre langjährigen beruflichen Erfahrungen und entwickelte das Seminar „Frau am Bau“. Ein praxisorientiertes Training zum souveränen, kompetenten und überzeugenden Auftreten. Es werden konkrete und oftmals wiederkehrende Konflikte analysiert, diskutiert und gelöst. Methoden wie das „ArgumentationsAikido“ helfen dabei, „Killerphrasen“ und unangemessene Bemerkungen entschieden abzuweisen. Der Blick auf geschlechterspezifische Unterschiede und das Verständnis von unterschiedlichen Rollenverhalten hilft Frauen, sich sicher auf dem gefragten Parkett der Bauleitung zu bewegen.
Der bundesweite Erfolg dieses Seminars zeigt die Wichtigkeit, Frauen in ihrer Handlungs, Kommunikations und Konfliktfähigkeit zu unterstützen.
Alle Kolleginnen sind herzlich eingeladen. Erweitern Sie Ihre Kompetenz. Setzen Sie Ihre Stärken ein. Nutzen Sie Ihr Potenzial! n ai nw
Termin: 27.04.2014, ganztägig, DüsseldorfAnmeldung: www.akademie-aknw.de. Kontakt und Info: www.architektinnen- initiative.de.
Ausgezeichnete Innenarchitektur
Absolventen auf der interzum„BDIAusgezeichnet!“ ist der Titel, mit dem der BDIA besonders innovative Abschlussarbeiten der InnenarchitekturAbsolventen in NordrheinWestfalen ehrt. In diesem Jahr ermöglicht es der Verband allen Prämierten, die ausgezeichneten Arbeiten auf der „interzum“ zu präsentieren, die vom 5. bis 8. Mai 2015 in der Koelnmesse stattfindet.
Zu sehen sind die vielfältigen Projekte im Bereich der „Innovation of Interior (IOI)“, dem Sonderformat der internationalen Fachmesse interzum für Architekten, Innenarchitekten, Industriedesigner und andere Planer. Die IOI gilt als inspirierende und zukunftsweisende Plattform für neue Entwicklungen im Material und Produktbereich. Hier werden Innovationen gezeigt, die auf Trends in Design und Architektur verweisen.
Als Mitglied im Fachbeirat der interzum hat der BDIA NRW, vertreten durch Birgit Schwarzkopf, die Möglichkeit, diese wirkungsvolle Plattform zur Positionierung des Nachwuchses zu nutzen: Zum einen bringt der Verband durch die prämierten Projekte die Kompetenzen der Absolventen in die Öffentlichkeit. Zum anderen bekommen die jungen Talente damit die Chance, gute Kontakte für einen erfolgreichen Berufsstart zu knüpfen. Dieses Anliegen des BDIA NRW wird auch von der Koeln messe unterstützt.
Der BDIA NRW lädt alle Kolleginnen und Kollegen ein, die Ausstellung auf der interzum zu besuchen und sich inspirieren zu lassen. n AS
Weitere Informationen und Kontakt: www.bdia-nrw.de.
Qualitätsoffensive Freiraum
BDLA fordert den FreiflächenplanDer NRWVerband der Landschaftsarchitekten bdla nw geht 2015 mit einem durchaus altbekannten Thema in die Offensive. Ziel ist es, den Freiflächenplan im Rahmen der Novelle der BauONW als eigenen (optionalen) Baustein des Baugenehmigungsverfahrens zu etablieren – natürlich mit den Landschaftsarchitekten als Planverfassern. Zudem will man aufzeigen, wie Kommunen dieses Instrument über städtische Satzungen verbindlich einfordern können.
Der neue Vorsitzende der Landesgruppe, Matthias Lill, sagt dazu: „Meine Intention zu Beginn meiner Amtszeit war, dieses Thema noch einmal auf den Weg zu bringen, als Instrument und Handreichung zur Vereinfachung von Genehmigungsverfahren und zur Sicherung qualitätsvoller Siedlungsräume. NordrheinWestfalen bedarf einer neuen Betrachtung zu gestaltender Freiräume, natürlich mit Unterstützung eingetragener Landschaftsarchitekten. Es zeigt sich, dass nun Interesse an solch einem Regelungswerk besteht.“
Nachhaltige Stadtentwicklung könne zudem nicht auf den relativ kleinen Anteil des öffentlichen Raumes beschränkt werden; auch auf privatem Grund gelte es, neu zu denken und zukunftssichere Freiflächen zu entwickeln. Genehmigungsbehörden, aber auch den Gestaltungsbeiräten in den Kommunen fehlen derzeit bei der Vielzahl vereinfachter Verfahren im baulichen Innenbereich Steuerungsmöglichkeiten. Der verbindliche Freiflächenplan im bauaufsichtlichen Verfahren kann hier eine wichtige Bündelungsfunktion haben; er trägt zur Verfahrensvereinfachung bei und schafft Rechtssicherheit. n is/bdla nw
Eine ausführlichere Version der Forde-rungen finden Sie im Internet unter www.bdlanw.bdla.de.
30 | Nordrhein-Westfalen | Verbände
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Verbände | Nordrhein-Westfalen | 31
Standardisierung von Dienstleistungen
Normierung von Städten ist ein Irrweg
Weltweit wie europäisch wird seit einiger Zeit und insbesondere von entsprechenden Lobbygruppen in starkem Maße die Standardisierung von Dienstleistungen gefordert, die über die rein technischen Norminhalte hinausgehend auch Leistungsbilder, Qualifikationen und Verfahren erfassen soll. Auf diese Weise werden auch geistigkreative Leistungen, wie jene der Stadtplanung, erfasst.
Gleich drei Normungsvorhaben lagen 2013 bei der International Organization for Standardization (ISO) vor, die eine Bewertung und Zertifizierung von Städten und Quartieren vorsehen. Daraufhin wurde das Komitee „Sustainable development in communities" der ISO gegründet, dessen Ziel die Entwicklung von Normen ist, welche „die Kommunen bei der Einführung und Umsetzung eines Nachhaltigkeitsmanagements unterstützen“ sollen.
Formell ist somit also ein Einstieg in die Normierung von Städten und Quartieren in Gang gesetzt. Wie weit man dabei den Arbeitsauftrag auffasst, wird in der entsprechenden „Roadmap“ des deutschen DINSpiegelgremiums deutlich: „Damit Smart Cities Wirklichkeit werden können, bedarf es weit mehr als neuer Technologien. Es erfordert einen kulturellen Wertewandel und eine stärkere Besinnung auf Werte, die gemeinsame Verantwortung zum Ziel haben.“ (VDE, S. 14)
Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Urbanistik (DIfU) ist die „Roadmap“ zudem primär auf die Machbarkeit von Technologien ausgelegt. Städte und Gemeinden werden alleine als Anwendungs und Erprobungsgebiet für verschiedene Technologien durch global tätige Konzerne aufgefasst. (vgl. URBAN 2.0, S.14)
Kommunale Spitzenverbände, Kammern wie auch einzelne Berufsverbände haben
sich kritisch zu diesem Normungsansatz positioniert – auch gegenüber der Bundespolitik. Auch WIR – Stadtplaner In NRW haben von Beginn an diesen Weg für einen Irrweg der Normung gehalten und gefordert, das Verfahren zu öffnen und den Sachverstand der Stadtplanerinnen und Stadtplaner einzubeziehen. Dies ist zwischenzeitlich erfolgt. WIR Stadtplaner In NRW sagen: Städte und Quartiere dürfen kein Spielball für global agierende AuditAgenturen werden! n Torsten Stamm
Änderungen bei der VjA
Umbauarbeiten im VorstandMit der Wahl Ende Januar fand bei der Vereinigung junger Architekten (VjA) die letzte Maßnahme in der Führungsriege statt. Kollege Michael Heyng ist als zweiter Vorsitzender gewählt worden. Mit dieser schrittweisen Neubesetzung beider Vorstandsvorsitzenden ist sowohl für eine Kontinuität als auch eine Konzentration auf wichtige berufspolitische Themenfelder – aktuell wie auch in den nächsten Jahren – sichergestellt. Allseits gab es bei der Gelegenheit auch Dank an den langjährig erfolgreichen Kollegen Alexander Kölsch Geschäftsführer und zuletzt auch Vorsitzenden. n VjA
Neue Führungsriege (v. l.): Jürgen Lintner (Geschäfts-führer, Schatzmeister), André Saatkamp (erster Vorsit-zender) und Michael Heyng (zweiter Vorsitzender)
Ansprechpartner
Der direkte Weg zu den Berufsverbänden
Die Internetseite der Architektenkammer www.aknw.de führt Sie auf direktem Weg zu den Berufsverbänden. In der Rubrik „Wir über uns / Berufsverbände“ finden Sie eine Liste der deutschen Verbände sowie Anschriften, Telefonnummern und E-Mail-Adressen der Geschäftsstellen. Die nordrhein-westfälischen Berufsver-bände finden Sie im Internet wie folgt:
n architektinnen-initiative (ai nw): www.architektinnen-initiative.de
n Bund Deutscher Architekten (BDA): www.bda-nrw.de
n Bund Deutscher Baumeister Archi-tekten und Ingenieure (BDB): www.bdb-nrw.de
n Bund Deutscher Innenarchitekten (BDIA): www.bdia-nrw.de
n Bund Deutscher Landschaftsarchi-tekten (BDLA): www.bdlanw.bdla.de
n DGB Bezirk NRW: www.nrw.dgb.den Informationskreis für Raumplanung
(IfR): www.ifr-ev.den Interessengemeinschaft Angestell-
ter Architekten (IAA): www.iaa-architekten.de
n Verband Deutscher Architekten (VDA): www.vda-nw.de
n Vereinigung Angestellter Archi-tekten (VAA): www.vaa-nrw.de
n Vereinigung Freischaffender Archi-tekten (VFA): www.vfa-nrw.de
n Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL): www.srl.de
n Vereinigung junger Architekten (VjA): www.vja.de
Unter www.aknw.de finden Sie in der Rubrik „Wir über uns“ unter „Gremien“ bzw. „Geschäftsstelle“ außerdem die Lis-ten der Kammergremien sowie eine Lis-te Ihrer Ansprechpartnerinnen und An-sprechpartner in der Geschäftsstelle der Architektenkammer Nordrhein-Westfa-len. n
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