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Dawtellzmg des Glyceriiis im Grossett. 333 Losung einwirkte. Dasselbe fand bei Citren (Citronyl) statt. Ferner stellte P 1 u m ni e r Versuche init Copaiva - Bal- sam, der mit seinem gleichcn Theile Indigoschwefels" aure- Losung kalt zusammengcschuttelt, die blaue Farbe nur in grunlich-blau veranderte, welche TVirkung Pluinmer dem atherischcn Oele des Balsams zuschreibt. 01. Lini (gehiirt indessen ebenso wenig zu den athe- rischen Oelen, wie das nachfolgende Glycerin. H.) brachte in dem Verlialtnisse von 8 Th. mi 1 Th. Indigoscliwefel- s#ure-Losung nur eine Verminderung der blauen Farbe hervor. Durch ferncres Schuttelii und Erwiirmen wurde swar die Lebhaftiglieit clersclbeii iiniiier mehr verringert, verschwand aber selbst ain nachsten Tage noch nicht ganz, wiihrend das Oel wie Eigelb crschien. Glycerin veranderte dns Blau in ein blasses Griin- lich-Blau. Kampfer einige Minuteii mit Indigoschwefelsaure- Losung gekocht, bemirlite keine Farbenveriinderung. Pluniiner ist der Ansiclit, dass sich dicsc Reactio- nen der iitherischen Ocle auf Indigoschwefelsiure zur Entdcckung von Verfiilscliungen benutzen lassen werden. So z. B. wiirde das 01. hhbintse iiiitunter gefalscht gefun- den durch einen Zusatz von 01. Jtiiiiperi ligni und 01. Terebiszth. Iteines 01. Sabi~e wirkt nun aber kalt auf das blauc Rengens gar nicht ein uiid bleibt dabei klar, wogcgen Wacliholder- und Terpcntliinol grosse Quantitii- ten dcr blauen I'liissigkeit entfarbeii, wobei sie selbst milchig werdcn. (Anzeric. Jozw~. of Hiarm. Scpt. i853.) H. Darstelliiug des Glycerins im Grossen. C. M or fit in Baltimore scliliigt zur Erlangung grosser Mengen von Glycerin nachstehenden Weg ein, der vor den bisherigen Rereitungsweiscii den Vortheil einer Er- sparniss an Zcit, Arheit und ICostcn voraus hat. 100 Pfd. Talg, Oel oder Schmalz werden in einein tiefen, blank gesclicuertcn cisernen Kessel, nachdem sie durch Dampf fliissig gemacht worden sind, niit 15 Pfd. Aetzlialk, der vorher sorgfiiltig geliischt und init 10 Qrt. Wasser zur l<alkmileh angeruhrt worden ist, versetzt. Hierauf wird der Kcssel bedeckt und dcr Dampf so lange hineingeleitet, bis die Seifenbildung vollstandig beendet ist, was inan als geschehen betrachten kann, sobald

Darstellung des Glycerins im Grossen

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Page 1: Darstellung des Glycerins im Grossen

Dawtellzmg des Glyceriiis i m Grossett. 333

Losung einwirkte. Dasselbe fand bei Citren (Citronyl) statt.

Ferner stellte P 1 u m ni e r Versuche init Copaiva - Bal- sam, der mit seinem gleichcn Theile Indigoschwefels" aure- Losung kalt zusammengcschuttelt, die blaue Farbe nur in grunlich-blau veranderte, welche TVirkung P lu inmer dem atherischcn Oele des Balsams zuschreibt.

01. Lini (gehiirt indessen ebenso wenig zu den athe- rischen Oelen, wie das nachfolgende Glycerin. H.) brachte in dem Verlialtnisse von 8 Th. mi 1 Th. Indigoscliwefel- s#ure-Losung nur eine Verminderung der blauen Farbe hervor. Durch ferncres Schuttelii und Erwiirmen wurde swar die Lebhaftiglieit clersclbeii iiniiier mehr verringert, verschwand aber selbst ain nachsten Tage noch nicht ganz, wiihrend das Oel wie Eigelb crschien.

Glycerin veranderte dns Blau in ein blasses Griin- lich- Blau.

Kampfer einige Minuteii mit Indigoschwefelsaure- Losung gekocht, bemirlite keine Farbenveriinderung.

Pluniiner ist der Ansiclit, dass sich dicsc Reactio- nen der iitherischen Ocle auf Indigoschwefelsiure zur Entdcckung von Verfiilscliungen benutzen lassen werden. So z. B. wiirde das 01. hhbintse iiiitunter gefalscht gefun- den durch einen Zusatz von 01. Jtiiiiperi ligni und 01. Terebiszth. Iteines 01. S a b i ~ e wirkt nun aber kalt auf das blauc Rengens gar nicht ein uiid bleibt dabei klar, wogcgen Wacliholder- und Terpcntliinol grosse Quantitii- ten dcr blauen I'liissigkeit entfarbeii, wobei sie selbst milchig werdcn. (Anzeric. J o z w ~ . of Hiarm. Scpt. i853.)

H.

Darstelliiug des Glycerins im Grossen. C. M o r f i t in Baltimore scliliigt zur Erlangung grosser

Mengen von Glycerin nachstehenden Weg ein, der vor den bisherigen Rereitungsweiscii den Vortheil einer Er- sparniss an Zcit, Arheit und ICostcn voraus hat.

100 Pfd. Talg, Oel oder Schmalz werden in einein tiefen, blank gesclicuertcn cisernen Kessel, nachdem sie durch Dampf fliissig gemacht worden sind, niit 15 Pfd. Aetzlialk, der vorher sorgfiiltig geliischt und init 10 Qrt. Wasser zur l<alkmileh angeruhrt worden ist, versetzt. Hierauf wird der Kcssel bedeckt und dcr Dampf so lange hineingeleitet, bis die Seifenbildung vollstandig beendet ist, was inan als geschehen betrachten kann, sobald

Page 2: Darstellung des Glycerins im Grossen

334 Ozongehak der atherischen Oele ti. anderer Suhtanzen.

eine herausgenommene und erkaltete Probe der gebilde- ten Seife mit dem Finger geschabt, eine feste und glan- aende Oberflkche zeigt und beim Zerbrechen knackt. 1st dies der Fall, so ist das Fett vollstandig zersetzt, seine Sauren haben sich mit dem Kalke zii einer unloslichen Kakseife verbunden, und das ausgeschiedene Glycerin findet sich neben dem iiberschiissigen Kalke im Wasser gelost. Nach dem Abkiihlen und Absetzen wird die Fliissigkeit von der Seife abgeseihet und bei massigem Feuer eingeengt, wobei sich ein Theil des iiberschiissi en Kalkes absetzt, weil er in heissem Wasser weniger yos- lich ist, als in kaltem. Der nun noch in der Fliissigkeit befindliche Kalk wird durch Einleiten eines Stromes Kohlensaure entfernt, worauf das Ganze abermals erhitzt wird, um etwa aufgelosten doppeltkohlensauren Kalk in unloslichen einfachkohlensauren zu verwandeln, nach dessen trollstandigem Absetzen die iiberstehende klare Flussig- keit abgegossen oder abgeseihet uncl, wenn es nijthig sein sollte, weiter eingedampft wird.

Wird diese Procedur niit Aufmerksamkeit und Ge- nauigkeit durchgefiihrt, so liefert sie eiii vollstandig rei- nes Glycerin.

Die als Nebenproduct gewonnene l<alkseife lasst sich zur Fabrikation von Stearin verwandeln. (Sdlinamn’s Journ. - Anieric. Jown. of Phumu. July 1853.) H.

Ueber den Ozongehdt l er iitherischen Oele und eini- ger anderen Substanzen.

Dr. P l u m n i e r in Richmond in Indiana veroffent- licht nachtraglich zu seinen Versuchen iiber die bleichende Kraft der atherischen Ocle noch folgcnde von ihm erhal- tenen Resultate, die gleichzeitig den Ozongehalt der athe- risclien Oelausdunstungen bestiitigen.

1) Eine geringe l\Icngc ranzigen Fettes mit einer Indigoschwefelsaure-Liisung bis 600 R. erhitzt, bcnahm der Losung schnell alle Farbe.

2) Mit einer L6simg von Jodkaliuin in St3rkewasser behandelte Papicrstreifen in einen, Leinahc leeren, Topf mit ranxigeni Fette gehangen, murclcii in diescr Atmo- sphiire schwai*z.

3) Die Diinste cler Gnmmiharze wirkten nicht auf jodirtes Papier.